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Weihnachten in Las Vegas

Seniors
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24.08.2003
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Weihnachten in Las Vegas

„Dieser Mistelzweig macht mich noch ganz wahnsinnig. Warum müsst ihr Amis bloß immer Mistelzweige aufhängen?“
„Aber Darling, was wäre ein Weihnachten ohne Mistelzweig?“
„Vermutlich deutlich europäischer.“ Ich seufzte. „Du hast dich verändert.“
Meine Cousine lächelte mir zu. Ich seufzte. Weihnachten! Warum war meine Mutter nur auf die Schnapsidee gekommen, es hier in Amerika zu verbringen? Und warum hatte ich mich von meiner Liebsten breitschlagen lassen, es ihr gleichzutun? Dinah lächelte ein Zahnpastalächeln und verschwand in der Küche, um nach dem Truthahn zu sehen.
„Außerdem gibt es hier Erdbeben“, raunte ich meiner Freundin zu. „Das hab ich gelesen.“
Sie lächelte und küsste mich auf die Stirn. „Mach dir keine Sorgen. Wenn ein Erdbeben kommt, fahren wir nach Las Vegas.“
„Was würde ich ohne dich tun“, murmelte ich und zog sie an mich. „Und was machen wir nur hier?“
„Keine Angst, nächstes Jahr feiern wir wieder mit meinen Eltern. Und übernächstes Jahr. Und überübernächstes.“ Ihre Finger wanderten meinen Rücken hinab, fanden meine Seite und pieksten. „Wir sollten dringend eine eigene Familie gründen, damit wir eine Ausrede haben.“
„Gleich jetzt?“ Ich sah sie flehend an.
Sie lachte. „Ich helf' den anderen mit dem Truthahn. Versuch, dich zu amüsieren, nimm es nicht so schwer. Wie schlimm kann es schon werden?“

Meine kleine Schwester wuselte in der Küche herum und stand allen im Weg. Ich wollte eigentlich nur einen Schluck trinken. "Beim Essen, Schatz", vertröstete meine Mutter mich. "Die paar Minuten wirst du ja wohl noch Zeit haben."
"Das hast du vor einer halben Stunde auch schon gesagt", murrte ich und verzog mich in den "Restroom", wo ich mich ausgiebig aus der Wasserleitung bediente. Dann ließ ich mich auf dem WC nieder und bemitleidete mich einige Minuten lang.
Als ich neue Kraft geschöpft hatte, machte ich mich an den Abstieg. Meine Schwester plapperte in ihrem grässlichen Englisch auf Dinah ein, die auch noch so aussah, als würde sie das Ganze genießen.
"Sag mal, warum sprichst du eigentlich kein Deutsch mit ihr?", fragte ich und versuchte, nicht in den Teppich zu beißen.
"Because in America we be", grinste sie und präsentierte eine riesige Zahnlücke. Es tat mir wirklich Leid, dass sie keine Pfennigabsätze trug, über die sie hätte stolpern und sich den Hals brechen können.

Ich flüchtete in die Küche, in die Arme meiner Liebsten. "Kann ich den Truthahn aufschneiden?", fragte ich. Es hätte mir gut getan, meine Frustration an ihm abzureagieren.
"Nein, das hat deine Schwester schon getan", meinte Bea und rollte mit den Augen.
Ich warf einen Blick auf den ehemals stattlichen Truthahn. Er sah aus, als wäre er durch einen Fleischwolf gedreht worden. "Ja, ich seh es."
"Robert, sei nicht immer so gemein zu ihr. Du mobbst sie andauernd!", schalt meine Mutter, praktisch über die Schulter hinweg im Vorbeigehen.
"Ja, weil sie widerlich ist und weil sie es verdient hat und weil es mir unglaublich peinlich ist, dass sie angeblich mit mir verwandt sein soll", zischte ich, und Bea drückte mich fest an sich.
"Ich weiß, sie hat es verdient. Aber wenn du nur lange genug wartest, wird sie irgendwann von selbst auf die Schnauze fallen."
"Das sage ich mir, seit sie sprechen kann..."
"Come, christmas supper", hallte die Stimme meiner Mutter durch den Flur und beendete die leidige Diskussion.
"Komm schon, nimm dich zusammen, Schatz. Wie schlimm kann es schon werden?"

