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Zum Kotzen

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09.02.2002
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Zum Kotzen

Zum Kotzen

Das farbenreiche Licht des Fernsehers flimmert durch den Raum. Du sitzt vor der Glotze und trinkst Bier. Ohne mich.

Wunder...ich glaubte vor langer Zeit, es sei ein Wunder, dass ich dich treffen durfte. Ein Wunder welches mich so sehr entzückte, dass ich alles um mich herum vergaß.

Unsere Beziehung ist schon längst kein Wunder mehr. Du kamst, um mir den Kopf zu verdrehen, nun verdreht sich mir der Magen, wenn ich an unseren Scherbenhaufen denke.
Es gab Momente, als ich mich auf dich freute, wenn wir uns längere Zeit nicht gesehen haben. Nun ist es Gewohnheit.
Jeden Tag der selbe Scheiß.
Zum Kotzen.

Ich schau in die Nacht hinaus. Warte. Worauf? Hab’s vergessen. Was willst du? Warum schaust du mich so vorwurfsvoll an, wenn du einmal den Kopf vom Fernseher löst? Hast du’ne Ahnung wie sehr du mir mit diesen seltsamen Blicken auf den Geist gehst? Hast du’ne Ahnung, was in mir vorgeht oder regt sich in dir nur wieder dein beschissener Stolz?


Du schaust mich an, als würdest du mich durchschauen. Deine Augen heften sich mit Gewalt an mich. Eindringliche Blicke, denen ich zu entkommen versuche. Du glaubst, alles über mich zu wissen.
Nichts weißt du von dem, was ich mit meinem ausdrucklosen Gesicht in die Nacht hinaus werfe. Nichts.

Du erkennst mich nicht wieder. Das ewige Lachen ist verschwunden, wirst es wohl auch nicht mehr sehen. Ich weiß nicht mehr, wo ich es verloren habe...
Die kalte Nachtluft ist anziehender, als du es bist. Irgendwie befreiend, den Oberkörper so aus dem Fenster zu lehnen, dass man fast hinausfällt. Sechstes Stockwerk eines alten Plattenbaus...und ich hab eigentlich Höhenangst.
Ich versuche dich zu ignorieren, doch es will mir nicht gelingen. Obwohl ich es nicht möchte, achte ich viel zu sehr darauf, was du tust, wohin du schaust.

Werbung. Ausgerechnet jetzt. Wieder heften sich deine Augen an mich. Wartest darauf, dass ich etwas sage...Gequältes Schmunzeln. Du stehst auf.
Erinnerungen. Vor Wochen, Monaten saßen wir gemeinsam vor diesem Bildschirm, standen wir gemeinsam vor diesem Fenster...egal was. Heute widert es mich an. Eine sinnlose Zeit. Vergeudet. Für nichts. Nur Schweigen.
Wir sind am Ende.

Sex! Es wird wieder so enden. Wieder werden wir uns nicht anders zu helfen wissen. Eine Art Versöhnung? Nein. Eher ein hoffnungsloser Versuch beieinander zu sein. Und Warten. Warten darauf, dass es endlich vorbei ist. Ein leerer Blick an die Decke.
Ein Seufzer und alles ist vorbei. Du wirst dich wieder an mich drängen, deinen Arm um mich schlingen. Und es wird sich für einen Augenblick vertraut anfühlen. Doch diese Nähe ist nicht das, was ich will.

Es geht vorbei.
Wer bist du? Ich erkenn dich nicht wieder, du erkennst mich nicht wieder. Unsere Gesichter sind noch die gleichen, doch das reicht längst nicht mehr aus, um nicht alleine zu sein.
Es ist vorbei.

Kopflos schreite ich dir in dieser wertlosen Nacht entgegen. Fragende Augen. Schulde ich dir Antworten? Über mein schlechtes Gewissen? Oder über ihn? Sag du es mir! Willst du es überhaupt hören?
Ich wünschte es würde dich verletzen. Ich möchte sehen, wie es auch dir beschissen geht!
Er wollte mich küssen, hörst du? Er sagte, er liebt mich! Ich antwortete, er sei mein Freund, mein bester Freund. Ich log ihn an. Ich log für dich. Um dich nicht zu verletzten.
Verdammt.
Ja, ich bereue es, ihn nicht geküsst zu haben.
Weißt du, was ich mir in jenem Moment wünschte? Dass er es trotzdem tut! Dass er mich einfach küsst, ohne Erklärung. Ohne Grund. Dass er mich dir wegnimmt – dass er mich dir abnimmt. Vielleicht wollte ich auch mehr.

