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Serie Wenn Liebe eifert

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29.12.2013
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Wenn Liebe eifert

Martin wachte auf und schaute auf sein Handy: keine Nachricht.
Wieso hat sie nicht geantwortet?
Er sank zurück ins Kissen und schaute an die Decke.
Sie schreibt mir doch sonst alle zwei Minuten. Warum jetzt nicht? Ist ihr etwas passiert? Ist die Apokalypse da draußen jetzt doch ausgebrochen und ich bekomme hier nichts mit?
Die Deckenprojektion der Uhr zeigte 7:03.
Heute ist Sonntag, da kann ich sie doch nicht um Sieben anrufen. Oder doch? Nein – sie ist gestern bestimmt erst spät ins Bett gekommen.
Er nahm sein Handy und tippte: Guten Morgen Anne :* ich hoffe dir geht es gut <3
Wenn sie schläft, liest sie die SMS ja auch nicht. Außerdem fällt ihr nach den 30 Nachrichten von gestern diese eine von heute auch nicht auf. Sie denkt bestimmt, ich stalke sie.
Er drehte sich auf die Seite und wollte weiterschlafen.
Oder ignoriert sie mich mit Absicht?
Seine Augen öffneten sich.
Wenn dieser Frank da ist …
Er starrte an die Wand.
Frank! Der Typ vom Abschlussball. Mit Sicherheit hat sie den dort wiedergetroffen.
Er schlurfte in die Küche, machte die Kaffeemaschine an und kleckerte beim Wassernachfüllen.
„Franky-boy war immer so lustig“, hatte sie gesagt. Dann war das doch mehr als „nur kurz erwähnt“, oder?
Nachdem er das verschüttete Wasser aufgewischt hatte, feuerte er den Lappen in die Spüle.
Wieso hängt sie mit diesem Typen ab?
Der Lärm der arbeitenden Kaffeemühle schmerzte im Kopf.
Sie hat ihr Handy ausgeschaltet, damit ich das Turtelpaar nicht störe.
„Das ist doch Schwachsinn“, sagte er zu sich selbst und nahm die Kaffeetasse.
Wieso meldet sie sich nicht? Kann sie nicht wenigstens ein „alles gut“ schicken?
Er stellte den Kaffeebecher auf die Armlehne der Couch ab und ließ die Serie da weiterlaufen, wo er sie in der Nacht gestoppt hatte.
„Und? War Frank auch da?“
„… ja.“
„Wieso zögerst du?“
„Nur so. Nichts weiter.“
„Ist etwas passiert?“
„Naja …“
„Du hast gesagt, du liebst ihn nicht!“
„Tue ich ja auch nicht.“
„Und wieso machst du mit dem dann rum?“
„Ist halt einfach passiert, ich wollte das ja nicht.
Er schreckte hoch und der Kaffeebecher flog von der Lehne auf den Teppich. „Scheiße!“, sagte er laut und holte ein Handtuch.
Da zieht sie einmal los und gleich passiert sowas. Ich dachte, ich kann ihr vertrauen. Kannst du doch auch - hör auf damit!
Er machte sich etwas zu essen.
Schwanger, logisch. Bei mir bekam sie immer Panik, wenn ein Spermatropfen nur in die Nähe des Bauchnabels kam. Aber mit ihm, da geht’s gleich ohne Kondom zur Sache.
Er schob den halbvollen Teller beiseite.
Ich soll Trauzeuge werden? Das ist doch wohl ein Scherz. Vergiss es. Ich werde nicht gute Miene zum bösen Spiel machen.
Nach dem Aufräumen, fläzte er sich wieder auf die Couch.
Ja, ihr seid eine tolle Familie. Mit mir wolltest du das ja nicht.
Er hörte Schlüssel an der Eingangstür klappern, stand auf und ging in den Flur.
So früh?
Anne stürmte herein und gab ihm einen Kuss: „Hallo Schatz!“
Oh – Hallo.
„Hallo“, stammelte er.
Frag sie schon.
Sie lief weiter in die Wohnung: „Ah, du hast es dir auf der Couch gemütlich gemacht. Wolltest´ wohl doch nicht mit deinen Kumpels los?“
Frag sie!
„Doch, aber Jörg hat kurzfristig abgesagt. Und wie war es beim Klassentreffen?“
Das hast du gefragt? Au man.
„Super!“, rief sie aus dem Schlafzimmer. „Katrin ist verlobt. Bei ihr habe ich dann auch übernachtet, weil sie gleich in der Nähe wohnt.“
Okay.
„Ach deshalb warst Du nicht zu Hause.“
Frag!
„Ja genau.“ Sie kam aus dem Schlafzimmer und stopfte ein Kabel in ihre Tasche.
Jetzt frag sie schon!
Er schaute sie an.
Feigling! Frag sie!
„Mein Ladegerät lag hier bei dir, deshalb ist mein Akku seit gestern alle.“
Klasse, jetzt hat sie von selbst geantwortet.
„Das macht Sinn“, murmelte er.
Und weiter?
„Kannst du dich noch an Frank erinnern?“, fragte sie und kam näher.
Jetzt kommts.
„Kann sein“, druckste er rum.
Bleib stark.
Sie schaute ihm in die Augen: „Der war nur kurz da, weil er ein Baby zu Hause hat. Aber die Bilder waren sooo süß.“
Was? Was soll das jetzt?
„Okay“, sagte er nur.
Also hatte sie nichts mit ihm. Das ist doch gut.
„Weißt du was?“
Oder doch?
„Nein.“
Ich werde noch wahnsinnig.
Sie legte die Arme um seinen Hals: „Ich will auch ein Baby - von dir!“
Hab` ich da richtig gehört? Wo kommt das denn plötzlich her?
„oh…kay…“
Echt jetzt?
Sie gab ihm einen langen Kuss. „Ich bin noch mit meinen Eltern verabredet. Liebe Dich!“
Er stand da und fing an zu lächeln, als sie mit den Worten "unsere werden noch süßer" aus der Wohnung stürmte.
Ich liebe dich.
Langsam ging er zurück zur Couch.
Sie liebt mich.
Die blutüberströmten Menschenfresser seiner Serie wirkten unpassend und er machte den Streaming-Dienst aus.
Sie liebt mich!
Im Fernsehen lief "Alles steht Kopf".
Das passt.
Er legte sich noch ein Kissen zurecht.
Ich liebe dich auch.
Dann schlief er ein.

