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Wassertropfen

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12.11.2008
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Wassertropfen

Gestern war es wieder schlimm gewesen.
Niels sitzt auf seinem Stuhl. Sein Nachbar neben ihm guckt nach vorne, schaut, was der Lehrer macht. Beinahe hätte er dem Drang wieder nachgeben, hätte wieder alles zu Nichte gemacht, was er sich in den letzten drei Monaten mithilfe der Ärzte erarbeitet hatte. Nervös reibt er seine Hände an der Hose. Von dem Geräusch abgelenkt guckt sein Nachbar kurz rüber, fragt sich wohl, was er da macht, lenkt seine Aufmerksamkeit aber schnell wieder auf das Unterrichtgeschehen..
Ja, Gestern war es schlimm, denkt Niels, aber heute ist es noch viel schlimmer.
Er schielt verstohlen zum Waschbecken, beobachtet wie kleine Wassertropfen langsam aber stetig aus dem Wasserhahn rinnen und ins Porzellanbecken klatschen.
Dreck, Dreck, du bist so dreckig. Überall ist Schmutz, überall Bakterien! Du bist so schmutzig!, hört er es in sich Rufen.
“Niels?”
Ruckartig wendet er sich dem Lehrer zu.
“Was ist der Logarithmus von 4 zur Basis 2?”
Niels stottert.
“Niels passt du schon wieder nicht auf im Unterricht?”
“Nein... Nein... Herr Bahr...”
“Zwei”, Flüstert jemand hinter ihm.
“Zwei?”, wiederholt er zögerlich.
Herr Bahr schüttelt den Kopf, wahrscheinlich weiß er, dass die Antwort nicht von ihm stammt.
“Richtig, richtig. Der Logarithmus von 4 zur Basis 2 ist 2.”, wiederholt er, und fährt in seinem Unterricht weiter.

Jemand berührt Niels leicht am Arm. Er dreht sich um. Ein kleiner Zettel liegt hinter seinem Stuhl auf dem Boden. Er beugt sich hinunter und hebt ihn auf. Seine Hand zittert.
Der Zettel ist von Marina, die ihn in der Psychatrie mit ihrer besten Freundin Alex besucht hatte. Sie ist die einzige Person - mit Alex - die wissen, wo er in den letzteb paar Monaten war und warum er nicht in die Schule gegangen war. Er hatte es ihnen in einen seiner schwachen Momente, in denen er nicht “Nein!” sagen konnte, verraten, obwohl ihm die Ärzte davon abgeraten hatten, ihm gesagt hatten, dass er die Geschichte aus der Schule raushalten sollte.
Langsam öffnet er ihn.
“Hey, wie geht’s dir? Die Zicken haben Alex schon wieder gefragt, wieso du so lange weg warst und Alex hat’s verraten. Tut mir leid. Aber die sind voll doof, echt. Bestimmt verraten die das allen. Was machen wir jetzt? Die haben doch gar keine Ahnung, was du durchmachst, die verstehen das nicht... Ich komm’ in der Pause zu dir.”
Niels lässt das Zettelchen auf den Tisch sinken, Tränen schießen ihm in die Augen, schnell vergräbt er den Kopf in seine Armen. Dreck, Dreck..., flüstert es ihm immer noch zu. So intensiv und bedeutend.
Wieder wenden sich seine Augen dem Waschbecken, folgen den Tropfen des Wassers.

Was sollte er nur machen?

 

Interessantes Thema, gut aufgegriffen. Mir gefällt, dass du die KG nicht weiter ausführst, nur ein Blitzlicht quasi.
Aber es wäre gut - finde ich - die Not des Niels noch etwas genauer zu beschreiben, die innere Pain, die Qual.....

 

Salü Jeni,

einige Fragen an Dich als Autor:

Nils war

"in den letzten paar Monaten nicht in der Schule ... "
und sein Lehrer weiss nicht wo er war und warum er fehlte? Sonderbar, ist das ein Aushilfslehrer?

Nils hat nur Marina etwas erzählt und

"Alex hat's verraten."

Was denn? Wer ist Alex?

Da fehlt nun wirklich jegliches Fleisch am Knochen! Willst Du mich als Leserin in die Rätselecke stellen? Ehrlich, das ist Nonsens und macht keinen Spass.

Gruss,
Gisanne

 

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil ;-)

Der Zettel ist von Marina, einer der wenigen Personen, die wissen, wo und warum er in den letzten paar Monaten nicht in der Schule war

und

“Niels passt du schon wieder nicht auf im Unterricht?”

Das sagt der Lehrer - und nirgends steht, dass er nicht weiss, warum sein schüler die letzte Zeit gefehlt hat. Aber nun ist er wieder da und der Lehrermensch will die gemessene Aufmerksamkeit - nur zu normal, leider!

Wer stellt hier wen in eine Ecke?

 

Hallo ihr beiden.

@NIkitaF:

Also erst einmal danke für deine Verteidigung :)

Aber es wäre gut - finde ich - die Not des Niels noch etwas genauer zu beschreiben, die innere Pain, die Qual.....

Vielleicht werde ich das noch machen, allerdings denke ich persönlich, dass ich das nicht viel weiter ausbauen kann, weil dies ja eine Art Kurzgeschihcte ist, und ich denke, ich da eigentlich schon viel erwähnt habe. Außerdem gibt es da ja eine Art Wink mit dem Waschbecken und dem tropfende Hahn...

