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Wenn nur das andere nicht wäre

Team-Bossy a.D.
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23.02.2005
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Wenn nur das andere nicht wäre

Der alte Volvo brummelt in den Hinterhof. Drei Türen werden zugeschlagen. Inas Buch, das sie mir so ans Herz gelegt hat, liegt noch unberührt auf dem Sofa. Zwei Tage sind wie immer zu wenig für mich. Das scheinbar Notwendige ist erledigt. Der Haushalt ist, im Gegensatz zu mir, wieder in Ordnung gebracht.
Werde ich jemals die fünf grade sein lassen können?

„Hi Mum.“ Jule kommt mir mit pubertärem Geschlurfe entgegen, „Jan und Paps schrauben noch am Moped herum, der Gaszug ist gerissen.“ Sie küsst mich flüchtig auf die Wange und schnappt sich einen Apfel aus dem Obstkorb.
„Hattet ihr ein schönes Wochenende?“
„Jo, ging so. Eigentlich wollten wir Billard spielen gehen, aber Paps musste noch zu einem Termin. Er bekommt vielleicht einen Riesenauftrag.“
„Wäre zu wünschen, er ist mit dem Geld schon wieder zwei Monate hinterher.“
„Ich brauch nächste Woche unbedingt die Kohle fürs Landschulheim, die Stenzel ist eh schon sauer.“

Beim Gedanken an den aktuellen Kontostand scheint mein Blick wenig zuversichtlich, denn Jule fragt entnervt: „Ich kann das doch nächste Woche endlich bezahlen?“
„Nachher spreche ich mit deinem Vater“, versuche ich sie mit gespieltem Optimismus zu beruhigen.

„Wir waschen uns kurz die Hände, machst du uns bitte einen Kaffee?“ Erics Stimme dringt nicht nur aus dem Flur in die Küche, sondern auch ungefiltert in mein Innerstes und lässt immer noch das trügerische Gefühl von Sicherheit aufleben.
Für ihn aus der alten Espressokanne, den mag er am liebsten. Ich drehe das Gas auf, als er mich kurz mit beiden Händen an den Schultern umfasst und dabei leicht in die Locken pustet. Ein Hauch dringt bis an meinen Nacken und ich spüre eine Angespanntheit in mir, die mich irritiert. Tief hole ich Luft. Er kann doch nicht Rituale aus alten Zeiten weiterzelebrieren, als hätte es nie einen Bruch zwischen uns gegeben!

„Hast du das Alleinsein genossen?“
Höre ich aus dieser Frage eine zweite?
Ich wende mich vom Herd ab und sehe zu ihm auf. Seine grünen Augen blitzen, die blaue Baskenmütze kaschiert vorteilhaft die Geheimratsecken des sonst wuscheligen Schopfes. Um seine rauen Lippen zuckt ein Lächeln.
„Deinem Mund nach zu urteilen bist du auch solo?“, gebe ich fragend Antwort.
Übergeschäftig drücke ich ihn am Oberarm etwas zur Seite, um die Kaffeetassen aus dem Hängeschrank zu holen. Seine körperliche Präsenz verunsichert mich. Hätte ich mir nur endlich wieder einmal eine Affäre gegönnt, dann wäre ich jetzt sicher mit ganz anderen Gedanken beschäftigt.
„Gut, dass du Zeit auf einen Kaffee hast. Wir müssen besprechen, wie Jule zu ihrem Landschulheimgeld kommt.“
„Ich hab sogar Zeit, um mit dir später auf meinen neuen Auftrag anzustoßen.“ Er lächelt mich weiter an und zieht aus einer Plastiktüte eine beschlagene Flasche Sekt. „Extra noch in der Tanke geholt. Hab ja sonst keinen, mit dem ich feiern könnte. Damit dürfte auch diese Frage geklärt sein."

„Der Kunde hat einen Narren an mir gefressen. Ich soll seine neue Villa von vorne bis hinten mit Marmor und Granit ausstaffieren.“
„Ist das sicher?“
„Fast.“
„Also ist noch gar nichts klar.“
„Sind wir wieder bei unserem wunden Punkt angekommen?“, stöhnt er theatralisch.
„Sieht so aus. Du sprichst wieder von einem Kunden mit viel Geld, der erst mal nur ein Interessent ist, und ich muss den letzten Cent zusammenkratzen, damit ich noch Brot auf den Tisch bekomme.“

Der Kaffee gluckert. Ich gieße ihn in zwei Tassen und stelle sie auf den alten Eichentisch. Jule wirft einen Blick in die Küche: „Wir gehen noch zu Toni, der hat doch heute Geburtstag. Tschüss Paps.“
„Danke noch fürs Reparieren, mach’s gut“, setzt Jans Stimme aus dem Flur nach.
„Kommt nicht zu spät, morgen ist wieder Schule“, rufe ich ihnen hinterher.

Der Sektkorken knallt verhalten. „Lass uns erst mal ein Schlückchen von dem hier trinken, der Kaffee ist sowieso noch zu heiß“, bestimmt Eric und holt zwei Gläser aus dem Schrank.
„Glaub mir“, raunt er mir beschwörend zu, während er die sprudelnde Flüssigkeit einschenkt, „den Auftrag habe ich sicher. Prost!“
So gerne würde ich ihm glauben. Hätte ich nicht meinen Halbtagsjob, wäre Geldnot unser stetiger Begleiter. So reicht es gerade, um über die Runden zu kommen, auch wenn Eric nicht pünktlich zahlen kann. Wehe aber, es kommen zusätzliche Kosten auf uns zu.

