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Wisst ihr noch...

Seniors
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07.05.2004
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Wisst ihr noch...

Wisst ihr noch...

Für Oma

Kann man an den Tränen, die für einen toten Menschen vergossen werden messen, wie sehr er geliebt wurde?
Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass wir alle weinten, als sie starb.
Ihr Tod kam so plötzlich, dass er uns einen Schock versetzte. Auf einmal war sie nicht mehr da und bevor wir es überhaupt richtig verstanden, wurde sie schon begraben.
Langsam dämmert die Erkenntnis, die Erkenntnis der Ewigkeit...

Nie mehr...

Ihr Ehemann steht schluchzend neben dem Sarg, der in Kürze in die Erde gesenkt werden wird. Immer war er stark. Stark im Krieg, stark nach dem Krieg, stark in seinem ganzen Leben. Zum ersten Mal kann er nicht stark sein und weint.
Was soll er ohne sie machen? So lange hat er jeden Tag die schönen und die schlimmen Dinge mit ihr geteilt. Wie soll er ohne sie leben?
Ihre sieben Kinder, liebevoll von ihr großgezogen, stehen mit starrem Gesicht da. Verräterische Tränen glitzern in ihren Augen, obwohl sie nicht weinen wollten. Sie wollten stark sein, denn der Tag ist noch lange.
Sieben Kinder, sieben verschiedene Erinnerungen, die ihnen durch den Kopf gehen. Alle drehen sich um die Mutter. Was sie getan, was sie gesagt.
Immer hatte sie gearbeitet, nach dem Krieg beim großen Wiederaufbau. Kinder geboren und großgezogen. Viel Arbeit, um das Haus abbezahlen zu können. Jetzt hätte sie endlich ihr Leben genießen können.

Nie mehr...

Vierzehn Enkelkinder stehen dicht gedrängt bei den Eltern, beim Großvater. Viel zu wenig Zeit, um sie kennen zu lernen. Viel zu wenig Zeit um ihr alles zu sagen.
„Danke Oma, dass du immer für uns da warst. Danke Oma, dass wir immer zu dir kommen durften. Danke Oma, für die Zeit die du dir genommen hast.“
Vielleicht hört sie es ja...

Freunde und Bekannte laufen am Grab vorbei, um ihr die letzte Ehre zu erweisen. Tränen fließen. Männer mit starrem Gesicht werfen eine Schaufel Erde auf ihr Grab. Die Frauen bedenken sie mit einer Rose.

Danach geht die Familie mit den engsten Bekannten der Toten zum Essen. Gestern war sie noch Oma, heute ist sie die Tote. Keiner hat Lust auf das Essen, doch es gehört sich eben so. Oma würde es so wollen.
Das Essen wird mit der letzten Kraft über sich gebracht.

Die Familie geht mit Opa nach Hause. Jeder möchte alleine sein und doch ist es wohltuend die Trauer zu teilen. Mühsame Zurückhaltung bröckelt ab. Keiner kann mehr stark sein und sie weinen. Eine Familie vereint im Schmerz.
„Wisst ihr noch“, sagt plötzlich die jüngste Enkeltochter „damals als Oma...“.
Plötzlich zieht sich ein Lächeln über die Gesichter der ganzen Familie.
Sie ist noch da. Sie ist immer noch da.

Immer...

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Bella

Ich kann keine Rechtschreibfehler entdecken.

Wirkliche schöne Geschichte.
Der Tod ist nie etwas schönes, doch wenn man die Trauer mit der Familie oder Freunden teilen kann, hilft es allen Beteiligten.

Wenn man einen Großelter beerdigt sind immer viele Geschichten über sie zu erzählen und wie du schon sagtest:
"Sie ist noch da. Sie ist immer noch da.

Immer..."

Wirklich schön :thumbsup:
Gruß
Tatam

 

Hallo Bella!

Gleich zwei?
Gut.

Kann man an den Tränen, die für einen toten Menschen vergossen werden messen, wie sehr er geliebt wurde?
Komma nach werden
Aber: guter Satz zum Einstieg.

