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Zurück ins Leben

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18.01.2004
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Zurück ins Leben

Zurück ins Leben

Sie spielte eine Rolle, gegen die sie sich immer gewehrt hatte. Es war das Leben ihrer Mutter, dass sie jetzt führte. So wie ihre Mutter es sich für sie vorgestellt hatte. Einen anständigen Mann heiraten, jemanden wie ihren Vater, Kinder in die Welt setzen und für die Familie sorgen.
Was war geschehen? Hatte sie Angst vorm Leben bekommen?
Sie kümmerte sich um alles, um das sich eine Frau zu kümmern hatte. So wie ihre Mutter es bis zu ihrem Tod getan hatte. Doch Victoria hatte schon als kleines Mädchen ganz andere Vorstellungen vom Leben. Sie wollte nicht so enden wie ihre Mutter. Sie wollte schöne Kleider tragen, wollte von Männern bewundert werden. Hatte den Traum, unabhängig und erfolgreich zu sein. Doch ihre Eltern erlaubten ihr nicht, das Abitur zu machen.
„Mädchen, was willst du mit Abitur? Du heiratest einen vernünftigen Jungen, der dich gut versorgen kann und schenkst ihm Kinder. Damit hast du genug zu tun, da brauchste kein Abitur dafür!“
„Wir können dich nicht bis zum Abitur durchfüttern, siehe zu, dass du einen guten Hauptschulabschluss machst. Der Rest ergibt sich, wenn du einen netten Jungen mit nach Hause bringst, basta!“
Sie redete immer wieder auf ihre Eltern ein, es half nichts. Ihre Mutter war überzeugt davon, dass Mädchen keine höhere Schulbildung brauchen. „Ich habe auch nur Hauptschulabschluss und Papa hat mich trotzdem geheiratet. Warum soll das bei deinem Zukünftigen anders sein?“
Victoria bereitete morgens, mittags und abends das Essen, sie putzte das Haus, ging einkaufen, versorgte liebevoll das Kind und kümmerte sich um ihren gebrechlichen Vater.
Mit anderen Worten, sie führte ein ganz normales Leben, so wie es in ihrem Dorf für Frauen üblich war.
Manchmal gefiel ihr das Hausfrauendasein sogar ganz gut. Ihr Mann liebte sie, ihr Vater war dankbar, dass er sie hatte, ab und zu erhielt sie sogar Annerkennung für ihre mühevolle Arbeit. Und ihr kleiner Sohn schenkte ihr allmorgendlich ein fröhliches Lächeln.
Sie musste einfach glücklich sein!
Und doch, im Tiefsten ihres Innern war sie es nicht. Denn sie lebte nicht wirklich das Leben, dass sie wollte. Sie lebte so, wie man es von ihr erwartete. Sicher, ihr Leben war nach außen hin ausgefüllt. Sie hatte keine Langeweile. Aber in ihr war eine unendliche Leere.
Wenn sie ihre tägliche Routine erledigt hatte und alle im Haus schon friedlich vor sich hinschlummerten, überkam sie eine unbändige Sehnsucht. Diese Sehnsucht hieß Leben, frei sein, genießen, wirklich glücklich sein. In diesen Momenten wollte sie am liebsten ihre Sachen packen und ein anderes Leben führen. Doch sie traute sich nicht.
Als sie das letzte Mal, es war vor zehn Jahren, siebzehnjährig, ihre Sachen gepackt hatte und ins Leben gegangen war, musste sie sich sehr schnell eingestehen, dass sie kläglich gescheitert war. Nach einem Jahr war sie völlig mittellos und halbverhungert in ihr Heimatdorf zurückgekehrt. Ein paar Jahre später musste sie dann heiraten, weil sie ungewollt schwanger wurde.
Nun saß sie hier und fühlte sich eingesperrt.
In diesen stillen Momenten, in denen sie mit sich allein war, weinte sie und fragte sich, was sie noch vom Leben zu erwarten hatte. Ein Leben wie dieses, Tag ein, Tag aus der gleiche Trott. Nur Routinearbeiten, eine Beziehung ohne Leidenschaft, keine Aussicht auf ein eigenbestimmtes Leben voll Kreativität, Neugierde und Abwechslung.
Oft schon hatte sie eine Packung Schlaftabletten vor sich stehen gehabt und war kurz davor gewesen, diese Tabletten zu schlucken. Einfach wegschlafen, in eine andere Welt, die vielleicht besser und einfacher war als diese. Doch immer wurde sie aus diesen Gedanken jäh herausgerissen, entweder, weil das Kind schrie, ihr Vater nach ihr rief oder ihr Mann sie bat, doch endlich ins Bett zu kommen.
So lebte sie nun schon einige Jahre. Die Unzufriedenheit in ihr wuchs.
Bis sie eines Tages eine Sendung im Fernsehen sah. Einen Bericht über alleinerziehende Väter. An dem Tag fasste sie ihren Entschluss. Jetzt wusste sie, dass sie es wagen konnte.
Es schliefen noch alle, als sie aufstand, ein paar ihrer Sachen packte und einen Abschiedsbriefan ihren Vaterschrieb und einen in dem stand:
Mein lieber Mann, mein geliebter Sohn!
Ich weiß, ihr werdet es nicht verstehen, aber ich halte es hier einfach nicht mehr aus. Mir fehlt die Luft zum Atmen. Ich liebe Euch, aber wenn ich bleibe, gehe ich zugrunde. Ich muss mein eigenes Leben leben. Auch wenn ihr es nicht verstehen könnt, bitte versucht mir zu verzeihen. Sucht mich nicht, ich werde nie mehr zurückkehren. Ich muss gehen, zurück ins Leben..
In Liebe
Victoria

Mit Tränen in den Augen verließ sie leise das Haus und ging für immer fort.

 

Hallo Carrie,
ein schwieriges Thema, auch in der heutigen Zeit noch, obwohl den Mädchen heute ein Schulabschluss "gestattet" ist und viele auch beruflich ihren Mann stehen können/dürfen. Aber Mütter, die ihre Kinder verlassen, dass ist immer noch tabu.
Und dennoch hast du dies so eindringlich geschildert, dass man Victoria, zu rufen wollte, "Hau ab", um ihr dann zum Schluss still "Alles Gute", zu wünschen.
Gefällt mir.
Lieben Gruß
Angela

 

Hallo carrie

Eine traurige Geschichte. Die entscheidende Wendung ist mir aber nicht ganz klar geworden: Warum fasst sie den Entschluss zu gehen, nachdem sie diese Fernsehsendung gesehen hat? Was war es, dass das Fass zum Überlaufen gebracht hat? Hier wäre es toll, wenn man etwas mehr über ihre Gedanken an diesem Abend erfahren könnte.

Warum verabschiedet sie sich nur von Mann und Kind, aber nicht von ihrem Vater?