 

Hallo pantoholli, wie gehts? Lange nichts voneinander gehört, gut, dass du an der Challenge teilgenommen hast, kann man sich mal wieder kommentieren.
Ich finde deine Idee ganz witzig, das hat was, wie er sich da immer mehr reinsteigert in das Szenarium, dass sie ihn verlässt. Gut gefallen haben mir auch die Bezüge zu dem, was er da gerade im Fernsehen sieht. So ganz prinzipiell aber hinterlässt die Geschichte in mir ein etwas eigenartiges Gefühl. So richtig wohlfühlmäßig finde ich sie nämlich nicht. Ich finde es eher recht bizarr, wie sehr der Protagonist von der Zustimmung seiner Freundin abhängig ist. Einerseits das Szenarium des Verlassenwerdens aus dem Nichts heraus. Andererseits dann die überbordende Freude, weil sie Kinder von ihm will, was auch wieder ziemlich aus dem Nichts heraus kommt. Was ist denn, wenn sie mal von seinen Erwartungen abweicht? Sei es auch nur eine Kleinigkeit? Stürzt er dann in Depression und tiefste Verzweiflung? Also verstehst du, ich mache mir eher Sorgen um diesen Mann, wenn ich den Text lese, als dass ich sagen würde, oh wie fühle ich mich wohl. Er ist schon sehr abhängig von der Partnerin. Von daher - ein interessanter Text von der Idee und der Charakterisierung her, nur ob er zum Challengethema passt?

Was die Umsetzung betrifft, zwei Sachen.
Mir fällt auf, dass du wenig Zeit gibst, um in den Text reinzukommen, da wird wenig eingeführt, wenig mit der Atmosphäre gespielt, das fehlt mir total, um die Stimmung eines Textes, einer Situation, auch die Gefühlslage eines Charakters zu entdecken.
Du beginnst stattdessen sehr unmittelbar mit einem Gedanken und bleibst dann auch bei dem Wechselspiel zwischen Gedanken und Handlung und setzt das regelrecht voneinander ab, wie wenn er dauernd ein alter ego bei sich hätte. Für mich wirkt ds ein bisschen spooky, wenn man es nicht mit Atmosphäre verknüpft. Besonders am Anfang finde ich es aber auch noch zusätzlich kompliziert und verwirrend.