Sie hatte untertrieben. Es war schlimm. Alle saßen um den großen Tisch herum. Mein Vater, meine Mutter, Dinah, ihre Eltern, Dinahs frischgebackener Ehemann Dave, dessen Eltern, meine kleine Schwester, die geradezu ekelerregend adrett und niedlich aussah. Sogar die Katze saß auf einem Stuhl und musterte den Braten nachdenklich. Amerika, du Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Dave plauderte mit meiner kleinen Schwester, die sich die größte Mühe gab, ihn mit ihrem schauderhaften Englisch zu beeindrucken. Jedes Mal, wenn ich hörte, wie sie wieder einmal die einfachsten Regeln der englischen Grammatik aufs Grausamste malträtierte, zuckte ich zusammen. Hätte Beas Hand auf meinem Oberschenkel mich nicht daran gehindert, wäre ich vermutlich explodiert.
„Es ist widerlich“, beschwerte ich mich flüsternd, während Dinah freudestrahlend große, zerhackstückelte Truthahnbrocken auf den Teller meiner Schwester schaufelte. Bea gab mir einen Kuss auf die Wange. „Liebste, wie hältst du es nur mit mir aus?“ Ich musste seufzen. „Die ganze Zeit jammer ich dir die Ohren voll.“
„Wann feiert ihr hier eigentlich Weihnachten“, fragte meine Schwester in unüberhörbarer Lautstärke. Es klang wie „When does you, äh, when you does, äh, when do Christmas, äh?“ Ich konnte nicht glauben, dass sie das gesagt hatte, schloss resignierend die Augen und warf ihr dann einen bösen Blick zu. Sie sonnte sich im Bewusstsein ihrer eigenen Niedlichkeit und streckte mir die Zunge heraus. „I have readen that, äh, presents, you, äh, morning, äh... tomorrow.“
Bea knabberte an meinem Ohrläppchen. „Ich verstehe, warum du sie nicht magst“, flüsterte sie. „Es war eine schlechte Idee, hierher zu kommen.“
„Du machst Witze. Ich hätte sie mit dem Kissen ersticken sollen, als sie noch klein war.“ Ich wusste selbst nicht so genau, ob ich es ernst meinte, aber in diesem Moment bedauerte ich mein Versäumnis.
„Wer keine Ahnung hat, sollte die Klappe halten“, pflichtete sie mir bei.
„Bob, do you want meat?“
„Ich heiße Robert, Dinah.“
„Do you want meat, Robert?“ Ihr Lächeln wirkte noch amerikanischer als jede McDonalds-Werbung. Ich schaffte ein Grinsen, obwohl mein Mund sich anfühlte, als hätte ich in eine saure Zitrone gebissen. „Ja, danke.“ Sie legte mir eine Scheibe auf den Teller. Ich tauschte mit Bea und hielt ihr den leeren Teller hin. Eine wilde Freude durchfuhr mich, als ich den widerlichen Teller mit Stars and Stripes gegen einen etwas weniger widerlichen mit der Flagge von San Francisco, einen Adler mit irgendetwas Rotem und goldenen Bändseln, tauschte und die perfekte Symmetrie der Tischordnung – Sterne und Adler, Sterne und Adler – durcheinanderbrachte. Bea schenkte mir ein verschmitzes Lächeln und drückte ihr Knie an meins.
„Naja, vielleicht haben wir Glück und es gibt doch noch ein Erdbeben.“

Gott oder Satan oder wer auch immer hatte meine Gebete erhört. Ich kam gerade vom Klo und hatte eine unheimliche Begegnung der dritten Art unter diesem widerlichen Mistelzweig. Bea und ich nutzten die Gelegenheit für einen langen Kuss, vielleicht war das ihre Art, mich dafür zu belohnen, dass ich noch niemandem an diesem Tisch gesagt hatte, was er mich mal konnte.
Ich dachte zuerst, es läge an mir, als plötzlich alles bebte – mein Kreislauf vielleicht. Wir würden uns entschuldigen und ins Hotel zurückfahren und uns an die Produktion einer Familie machen können. Aber es kam noch viel besser. Als Bea den Kuss jäh unterbrach und erschrocken aufkeuchte, begriff ich, dass die Erde tatsächlich bebte. Ich schnappte ihre Hand, wollte aus dem Haus ins Freie laufen, aber sie hielt mich fest.
„Bleib hier“, rief sie über das Dröhnen hinweg. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als rechts und links von uns die Decke einbrach.