Unsere Augen suchen einander, als die sich zugeneigten Gläser leicht zusammen stoßen. Er rollt seines vorsichtig an meinem, indem er subtil den Stiel dreht. Es schlägt leicht nach links und rechts aus. Immer wieder hin und her. Dadurch entsteht ein Rhythmus, den ich sofort in mich aufnehme und mitsumme. Das Sirren der aneinanderreibenden Gläser übernimmt den Oberton. Immer noch sehen wir uns an. Seine Gesichtszüge sind weich und offen, dadurch verliert die schmale, große gebogene Nase ihre Dominanz. Der Leberfleck über der Lippe scheint etwas gewachsen zu sein. Seine Augen werden dunkler und mir wird warm. Ich löse mich aus dieser Innigkeit und setze zum Trinken an.

Mit dem ersten Zug leere ich das Glas zur Hälfte. Eric lehnt sich entspannt an den Stuhlrücken und betrachtet mich. Seine Augen bleiben an meiner rechten Hand hängen, die auf den Holztisch trommelt. Das hat ihn schon immer genervt. Er bedeckt sie mit seiner. Sacht, langsam, ohne ein Wort. Mir wird heiß und ich spüre, wie sich erste Schweißperlen über der Oberlippe bilden. Das ist sicher der Sekt, der mir auch schon zu Kopf steigt. Kein Wunder, habe ich heute doch nur gefrühstückt. Er neigt sich mit leicht schräger Kopfhaltung zu mir und betrachtet mich sorgsam. Die Fingerspitzen der freien Hand streifen hauchzart meine linke Wange. Fast kann ich es nicht spüren. Ich rutsche unruhig auf dem Stuhl hin und her.
Wann hat mich zuletzt jemand so berührt?

„Du wirst immer schöner“, flüstert er mir zu. Seine Finger wandern hinter mein Ohr und hangeln sich den Weg am Haaransatz bis zur hinteren Mitte entlang. Er weiß, dass ich das mag. Wer sollte es auch wissen, wenn nicht er? Mein Schoß zieht sich pochend zusammen. Ich strecke und dehne meinen Hals und seufze behaglich.
„Komm, ich massier dich ein wenig am Nacken“, schlägt er mir vor und steht schon hinter meinem Stuhl. Mit einem zweiten Schluck leere ich das Glas und verdränge jeden vernünftigen Gedanken. Hier und jetzt und sonst nichts. Beide Daumen arbeiten sich mit leichtem Druck die Halswirbel entlang nach oben, um dann in kreisenden Bewegungen zu enden. Ich kichere.
„Was ist so lustig?“
„Gerade dachte ich an den misslungenen Versuch meines letzten Bettgefährten, mich liebevoll zu massieren.“
„Ist das schon lange her?“
„Zu lange jedenfalls. Ich bin richtig ausgehungert“, antworte ich ihm mit übertriebener Gestik, die das Ganze als Spaß deklarieren soll. Doch uns beiden ist klar, dass ich damit die Bahn frei gebe.
„Nur ich weiß, was du wirklich willst“, flüstert er mir ins Ohr und fährt mit der Zungenspitze die Konturen ab.
„Das sollte ich dann doch ausnutzen“, murmle ich und fasse hinter mir seine Knie. Meine Hände reiben sich mit festem Druck an den Innenseiten nach oben, verharren, kneten leicht, ziehen weiter, bis ich an seinem knackigen Hintern ankomme. Sein Atem dicht an meinem Ohr wird schneller und unregelmäßiger.
Mich elektrisiert dieses Geräusch, das wie eine stürmische Windböe in mich bläst. Vom Schoß bis zu den Haarspitzen zieht ein Schauer durch mich. Ich zittere.

„Es ist etwas unbequem für mich“, mache ich ihm meine anstrengende Armhaltung klar. „Komm... “ Ich muss mich räuspern, weil meine Stimme wegrutscht. „... zu mir rüber.“
Mit einem heiß gehauchten Kuss verabschiedet er sich von meinem Ohr. Breitbeinig stellt er sich vor mich hin und nimmt mein Gesicht in seine Hände: “Katharina, mir ist grade alles scheißegal, ich will dich jetzt. Ganz.“
Er spricht mir aus der Seele. Auch ich will vögeln, ihn und mich spüren. Will genießen können ohne Worte und Erklärungen, wie ich es gerne hätte. Will Gemeinsamkeit erleben, die es nur gibt, wenn man sich körperlich schon nahe waren.

„Ich nehm dich“, gebe ich ihm knapp zur Antwort, da meine Stimme wieder droht, zusammenzubrechen; hake beide Zeigefinger in die seitlichen Gürtellaschen der Jeans ein und ziehe seine Hüften nah an mich heran. Er öffnet den Knopf der Hose, während ich seine kräftigen Hände küsse, die ich so mag. Den Reißverschluss übernehme ich. Langsam teile ich die beiden Stoffhälften und spüre eine kribbelnde Wiedersehensfreude. Prall drückt sein Geschlecht gegen den leichten Baumwollstoff der Unterhose. Ich streife die Jeans bis zu den Waden hinab und ziehe mit der linken Hand langsam den Bund der Boxershorts in meine Richtung. Neugierig linse ich hinein. Seine vorwitzige, tiefrote Eichel scheint sich für mich heute extra groß und rund zu präsentieren.
„Lange nicht gesehen“, begrüße und betrachte ich sie, während ich den Zeige- und Ringfinger der rechten Hand gemächlich über die Hüfte nach hinten tippeln lasse. Als flache Hand gleiten sie mit den drei anderen unter die Shorts und umschließen fest seine kleine rechte Pobacke. Eric stöhnt auf, als ich einen Finger in die Spalte rutschen lasse und den Anus kitzle.
Seine Hände verlieren sich unkontrolliert in meinem Haar. Während ich vorsichtig die Unterhose wieder in die Gesellschaft der Jeans schiebe, verteile ich kleine, scheue Küsse um seinen Bauchnabel. Tief nehme ich den Duft aus einer Mischung von Sandelholz und seiner Männlichkeit in mich auf. Meine Gier auf ihn dringt aus mir heraus, durchnässt meinen Slip und es kostet mich viel Kraft, nichts zu überstürzen und auf dem Stuhl sitzen zu bleiben.
Die Zunge gespitzt, tupfe ich in seine kleine Nabelkuhle, was ihm hörbar gefällt.
Mit beiden Händen packe ich gleichzeitig den Hintern, spreize die Pobacken auseinander; die Zunge in der Kuhle und ein Finger der Rechten im Anus fangen langsam an zu drängen und ich spüre am Hals seinen harten Schwanz, der um meine Aufmerksamkeit buhlt.
Ich nehme ihn in meine Linke und schlürfe mit breiter Zunge seinem Schoß entgegen, während die Rechte noch in der Pospalte verharrt.
„Er ist so schön“, schwärme ich, nässe großzügig mit meiner Spucke meine Lippen ein und begrüße mit vielen Küssen erst die Eichel, dann den ganzen Schaft.
„Hör auf, ich komm sonst viel zu früh“, warnt mich Eric.