Ich vermisse dich.
Man versteht hier nicht, wer das sagt. Dann später natürlich schon, aber es muss aus meiner Sicht doch nicht so kompliziert sein.
Ach später mäandert es permanent hin und her zwischen Gedanken und seiner Ichperspektive. Ich denke, du musst das, wie gesagt, nicht so akribisch trennen, aber besonders hier am Anfang hat es mich gestört. Ich fände den Beginn mit diesem Satz wesentlich besser.
Martin wachte auf und schaute auf sein Handy: keine Nachricht.
Danach kannst du ihn ja die Szenarien denken lassen, aber dann ist man in der Szene drin und nicht so desorientiert.

Hab jetzt gerade beim Scrollen gesehen, dass @linktofink so etwas Ähnliches schreibt. Bevor ich jetzt zum Echo werde, sag ich einfach. Wie linktofink schon sagt ... der hat das nur besser gesagt als ich ...

War schön, dich mal wieder zu lesen, lieber pantoholli, liebe Grüße an dich von Novak

 

Hey @pantoholli

habe gerade noch bisschen in den Komms gelesen und muss sagen, mich haste voll erwischt. Ich fand das mega komisch! Und mir hat auch nichts viel vorab oder drumrum gefehlt, das ist ja alles irgendwie auch selbsterklärend. Man kennt das, wenn man sich im Kopf so verrennt und das Gedankenkasrusell da einfach Runde um Runde dreht. ich fand das herrlich. Okay, ich bin die Zielgruppe, wenn auch ein kleine. Aber Humor ist halt auch immer speziell. Kann man nichts machen. Das Ende war mir zu kitschig. Nur wegen paar Babyfotos so ne Kehrtwende, kauf ich nicht. Brauchts für mich auch nicht. Aber dein Text, deine Entscheidung.

Und hier noch meine Lacher. Übrigens auch ein sehr feiner Text zum Vorlesen. Ich habe den jedenfalls laut gelesen und das ging super.

Wenn sie schläft, liest sie die SMS ja auch nicht. Außerdem fällt ihr nach den 30 Nachrichten von gestern diese eine von heute auch nicht auf. Sie denkt bestimmt, ich stalke sie.
hehe - bestimmt, denkt sie das.​
Frank! Der Typ vom Abschlussball. Mit Sicherheit hat sie den dort wiedergetroffen.
Und ab die Fahrt!​

Schwanger, logisch. Bei mir bekam sie immer Panik, wenn ein Spermatropfen nur in die Nähe des Bauchnabels kam. Aber mit ihm, da geht’s gleich ohne Kondom zur Sache.
Einmal kurz wiedergesehen und zack - Baby. Logisch. So läuft das doch immer :D Ist so abgedreht, wie fix das alles bei ihm so geht. Ich mochte das.​
Ich soll Trauzeuge werden? Das ist doch wohl ein Scherz. Vergiss es. Ich werde nicht gute Miene zum bösen Spiel machen.
:rotfl:

Ja, ihr seid eine tolle Familie. Mit mir wolltest du das ja nicht.
Und noch einer: :rotfl:

„Mein Ladegerät lag hier bei dir, deshalb ist mein Akku seit gestern alle.“
Sie antwortet doch schon von selbst.
„Das macht Sinn“, murmelte er.
hehe

Ende wie gesagt, ist nicht so ganz meins, aber bis dahin habe ich mich echt gut unterhalten. Nichts für die Ewigkeit, aber für den Moment ne feine Sache. Für mich.

Danke für deine Geschichte!
Beste Grüße, Fliege

 

Hey @pantoholli

Lustiger Text, feiner Humor, ich mag die selbstironische Haltung des Protagonisten, wie er Selbstgespräche führt, sich pusht und dann all seine Gedanken im Nichts, ja im Gegenteil aufgelöst werden.