„Zu Hause in Deutschland wäre das nicht passiert“, kommentierte Bea das Ereignis schließlich. Die Wände standen noch, aber das Haus hatte jetzt nur noch ein Stockwerk, das dafür ziemlich hohe Räume hatten. Rechts und links von uns lag alles in Trümmern.
„Woher wusstest du das mit der Tür?“
„Das hab ich in einem Buch gelesen. Der Doppelstern, oder so, von Tanja Kinkel.“
„Klingt nicht nach einem Buch über Erdbeben.“
„Wars auch nicht. Solltest du mal lesen, ist echt gut.“
Ich stieg auf die Reste des ehemaligen Flurs und nahm die Jacke meines Vaters vom Garderobenhaken, der wie durch ein Wunder unversehrt geblieben war.. In seiner Tasche fand ich den Autoschlüssel und klimperte verheißungsvoll damit. „Das ist ein Zeichen, Bea, Gott wollte nicht, dass wir hier leiden - der Schlüssel zur Freiheit, Süße! Wir können nach Hause, wenn wir wollen!“
„Davon träumst du.“
Ich sah sie entsetzt an. „Du willst die doch nicht etwa da rausholen? Das Universum wird sich irgendetwas dabei gedacht haben, dass sie von der Decke zerquetscht wurden und wir nicht!“
Sie kicherte boshaft. „Wir fahren nach Las Vegas. Ich wollte da schon immer mal hin. Und jetzt haben wir was zu feiern.“
Das klang schon besser. „Und wenn wir da sind, können wir auch gleich heiraten.“
Sie küsste mich.

 

Hallo vita!

In der Tat, nette kleine boshafte Geschichte!
Hat mir aber gut gefallen. ;)

Zuerst ein paar Anmerkungen:

Sie lächelte und küsste mich auf die Stirn. „Mach dir keine Sorgen. Wenn ein Erdbeben kommt, schleudert es uns auf Wolke Sieben.“

Für meinen Gschmack ein bisschen zu viel Kitsch, obwohl es ja zum Ende "passt".

„Wir sollten dringend eine eigene Familie gründen, damit wir eine Ausrede haben.“
„Gleich jetzt?“ Ich sah sie flehend an.

:D :thumbsup:
Bea knabberte an meinem Ohrläppchen.

Vor allen anderen am Tisch? Ich weiß nicht ...

Eine wilde Freude durchfuhr mich, als ich den widerlichen Teller mit Stars and Stripes gegen einen etwas weniger widerlichen mit der Flagge von San Francisco, einen Adler mit irgendetwas Rotem und goldenen Bändseln, tauschte und die perfekte Symmetrie der Tischordnung – Sterne und Adler, Sterne und Adler – durcheinanderbrachte.

Ja, es sind die kleinen Dinge die das Leben schöner machen... :D
Die kleine Schwester, die so fürchterlich schlecht Englisch spricht (und das tut sie echt :D ), fand ich persönlich nicht so toll, aber das ist ja wie immer Geschmackssache.

Hm ja und das Ende...
Irgerndwie ein bisschen shocking.
Ganz ernst zu nehmen?

Das Universum wird sich irgendetwas dabei gedacht haben, dass sie von der Decke zerquetscht wurden und wir nicht!“

Vielleicht noch ein paar Informationen über die Anderen, fänd ich ganz nett.

Lg, Bella. :bounce:

 

Hallo Vita,

eine recht amüsante Geschichte, gespickt mit schwarzem Humor. Hat mir grungsätzlich ganz gut gefallen, auch wenn mir das Ende etwas zu heftig war.
Aber so ist das manchmal mit der lieben Verwandschaft: Man könnte sie manchmal zum Mond schießen!
Ich konnte mir richtig vorstellen, wie dein Prot. am Tisch sitzt und von allen richtig angekotzt war. Hast du sehr gut beschrieben! Ach ja, ich fand es kamen etwas zu viele Personen vor. Mir ist es schwer gefallen, sie auseinander zu halten und das hat die Geschichte in meinen Augen ein wenig geschmälert.

LG
Bella

 

Hallo ihr Bellas, danke für die Kritik. Ich gebe zu, dass die Geschichte ein ziemlicher Schnellschuss ist, aber ich habe zur Zeit eine fürchterliche Schreibblockade und war so froh, als wenigstens dieser Text mir locker von der Tastatur ging.