„Dann ziehe ich in der Zwangspause mal meine Klamotten aus.“
„Das mach ich“, bestimmt er und zieht mich vom Stuhl hoch.
„Komm lass, ich brauch keine Aufwärm-Phase. Das Zeug muss runter“, dominiere ich ihn und schlüpfe rasch aus meinen Kleidern.
„Zieh deine Sachen auch ganz aus, dann kannst du dich wenigstens bewegen“, schlage ich vor und sehe grinsend auf seine Hosen, die ihm auf Wadenhöhe hängen.

Im Nu stehen wir uns nackt gegenüber, umarmen und küssen uns. Seine Zunge ist sofort forsch in meinem Mund, es bedarf keinerlei Anstandsregeln, sie schlängelt sich wissend um meine, man kennt sich. Die stoßweisen Atemzüge von Eric törnen mich immer mehr an. Heute brauche ich keine Hilfe, die meinen Schoß auf Touren bringt. Ich drücke ihn sanft auf den Stuhl und setze mich rittlings auf ihn, während sein Schwanz wie selbstverständlich in meine feuchte Wärme hineingleitet. Wir sitzen einen Augenblick still da und sehen uns an.

„Es ist so herrlich mit dir“, flüstert Eric, fährt von der Hüfte beginnend mit seinen Händen meine Seiten langsam hoch, bis er mit einem Schwenk nach vorne bei meinen Brüsten angekommen ist.
„Ja, wenn nur das andere nicht wäre“, gebe ich zur Antwort und genieße, wie seine Daumen über meine Brustwarzen streicheln, die ihm Paroli bieten.
Ich drücke mich gegen ihn, reibe meine empfindsamsten Körperstellen fest gegen seinen Schoß, stehe vorsichtig ein paar Zentimeter auf und schiebe mein Becken leicht vor und zurück. Obwohl ich denke, endlos weit und weich zu sein, fühle ich ihn großartig in mir. Den Kopf nach hinten gebogen, die Brüste von ihm mit Mund und Händen liebkost, bewege ich mich immer schneller.

Die Süße vor dem Zenit möchte ich noch etwas herauszögern und verhalte mich still, doch Eric nimmt meinen Po führend in seine Hände, drückt mich hemmungslos einige Male kurz, aber mit Kraft gegen sich, schreit auf und lässt mich im Taumel gewähren, bis auch ich die Spannung aus mir herausjaule. Wir nehmen uns fest in die Arme. Angestautes entlädt sich durch einen erlösenden Weinkrampf, der ihn nicht irritiert. Saugend küsst er mir die Tränen von den Wangen und wiegt mich sacht hin und her. Noch sind wir eins.

Von Sekunde zu Sekunde schleicht sich jedoch die kalte Realität mehr ins Hirn und über die Haut. Gerade mache ich Anstalten, aufzustehen, als Jan in die Küche stürmt: „Ich Depp habe ...“, dann erst realisiert er die Situation, „... oh weia, sorry, also euch soll einer verstehen.“ Mir ist diese Szene abgrundtief peinlich. Eric und Jan hingegen scheinen weniger Probleme damit zu haben.
„Na ja, jedenfalls habe ich das Geschenk vergessen. Bin schon wieder weg.“ Doch nach ein paar Schritten hält er kurz inne und fragt uns interessiert: „Ihr habt ja hoffentlich einen Gummi benutzt, so oft, wie ihr beide in der Gegend rumpoppt?“
„Mir scheint, die Rollen sind grade vertauscht“, grinst Eric ihn an und versucht so, der Frage aus dem Weg zu gehen.
„Ihr müsst es ja selber wissen“, kommt es schulterzuckend von ihm, „dann also tschüss und das nächste Mal vielleicht im Schlafzimmer.“ Weg ist er.

Wir stehen schweigend auf und suchen unsere Kleidung zusammen. „Wieder habe ich versagt“, schimpft Eric mit sich,“ natürlich hätten wir Gummis nehmen müssen, ist ja nicht mehr so wie früher.“
„Für mich war es so, deswegen habe ich da auch nicht dran gedacht.“
„Ich könnte jetzt noch mal einen heißen Kaffee gebrauchen.“
„Ich mach uns einen frischen“, biete ich ihm an und greife nach der Espressokanne.
„Das nächste Mal erinnerst du mich dran“, fängt Eric nach einiger Zeit das Gespräch wieder an.
„An was? Das Geld für Jule?“
„Nein, an den Gummi“, lächelt er mich frech an und ich drehe mich zum Herd, um ihm nicht zu offensichtlich durch mein Grinsen zu zeigen, dass ich nichts gegen eine sichere Wiederholung habe.

 

@ Bella

Hab ich dich vergessen, sowas! Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, da wir sowieso immer wieder mal modtechnisch Kontakt haben. Entschuldige bitte.