„Wisst ihr noch“, sagt plötzlich die jüngste Enkeltochter „damals als Oma...“.
Hier hätte ich persönlich ein konkretes Beispiel gewählt, weil so etwas mMn besser wirkt.

Ansonsten hat mir die Geschichte gut gefallen und ich habe sie gerne gelesen. Beklemmend und doch irgendwie fröhlich am Schluss - weißt du, was ich damit ausdrücken will?
Trotz der Kürze wirkt sie.

In diesem Sinne
c

 

hallo Bella,

Obwohl ich prinzipiell nichts zu bemängeln habe, hat mich deine Geschichte nicht berührt. Zumindest nicht so, wie sie es wohl sollte. In meinen Augen bleibt die Trauer der Angehörigen flach, sie kommt nicht bei mir an. Vielleicht ist die Sprache ein bisschen zu flach oder emotionslos, vielleicht ist mir auch nur zuviel nach "tell, don't show". Oder vielleicht empfinde ich die dargestellten Personen als zu klischeehaft, zuwenig individuell, um mit ihnen zu fühlen. Vielleicht solltest du einfach nur ausbauen.

lg Anea

P.S.: Meine Omas haben auch jede 7 Kinder... leben aber gottseidank noch

 

Hallo!

@ Tatam

Danke für dein Lob. Freut mich, dass es dir gefallen hat. Mehr kann ich dazu fast nicht sagen.

@ Chazar

Danke für ´s Lesen und Kommentieren! Habe ich das bei der anderen KG auch geschrieben? Ich weiß gar nicht, aber ich bin dir natürlich immer dankbar dafür.

Fehler verbessere ich natürlich.

Am Ende habe ich absichtlich kein konkretes Beispiel nehmen, weil ich ausdrücken wollte, dass es egal wird, was erzählt wird. Ich denke auf jeden Fall noch darüber nach, ob ich es doch ändern soll.

Es freut mich auch, dass du es auch so empfunden hast, dass es am Ende fröhlich wirkt.

Diese Geschichte war jetzt übrigens doch autobiographisch. Hab zwar erst noch gesagt ich mach es nicht, aber dann fand ich es doch ganz gut.

@ Solveig

Dir auch vielen Dank für´s Lesen.
Verräterische Tränen werden ausgemerzt... hast recht, dass ist wirklich ziemlich ausgenudelt. Genauso wie "heiße Tränen" oder so...

Nein, sieben Kinder bleiben... ist, wie ich Chazar bereits geschrieben habe autobiographisch und sind in Wirklichkeit auch sieben Kinder und vierzehn Enkel. Du hast schon recht. Es wirkt möglicherweise etwas klischeehaft, aber da es der Wahrheit entspricht möchte ich es so lassen.

Freut mich, dass die Geschichte dir aber ansonsten gefallen hat.

@ Anea

Dir auch vielen Dank für´s Lesen.

Ich dachte mir schon, dass die Geschichte wegen des Stils nicht jedermanns Sache ist. Ich wollte einmal etwas Neues ausprobieren und ja es stimmt: Es klingt stellenweise sehr distanziert...

Ich mag den Stil selbst auch nicht besonders, aber wie gesagt: Öfter mal etwas Neues...
Insofern denke ich noch einmal darüber nach, ob ich die Geschichte wirklich ausbaue, aber ich bin dir natürlich trotzdem dankbar für den Hinweis.

LG
Bella

 

Hallo Bella,
eine schoene Geschichte, die man gut nachvollziehen kann, wenn man selber soetwas schon oefter mitgemacht hat. Und vielleicht lag es daran, dass ich am Ende der Geschichte eine Gaensehaut bekommen habe, weil ich es so gut kenne. Klischee hin oder her, es ist wie es ist denke ich und genauso laufen viele Beerdigungen ab. Und wenn jemand 7 Kinder und 14 Enkelkinder hat, dann ist es kein Klischee finde ich sondern etwas fast Alltaegliches wie der Ablauf in der Geschichte eben auch, denn dass werden und muessen wir alle mal durchmachen.
Also, mir hat deine Geschichte gefallen.
Etwas ist mir noch aufgefallen:

Sie wollten stark sein, denn der Tag ist noch lange.
bin mir nicht ganz sicher, aber heisst es nicht "der Tag ist noch lang"?

glg
carrie

 

Hallo Carrie,

es freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat und du sogar eine Gänsehaut bekommen hast.

