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Wellen-Rausch

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19.01.2004
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Wellen-Rausch

„Du scheiß Hosenpisser! Was bildest du dir eigentlich ein?“ Ein Tritt und ein Schlag.
Hart küsst mein Hinterkopf den bröckelnden Wandputz. Sekundenlang entfliehe ich dieser Szenerie des Leidens. Mein Gesicht erstarrt zu einer Todesmaske. Hölzern und kantig in seinen Qualen. Dann reißen seine Pranken an meinem Hemd und mich aus der Taubheit des Schmerzes. Sein unrasierter Hass schlägt mir ins Gesicht. Ein rechter Haken zermürbt meinen Nasenbeinknochen. Blutflüsse quellen auf, überströmen Lippen und Wangen.

Ich kann ihn nicht abwehren, nicht abhalten von seinen Schlägen. Versuche nur, ihn wegzudrücken. Gehemmt wie ich bin. Schmerztrunken. Planend. Alte Ängste muss ich unterdrücken. Sie verfälschen nur das Ergebnis, verschlechtern den Ertrag.

Seine Faust bahnt sich ihren Weg in mein Bewusstsein. Der Atem lässt mich im Stich. Ebenso die Kraft in den Beinen. Mir fällt Straßenbelag entgegen. Dreck knirscht zwischen den Zähnen. Seine stiefelbeladenen Füße erschüttern mein Innerstes. Sein letzter Tritt bricht mir eine Rippe und fast den Stolz.

Ich liege und zittere in der wohltuenden Kälte der Gosse. Ihre Zärtlichkeit umgarnt mich, liebkost mich, und wie in Liebe vermengen sich mein Schweiß und Blut mit ihrer Feuchtigkeit. Dort finde ich zurück zu meinem Leben. Dort in ihrem schützenden Schatten, der mich wie eine kleine Nacht bedeckt. Brauchst keine Angst haben, flüstert sie mir zu, gleich ist es vorbei.

Er steht über mir. Nach Nikotin stinkt sein Spucke. Sie klatscht mir ins blutende Ohr, brennt sich in meine Seele. Aber bald...

„Hau endlich ab und komm nie wieder! Du hast wohl geglaubt, dass ich mir solche Beleidigungen so einfach gefallen lasse. Ich hatte dich gewarnt, du ängstlicher Pisser! Das hast du jetzt davon“, regt er sich über mir wie Donner in den Wolken.
„Und das mir, deinem Vater. Ich kann gar nicht glauben, dass ich so was großgezogen habe!“
„Hast du auch nicht! Du bist nicht mein Vater! Du bist nur ein kleiner Ver...“
Stiefvaters Stiefelspitze tritt meinen Satz aus wie eine seiner Lungenkrebskippen. Blut sprudelt mir aus dem Mund. Wie eben schon. Wie schon so oft in meinem Leben.
„Hör sich einer diesen kleinen Feigling an.“
Grunzend schüttet er seinen Spott über mich.
„Erstaunlich mutig heute. Hast Glück, dass ich dich am Leben lasse. Verdient hättest du’s nicht. Verschwinde jetzt und komm ja nicht zurück!“

Mit einem Knall schließt sich unser Haus und die Tür zu meiner Vergangenheit. Ein Lächeln zerrt an meinen Lippen. Endlich habe ich die Wahrheit aus mir sprechen lassen. Endlich habe ich meinen langjährigen Gedanken einen Klang gegeben. Endlich Mut gehabt. Stiefvaters Antwort war zerstörerisch. Aber das wusste ich von vornherein. Nur um meine Mutter habe ich jetzt noch Angst. Sie ist allein dort drin. Lange schon glaubt sie allein zu sein, doch nun habe ich es wahr gemacht. Ich muss handeln...

Meine Arme richten mich wieder auf. Meine Füße finden neuen Halt. Schwarzes Blut verkrustet mein Äußeres, doch wäscht es mich endlich frei von der kindlichen Furcht. Der Plan gerät ins Rollen und zieht mich immer weiter fort.

Ich humple zu dem kleinen Fensterbrett mir gegenüber. Ein Kästchen versteckt sich dort im Dunkeln, surrt leise und friedlich vor sich hin. Ich nehme es raus aus der Heimlichkeit und bringe es ans Tageslicht. In Händen halte ich mein Ticket in eine neue Welt.