Was Titel betrifft, haben wir wohl verschiedene Geschmäcker :).
Ich find den sowas von passend ... und doch erstmal nichtssagend, solange man die Geschichte nicht kennt. Ich mag gar nicht, wenn man durch den Titel schon fast erahnen kann, was einem erwartet - zB wenn ich jetzt sowas wie Guter Sex mit dem Ex ausgewählt hätte :D.

@ Siggy Thomas

Ob die Prota mit einem Zeitungsredakteur zufriedener wäre? Meiner Erfahrung nach sind die nie zu Hause und mit dem Kopf sowieso immer wo anders ;)

Danke euch Zwei für das Lob, tut ja immer wieder gut.

Liebe Grüße
bernadette

 

Hej bernadette,

mir geht es mir Deinen Prots wie ihrem fünfzehnjährigen Sohn: Ich verstehe nicht, warum sie getrennt sind :).

Sie gehen recht liebevoll miteinander um:

Seine grünen Augen blitzen, die blaue Baskenmütze kaschiert vorteilhaft die Geheimratsecken des sonst wuscheligen Schopfes. Um seine rauen Lippen zuckt ein Lächeln.

". . . er versteckte den zurückweichenden Haaransatz unter einer dieser ewig blauen Baskenmützen . . ." aber so sieht sie es nicht.

Saugend küsst er mir die Tränen von den Wangen und wiegt mich sacht hin und her. Noch sind wir eins.

Das scheint mir nicht gerade die Regel zu sein;) .

Sie wissen bereits, dass sich ihre Küchenstuhlbegegnung wiederholen wird und Unterhaltsprobleme, d.h. Ärger mit dem Geld haben sie so oder so.
Und sie verwirren ihre Kinder - die Szene gefällt mir besonders - und mich.

zwei Kleinigkeiten:

„Ich mach uns einen frischen“, biete ich mich an und mache mich ans Werk.
. . . und greife nach der Kaffedose" oder etwas ähnliches fände ich anschaulicher.

Von Sekunde zu Sekunde schleicht sich jedoch die kalte Realität mehr ins Hirn und über die Haut

vielleicht eher: Von Sekunde zu Sekunde nimmt die Realität zu, schleicht sich ins Hirn und über die Haut.

Hat mir Spaß gemacht.

Viele Grüße
Ane

 

Hallo Ane,

mir geht es mir Deinen Prots wie ihrem fünfzehnjährigen Sohn: Ich verstehe nicht, warum sie getrennt sind :).
Tja, diese zermürbenden Alltagsfragen, an denen man sich hochschaukeln kann, können nicht immer durch eine erfüllte Sexbeziehung aufgewogen werden.

. . . und greife nach der Kaffedose" oder etwas ähnliches fände ich anschaulicher.
Danke, guter Verbesserungsvorschlag. Werde ich ändern.

Die schleichende Realität jedoch gefällt gut, so, wie sie steht.

Hat mir Spaß gemacht.

Das liest man gerne :) . Dank' dir für deinen Kommentar.

Liebe Grüße
bernadette

 

Lieber Heiko,

nachdem ich geflissentlich wieder am Mahlzeit vorbeigelesen habe, kann ich mich über deine weiteren Worte nur freuen :). Danke.

bernadette

 

Hallo bernadette,
ich glaube, über Sex gut schreiben, ist so ziemlich das Schwerste. Kompliment! Ich war dabei ;-) Das mit dem Griff im Sirzen nach hinten zwischen seinen Beinen zum Hintern hindurch, tz - muss man schon gelenkig sein. Die zwei trippelnden Finger - schön, aber dass sie dann zur flachen Hand werden, gefällt mir vom Ausdruck her nicht. Mir gefällt auch nicht, dass er sich als Versager bezeichnet. Das passt nicht in mein Bild von ihm. Hier und da könntest Du noch ein Wort einsparen, aber das ist ja Deine Geschichte.
Die Kinderszene find ich absolut richtig am Platz.
Echt scharf, ich bewundere Dich dafür!
LG Damaris.

 

ich glaube, über Sex gut schreiben, ist so ziemlich das Schwerste. Kompliment!
Danke.
Das mit dem Griff im Sirzen nach hinten zwischen seinen Beinen zum Hintern hindurch, tz - muss man schon gelenkig sein.

Hast du da was überlesen? Ich war so bei dieser KG so auf Logik bedacht - alle Positionen habe ich kleinlichst durchdacht, denn:

Es ist etwas unbequem für mich“, mache ich ihm meine anstrengende Armhaltung klar. „Komm...“, ich muss mich räuspern, weil meine Stimme wegrutscht, „... zu mir rüber.“
Mit einem heiß gehauchten Kuss verabschiedet er sich von meinem Ohr. Breitbeinig stellt er sich vor mich hin
Wenn ein Mann vor mir steht, kann ich ja problemlos mit dem Arm um ihn greifen ...

Mir gefällt auch nicht, dass er sich als Versager bezeichnet. Das passt nicht in mein Bild von ihm.
Das lasse ich noch einmal durch den Kopf gehen.
Die Kinderszene find ich absolut richtig am Platz.
Danke für die Bestätigung.
Echt scharf, ich bewundere Dich dafür!
Lässt mich ja fast erröten!

Danke für deine Kritik und das Wiedervorholen der KG.

Liebe Grüße
Isabel

 

Hallo Isabel,
nein, das hab ich nicht überlesen. Ich war erleichtert, als sie ihn gebeten hat, sich vor sie zu stellen. Das hat die Situation sehr entkrampft. Ich hab das sogar gleich ausprobiert. Also - ich würde an seinen Beinaußenseiten hoch zum Arsch greifen und wenn von innen, dann an den Schritt. Auf der anderen Seite spürt man ihre Gier dadurch sehr gut.
Liebe Grüße Damaris :-)

 

Möchte dir nur sagen, dass ich die Geschichte wirklich gerne gelesen hab, auch noch zweimal. Hab den Text als sehr rund und stimmig empfunden und vor allem auch als anregend.

