- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 10
Zelten gehen
Ich verließ leise unser Zelt, während du schliefst. Es würde wieder Regen kommen. Diesmal versuchte ich nicht dich zu wecken. Du wirst schon wach werden, wenn es langsam durch das Dach tropft, dachte ich. Aber solange konnte ich nicht warten.
Mit dem Regen sollte Sturm kommen. Er würde die Heringe rausreißen, die noch wie kleine Anker in der Erde steckten. Das Obdach würde zur flatternden Hülle werden. Sie legt sich auf den, wie das Laken auf die Leiche, der die Zeichen herannahenden Gewitters ignoriert.
Nein, solange wollte ich nicht warten. Ich wollte nicht schon wieder gegen den Sturm ankämpfen.
Heute gehe ich ins Hotel. Menschen kommen, Menschen gehen. Sie beachten mich nicht. Auch ich habe kein Interesse an ihnen.
In meinem Hotelzimmer schaue ich aus dem Fenster. In der Ferne sehe ich dunkle Wolken.
Ich gehe zu Bett, kuschel` mich in die Decke und mache das Licht aus.