Wenn du den Text im Präsens schreibst, würde er unmittelbarer wirken, meine ich.

Und ein Baby bekommen, weil es süß ist, diesen Auslöser finde ich niedlich, weil zuvor ein paar Andeutungen gestreut wurden. Rundherum gute Unterhaltung und auf der tieferen Ebene zeigst du auch noch, wie sich Eifersucht manifestiert.

Viel mehr Länge hätte der Text übrigens glaube ich nicht vertragen.

Paar Stellen:

Ich vermisse dich.Martin wachte auf und schaute auf sein Handy: keine Nachricht.
Wieso hat sie nicht geantwortet?
ja, die Erwartung einer sofortigen Reaktion, wer kennt das nicht
Ach deshalb warst Du nicht zu Hause.“
Frag!„Ja genau.“ Sie kam aus dem Schlafzimmer und stopfte ein Kabel in ihre Tasche.
Jetzt frag sie schon!Er schaute sie an.
Feigling! Frag sie!
:D
Ich werde noch wahnsinnig.Sie legte die Arme um seinen Hals: „Ich will auch ein Baby - von dir!“
Hab` ich da richtig gehört? Wo kommt das denn plötzlich her?„o…k…“
Du sagst okay dazu?Sie gab ihm einen langen Kuss. „Ich bin noch mit meinen Eltern verabredet. Liebe Dich!“
okay, jetzt hätte sie auch ohne Spermareste übereinander, also, ein bisschen, also so richtig :D
Langsam ging er zurück zur Couch.
Sie liebt mich.Die blutüberströmten Menschenfresser seiner Serie wirkten unpassend und er machte den Streaming-Dienst aus.
Sie liebt mich!
dabei sind Zombies durchaus liebesfähig-

Viele Grüße und danke für den Text
Isegrims

 

Hallo @pantoholli,

ich fand deine kurze Geschichte sehr unterhaltsam. Kennst du den Text von dem Nachbarn, der ein Werkzeug brauchte und sich in Gedanken ausmalte wie sein Nachbar darauf reagiert, wenn er es sich bei ihm ausleiht. Nun er machte sich die schlimmsten Gedanken und dann ging er zum Nachbarn und hat ihn übel beschimpft. Er wolle dieses Werkzeug jetzt gar nicht mehr haben …
Zum Wohlfühlen gehört für mich gut unterhalten zu sein dazu und das hat deine Geschichte alle mal geschafft.

Ich vermisse dich.Martin wachte auf und schaute auf sein Handy: keine Nachricht.
Hier habe ich mich gefragt, hat er „Ich vermisse dich“ nun geschrieben oder nur gedacht?

Ist die Apokalypse da draußen jetzt doch ausgebrochen und ich bekomme hier nichts mit?
Diesen Satz bräuchte es für mich nicht, war mir etwas zu viel.

Außerdem fällt ihr nach den 30 Nachrichten von gestern diese eine von heute auch nicht auf. Sie denkt bestimmt, ich stalke sie.
Vielleicht schraubst du die 30 Nachrichten wirklich etwas herunter für mich ist das nämlich Stalken. Das macht dann deinen Prot unsympathisch und das finde ich schade.

Nachdem er das verschüttete Wasser aufgewischt hatte, feuerte er den Lappen in die Spüle.

Sie hat ihr Handy ausgeschaltet, damit ich das Turtelpaar nicht störe.
?
Und? War Frank auch da?“„… ja.“„Wieso zögerst du?“„Nur so. Nichts weiter.“„Ist etwas passiert?“„Naja …“„Du hast gesagt, du liebst ihn nicht!“„Tue ich ja auch nicht.“„Und wieso machst du mit dem dann rum?“„Ist halt einfach passiert, ich wollte das ja nicht.
Toll, dieses Kopfkino.

Da zieht sie einmal los und gleich passiert sowas. Ich dachte, ich kann ihr vertrauen. Kannst du doch auch - hör auf damit!
?
hwanger, logisch. Bei mir bekam sie immer Panik, wenn ein Spermatropfen nur in die Nähe des Bauchnabels kam. Aber mit ihm, da geht’s gleich ohne Kondom zur Sache.
Gefällt mir.