Mein rotes Fahrrad trägt mich den Asphalt hinunter und der Zukunft entgegen. Das Kästchen verstecke ich wie einen Schatz, vergrabe ihn tief im Jackeninneren. Heut Nachmittag schon haben diese hässlichen Straßen und diesen widerwärtigen Slum drum herum mich endlich verlassen. Aber viele Dinge wollen vorher noch erledigt sein.

Slit harrt an der Straßenecke dieser Dinge, die da kommen mögen. Eines von ihnen bin ich, wie ich auf ihn zusteuere und quietschend vor ihm halte.
„Scheiße! Wie siehst du denn aus?“
„Hatte doch gesagt, dass ich’s selbst vom Erzeuger abhole. Was glaubst du denn, wie man nach so was sonst aussieht?“, ächze ich, als ich von meinem Fahrrad absteige. Die Gegend ist berüchtigt. Gierig greifen Slits Hände nach meinem Schatz, der nun seiner ist.
„Und? Is ’s gut geworden?“
„Schau mich an und frag noch mal!“
Slit sagt nichts weiter. Vorfreude schwappt aus seinen Augen über den schwarzen Kasten hinweg.

Ein unauffälliger Wink bittet mich, ihm zu folgen. Die Schwärze einer alten Garage, seinem Unterschlupf, verschluckt uns und schirmt uns ab vor der Neugier anderer.
„Selbstverständlich muss ich’s erst mal testen. Aber ich denke, es wird Okay sein.“
Ein alter gepolsterter Sessel fängt federnd meine geschundenen Knochen, und ich beobachte, wie Slit eine der verbotenen Wave-Kappen von irgendwo hervorzaubert.

Dem Kästchen wird ein kleiner Chip entfernt und in die Kappe gesteckt. Mit vorsichtiger Hand drückt Slit sie an seine Stirn und tippt nur flüchtig auf den An-Taster.
Wütende Begeisterung gräbt sich tief in sein Gesicht. Schnell löst er sich wieder von der Kappe.
„Oh man! Fast purer Stoff!“
Er schweigt kurz, atmet tief ein, sucht vielleicht einen Weg von seinem Kurztrip hierher zurück in die Garage.
„Scheiße, Scheiße, Scheiße! Ist das hart!“ Die flache Hand klatscht an seine Wange.
„Und... ?“, frage ich drängend.
„Gibt den vollen Adrenalin-Kick! Das ist bestes Kategorie-C-Zeug! Hormo-mäßig! Kaum eine Angst-Verunreinigung dabei. Musst dich ganz schön Mühe gekostet haben.“
„Krieg ich dafür die ausgemachten 400? Ich brauch sie, um von hier wegzu... “
„Kein Angst! Krichste, krichste!“, beeilt er sich zu versichern, „Super Stoff. Nicht son künstlich erzeugter Dreck. Astrein natürliches Wave! Das verkauf ich zu Spitzenpreisen an die perversen Typen aus der Upper-East. Da kriegen die locker drei oder viermal einen Überkick draus, bis sie das nächste Zeug brauchen.“
Grübelfalten zerfurchen seine Stirn.
„Ich sag dir was: Für deine Anstrengungen und so geb’ ich dir sogar noch n Huni extra.“
Hundertfacher Dank schäumt mir aus dem Mund.
„Schon gut. Betrachte es als Alter-Schulfreund-Bonus.“

Die fünf Hunderter knittern sich anschmiegsam in meine Hand. Ein altes Waschbecken und kaltes Wasser bereiten mir zusätzliche Wonne, als ich in ihnen meine Wunden kühle.
„Um einen letzten kleinen Gefallen muss ich dich bitten.“
Slit schaut mich fragend an, doch versteht er mein Verlangen.
Mit einer Tüte in der Hand fahre ich zurück zu meiner Mutter.

Vor der Haustür stehe ich, das Verderben in Person. Von drinnen höre ich altbekanntes Geschrei und Gezänk. Wie früher, wie immer. Nie konnte ich meiner Mutter helfen. Nie konnte ich etwas dagegen tun. Hatte nie den Mut mich zu erheben, nie die Kraft ihm zu widerstehen.
Doch jetzt! Jetzt besitze ich sie. Jetzt besitze ich seine!

