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Willmann

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14.11.2006
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Willmann

Willmann

Willmann bekommt natürlich so Einiges mit. In der Marketingabteilung des Konzerns wird er Step-by-Step an Managementaufgaben herangeführt. Im privaten Kreis gibt er sich gesprächig, tauscht sich aus, streut gerne mal ein, was er so mitbekommt, im Konzern.

Heute ist Freitag. Willmann hat noch keine konkreten Pläne für den Abend. Er ist der spontane Typ. Sehl hatte vor ein paar Tagen beiläufig etwas von seinem Abend bei Thiel erwähnt. Sehl und Thiel. Er war nicht näher darauf eingegangen, denn Nachfragen in solchen Situationen, das weiß Willmann aus Erfahrung, führen viel zu früh zu terminlichen Verpflichtungen. Willmann hält sich gern seine Optionen offen und übernimmt zum richtigen Zeitpunkt selber die Initiative. Das ist eine der Stärken in seinem Profil. Gegen Abend ruft er bei Thiel an. Dieser sei zuhause, mit Sehl, zum Warmwerden. Perfekt. Um sich fertig zu machen, braucht Willmann nicht lang. Nach wenigen Minuten ist er auf dem Weg zu Thiel.

Dort angekommen begrüßt man ihn sehr herzlich. Der Hausherr reicht ihm einen Gin-Tonic. Auf Thiels Fernseher läuft ein Film. Den kennt Willmann schon. Namen und Gesichter, auch in Filmen, kann er sich gut merken. Mila Jovovich und Bruce Willis in Luc Bessons Meisterwerk „Das 5. Element“. Franzose, der Besson. Solche Details sind bei Willmann parat, auch wenn sie sicherlich nicht in seinem beruflichen Fokus liegen. Eine Allgemeinbildung auch im Kulturellen wird in Zukunft neben den Hard Skills immer wichtiger werden. Auch im Privaten hinterlässt er Eindruck, immer mit der Gefahr, überheblich rüberzukommen. Aber Willmann weiß auch, dass seine Umgebung von solchen Informationen immer profitiert.

Nach einer Weile gibt Thiel in einem etwas herrischen Tonfall das Signal zum Aufbruch. Kein guter Stil, vom Motivationsstandpunkt aus gesehen, aber ihm soll’s recht sein. Man einigt sich auf eine Cocktailbar, bevor es weiter zum Tanzen geht. In der Bar ist es nett, Thiel hat zwei Zigarren mitgebracht. Eine Dritte bestellt er beim Barkeeper. „Na ja, schon wieder Zigarren, wie neulich erst in Stuttgart“, denkt Willmann. Erst vor einer Woche hatte sein Abteilungsleiter ihm während einer kurzen Geschäftsreise abends an der Hotelbar eine angeboten, ihm das Wesentliche erklärt: Wie zündet man richtig an, Herstellungsverfahren, die wichtigsten Herkunftsländer. Da gibt es einfach mehr, als so eben mal draufloszuqualmen.

Thiel

Thiel hat für sein junges Alter schon viel erreicht. Trotz seines beruflichen Erfolges als selbstständiger Unternehmensberater hat er vielschichtige Interessen. Zum Beispiel ist er Filmliebhaber. Sein geheimes Laster, Hollywood, lässt ihn einzelne Filme immer wieder anschauen. Er liest Kritiken und Interpretationen.