Kannst du dich noch an Frank erinnern?“, fragte sie und kam näher.
Jetzt kommts.
Spannung.?

Oder doch?„Nein.“
Ich werde noch wahnsinnig.
Schön, quäle dich noch ein bisschen.

ie legte die Arme um seinen Hals: „Ich will auch ein Baby - von dir!“
Hab` ich da richtig gehört? Wo kommt das denn plötzlich her?
Für mich passt das, es gibt nichts was es nicht gibt.

Gerne gelesen.

Liebe Grüße CoK

 

Hallo Kommentatoren,

ich hab mich über die Kommentare sehr gefreut :)

eine Frage vorab: warum schreibst Du nicht alles aus der Ich-Perspektive? Ich finde das total anstrengend, zwischen seiner inneren Stimme und dem personalen Erzähler hin und her zu wechseln.
Eine meiner ersten Texte (auch hier) waren in Ich-Perspektive - und irgendwie habe ich mich davon gelöst. Daher komme ich aktuell selten selbst auf die Idee, die Ich-Perspektive zu nutzen. Und umschreiben geht glaube ich nicht - das müsste man dann neu schrieben.

Tut mir leid, dass das anstrengend war :)

Hallo pantoholli, wie gehts? Lange nichts voneinander gehört,
Hallo Novak. gut.
(ja, das ist die "frag nicht weiter"-Antwort", aber gut trifft es dennoch)

Ich finde es eher recht bizarr, wie sehr der Protagonist von der Zustimmung seiner Freundin abhängig ist.
Mhm - aber Liebe zwischen zwei Menschen ist doch abhängig - man macht sich verletztbar.
Wenn jeder nur den einsamen Wolf raushängen lässt und jeder darauf achtet, dass sein Ego unberührt bleibt, ist dann Liebe möglich?

Ich fand das mega komisch!
Danke! :bounce:
Das Ende war mir zu kitschig.
Das ist zugegebenermassen der Challenge geschuldet. Ich weiß nicht, wie das Ende ohne die Challenge wäre ;)
Lustiger Text, feiner Humor,
Danke auch Dir! :huldig:
Wenn du den Text im Präsens schreibst, würde er unmittelbarer wirken, meine ich.
Uff - damit tue ich mich schwer und trau mich nicht ran.
ich fand deine kurze Geschichte sehr unterhaltsam. Kennst du den Text von dem Nachbarn, der ein Werkzeug brauchte
Ich kenne die Geschichte mit einer Panne, wo er dann einen Hausbesitzer anschreit, dass er sein blödes Rad behalten kann.
Hier habe ich mich gefragt, hat er „Ich vermisse dich“ nun geschrieben oder nur gedacht?
Das "Ich vermisse dich" haben mehrere angemerkt, Vielleicht sollte ich diesen ersten Satz einfach streichen udn mit dem Aufwachen beginnen. Geht das noch während der Abstimmung, oder lieber danach?

Danke Euch für die Kommentare.
immer wieder spannend ;)

Gruß
pantoholli

 

Moin, moin @pantoholli ,

was für ein Ritt! Mir schlackerten nach dem ersten Lesen wirklich die Ohren und ich musst eerst einmal durchatmen. Also Tempo kannst Du, eindeutig. Auch eine spannende bzw. sehr andere Erzählweise. Soweit habe ichmich noch nie getraut, die Challenge zum Ausprobieren zu nehmen, werde ich mir aber gern mal als Beispiel nehmen.

Kopfkino
Der Titel passt spitzenmäßig, wobei, ein paar mehr Bilder, was er vor Augen sieht wären noch eine Erweiterung.

Martin wachte auf und schaute auf sein Handy: keine Nachricht.
Hier war klar, eine Beziehungs/Eifersuchtsgeschichte, na dann mal los.

Wenn sie schläft, liest sie die SMS ja auch nicht. Außerdem fällt ihr nach den 30 Nachrichten von gestern diese eine von heute auch nicht auf. Sie denkt bestimmt, ich stalke sie.
Haha! Ichbin nicht sicher, aber irgendwie stört aus meiner Sicht der letzte Satz. Bei 30 Nachrichten könnte sie das natürlich denken, daher wäre ein anderer Gedanke hier vielleicht lustiger.