Beim "Knie" hab ich mir allerdings auch den Kopf verrenken müssen. Sie sitzt auf dem Stuhl, er steht hinter ihr, sie greift nach hinten.. Ich hätte irgendwie gedacht, dass sie kaum mehr schafft als ihm in die Kniekehle zu fassen. Dass sie zwischen seinen Beinen sein könnte, auf diese Idee bin ich gar nicht erst gekommen :)

Ansonsten einfach toll.

 

Hallo Diebin,

danke für dein Lesen und das Stimmig-finden.

Ich habe grade keinen Kopf, KGs zu bearbeiten. Aber wenn ich wieder Luft habe, widme ich mich dieser akrobatischen Verrenkung, die jetzt schon mehrfach moniert worden ist.

Liebe Grüße
bernadette

 

Moin,

Deine Geschichte ist ja schon etwas älter und ich hier ziemlich neu.
Aber da es sie durch die letzten Einträge in der Queue nach oben gehievt hat, habe ich sie mir angesehen.
Ob's denn was nutzt, wenn man nach so langer Zeit eine Meinung kriegt, weiß ich nicht ... aber dennoch:

Vorab .. Schreiben kannste, da dürfte es keine zwei Meinungen geben.
Einfühlsame Bilder, eine Sprache, die den Leser mitnimmt.

Aber, im Gegensatz zu meiner Vorrednerin denke ich, dass es beim Inhalt so ein ganz kleines Bisschen rumpelt.
Zwei Dinge haben mich gestört.
Das eine ist, dass sich die Sie so ruckizucki von dem Er vernaschen läßt.
Denn zuerst entsteht der Eindruck einer gewissen Distanziertheit.
Der Vater ihrer Kinder hat seine Pflicht erfüllt und die lieben Kleinen übers Wochenende gehütet. Nun bringt er sie zurück. Aber seinen Unterhaltspflichten kommt er nicht recht nach.
Sie erscheint ein wenig verschnupft darob.
Nichtsdestotrotz .. kaum sind die Kinderchen weg, wird heftigst losgeturtelt.
Und das weitgehend ohne Anlauf. Zumal Du Deine Prot eingangs als jemand beschreibst, der gerade nicht "Fünf gerade" sein lassen kann.
Da knirscht es für mich.
Dass die beiden sich auf dem sexuellen Parkett dann auf Anhieb so traumwandlerisch verstehen, fand ich ein klein wenig überzeichnet. Da wären so ein paar klitzekleine Anlaufschwierigkeiten nach längerer Abstinenz vielleicht doch stimmiger.

Der gewichtigere Punkt ist mir aber das "andere".
Was ist denn nun das "andere", dass der trauten Gemeinsamkeit so schwergewichtig im Wege steht, dass es trotz innigster körperlicher Übereinstimmung nicht klappen konnte mit Ihm und Ihr?
Er ist ein liebevoller Vater.
Offensichtlich auch beruflich eifrig bemüht, wenn auch nicht unbedingt erfolgreich.
Und mit anderen Mädels scheint er es ja auch nicht übertrieben zu haben.
Andere verwerfliche Laster wurden ebenfalls nicht erwähnt.
Ist es seine Traumtänzerei, die ihn ewig pleite sein läßt?
Wenn ja, war es da clever, sich zu trennen?
Denn materiell hätte sich doch nur was geändert, wenn da ein anderer gewesen wäre, der ihr mehr zu bieten gehabt hätte.
Ist aber offensichtlich nicht.
Und hungrig zu Bett muss sie nun auch noch.
Irgendwie kann ich Deinem Bild von dem "anderen", das da eben auch ist, nicht folgen.

Vielleicht, falls Du an die Story nach der langen Zeit noch mal rangehst, kannst Du das, was Du ausdrücken möchtest noch etwas stärker betonen.

Denn wie gesagt, sehr schön lesbar ist sie allemal

Gruß

Bat

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo bat_out_of_hell und herzlich Willkommen hier auf kg.de,

normalerweise gibts diesen Gruß, wenn jemand eine KG postet :).


Aber da es sie durch die letzten Einträge in den Queue nach oben
gehievt hat, habe ich sie mir angesehen.

Als alte Kneipen-Spielerin war ich etwas irritiert, was das Billard-Queue hier zu suchen hat; aber der Ausdruck hat ja mehrere Bedeutungen.

Ob's denn was nutzt, wenn man nach so langer Zeit eine Meinung kriegt, weiß ich nicht ... aber dennoch:
Aber sicher - und manchmal noch mehr, als wenn man noch richtig frisch warm gebacken in dem Text lebt.
Vorab .. Schreiben kannste, da dürfte es keine zwei Meinungen geben.
Danke.


Das eine ist, dass sich die Sie so ruckizucki von dem Er vernaschen läßt.
[...] Nichtsdestotrotz .. kaum sind die Kinderchen weg, wird heftigst losgeturtelt.
Und das weitgehend ohne Anlauf. Zumal Du Deine Prot eingangs als jemand beschreibst, der gerade nicht "Fünf gerade" sein lassen kann.
Da knirscht es für mich.

Jetzt muss ich ganz einfach mal ins kalte Wasser springen und mutmaßen, dass du noch nicht sooo alt bist, also geschätzte U25 ?

Sicher kann man manchen Dingen nur nachspüren, wenn man es schon so erlebt hat. Stell dir vor, du hast schon jahrelang einen Partner/in und weißt beim Sex ganz genau, wo der/die Andere scharf wird oder was der/die andere sehr gerne mag, verlangt, wünscht.