An besonderen Abenden lässt er seine Freunde am Erreichen teilhaben. Heute ist so ein Abend. Der Vertragsabschluss war gut, alles lief genau nach Plan. Zur Feier des Tages ist er sich mit Sehl verabredet, seinem Studienkollegen. Den Humidor hat er schon seit Tagen auf Klima gebracht. Im Laufe der Zeit hat er sich eine ganz hübsche Sammlung Zigarren zugelegt. Ausschließlich Cubaner, da nimmt er es genau. Heute wird noch was Feines angezündet. 2 Cohibas sind bereits anschnitten und in seinem Mantel verstaut. Torpedos, sein Lieblingsformat. Damit wird er Sehl nachher noch überraschen. So ein Abend lebt von seinen Steigerungen. Ein netter Plausch im Apartment, zunächst, anschließend rauf langsam Fahrt aufnehmen, schauen, wer später noch dazukommt. Vielleicht Willmann. Zuerst aber mal Ruhe, Abschalten. Gin Tonic, offener Kamin, dazu Videos auf Breitband. Als Untermalung ist ihm das wichtig, der Kontrast von Kamin und Video gefällt ihm. Das alles stoppt das Alltagsdenken und erzeugt eine Stimmung, in der man mal aus dem Hamsterrad treten kann.

Sehl taucht auf. Der Abend beginnt gediegen, die Gin Tonics werden gemixt. Es läuft „Das 5. Element“. Zugegeben, das ist Mainstream, aber dennoch liebenswert. Fast wie in alten Zeiten. Natürlich hat sich einiges verändert. Während er, Thiel, wegen seines geschäftlichen Erfolgs zwangsläufig mit immer neuen Ideen in Kontakt kommt, fehlt Sehl in seinem biederen Ingenieursjob ein wenig der Wind in den Segeln. Das macht sich auch in der Unterhaltung bemerkbar, ganz klar.

Thiels Telefon klingelt. „Ah, Willmann!“ Er blickt dabei mit fragendem Blick neben sich, zu Sehl. Beide wissen, dass es nicht ohne Risiko ist, Willmann zu früh dabeizuhaben. Einerseits: Willmann ist ein ausgewiesener Partymotor, immer für gut für ausgelassene Stimmung. Andererseits hat Willmann eine Art an sich, die den letzten Nerv rauben kann. Schnell beendet. Sehl hält für eine Sekunde inne und bestätigt dann mit kurzem Nicken. Willmann darf also mitkommen. Gute Idee, denkt Thiel, und überlegt kurz, wann Willmann zu ihnen stoßen könnte. Hierher kommen kann Willmann natürlich nicht. Zu früh. Ausgeschlossen. Er denkt dabei auch an Sehl. Thiels Überlegungen werden von Willmann unterbrochen. „... komme also gleich vorbei“, hört er ihn sagen. Zu spät, hier noch zu intervenieren, Willmann ist bei so etwas nicht aufzuhalten.

Zwanzig Minuten später steht Willmann mit freundlichem Lächeln vor der Tür. Kaum hat er auf dem freien Benz-Sofa platz genommen, sprudelt es aus ihm heraus: „Ah, das 5 Element, von Luc Besson. Ist Franzose, der Besson. Da spielt Bruce Willis mit und.. und Uma Thurman.“ Sekunden. „Nee“, verbessert er sich „Milowitch, ... Eva!“ und blättert dabei scheinbar immer noch in seinem inneren Lexikon „Mila - genau, Mila Jovovitch heißt die! Ein heißes Gerät. Spielt auch bei Dings mit, hier ...“ Mit einem Zug leert Thiel seinen Gin Tonic, steht auf und geht in die Küche. Danke. genau so sollte es nicht kommen. Zwei Sätze von Willmann und die schöne Planung ist dahin! „Eva Milowich“, denkt sich Thiel: „Eva Milowich!“ Er versucht sich zu beruhigen. Ohne Erfolg. Er beneidet Sehl. Wie der bei so einem Auftritt ruhig bleiben kann. Er braucht jetzt frische Luft. Und Ablenkung. Das ist immer noch sein Abend. „So Leute, austrinken! Ich will jetzt Mädels sehen! Gehen wir noch kurz ins Palo!“ Etwas behäbig trinken Sehl und Willmann aus. Auf dem Weg versucht Thiel sich zu entspannen. Ohne nennenswerten Erfolg.