Ich bin mir nicht sicher ob der Tag "lange" oder "lang" sein muss.

Ich versuche im Grammatikduden etwas darüber heraus zu finden. Danke für den Hinweis.

LG
Bella

 

Liebe Bella!

Schön, wie Du diesen Moment der Trauer mit dem Lichtblick festgehalten hast – allerdings hat sie meiner Meinung nach schon noch eine kleine Überarbeitung nötig, aber das ist sie Dir ja sicher auch wert. :)
Daß die Oma sieben Kinder und vierzehn Enkel hat, hat mich nicht gestört. Die Frauen haben früher oft so viele Kinder bekommen, und daß es die doppelte Zahl an Enkeln ist, heißt ja nicht, daß tatsächlich jedes Kind zwei Kinder bekommen hat, kann ja auch anders verteilt sein…;)

Sonst gibt es hier ja nicht viel zu diskutieren, also gleich zum Text: :)

»Immer war er stark. Stark im Krieg, stark nach dem Krieg, stark in seinem ganzen Leben. Zum ersten Mal kann er nicht stark sein und weint.«
– Der letzte Satz wirkt irgendwie nicht so, wie er meiner Meinung nach sollte – ich denke, er ist zu kurz. Vielleicht so: Aber heute weint er, zum ersten Mal kann er nicht stark sein.

»Was soll er ohne sie machen?«
– Fände schöner: Was wird er ohne sie machen?

»Ich bin mir nicht sicher ob der Tag "lange" oder "lang" sein muss.«
– lang ;-)

»Ihre sieben Kinder, liebevoll von ihr großgezogen,«
– "großgezogen" find ich einen unschönen Ausdruck, besonders wenn es liebevoll sein sollte – Vorschlag: die sie mit Liebe hat groß werden lassen.

»Jetzt hätte sie endlich ihr Leben genießen können.«
– Das klingt jetzt, als hätte sie die Zeit mit den Kindern nicht genießen können, was Du aber glaub ich damit gar nicht ausdrücken wolltest. Vielleicht sowas wie »Jetzt hätte sie sich endlich einmal in ihrem Leben etwas gönnen können« (gefällt mir aber auch nicht richtig, ich schreibs nur auf, damit weißt, worauf ich hinaus will)

»Viel zu wenig Zeit, um sie kennen zu lernen. Viel zu wenig Zeit um ihr alles zu sagen.«
– vor dem zweiten »um« gehört ebenfalls ein Beistrich

»Danke Oma, für die Zeit die du dir genommen hast.«
– den Satz find ich unglücklich formuliert (weil sie sich ja gern noch mehr Zeit genommen hätte), würde schreiben »für die schöne Zeit, die du mit uns verbracht hast« oder so. :-)

»Freunde und Bekannte laufen am Grab vorbei,«
– Auch, wenn ich keinen Deutschen oder Schweizer irgendwie zu österreichischen Formulierungen überreden will, möchte ich hier doch anmerken, daß es sich für mich liest, als hätten die es sehr eilig gehabt, weil bei uns »laufen« gleich »rennen« ist. Sowas bringt mich oft kurz zum Schmunzeln, aber in dieser Geschichte sollte der Effekt doch von vornherein vermieden werden. Würde zum Beispiel »ziehen am Grab vorbei« oder »gehen andächtig am Grab vorbei« schreiben. ;)

»Tränen fließen.«
– den Satz würd ich noch durch irgendwas vertiefen, sowas in der Richtung wie »…und es versucht auch gar niemand mehr, sie zu stoppen«

»Männer mit starrem Gesicht werfen eine Schaufel Erde auf ihr Grab.«
– entweder Einzahl oder Mehrzahl, oder z.B. »Männer mit starren Gesichtern werfen jeder eine Schaufel Erde …«