Noch ein paar Kleinigkeiten:
Ihre Mutter sagt "sehe zu". Richtig ist "siehe zu" oder "sieh' zu", es sei denn, Du wolltest bewusst Deine Figur umgangssprachliche Unkorrektheiten sagen lassen.
"putzte das Haus"
"Und doch, im Tiefsten ihres Innern war sie es nicht. Denn sie lebte nicht wirklich das Leben, dass sie wollte."

franck

 
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Hi angela,
es freut mich, dass dir die KG gefallen hat.
danke das du die Geschichte gelesen hast. Auch wenn Frauen heute eine bessere Schulbildung haben können, in bestimmten Kreisen ist es immer noch nicht so und außerdem besteht die Problematik Heiraten und Kinder kriegen vereinzelt immer noch. Und du hast recht, Mutter verläßt ihr Kind ist auch heute noch ein Tabuthema.
glg
carrie

Hi franck,
danke für's lesen meiner Geschichte.
Die Fehler habe ich beseitigt.
Jetzt verabschiedet sie sich auch von ihrem Vater!
Du fagtest noch, Zitat: Was war es, dass das Fass zum.........Die innere Unzufriedenheit, das unglücklich sein. Nach der Sendung hatte sie eine Antwort auf ihre Frage, was wird mit ihrem Sohn.
Den Entschluss fasste sie, gerade weil sie die Fernsehsendung gesehen hatte. Sie fühlte danach, dass sie ihren Sohn beruhigt bei ihrem Mann lassen konnte.

lg
carrie

 

Hi carrie,


Puh, das geht unter die Haut.
Ich könnte mir zwar nie vorstellen meine Kinder zu verlassen, aber ich kann auch deinen Prot verstehen.
Also, wenn ich "Sie" wäre, hätte ich mir vieleicht eine kleine Hintertür offen gelssen. Indem ich mich hin und wieder mal gemeldet hätte...

Aber, was rede ich da, das würde ja garnicht funktionieren. Damit würde sie ihre Freiheit ganz schnell wieder verlieren.
Nein, ich bin froh das ich nicht in der Haut deines Prots stecke. So neben bei hoffe ich, du auch nicht.

Trotzdem glaube ich, dass es ganz vielen Frauen so geht,die allerdings nie den Mut und auch die Mittel haben, um ihre Sehnsucht zu erfüllen.

glg. coleratio

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo carrie,

auf zur nächsten Runde. ;)
In dieser Geschichte sehe ich allerdings keine logischen Brüche. Insofern ist sie in sich rund und thematisch gut. Ich füchte, vereinzelt kommt die Einstellung der Eltern von Victoria sogar heute noch vor, zum Glück aber nur noch selten.
Zum Glück ist der Weg über das Abitur auch nicht die einzige Möglichkeit, unabhängig und erfolgreich zu sein. Andererseits sind Unabhängigkeit und Erfolg aber auch keine zuverlässigen Indizien für Glück.
Dennoch haben du oder deine Protagonistin etwas unterlassen. Der Ausbruch Victorias, der Brief den sie ihrem Mann und ihrem Kind zum Ende schreibt, wäre viel plausibler, wenn sie wenigstens versucht hätte, mit ihrem Mann über ihre Gefühle zu sprechen. Es gibt für Erwachsene viele Möglichkeiten, das Abitur nachzumachen. Deine Protagonitin schweigt und setzt ihren ahnungslosen Mann vor die Tatsachen ihrer Entscheidung. Insofern schließe ich mich Angela nicht an. Ich hätte ihr nicht zurufen mögen, dass sie abhauen soll, solange nicht klar ist, dass ihr Mann für ihre Situation kein Verständinis aufbringt.
Stilistisch möchte ich dich bitten, etwas weniger zu beschreiben.

Victoria bereitete morgens, mittags und abends das Essen, sie putzte das Haus, ging einkaufen, versorgte liebevoll das Kind und kümmerte sich um ihren gebrechlichen Vater.
Eintönigkeit wird im Leser greifbar, wenn du sie erzählst. Bei dieser Geschichte wäre es möglich, wenn du den Tag ihres Briefes in seinem Ablauf erzählst und die Haltung der anderen in Rückblenden einbaust. Am Beispiel des Zitatsatzes oben als Vorschlag:
Jeden Tag ein flüchtiger Kuss, wenn Kind und Mann sich in ihren spannenden Tag verabschieden. Das Frühstück haben sie halb im Stehen gegessen, die Milch schwappte wie immer aus des Sohnes (ein Name für ihn wäre gut Cornflakesschüssel. Acht Jahre jeden Morgen Cornflakes, wer kann das ertragen?
Dieser Satz ist nur als Beispiel für das gemeint, worauf ich mit meiner Kritik hinaus möchte. Deine Geschichte tendiert ein bisschen dazu, über Victorias Leben zu referieren, anstatt darüber zu erzählen. Das meine ich nicht böse, sondern nur als konstruktiven Hinweis, wie du deine Geschichte noch verbessern kannst.
franck hat dir in seiner Korrekturliste leider einen Fehler untergejubelt, der vorher wohl keiner war.
Es war das Leben ihrer Mutter, dass sie jetzt führte.
wirklich das Leben, dass sie wollte.
in beiden Fällen ohne doppeltes es. (Du kannst es ja durch welches ersetzen.)

Lieben Gruß, sim

 

Hallo

Im Text steht das dass mit 2 s, daher habe ich den Satz zitiert und das überflüssige s fett gemacht. Ich werde das aber nie mehr so schreiben, weil es anscheinend immer zu Missverständnissen führt.

franck

 

Hi sim,
danke für deine Anregungen. Muß nochmal darüber nachdenken. Im Moment sehe ich es noch so, dass die Eintönigkeit wichtig für die Geschichte ist, damit sie die Gefühle der Protagonistin unterstreicht. Mit ihrem Mann reden will sie vielleicht nicht, weil sie Angst davor hat, dass er Verständnis aufbringt. Das würde ihr aber nicht wirklich etwas nützen, denn sie will dieses Leben so und mit diesem Mann nicht.
Und dadurch, dass sie nicht mit ihrem Mann redet, wollte ich auch aufzeigen, dass sie eine unreife und unrealistische Entscheidung trifft, die sie auch nicht glücklicher machen wird. Ganz im Gegenteil. (auch Frauen machen Fehler)
Danke fürs lesen meiner Geschichte.
glg carrie

 

Hallo Carrie,

das Nebensächliche vorneweg:

Es schliefen noch alle, als sie aufstand, ein paar ihrer Sachen packte und einen Abschiedsbriefan ihren Vaterschrieb und einen in dem stand:

Zwei Leerzeichen und ein Komma nach "...und einen" fehlen.

Meine Gedanken zum Inhalt der Geschichte gleichen denen von Sim. Der Ehemann bleibt als Person nebulös bzw. das, was en passant über ihn erwähnt wird, lässt ihn nicht als Unmenschen erscheinen. Warum soll er es nicht begrüßen, wenn sich seine Frau über die Rolle des Hausmütterchens hinaus entwickelt? Schließlich würde er auch davon profitieren, wenn seine Frau zufriedener ist. In deiner letzten Antwort deutest du an, dass die Prot mit diesem Mann nicht mehr leben will; das ist geschichtenlogisch völlig legitim, aber dann solltest du einfließen lassen, dass und warum sie ihres Mannes überdrüssig ist.

