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Warum nicht?

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15.12.2006
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Warum nicht?

Pourquoi pas?
(Warum nicht?)

Meine Freundin und ich wollten nach Spanien und hatten total übermüdet in Frankreich Rast gemacht. Meine Freundin hatte sich im Hotel noch einmal hingelegt, um bis zum Mittagessen zu schlafen. Ich hatte ein paar Stunden völlig unverplante Zeit. Ich ging spazieren.

Lustwandelnd durch die mir unbekannte Stadt wirkte alles irreal. Strahlendblauer Himmel und angenehme Temperaturen, ein Urlaubstag aus dem Bilderbuch.

Er spricht mich an. Auf Französisch fragt er mich, ob ich in der Nähe wohnen würde. Ich erkläre, dass ich hier Urlaub mache und ein paar Stunden Zeit hätte.
Er sagt, dass er Vertreter ist und bald Mittagspause hat. Er erinnert sich an ein paar Worte deutsch, die er in der Schule gelernt hat und sagt sie mir voller Stolz.
Ich bin begeistert, dass ein Franzose ein paar deutsche Wörter behalten hat und äußere das.

Immer klarer wird, dass wir beide uns sympathisch sind, etwa zwei Stunden Zeit haben und wegen der Sprachbarriere keine langen Diskussionen führen können.
Er schlägt Sex vor und ich sage „Warum?“.
„Warum nicht?“
„Ich könnte nicht rechtzeitig wieder da sein, wenn meine Freundin aufwacht.“
„Du bist rechtzeitig wieder da, dafür werde ich sorgen“
„Ich kenne dich nicht.“
„Musst du mich dafür kennen?“
„Warum sollte ich?“
„Warum nicht?“
Schon wieder dieses „Warum nicht?“.
Ja, warum eigentlich nicht.
Wäre er mir unsympathisch, das wäre ein Grund. Aber er ist mir sehr sympathisch.
Würde die Zeit nicht reichen, das wäre ein Grund. Aber wir haben Zeit genug.
Moralische Einwände. Nein.
Und ich muss mir und ihm gestehen, dass mir kein Grund einfällt.

Wir fahren mit seinem Auto in ein Feld von Sonnenblumen. Er legt eine Decke in die Blumen und wir lassen uns nieder. Er streichelt mich mit seiner Zunge. Immer tiefer erkundet er mich.
Mein Körper beginnt zu vibrieren. Ich nähere mich der Ekstase. In Phase mit seiner Zunge schwingt jede Faser meines Körpers.

Das war’s. Der beste Zeitvertreib, den ich je erlebt habe.

 

Hallo Tuerkis,

hm ja.... das ist ein bisschen sehr dünn, finde ich.

Deine Protagonistin (oder war´s ein Herr?) hat ein paar Stunden Zeit, trifft einen Franzosen, der ihr vorschlägt Sex zu haben. Sie haben Sex und das war´s (So beendest du das ja auch selbst sehr treffend).
Der Plot ist langweilig, finde ich - und du hast es auch nicht geschafft, ihn originell umzusetzen. Insgesamt wirken deine Schilderungen alle so lieblos und deine Geschichte eher, als hättest du mal eben die wesentlichen Punkte einer längeren Story knapp notiert.
Du könntest zum Beispiel beim Kennenlernen näher auf den Franzosen eingehen - und natürlich auch auf den Protagonisten. Wie fühlt sie sich, als sie dieses Angebot bekommt? Hat sie vielleicht ein wenig Angst oder Befürchtungen? Ist das vielleicht ihr geheimer Traum? Momentan bleibt sie noch zu blass und warum sollte ich mich als Leser für jemanden interessieren, den ich überhaupt nicht kenne?

Auch den Sex selbst hast du sehr kurz abgehandelt. Es ist ja nicht so, dass ich eine detaillierte Schilderung möchte - aber da Sex schließlich ein wichtiger Aspekt deiner Geschichte ist, sollte er auch ein bisschen mehr Raum einnehmen.

Das war’s. Der beste Zeitvertreib, den ich je erlebt habe.

Und dein Schlusssatz ist ja wirklich sehr unromantisch. Als hättest du keine Lust mehr gehabt und das ganze noch schnell an das Ende deiner Geschichte geklatscht ;). Lass sie doch wenigstens noch zurückfahren und sich anständig verarschieden oder irgendetwas.