Das Palo ist Thiels Wohnzimmer. Hier kann man gleichzeitig reden und nach den Mädels schauen. Auch die Drinks werden ganz passabel ausgeschenkt. Angekommen, setzen sie sich an freie Plätze an der Theke. Thiel liebt diese Thekenplätze. Sie einigen sich wieder Gin Tonic. Thiel schaut sich eine Weile um. Die Mädels sind heute hübsch anzuschauen. Wenigstens etwas. Ihre Drinks kommen. Immerhin, wenn sie es bis in die Disko schaffen, ist der Abend gerettet. Vielleicht entfaltet Willmann dort seine Qualitäten und es wird noch ganz lustig. „Der Willmann“, denkt Thiel und muss schmunzeln, „- eigentlich ein netter Kerl.“ Thiel atmet wieder durch. Er entschließt sich, seine Havannas doch noch rauszuholen. Und ordert für Willmann an der Bar einfach eine Dritte. Kein Problem, das Palo ist gut sortiert. Nachdem er sich seine Zigarre angezündet hat, greift Willmann sich sein Gasfeuerzeug: „Hier die Zigarre, die musst du erst mal vorher ein wenig in den Fingern rollen, und dann anzünden. Hab ich von einem Kollegen aus Stuttgart neulich, guck’ so. Was sind das eigentlich für welche? Sind das Cubanische? Oder aus der Dom Rep?“


Sehl

Gegen 16 Uhr klingelt Sehls Handy. Es ist Thiel, der mal wieder einen seiner „Erfolge“ feiern will. Sehl kann da nicht absagen, Thiel ist in so etwas unerbittlich. Thiel ist eigentlich ganz erträglich, aber bei seinen „bestimmten Anlässen“ macht er einen auf ganz dicke Hose. Seit Thiel geschäftlich etwas laufen hat, weiß Sehl, muss er sich stundenlang dessen wirtschaftsphilosophischen Offenbarungen anhören, bevor sie dann endlich unter Leute gehen.

4 Stunden später hockt er bei Thiel auf dessen Designercouch und fügt sich seinem Schicksal. Thiel inszeniert sich mit Kamin und Filmvorführung. Er kommt ihm endlos vor. Wie soll er das aushalten? Wie lang erträgt er die immer gleichen Beweihräucherungen eines Studienfreundes, der irgendwann abgehoben ist?

Als Thiels Telefon klingelt, merkt Sehl auf: Ob er doch noch angebissen hat? Im Fitnessstudio schien er ihm etwas unaufmerksam. Dabei war er bei seiner Ankündigung an die Grenze des Offensichtlichen gegangen. Noch einen Schritt weiter, und er würde sich bei Thiel auf ihn berufen können. Als Thiel sein Nicken einfordert, weiß Sehl: Er ist gerettet. Willmann. Er wird Thiel wieder zur Weißglut bringen. Ganz bestimmt.

 

Zum Text

Hallo zusammen,

ich bin wie Ihr sehen könnt neu im Forum und freue mich auf Eure Anmerkungen.

Gruß Martin Welker

 

Hallo Martin,

und herzlich Willkommen auf kurzgeschichten.de.

Bei dem Part Willmann dachte ich, ich lese ein Memo über eine interne Personalia aus dem Job, was ich zunächst spannend, dann jedoch zunehmend anstrengend fand. Wenn das _so_ weitergeht, dann steige ich aus, waren da meine Gedanken beim lesen.

Doch dann wechselst Du die Perspektive und auch die Erzählstimmung, das Vokabular, und ich fange an zu lächeln. Um dann bei der dritten Perspektive zu grinsen.