Außerdem hat es sich meiner beruflichen und persönlichen Erfahrung nach auch in den sog. "bildungsfernen" Schichten (blödes Unwort!) herumgesprochen, dass ein Ehering keine Lebensglückgarantie darstellt und eine gute Ausbildung auch für Frauen wichtig ist. Sprich: Wenn das wirklich glaubwürdig sein soll, müsstest du meiner Ansicht nach den Plot ausdrücklich in ein vergangenes Jahrzehnt oder in eine extrem hinterwäldlerische Region verlegen.

Grüße, Chica

 

hi Chica,
erstmal danke fürs lesen meiner Geschichte.
Zum Ehemann: alles richtig was du schreibst, aber wenn ich das eventuelle Verständnis des Mannes berücksichtigt hätte, wäre eine andere Geschichte daraus geworden. Es geht mir nicht darum, dass eine Frau die Möglichkeit hat, sich über das Hausmütterchen hinaus zuentwickeln. Ich wollte zeigen, dass diese Frau in eine Rolle gedrängt wurde, die sie nicht wollte. Der Ausbruch von ihr aus der Rolle mag sehr extrem sein, aber warum immer in den Normen bleiben. Mir ging es darum, dass es auch möglich ist, ein kleines Kind und einen Mann zu verlassen, die Bewegründe dafür zu erfassen und eine Mutter die ihr Kind verläßt, nicht pauschal zu verurteilen.
Zu deiner Anmerkung bezüglich der Bildung magst du grundsätzlich recht haben, aber ich weiß verbindlich, dass es soetwas noch gibt, hier unter uns und nicht in hinterweltlerischen Regionen. Und auch hier so glaube ich, gilt der Satz: Ausnahmen bestätigen die Regel. Auch heute ist es nicht immer selbstverständlich, dass ein Mädchen sein Abitur machen kann. Getreu nach dem Motto, Realschule reicht doch auch. Vielleicht ist es ein wenig überspitzt von mir dargestellt, aber die Einstellung existiert noch in den Köpfen einiger Leute.
glg carrie

 

Hallo carrie,
beim Lesen der Geschichte fiel mir spontan ein, eine Frau, die sich nicht(s) (zu)traut!
Erst eine Fernsehsendung über alleinerziehende Männer ist der Anlass sich einem neuen Lebensabschnitt zuzuwenden. Dass diese Ehe, die sie gezwungenermaßen eingegangen ist, nichts mit Liebe und Vertrauen gemein hatte hast du aus der Sicht der Frau gut dargestellt. Dennoch kann ich keine Sympathien für sie hegen. Der Entschluß allen Verplichtungen zu entsagen, sozusagen als Retourkutsche für das ungewollt aufgebürdete Leben, welches sie nicht führen wollte, setzt sie meiner Meinung nach zu sehr ins Unrecht. Wenn du wolltest, dass sie und ihre Sehnsüchte verstanden werden, hätte meiner Meinung nach mehr Inhalt gebraucht. Zum Beispiel, ihre Empfindungen, als Kind, dass von den Eltern gegängelt wird, als Ausreißerin, die reumütig zurückkehrt. Ihre Schmach, dass ihre Träume nur Schäume waren, ihre Selbstzweifel über ihr Versagen. Sim sagte es schon, erzähle. Was war der Grund für die Heirat? Warum ließ sie es geschehen. Hatte sie Angst? Oder ist es ihr Naturell bei kleinsten Schwierigkeiten den einfachsten Weg zu gehen?
Liebe Grüße
Goldene Dame

 
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Hallo Goldene Dame,
danke für das Lesen meiner Geschichte. Deine Anregungen sind gut nachvollziehbar für mich. Die Idee der Geschichte war für mich der Versuch, aufzuzeigen, dass Frauen in Rollen gedrängt werden können, in die sie nicht hinein wollen und doch aufgrund der Gesellschaftlichen Zwänge gehen. Wichtig war für mich auch, die Möglichkeit, dass eine Frau eine Familie verlässt ohne handfesten Grund aus Sicht der Anderen, wie z.B. das sie geschlagen wird oder soetwas.
Vielleicht schreibe ich die Geschichte nocheinmal neu.
Danke und ganz lieben Gruß
carrie

 

Hallo carrie,
es freut mich, dass ich dir weiterhelfen konnte.
Lieben Gruß
Goldene Dame

 

Die Idee der Geschichte war für mich der Versuch, aufzuzeigen, dass Frauen in Rollen gedrängt werden können, in die sie nicht hinein wollen und doch aufgrund der Gesellschaftlichen Zwänge gehen
Aber das führst du mit einigen Sätzen (schon ziemlich am Anfang) ad absurdum:

Victoria hatte schon als kleines Mädchen ganz andere Vorstellungen vom Leben. Sie wollte nicht so enden wie ihre Mutter. Sie wollte schöne Kleider tragen, wollte von Männern bewundert werden. Hatte den Traum, unabhängig und erfolgreich zu sein. Doch ihre Eltern erlaubten ihr nicht, das Abitur zu machen.
Entschuldige, aber ab da konnte ich deine Geschichte wirklich nicht mehr ernst nehmen. Den Rest habe ich dann nur noch mit leichtem Kopfschütteln gelesen. Die Krone des ganzen war natürlich die Sache mit den Schlaftabletten. Der ganze Text ist ziemlich klischeehaft (Dorf, gebrechlicher Vater, Dasein als Hausfrau, ungewollt schwanger -> Zwangsheirat, Alltagstrott). Gott sei Dank verzichtest du auf das andere übliche: Schläge durch den Mann / Kindesmißbrauch.

Also wenn du schon den Leser langweilen möchtest, dann hol doch am Ende wenigstens eine ordentliche Pointe hervor. Die Happy-End-Variante ist die einfachste Lösung gewesen. Und somit die langweiligste. Sicher: Für die BILD interessant, für mich jedoch völlig belanglos. Wobei ich die BILD nicht in Frage stellen möchte, der Sportteil ist super!

Nun haben wir fast den November erreicht. Wirst du den Text noch einmal überarbeiten? Nicht, dass es sich lohnen würde...

Gruß,
Poncher

PS: Du kannst dich jetzt nur noch retten, wenn du angibst, in welchem Jahrzehnt der Kram spielen soll, und wann du die Geschichte geschrieben hast (1974 oder so...)

[edit]Ach ja... Alles Gute zum Geburtstag. Wer immer du auch sein magst.[/edit]

 
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Hallo Poncher,
vielen Dank erstmal, dass du meine Geschichte gelesen hast, und dann auch noch bis zum Ende, obwohl sie ja in deinen Augen so schlecht war. Die Happy-End-Variante Sei die einfachste gewesen, schreibst du. Welces Happy-End?
Okay, sicher ist die Geschichte um einiges zu verbessern. Sie ist vielleicht auch nicht unbedingt eine gute Geschichte. Aber Wieso schiebst du das Zitat ueber ihre Kindheit ein und erzaehlst mir dann, dass waere unglaubwuerdig? Kinder denken widerspruechlich und Frauen tuen es ebenfalls. Ich vermute auch mal, ohne dir wirklich nahe treten zu wollen, aber ich lese es aus deinem Profil, dass du aus Leipzig kommst, vielleicht da auch immer gelebt hast und ich weiss, dass das Rollenverstaendnis zwischen Mann und Frau im Osten ein anderes war als hier.
Ja, ich werde die Geschichte nochmal ueberarbeiten, es wird aber noch dauern, denn zur Zeit stecke ich mitten im Umzug.
Danke fuer deine Wuensche zum Geburtstag und auch nochmal vielen Dank fuers lesen meiner Geschichte.
lg
carrie

PS.: Ich weigere mich seit ueber 30 Jahren die Bildzeitung zu lesen.
Klischeehaft hin oder her, ich kann es nicht mehr hoeren, und denke auch solche Leben gibt es ganz einfach.