@LadyAvalon: Ich wollte die kleine Schwester sozusagen stellvertretend für die gesamte Widerlichkeit der Familie drinhaben. Ich weiß, das dass Ende ein bisschen arg überzogen ist, aber ich habe mich manchmal schon dermaßen über meine Sippe geärgert, dass mir so etwas gerade recht gekommen wäre. Meine Prots hatten von daher Glück...

@normale Bella: Ich saß gestern beim Mittagessen und ärgerte mich über meine Leute, träumte von Mistelzweigen und Erdbeben, und dabei kam mir dieser Text in den Sinn. Ich weiß, dass es ein paar Personen zu viel sind - ich weiß aber nicht so recht, wie ich daran etwas geändert kriege. Irgendwelche Vorschläge?
Zum Ende s.o. ;)

lieben gruß
vita
:bounce:

 

Hallo vita!

Ich weiß, dass es ein paar Personen zu viel sind - ich weiß aber nicht so recht, wie ich daran etwas geändert kriege. Irgendwelche Vorschläge?
Naja, lass doch die Eltern einfach jeweils weg, zum Beispiel. Ich meine groß etwas sagen tun sie ja nicht, und allzu wichtig für den Handlungsverlauf sind sie auch nicht. (Mach aus der Jacke am Ende die Jacke von Dinah's Mann :D )
Einfach nur dein Prot, Bea, Dinah, Dinah's Mann und die kleine Schwester.
Erklär in einem Satz, dass die Eltern zusammen essen sind, und die anderen praktisch für die kleine SChwester auch noch "babysitten" müssen, das würde sie noch nerviger machen. :Pfeif:
Wär jetzt meine Idee...

LG, Bella. :bounce:

 

hey Lady,
sicher, sie haben nichts zu tun, aber sie sind da. Und schließlich sind die Eltern doch eigentlich das Widerlichste an der ganzen Angelegenheit, oder? Wenn nur die doofe kleine Schwester da wäre, würde man sie einfach ignorieren und sich unterhalten können...

gruß
vita
:bounce:

 

Hi Vita,

ich meine, du könntest die kleine Schwester streichen. Obwohl ich den Satz, dass sie fast ekelhaft adrett aussieht, ziemlich gut finde.
Ansonsten hatten die Personen schon alle ihre "Daseinsberechtigung". Hm... ist schwierig!

LG
Bella

 

Hey!

Dann wär ich auch für die kleine Schwester, denn wie schon bei meinem ersten Posting hier erwähnt, sooo lustig finde ich die nicht... :dozey:
Obwohl ich mir vorstellen kann, dass du ziemlich an ihr hängst oder? :D

Bella. :bounce:

 

Hallo vita!

Ich steh ja auf böse Weihnachtsgeschichten, von daher hatte die Story schon im vornherein einen Pluspunkt bei mir.

Die Umsetzung der nervigen, aufgesetzten Familienatmosphäre hat mir gut gefallen. Die kleine Schwester und ihr Grottenenglisch wollte bei mir allerdings als Gag irgendwie nicht richtig zünden. Ich find's gut, wenn man sich bemüht, so gut man kann, daher empfand ich das sogar als ein bisschen liebenswert. Vielleicht hättest du da noch eine arrogante Selbstüberschätzung seitens der Schwester oder sowas einbauen können. Irgendwas, was Antipathie beim Leser erzeugt. Kinder sind mir nämlich erstmal immer sympathisch (kann auch an mir liegen :dozey: ).

Dass die nervige Verwandschaft dann vom Erdbeben erschlagen wird fand ich wieder wunderbar böse. :D

Also, hat mir gut gefallen für zwischendurch!

Gruß
Seaman

 

Hallo Mister S,
danke fürs Kritisieren, und schön, dass es dir gefallen hat. So mag ich Weihnachten auch am liebsten - in Trümmern :D
Ich werde mal gucken, ob ich die kleine Schwester noch irgendwie widerlicher gemacht kriege. Arrogante Selbstüberschätzung ist gut... danke, da fällt mir was zu ein.

lieben gruß
vita
:bounce:

 

Hallo vita,

ich fand die Geschichte fast zu kurz, da du erst zum bösen Ende hin zu voller Form aufgelaufen bist.
Der Mistelzweig hängt übrigens auch in England, ist also keine rein amerikanische Eigenart.
Die Geschichte hat mich gut unterhalten. :)

Lieben Gruß, sim

 

Hi vita!