»Die Frauen bedenken sie mit einer Rose.«
– ebenso, »mit Rosen«

»Gestern war sie noch Oma, heute ist sie die Tote.«
– sie ist aber noch immer die Oma, auch als Tote – versuch einmal, das, was Du hier sagen wolltest, anders, vielleicht ausführlicher, auszudrücken :)

»Keiner hat Lust auf das Essen, doch es gehört sich eben so. Oma würde es so wollen.«
– ich denke, in dem Satz bringst Du auch noch nicht so richtig das rüber, was Du eigentlich sagen willst

»Das Essen wird mit der letzten Kraft über sich gebracht.«
– Vorschlag: Die Trauernden/Anwesenden bringen das Essen mit letzter Kraft hinter sich.

»Keiner kann mehr stark sein und sie weinen.«
– würde das »und« durch einen Punkt ersetzen

Zum »damals als Oma...«-Satz wurde ja bereits gesagt, daß hier eine kurze Anekdote schön wäre, Beispiel »als die Oma mit mir am Ringelspiel …«

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Bella,

Vorab ein Respekt an Häferl für das umfangreiche Kommentieren des Textes. Ich bin auch der Meinung, dass du dein eigenes Erlebnis mit dieser Geschichte gut verarbeit hast. Schreibstil und Erzähltempo passen sich schön dem Anlaß der Handlung an. Den Lichtblick, den Häferl erwähnte, würde ich für mich persönlich als folgenden formulieren : Die Oma ist gestorben, doch lebt sie in den Erinnerungen aller weiter. Diese Aussageabsicht ist zwar recht verbreitet, findet aber hier in einer ansprechenden Form Verwendung.
Ich werde mir dann die Geschichte auch ausdrucken, sobald auf die kleinen Mängel, die Häferl ansprach, in einer von dir überarbeiteten Fassung Rücksicht genommen wird.

Liebe Grüße,
moonaY

 

Liebe Susi,

vielen Dank für deine ausführliche Kritik.

Es freut mich, dass dir die Geschichte grungsätzlich gefallen hat. Ich werde sie gerne noch weiter überarbeiten.

Daß die Oma sieben Kinder und vierzehn Enkel hat, hat mich nicht gestört. Die Frauen haben früher oft so viele Kinder bekommen, und daß es die doppelte Zahl an Enkeln ist, heißt ja nicht, daß tatsächlich jedes Kind zwei Kinder bekommen hat, kann ja auch anders verteilt sein…

Stimmt, ist anders verteilt... *g* Vielleicht hätte ich ein Enkelkind unter den Tisch fallen lassen sollen, dann hätte es manche vielleicht weniger gestört.

»Immer war er stark. Stark im Krieg, stark nach dem Krieg, stark in seinem ganzen Leben. Zum ersten Mal kann er nicht stark sein und weint.«
– Der letzte Satz wirkt irgendwie nicht so, wie er meiner Meinung nach sollte – ich denke, er ist zu kurz. Vielleicht so: Aber heute weint er, zum ersten Mal kann er nicht stark sein.

Ok, hier werde ich mir etwas anderes überlegen. Du hast recht. Wirkt nicht so gut.

»Was soll er ohne sie machen?«
– Fände schöner: Was wird er ohne sie machen?

Ich glaube hier hat mir der hiesige Dialekt reingespielt. Für mich hört sich deine Version irgendwie "falscher" an. Ich überleg´s mir.

»Ich bin mir nicht sicher ob der Tag "lange" oder "lang" sein muss.«
– lang ;-)

:)

»Ihre sieben Kinder, liebevoll von ihr großgezogen,«
– "großgezogen" find ich einen unschönen Ausdruck, besonders wenn es liebevoll sein sollte – Vorschlag: die sie mit Liebe hat groß werden lassen.

Ok, hier hast du eindeutig recht.

