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Warum Tim nur in den Alpen Fußball spielen kann

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04.01.2004
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Warum Tim nur in den Alpen Fußball spielen kann

Warum Tim nur in den Bergen Fußball spielen kann

Das ist Tim, er ist neun Jahre alt, spielt gerne Fußball und freut sich riesig auf den Urlaub mit Mama und Papa in den Bergen. Die Berge sehen nicht nur schön aus, da oben ist die Luft sauber und Tim kann gut atmen. Klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Tim wohnt nämlich in Duisburg, da gibt es viele hohe Schornsteine. Nur zweihundert Meter von Tims Haus entfernt gibt es ein Kohlekraftwerk. Da wird Strom gemacht, damit wir Licht haben, Musik hören können und so weiter. Aus den Schornsteinen kommt Rauch raus, manchmal sieht man schwarzen Staub auf den Autos. Das Kraftwerk hat sehr gute Filter, von einen Fußball voll Dreck bleibt am Ende nur eine Erbse voll übrig. Hört sich gut an, ist es aber nicht, denn es gibt noch viele andere Firmen und zusammen machen sie jeden Tag so viel Dreck wie in einen VW-Bus passt. Der Dreck ist sehr fein, das nennt man Feinstaub. Er ist besonders gefährlich, weil er sich in die kleinsten Ecken der Lunge setzt. Manchmal hat Tim große Angst zu ersticken, denn er kriegt keine Luft mehr. Das nennt man Asthma. Dann kann er nicht Fußball spielen und muss Medizin nehmen.
Obwohl die Luft in Duisburg schlechter als erlaubt ist, soll direkt neben dem alten Kohlekraftwerk noch eins gebaut werden. Denn wo viel Dreck ist, darf man noch mehr machen! Klingt ungerecht? Entscheide selber!

Gucken wir uns doch mal an, wie so ein Kraftwerk funktioniert. In einem Kohlekraftwerk wird Kohle verbrannt. Damit wird Wasser heiß gemacht. Das wird zu Dampf. Der wird in eine Turbine gepustet. Das ist so etwas Ähnliches wie eine Windmühle. Wenn du auf eine Windmühle pustest, dann dreht sie sich. Genauso dreht sich die Turbine und macht Strom. Das heiße Wasser wird durch dicke Rohre in Tims Wohnung gepumpt, dann hat er es schön warm und kann mit seiner Planschente in der Badewanne spielen. Das nennt sich Kraft-Wärme-Kopplung und ist sehr klug. In dem neuen Kraftwerk soll aber das heiße Wasser in einem riesigen Kühlturm abgekühlt werden. Tims Großeltern und Tanten müssen ihre Wohnungen und ihr Wasser mit Gas oder Öl heizen. Einige Firmen versuchen Tims Großeltern auch zu überreden, ihre Wohnung und ihr Wasser mit Strom warm zu machen. Die Leute vom Kraftwerk schmeißen das heiße Wasser weg, verkaufen nur den Strom und Tims Großeltern sollen mit dem Strom wieder heizen. Warum machen die Leute vom Kraftwerk das? Ganz einfach: Weil sie so mehr Strom verkaufen können und mehr Geld verdienen. Aber so wird mehr Kohle verbrannt. Im Ruhrgebiet sollen viele neue Kohlekraftwerke gebaut werden. Wo die meisten Schornsteine stehen, haben die Kinder und Erwachsene am häufigsten Krankheiten wie Asthma, Allergien, Krebs und viele sterben. Dabei kann man auch Strom aus Wind, Sonne und der Wärme in der Erde machen. Das macht keinen Dreck und gibt vielen Vätern und Müttern Arbeit.

Wenn Tim mit seinem Fußball aus Versehen ein Fenster kaputt macht, dann muss Tims Papa die neue Scheibe bezahlen. Wenn das Kraftwerk Staub in die Luft bläst, Tim das einatmet und krank wird, muss sein Papa die Medizin auch bezahlen. Klingt ungerecht? Überlege selber! Außerdem gibt Tims Papa einem Rechtsanwalt Geld, damit der dem Regierungspräsidenten in Düsseldorf erklärt, dass das geplante Kraftwerk ungesund ist und dass in Duisburg schon mehr Dreck als erlaubt in der Luft ist. Dabei versteht das doch jedes Kind!