Also, nicht nur mit dem Noopbonus ein Lob für die Story, die Wechsel kriegst Du gut und deutlich hin, was auch daran liegt, daß Du die verschiedenen Fragmente geschickt zusammenpuzzlest, diese Verwebung und das stückchenweise herausgeben von Infos um ein Gesamtbild zu erhalten gefällt mir gut. Daß die Geschichte an sich nicht groß ist (im Sinne der Handlung, ein Abend, der mit einer DVD beginnt und mit einer Zigarre endet) stört mich dabei nicht im geringsten, weil hier nicht die Geschichte, sondern die drei Perspektiven im Mittelpunkt stehen. Und die Differenzen zwischen Eigen- und Fremdbild *g*
Zumal die Pointe am Ende leise ist, aber dramaturgisch gut gesetzt ist.

Macht Lust auf mehr.

Grüße,
C. Seltsem

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo C. Seltsam und vielen Dank,

ich möchte Dir übrigens zustimmen: Nun, mit ein wenig Abstand, bekomme ich im ersten Part einen ähnlichen Eindruck. Aber so ist er wohl nun mal, der Willmann ;-)

Gruß Martin Welker

 

hello Welker,

ich kann mit dieser Geschichte nicht so enorm viel anfangen - auch wenn es sicher von gesellschaftlicher Bedeutung ist, dass sich Selbstwahrnehmung von Fremdwahrnehmung unterscheidet. Es mag witzig gemeint sein, wenn Menschen in den Schablonen von Profilbeschreibungen denken und fühlen, im Rahmen dieser Geschichte finde ich die Idee aber zu ausgewalzt, die Ausführlichkeit macht sie papieren.

Beispiel:
'Solche Details sind bei ihm parat, auch wenn sie sicherlich nicht in seinem beruflichen Fokus liegen. Eine Allgemeinbildung auch im Kulturellen wird in Zukunft neben den Hard Skills immer wichtiger werden. Auch im Privaten hinterlässt er Eindruck, immer mit der Gefahr, dass er überheblich rüberkommt. Aber Willmann weiß auch, dass seine Umgebung von solchen Informationen immer profitiert.'

Vielleicht lassen sich diese Allgemeinheiten etwas straffen...

Viele Grüße vom gox

 

Hallo gox,

und vielen Dank für Deine Einschätzung. Die Längen, insbesondere im Part Willmann, kann ich nachvollziehen. Ist dies auch dein genereller Eindruck vom Text oder gibt es außerdem andere Faktoren, die zu deinem Urteil führen?

Gruß Martin Welker

 

"Sie einigen sich wieder Gin Tonic."

Fehlt da nicht ein auf?

Ich wollte zunächst auch nicht weiterlesen, weil die Perspektive von willmann doch sehr... Naja, irgendwie öde ist.
Allerdings je weiter man liest, desto interessanter wird es.

Es wäre schade, wenn manche die Geschichte wegen des Anfangs nicht zuende lesen.
Vielleicht fällt dir ja noch etwas ein, den Einstieg bei Willmann etwas interessanter zu gestallten...

Die Längen hab ich eigentlich ncih wirklich bemerkt. Find die gut.
Liebe Grüße
Natalie

 

Hallo Welker,

inhaltlich gibt es nicht viel. analog zur Stutenbissigkeit könnte man das Geschehen mit Hengstbissigkeit betiteln und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, es handelt sich dabei um jene armen Wesen, die nur heiß machen dürfen, aber nicht zum Schuss kommen.
Stilistisch gibt es aber viel.