Aus der Tüte ziehe ich eine alte Wave-Kappe, Slits Abschiedsgeschenk an mich. Unsicher schiebe ich den kleinen Chip mit meiner kopierten Welle hinein. Die Kappe schmiegt sich eng an das Haar. Ihre W-Heads surren in Erregung und mein Zeigefinger langt zögernd nach dem An-Taster.

Ein Blitz. Tausendfacher Schmerz. Qualen. Rotes Flackern. Ich spüre beinah, wie meine Hirnwellen überlagert werden, wie ich aus meinem eigenen Kopf hinausgedrängt werde.
Aber nein!
Ich bin es selbst, wie ich es noch nie zuvor war. Und ich bin er.

Bin sein Hass. Bin sein grauenvoller Trieb. Brenne in Zorn. Lodere in Wut. Gleiße in Erregung. Meine Muskeln kochen in seiner Kraft. Mein Herz schlägt den feurigen Tod der Welt. Ich bin ihr verfeindet, wie er es ist. Ich fühle seine unbändige Feindschaft allem gegenüber. Allem und jedem, und besonders sich selbst.
Diesen Hass will ich nun zurückbringen.

Ich werfe mich gegen die Tür. Mit hölzernen Schreien gibt sie nach. Drinnen sehe ich ihn, meine Mutter am ausgestreckten Arm. Sie winselt.
Und seine Feindseligkeit ist in mir, seine Lust auf körperliche Macht übermannt mich:
Ich springe ihn an. Sehe meine Faust auf seinem Gesicht. Schlag um Schlag. Sehe Mutter, wie sie sich kreischend zwischen uns stürzt. Sehe Füße. Tritte. Der Tisch kippt. Blut, das mir aus dem Munde geifert. Wieder Schläge. Ein Stuhl zerbricht. Blut an meinen Fäusten. Ein Schrank fällt um.
Holzsplitter in meiner Hand.
Splitter in seinem Hals.
Sein Blut in pumpenden Fontänen.

Schmerzen im ganzen Körper empfangen mich, als ich aus der Ohnmacht erwache. Sehr tief schaut die Sonne bereits durchs Fenster. Unablässig plappert der Fernseher vor sich hin und sendet sein Bild in den Teppichboden.
Stunden mögen vergangen sein. Das Blut an meinen Fingern und in meinem Gesicht ist bereits eine krustige Schicht in dunklem Rot. Neben mir liegt mein Stiefvater, seine offenen Augen sind der Decke zu gewandt. Das abgebrochene Stuhlbein in seinem Hals wirft einen langen Nachmittagsschatten über den blutverschmierten Teppich.
Im Takt des Herzens schlägt mein Hirn gegen die Innenseiten des Schädels. Stöhnen will nicht helfen.
Langsam richtet sich mein Körper auf. Mit schweifendem Blick schaue ich umher. Wo ist Mutter. Ist sie vor uns geflohen?
Verwüstung beherrscht das Zimmer und ich überlege, ob ich aufräumen sollte. Gerade will ich den Schrank aufstellen, da sehe ich die zwei Füße darunter. Mit zittrigen Händen stemme ich den schweren Kasten und finde meine Mutter mit zerschlagenen Kopf. Am Regal klebt das mich liebende Blut. Mein Blut.
Der Schrank wird schwerer und gleitet mir wieder aus den Händen. Denn der Anblick, den er entblößt, raubt mir alle Kraft und Genugtung.

Tränen brennen in meinen Augen und Panik erfasst mein Denken. Panik und Zorn. Auf ihn, mich, meine Mutter und die knisternden, blutbesudelten Scheine in meiner Tasche. Es zerrt an mir. Es zerreißt mir das Herz. Und zieht mich schließlich hinaus auf die Straße, hinaus in eine andere, fremde Welt.

 
Zuletzt bearbeitet:

Tachi :D
Die Geschichte ist ca. 6 Monate alt. Erst nach ihrer Ferstigstellung fielen mir damals die inhaltlichen Parallelen zu DantesB-Film auf (Möge sich jeder selbst ein Bild davon machen ;) ).

Nun, nach genügend langer Zeit, hab ich sie neulich mal wieder rausgekramt, und musste feststellen, dass ich sie immer noch ganz gelungen und ob ihres Stils auf jeden Fall für eigenständig und interessant genug halte, hier stehen zu dürfen.