 
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Anmerkung: Das ist keine Kindergeschichte! Angeregt hat mich die Geschichte von Herrn Müller, die durch die emails kursierte, auch hier
Beide Geschichten beruhen auf Tatsachen, leider.

 

Hallo Tamara,
ja, der Stil, also die Parodie auf die Sachgeschichten aus der Sendung mit der Maus, sind inzwischen leider schon allzu bekannt und damit nicht mehr originell. Zudem holpert der Stil in deiner Geschichte. Wenn du also mehr willst, als mal kurz anekdotenhaft auf den Missstand aufmerksam zu machen, solltest du die Geschichte anders konzipieren.
Gruß, Elisha

 

Hallo Elisha,
danke fürs Lesen und Kritisieren! Dass es schon mehrere Parodien in dem Stil gibt, wusste ich nicht. Tja, was mache ich da bloss?:confused:
lieben Gruß
Tamara

 
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Hallo tamara!

Wenn er in den Ferien nach Österreich fährt, kann er gut atmen und Fußball spielen, denn da gibt es keine Kohlekraftwerke, die sind da verboten, weil sie so viel Dreck machen.
Da muss ich dir widersprechen, in Österreich gibt es sogar ziemlich viele Kohlekraftwerke - sie sind nur nicht solche Dreckschleudern wie die deutschen, weil sie wesentlich kleiner sind. Rund um Graz ist alles voll mit den Dingern, wir sind also weit davon entfernt, ein Umwelt-Musterland zu sein. :D

In Österreich wird statt Kohle Gas verbrannt, damit wird Wasser heiß gemacht, das wird zu Dampf, der wird in eine Turbine gepustet, das ist so etwas ähnliches wie eine Windmühle.
Stimmt natürlich auch nicht. Außerdem wird in modernen Gaskraftwerken das Gas direkt in der Turbine verheizt (ohne einen Umweg über das Erwärmen von Wasser zu machen --> höherer Wirkungsgrad), aber das geht jetzt alles zu sehr ins Technische...


Fazit: Ein wenig Recherche hätte nicht geschadet - und der Maus-Stil wurde schon zu oft verwendet, um noch originell zu wirken.

Liebe Grüße
131aine

 

Hallo Tamara,

leider hat mich deine Geschichte nicht wirklich umgerissen. Am Anfang fand ich sie noch ganz witzig; ich liebe Lach-und-Sach-Geschichten-Verarschen.
Aber das Thema ist absolut nichts zum lachen. Ok das mit Herr Müller auch nicht, aber das war dann doch noch irgendwie anders.

Du schilderst hier detallierter, wie schlecht es Tim geht. Zudem wiederholst du dich bei folgender stelle. Das wirkt ein bisschen aufdringlich...... ist auch so :D

Das klingt verrückt... In dem neuen Kraftwerk soll das heiße Wasser auch nicht benutzt werden, um Wohnungen zu heizen, sondern es wird in einem ganz großen Kühlturm abgekühlt. Aus dem Kühlturm kommen Wolken, so dass in Tims Garten die Sonne weniger scheint. Das heiße Wasser wird weggeschmissen und Tims Großeltern müssen ihre Wohnungen und ihr Wasser anders warm machen. Einige Firmen versuchen Tims Großeltern zu überreden, ihre Wohnung und ihr Wasser mit Strom warm zu machen. Fällt euch was auf...
Ich hätte hier aufgehört und nicht das ganze noch einmal erklärt.

Ich weiß jetzt nicht, wo ich die Geschichte einordnen soll (vielleicht ist das bei allen Gesellschafts-geschichten so, lese normalerweise keine gesellschaft...)

Lustig ist sie nicht
Spannend ist sie nicht
und traurig, duch deine Erzählweise, auch nicht...

Klingt ungerecht...
kommt bei Lach-und-Sachgeschichten nicht immer ein "-ist aber so", dazu?
ich hätte es besser gefunden, wenn du das durchgezogen hättest.