In der Marktetingabteilung des Konzerns wird er Step-by-Step an Managementaufgaben herangeführt.
ein t zu viel in Marketingabteilung und step-by-step wird laut Duden klein geschrieben.
Das ist eine der Stärken in seinem Profil.
"in seinem Profil" würde ich hier ersatzlos streichen.
Gegen Abend ruft er bei Thiel an. Dieser sei mit Sehl bei ihm zuhause
Gut, er kann ihn natürlich auf dem Handy anrufen, dann ist es möglich, dass er Thiel bei Sehl anruft. Sollen sie aber bei Thiel sein, müsste es "bei sich zu Hause" heißen.
Um sich fertig zu machen braucht Willmann nicht lang
machen, braucht
Nach wenigen Minuten macht auf den Weg zu Thiel.
Na, so eine kleine Sau, hätte er nicht daheim noch pinkeln können? ;)
Der Hausherr reicht ihm einen Gin Tonic.
Gin-Tonic
Auf Thiels Fernseher läuft eine DVD.
Genauigkeit wäre schon gut. Die DVD läuft im DVD-Player, im Fernseher läuft der Film.
Solche Details sind bei ihm parat, auch wenn sie sicherlich nicht in seinem beruflichen Fokus liegen.
Wäre ja auch traurig, wenn der Besson nicht wüsste, aus welchen Land er stammt. Wenn die Details aber in Willmann parat sind, solltest du hier seinen Namen einsetzen, da der Bezug inzwischen eben bei Besson liegt.
Eine Allgemeinbildung auch im Kulturellen wird in Zukunft neben den Hard Skills immer wichtiger werden. Auch im Privaten hinterlässt er Eindruck, immer mit der Gefahr, dass er überheblich rüberkommt. Aber Willmann weiß auch, dass seine Umgebung von solchen Informationen immer profitiert.
Als Lektor würde ich die Häufigkeit deiner Redewendungen nicht durchgehen lassen. Hier ist eine deutliche Stelle, in der du zweimal eine unnötige Dativumschreibung und einen überflüssigen "dass"-eingeleitete Nebensatz hast. Das lähmt.
Vorschlag: Allgemeinbildung auch kultureller Art wird in Zukunft neben den Hard Skills immer wichtiger werden. Auch privat hinterlässt er Eindruck, immer in der Gefahr, überheblich rüberzukommen. Aber Willman weiß, dass seine Umgebung von solchen Informationen profitiert.
"Na ja , schon wieder Zigarren
falsches Leerzeichen vor dem Komma.
Da gibt es einfach mehr, als so eben mal draufloszuqualmen.
Der Satz ist zu umgangssprachlich für den sonstigen Stil.
Trotz seines beruflichen Erfolges
Leerzeichen zwischen Trotz seines zu viel
An besonderen Abenden lässt er seine Freunde am Erreichen teilhaben.
am Erreichten?
Den Humidor ist schon seit Tagen auf Klima gebracht.
Hier scheint der Casus nicht zu stimmen.
Im Laufe der Zeit hat er sich eine ganz hübsche Sammlung zugelegt.
Laut Bezug eine Sammlung von Humidors, nicht, wie du ausdrücken wolltest, eine Sammlung Zigarren.
Einerseits: Willmann ist ein ausgewiesener Partymotor, immer für gut für ausgelassene Stimmung. Andererseits hat Willmann eine Art an sich, die den letzten Nerv rauben kann.
Ich frage mich, warum die abgehackte Doppelpunktvariante, zumal "einerseits - andererseits" Konstruktionen besser in einem Satz mit Komma gehalten werden.
"..Komme also gleich vorbei"
Wenn du mit Auslassungszeichen operierst, dann so: "... komme also gleich vorbei" (gilt auch für "und ..." wenig später und alle weiteren Auslassungspunkte)
genau so sollte es nicht kommen.
Genau (ist schließlich Satzanfang)
Gehen wir ins noch kurz ins Palo!
einmal "ins" zu viel
setzen sie sich an freie Plätze an der Theke.
Wenn sie sich nur an die freien Plätze setzen, fallen sie vom Barhocker.
Er entschließt sich, die seine Havannas doch noch rauszuholen.
entweder die oder seine
die musst Du erstmal vorher ein wenig in den Fingern rollen
du klein und erst mal getrennt
Wörter wie Designercouch, Filmvorführung und Fitnessstudio werden lt. Duden zusammengeschrieben.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo sim,

gute Güte, eine ganze Menge Korrektur - vielen Dank.

Erklär mir doch noch bitte:
"irgendwie beschleicht mich das Gefühl, es handelt sich dabei um jene armen Wesen, die nur heiß machen dürfen, aber nicht zum Schuss kommen."