Freue mich auf negative und positive Kommentare.

gruß
Hagen

 

Ja, doch. Hat was.
Ab und zu sitzen die Bilder nicht so ganz. Aber der von Anfang an angedeutete "Plan" macht die Sache spannend. Dann die Wendung, als die Gewalt sich gegen den Stiefvater richtet. Aber wird mit der "Wave" auch Körperkraft übertragen? Oder genügt wirklich der Hass, um ihn zu erschlagen? Wobei der Vater wohlgemerkt den Prot "nur" brutal zusammengeschlagen hat, nicht getötet.
Dass die Mutter am Ende versehentlich umkommt, finde ich unnötig. Das Ende wirkt mit den ganzen Fragen auch nicht rund. Aber ansonsten kriegste ein :thumbsup: und wenn Du das Ende neu schreibst eine Empfehlung (nein, das ist keine Erpressung :D ).

Uwe
:cool:

 

Hallo Uwe

Hab in nem anderen Fenster grad ne böse PN an dich vorbereitet, dass du dich doch mal langsam wieder um deine SciFi-Schützlinge kümmern solltest. Den Teil schneid ich jetzt gleich mal raus
*schnippschnapp*
*abgeschickt*

Aber wird mit der "Wave" auch Körperkraft übertragen?
Ne, aber die Adrenalinproduktion angeregt :D

Oder genügt wirklich der Hass, um ihn zu erschlagen?
War wohl eher ein Zufall -> Totschlag im Affekt. Das hätte dem Prot vorher auch passieren können

Ab und zu sitzen die Bilder nicht so ganz
Da wäre eine kleine Liste nicht schlecht, aber die kann mir auch ein anderer zukommen lassen ;)

wenn Du das Ende neu schreibst eine Empfehlung
uiii :eek: da bin ich ja echt mal angespornt, meine chronische Faulheit zu überwinden.

Dicken Dank und gruß
Hagen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Hagen,

Dreck kratzt an der Zungen.

Da stimmt was nicht.

Ja, hat mir sehr gefallen, deine Story. Schön intensiv beschrieben - der Text pflanzt dem Leser die Bilder direkt ins Gehirn.
In einem Punkt muß ich Uwe widersprechen. Ich fand das Ende gelungen! Es ist ja auch nur logisch, das sich der Hass auch gegen die Mutter richten muß. Ich selber würde den Schluss eher so lassen. :thumbsup:

Gruß, Nordwind

 

Hallo Hagen,

für ne Empfehlung musst du aber noch was tun! :dozey: Mein Hauptkritikpunkt: Der bildhafte Stil, grauenhaft! Warum kommst du in dieser Geschichte mit diesen schiefen, schwülstigen Bildern daher? Kleine Kostprobe:

Zehntelsekundenlang entfliehe ich diesem lauten Universum des Leidens.

Mein Gesicht erstarrt in einer Todesmaske.

Schmerztrunken. Planend

Ihre Zärtlichkeit umgarnt mich, liebkost mich, und wie in Liebe vermengen sich mein Schweiß und Blut mit ihrer Feuchtigkeit.

Bin sein geronnener Hass. Bin sein grimmiger Spaß.

Furchtbar. FURCHTBAR!!! :thdown: :dozey: :)

Plot, Ideen und Story finde ich gut, aber der ganze Schwulst sollte raus. ASAP! :D


Grüße

Der Dante

 

Ich bemühe mich mal um ne eigene Liste, wobei wegen der ganzen Schmerzen und der ungezügelten Emotionen viele Bilder m.E. okay sind, aber einige sind eben schief:

"Zehntelsekundenlang entfliehe ich diesem lauten Universum des" - Das erste Wort ist ein Monstrum, das Bild zu indirekt.

"Mein Gesicht erstarrt in einer Todesmaske" - zu einer. Aber ähnelt ein schmerzverzerrtes Gesicht wirklich einer Todesmaske?

"Hölzern und furchtbar in seinen Qualen" - furchtbar ist nicht sprechend. Es ist eines der Worte, die das berühmte "show, don't tell" auslösen.