Irgendwann geht diese Beziehung in die Brüche und du musst mühsam jedesmal, wenn du jemanden an dich heranläßt, aufs Neue erklären, was du mast, verlangst, wünschst (sofern der Partner nicht gleich Kehrtwende macht, wenn man Konkretes will und anspricht). Das ist ab und an ätzend. Dann sagt man nichts und hat nur mittelmäßigen bis schlechten Sex. Und dann kommt wieder der angefahren, der jede Stelle deines Körpers kennt dich und ohne deine Worte unkompliziert zum Höhepunkt bringen kann - braucht es dann noch stundenlanges Geplänkel davor, wenn man grade richtig Lust auf Sex hat?

Dass die beiden sich auf dem sexuellen Parkett dann auf Anhieb so traumwandlerisch verstehen, fand ich ein klein wenig überzeichnet. Da wären so ein paar klitzekleine Anlaufschwierigkeiten nach längerer Abstinenz vielleicht doch stimmiger.

Das ist wie Fahrradfahren ;).

Der gewichtigere Punkt ist mir aber das "andere".
Was ist denn nun das "andere", dass der trauten Gemeinsamkeit so schwergewichtig im Wege steht, dass es trotz innigster körperlicher Übereinstimmung nicht klappen konnte mit Ihm und Ihr?
1Ist es seine Traumtänzerei, die ihn ewig pleite sein läßt?

Das ist ein wichtiges Argument. Ich kenne das andere, der Leser nicht so richtig. Scheinbar ist es bei dir nicht ganz angekommen, was man nicht als Vorwurf an dich, sondern an Kritik an mich sehen muss. Da denke ich nochmal drüber nach. Bin grade etwas eingespannt, aber ich setze es auf meine Liste.

Vielen Dank für deine Gedanken.

bernadette

 

Hallo bernadette,

Mit dem Spung ins kalte Wasser biste arschglatt daneben gehopst :)
Dreh die Ziffern rum und Du kommst der Sache schon recht nahe.
Desderwegen habe ich eben auch so meine Erfahrungen mit dem "wovon sie besonders schwärmt, wenn er wieder aufgewärmt".
Aber Deine sind da vielleicht andere.

Wohlgemerkt .. Du kannst es wirklich.
Du musst Dich meiner Amateurmeinung nach nur vor einer Sache hüten:
Dass die Geschichte zu glatt wird.
Zu hübsch, weil so fein zieseliert formuliert.

Deine Leser könnten sonst ob all der Sprachpracht den Inhalt Deiner Geschichten übersehen.
Will sagen .. sie basteln sich ihre eigenen Bilder aus Deinen Worten.
Und plötzlich ist es nicht mehr Deine Geschichte.
(ohauehaueha ..ob sie wohl versteht, was ich meine?)

Gruß

bat

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo bat_out_of_hell,
entschuldigt mein Dazwischendrängeln, aber Dein letztes Argument kann ich überhaupt nicht verstehen. Was macht das, wenn der Leser seine eigene Geschichte draus bastelt? Wenn die Geschichte NUR meine sein soll, dann sollte ich sie NUR mir heimelig im Kämmerchen vorlesen! Freiraum für individuelle Interpretationen - das ist einer meiner Ansprüche beim Schreiben und Lesen!
Falls Du mit diesem Punkt auf schmuddelige Gedanken zielst - mein Gott! Manche erregen sich auch beim Gedanken an rosarote Gummistiefel, was macht das schon.
LG Damaris ;-)

 

Moin Damaris,

ahnte ich's doch, dass ich mich nicht so ganz klar ausgedrückt habe.
Der Schwachpunkt der Geschichte lag, meiner Meinung nach, darin, dass eigentlich nicht recht deutlich wurde, was das bereits in der Überschrift genannte "andere" nun eigentlich sei.
Das scheint aber der Mehrzahl der Leser nicht aufgefallen zu sein (oder sie haben es nicht vermisst). Denn es ist ja wirklich ein sehr lesbar geschriebener Text. Man hakt sich nicht fest (höchstens an anatomischen Detailproblemen) und das was fehlt, wird eben ohne, dass man es merkt aus der eigenen Erfahrungswelt ergänzt.
Das mag ja so gewollt sein, würde die Geschichte aber doch sehr zu einem Feigenblatt für diejenigen machen, die ihre eigenen (Vor-)urteile bestätigt sehen wollen.
Ich glaube auch nicht, dass bernadette das gewollt hat (obwohl sie das sicherlich selbst besser weiß als ich).
Ich vermute, dass ihr ziemlich klar war, welche Defizite des männlichen Protagonisten letztendlich zu der (zumindest formalen) Trennung führten.
Dass sie davon wenig berichtet, wird durch ihren famosen Erzählstil übertüncht. Mit dem Ergebnis, dass jeder Leser etwas anderes hinein interpretieren kann. Interpretieren mag ja eine schöne Kunst sein, aber es sollte doch in etwa das dabei herauskommen, was der Autor sich ursprünglich gedacht hat.
Das ist zumindest mein Ansatz: Der Versuch, die Geschichte so zu erzählen, dass der Leser nachvollziehen kann, was in meinem Kopf vorgegangen ist, als der Film da drinnen ablief.

Zu Deinem letzten Absatz

Falls Du mit diesem Punkt auf schmuddelige Gedanken zielst
also nee, auf die Idee bin ich nun wirklich noch nicht gekommen :-)

Ob's diesmal wohl klarer wurde ;-)

Grüße

bat

 

Hallo bat,

reichen nachfolgend zitierte Stellen nicht aus, um das andere klarzumachen?

„Jo, ging so. Eigentlich wollten wir Billard spielen gehen, aber Paps musste noch zu einem Termin. Er bekommt vielleicht einen Riesenauftrag.“
„Wäre zu wünschen, er ist mit dem Geld schon wieder zwei Monate hinterher.“
Beim Gedanken an den aktuellen Kontostand scheint mein Blick wenig zuversichtlich, denn Jule fragt entnervt: „Ich kann das doch nächste Woche endlich bezahlen?“
[...]