 
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Hallo carrie!

Ich konnte leider die Handlung Deiner Protagonistin auch nicht ganz nachvollziehen. Abgesehen davon, daß ich mir sowieso nicht erklären kann, wie eine Frau ihr Kind verlassen kann, finde ich auch in Deiner Geschichte zu wenig Begründung.
Aber ich fürchte, auch mit einer Überarbeitung wirst Du zumindest mich nicht überzeugen können. Kennst Du zufällig das Buch Eine Hütte für mich allein von Joan Barfoot? Wenn nicht, solltest Du das unbedingt lesen, wenn Dich das Thema interessiert (auf englisch heißt es »Abra«). Da verläßt auch die Protagonistin Mann und Kinder (sie tut das allerdings, nachdem sich eine Freundin umgebracht hat, was den Entschluß für mich irgendwie noch ein wenig nachvollziehbarer macht, da die Angst, ebenso zu enden, mitspielt), kauft sich eine Hütte im Wald und lebt dort. Nach Jahren findet ihre Tochter sie und die beiden Frauen führen ein langes Gespräch, während dem ich immer gehofft und eigentlich auch geglaubt hatte, daß sie sich doch entschließt, wieder nach Hause zu gehen. Aber sie bleibt dort.
Selbst dieses Buch konnte mich nicht davon überzeugen (und ich hab es mehrmals gelesen), daß so ein Schritt den Kindern gegenüber fair sein kann, also mach Dir nichts draus, daß Du es auch nicht schaffst! ;)

Außerdem bin ich ein bisserl allergisch auf »ich verlasse Mann und Kind, weil es so emanzipiert ist«, so kommt es nämlich für mich aus Deiner Geschichte rüber, da sie offenbar gar keine anderen Wege versucht hat. Ich sehe da nämlich viel mehr, wie es sich auf das Kind auswirken wird, wenn die Mutter meint, es hindere sie am Leben, denn diese Aussage steckt ja auch dahinter. Auch, wenn sie im Abschiedsbrief schreibt »ich muss mein Leben leben«, heißt das für das Kind, daß es nicht Teil des Lebens der Mutter ist, und sowas ist ziemlich hart.
Ich kannte so eine Frau, die Mann und Kind alleine ließ – und sie tat das nicht deshalb, weil die Partnerschaft so schlecht gewesen wäre (sie hätte jederzeit eine Trennung ohne Schaden für das Kind mit ihm bereden können) oder sie sich nicht verwirklichen konnte, sondern weil sie es so unheimlich emanzipiert fand – wenige Wochen vor ihrem Entschluß war es noch Gespräch in einer Runde aus ihr, mir und noch zwei Frauen. Sie war einfach nur begeistert von der Idee, als Frau so zu handeln, wie es sonst Männer tun. – Der Sohn hatte anschließend ziemliche Störungen, saß im Kindergarten unterm Tisch und wenn eine Kindergärtnerin vorbeiging, fuhr er hervor und biß sie voll ins Bein. Als er sich dann endlich halbwegs daran gewöhnt hatte, daß er mit seinem Papa nun alleine war, entdeckte die Mutter ihre »Liebe« zum Kind wieder und machte alles noch schlimmer: Sie wechselten sich dann wochenweise ab, das Kind war nur mehr zerrissen, wußte nicht einmal mehr, wo es zuhause war. Und weil es so schön ironisch ist, sag ich auch noch dazu, daß es sich dabei um die erstgenannte Autorin des Buches »Kursbuch Gesundheit« handelt. Groß und gescheit reden, aber die seelische Gesundheit des eigenen Kindes gewissenlos zerstören. So ein Trampel. – Du siehst, ich bin bei dem Thema äußerst vorbelastet und kann so wahrscheinlich auch gar kein objektives Urteil über Deine Geschichte abgeben. Aber vielleicht fängst Du ja mit meinen Einwänden trotzdem was an, würd mich freuen. ;)

Doch Victoria hatte schon als kleines Mädchen ganz andere Vorstellungen vom Leben. Sie wollte nicht so enden wie ihre Mutter. Sie wollte schöne Kleider tragen, wollte von Männern bewundert werden. Hatte den Traum, unabhängig und erfolgreich zu sein. Doch ihre Eltern erlaubten ihr nicht, das Abitur zu machen.

Die Sache, daß man Mädchen früher oft sagte, sie bräuchten keine Ausbildung, da sie ohnehin einmal heiraten, kenne ich auch noch, und wie Poncher meint, tatsächlich noch aus den Siebzigern. Oft war es mit dem Argument verbunden, daß sich die Eltern nur für ein Kind die Ausbildung leisten können, und da sei es für den Bruder wichtiger.
Wenn das heute vorkommt, ist wohl hauptsächlich die finanzielle Situation ausschlaggebend, auch wenn sie vielleicht hinter dem Argumt »Mädchen brauchen das nicht« versteckt wird, da es gesellschaftlich weniger schlecht bewertet wird, an alten Traditionen festzuhalten, als sich etwas nicht leisten zu können.
Dieses Thema alleine – tiefgehend ausgearbeitet –, hätte mir als Geschichte wohl besser gefallen.

Das Tragen der schönen Kleider und von Männern bewundert werden zu wollen entspricht doch aber eigentlich ganz dem weiblichen Klischee, oder nicht? Ich würde das weglassen, dafür den nächsten Satz etwas ändern, z.B.: »Hatte den Traum, erfolgreich zu sein und wollte ihre Freiheit genießen/auskosten.« Mir ist zwar klar geworden, wie Du das meinst, daß sie eben nicht nur für einen Mann schön sein will, sondern in den schönen Kleidern ausgehen will, ihre Lust ausleben will, etc. Ich würde aber dieses Schön-sein-Klischee überhaupt draußen lassen, damit es zu keinen Mißverständnissen kommt.


Ein paar Jahre später musste sie dann heiraten, weil sie ungewollt schwanger wurde.