"Sein unrasierter Hass schlägt mir ins Gesicht" - Hat Hass denn Bartwuchs? :D

"Versuche nur, ihn wegzudrücken, schwach wie ich bin." - dieses "schwach" ist übrigens der Auslöser für meine Frage von vorhin. Wenn er wirklich so schwach ist, kann er hinterher, zusammengeschlagen und mit gebrochenen Knochen, seinen Gegner nicht mehr töten. Auch nicht mit Adrenalinschub.

"Schamlos lässt mich der Atem im Stich" - Personifizieren ist gut, aber warum sollte Atem sich schämen?

"Dreck kratzt an der Zungen" - ein n zuviel, und: wieso streckt der Prot die Zunge raus? Passender wäre: "Dreck knirscht zwischen Zähnen"

"Seine stiefelbeladenen Füße" - Beladen und Bekleiden sind mir zu wenig verwandt. Unpassend.

...und so weiter.

Du siehst: Mein Lob bezog sich hauptsächlich auf den inhaltlichen Aspekt, der mir sehr gut gefällt. Aber sprachlich ist es nun nicht wirklich so übel, wie Schwulst-Fachmann Dante :D es darstellt.

 

Ohja, da haben wir die Stammmannschaft (geiles Wort mit der Neuen Rechtschreibung :D) wieder zusammen. Mal sehen, obs danach überhaupt noch andere Kommentare gibt.


@Nordwind
Fehler korrigiert!

Schön intensiv beschrieben - der Text pflanzt dem Leser die Bilder direkt ins Gehirn.
Danke, das hatte ich auch gehofft.

das sich der Hass auch gegen die Mutter richten muß
Das zeigt mir, dass da noch etwas im Argen liegt. Das mit der Mutter war wirklich nur ein Unfall. Stand am falschen Ort (vor dem Schrank) zur falschen Zeit (als dieser umfiel)

@Dante

Plot, Ideen und Story finde ich gut, aber der ganze Schwulst sollte raus.
Der Schwulst - konkret die extreme Personifizierung aller Dinge war das Schreibexperiment. Dass das nicht jedem gefällt, war mir klar, aber bisher stehst du halbwegs allein mit deiner Meinung da :p

Nagut, nach zwei dir eher missraten erscheinenden Geschichten, wird dich meine nächste dann hoffentlich wieder gnädiger stimmen. Is dann zur Abwechslung mal ( :D ) ne halbwegs lustige Blasphemie gegen Gott


@Uwe

Aber ähnelt ein schmerzverzerrtes Gesicht wirklich einer Todesmaske?
Solchen afrikanischen grässlichen Dingern manchmal schon. Ich guck mir sowas jeden Katermorgen im Spiegel an.

furchtbar ist nicht sprechend
wird durch "kantig" ersetzt, was dann auch wieder gut zur afriknischen Holzmaske passt

Hat Hass denn Bartwuchs?
ne, aber irgendwie gefällt mir die Formulierung.

dieses "schwach" ist übrigens der Auslöser für meine Frage
"schwach" durch "gehemmt" ersetzt

"Dreck knirscht zwischen Zähnen"
Gekauft! Sehr schön *SchmierigDieHändeReib*

Beladen und Bekleiden sind mir zu wenig verwandt.
Beladen im Sinne von Ladung -> schwer


@alle
die Personifizierungen werd ich nicht rausnehmen. Allerhöchstens nochmal über sie und das Ende nachdenken.


Dankend und grüßend die Hände schwingend
Hagen

 
Zuletzt bearbeitet:

Huha Hagen,

derber Stoff. :D

Gute Idee, toller Plot, aber teilweise etwas seltsame Wortwahl.

Beispiele:

Gerade will ich den Schrank aufstellen, da schauen mir von darunter zwei Füße anklagend ins Auge.
Da stellt man sich Augen auf den Zehen der Füße unterm Schrank vor. DAS GEHT SO NICHT.

Der Schrank wird schwerer in meinen Händen und langsam muss ich ihn zurücklegen, denn der Anblick, den er entblößt, raubt mir alle Kraft und Freude.
Was hat die Freude damit zu tun? Reicht doch, wenn die Kraft schwindet (die Freude schwindet dann unausgeschrieben mit.). "Zurücklegen" passt auch nicht so gut, ein bisschen stärker sollte er sich schon dagegen wehren, das erdrückende Teil wieder auf seine Mutter zu legen.