Da zieht sie einmal los und gleich passiert sowas. Ich dachte, ich kann ihr vertrauen. Kannst du doch auch - hör auf damit!Er machte sich etwas zu essen.
Schwanger, logisch. Bei mir bekam sie immer Panik, wenn ein Spermatropfen nur in die Nähe des Bauchnabels kam. Aber mit ihm, da geht’s gleich ohne Kondom zur Sache.
Was für eine Steigerung. Und ups, sie ist anscheinend eine der ganz genauen, wenn Schwangerschaft schon am Bauchnabel droht. Wahrscheinlich fliegen Mehltüten drei Tage vorm Ablaufdatum in den Müll?

Ich soll Trauzeuge werden? Das ist doch wohl ein Scherz. Vergiss es. Ich werde nicht gute Miene zum bösen Spiel machen.Nach dem Aufräumen, fläzte er sich wieder auf die Couch.
Ja, ihr seid eine tolle Familie. Mit mir wolltest du das ja nicht.
Ne, ernsthaft? Ich hoffe, sehr Du kennst niemanden, der sich so hineinsteigern kann, ist ja gruselig.

Okay.„Ach deshalb warst Du nicht zu Hause.“
Frag!„Ja genau.“ Sie kam aus dem Schlafzimmer und stopfte ein Kabel in ihre Tasche.
Jetzt frag sie schon!Er schaute sie an.
Feigling! Frag sie!„Mein Ladegerät lag hier bei dir, deshalb ist mein Akku seit gestern alle.“
Rein optisch fehlen hier irgendwie ein paar Leerzeichen oder wirkt das durch die Kursivschrift so? Für sein Kopfkino ist er mir hier zu brav, zu zurückgenommen. Und irgendwie iritiert mich auch ihr rei- raus, aber da mag an meiner Erwartungshaltung als Leserin liegen.

Was? Was soll das jetzt?„Okay“, sagte er nur.
Also war sie nicht mit ihm zusammen. Das ist doch gut.„Weißt du was?“
Oder doch?„Nein.“
Ich werde noch wahnsinnig.
Ich auch? Ernsthaft? Okay, dann ist die Beziehung wohl doch enger, als sie wirkte, ich hatte die ganze Zeit wohl nur seine Unsicherheit gesehen und es daher mehr als Start in eine enge/dauerhafte Beziehung gewertet.

Hab` ich da richtig gehört? Wo kommt das denn plötzlich her?
Genau, das frage ich michbeim Lesen auch?

Sie liebt mich.Die blutüberströmten Menschenfresser seiner Serie wirkten unpassend und er machte den Streaming-Dienst aus.
Sie liebt mich!
Süß! Aber reicht das als Wohlfühl-Kuschelfaktor? Ich gestehe, für mich so noch nicht, dazu ist es mir glaube ich zu hektisch, zu schnell, sosehr ich das als Schreibfähigkeit bewundere, hier liegt es nicht in meinem Wohlfühlradius. Aber das macht die Geschichte nicht schlecht, die winde ich absolut witzig!
Liebe @pantoholli , interessanter Schreibstil, schnell, lustig - also gerne gelesen
Beste Wünsche
witch

 

Hallo @pantoholli,

Martin wachte auf und schaute auf sein Handy: keine Nachricht.
guter Einstieg, ich bin gleich orientiert, weiß, dass es um jemanden geht, der auf eine Nachricht wartet ...

Dann kommt ein kursiver Satz, der eingerückt ist. Dann wieder normal, wieder kursiv und eingerückt ... das hat mich schon ein bisschen wuschig gemacht. Ich gehe davon aus, dass du es genauso wolltest, auch dieser abgehackte Stil. Beim Lesen ist das sehr rattatatam ... pingelingpling ... bummbumm ... Auch weil das so satzweise abgehandelt wird. Das hat mich dann noch wuschiger gemacht. Ich war erst so sehr mit der Form befasst und dem fehlenden Rhythmus, dass ich zum Inhalt gar nicht so recht gekommen bin. Ich denke, dass das wohl so soll, würde mir als Leserin aber mehr Lesemelodie wünschen, weniger rattatatamm. Ich denke auch, dass es _mir_ helfen würde, wenn nicht ständig dieser Sprung zwischen Präsens (Gedanken) und Vergangenheit (Erzählung) wäre, sondern die Infos auch im Präsens abgehandelt würden und alles etwas integrativer, nicht so getrennt beschrieben würde. D.h. mir gefällt tatsächlich die konzeptuelle Umsetzung nicht (= Geschmackssache). Inhaltlich passt es für mich zur Challenge, weil es witzig ist, wie er sich da immer weiter reinsteigert, total drüber ist und dann löst sich alles in Wohlgefallen auf. Das Gespräch hat mir gut gefallen, insgesamt und auch der Kontrast von dem was er sagt und denkt.