Aber unangenehm zu lesen war sie jetzt ja auch nicht.... :Pfeif:

gruß
gara

 

Hi Tamara,

schön dass du mal wieder hier bist :)

Das ist also eine Sachgeschichte, in der man Kindern Sachverhalte erklärt?!

Nach dem ersten Absatz habe ich gedacht: oje, Erklärungen, dazu noch technische :dozey:
Doch dann überblickte ich die Kürze deiner Geschichte :shy:

Ich kenne den Maus-Stil nicht, hab auch noch nichts in dieser Art gelesen und darum fand ich deine kleine KG garnicht schlecht.
Zumindest kann man auf diese Art den Kindern leicht etwas verständlich machen.

Trotzdem würde ich mich freuen, bald mal wieder eine "richtige" KG von dir zu lesen.

ganz lieben Gruß, coleratio

 

Hallo zusammen,
erst einmal ein dickes Danke an alle Kritiken. Vielleicht ist es doch eher eine Sachgeschichte, in der man Kindern Sachverhalte erklärt. Und offensichtlich bin ich zu sehr betroffen, um die Geschichte beurteilen zu können. seufz! Ich denke drüber nach, wie ich es noch ändern kann. Bin zur Zeit in einer Experimentierphase, na ja, aus Fehlern lernt man!

Hallo Blaine,
ich habe mich in den letzten Wochen ziemlich ausführlich mit dem Thema beschäftigt, aber da ist mir wohl ein schweres Missverständnis untergekommen. peinlich! :bonk: Offenbar dürfen in Österreich keine neuen Kohlekraftwerke mehr gebaut werden. Musterbeispiel ist das Gaskraftwerk in Donaustadt mit einem Wirkungsgrad von 86 %, wegen der Kraft-Wärme-Kopplung. Ich bin davon ausgegangen, das die nur mit heißem Wasser möglich ist. Ich glaube, es gibt beide Arten von Gaskraftwerken. Aber ich habe es jetzt so geändert, dass dies keine Rolle mehr spielt. Die Formulierung
"Wenn er in den Ferien nach Österreich fährt, dahin, wo keine Kohlekraftwerke stehen, kann er gut atmen und Fußball spielen."
kann vielleicht missverstanden werden, aber so arbeiten bestimmt Firmen auch.
Danke

Hallo gara,
na ja, wenigstens nicht unangenehm! Deine Anregungen habe ich eingebaut.
Danke

Hallo coleratio,
die Sendung mit der Maus Sonntags um 11:30 ist wirklich empfehlenswert! Ich arbeite an einer längeren, "echten" Geschichte, freut mich, dass du dich darauf freust!
Danke

liebe Grüße
an alle

 
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Liebe Tamara!

Also prinzipiell finde ich es schon einmal lobenswert, wenn sich überhaupt jemand an Umweltthemen heranwagt – das ist ja ein in Kurzgeschichten leider völlig vernachlässigtes Gebiet, was wohl nicht zuletzt daran liegt, daß es schwierig umzusetzen ist. Der Versuch ehrt Dich daher, auch wenn ich die Geschichte selbst nicht ganz so gelungen finde.
Abgesehen von dem nicht ganz richtigen Kraftwerksvergleich, dazu unten mehr, finde ich diesen Maus-Stil zu belehrend. Die Sachgeschichten bei der Sendung mit der Maus sind eigentlich aber sehr sachlich gehalten, derart anklagend ist mir bisher keine untergekommen. Schöner hätte ich es gefunden, wenn Du die Geschichte von Tim als richtige Geschichte geschrieben hättest. Allerdings ist es ja nicht zu spät dafür. ;) Die notwendigen Informationen könntest Du sicher leicht in die Geschichte einbringen, wenn nicht anders, dann eben, indem Tim jemanden danach fragt, z.B. »Warum haben die denn eine bessere Luft als wir?«, oder die Eltern auf eine Zeitungsmeldung aufmerksam werden. Also eine Geschichte, in der der Leser das alles so erleben kann, wie Tim, und am besten so, daß der Leser sich am Ende selbst so manche Frage stellt. – Vielleicht kannst Du dich ja dazu durchringen; und mir ist natürlich klar, daß das weniger ein Änderungs-, sondern viel mehr ein Neuschreibvorschlag ist, bin also keineswegs böse, wenn Du ihn nicht umsetzt. ;)