Umgekehrt mußte er sie vermutlich ja auch heiraten, weil sie ungewollt schwanger wurde. Er hat sich also die Situation ebensowenig ausgesucht.
Ich mag keine Emanzen, aber ich bin für Gleichberechtigung, und für mich ist das nicht dasselbe. Gleichberechtigung heißt nämlich, auch die Situation des anderen anzuschauen. Das ist natürlich schwierig, denn wenn man das tut, kommt man drauf, daß das Problem auch hier letztendlich die Erziehung ist. Wenn alle nur danach handeln, welche Erwartungen sie zu erfüllen gelernt haben, kann keiner glücklich werden. Und wenn die Frau davonrennt, um sich selbst zu verwirklichen, läßt sie dem Mann ebenso keine Wahl, wie es umgekehrt ist, wenn ein Mann sich einfach aus dem Staub macht. Dadurch, daß es eine Frau ist, die das tut, wird die Sache nicht besser. Vor allem dann nicht, wenn sie bisher diejenige war, die den intensiveren Kontakt mit dem Kind gehabt hat, also die wichtigste Bezugsperson war. Wenn ein Vater geht, der sowieso nie zuhause war, ist es weit weniger schlimm.

Und ich nehme ja an, daß wir uns in dem Punkt, daß ein Kind unter einer Trennung nicht leiden soll, einig sind, oder? Wie kann das aber im Fall Deiner Geschichte gehen? Sind Frauen, die »sich sowas trauen« wirklich zu bewundern? Ich verabscheue sie aus tiefstem Herzen.


Tag ein, Tag aus der gleiche Trott. Nur Routinearbeiten, eine Beziehung ohne Leidenschaft, keine Aussicht auf ein eigenbestimmtes Leben voll Kreativität, Neugierde und Abwechslung
Gerade als Hausfrau und Mutter kann man doch kreativ sein. Meine Ehe war auch nicht gerade rosig, eher die Augen blau, aber kreativ war ich immer, das hab ich mir niemals nehmen lassen. Manchmal war ich dann sogar froh, wenn er nach der Arbeit ewig lang nicht gekommen ist, weil ich dann länger Zeit hatte zum Basteln, Nähen, Wohnung umbauen, …


Oft schon hatte sie eine Packung Schlaftabletten vor sich stehen gehabt und war kurz davor gewesen, diese Tabletten zu schlucken. Einfach wegschlafen, in eine andere Welt, die vielleicht besser und einfacher war als diese. Doch immer wurde sie aus diesen Gedanken jäh herausgerissen, entweder, weil das Kind schrie, ihr Vater nach ihr rief oder ihr Mann sie bat, doch endlich ins Bett zu kommen.
Das klingt unglaubwürdig. Wenn schon überhaupt, dann würde ich sie das machen lassen, wenn sie alleine ist bzw. das Kind schläft. Während ihr Mann schon auf sie wartet, klingt das nicht realistisch. Statt dem Herausreißen aus den Gedanken durch irgendein Rufen könnte sie ja dann von selbst draufkommen, daß sie sich eigentlich gar nicht umbringen will, sondern ihre Situation ändern möchte. Man könnte auch Selbsterhaltungstrieb dazu sagen.

Auch dieses »Zurück ins Leben«, das Du sowohl als Titel als auch am Ende des Briefes verwendet hast, finde ich unpassend. Wenn sie doch noch gar kein Leben nach ihren Vorstellungen hatte, kann sie nicht »zurück« wollen. »Auf ins Leben« fände ich da richtiger.


Also jedenfalls solltest Du meiner Ansicht nach, egal in welche Richtung Du die Geschichte überarbeitest, mehr in die Tiefe gehen. Die Gründe für das Handeln der Protagonistin verständlicher machen. Wie gesagt, wird Dir das bei mir sowieso nicht gelingen :D, und ich denke, wenn Du den Mann als harschen Ungustl beschreibst, mit dem man nicht reden kann, macht es ihre Entscheidung auf der einen Seite zwar verständlicher, auf das Kind bezogen jedoch noch verantwortungsloser (wie kann man ein Kind bei so einem Mann belassen?).
Ich denke, daß das auch der Grund ist, warum Frauen sowas normalerweise nicht tun. Nicht, weil sie nicht emanzipiert genug sind, sondern weil sie mit dem Mann entweder reden und sich einigen können (was ja auch beinhalten kann, daß das Kind bei ihm bleibt), dann besteht kein Grund dazu, einfach wegzulaufen, oder man mit dem Mann eben nicht reden kann, dann würde auch keine liebende Mutter (als solche beschreibst Du die Protagonistin ja zuvor) ihr Kind ruhigen Gewissens bei ihm lassen – womit sich dann das Thema irgendwie selbst auflöst.

Noch ein zwei, drei Kleigkeiten:

»Es war das Leben ihrer Mutter, dass sie jetzt führte.«
»Denn sie lebte nicht wirklich das Leben, dass sie wollte.«
– in beiden Fällen »das«

»Ein Leben wie dieses, Tag ein, Tag aus der gleiche Trott.«
– tagein, tagaus


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Haeferl!
Danke fuer die intensive Beschaeftigung mit meiner Geschichte. Ich freue mich sehr darueber und fuehle mich geehrt. So das vorweg, jetzt zu deiner Kritik.