Schweigen...

„Gehen wir schlafen?“, fragst du und legst deine Hände auf meine Schultern. Ein kalter Schauer. Jedes einzelne Härchen auf meiner Haut sträubt sich. Vetraute Berührungen. Du schaust mich mit fragenden Augen an. Was erwartest du von mir?

Wir ziehen uns aus, als du dich von mir löst. Jeder für sich. Ich spüre deinen Blick auf meiner nackten Haut. Gleichgültig. Wie oft hast du mich wohl nackt gesehen? Scheißegal. Ich ahne was jetzt kommt. Du schmiegst dich an meinen Rücken, als wir bereits im Bett liegen.
Wärme.
Und Sehnsucht.

Tränen.

Doch es ist vergangen. Gewohnheit und Erinnerungen sind nicht das, was ich will.
Tu was du willst. Es ist die letzte Nacht.

 

Hm, meines Erachtens ist nicht genug Geschichte im Text. Klingt eher nach typischer Beziehungsverarbeitungspseudolyrik, die einem die beste Freundin vor die Nase hält.
Sorry, aber hat mir absolut nicht zugesagt. Die typischen Floskeln halt.

Trotzdem nicht aufgeben ;)

lg, Pan

 

Hi Hobbit,

Hm, ich kann nicht sagen, dass es mir nicht gefallen hat.
Für eine Geschichte zu wenig Handlung? Mag sein, aber man/ich kann mir das drumherum gut vorstellen.
Aufjedenfall hat mir deine Schreibstil gefallen.
Fast hatte ich schon gedacht, deine Prot würde sich aus dem Fenster stürzen. Gut das sie es nicht getan hat.

Ich denke es war deine Absicht, in kurzen Zügen, das Ende einer Beziehung zu erzählen.
So habe ich es gesehen und so hat es mir gefallen. :)

lieben Gruß, coleratio

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin Hobbit,

so schön das Stimmungsbild auch ist, du bist hier auf Kurzgeschichten.de
Da finde ich den Einwand, es handelt sich um zu wenig bis gar keine Geschichte nicht unerheblich. Der gilt übrigens für alle vier heute von dir geposteten Werke.

Lieben Gruß, sim

 

ich finde schon das vor allem diese eine KG ist. Verstehe nicht, warum das nicht so sein sollte.

 

@sim

hatten wir das Thema nicht schon mal? :Pfeif:
Wir haben hier alle schon "KGs" gelesen, die wirklich keine waren.
Ich glaube, Hobbit ist ziemlich neu hier (hab nicht drauf geachtet)
Ausserdem traue ich ihr zu, dass sie längere/ausführlichere KGs schreiben kann. Ein netter Hinweis wär nicht schlecht, oder ;)

@ S.H.

Irgendwie habe ich das Gefühl, das gehört hier nicht hin
Wahnsinnig Aufbauend :dagegen:

@Hobbit,

nochmal, mir gefällt dein Stil, aber es wäre wirklich, (für dieses Forum) besser, wenn deine KGs mehr Handlung hätten.
Für mich kein Zweifel, dass du das kannst. Du wirst sehen, es macht mehr Spaß, auch als Autor, in eine KG eizutauchen. :)

 
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es ist ein Mindestmaß an äußerer Handlung, vom Sessel bis ins Bett.
Alles andere sind um sich selbst kreisende Gedanken einer Protagonistin, die sich damit quält, den einen zu lieben und den anderen nicht mehr.
Wahrscheinlich ein Text, den du, nur für dich bestimmt, in einer persönlichen Situation so empfunden hast. Was aber bringt dich zu dem Gedanken, dass dieser Text für einen Leser interessant sein könnte?

