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Zeit für Neues – die Gartenhauseinweihung

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10.08.2020
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Zeit für Neues – die Gartenhauseinweihung

Es ist jetzt zwei Monate her, dass mir Thomas den Laufpass gegeben hat, wegen einer Anderen.
„Jenny, du bist langweilig!“ Seine Abschiedsworte schmerzen noch immer.

Gedankenverloren schreite ich um die Gemüseauslage und laufe in jemanden hinein. Die sanften braunen Augen kenne ich nur zu gut –
mein Rettungsanker, meine Seelenmassage. Kurzum, Toni, Empathie pur.
Zwei Hände ergreifen meine, und dann diese Augen, sie fixieren mich, halten mich fest und lassen mich das auch noch ganz natürlich finden.
„Du hast lange genug Trübsal geblasen. Jenny, es reicht! Heute Abend um Acht werden wir mein neues Gartenhaus einweihen. Und sei bitte pünktlich.“

Versteinert, wie zur Salzsäule erstarrt, kann ich nur hinterhersehen, als Toni durch den Personaleingang entschwindet. Meine Suche nach einer Ausrede – hinfällig.

*

Ich betätige die Funkklingel, höre das Summen und das schwere Eisentor lässt sich öffnen. Die High-Heels klackern auf den Gehwegplatten. Ich nehme mir vor, heute mal nicht zu jemandem aufzuschauen.
„Schön, dass du da bist. Sogar pünktlich“, empfängt mich Toni lächelnd.
Das Gartenhaus ist riesig, hier könnte man mit dreißig Leuten Party machen, aber auf dem großen Tisch sind nur zwei Plätze eingedeckt.

Hummer-Krabben-Suppe, eine mir bislang unbekannte Köstlichkeit.
Ein Schälchen Sake dazu.
Als Hauptgang Sushi, stilecht mit Stäbchen. Ich habe etwas Mühe mit den Hölzern, aber irgendwie funktioniert es. Rohen Fisch hatte ich bisher noch nicht probiert – köstlich.
Wir unterhalten uns dabei, und immer wieder füllt Toni mein Sake-Schälchen.
Draußen wird es schon dunkel. Toni zieht die Vorhänge zu, als wechselten wir gleich ins Wohnzimmer. Schließlich kommt Toni mit einem Tablett brennender Teelichter und dem Dessert aus der kleinen Küche.
Die Ichigo Daifuku sind sehr süß, aber lecker. Fast schon mechanisch gieße ich mir Sake nach und trinke gierig. Da ich fast platze, öffne ich den drückenden Knopf meines Rocks.
Toni hat derweil alle Teelichter im Regal und auf dem Tisch verteilt. Das Lichtermeer erinnert mich an lange Abende in einem unaufgeräumten Zimmer und verschämte Stunden auf meinem Bett.

Mit einer Fernbedienung nimmt Toni mir gegenüber wieder Platz. Die japanische Musik ist ungewohnt, aber schön.
Noch ein Schälchen Sake, mittlerweile bin ich beschwipst. Der Rhythmus der fremden Musik ist mir ins Blut gegangen und ich stehe auf, um mich im Takt zu bewegen.
Die Hände zur Decke gereckt, lasse ich die Hüften kreisen. Die Musik wird wieder sanfter, meine Hände streichen über meine Wangen, weiter abwärts über die Bluse. Trotz BH kann ich meine aufgestellten Nippel spüren. Während ich weiter kreise, wandern die Hände zum Hintern, wie in Trance. Dreimal greife ich in die straffen Backen und merke nicht, dass sich der Rock gelöst hat und auf den Boden gerutscht ist.
Peinlich!
In Bluse, High-Heels und einem String stehe ich vor Toni und werde rhythmisch klatschend angefeuert.

„Strip für mich“, weht mir entgegen.
Warum eigentlich nicht? Wäre nicht das erste Mal. Für meinen jeweiligen Freund hatte ich es schon getan …

Mich weiter in die Musik schmiegend, in lockeren Bewegungen, streife ich die Bluse ab. Der veränderte Takt bringt mich auf eine Idee. Mein rechter Fuß landet auf Tonis Stuhl. Fordernd deute ich auf den Reißverschluss – langsam wird dieser runtergezogen, ebenso sanft wird mir der High-Heel ausgezogen. Der linke folgt darauf.
Die Musik scheint meinem Rhythmus zu folgen, schon wedle ich den BH durch die Luft.
Den Rücken zu Toni gewandt, schiebe ich den String zu Boden.

Ich drehe mich wieder zu ihr und halte Toni meinen String unter die Nase. Sie ist mehr als erregt und kniet sich vor mich.
Ihre Zunge teilt meine Lippen und findet sofort ihr Ziel. Zitternd stöhne ich und fühle mich unsagbar gut.