Abgesehen davon, daß ich mir sowieso nicht erklären kann, wie eine Frau ihr Kind verlassen kann, finde ich auch in Deiner Geschichte zu wenig Begründung.
Genau das ist der Punkt. Meine Ueberlegung war, eine Geschichte zu schreiben in der Frau/Mutter ihr Kind verlaesst, weil das in unserer Gesellschaft ein Tabuthema ist, bzw. Frauen, die soetwas tun, verurteilt werden.
Kennst Du zufällig das Buch Eine Hütte für mich allein von Joan Barfoot?
Klar kenne ich das Buch. Habe es vor vielen Jahren gelesen. Hat mich aber nicht dazu veranlasst, diese Geschichte zu schreiben.
Selbst dieses Buch konnte mich nicht davon überzeugen (und ich hab es mehrmals gelesen), daß so ein Schritt den Kindern gegenüber fair sein kann, also mach Dir nichts draus, daß Du es auch nicht schaffst!
In dieser Geschichte geht es auch nicht darum, was Kindern gegenueber fair waere, ich denke, das waere ein anderes Thema.
Allerdings stellt keiner in Frage, dass Maenner zu Tausenden ihre Kinder verlassen, dass ist dann in Ordnung, weil Kinder ja die Mutter brauchen, wird immer gesagt. Aber glaube mir, Kinder brauchen den Vater genauso, also im Idealfall, beide gleichstark. Nur das ist und bleibt der Idealfall. Mittlerweile denke ich aber, wenn ein Vater von Anfang an sich um das Kind kuemmert, auch das ist ja immer noch leider eher die Ausnahme als die Regel, dann kann ein Kind auch ohne Mutter gross werden ohne groesseren Schaden davon zutragen.
Außerdem bin ich ein bisserl allergisch auf »ich verlasse Mann und Kind, weil es so emanzipiert ist«,
Das war nicht mein Grundgedanke. Es ging mir um gesellschaftliche Normen. Und um die Ungerechtigkeit, dass Frauen und Maenner das Gleiche tun koennen, es aber nicht gleich bewertet wird.
Das Tragen der schönen Kleider und von Männern bewundert werden zu wollen entspricht doch aber eigentlich ganz dem weiblichen Klischee, oder nicht? Ich würde das weglassen, dafür den nächsten Satz etwas ändern, z.B.: »Hatte den Traum, erfolgreich zu sein und wollte ihre Freiheit genießen/auskosten.« Mir ist zwar klar geworden, wie Du das meinst, daß sie eben nicht nur für einen Mann schön sein will, sondern in den schönen Kleidern ausgehen will, ihre Lust ausleben will, etc. Ich würde aber dieses Schön-sein-Klischee überhaupt draußen lassen, damit es zu keinen Mißverständnissen kommt
Okay, dass kann ich aendern, obwohl ich denke, dass es hier um Schubladen denken geht. Warum kann eine Frau nicht schoen sein wollen und gleichzeitig "Erfolgreich sein, ihre Freiheit geniessen usw. Auch hier wird der Frau das Recht auf Vielseitigkeit genommen, entweder das Eine oder das Andere. Auch das wollte ich deutlich machen.
Umgekehrt mußte er sie vermutlich ja auch heiraten, weil sie ungewollt schwanger wurde. Er hat sich also die Situation ebensowenig ausgesucht
Ja das koennte durchaus so sein. Aber das ist nicht relevant fuer die Intension meiner Geschichte denke ich. Ich wollte nicht die Gedankenwelt des Mannes darstellen, sondern die einer Frau, die in eine Rolle gedraengt wurde, in die sie nicht wirklich wollte, aber auf Grund der gesellschaftlichen Zwaenge sich erstmal gefuegt hat. Und vielleicht war ihr zu dem Zeitpunkt noch gar nicht klar, dass es der falsche Weg ist.
Gerade als Hausfrau und Mutter kann man doch kreativ sein. Meine Ehe war auch nicht gerade rosig, eher die Augen blau, aber kreativ war ich immer, das hab ich mir niemals nehmen lassen. Manchmal war ich dann sogar froh, wenn er nach der Arbeit ewig lang nicht gekommen ist, weil ich dann länger Zeit hatte zum Basteln, Nähen, Wohnung umbauen, …
Ja, auch das ist richtig. Aber welchen Wert hat diese Kreativitaet in unserer Gesellschaft. Eine "Hausfrau" die Langeweile hat und sich mit basteln die Zeit vertreibt. Meiner Protagonistin reicht es eben nicht, weil es auch zu der Klischeehaften Rolle als Mutter und Hausfrau gehoert, sich die Zeit mit basteln zu vertreiben und sie sich aber etwas anderes unter "Leben" vorgestellt hat.
Ich mag keine Emanzen, aber ich bin für Gleichberechtigung, und für mich ist das nicht dasselbe. Gleichberechtigung heißt nämlich, auch die Situation des anderen anzuschauen
Richtig. Aber denke mal an die Beziehungen, bei denen davon ausgegangen wird, dass Frauen in der ihr vorgegebenen Rolle gluecklich zu sein haben. Nur wenige Maenner tuen genau das, was du unter Ideal verstehst. Aus diesem Aspekt heraus sehe ich die Geschichte.
Das klingt unglaubwürdig. Wenn schon überhaupt, dann würde ich sie das machen lassen, wenn sie alleine ist bzw. das Kind schläft.
So war es gemeint, dass Kind schlaeft und wird wach und schreit. Der Mann ist muede und geht ins Bett und will seine Frau gelegentlich neben sich haben.
Auf ins Leben« fände ich da richtiger.
Danke fuer den Tipp, das finde ich auch besser.
und ich denke, wenn Du den Mann als harschen Ungustl beschreibst, mit dem man nicht reden kann, macht es ihre Entscheidung auf der einen Seite zwar verständlicher, auf das Kind bezogen jedoch noch verantwortungsloser (wie kann man ein Kind bei so einem Mann belassen?).
Das waere mir auch zu einfach gewesen abegesehen von deinem Einwand, dass es eine Mutter dann sicher nie tun wuerde.
Also Haeferl, auch ich hatte sehr gemischte Gefuehle als ich die Geschichte schrieb. So ungefaehr, "Soetwas wuerde eine Mutter doch nie wirklich tun." Und ich wollte erreichen, dass die Leser sich Gedanken darueber machen, ob soetwas wirklich okay und moeglich ist fuer eine Frau und liebende Mutter.
Vielleicht konnte ich es nicht so gut rueber bringen in der Geschichte und ich ueberarbeite sie nochmal.
glg
carrie

 

Liebe carrie!


ich wollte erreichen, dass die Leser sich Gedanken darueber machen, ob soetwas wirklich okay und moeglich ist fuer eine Frau und liebende Mutter.
Also, ein paar Gedanken hab ich mir noch gemacht – aber ich sag gleich vorweg, daß das natürlich nur meine Meinung ist…


Meine Ueberlegung war, eine Geschichte zu schreiben in der Frau/Mutter ihr Kind verlaesst, weil das in unserer Gesellschaft ein Tabuthema ist, bzw. Frauen, die soetwas tun, verurteilt werden.

Außerdem bin ich ein bisserl allergisch auf »ich verlasse Mann und Kind, weil es so emanzipiert ist«,
Das war nicht mein Grundgedanke. Es ging mir um gesellschaftliche Normen. Und um die Ungerechtigkeit, dass Frauen und Maenner das Gleiche tun koennen, es aber nicht gleich bewertet wird.
Das genau macht aber doch die sogenannte Emanzipation aus: Daß frau Dinge tut, die für sie bisher bzw. früher tabu waren, daß sie gesellschaftliche Normen durchbricht, mit dem Wunsch, das Gleiche tun zu können, wie ein Mann, ohne anders bewertet zu werden. Das finde ich vor allem da, wo es um gleiches Geld für gleiche Arbeit, Mitbestimmungsrechte, Jobmöglichkeiten etc. geht, auch ganz gut so. Veränderungen sollten aber immer Veränderungen zum Besseren sein, deshalb sollten wir uns gut anschauen, in welchen Bereichen wir uns den Männern annähern, und wo es vielleicht umgekehrt besser wäre.