:baddevil: :baddevil:
Hehe, nette Geschichte! Ich persönlich finde, dass gar keine Personen gestrichen werden müssen, sondern dass du sie eher noch ein wenig ausbauen könntest, damit sie richtig nervtötend sind. Am Schluss hatte ich nämlich fast richtiges Mitleid mit der Familie unter den Trümmern. :hmm:

Kleine Bemerkung:

Mein Vater, meine Mutter, Dinah, ihre Eltern, Dinahs frischgebackener Ehemann Dave, dessen Eltern, meine kleine Schwester, die geradezu ekelerregend adrett aussah, sogar die Katze saß auf einem Stuhl und musterte den Braten nachdenklich.

Ich würde vor dem "sogar" einen Punkt machen, die Auflistung ist etwas lang. (Stilfrage, nur ein Vorschlag.)

Liebe Grüsse
sirwen

 

Hallo vita,

ich hatte das so ähnlich jetzt an Ostern bei meinen Eltern, verpackt in den :jesus: -Wahn, gekürt mit einem Ostersonntag-Geburtstag und unheimlich viele Leute, die Zeit hatten, um zum Gratulieren vorbeizukommen.

Leider, leider gab es kein Erdbeben und die Überschwemmung reichte nur bis an den Grüngürtel ums Haus herum :heul:.

Deine Geschichte ist herrlich böse.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo sim,
okay, zu kurz ist sie dir, die Geschichte? Ich werde mal sehen, was sich da machen lässt. Vielleicht kann ich ja irgendwelche Statisten noch besser herausarbeiten, die kleine Schwester zum Beispiel. Schön, dass dir das Ende gefallen hat. :D

Hey sirwen,
ich werde die Familie wohl noch ein bisschen herausarbeiten, siehe oben. Will ja nicht, dass sie einem am Ende Leid tun, dann hätte ich ja das Thema verfehlt. Schön, dass du Spaß hattest.

hallo bernadette,
oh, du bekommst von mir eine Extradosis Mitleid. Sowas kenne ich. Ich hatte in Ostern reingefeiert, musste extra früher aus der Disco heim, weil meine Familie um 9 Uhr mit mir frühstücken wollte. Ich stehe also um kurz nach acht am heimischen Bahnhof, rufe zu Hause an und werde erstmal angepöbelt "was weckst du uns in dieser Herrgottsfrühe?" Tja, so war das. Zeitumstellung. Und ich bin allen Ernstes eine Stunde früher gegangen. Und dann saßen sie alle am Tisch, mit widerlich guter Laune, und plötzlich wurde Mutti fromm: "Heute ist unser Herr auferstanden, hört auf zu streiten". Da wäre mir so ein Erdbeben gerade rechtgekommen...

gruß
vita
:bounce:

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo vita,

Wie ich dir schon im Chat mitgeteilt habe, hat mich deine Geschichte nicht vom Hocker gerissen. Sie ist mir nicht satirisch genug. Desweiteren war ich anfangs ob der vielen Personen und Namen verwirrt. Der Ich-Erzähler ist zwar aufrichtig zu seiner Freundin Bea, was seine Meinung zum amerikanischen Weihnachtsfest und den USA generell anbelangt (Anti-Amerikanismus), handelt aber für meinen Geschmack nicht boshaft genug. Klar hindert ihn sein Gaststatus daran. Dennoch hätte er mehr unternehmen müssen, um die gute Laune der anderen zu trüben, die ihn ja so anwiedert. Ein paar Ideen hierzu habe ich dir bereits angeboten.

Insgesamt ist mir die Geschichte zu harmlos. Das jähe und drastische Ende nimmt ihr die Glaubwürdigkeit. Für eine Schreibübung ist sie dir gelungen. An einigen Stellen musste ich wirklich schmunzeln.

Liebe Grüße,
moonaY

 

Weihnachten ...