Zu den Kraftwerken:

tamara schrieb:
Wenn er in den Ferien nach Österreich fährt, kann er gut atmen und Fußball spielen, denn da gibt es keine Kohlekraftwerke, die sind da verboten, weil sie so viel Dreck machen.
Blaine schrieb:
in Österreich gibt es sogar ziemlich viele Kohlekraftwerke - sie sind nur nicht solche Dreckschleudern wie die deutschen, weil sie wesentlich kleiner sind. Rund um Graz ist alles voll mit den Dingern, wir sind also weit davon entfernt, ein Umwelt-Musterland zu sein.
Das, was bei uns verboten ist, ist die Kern- bzw. Atomenergie. ;) Leider kommt seit der Liberalisierung des Strommarktes trotzdem Atomstrom über die Grenzen, in Spitzenzeiten bis zu zwanzig Prozent – die momentane Regierung macht lieber mit Atomstromkonzernen Geschäfte, statt auf erneuerbare Energien (Sonne, Wind, Wasser, Biomasse) zu setzen.
Kalorische Kraftwerke (Kohle, Gas, Öl) nehmen zwar nicht so einen großen Anteil an der inländischen Stromproduktion ein (immerhin kommt ca. 70 % des hier erzeugten Stroms aus Wasserkraftwerken), trotzdem werden zu viele fossile Brennstoffe eingesetzt: Die Treibhausgasemission steigt, statt zu sinken. »alles voll mit den Dingern« stimmt allerdings wirklich nur um Graz herum. Interessanterweise ist die Natur in der Steiermark aber trotz der Kraftwerke noch ziemlich intakt.
weit davon entfernt, ein Umwelt-Musterland zu sein.
Je länger wir diese Regierung haben, desto weiter werden wir uns davon entfernen. Wenn Politiker persönlich an Zulieferfirmen für Atomkraftwerke wie Temelin verdienen oder Geschäfte mit Atomkonzernen machen, zugleich aber behaupten, gegen Atomkraft zu sein, kann man sich an fünf Fingern abzählen, wie skrupellos die sind. (Aber das haben sie ja auch schon in anderen Bereichen bewiesen, sodaß einen eh nix mehr wundern muß.)
Blaine schrieb:
Außerdem wird in modernen Gaskraftwerken das Gas direkt in der Turbine verheizt (ohne einen Umweg über das Erwärmen von Wasser zu machen
Hast Du dazu vielleicht einen Link? Ich hab jetzt eine Weile gegoogelt, jedoch nirgends eine derartige Information entdeckt. :susp:

Zurück zu Deiner Geschichte, Tamara. Daß Tim nur in Österreich (bzw. zuhause nicht) gut Luft bekommt, und daß auf Kosten seiner Gesundheit Geschäfte gemacht werden, könntest Du ja trotzdem rüberbringen. Aber es sind nicht nur die Kraftwerke, die, wie Blaine so schön sagt, bei uns nicht solche »Dreckschleudern« sind. Auch andere Faktoren spielen da noch mit. Und naturgemäß ist in den Bergen und Wäldern auf jeden Fall eine bessere Luft – überhaupt über 1500 m, da gibt es meines Wissens nach weder Feinstaub- noch Pollenbelastung, was gerade für Asthmakranke und Allergiker sehr hilfreich sein soll.
Ein Versuch, die Geschichte an reale Gegebenheiten anzupassen, würde sich bestimmt lohnen! :)

Alles Liebe,
Susi :)

