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Welpenschutz

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30.06.2001
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Welpenschutz

Da saß ich nun, mit nichts in den Händen und nichts in den Taschen, außer den Zellstoffresten eines Taschentuches aus unbekannten Zeiten, aufgelöst durch mehr als nur einen Waschgang. Ich nahm meine Geldbörse und zog eine kurze Bilanz meiner Situation:
Mit 3 Euro und 54 Cent sah mein Bargeld sehr überschaubar aus, während mein Konto einen mittlerweile unüberschaubaren Minuswert auswies. Einen festen Wohnsitz konnte ich jetzt auch nicht mehr mein Eigen nennen, und meine Perspektive sah allgemein nicht wirklich rosig aus. Ich war mit Problemen konfrontiert, die der sofortigen Lösung bedurften, aber da fehlte mir jegliche Erfahrung. Ich war auf mich allein gestellt, es gab Niemanden mehr, der mir den Rücken frei hielt, mir die unangenehmen Dinge abnahm oder dem ich etwas vormachen konnte. Ich musste doch allen Ernstes genau damit beginnen, wovor ich mich lange Zeit erfolgreich drücken konnte; ich musste mich kümmern. Nämlich um mich selbst, sonst würde das böse enden.

Ich betrachtete noch einmal die Garage, in der all mein irdischer Besitz im Chaos von wild gestapelten Umzugkartons ein trauriges Bild abgab. Zwei Wochen Zeit hat sie mir gegeben, dann sollte ich meine Sachen abgeholt haben, ansonsten wird alles gnadenlos von ihr entsorgt. Das glaubte ich ohne weiteres, denn ich sah den Zorn in Ihren Augen. Die seit Jahren aufgestaute Wut ließ ihren Damm der Geduld schlussendlich einbrechen, und eine Flutwelle von Frust schwemmte mich hinweg, hinaus aus ihrem Leben. Na ja, es war zu erwarten, ich bin nicht dumm, nur einfach wahnsinnig begabt im Ignorieren und meisterhaft im Verdrängen. Ich hatte immer genug zu tun, es gab Welten zu erkunden, Königreiche zu erobern, Krieger zu bekämpfen und Zauberer zu besiegen, so ein hoher Spielstatus war eine ungeheure Arbeit, und ich genoss extrem hohes Ansehen in der Welt der Zauberer und Krieger. Sandra hat dies einfach nur nie verstanden.
Da stand ich nun vor meinem unordentlich gestapelten Leben, sah die Ecke meiner Tastatur aus einem der Kartons ragen, und verstand es selbst nicht mehr.

In theatralischer Gestik nahm ich meinen Schlüsselbund, entfernte Wohnungs- und Haustür-Schlüssel, die aufgrund der ausgewechselten Schlösser nun unnütz waren. Mit langsamen und bedachten Bewegungen hob ich den Deckel der Mülltonne, wagte einen verstohlenen Blick in Richtung Fenster, mit der Hoffnung, sie würde diesen symbolträchtigen Akt beobachten, wurde aber enttäuscht. Bar jeglicher Aufmerksamkeit der Welt warf ich die Schlüssel in die Tonne, betrachtete den Schlüsselbund, dessen Sinnlosigkeit durch das Fehlen von jeglicher Schlüsseln nun besiegelt war, und warf ihn hinterher. Dann kehrte ich zur Garage zurück, zog das Tor herunter, um meinem restlichen Besitz vor den Augen und Händen Neugieriger zu schützen, und machte mich auf den Weg ins Unbekannte.

Die Frage war, was tun? Eine Wohnung, das wäre ein guter Anfang, aber ohne Geld nicht von dauerhaftem Erfolg gekrönt. Also erst ein Job. Na okay, wenn’s denn sein sollte, dann konnte ich sicher irgendwo eine Anstellung als Programmierer finden, zurückkehren in die Tretmühle, eingesperrt in einem Besenschrank mit Schreibtisch und Rechner, der Trostlosigkeit meiner eigenen Tippgeräuschen ausgesetzt. Aber schließlich konnte ich ja auch sonst nichts anderes. Nur, wie sollte ich wieder einen Job als Programmierer bekommen, wenn mein heißgeliebter Rechner, mein Arbeitswerkzeug, stromlos in der Garage versauerte, und ich noch nicht mal eine Email-Bewerbung abschicken konnte, geschweige denn einen Lebenslauf ausdrucken oder Referenzen aufzeigen konnte. Hätte ich mir doch beizeiten mal einen Laptop besorgt, der wäre in meiner temporären Obdachlosigkeit sehr hilfreich gewesen.