Allerdings stellt keiner in Frage, dass Maenner zu Tausenden ihre Kinder verlassen, das ist dann in Ordnung, weil Kinder ja die Mutter brauchen, wird immer gesagt. Aber glaube mir, Kinder brauchen den Vater genauso, also im Idealfall, beide gleichstark. Nur das ist und bleibt der Idealfall. Mittlerweile denke ich aber, wenn ein Vater von Anfang an sich um das Kind kuemmert, auch das ist ja immer noch leider eher die Ausnahme als die Regel, dann kann ein Kind auch ohne Mutter gross werden ohne groesseren Schaden davon zutragen.
Hm, daß sich keiner die Frage stellt, will ich nicht behaupten. Es ist nur schwierig, solche Sachen, die eigentlich eher zum Privaten zählen, gesellschaftlich, also über die Politik zu steuern. Vor allem, weil sich ja niemand was dreinreden lassen will. Aber es sind sich heute glaub ich schon sehr viel mehr Menschen über die Wichtigkeit beider Elternteile für das Kind bewußt, als früher.
Und es gibt auch Bemühungen der Politik, die in diese Richtung gehen, zum Beispiel fordern bei uns die »Kinderfreunde« zur Zeit den Vaterschutzmonat im Anschluß an die Geburt eines Kindes. Damit sich die Beziehung zwischen Vater und Kind von Anfang an verstärkt – was sicher unter anderem dazu führen würde, daß Väter ihre Kinder auch im Scheidungsfall seltener verlassen werden.
Bei Scheidungen setzt man bereits seit einiger Zeit auf Mediation, wenn Mann und Frau soweit sind, daß sie nicht mehr miteinander reden können – auch das kommt natürlich den Kindern zugute, weil eine friedliche Einigung immer auch für die Kinder besser ausfällt.
Wir wollen doch glückliche Kinder und nicht nur solche, die bloß »ohne größere Schäden« davonkommen, oder? ;) Egal, welcher Elternteil es auf die Art Deiner Protagonistin verläßt, heißt es für das Kind oft »Mein Papa/meine Mama hat mich nicht lieb«, und das ist ohne Zweifel schädlich für die Psyche. (Hier hab ich noch einen Link über nachgewiesene Reaktionen von Kindern auf Trennung und Scheidung gefunden.)
Deshalb sehe ich hier den Weg, daß Frauen den selben Fehler machen wollen wie manche Männer, auf jeden Fall als den falschen, um die Rechte beider Geschlechter anzugleichen.

Außerdem will ich auch einmal feststellen: Es sind nicht immer die Männer schuld, wenn ihre Kinder sie nicht mehr sehen dürfen. Oft sind die Feindseligkeiten so groß, daß die Frauen alles unternehmen, damit der Vater seine Kinder nicht mehr sehen darf oder will. Nicht selten findet dieser Konflikt ja direkt über die Kinder statt, indem hinterrucks geschimpft und ausgerichtet wird, daß es nur so kracht und scheppert – nämlich in den Kindern drin, die dann zum Beispiel schlechtes Gewissen haben, wenn ihnen der Besuch beim Papa gefallen hat. Die Mutter ist dann so beleidigt und zeigt ihrem Kind ihre Eifersucht in Form von übertriebener Kränkung, daß sich das Kind gar nicht mehr sagen traut, daß es den Papa sehen will.
Deshalb kann man auch die Väter, die keinen regelmäßigen oder gar keinen Kontakt mehr mit ihren Kindern haben, nicht alle über einen Kamm scheren. Manche Männer lassen in so einer Konfliktsituation aus dem Grund los, weil sie ihre Kinder seelisch nicht zerreißen wollen – und damit beweisen sie mehr Gefühl für ihre Kinder als die jeweilige Mutter.

Ergo ist das eigentliche Problem dahinter, daß die Menschen nicht gelernt haben, Konflikte friedlich zu bewältigen. – Würde Deine Protagonistin mit ihrem Mann reden, könnten sie vielleicht zu einer Lösung kommen, unter der niemand leiden muß.
Sie tut es aber nicht, weil sie nur ihre persönliche Befreiung vor Augen hat. Das halte ich für ein sehr egoistisches Verhalten, welches meiner Meinung nach nicht zum Ziel – Menschen mit gleichen Rechten – führt.


Warum kann eine Frau nicht schoen sein wollen und gleichzeitig "Erfolgreich sein, ihre Freiheit geniessen usw. Auch hier wird der Frau das Recht auf Vielseitigkeit genommen, entweder das Eine oder das Andere. Auch das wollte ich deutlich machen.
Ich hatte schon erkannt, wie Du das mit dem Schönsein gedacht hast, und meinte nur, es käme möglicherweise mißverständlich rüber, da Du nicht näher darauf eingehst. ;)
Viel mehr stößt mir das Streben nach Erfolg auf. Aus zwei Gründen: Der eine ist, daß sie, um erfolgreich zu sein, sich wiederum anderen Regeln unterwerfen muß – die Verantwortung, die sie abgibt (die für ihr Kind), tauscht sie gegen Verantwortung für irgendwas, etwas, das offenbar mehr zählt als das eigene Kind. Sie wird also in Wirklichkeit gar nicht freier, vor allem nicht, wenn man bedenkt, daß sich mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann das Gewissen zurückmelden und sie unfreier als je zuvor machen wird.
Der zweite Grund ist, daß es mir allgemein nicht so gefällt, wie heute der Gedanke der Emanzipation mißverstanden wird. Weil das Ziel nämlich nie war, daß einzelne Frauen sich rücksichtslos mit allen Waffen an irgendeine Spitze kämpfen, um dann dort nicht anders zu agieren, als ihre männlichen Vorgänger. Ursprünglich war da die Hoffnung in der Frauenbewegung, daß diese Frauen dabei auch ein Bewußtsein mit an die Spitze nehmen, das zum Beispiel zu menschlicheren Arbeitsbedingungen verhilft. – Aber nichts dergleichen. Mit jeder Stufe der Leiter vergessen sie immer mehr, daß es irgendwo da unten noch andere Frauen gab, die immer noch zu niedrige Löhne bekommen, die immer noch Probleme haben, ihre Arbeitszeit mit den Öffnungszeiten des Kindergartens zu koordinieren, etc. – Hauptsache, sie selbst sind oben, hinter ihr die Sintflut. Von der Rücksichtslosigkeit her trifft Deine Protagonistin genau diesen Typ Frau…


welchen Wert hat diese Kreativitaet in unserer Gesellschaft. Eine "Hausfrau" die Langeweile hat und sich mit basteln die Zeit vertreibt. Meiner Protagonistin reicht es eben nicht, weil es auch zu der Klischeehaften Rolle als Mutter und Hausfrau gehoert, sich die Zeit mit basteln zu vertreiben und sie sich aber etwas anderes unter "Leben" vorgestellt hat.
Das ist auch ein Punkt, der in meinen Augen falsch läuft: Hausarbeit und die Beschäftigung mit den eigenen Kindern wird von den Frauen selbst abgewertet – weil wir doch so emanzipiert sind. Aber emanzipiert sein hat nicht wirklich etwas damit zu tun, daß man so wird, wie einige Männer. Genausowenig hat es mit Nicht-kochen-Können usw. zu tun, wie heutzutage offenbar auch einige glauben.
In einer freien Gesellschaft sollten sich alle frei aussuchen können, ob sie lieber arbeiten gehen oder sich um die Kinder kümmern, oder um andere pflegebedürftige Mitmenschen, ohne dabei finanziell am Hungertuch zu nagen. – Dazu gibt es längst verschiedene Modelle der Grundsicherung, die auch umsetzbar wären, wo aber die Wirtschaft was dagegen hat, weil die Leute dann nicht mehr so abhängig und lenkbar wären – aber das ist ein anderes Thema.