„Danke! Wurde wirklich mal Zeit für was Neues!“

 
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Hallo,

ein Klischee, dass von einem weiteren überrollt wird. Die Überraschung im vorletzten Absatz finde ich gut eingefädelt. Die Begegnung mit Toni wirkt hoppladihopp, das ist nicht nachhaltig erzählt. Die Nennung der japanischen Spezialitäten gefällt mir; das Gartenhaus ist wie die allermeisten Inhalte dieser Story ein Klischee; aber zumindest eins, was für einige Leser von Romanzen funktionieren könnte. Die Sprache leistet nichts Großes, aber zum eben mal Weglesen könnte es mit ein paar Verbesserungen sicher hinreichen. Die „erotische“ Szene wirkt wie ein Hinterstübchen-Porno erster Güte. Wenn du das so willst, für den sabbernden wahrscheinlich männlichen Leser (weil das alles zutiefst ‚männlich‚ klingt), könntest du das sicher so machen. Allerdings würde ich da auch ein bisschen ausgewogener erzählen und nicht so abgehastet.

Gruß

 

Hallo Carlo,
sicher hast du nicht Unrecht mit dem Hopplahopp. Es war ein Beitrag zu einem 600er Wettbewerb. In wenige Worte, so viel Story wie möglich zu packen.
Was Klischees angeht, wurden anderweitig schon andere bedient. Da hatte schon jemand die Pointe, mit dem Abgang aus der Gemüseabteilung gleichgesetzt - er hätte dort schon erkannt, dass es sich um eine Frau handelt.

 

Hallo @Hassels
irgendwie hat es mich zu deinem Text verschlagen, dann will ich auch ein paar Kommentare dalassen.

Es ist jetzt zwei Monate her, dass mir Thomas den Laufpass gegeben hat, wegen einer Anderen.
„Jenny, du bist langweilig!“ Seine Abschiedsworte schmerzen noch immer.
Das waren also mal Thomas und Jenny - jo, sorry, aber das klingt schon langweilig :D
Aber ich finde den Anfang nicht schlecht - er setzt das "Verlassensein" in die Vergangenheit - und fokusiert auf das "jetzt" - Echt ok für mich.

Gedankenverloren schreite ich um die Gemüseauslage und laufe in jemanden hinein. Die sanften braunen Augen kenne ich nur zu gut –
mein Rettungsanker, meine Seelenmassage. Kurzum, Toni, Empathie pur.
Warum der Zeilenwechsel nach dem Bindestrich? Nach "Kurzum" würde ich ein Doppelpunkt setzen, kein Komma. Weiß aber nicht, ob das Grammitakalisch ok wäre.
„Schön, dass du da bist. Sogar pünktlich“, empfängt mich Toni lächelnd.
Das mit Tonis Pünktlichkeit wirkt etwas zwanghaft und zerstört das gute Gefühl des Ankommens - zumindest bei mir. Wie wäre es mit: "Schön, dass du da bist. Komm rein!""
Rohen Fisch hatte ich bisher noch nicht probiert – köstlich.
Das "köstlich" kommt mir so plötzlich für jemanden, der zum ersten mal rohen Fisch ist.
Wir unterhalten uns dabei, und immer wieder füllt Toni mein Sake-Schälchen.
Ich würde das Komma vor dem "und" wegnehmen. Ab hier klingt das sehr nach "abfüllen" - das ist mit der Pointe etwas schade, da sie im weiteren Verlauf der Geschichte Einen nach dem Andern kippt.
Mit einer Fernbedienung nimmt Toni mir gegenüber wieder Platz. Die japanische Musik ist ungewohnt, aber schön.
Warum die Fernbedienung? Das wirkt so technisch in den Gefühlen - und als Leser wusste ich auch nicht genau warum die Fernbedienung jetzt so wichtig ist - läuft da nicht schon die ganze Zeit soone Mucke?
Während ich weiter kreise, wandern die Hände zum Hintern, wie in Trance.
Ich würde vorschlagen, das "wie in Trance" wegzunehmen. Das liest man doch vorher schon raus. Und bei dem Sake-Pegel ist das wahrscheinlich sogar Trance.
Dreimal greife ich in die straffen Backen und merke nicht, dass sich der Rock gelöst hat und auf den Boden gerutscht ist.
Das "dreimal wirkt auch so "technscih". Und dass sie sich selbst "straffe Backen" komplimentiert wirkt für mich zu Eingebildet.
„Strip für mich“, weht mir entgegen.
Warum eigentlich nicht? Wäre nicht das erste Mal.
Das "Wäre nicht das erste Mal." könnte ich noch verstehen - aber wenn ich drüber nachdenke. würde ich es rauslassen.
Für meinen jeweiligen Freund hatte ich es schon getan …
DER Satz war für mich aber der komplette Stimmungskiller! bitte nimm den auf jeden Fall raus. Habe echt nich tverstanden, wie sie an ihre Ex-Typen denken kann und dann immer noch "spaßig dabei" ist. Geht aus meiner Sicht gar nicht.
Ich drehe mich wieder zu ihr und halte Toni meinen String unter die Nase. Sie ist mehr als erregt und kniet sich vor mich.
Ja, die "Überraschung" fand ich gut.

Fazit: Ich kann die Vorkommentatoren schon auch verstehen. Etwas Konflikt wäre gut - vielleicht, wie sie sich beim Sushiessen unsicher fühlt, weiß nicht, was sie machen soll. Vielleicht etwas bammel hat. Das liest man alles nicht und hätte doch etwas Konfliktpitiential mit sich selbst.

soweit mein Leseeindruck, vielleicht kannst Du damit was anfangen
Gruß
pantoholli

 

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