Mit hölzernen Schreien gibt sie nach.
:dozey:

Ob die Mutter stirbt oder nicht ist für die Handlung eigentlich nicht wichtig, glaube ich. Mich hat es jedenfalls auch nicht gestört.

Also, hat mir gut gefallen! :)
Aber an der Sprache ist noch zu feilen...

Gruß

MisterSeaman

 

Tach Mister :D

Hast wohl langsam Blut gerochen, was? Schön, kann nur zuträglich fürs SciFi-Forum sein.

Gute Idee, toller Plot, aber teilweise etwas seltsame Wortwahl.
Danke, danke. :D

Bist du da jetzt allgemein eher Dantes Ansicht, oder bezieht sich das letztere auf die genannten Stellen ? (mit denen bin ich selber auch nich so zufrieden )

gruß
Hagen

 
Zuletzt bearbeitet:

Bin sein geronnener Hass. Bin sein grimmiger Spaß.

Finde ich so furchtbar nicht, aber es muss sich nicht unbedingt reimen. :D
"geronnen" ist hier ein Adjektiv, das man getrost über Bord werfen könnte. Wie auch so einige andere im Text, auch Adverbien.

Sie brennt sich verhöhnend in meine Seele.
Sehr dick aufgetragen...

grauenvoller Trieb
:eek:

Insgesamt würde ich in Dantes Richtung tendieren: Du musst aufpassen, dass du die eigentliche Geschichte nicht hinter schwülstigen Phrasen versteckst. Das ist zwar übertrieben gesagt, trifft aber dennoch den Kern der Sache, glaube ich.

Gruß

MisterSeaman

 

Vetrau mir, Luke! Nimm alles raus, verwende normale und zum Thema passende Beschreibungen und alles wird gut! Oh, das reimt sich sogar! ;)

 

Hallo Hagen,

da brauche ich ja gar nichts mehr sagen, ausser vielleicht, dass "schwülstig" ein sehr treffendes Wort ist, auf das ich in diesem Bezug warscheinlich gar nicht gekommen wäre. Aber es passt wie gegossen. Vor allem der Anfang liest sich sehr zähflüssig, fast geleeartig und nicht gerade einladend.
Insofern, Luke, würde ich Jedi-Meister Dantes Rat befolgen, dann würde die Geschichte mit Sicherheit eine wesentlich bessere Wirkung auf den Leser haben, auch wenn die Story dann immer noch nicht unbedingt Hugo-Award würdig ist. Möge der klare Stil mit dir sein :D.

Die Geschichte ist ca. 6 Monate alt.
Urrgh...das erinnert mich an meinen Abarbeiten-Stapel von halbangefangenen, wiederbelebungswürdigen Story's.

mfg
Prozac

 

Hallo Hagen!

Also, ich weiß gar nicht, was die anderen alle haben, mit zu bildhaft, zu schwülstig, zu irgendetwas... :confused:

Ich fand die Geschichte geil :thumbsup: und benutze dieses Wort zum ersten Mal ausgeschrieben!

Mir haben die Bilder sehr gut gefallen, vielleicht haben die anderen sie einfach nicht lange genug wirken lassen? (Oder vielleicht muss man Literaturwissenschaftler sein um sie genießen zu können? :Pfeif: )

Auf jeden Fall habe ich nix zu meckern, auch nicht beim Ende. - Kann ja nicht immer alles gut ausgehen, oder? (Und ist absolut auch nicht nötig, schließlich könnte man argumentieren: Der hat "Drogen" genommen, um seinen Stiefvater umzubringen und die haben nun auch mal Seiteneffekte; außerdem muss er für diese Mordabsichten ja nicht noch mit einem tollen Happyend belohnt werden.)

Liebe Grüße,
Jenni

 

Jo, genau so seh ich das auch!!!

Außer das mit dem "Literaturwissenschaftler". So abgehoben sollte es nun doch nicht wirken. Da ich selbst keine Ahnung hab, glaub ich auch nicht, dass da mehr Hintersinn als in einem "Tom und Jerry"-Cartoon drinne steckt (oder vielleicht doch schon "Simpsons"? :D )

Ich hoffe, die pos. Kritik ist jetzt nicht die Vergeltung meiner netten Worte und ernst gemeint.