„Der Kunde hat einen Narren an mir gefressen. Ich soll seine neue Villa von vorne bis hinten mit Marmor und Granit ausstaffieren.“
„Ist das sicher?“
„Fast.“
„Also ist noch gar nichts klar.“
„Sind wir wieder bei unserem wunden Punkt angekommen?“, stöhnt er theatralisch.
„Sieht so aus. Du sprichst wieder von einem Kunden mit viel Geld, der erst mal nur ein Interessent ist, und ich muss den letzten Cent zusammenkratzen, damit ich noch Brot auf den Tisch bekomme.“
[...]

„Glaub mir“, raunt er mir beschwörend zu, während er die sprudelnde Flüssigkeit einschenkt, „den Auftrag habe ich sicher. Prost!“
So gerne würde ich ihm glauben. Hätte ich nicht meinen Halbtagsjob, wäre Geldnot unser stetiger Begleiter. So reicht es gerade, um über die Runden zu kommen, auch wenn Eric nicht pünktlich zahlen kann. Wehe aber, es kommen zusätzliche Kosten auf uns zu.


Was muss noch mehr gesagt werden, damit die notorische Geldknappheit klar wird und sich der Leser vorstellen kann, dass das in der Beziehung nicht viel anders war?

Liebe Grüße
bernadette

 

Jo, genau, glasklare Sache - das "Andere" der beiden Protagonisten. Mehr Erklärungen würden nur von dem spannenden Einen (oder umgedreht, je nach Betrachtungs-Position ;-) ablenken!
Ich versteh nur nicht das "Andere" Problem, was der liebe bat mit dem Einen (oder ... ;-) hat.
Ist nicht böse gemeint!
LG Damaris.

 

Hallo bernadette!

Etwas spät, aber doch, wünsch ich Dir alles Gute für Dein neues Lebensjahr! :)

Die Geschichte ist (wie immer) gut geschrieben und flüssig zu lesen, allerdings finde ich sie etwas zu glatt, sogar die Kinder verschwinden im passenden Moment. Abgesehen davon, daß der Sohn noch einmal zurückkommt (allerdings auch erst, als sie eigentlich schon fertig sind), läuft da wirklich alles wie am Schnürchen …

… als hätte es nie einen Bruch zwischen uns gegeben!
Bei der Harmonie zwischen den beiden hätte mich der Trennungsgrund schon sehr interessiert, aber man bekommt nicht einmal mit, von wem die Trennung ausgegangen ist, der Bruch ist für mich nicht spürbar. Das …
Seine Augen bleiben an meiner rechten Hand hängen, die auf den Holztisch trommelt. Das hat ihn schon immer genervt.
… wird es ja wohl eher nicht gewesen sein, wer trennt sich nur deshalb, damit er endlich wieder ungehemmt auf den Holztisch trommeln kann? Als Punkt auf dem i wäre es ja okay, aber als alleiniger Grund? :susp:
So möchte ich die am Schluß angekündigten Wiederholungen eigentlich mehr als Neubeginn der Beziehung lesen, obwohl ich nicht das Gefühl habe, daß Du es so gemeint hast. ;)
(Wahrscheinlich steh ich grad fürchterlich auf’m Schlauch, aber das macht nix …)

Ähm, ja, grad gefunden, da schreibst Du:

Was muss noch mehr gesagt werden, damit die notorische Geldknappheit klar wird und sich der Leser vorstellen kann, dass das in der Beziehung nicht viel anders war?
Ich hab zwar verstanden, daß sie dieses Problem während des Sex zur Seite legt, aber als Trennungsgrund konnte ich es nicht erkennen, da sie ja nicht erwarten konnte, daß es sich durch die Trennung auflöst (im Gegenteil, nun müssen vermutlich zwei Wohnungen bezahlt werden). Außerdem sind die Kinder nicht mehr so klein, daß die Frau nicht auch ganztags arbeiten könnte (was andere ja auch trotz kleiner Kinder müssen, weil das Einkommen von einem nicht reicht). Und wenn eins der Kinder ein Moped hat, kann ich mir auch nicht gut vorstellen, daß es wirklich soo knapp ist.
Nein, da gefällt mir meine erste Lesart viel besser – sie haben ihre Gefühle füreinander wieder einmal zugelassen und sind draufgekommen, daß sie sich ja eigentlich immer noch lieben, zumindest kann man sich das Leser so ausmalen. :)

Den Titel hingegen hatte ich schon auf das Geldproblem bezogen gesehen, und ich hab deshalb erst vermutet, daß es ihr mittendrin wieder einfallen wird und sie abtörnt, aber das war ja nicht der Fall, es hat alles perfekt funktioniert.

Ein paar Kleinigkeiten noch:

»Werde ich jemals die Fünf grade sein lassen können?«
fünf (sagt der Duden)

»„Jan und Paps schrauben noch am Moped rum,«
– fände ich besser mit Apostroph vorne: ’rum (ich finde diese Verkürzung aber so oder so schrecklich ;-))

»Unsere Augen suchen sich, als die sich zugeneigten Gläser leicht aneinander stoßen.«
– würde aus dem ersten der beiden »sich« ein »einander« machen und dann statt (zusammen:) »aneinanderstoßen« vielleicht »zusammenstoßen«.

»dadurch verliert die schmale, große gebogene Nase ihre Dominanz.«
– ich denke, Du meinst eine Höckernase, dann brauchst Du keine Adjektive.

»Hier und Jetzt und sonst nichts.«
jetzt (groß nur, wenn Du »Im Hier und Jetzt« schreiben würdest)

»„Komm...“, ich muss mich räuspern, weil meine Stimme wegrutscht, „... zu mir rüber.“«
– „Komm_…“ Ich muss mich räuspern, weil meine Stimme wegrutscht. „…_zu mir rüber.“

»Will Gemeinsamkeit erleben, die es nur gibt, wenn sich die Körper schon nahe waren.«
– »wenn sich die Körper« wirkt so distanziert, als wären es die Körper alleine. Vorschlag: wenn man sich körperlich schon nahe war.

