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Wie kann ich mich an jemanden kuscheln, dessen Parfüm mir Kopfschmerzen bereitet!?

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30.08.2005
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Wie kann ich mich an jemanden kuscheln, dessen Parfüm mir Kopfschmerzen bereitet!?

...basiert auf der traurigen Wahrheit...


„Na, wie geht’s dir!?“, fragte sie. Ich hasste sie dafür.
„Geht so, danke“, antworte ich, ein gequältes Grinsen aufgesetzt. Mit erwartungsvoller Miene stand sie mir gegenüber und wartetet darauf, dass ich noch etwas sagen würde. Ich rollte mit den Augen und seufzte:
„Bitte, sag’s mir einfach ins Gesicht! Mehr verlang ich doch gar nicht“. Tränen schossen mir in die Auge. Ich hatte mir fest vorgenommen nicht zu heulen.
Sie starrte mich schweigend an. Damit schien sie nicht gerechnet zu haben.
„Jonathan, was ist mit dir passiert? Was willst du von mir hören!?“, stammelte sie endlich.
Jetzt war ich richtig angepisst.
„Dass du dich nicht an mich kuscheln kannst, weil mein Parfüm dir Kopfschmerzen bereitet!“, brach es aus mir heraus. Fragend, verängstigt sah sie mich an. Da war er wieder, der Blick der mich ein ums andere Mal besänftigt hatte, der mich stets zu ihrem willenlosen Sklaven gemacht hatte.
Nicht heute, nicht jetzt. Nie wieder.
„Dass du mich ach so toll findest, ich dich aber leider nicht mehr fragen würde, ob du mitkommen wolltest, wenn ich ausgehe!“. Penetrantes Ding. Wer hatte ihr damals auf diesem selten dämlichen Provinzvolksfest beigestanden? Wer hatte sich, nur für sie, einen Film über ein hypochondrisches, sprechendes Zebra gegeben? Wer hatte sich unzählige Male, des Wassers überdrüssig, ins Schwimmbad gequält? Und wessen Handyrechnung war es, die stets ein gewaltiges Loch ins monatliche Budget gerissen hatte, nur um ihr, wenigstens ansatzweise, nahe sein zu können. Ich beendete meinen inneren Monolog und starrte ihr mit zorniger Miene in die kristallblauen Augen.
„Mein Gott, bist du schön“, dachte ich. Es passierte schon wieder. Ich wollte ihr in die Arme fallen, mich entschuldigen und um eine neue Chance, endlich alles richtig machen zu können, betteln.
Ich verpasste mir einen gehörigen Tritt in die Eier. Symbolisch gesprochen. Ich musste dem allen ein Ende setzen. Um unser beider Willen. Die letzten Wochen waren eine einzige Tortur gewesen. Herzschmerz, unsägliches Leid und enttäuschte Hoffnungen. Shakespeare hätte es nicht besser schreiben können.
Mein Leben war komplett aus allen Fugen gerissen.
Ich wusste, sie würde mich danach hassen. Der kurzen Zeit des reinen, qualvollen Schmerzes würde sicher schnell Erleichterung folgen. So hatte ich es mir jedenfalls ausgemalt.
Es war die beste Lösung für beide Parteien. Vom rationellen Standpunkt aus, versteht sich. Emotional kam es einem nuklearen Fallout gleich.
„Ich, Ich. Was!?“, warf sie mir unkoordiniert entgegen. Ihre Stimme zitterte.
„Jamie hat mir alles erzählt. Sämtliche Highlights eurer Konversation. Jetzt will ich es nur noch mal aus deinem Mund hören, mehr verlang ich gar nicht“, sagte ich trocken, ohne eine Miene zu verziehen. Ich versuchte es zumindest.
Sie sah mich fassungslos an. Ungläubig schüttelte sie den Kopf, beim Versuch etwas zu erwidern, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Dicke Tränen quollen aus ihren kristallblauen Augen.

„Ich habe, in meinem ganzen Leben, noch nie etwas so schönes gesehen“, dachte ich.

Da war er wieder. Der Blick.
„Mein Ambrosia, der einzige Grund, auf Erden zu wandeln“, hatte ich einmal gesagt. Ich würde mich nach etwas anderem umsehen müssen.
Meine Knie wurden weich. Ich gab mir nicht mehr lange, bis ich in die Knie gehen, und in Tränen ausbrechen würde.
Ich hasste sie dafür.
„Aber ich, ich...“, stammelte sie erneut.
Sie hatte heute noch keine zwei zusammenhängenden Sätze von sich gegeben. Sehr ungewöhnlich.
Ich musste es beenden. Sie hatte mich fast.
„O.K., hab schon verstanden“, sagte ich, drehte mich um, im Begriff zu gehen.
„Warte!“, sie packte meinen Arm. Ich wendete ihr meinen Kopf zu, starrte direkt in ihr hoffnungsvolles Gesicht. Ich zögerte und verlor mich in ihren kristallblauen Augen. Ich hasste sie dafür.
Nein.
Ich riss mich los und ging, ohne eine Wort.
Ich konnte sie nicht hassen. Ich liebe sie.