»Jetzt hätte sie endlich ihr Leben genießen können.«
– Das klingt jetzt, als hätte sie die Zeit mit den Kindern nicht genießen können, was Du aber glaub ich damit gar nicht ausdrücken wolltest. Vielleicht sowas wie »Jetzt hätte sie sich endlich einmal in ihrem Leben etwas gönnen können« (gefällt mir aber auch nicht richtig, ich schreibs nur auf, damit weißt, worauf ich hinaus will)

Nein, das wollte ich wirklich nicht sagen. ;)
Blöd ausgedrückt von mir.

»Freunde und Bekannte laufen am Grab vorbei,«

Auch hier kann ich gerne ersetzen. Bei uns heißt laufen zwar nicht rennen, aber es klingt trotzdem nicht so.

»Männer mit starrem Gesicht werfen eine Schaufel Erde auf ihr Grab.«
– entweder Einzahl oder Mehrzahl, oder z.B. »Männer mit starren Gesichtern werfen jeder eine Schaufel Erde …«

O je... Klar, du hast recht.

»Die Frauen bedenken sie mit einer Rose.«
– ebenso, »mit Rosen«

Hier auch.

Du hast recht. Ich konnte mit manchen Sätzen nicht genau ausdrücken, was ich meinte. Ich werde da nochmal genauer drüber nachdenken und sehen, was ich vielleicht besser schreiben kann.

»Das Essen wird mit der letzten Kraft über sich gebracht.«
– Vorschlag: Die Trauernden/Anwesenden bringen das Essen mit letzter Kraft hinter sich.

Werde ich einarbeiten.

Zum »damals als Oma...«-Satz wurde ja bereits gesagt, daß hier eine kurze Anekdote schön wäre, Beispiel »als die Oma mit mir am Ringelspiel …«

Hm, ich wollte absichtlich kein konkretes Beispiel nennen, aber da diese Anmerkung jetzt schon zum zweiten Mal kommt, werde ich es vielleicht doch machen.

Dir jedenfalls vielen lieben Dank für die vielen Anmerkungen und Vorschläge.

Ich hoffe ich komme dieses, spätestens nächstes Wochenende zum Überarbeiten.

LG

Bella

 

Hallo MonnaY,

auch dir vielen Dank für Lesen und Kommentieren.

Schön, dass dir die Geschichte gefallen hat.

Den Lichtblick, den Häferl erwähnte, würde ich für mich persönlich als folgenden formulieren : Die Oma ist gestorben, doch lebt sie in den Erinnerungen aller weiter.

Super. Genauso habe ich es auch gemeint.

Diese Aussageabsicht ist zwar recht verbreitet, findet aber hier in einer ansprechenden Form Verwendung.

Danke schön! Ich finde es immer gut, wenn ich etwas altes neu schreiben kann.

Ich werde mir dann die Geschichte auch ausdrucken, sobald auf die kleinen Mängel, die Häferl ansprach, in einer von dir überarbeiteten Fassung Rücksicht genommen wird.

Ich werde die Geschichte sicherlich überarbeiten. Find es toll, dass du sie dir dann sogar ausdrucken möchtest.

LG
Bella

 

Hi Bella,
ich wollte mir noch mal eine Geschichte von dir vornehmen und traf auf diese hier. Schön erzählt, aber für meinen Geschmack hättest du die Situation noch ein wenig eindringlicher erzählen können. Ich weiß nicht, ob es in dieser Form für eine gute KG reicht. Hier und da noch ein bisschen schmückendes Beiwerk wäre nicht schlecht gewesen.
So ist es eine gute Momentaufnahme, die berührt. Ich hätte aber noch gern ein wenig mehr über die Oma erfahren. Mit zusätzlichen Informationen würde die Geschichte noch mehr berühren.

Noch zwei Kleinigkeiten:

Kann man an den Tränen, die für einen toten Menschen vergossen werden messen, wie sehr er geliebt wurde?
- werden, messen wie


Sie wollten stark sein, denn der Tag ist noch lange.
- In dem Fall: Sie wollen


Liebe Grüße...
morti

 

Hallo Morti,

vielen Dank für deine Kritik.