Also erst mal Geld, dann Wohnung, dann Weitersehen. Wie sollte ich schnell an Geld kommen? Gute Frage, da fehlten mir so die Erfahrungswerte.
Andy, der konnte mir sicher helfen, überhaupt war Andy die einzige Person, die mir einfiel. Meine Eltern waren vierhundert Kilometer weit weg, und eher hätte ich in der Fußgänger-Zone nackt getanzt und gesungen, als wieder nach Hause zu gehen. Freunde hatte ich Hunderte, aber leider keine Ahnung, wie sie richtig hießen und wo sie wohnten. Das waren eben die Nachteile, wenn man hauptsächlich virtuell gelebt hat; es gab kaum Klingelschilder mit richtigen Namen in richtigen Straßen, eher Profile ohne Anschrift, die einem nichts nutzten, wenn man gerade Dauer-Off war. Andy zählte zu den wenigen Menschen, zu denen ich sporadisch noch realen Kontakt hielt, hauptsächlich weil er mein bisher einziger Auftraggeber war, ich entwarf und pflegte die Homepage seiner Umzugsfirma. Überhaupt litten meine sozialen Kontakte in den Jahren, nachdem ich meinen Job verlor, und neue kamen auch keine hinzu, was mitunter vielleicht auch ein Grund für Sandras Schloss-Austausch-Und-Karton-Pack-Aktion gewesen sein könnte, aber das war natürlich reine Spekulation von mir.

„Ne du, sorry. Aber momentan hab ich echt nichts für dich zu tun.“
Ein tiefer Schlag in meine Magengrube. Andy stellte mir eine dampfende Tasse Kaffee hin, deren Duft mich fast verrückt werden ließ. Ich ergriff sie und redete dabei einfach drauf los: „Ach komm, irgendwas wird sich doch bestimmt finden, deine Firma läuft doch gut, da brauchst du doch bestimmt an irgendeiner Stelle Hilfe? Hab gerade einen schlechten Lauf und muss mir dringend was dazu verdienen.“ Anhand seiner hochgezogenen Augenbraue bemerkte ich, dass mein großherziges Angebot, irgendwas zu machen, den richtigen Nerv bei Andy traf. Was hatte ich bloß getan, etwa meine Seele verkauft? Vorsichtig nippte ich an meinen Kaffe und wartete auf seine weitere Reaktion. „Naja, wenn du mich so fragst. Jemand, der anpacken kann, können wir immer gebrauchen, und wenn du dir dafür nicht zu schade bist, kannst du eigentlich gleich anfangen, mir fehlen Leute an allen Ecken und Enden“. Okay, es gab zwei Möglichkeiten: Meine feinen Programmierer-Hände sind wirklich zu schade für körper- und kraftbetonte Arbeiten, ich stehe auf, sage nett danke und verabschiede mich. Dann hätte ich immer noch keine Idee gehabt, wie es weitergehen sollte, mich aber wieder erfolgreich um körperliche Arbeit gedrückt. Zweite Möglichkeit ...

Eine halbe Stunde später saß ich im LKW, an den Händen nagelneue Handschuhe mit roten Gumminoppen auf der Innenseite, die ich vergeblich versuchte zu zählen, und war auf dem Weg zu mir völlig unbekannten Menschen, um deren Möbel in den LKW zu schleppen, nur um sie irgendwo anders wieder in ein Haus zu tragen. Der Fahrer des LKWs entpuppte sich als der schweigsame Typ, er fragte mich gerade mal nach meinem Namen, sagte dann seinen und damit war jegliche Konversation vorerst erledigt. Die beiden Jungs auf der hinteren Sitzreihe sagten gar nichts, ich wusste ihre Namen nicht, und fragte auch nicht danach. Die ganze Situation machte einen bizarren Eindruck auf mich, so fremdartig, ungewohnt. Als wir beim Kunden ankamen, sprangen die beiden Jungs raus, ließen die Hebebühne des LKWs runter, holten Decken und Rollbretter heraus, und machten sich auf den Weg in Richtung Haus. Das sah nach Routine und Erfahrung aus, durchorganisiert und geplant. Ich fühlte mich desorientiert und etwas fehl am Platz. Der schweigsame Fahrer klopfte mir kurz auf die Schulter, und sagte lächelnd: “Komm in die Hufe, Kollege!“.