 
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Liebe Susi,
oh ja, du bist ja auch eine Österreicherin! Ich hatte nicht daran gedacht, dass die Überschrift euch anlocken würde!
Natürlich wird in den Sachgeschichten niemanden angeklagt, der Stil dieser KG soll ja nur an die Maus erinnern und dadurch unterhaltsam sein. Um es nicht zu anklagend werden zu lassen, habe ich im unteren Teil an den Stellen wie z. B. "Hört sich dumm an..." das "ist es auch" durch drei Punkte ersetzt, aber das hat gara dann kritisiert.
Ehrlich gesagt möchte ich diesen Text als Aufklärung über die Missstände benutzen. Das Beispiel mit Herrn Müller hat mir gezeigt, dass die Menschen dies in unterhaltsame Form gepackt lieber lesen. Ich weiß jetzt nur nicht, ob das deshalb nicht so gut bei euch ankommt, weil ihr als geübte KG-Leser eher eine "richtige" Geschichte erwartet. Die Idee Tim einen Dialog führen zu lassen finde ich klasse, vielen Dank dafür! Natürlich bin ich nicht böse! Ich fürchte allerdings, dann wird es länger.
Dann überlege ich, Österreich ganz rauszulassen, Berge gibt es ja auch in Deutschland. ;) Dass eine österreichische Firma hier in Duisburg die Finger im Spiel hat, ist im Grunde nicht der wichtigste Punkt und das Gaskraftwerk in Donaustadt macht die Sache auch komplizierter als nötig, außerdem kenne ich mich damit zu wenig aus. Ich möchte lieber den Treibhauseffekt einbauen und die Tatsache, dass die meisten neuen Kohlekraftwerke im Ruhrgebiet gebaut werden sollen, weil die Luft hier sowieso schon so schlecht ist. Wenn der Grenzwert für die Feinstaubbelastung von 50 mü (ich kriege den griechischen Buchstaben nicht auf die Tastatur!) an mehr als 35 Tagen überschritten ist, werden Autobahnauffahrten gesperrt, so dass durch Umwege noch mehr Dreck produziert wird! Aber bei dem Neubau einer riesigen Dreckschleuder wird keineswegs die vorhandene Belastung und der Gesundheitszustand der Bevölkerung berücksichtigt, sondern zu dem vorhandenen Dreck darf maximal 3 % dazu gekippt werden. Und der Nächste haut wieder 3 % drauf. Auf dem Lande würde so etwas also nie genehmigt werden. Da wohnen dann die Politiker und Industriellen und wehren sich gegen Windräder! Die müssen mindesten 1500 Meter von Wohngebieten entfernt sein, das Kraftwerk hier ist keine 500 Meter entfernt. Aber es ist ja kein Neubau, sondern nur eine Erweiterung! Oh Mann, ich höre jetzt lieber auf!
Weißt du eigentlich, ob Asthmatiker grundsätzlich in 1500 Metern Höhe besser Luft kriegen? Das ist sehr interessant, denn sonst wirft mir jemand vor, dass dies am Asthma liegt und nicht am Feinstaub, also sozusagen schicksalsbedingt.
Ich überlege weiter, wie ich die KG umstricken oder neu schreiben kann.
erst einmal vielen herzlichen Dank und liebe Grüße
tamara

PS: Auf asthma habe ich die Antwort auf meine Frage gefunden!

 
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Hi Tamara,

joah... ich bin ein wenig zwiegespalten. Du sagst, du hättest dich von der "Herr Müller"-Mail inspirieren lassen und die eigentliche Sendung-mit-der-Maus-Verulkung nicht gekannt. Unter dem Aspekt ist die Geschichte eigentlich recht gut gelungen.
Das Problem ist nur, dass die meisten Leser wohl die Originale kennen (sind Audios, in denen satirisch viele Dinge angeprangert, oder einfach verulkt werden. - "Warum Ernie und Bert schwul sind und immer grinsen", "Exibitionisten", "Skinheads", etc... etc...).
Diese Geschichte folgen immer einem bestimmten Stil und variieren nur im Inhalt - also:
"Dies ist der Herr XY. Sieht ganz freundlich aus, ist er aber nicht. Herr XY ist ne perverse Sau ...".

Da der Leser nach dem Einstieg nunmal genau so etwas erwartet, geht er recht unbefriedigt aus der Geschichte heraus, vor allem, weil einfach der humoristische Einschlag fehlt.