Ich habe für solche Texte immer ein ganz einfach Überlegung. Stelle dir vor, du würdest ein Buch mit Geschichten kaufen. Und du würdest nur Texte dieser Art darin finden. Sich selbst bemitleidende Texte über eine falsche Entscheidung die man getroffen hat., Gedanken, die man seinem Tagebuch anvertraut oder vielleicht der besten Freundin? Wäre das nicht enttäuschend? Was macht diesen Text für dich "für andere erzählenswert"? Weshalb muss Leser unbedingt wissen, was du ihm erzählst? Weil du deine Stimmung gerade mal eben los werden willst oder weil diese Stimmung den Leser weiterbringt oder unterhält? Nur zweiteres und drittes wäre für eine Veröffentlichung hier akzeptabel. Schreiben für Publikum muss entweder unterhalten oder das Private in einen gesellschaftlichen Kontext bringen. In dieser Rubrik darf es vielleicht auch einfach erregen oder romantisch träumen lassen. Dein Text erfüllt aber nichts von alledem. Es ist ein schlichter "Warum bin ich so blöd" Tagebuchtext. Also für mich keine Geschichte.

coleratio, Hobbit ist seit Sptember 2002 dabei, also schon ein halbes Jahr länger als ich. Sie sollte die Regeln also kennen. ;)

Das der Text als Stimmungsbild schön ist, habe ich im ersten Posting ja bereits geschrieben. Nur er ist eben keine Geschichte. Und solche Texte in dieser Art haben leider oft Fliegen und Misthaufencharakter. Kommt einer, kommt eine Schwemme, schon weil man solche Bilder in zehn Minuten verfassen kann.

 

Schön, dass euch der Stil gefällt.

Ich danke euch, für die Einwände. Wenn ich dem noch etwas hinzufügen darf?
Ist es denn vorgegebn, wieviel Handlung in einer Kg zu sein hat? Die Handlung dieser, geschieht wohl hauptsächlich in der Gedankenwelt. Aber vielleicht habt ihr recht, dass ich das Drumherum etwas näher beschreiben sollte. Vielleicht werde ich mich auch noch einmal dran setzen. Habe lange hier nichts mehr gepostest (die alten sind mir jetzt auch mehr als peinlich). Schon lange keine Geschichten mehr. Aber glaubt mir, ich schreibe durchaus auch längere Sachen, mir fehlt also nicht die Vorstellungskraft.
Ich dachte, dass das zu dieser hier ganz gut passen würde. Naja, was sol's. ist nicht ausgeschlossen, dass sie bald in überarbeiteter Fassung hier zu lesen sein wird.
Danke für die Kritik. :D

Hobbit

 

schön Hobbit,

auf eine längere Version bin ich sehr gespannt. :)

Lieben Gruß, sim

 

@ S.H.
auch auf die Gefahr hin, dass es jetzt offtopic wird.

Wenn du dich nicht berufen fühlst, einpaar nette/hilfreiche Worte zu sagen, warum hast du überhaupt geantwortet. :confused:
Moderatorin bist du auch nicht.
Tut mir leid, deine Worte finde ich einfach arrogant.

@ Sim,
kannst du von mir aus löschen, aber ich koche.

 

das wird leider wirklich offtopic. Ich bin sicher, das könnt ihr per PN klären.

Lieben Gruß, sim

 

Ähem.

ich lass das für heute lieber mal. Hab jetzt ein bisschen daran herumgebastelt.
Brauche Zeit dafür. Vielmehr Zeit und vor allem Ruhe.
Bin nämlich grad bei'ner Freundin, da ich noch (aber bald) kein Internet habe.

Bis dahin danke.
Bald wird sicher eine komplett überarbeitete Geschichte erscheinen. Jetzt habe ich es vorerst glaub ich nur noch schlimmer gemacht. :P

Bis denne

 

werd es nochma in ruh überarbeiten
:D danke fürs lesen und Kritik

 

Ich finde auch das es eine kurzgeschichte ist und ich mag es, wenn soviele Gedanken des Protagonisten dargestellt werden. So kann man sich mit der person identifizieren oder nicht, das ist dem leser selbst überlassen, also wird es auch leser geben, dem sie gefällt oder nicht. Mir gefällt es jedenfalls.
bYe

 

*grins* Schön das du dich verstanden fühlst. Aber ich denke wenn man mal in so eine Situation kommt, denkt man bestimmt einige Sachen genauso, wie du sie beschrieben hast.
bYe

 

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