Knappe sechs Stunden und viele Liter Schweiß später, aber 50 Euro reicher, saß ich wieder bei Andy im Büro, aber statt Kaffee verlangte mein Körper nach Wasser. „Sag mal, was is’n los bei dir? Wieso suchst du ausgerechnet bei mir ’nen Job?“ Mit leicht zittrigen Händen trank ich das kalte Wasser, selten schmeckte mir einfaches Wasser so gut, wie in diesem Moment. Dann brach es aus mir heraus, der ganze Frust meiner Lage brach sich Bahn, und ich erzählte einem fast Fremden meine Sorgen und Nöte; dass ich keinen Job hatte, kein Geld mehr, und seit neun Stunden auch noch obdachlos war.

„Ja, und wie hast du dir das gedacht? Wo willste denn heute Nacht pennen? Und sei mir nicht bös, aber duschen solltest du vielleicht auch, auf jeden Fall sogar, wenn du morgen noch mal im LKW mitfahren willst und nicht nebenher laufen möchtest.“
„Keine Ahnung“, gab ich direkt und unumwunden zu, und es entsprach den Tatsachen. Ich hatte mir wirklich noch nicht die geringsten Gedanken gemacht, wo ich die Nacht verbringen konnte. „Ich glaub, ich leg mich in die Garage zu meinen Sachen, ist das Einzige, was mir spontan einfällt.“
„Mhm“, grunzte Andy. „Duschen kannst du in der Umkleide, macht hier eigentlich keiner mehr, weil alle zu Hause duschen, aber funktionieren wird sie noch, wenn man sie mal frei räumt. Nur Pennen, das kannste hier nicht“.

Nachdem ich gefühlte tausend halbvolle Farbeimer und sorgfältig verstauten Unrat aus der Duschkabine geräumt hatte, war das Duschen eine Wohltat, die in meiner Erinnerung Vergleichbares vergeblich suchte. Ich stand eine geschlagene halbe Stunde unter dem heißen Strahl, spürte jeden Muskel, und jeder Muskel erinnerte sich lautstark an jedes einzelne Möbelstück, dass ich auf- und abgeladen hatte.
Die Nacht in der Garage erwies sich als alles andere als bequem, aber es mangelte einfach an besseren Alternativen. In irgendeinem Karton fand sich, nach aufwändiger Suche mit einem Feuerzeug, eine meiner Taschenlampen. Damit ging ich auf die Jagd nach irgendetwas, das ich als Bett nutzen konnte, fand ein paar Kissen (meine heißgeliebten Schalke-Kissen, die sinnlose Macho-Deko bekam einen neuen, unschätzbaren Wert) und meine Winterjacke aus Daunen. Daraus, und aus alten Computer-Magazinen, die ich als Isolierung und notdürftige Matratze auf dem Boden verteilte, bastelte ich mir ein halbwegs akzeptables Bett zwischen all meinen Kartons, und wähnte mich glücklich, dass nie ein Auto hier hereingefahren wurde, das die ohnehin stickige Luft durch Restbestände von Abgasen schier unerträglich gemacht hätte. Warum haben Garagen keine Fenster? Essentielle Fragen, auf die es keine Antwort gab. Genauso wie auf, wie geht es weiter? Erstaunlicherweise ging es mir gut, jedenfalls körperlich, ich spürte zwar jeden Knochen, aber ich spürte auch mich, endlich wieder mich selbst.

