- Beitritt
- 13.04.2003
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Hallo Sue,
ich muss Sternenkratzer da in Schutz nehmen, denn du verquickst die Ebenen.
Er hat ganz bestimmt nicht dir persönlich sprachliche Onanie vorgeworfen.
Ich teile deine Ansicht. ich denke, auch Sternenkratzer hat, wie er mehrfach betonte lediglich eine Faustregel genannt, kein Dogma.
Und wenn du seine Geschichten in Romatik/Erotik liest, wirst du sehen, dass er sowohl Adjektive verwendet, als auch sehr gefühlvoll (poetisch *duck*)schreibt.
Unter sprachlicher Onanie würde ich einen Text verstehen, an dem sich der Autor selbst berauscht, der sich anderen aber nur schwer bis gar nicht erschließt.
Die Frage stellt sich nach der Zweckdienlichkeit der Mittel und der Ausrücke.
Wenn du schreibst, du möchtest mit deiner Satzstruktur inklusiver der Adjektive eine bestimmte Atmosphäre erzeugen, dann machst du dir ja schon Gedanken über die Verwendung. Das müssen nicht kalkulierte Gedanken sein, das kann auch daraus entstehen, dass du dich beim Schreiben in die Atmosphäre deiner Geschichte hineinversetzt (Ich zum Bsp. arbeite so).
Wenn deine Adjektive eine Stimmung erzeugen sollen, dienen sie einem Zweck und niemand hier würde das kritisieren. Einzig, wenn der von dir beabsichtigte Zweck nicht erkennbar wird, würde man dich darauf hinweisen. Ob also die von dir gedachte Verwendung funktioniert entscheidet der Leser (nicht der Kritiker, auch wenn beide hier bei KG natürlich meistens identisch sind).
Ich gebrauche bestimmt eher zu viele als zu wenig Adjektive, auch wenn mir das bisher nur bei einer Geschcihte wirklich massiv zur Last gelegt wurde (und da erfüllen sie einen Zweck, den ich begründen kann). Schon, weil ich das weiß, habe ich ja mal diesen Thread eröffnet, denn ab und zu hatte ich schon das Gefühl, dass Adjektive auch mal nur um der Adjektive kritisiert wurden, ohne dass sich Gedanken darüber gemacht wurde, weshalb sie verwendet wurden.
Aber du solltest von Sternenkratzer bestimmt nicht angegriffen werden, Sue.
Lieben Gruß, sim