Lieben Gruß, Bella

 

Hallo Bella


Bella schrieb:
hm ja.... das ist ein bisschen sehr dünn, finde ich.
ok.
Bella schrieb:
Deine Protagonistin (oder war´s ein Herr?) hat ein paar Stunden Zeit,
Es war schon eine Dame.


Es ist tatsächlich das passiert, was ich befürchtet habe. In meiner Fantasie war es romantisch und verträumt. Das was da steht, ist langweilig.
Da es noch was werden soll, muss ich da wohl noch mal rüber.


Liebe Grüsse Tuerkis

 

Hallo Tuerkis,

ich wollte dich auch nicht demotivieren. Die Idee finde ich ganz nett und an der einen oder anderen Stelle schwingt auch ein Hauch Romantik mit, z. B. mit dem Sonnenblumenfeld. Da steckt "mehr dahinter", finde ich.
Bin gespannt auf deine Überarbeitung.

Lieben Gruß, Bella

 

Hallo Tuerkis,

Du beschreibst eine potentiell romantische, spannende, erotische Situation so unglaublich sachlich, es liest sich fast wie ein Protokoll.

Er spricht mich an. Auf Französisch fragt er mich, ob ich in der Nähe wohnen würde. Ich erkläre, dass ich hier Urlaub mache und ein paar Stunden Zeit hätte.
Er sagt, dass er Vertreter ist und bald Mittagspause hat. Er erinnert sich an ein paar Worte deutsch, die er in der Schule gelernt hat und sagt sie mir voller Stolz.
Ich bin begeistert, dass ein Franzose ein paar deutsche Wörter behalten hat und äußere das.
Da z.B., die Situation lässt Du nicht entstehen, Du beschreibst sie sachlich, benennst sie, schön der Reihe nach und gut sortiert. Es liest sich wie eine Aufzählung, nicht wie den vielleicht verklärten Rückblick auf schöne Momente. Dabei steckt doch viel Potential in der Begegnung, sie löst bei Deiner Prot Gedanken, Emotionen, Aktionen aus, sie kann die von ihm wahrnehmen und verarbeiten, bewerten. Dann gibt es noch die Umgebung, das Wetter, die Luft, Geräusche, andere Menschen, all das kann Athmosphäre entstehen lassen und damit das Gefühl transportieren, das Du als Idee beim schreiben der Geschichte wohl in Gedanken hattest.

Meine Freundin und ich wollten nach Spanien und hatten total übermüdet in Frankreich Rast gemacht. Meine Freundin hatte sich im Hotel noch einmal hingelegt, um bis zum Mittagessen zu schlafen. Ich hatte ein paar Stunden völlig unverplante Zeit. Ich ging spazieren.
Das ist stilistisch auch eher protokollesk, Du zählst einfach auf, das sehr exakt, sortiert. Und die Wortdopplung verstärkt diesen Eindruck noch.

Wir fahren mit seinem Auto in ein Feld von Sonnenblumen. Er legt eine Decke in die Blumen und wir lassen uns nieder. Er streichelt mich mit seiner Zunge. Immer tiefer erkundet er mich.
Mein Körper beginnt zu vibrieren. Ich nähere mich der Ekstase. In Phase mit seiner Zunge schwingt jede Faser meines Körpers.

Das war’s.

Hier geht es mir persönlich zu schnell, nur Zungenstreicheln und schon ist die Ekstase da ? Und gleich wieder vorbei ?
Für eine romantische Geschichte ist sie wirklich sehr sachlich, nüchtern, fast so, als würdest Du der Prot nicht gönnen, es wirklich zu geniessen. Als sie dann den besten Zeitvertreib erlebt, der sich lange und sehr sachlich anbahnt, da nimmst Du ihr die Freude nach wenigen Sätzen. Und kein Platz, kein Wort zuviel für die Situation, zwei Menschen, zwei Körper finden sich nur um ihrer Selbst willen zusammen, von denen mindestens eine sicher viele Gefühle, Gedanken, Empfindungen hat, die wünsche ich mir zu erlesen.

Da es noch was werden soll, muss ich da wohl noch mal rüber.
Frisch ans Werk :)

Grüße,
C. Seltsem

 

Hallo Bella,
Hallo Tinker,
Hallo C. Seltsem,

ich bin dabei die Geschichte umzuschreiben. Leider kann ich noch keine neue Version bieten. Sobald es soweit ist, stelle ich sie hier ein.

Vielen Dank für eure Anregungen

Ganz liebe Gruesse
Tuerkis

 

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