@Gisanne:

und sein Lehrer weiss nicht wo er war und warum er fehlte? Sonderbar, ist das ein Aushilfslehrer?

Habe ich - wie NikitaF schon erwähnte - gesgat, dass er es nciht weißt ?
Und außerdem, nur weil irgendein Schüler einer Schule fehlt, weiß doch nciht automatisch jeder Lehrer,w eiso jetzt genau. M´Wegen so etwas pricht man meiner Erfahrung gemäß nämlich eigentlich mit dem Schullleiter...
Aber nun ja...

Was denn? Wer ist Alex?
Hier muss ich dir leider ein wenig recht geben. Werde diese Stelle aber noch ein wenig verändern. Alex ist Marinas beste Freundin, die auch von Niels Problem weiß. Sie ist einer dieser wenigen Leuten.

Da fehlt nun wirklich jegliches Fleisch am Knochen! Willst Du mich als Leserin in die Rätselecke stellen? Ehrlich, das ist Nonsens und macht keinen Spass.

Dies finde ich nun ein wirklich zu... hart. Ich kann ja mit Kritik umgehen, aber nur wegen, den oben genannten Punkten von dir, von denen einer ja schon sehr entkräftet ist, sagst du die Story hat kein Fleisch? Ich wollte auch den Leser nicht im Rätselraten üben. Eigentlich dachte ich wäre alles - zumindest fast alles - klar oder deutlich genug umrissen.

Der Wasserhahn der tropft.
Niels, dem eine innere Stimme immer zu ruft, er wäre dreckig.
Marina (und Alex) denen er in seinen schwachen MOmenten von seiner Geschichte erzählt hat - obwohl die Ärzte ihm davon abrieten. (Wieso sie das machten? Weil es nicht immer förderlich ist, dass alle wissen, was mit einem los ist, weil sie einen dann auch immer anders behandeln, wiel sie dann vielleicht mehr wissen wollen und alles wiede rhochkommt (was ja auch passiert ist..) )
Alex, die seine Geschihcte jatzt weiter verraten hat.
Und wieder Dreck.

ich denke persönlich, dass ist einigermaßen genug Fleich. Natürlich behaupte ich nicht die Geschichte wäre perfekt, aber ich finde sie ist besser, als du sie darstellst, bzw. bringst du mir dafür nicht genug argumente, denen ich zustimmen könnte und mir dabei helfen könnte die Geschichte zu verbessern.

LG
Jeni

 

Hallo Jeni,

dein Protagonist hat eine Waschphobie. Aber das weiß ich auf Anhieb auch nur, weil ich selbst schon einen Klassenkameraden mit diesem Krankheitsbild erlebt habe. Gisanne hat wahrscheinlich so irritiert reagiert, weil sie keinen Anhaltspunkt gefunden hat, was du ausdrücken wolltest. Ein tropfender Wasserhahn reicht in dem Fall wohl nicht.

Ich denke, wenn du in ein paar Sätzen direkt auf dieses Krankheitsbild eingehen würdest (endloses Duschen oder Händewaschen, seine daraus entstehenden Probleme im Alltag) würde es den Lesern auch einfacher fallen, deine Geschichte zu verstehen.

Dein Ende hängt sehr in der Luft. Nicht immer muss ein rundes Ende gegeben sein, aber als Leser fühle ich mich wie ausgesetzt und alleingelassen. Vielleicht wäre ein aufbauendes Gespräch mit Marina noch sinnvoll, so dass Niels mit ihr ein Anker unter den Klassenkameraden sieht / spürt.

Liebe Grüße
bernadette

 

Ich denke, er hat keine Wasch-PHOBIE, also Angst VOR dem waschen sondern viel mehr einen Waschzwang!!

 

Danke, Nikita, für deine Berichtigung. Da liege ich natürlich falsch, ich meinte den Waschzwang.

 

Hallo,

@Bernadette:

Ich denke, wenn du in ein paar Sätzen direkt auf dieses Krankheitsbild eingehen würdest (endloses Duschen oder Händewaschen, seine daraus entstehenden Probleme im Alltag) würde es den Lesern auch einfacher fallen, deine Geschichte zu verstehen.

Mmmh... es ist nur so, dass ich bis jetzt schon mehere Leute gefragt habe, ob deutlich wird, dass Niles einen Waschzwnag hat, und eigentlich alle meinten, es wäre klar... deswegen...

Dein Ende hängt sehr in der Luft. Nicht immer muss ein rundes Ende gegeben sein, aber als Leser fühle ich mich wie ausgesetzt und alleingelassen.

Dues habe ich extra so gewählt. Ich mag offene Enden, so kann sich jeder Leser seine eigenes passendes Ende wählen.

Vielleicht wäre ein aufbauendes Gespräch mit Marina noch sinnvoll, so dass Niels mit ihr ein Anker unter den Klassenkameraden sieht / spürt.

Dies ist dein ganz "persönliches" Ende. Ich denke, andere würden auch lieber eine andere Art von Ende bevorzugen.

@NikitaF:

Ich denke, er hat keine Wasch-PHOBIE, also Angst VOR dem waschen sondern viel mehr einen Waschzwang!!
Das stimmt natürlich ;)

Lg
NIna

 

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