»Im Nu stehen wir uns nackt gegenüber, umarmen und küssen uns heute zum ersten Mal.«
– liest sich witzig, da es nicht klar aus dem Satz hervorgeht, daß es nur zum ersten Mal am heutigen Tag ist. Ich würde einfach nach »küssen uns« den Punkt machen und den Rest streichen, evtl. noch ein »endlich« stattdessen dranhängen: umarmen und küssen uns endlich.

»„Ich Depp habe...“, dann erst realisiert er die Situation, „... oh weia, sorry,... also euch soll einer verstehen.“«
– habe_…“ Dann erst realisiert er die Situation.
– nach »sorry« entweder Beistrich oder drei Punkte (mit Leertasten), beides ist eins zuviel

»Wir stehen schweigend auf suchen unsere Kleidung zusammen.«
– zwischen »auf« und »suchen« fehlt entweder ein Beistrich oder ein »und«

»„Ich mach uns einen frischen“, biete ich mich an«
– das »mich« würde ich streichen, da sie ja nicht sich anbietet, sondern anbietet, Kaffee zu kochen; evtl. »biete ich ihm an«


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Susi,

das ist eine schöne Tradition von dir, den Autoren auf Geburtstag eine KG zu kommentieren :).

allerdings finde ich sie etwas zu glatt
Ich wollte eine erotische Geschichte schreiben, die nicht viele Störungen (jedenfalls während der Sexszenen) aufweist ;). Einige Leser haben wahrscheinlich gerade das genossen :D.
Bei der Harmonie zwischen den beiden hätte mich der Trennungsgrund schon sehr interessiert, aber man bekommt nicht einmal mit, von wem die Trennung ausgegangen ist, der Bruch ist für mich nicht spürbar.
Ich muss da doch wohl noch mal drüber nachdenken, da du ja nicht die Erste ist, die das moniert.

Und wenn eins der Kinder ein Moped hat, kann ich mir auch nicht gut vorstellen, daß es wirklich soo knapp ist.
Es gibt Jugendliche, die sich in den Ferien das Geld für sowas verdienen, von daher ist das kein Argument ;).


Nein, da gefällt mir meine erste Lesart viel besser – sie haben ihre Gefühle füreinander wieder einmal zugelassen und sind draufgekommen, daß sie sich ja eigentlich immer noch lieben, zumindest kann man sich das Leser so ausmalen. :)
Das darst du ja auch so denken.
Ein paar Kleinigkeiten noch:

Ich bin mit allem einverstanden (danke für die gründliche Arbeit) außer:


»dadurch verliert die schmale, große gebogene Nase ihre Dominanz.«
– ich denke, Du meinst eine Höckernase, dann brauchst Du keine Adjektive.

Höckernase klingt heftig und ich sehe sofort ein Kamel vor mir ... da sind mir die Adjektive doch lieber :).

Liebe Grüße
bernadette

 

Liebe bernadette!

Es gibt Jugendliche, die sich in den Ferien das Geld für sowas verdienen, von daher ist das kein Argument
Das ist allerdings ein gutes Argument. ;)

Das darst du ja auch so denken.
Danke, da bin ich aber froh. :D

Höckernase klingt heftig und ich sehe sofort ein Kamel vor mir ...
:lol:

Ich wollte eine erotische Geschichte schreiben, die nicht viele Störungen (jedenfalls während der Sexszenen) aufweist ;).
Du bist halt eine ganz brave Autorin. ;-)

das ist eine schöne Tradition von dir, den Autoren auf Geburtstag eine KG zu kommentieren
Deshalb mach ich es auch gern und noch immer. ;)
Aber ich lasse auch immer wieder mal ein paar Wochen aus, weil eigentlich fällt mir das gar nicht so leicht: Ich halte keine Verpflichtungen aus, und wenn man etwas regelmäßig macht, wird es auch erwartet. Als zum ersten Mal jemand gemeint hat "Jö, ich hab schon drauf gewartet!", bin ich in ein Loch gefallen und hab zwei Wochen gebraucht, um wieder rauszukommen. Damit mir das nicht mehr passiert, gibt es sie nur mehr phasenweise. Also keine Tradition, nur Glück, wenn man sie bekommt. ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

hallo Bernadette,

der Kern der Geschichte gefällt mir - die Annäherung getrennt lebender Menschen. Die Beziehung bleibt unscharf - war es ein Trennungsgrund, dass er als wirtschaftlicher Versorger versagt hatte? Wenn ja: eine Frau, die einen Mann deswegen davonschickt, findet ihn doch nicht erotisch, solange er kein Geld hat.

Die Sexualität ist physiologisch detailliert beschrieben; für mich nimmt das die Spannung. In der Liebe (und auch in der Erotik) sind doch die Handgriffe nicht das wesentliche - wer so schreibt, hat natürlich auch alle Botschaften in den Zeilen und keine dazwischen. Etwas zurückhaltender beschrieben könnte diese Szene gut sein.

Die Bemerkung des Sohnes ist auf der vordergründigen Inhaltsebene unglaubwürdig; wenn sie überhaupt passen soll, dann als Botschaft auf der Metaebene, z.B. als Zweifel daran, ob das in Ordnung ist, was er sieht (mit ansehen muß). Die Äußerung wäre dann etwa so zu lesen: "Kommt euch nicht zu nahe; ihr wißt doch, welchen Ärger ihr dann bekommt." Oder, was mir als Botschaft des Sohnes wirklichkeitsnäher erscheint: "Entscheidet euch mal, wie ihr zueinander steht; mit klaren Verhältnissen komme ich besser zurecht." Die Äußerung über das Gummi wäre dann nur die Flucht vor diesen Inhalten, die den Sohn beschäftigen.

gruß Set

 

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