Vielleicht solltest du dir einfach mal ein wenig was über diese Storys ergoogeln oder dir ein paar Folgen herunterladen (soweit ich weiß sind sie unkommerziell, so dass es nicht strafbar wäre. Da ich aber nicht sicher bin: Erst über Google probieren! ;) ).
Danach hättest du dann zwei Möglichkeiten: Entweder deine Geschichte nach dem Stil umschreiben, wie er nunmal allseits bekannt ist oder die Geschichte noch einmal nach eigenem Gutdünken umschreiben.
Du kriegst das schon hin. :D

Hier noch zwei Kleinigkeiten:

Das heiße Wasser wird in dicken Rohren in das Ferienhaus gepumpt, in dem Tim mit seinen Eltern im Winter wohnt, dann haben die es schön warm ...
Hier eine der bereits angesprochenen holpernden Stellen. Liest sich wie zwei Sätze, aber ein Punkt würde es wohl nur verschlimmern. :D Ich würde den ganzen Nebensatz "in dem Tim ..." streichen und einfach im vorherigen "Tims Ferienhaus" schreiben.
Weil ein Firma in Österreich kein mehr Kohlekraftwerk bauen darf, will sie ein Kohlekraftwerk in Duisburg bauen,
Ja, da ist was verkehrt. ;)

Ich fand die Geschichte nicht schlecht, nur ist hier leider zufällig etwas eigenes auf etwas bestehendes getroffen und konnte sich da leider nicht halten.
Da mir dein Stil aber bislang immer recht gut gefallen hat, bin ich überzeugt du kannst die Geschichte noch einmal dick aufwerten!

LG,
:zensiert:

Edit: HIER findest du ein paar der Folgen und HIER findest du einen Text, der im "Maus"-typischen Stil verfasst ist. ;)
Edit2: Habe gerade gesehen, dass der erste Link zur Zeit down ist. HIER eine Alternative.

 

Hallo tamara,

zum Stil wurde ja schon genug gesagt. Diese Kindersprache auch für Erwachsene zu verwenden, kann den Vorteil haben, dass die Geschichtsgegenstände entkompliziert werden. Sachverhalte werden vereinfacht dargestellt, die Welt aber auch, wie im Märchen in Gut und Böse aufgeteilt, etwa bei einem hergestellten Zusammenhang zwischen Asthma und den Kohlekraftwerken.
Asthma hat natürlich noch viele andere mögliche Ursachen, auch wenn die Umweltzerstörung sicherlich indirekt immer beteiligt ist.
Vereinfacht ist gerade in Duisburg, wie in jeder anderen Revierstadt der Zusammenhang Kohle=schädlich, denn die Region lebt noch von der Kohle und eine Umstrukturierung kostet viel Zeit.
Natürlich ändert das nichts daran, dass es ein ökologischer und ökonomischer Wahnsinn wäre, auf die Kraft-Wärme-Kopplung zu verzichten. Davon würde wirklich nur einer profitieren.


Wegen dem Dreck in seiner Lunge kriegt Tim manchmal gar keine Luft mehr
Okay, vielleicht gehört der Dativ zur Kindersprache dazu, aber richtig wäre der Genitiv. Wegen des Drecks.
In einem Kohlekraftwerk wird Kohle verbrannt, damit wird Wasser heiß gemacht, das wird zu Dampf, der wird in eine Turbine gepustet, das ist so etwas Ähnliches wie eine Windmühle.
Das sind alles abgeschlossene Sätze, die du auch durch Punkte trennen kannst.
Weil ein Firma in Österreich kein mehr Kohlekraftwerk bauen darf,
ähem ;)

Stilistisch habe ich ein bisschen das Gefühl, die Geschichte war ein Schnellschuss, entstanden aus der Entrüstung und entsprechend in Form gebracht.

Lieben Gruß, sim

 

Häferl schrieb:
Blaine schrieb:
Außerdem wird in modernen Gaskraftwerken das Gas direkt in der Turbine verheizt (ohne einen Umweg über das Erwärmen von Wasser zu machen
Hast Du dazu vielleicht einen Link? Ich hab jetzt eine Weile gegoogelt, jedoch nirgends eine derartige Information entdeckt.
Natürlich, und zwar hier (für Anwendung in Kraftwerken weiter unten), hier und hier. Die Dinger heißen Gasturbinen und heute werden nahezu alle neuen Gaskraftwerke mit ihnen ausgestattet.