Hier hast du ja schon eine ganz schön alte Geschichte ausgegraben. Über diese Geschichte hier herrschen sehr gespaltene Meinungen. Die einen finden (wie du) ich hätte noch mehr ins Detail gehen sollen, während die anderen gerade gut finden, dass ich das nicht gemacht habe.
Diese Geschichte hier wollte ich bewusst so schreiben. Ich finde zwar, dass sie trotzdem noch überarbeitungswürdig ist und ich an manchen Stellen auch mehr ins Detail gehen sollte, aber ich möchte nicht, dass sie zu detailreich wird.
Aber du hast recht: Vielleicht sollte ich noch ein bißchen mehr über die Oma schreiben
Vielleicht schreibe ich irgendwann mal eine ausführlichere Geschichte über meine Oma. Verdient hätte sie das.

Danke für deine Textanmerkungen.

Dir einen schönen Tag noch,

LG
Bella

 

Hi Bella,
ja, ich bins schon wieder :Pfeif:
Ich glaub, mein erster zu ner Alltagsgeschichte ...

Verdient hätte sie das.
Schon. Aber auch so ist die Geschichte schön - auch, wenn (wie schon gesagt wurde) der Tod keinesfalls ein schönes Ding ist.
Viel zu wenig Zeit um ihr alles zu sagen.
Komma nach Zeit.
Mehrmals im Text: Leerzeichen vor Auslassungspunkten.
Und die Geschichte leidet an manchen Stellen an Tempusfehlern :)
Euer Alltagstserk

 

@Tserk und John Difool

Vielen Dank für eure Kritiken ABER ich wollte nicht, dass diese Geschichte jemals wieder ausgegraben wird! :(

Mittlerweile gefällt sie mir selber nicht mehr so wirklich - Danke für den Hinweiß mit den Auslassungszeichen.
Ich gebe dir grundsätzlich recht mit deiner Anmerkung (das man sparsam damit umgehen sollte), möchte es hier jedoch nur sehr ungern noch ändern, weil die Geschichte so angelegt war, das viel auf Spekulationen beruht. Ich wollte damit erreichen, dass der Leser sich besser mit der Prot. identifizieren kann - inzwischen weiß ich allerdings, dass das so nicht funktioniert.

 

Hallo Bella,
eine bewegende Geschichte, vom Stil her gut geschrieben. Da sie autobiographisch ist, ist es ja gut, dass der "Leichenschmaus" nicht in ein Saufgelage ausgeufert ist. Durch die ganze Geschichte ziehen sich Trauer und Respekt für die Verstorbene.

Mir sind ein paar Dinge aufgefallen, wovon Häferl schon viele erwähnt hat.

Auf einmal war sie nicht mehr da und bevor wir es überhaupt richtig verstanden, wurde sie schon begraben.
Komma vor und, weil bevor einen Nebensatz einleitet
Zum ersten Mal kann er nicht stark sein und weint.
und weint ist zu kurz; finde Häferls Vorschlag besser
Jetzt hätte sie endlich ihr Leben genießen können.
das wird ja so leichthin gesagt. Ich verstehe Häferls Einwand, aber bei mir löste das sofort Assoziationen von "jungen Alten" aus, die ihr Leben mit mehr Freizeit gestalten
Danke Oma, für die Zeit die du dir genommen hast.
Komma hinter Zeit wegen Relativsatz
Danach geht die Familie mit den engsten Bekannten der Toten zum Essen.
bei uns heißt das: im kleinen Kreis
Jeder möchte alleine sein
Ich verfechte immer die Form ohne e - allein, lang (s.o.) , gern
„Wisst ihr noch“, sagt plötzlich die jüngste Enkeltochter „damals als Oma...“.
Plötzlich zieht sich ein Lächeln über die Gesichter der ganzen Familie.
Sie ist noch da. Sie ist immer noch da.
Anders als einige vorher finde ich diesen Abschnitt perfekt. Bitte keine Anekdote einfügen, das würde den Fluss zerstören.