Wo war ich die letzten Jahre? Was habe ich getan? Was erreicht? Ich hatte gar keine Ziele mehr, mich verkrochen, mich versteckt, meinen kleinen Bunker gebaut, und meine Freundin zu Beton degradiert, zum Stein in der Mauer. Wie oft hatte sie versucht, mit mir zu reden. Wie oft sagte sie, so könne es nicht weiter gehen. Und ich nahm es nie ernst, es sei doch nur eine Phase, wird schon wieder besser. Ich mache mich selbstständig, Web-Designer sind gefragt, das wird schon wieder, wirst schon sehen. Naja, kannst du meinen Mietanteil für diesen Monat noch mal mit übernehmen? Hab gerade kein Geld. Ne, das mit der Selbstständigkeit läuft noch nicht so gut, gab bisher noch nicht genug Aufträge. Naja, insgesamt bekam ich eh nur einen Auftrag, aber was du nicht weißt, macht dich nicht ....
Angelogen habe ich sie, nur um meine Ruhe zu haben. Habe in einer halben Stunde, irgendwelche Seiten zusammengebastelt, und diese stolz als mein Tageswerk präsentiert, während ich die restlichen achteinhalb Stunden als Kronus gegen virtuelle Feinde meinen glorreichen Status verteidigte oder auf sonstige sinnlose Art und Weise Zeit verschwendete.
Herr im Himmel, was für ein Depp ich doch war. Natürlich musste sie mich rausschmeißen, es war eine Frage der Zeit, bis mein Welpenschutz ablief, und schließlich wurde ich gebissen und verbannt.

Wenn man zwischen zusammengewürfelten Kartons, des komprimierten Restes seiner eigenen Identität, auf einem selbstgemachten Bett aus Zeitungen und Winterjacke liegt, wird man wach, während man eigentlich gerade vor Erschöpfung einschläft.

Zwei Wochen, das werde ich schaffen.

 

Guten Abend, odrees,
Deine Geschichte, also.
Ich konnte sie lesen, ohne mich grundsätzlich darüber ärgern zu müssen, obwohl die Handlung an sich recht dünn und nicht neu ist. In all ihrer Überschaubar- und Vorhersehbarkeit haben solche Handlungen trotzdem Potential, denn sie passieren ja auch immer wieder, mit Variationen und - manchmal - Überraschungen.
Was mich aber sehr geärgert hat, sind die Fehler, die Unstimmigkeiten in der Zeit, die Formulierungssünden, die vielen Überflüssigkeiten, das Geschwafel. Da sollte verbessert, gekürzt und gestrafft werden.
Ich hab vorne angefangen mit einer Liste, die Dir verdeutlichen soll, was ich meine:

mit nichts in den Händen und mit nichts in den Taschen, außer den Zellstoffresten
das zweite "mit" könnte auch weg.
aus der Gesäßtasche meiner Jeans, und machte eine kurze Bilanz meiner derzeitigen Situation:
das Komma muß weg. Bilanzen müssen kurz sein, und sie werden gezogen. Das mit der Situation ist komisch, da er erstmal nur den Geldbeutel zieht und dann auch erstmal Geld zählt, also warum nicht streichen?
Mit "Ich nahm meinen Geldbeutel aus der Tasche und zog Bilanz" wäre doch alles erschöpfend gesagt, oder?
Minus-Wert
Minuswert
wenn ich ehrlich bin, dank mir selbst, aber Ehrlichkeit war noch nie meine Stärke
Na, was denn nun? Zumindest die Zeiten sollten stimmen: "Wenn ich ehrlich war..., ... war noch nie meine Stärke gewesen"
Aber der ganze Satz ist überflüssig. So, wie er dasteht, bedeutet er gar nichts, außerdem merken die Leser ja später noch genug von der Reue und Selbsterkenntnis des Helden.
Ich war auf mich allein gestellt, dabei war ich doch immer eine Art Team-Player, also mehr oder weniger in einem Team, das für mich spielte, während ich die Zeit sinnvoll mit anderen Sachen nutzen konnte.
Das ist auch so ein Satz. Er war also kein richtiger Teamplayer, aber in einem Team, in dem er nicht mitspielte, sondern die anderen für ihn spielten? Er nutzte die Zeit sinnvoll für andere Sachen. Soll das ironisch klingen? Die Formulierung ist grob wischiwaschi.
Willst Du damit ausdrücken, daß er sich für einen Teamplayer gehalten hatte, jetzt aber erkennt, daß er nie wirklich einer war, aber auch nicht weiß, wie er alleine klarkommen soll?
wovor ich mich lange Zeit erfolgreich drücken konnte,
hatte drücken können
sonst wird das böse enden.
würde das böse enden
um die sie einen Damm baute
gebaut hatte
jedoch leider nicht die gleiche Festigkeit besaß, und meine persönliche Katastrophe wurde, als er schlussendlich über mich einbrach.
das Komma vor und ist falsch. Der Satz ist verwurstet. Ein Damm bricht. Aber nicht über jemanden ein. Dann kann das Wasser herausbrechen und über jemanden oder jemandem sonstwas anrichten. Aber das ist ja eh klar, wenn der Damm bricht.
"... meine persönliche Katastrophe wurde, als er schlussendlich brach" sagt alles. Die Wut, das wissen wir ja schon.
Schließlich hatte ich genug zu tun gehabt,
das ist ja nun erstmal vorbei, im Dauer-off und so.
Spiel-Status
Spielstatus
wo ich aus einem der Kartons in der Garage die Ecke meines Keyboards betrachtete
Da steht: Er sitzt in dem Karton und guckt raus.
In theatralischer Symbolik machte ich Wohnungs- und Haustür-Schlüssel von meinem Schlüsselbund ab, so dass lediglich der Schlüssel für ein längst mit Seitenschneider exekutiertes Fahrrad-Schloss an meinem Bund baumelte und seine Sinnlosigkeit besiegelte, hob demonstrativ den Deckel der Mülltonne, wagte einen kurzen Blick in Richtung unserer (na ja, jetzt ihrer) Fenster, um mich dieser doch so symbolträchtiger Tat eines Zuschauers zu vergewissern, und wurde enttäuscht. Ich warf die unnütz gewordenen Schlüssel bar jeglicher Aufmerksamkeit der Welt in die Tonne. Dann kehrte ich zu Garage zurück, um das Tor zu schließen, damit mein restlicher Besitz wenigstens noch da sein würde, wenn ich innerhalb der nächsten zwei Wochen zurück käme.
Arges Geschwafel.
Theatralisch was abmachen klingt doof.
"Seine Sinnlosigkeit" ist krumm ausgedrückt, da es sich so auf den Schlüssel, nicht auf den Bund bezieht.
Durch Fensterblick kann man sich keines Zuschauers versichern, dieser Satzteil ist eh in den Fällen vermurkst oder ein Wort fehlt, dann Unlogik: Warum wirft er unnütze Schlüssel weg? Er hat nur einen unnützen Schlüssel. Haus- und Wohnungsschlüssel sind nicht unnütz geworden, er darf sie nur nicht mehr benutzen. Und sollte Sandra zusehen oder die Welt?
Zum Schluß schließt er noch die Garage ab, mit dem Ungenannten Garagenschlüssel, dem Schlüssel X sozusagen. Alles überflüssig.
Ich würde diesen Satz ganz besonders drastisch kürzen, z.B.
"Ich löste Haus- und Wohnungsschlüssel von meinem Bund, der dadurch sinnlos wurde, und warf sie in die Tonne. Niemand sah mir bei dieser symbolträchtigen Handlung zu. Dann schloß ich das Garagentor etc"

Ich halte das nicht durch bis zum Ende, das ist mir schon vor zehn Minuten klargeworden. Ich bin ja noch nichtmal in der Mitte angekommen.
Das dauernde Selbstbespiegelungstheater Deines Helden ist jedenfalls fast komplett überflüssig, viele Dinge doppelt erklärt, wahllos herausgegriffenes Beispiel:

die Kabine soweit aufzuräumen, dass man sie wieder nutzen konnte, wofür man sie ursprünglich gebaut hatte,
wofür um alles in der Welt will er sie denn wohl sonst nutzen.
Das alles macht die ganze Geschichte so windelweich und tralala, daß sie einfach nicht wirken kann, obwohl solche Beziehungsdramen ja bekanntermaßen nie aus der Mode kommen.
Kürzen, korrekturlesen und dann nochmal kürzen, dann kriegt sie vielleicht Schwung.
Liebe Grüße,
Makita.

 

Hallo Makita,

vielen Dank für's Lesen und für die Zeit, die du dir genommen hast, um die Schwächen der Geschichte ausführlich zu beleuchten.
Natürlich werde ich die Fehler und die Unstimmigkeiten in der Zeit umgehend ausbessern, und bitte um Nachsicht. Habe die Geschichte wohl zu schnell und ohne Korrektur zu lesen rein gestellt, was eigentlich nicht sein sollte...
Werde mich also mal dran begeben, die vielen angesprochenen Punkte zu bearbeiten.
Danke und liebe Grüße
odrees

 

Hallo odrees,

Welpenschutz
dieser Überschrift hast Du es zu verdanken, daß ich Deine Geschichte gelesen habe. Als einfältiger Mensch dachte ich an Hunde. Kleine Hunde ... eben Welpen.