 
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Hallo Zensur,
ich kannte wirklich nur die Müller-Geschichte. "Perverse Sau" und "Massenmörder" sind nicht meine Art von Humor, oh je! Entweder ich hoffe, dass es noch Leute gibt, die wie ich hinterm Mond leben, oder ich muss doch neu schreiben. Gut, dass es euch gibt, die mich darauf aufmerksam machen! Herzlichen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, Beispiele zu suchen! Danke auch für deine netter Ermunterung! :kuss:
Inzwischen fährt Tim in die Alpen und hat zu Hause Fernwärme, nur sein Opa nicht. Damit erübrigen sich einige Probleme.

Hallo Sim,
gerade weil Asthma so viele Ursachen hat, ist es ja so schwer, den Übeltäter auszumachen. Aber auf der oben zitierten Asthma-Seite werden Luftverunreinigungen ausdrücklich erwähnt. Duisburg ist Spitzenreiter bei mehreren Krankheiten in dieser Art, auch plötzlicher Kindstod und Krebs. Das kann kein Zufall mehr sein. Hier wird bald keine einheimische Kohle mehr produziert und der Bergbau hat nicht mehr so eine Akzeptanz. Seit die Häuser unter den Wasserspiegel des Rhein absacken und wie in New Orleans abzusaufen drohen, erst Recht nicht. Die Subventionen sind auch ein großes Thema.
Natürlich habe ich stark vereinfacht, detaillierte Infos gibt es dann auf der Homepage der BI. Aber hier geht es um die Geschichte.
Hier im Ruhrpott klingt der Genitiv schräg, ich fürchte, für viele auch zu hochgestochen. Siehe Duden Band 9 "Richtiges und gutes Deutsch" S. 928: "Umgangssprachlich und landschaftlich wird wegen häufig mit dem Dativ verbunden." Also erlaubt es sogar der Duden! :D
Ich habe schon sorgfältig gearbeitet und die KG sogar eine Woche ruhen lassen, aber mit der Entrüstung hast du wohl Recht!

Hallo Blaine,
vielen Dank für die Links, wieder was gelernt! Scheint also ähnlich zu funktionieren wie ein Automotor. "Natürlich" scheint wohl dein Lieblingswort zu sein! :D

vielen Dank und lieben Gruß euch allen
tamara

PS: Sim, könntest du bitte den Titel auch in der Übersicht ändern?
Danke im Voraus! :kuss:

 

Hallo Tamara,

habe einfach die erste Geschichte angeklickt, die mir von dir über den Weg gelaufen ist (wenn ich´s lese, kommentiere ich es auch).
Also: Nur weil es irgendwo einen Stil gibt, ist es kein Grund, ihn nicht zu verwenden, sonst könnte man nie `normal´ schreiben, da dieser Stil doch, nach neusten Forschungen, ziemlich verbreitet ist. (Allerdings hat die Übernahme eines sehr prägnanten Stils immer den Beigeschmack der Trittbrettfahrerei - aber wenn man´s gut macht …).
Ich habe zwei Kritikpunkte:
1. Du schreibst durchgängig in dem Stil, ein Kontrast wäre interessant.
2. Das Ganze ist ein Bericht, eine Aneinanderreihung von Informationen (wenn auch in leicht lesbarer, ironischer Sprache), keine Geschichte.

Aber ich weiß ja, wie toll du schreiben kannst und jeder probiert mal was aus…

L G

Tschüß… Woltochinon

 

Hallo Woltochinon,
oh, treibst du dich wieder hier herum? Schön!
Inzwischen finde ich auch, dass man einen Stil ruhig mehrmals verwenden kann. Aber innerhalb eines Textes mit Absicht einen Stilbruch einbauen - würde die Leser doch eher irritieren. Du hast Recht, es ist mehr gut verpackte Info, so wie die Sendung mit der Maus eben. Und ich bin gerade in einer Experimentierphase. Dabei stellt sich manchmal raus, dass ich bestimmte Wegen lieber links liegen lasse.
Danke fürs Lesen und Ermutigen!
liebe Grüße
tamara

 

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