Gruß, Elisha

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Bella,

Ich würd jetzt bei so einem Text "schöne Geschichte" sagen, aber das geht mir mit dem Inhalt nicht so...
Eine traurige kleine (klein = gut, weil dann kann man sie heimlich in der Arbeit lesen :D ) Geschichte. Das "Nie Mehr" ist schön gesetzt und überhaupt spiegelt sie die Stimmung gut wieder. Und dazu der Gegensatz zu dem Letzten Wort "immer"
Gerade der schluss hat mir gefallen, das es dann doch weitergeht. (zhazars Liebling (der einstiegssatz) fand ich weniger herausragend)

Mich hat ein wenig verwirrt, das du am anfang in der Ich perspektive schreibst, später dann das Wort (Ich) kein einziges mal mehr im Text erscheint.

Was soll er ohne sie machen?
wäre das mit der Ich perspektive nicht, könnte man hier die Frage als Gedankengang des Großvaters/Ehemannes umbauen. (und weil du jetzt aber keine Ahnung hast was ich mein ( :D ) hier das Beispiel: Was soll ich ohne sie machen?) Dazu brauchst du nicht einmal ein ", dachte er".
Das drückt mMn die stimmung noch etwas, weil sich der Leser hineinfühlen kann. (Du weisst ja, was gedanken bewirkten...)
Wie soll er ohne sie leben?
hier genauso. Ich kann bei diesem Satz nur denken: Armer Mann (sag mir bitte, wenn das auch nicht anders gewollt war) aber ich versuch mich immer in den Mann hineinzuversetzen. Ich habe meine Frau verloren... So verstärkt man die Stimmung...

Aber dennoch gerne gelesen :thumbsup:

gara

ps. OH du wolltest die Geschichte nicht mehr... Ähm... schäm dich... elisha... einfach so ne geschichte auszugraben... (nicht böse gemeint)

 

OH du wolltest die Geschichte nicht mehr... Ähm... schäm dich... elisha... einfach so ne geschichte auszugraben...
Ich bin unschuldig! :eek: (s. Beitrag 16)
Bella selbst hat mit ihrer Antwort (an Tserk und John) die Geschichte nach oben gesetzt, und jetzt hat es anscheinend eine Eigendynamik. Ist doch seltsam; unsereins wartet auf Kommentare, und Bella kriegt sie gegen ihren Willen. Oder ist das jetzt eine neue Masche? :naughty:

Gruß, Elisha

 

Hallo Elisha, hallo Gara!

Ich danke euch Beiden für das Lesen meiner Geschichte und eure Kritiken.

@Elisha

Es freut mich, dass dir die Geschichte grundsätzlich gefallen hat.
Ich würde die Geschichte inzwischen völlig anders schreiben, habe aber momentan nicht so den Draht dazu, dass ich sie jetzt umarbeiten könnte.
Danke für deine Korrekturhinweise, leider habe ich geschlampert (siehe Häferls Posting).

Anders als einige vorher finde ich diesen Abschnitt perfekt. Bitte keine Anekdote einfügen, das würde den Fluss zerstören.

Oh schön, dass du das so siehst. *freu*

@Gara


Eine traurige kleine (klein = gut, weil dann kann man sie heimlich in der Arbeit lesen ) Geschichte. Das "Nie Mehr" ist schön gesetzt und überhaupt spiegelt sie die Stimmung gut wieder. Und dazu der Gegensatz zu dem Letzten Wort "immer"
Gerade der schluss hat mir gefallen, das es dann doch weitergeht.

Huch, so viel Lob...!

Mich hat ein wenig verwirrt, das du am anfang in der Ich perspektive schreibst, später dann das Wort (Ich) kein einziges mal mehr im Text erscheint.

Hm, das war eigentlich so gedacht, dass die Geschichte aus meiner Sicht geschrieben war und ich die anderen Anwesenden quasi beobachte bzw. etwas über sie sage.
Ok, wenn ich jetzt aber darüber nachdenke, dann habe ich das wohl etwas inkonsequent umgesetzt. Ich werde da nochmal drüber gehen.

@All

Ich danke euch natürlich für das Ausgraben meiner Geschichte - aber da diese hier nicht unbedingt ein Glanzstück ist... Na ja, ihr versteht sicher, was ich meine. :)

 

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