 

Hallo Hitch!

Ich mußte den Titel anklicken, da ich selbst von Parfum Kopfweh bekomme. Aber statt auf die Frage im Titel eine Antwort zu finden, las ich nur eher konfuse Gedankengänge und einen seltsamen Dialog.

Ich konnte sie nicht hassen. Ich liebe sie.
Ähm, wenn die Liebe angeblich so groß ist (wovon man allerdings in der Geschichte nichts bemerkt, da sieht er nur, wie schön sie ist), warum verwendet er denn dann kein anderes oder gar kein Parfum?
Ich finde sie Situation sehr seltsam, aber weder romantisch noch erotisch. Hätte es vielleicht eine Satire werden sollen, die etwas zu trocken geraten ist? :susp:

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Hitch! *lächle*
Mal sehen, ob ich es zusammen bekomme: deine Geschichte dreht sich um einen Mann, der von seinem Freund Jamie gesteckt bekommen hat, dass die Freundin von ihm sich beim Jamie "ausgeweint" hat...Die Freundin hatte beklagt, dass das Parfum von dem Mann nicht gut sei, sprich dass sie den Prot. langsam nicht mehr riechen kann und dass sie sich vernachlässigt fühlt...Soweit richtig? *grins*
Der Prot. weiß auf der "logischen" Ebene, dass er seine Freundin dafür zur Rede stellen sollte und will von ihr hören, was genau sie an dem Prot. stört.
Der Prot. kriegt zumindest den Anfang relativ cool hin, sobald seine Freundin aber die Tränenproduktion ankurbelt, scheint er schwach zu werden, weil Freundin sehr schön.
Die Freundin tut ganz unbedarft und ist sich keiner Schuld bewußt.
Der Prot. schafft die Kurve noch und legt einen guten Abgang hin, obwohl sein Herz blutet.
Liege ich soweit richtig? *grins*
Wenn ja, dann hatte ICH keine Probleme der Handlung zu folgen...*breit grins* Wenn nicht, dann kläre mich bitte auf...
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, dein Stil ist auch ok...
Würde mich freuen, mehr von dir zu lesen!
immerfernweh

 

Hallo Hitch,

willkommen auf kg.de!

Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum der Prot a) kein anderes Parfum benutzt und wieso um alles in der Welt er sich von ihr trennt, wenn es doch eine einfache Lösung für das Problem gibt.
Daraus resultiert, dass ich entweder Deine Geschichte nicht verstanden habe, oder sie wirklich unlogisch und unglaubwürdig ist. Für Fall 1 bitte ich um aufklärung, für Fall 2 um Überarbeitung der Geschichte.

Vor allem in den ersten drei Absätzen hast Du noch eine Handvoll Flüchtigkeitsfehler versteckt, außerdem stehst Du hier und da mit der Zeichensetzung auf Kriegsfuß. Und die letzten beiden Sätze enthalten einen falschen Zeitsprung.

Liebe Grüße
chaosqueen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo!

Ich kann der bisher geäußerten Kritik weitestgehend beipflichten, allerdings habe ich den titelgebenden Satz nicht als unlogisch, weil wörtlich gemeint, verstanden, sondern als abstrakte Zusammenfassung der Beziehung - in der Handlung irgendein Insider der Protagonisten und für die Intention des Autors der Hinweis des Erzählers darauf, dass er sich nicht anpassen, unterordnen will oder etwas in der Art, grob gesagt.

Nicht umsonst wurde dieser Satz als Titel gewählt. Es passt irgendetwas zwischen den beiden nicht, das wie im echten Leben, scheinbar klein, traurig und lächerlich ist, aber aus versteckten Gründen zu einer unüberwindbaren Mauer wird. Ich fand diesen Satz in seiner traurigen Lächerlichkeit ungemein rührend und näher am Leben, als manche petrarcanische Verzweiflungsausstoß. Das Leben ist klein und dreckig und nur selten ein erhabenes Theaterstück.

Golio hat m.E. nur zu Recht, Deinen Stil bzgl. dessen zu loben, was sie "selbstbewusst" nannte. An Ausdruck, Interpunktion und Rechtschreibung sollte jedoch dringend noch gearbeitet werden.

Was ich, um es nocheinmal positiv hervorzuheben besonders geschätzt habe, ist dieser Blick in eine fremde Beziehung von außen, der nicht zugunsten besserer Allgemeinverständlichkeit durch eine simple Exposition aufgegeben wird - der Leser bleibt fast wie ein dritter Mann, der ein Gespräch in der Bahn belauscht, denkt sich seinen Teil, wird aber nie voll und ganz aufgeklärt.

Danke für die Geschichte, ich hatte Spaß!

 

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