Viele Grüße
Katta

 

Hallo

Soweit habe ichmich noch nie getraut, die Challenge zum Ausprobieren zu nehmen, werde ich mir aber gern mal als Beispiel nehmen.
Ach ich fühle mich beim Schreiben noch lange nicht "routiniert" - für mich ist jeder Text hier ein Ausprobieren :) Challenge hin oder her. Wenn ich eine Idee habe (auch, oder gerade mit Form oder Stil), dann muss ich das einfach irgendwie ausprobieren. Oft finde ich, dass diese Idee dann mit dem Text auch "verbraucht" ist - insofern kommt dann oft irgendwann ne neue Idee um die Ecke.

Ne, ernsthaft? Ich hoffe, sehr Du kennst niemanden, der sich so hineinsteigern kann, ist ja gruselig.
:hmm: Öhm. Da sag ich jetzt lieber nix zu :D

Aber reicht das als Wohlfühl-Kuschelfaktor? Ich gestehe, für mich so noch nicht,
Kann ich akzeptieren ;)
interessanter Schreibstil, schnell, lustig - also gerne gelesen
Danke! Das ist es doch, was ich wollte ;)

Beim Lesen ist das sehr rattatatam ... pingelingpling ... bummbumm ...
Den Kritikpunkt kann ich verstehen, akzeptieren. Aber genau das war die Idee ;)
D.h. mir gefällt tatsächlich die konzeptuelle Umsetzung nicht (= Geschmackssache).
Die logische Konsequenz. Klar ;)
Ich denke auch, dass es _mir_ helfen würde, wenn nicht ständig dieser Sprung zwischen Präsens (Gedanken) und Vergangenheit (Erzählung) wäre, sondern die Infos auch im Präsens abgehandelt würden
OOOK. Ich sträube mich ja immer noch eine Geschichte im Präsens zu schreiben - vielleicht ist das aber hier echt eine Überlegung wert.


Danek Euch für die Kommentare!
pantoholli

 

Salü @pantoholli

Deine Geschichte dreht sich um das Hin- und Hergerissensein in Ungewissheit, wie ein Gedanke den anderen jagt, Unverständnis, Verwirrung, Angst. Ein aufziehender Sturm im Wasserglas, ist mir auch schon passiert, nicht ganz auf dieser Eskalationsstufe, aber ähnlich :D

pantoholli schrieb:
Er sank zurück ins Kissen und schaute an die Decke.
Sie schreibt mir doch sonst alle zwei Minuten. Warum jetzt nicht? Ist ihr etwas passiert? Ist die Apokalypse da draußen jetzt doch ausgebrochen und ich bekomme hier nichts mit?
Der ganze Text soll ja eine Steigerung in Absurditäten darstellen, da kommt mir die Apokalypse viel zu früh.

pantoholli schrieb:
Heute ist Sonntag, da kann ich sie doch nicht um Sieben anrufen. Oder doch? Nein – sie ist gestern bestimmt erst spät ins Bett gekommen.
Hier könnte man verknappen:
Heute ist Sonntag, da kann ich sie doch nicht schon um Sieben. Oder doch? Nein – bestimmt ist sie erst spät ins Bett.
Nur so als Idee, fördert das Stressgefühl. (Hm, worum ging's bei der Challenge noch mal?) :Pfeif:

pantoholli schrieb:
Seine Augen öffneten sich.
Wenn dieser Frank da ist …
Und wenn nun dieser Frank da ist …
aber wo ist da?