Die Sache mit dem Streben nach Erfolg sehe ich übrigens als den nächsten gesellschaftlichen Zwang, dem diese Frauen auflaufen, ohne es zu merken. Dahinter steht – was sonst – unsere Erziehung. Weil ja die meisten nur Anerkennung gefunden haben, wenn sie irgendetwas Besonderes gemacht haben. Eine besonders schöne Zeichnung, eine besonders gute Note, einen besonders guten Job – sonst bist Du ein Nichts. Du willst Dich gut fühlen – dann schau, daß Dein Schreibtisch ein größerer wird und eine Etage höher steht. Du brauchst das Gefühl wichtig zu sein – dann schau, daß Du ein paar Leute hast, die unter Dir sind. Mit ein bisserl Mobbing geht das schon.
Ich bin seit einigen Jahren zuhause und ich hab mich nie näher am Leben gefühlt. Es hat nämlich viel mehr mit dem Leben zu tun, mich um mein Kind zu kümmern, uns was Gutes zum Essen zu kochen, die Wohnung wohnlich zu machen, Zeit zu haben, mal in der Schule auszuhelfen, diverse Sachen selbst zu machen, usw., als den ganzen Tag in irgendeinem Büro zu sitzen und irgendwelche Zahlen und Akten zu bearbeiten, die mit meinem Leben überhaupt nichts zu tun haben.
Kinder zu erziehen heißt auch, die nächste Generation zu erziehen – und da kommt es auf uns an, ob die es dann vielleicht schaffen, wirklich gleiche Rechte zu haben. Ich finde das eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe, und es befriedigt mich, meinen Teil dazu beizutragen. Es befriedigt mich auch ohne daß mir die Gesellschaft oder irgendwer das bestätigt, weil ich selbst von der Wichtigkeit überzeugt bin. (Und daß ich dazu stehen kann, finde ich unheimlich emanzipiert…;))


Richtig. Aber denke mal an die Beziehungen, bei denen davon ausgegangen wird, dass Frauen in der ihr vorgegebenen Rolle gluecklich zu sein haben. Nur wenige Maenner tuen genau das, was du unter Ideal verstehst. Aus diesem Aspekt heraus sehe ich die Geschichte.
Aber es wird ja nicht deshalb davon ausgegangen, weil die einzelnen Männer so böse sind, sondern weil sie es selbst so gelernt haben in dieser Gesellschaft. Und deshalb finde ich, sollte frau, bevor sie wegläuft, zumindest mit ihm zu reden versuchen. Er ist doch genauso gefangen in dem ihm anerzogenen konservativen Bild eines Mannes, in dem er als Versager gilt, wenn er nicht die Oberhand in der Familie hat, die er natürlich allein ernähren können muß.
– Würdest Du Deine Protagonistin mit ihrem Mann diskutieren lassen, könntest Du viel mehr von der Thematik in die Geschichte bringen.


So war es gemeint, das Kind schlaeft und wird wach und schreit. Der Mann ist muede und geht ins Bett und will seine Frau gelegentlich neben sich haben.
Hm. Du meinst, sie würde sich dafür nicht einen Zeitpunkt suchen, wo ihr Mann nicht da ist? Das Kind schläft ja vielleicht auch einmal tagsüber…;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Carrie,

ich habe jetzt nicht alle anderen Kommentare gelesen. Es kann also gut sein, dass ich mich an manchen Stellen widerhole.

Das Thema, dass du aufgegriffen hast, ist ein sehr schwieriges. Es kommt ja leider immer noch vor, dass Frauen manche Dinge verwehrt bleiben, einfach nur, weil sie Frauen sind. Vor einigen Jahren (ich würde mal sagen etwa 20) war das natürlich noch viel ausgeprägter und man hat erwartet, dass sie sich tatsächlich an die typische Frauenrolle hält.
Leider empfand ich deine Prot. als ein wenig klischehaft. Das hat mir nicht allzu gut gefallen.
Ich konnte ihre Reaktionen auch nicht wirklich nachvollziehen - wie auch Sim schon angemerkt hat - hätte sie auf vielen Wegen versuchen können ihre Lage zu ändern. Wenigstens ein Gespräch mit ihrem Mann hätte sie führen sollen, bevor sie für immmer weg geht.
Das sie ihr Kind verlässt, macht sie für mich gänzlich unsympathisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mütter es tatsächlich tun - und bei ihr ist es ja so extrem, dass sie gar keinen Kontakt mehr halten möchte. Das lässt sie sehr gefühllos erscheinen, obwohl ich mich durchaus in ihre verzweifelte Lage versetzen kann. Wem würde ein solches Leben schon gefallen...

Ich emfpand deine Erzählweise an mancher Stelle als Langweilig. Du erzählst zu viel, anstatt zu beschreiben. Das liest sich dann oft eher als eine Bericht, als eine Geschichte. Ich denke, wenn du das noch änderst, dann könntest du sehr viel mehr daraus machen.

Ein paar Anmerkungen zum Text:

So wie ihre Mutter es sich für sie vorgestellt hatte.

Dieser Satz liest sich für mich sehr unschön. Ich kann´s dir jetzt nicht genau erklären, aber es ist eben so ein Empfinden.

Und doch, im Tiefsten ihres Innern war sie es nicht.

Kleiner Vorschlag: Und doch, in ihrem tiefsten Inneren war sie es nicht.

Denn sie lebte nicht wirklich das Leben, dass sie wollte.

Hier stört mich die Wiederholung, denn sagst weiter oben schon des Öfteren, das sie dieses Leben nicht wollte.

LG
Bella

 

Hallo Bella,
vielen Dank fürs lesen meiner Geschichte. Ja ich weiß, dass was du bemängelt hast, haben auch schon andere Leute angesprochen. Mit Häferl hatte ich darüber einen langen Austausch. Nochmal zur kurzen Erläuterung:
Es war für mich ein Versuch, aufzuzeigen, wie Leute reagieren, wenn eine Frau sich soetwas erlaubt. Und siehe da, alle sagen, eine Mutter kann doch ihr Kind nicht verlassen. Genau darum ging es mir, aufzuzeigen, dass wir auch in der heutigen Zeit noch denken wie vor 20 Jahren. Ein Mann darf das, eine Frau nicht.
Und ob sie es wirklich durchhält, keinen Kontakt mehr zu haben, dass habe ich ja offen gelassen. Sozusagen zum Trost für mich selber, denn es war nicht leicht für mich diese Geschichte zu schreiben.
Die Sache, dass sie mit ihrem Mann hätte reden können, habe ich ausgespart, zum einen weil es ja nicht der Schwerpunkt der Geschichte war und zum anderen, hätte sie einen Mann, mit dem sie hätte reden können, dann wäre sie ja von vornherein nicht so unglücklich gewesen. Auch heute noch gibt es Männer, die nicht mit sich reden lassen und vielleicht auch die Vorstellung haben, dass eine Frau diese Rolle, wie ich sie beschrieben habe, auszufüllen hat. Sicher gibt es nicht soviele Männer die laut darüber nachdenken, da haben sie eine Menge dazu gelernt. Verstehe es nciht falsch, ich meine damit nicht alle Männer, es gibt durchaus auch andere und ich hoffe, es werden immer mehr.
Die Anmerkung, dass meine Geschichte langweilig ist, mag richtig sein, ich hatte diesen Stil gewählt, um die Stimmung der Prot. zu verstärken, was mir aber wohl nicht so gut gelungen ist.
Auf jeden Fall freue ich mich über deinen Kommentar, auch wenn er nicht so positiv ist.
glg
carrie

 

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