Gruß Martin

 

Hi Welker,

Step-by-Step
Man merkt das du Martin Suter liest :-) Er benutzt ja auch gerne Anglizismen. Ich bin generell keine Freund von ihnen. Was ist so schlimm an Schritt für Schritt oder Stück für Stück?

Dort angekommen begrüßt man ihn sehr herzlich. Der Hausherr reicht ihm einen Gin-Tonic. Auf Thiels Fernseher läuft ein Film. Den kennt Willmann schon. Namen und Gesichter, auch in Filmen, kann er sich gut merken. Mila Jovovich und Bruce Willis in Luc Bessons Meisterwerk „Das 5. Element“. Franzose, der Besson. Solche Details sind bei Willmann parat, auch wenn sie sicherlich nicht in seinem beruflichen Fokus liegen. Eine Allgemeinbildung auch im Kulturellen wird in Zukunft neben den Hard Skills immer wichtiger werden. Auch im Privaten hinterlässt er Eindruck, immer mit der Gefahr, überheblich rüberzukommen. Aber Willmann weiß auch, dass seine Umgebung von solchen Informationen immer profitiert.
Den Absatz fand ich ziemlich schwierig zu lesen. Die kurzen Sätze sind sicherlich ein gut funktionierendes Stilmittel, um eine gewisse Nüchternheit zu beschreiben. Mir wars aber zu viel und es hat mich gestört. Ein paar längere Sätze einzustreuen hätte sicher nicht geschadet, oder eben unnötiges, wie den Gin Tonic, oder Franzose, der Besson, zu löschen.

Zur Feier des Tages ist er sich mit Sehl verabredet
... Tages hat er ...
Sehl taucht auf. Der Abend beginnt gediegen, die Gin Tonics werden gemixt. Es läuft „Das 5. Element“. Zugegeben, das ist Mainstream, aber dennoch liebenswert. Fast wie in alten Zeiten. Natürlich hat sich einiges verändert. Während er, Thiel, wegen seines geschäftlichen Erfolgs zwangsläufig mit immer neuen Ideen in Kontakt kommt, fehlt Sehl in seinem biederen Ingenieursjob ein wenig der Wind in den Segeln. Das macht sich auch in der Unterhaltung bemerkbar, ganz klar
Die Stellen die du mehrmals erzählst fünfte Element solltest du streichen. Ist einfach nur langweilig. Wenn man aus verschiedenen Perspektiven erzählt, sollte die Perspektive etwas neues bieten, oder zumindest eine andere Sicht (z.B das Telefonat). Wenn du nur eine Tatsache beschreibst, die beide gleich erlebt haben (Film geschaut) trägt das nicht gerade zur Spannung und Leserfreundlichkeit bei

Um erhlich zu sein, fand ich deine Geschichte als Ganzes ziemlich langatmig, weil einfach fast nichts passiert. Die drei können sich nicht sonderlich leiden, gehen aber trotzdem gemeinsam weg. Du schilderst nur wie sie in der Wohnung sitzen und dann in eine Bar gehen. Als was eigentlich interesant sein könnte, der evtl Streit, lässt du einfach außen vor, stattdessen verlierst du dich in unnötigen Beschreibungen.

Hat mir leider nicht gefallen, sorry.

lg neukerchemer

 

Hallo neukerchemer,

dank dir für deine Einschätzung. Schade, dass der Text dir nicht zusagt.

Step-by-Step
Das ist die Stimme Willmanns. Der denkt und redet so.


Der Text soll von kleinen Unterschieden handeln und wählt als Mittel die Momentaufnahme. Es geht ja genau darum, dasselbe verschieden darzustellen. Ich nehme dennoch deinen Kritikpunkt, stets etwas neues hinzufügen zu müssen, gerne auf. Denn bei all dem soll natürlich keine Langeweile aufkommen.


Lieber Gruß

Martin

 

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