Gruß
Hagen *der_niemand_über_den_weg_traut_und_immer_allein_bleiben_wird* :susp:

 

Hi Hagen,

deine Geschichte geht nicht nur ins Gehirn, sie geht auch tief ins (mein) Herz.
Die Sprache zu schwülstig? :hmm:
Bei den ersten Sätzen dachte ich das auch. Doch nachdem ich deine KG zu Ende gelesen hatte, hatte ich das Gefühl, dass dein Prot durch seine poetischen Gedanken, den Schmerz besser ertragen konnte.
Und in dem Wissen, dass er es seinem Stiefvater heimzahlen würde, die Schmerzen sogar in gewisser Weise genoss.

Ich glaube schon, dass er seinen St.Vater umbringen wollte. Denn sonst wäre seine Mutter nicht erlöst worden, und das war ja seine Absicht.

Er hat seine Mutter geliebt, war bereit sein Leben für sie zu lassen.
Es war ein tragischer Unfall, dass sie bei dem Kampf ums Leben kam.

Ein Blitz. Tausendfacher Schmerz. Qualen. Rotes Flackern. Ich spüre beinah, wie meine Hirnwellen überlagert werden, wie ich aus meinem eigenen Kopf hinausgedrängt werde.
Aber nein!
Ich bin es selbst, wie ich es noch nie zuvor war. Und ich bin er.
Ich weiß zwar nicht was das für ein Ding ist, das er sich auf den Kopf setzt,
(hab eine vage Ahnung) aber so wie du die Wirkung beschreibst, kann ich mir sehr wohl vorstellen, dass er/es trotz seiner Verletzungen, eine unheimliche Kraft aktiviert.
raubt mir alle Kraft und Freude.
Die Freude passt nicht. Höchstens Genugtuung (richtig geschrieben?)

Was soll ich jetzt tun? Wo soll ich jetzt hin. Wer wird mich nun lieben. Wen kann ich jetzt lieben? Für wen habe ich es getan?
Den Abschnitt finde ich zu schwach/weich ausgedrückt.
Ich könnte mir vorstellen, dass dein Prot schreit vor Qual. Einmal über den Tod seiner Mutter und über das Erkennen, dass der St.Vater letztendlich gewonnen hat.
Panik erfasst mein Denken.
Hier würde ich die Panik durch Zornersetzen.
Zorn auf den Vater, Zorn auf sich selber, da er nicht geschafft hat, was er erreichen wollte.
Ist natürlich nur meine Empfindung. :shy:

Habe ich dir schon gesagt, dass mir deine KG sehr gut gefallen hat? :)


lieben Gruß, coleratio

 

@Mister Seaman und Prozac
Sorry, dass ich euch übersehen hab :)

@Mister Seaman
Die Textstellen deiner Anmerkungen habe ich umgestellt.

Du musst aufpassen, dass du die eigentliche Geschichte nicht hinter schwülstigen Phrasen versteckst.
Die Sprache/schülstigen Fromulierungen genauer gesagt die Massen an Personifizierungen sind ein Mittel, um die Opfersicht des Prots zu verstärken. In fast jedem Satz wird nämlich mit ihm was getan (er bleibt passiv). Naja, war eben ein Experiment.


@Prozac

Vor allem der Anfang liest sich sehr zähflüssig, fast geleeartig und nicht gerade einladend.
Mag sein. Ich hab dem text jetzt eine kurze Monologzeile vorangestellt um den Kontrast zwischen derb, umgangsprachlicher Dialogszene und "schwülstigen" Erzählerpassagen früher vorzustellen. Ich hoffe, das macht's ne Spur interessanter.

Insofern, Luke, würde ich Jedi-Meister Dantes Rat befolgen
Auch wenn Dante (sehr) gut ist, hat er nicht immer recht. Ich wandle nun mal gern ab und zu auf eigenen Pfaden :p


@coleratio

deine Geschichte geht nicht nur ins Gehirn, sie geht auch tief ins (mein) Herz.
Deine Worte sind Balsam für geschundenes Schreiber-Herz :kuss:

Es war ein tragischer Unfall, dass sie bei dem Kampf ums Leben kam.
Richtig! Ich konnte doch meinen Prot für den Mord an seinem Stiefvater nicht ungeschoren davonkommen lassen!

Deine Textanmerkungen habe ich ebenfalls umgesetzt. Waren alle richtig :)


Danke für Lob und Tadel
Hagen

 

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