Irgend einen Bezug, wenn es auch nur in einem Nebensatz gewesen wäre, konnte ich in dem Text nicht entdecken. Zumindest einige Worte über ein Gefühl, was der Protagonist in Richtung
>> ...ich fühlte mich ausgesetzt wie ein unschuldiger Welpe...<<
vielleicht gehabt haben könnte, wäre nicht schlecht gewesen. Aber so ... Thema verfehlt...

Leider muß ich Makita in vielen Punkten Ihrer Kritik zustimmen. Die Wörterstraße wurde von Dir streckenweise mit viel Füllmaterial unnötig verlängert. Nicht jeder Gedanke muß mit aller Macht zu Papier gebracht werden. Manchmal ist weniger auch mehr.

Gruß, Keinstein

 

Hallo Odrees,
also, es ist schon ein bißchen kompliziert mit deiner Geschichte,vor allem, weil ich mir nicht sicher bin, ob das, was Makita kritisiert, von dir vielleicht als ironischer Anstrich gedacht war, eine Art augenzwinkerndes Selbstmitleid. So gesehen, würde das Ausufern schon Sinn machen. Aber es ist eben nicht deutlich genug. Insgesamt habe ich die Geschichte aber doch gerne gelesen und finde, dass du gut formulieren kannst.
LG,
Jutta

 

Überarbeitete Fassung

Hallo Zusammen,

als Erstes muss ich sagen, dass es mir leid tut, eine nicht Korrektur gelesene Fassung, die zudem irgendwie sowieso mit der heißen Nadel gestrickt war, übereilt hier zu veröffentlichen.
Keine Ahnung, was mich geritten hat, aber ich habe mir jetzt mal etwas Zeit genommen, die Kritik und die Vorschläge mit in eine überarbeitete (und auch Korrektur gelesene) Fassung einzubinden. Wobei ich jetzt keine Garantie für absolute Fehlerfreiheit gebe...

@Jutta Ouwens
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast für's Lesen, und danke für die netten Worte. Besonders das mit dem Formulieren habe ich mir ausgedruckt, eingerahmt und an die Wand gehängt:-) Danke dafür...
Ja, stellenweise war einiges schon ironischer gedacht, aber Makita hatte recht, es war schon recht wirr.

@Keinstein
Entschuldige bitte, aber ich wollte dich nicht auf eine falsche Fährte locken. Aber du hast recht, ich hatte da ein Bild vor Augen, dass ich (weil ich es die ganze Zeit vor Augen hatte) vergaß, es zu beschreiben. Ich hoffe, der Versuch es mit einzubinden klingt nun nic ht halbherzig, nur um dem Titel gerecht zu werden. Habe auch ein wenig das Füllmaterial gestutzt, aber bitte verzeih, mir fiel nichts ein, wie noch kleine Hunde unterbringen konnte, damit dir die Geschichte vielleicht doch noch gefallen könnte;-)
Danke für's Lesen und die Anregungen.

@Makita
Ja, da waren erheblich viele Fehler drin. Das war mir nach deiner Kritik offen gestanden sehr unangenehm. Trotzdem danke ich dir für's Lesen und tapfere Kommentieren, die Liste war ja (leider) nicht gerade kurz. Das Meiste habe ich versucht umzusetzen. Die Handlung ist aber nach wie vor geblieben, auch wenn du recht hattest, dass sie dünn sei, so ist sie aber für mich in sich stimmig. Vodergründig ging es mir gar nicht um Beziehung, sondern eher um Erkenntnisse, was die Handlung jetzt nun auch nicht besser macht, zugegeben. Ich lasse es jetzt einfach so, und werde jetzt mal ein paar Geschichten überarbeiten, die mehr Handlung haben, und sie hier veröffentlichen.
Vielen Dank für die Kritik und für's Lesen...

So als Randnotiz, das ist kein Erfahrungbericht, sondern entstand, als ich jemandem beim Umzug half und ein Helfer ein Nickerchen zwischen den Kartons gehalten hat. Das Bild ließ mich nicht los...
Bin also weder Programmierer noch jemals rausgeschmissen worden:-)

Liebe Grüße
odrees

 

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