pantoholli schrieb:
Frank! Der Typ vom Abschlussball. Mit Sicherheit hat sie den dort wiedergetroffen.
und wo ist dort? Ich mag die Verknappung des Textes, aber ab und zu fehlt mir dann doch etwas Hintergrundinfo.

pantoholli schrieb:
Sie hat ihr Handy ausgeschaltet, damit ich das Turtelpaar nicht störe.
Sie hat ihr Handy ausgeschaltet, klar, so bleibt das Turtelpaar ungestört.

pantoholli schrieb:
Er stellte den Kaffeebecher auf die Armlehne der Couch ab und ließ die Serie an der Stelle weiterlaufen, wo er in der Nacht aufgehört hatte zu schauen.
Er stellte den Kaffeebecher auf die Armlehne der Couch, ließ die Serie da weiterlaufen, wo er sie in der Nacht gestoppt hatte.

pantoholli schrieb:
„Scheiße!“, sagte er laut und holte ein Handtuch.
mit ! ist's schon laut genug. ;)

pantoholli schrieb:
Ich soll Trauzeuge werden? Das ist doch wohl ein Scherz. Vergiss es. Ich werde nicht gute Miene zum bösen Spiel machen.
Könnte man auch verknappen:
Ich und Trauzeuge? Vergiss es. Ich werde nicht gute Miene zum bösen Spiel machen.

pantoholli schrieb:
„Doch, aber Jörg hat kurzfristig abgesagt. Und wie war es beim Klassentreffen?“
Ah, jetzt macht das 'Wenn dieser Frank da ist …' von vorhin Sinn. Vielleicht kannst du das Klassentreffen bereits früher bringen?

pantoholli schrieb:
Jetzt frag sie schon!
Er schaute sie an.
Feigling! Frag sie!
„Mein Ladegerät lag hier bei dir, deshalb ist mein Akku seit gestern alle.“
Sie antwortet doch schon von selbst.
:lol:
Wie so ein kleiner Kobold im Kopf, der immer "Nun frag schon!" ruft. Deshalb als Idee:
Klasse, jetzt hat sie von selbst geantwortet.

pantoholli schrieb:
„Okay“, sagte er nur.
Also war sie nicht mit ihm zusammen. Das ist doch gut.
„Weißt du was?“
Oder doch?
Oha, gleich zusammen? Nö, ich würde eher 'hatte sie nichts mit ihm' schreiben.

pantoholli schrieb:
„o…k…“
Du sagst okay dazu?
Nein, er sagt o und k :lol:
Also vielleicht so:
„oh…kay“
Echt jetzt?

pantoholli schrieb:
Im Fernsehen lief "Alles steht Kopf".
Das passt.
Er legte sich noch ein Kissen unter den Kopf.
Ich liebe dich auch.
Dann schlief er ein.
WW – Vielleicht lässt du ihn das Kissen in den Nacken stopfen.

Fazit: Der Twist am Ende keine grosse Überrachung, dazu war der Weg bereits vorgezeichnet, aber Spass hat's trotzdem gemacht. Mit dem 'Ich will ein Kind von dir' etwas over the top, aber mit 'Ich liebe dich' ein klassisches Happy End. Passt ja – irgendwie.

Liebe Grüsse,
dotslash

 

Hallo @dotslash,

danke für den Kommentar - und vor allem für die Vorschläge, von denen ich einige übernommen habe.

Der ganze Text soll ja eine Steigerung in Absurditäten darstellen, da kommt mir die Apokalypse viel zu früh.
mhm - ja. Das resultiert aus der ersten Version, bei der viele diese Überlegungen für zu "ernst" genommen haben und er dann als unsympatisch eifersüchtig wahrgenommen wurde, daher hatte ich diese Übertreibung sehr früh drin, damit ganz schnell das Absurde auch klar ist.
Der Twist am Ende keine grosse Überrachung, dazu war der Weg bereits vorgezeichnet, aber Spass hat's trotzdem gemacht.
:)
Mit dem 'Ich will ein Kind von dir' etwas over the top,
Die Background-story für dieses Thema ist für die Geschichte zu lang :D
... aber mit 'Ich liebe dich' ein klassisches Happy End. Passt ja – irgendwie.
"irgendwie" - reicht mir :)

Danke
pantoholli

 

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