Hi Vita,

da hab ich mich gefreut, dass du mal keine Fantasy KG gepostet hast, damit ich auch mal was von dir lese.
Aber, tut mir ja leid, sie hat mir nicht gefallen. :(

Ich fand die Aversion deines Prots zu seiner kleinen Schwester zu übertrieben. Bei deinem Prot habe ich das Gefühl, als wäre er noch sehr unreif, selbst noch ein Kind.
Auch dass überhaupt kein positives Gefühl zu seiner Familie besteht, kann ich nicht nachvollziehen. Natürlich kann Familie nerven, doch wenn sie vom Dach erschlagen werden (oder wovon auch immer), und er nebst Freundin, das als wunderbare Fügung des Schicksals sehen ... :hmm:

Oder sollte deine KG schwarzer Humor sein?
Wie auch immer, den andern hat es gefallen und das ist ja auch in Ordnung ;)

Ziemlich am Anfang hast du zweimal hintereinander -ich seufzte drin-
Und irgendwo hatte ich mal den Eindruck, als wäre dein Prot eine Frau.
Komme jetzt nicht in deinen Text, weil zweite Seite.
Ich guck gleich nochmal
Nicht traurig sein, aber ich habe schon viel bessere KGs von dir gelesen. :kuss:

lieben Gruß, coleratio

 

habs mal rausgesucht :)

Vermutlich deutlich europäischer.“ Ich seufzte. „Du hast dich verändert.“
Meine Cousine lächelte mir zu. Ich seufzte. Weihnachten!

Was mir auch nicht gefällt, Bea sagt innerhalb kurzer Zeit zweimal: "Wie schlimm kann es schon werden?"
Nach dem zweitenmal machst du einen Absatz und benutzt gleich wieder das Wort -schlimm-.

Die Stelle, die mich verwirrte und ich glaubte, dein Prot wäre eine Frau:

- Bea gab mir einen Kuss ... "Liebste, wie hälst du es nur mit mir aus ...
Das hört sich an, als würde Bea dies sagen.

Tschüß Süsse :)

 

Hallo vita!

Eigentlich wollte ich nach den ersten beiden Sätzen schon wieder aufhören, aber dann habe ich mir gesagt. Die Story hat in kruzer Zeit so viele Antworten bekommen, da muss was dran sein. Also, was mich am Anfang sehr gestört hat:

Warum müsst ihr Amis bloß immer Mistelzweige aufhängen?“
„Aber Darling, was wäre ein Weihnachten ohne Mistelzweig?“
„Vermutlich deutlich europäischer.“
Der Mistelzweig ist ein uraltes Symbol aus heidnischer Zeit, das in mehreren europäoischen Ländern auch heute zu Weíhnachten einfach Pflicht ist (Nicht nur in England, sondern z.B auch in Rumänien).:klug:

Dinah lächelte ein Zahnpastalächeln
wäre ihr Zahnpastalächeln vielleicht besser zu lesen?

warum hatte ich mich von meiner Liebsten breitschlagen lassen
bei dem Satz sage ich mir: Mann, der sich nicht alleine traut und seine Lebensabschnittsgefährtin mitgenommen hat.
raunte ich meiner Freundin zu
oder doch eine Frau, die ihre beste Freundin vorsorglich mitgeschleift hat?
Wir sollten dringend eine eigene Familie gründen
ok. alles klar - traditionelle Werte-Geschichte.

Du mobbst sie andauernd
Mobben kann eine Menge (Mob) einen einzelnen. Die Sticheleien unter Geschwistern werden eigentlich nicht mit diesem (heute) fachausdruck belegt.

Wie schlimm kann es schon werden?"
Sie hatte untertrieben. Es war schlimm.
Nicht noch schlimmer ?
Amerika, du Land der unbegrenzten Möglichkeiten
aber was hat dieser Allgemeinplatz mit den vorigen Sätzen / Plätzen zu tun?
unheimliche Begegnung der dritten Art unter diesem widerlichen Mistelzweig
wieso ist der plötzlich widerlich - wurde der arme Bob schon von seiner kleinen Schwester unter ihm erwischt?
Wir fahren nach Las Vegas
Na ich hoffe nur, bei dem Chaos und den Straßenschäden kommen sie da hin.
Und wenn wir da sind, können wir auch gleich heiraten
Wird wohl nix werden. Auch in las Vegas ist das Mindestalter ohne Einwillung der Eltern 18 Jahre - und dieses Alter haben nach meinem Eindruck deine Prots erst in etwa 3-5 Jahren erreicht.

Interessant, dass der frischgebackene Ehemann überhaupt keine Rolle spielt. In was für einer Familie ist der arme Robert bloß aufgewachsen. Wurde wohl Zeit mit dem Erdbeben.

Liebe Grüsse und ein ruhiges Wochenende

Jo

 

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