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Countdown

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02.03.2002
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Countdown

„Zehn“

Verdammte Scheiße, alle weg. Was hat der Hauptmann gesagt? „Der Letzte macht´s Licht aus.“ Und gelacht hat er. Dann hat er von Außen abgeschlossen. Und jetzt hock ich hier, ich Esel. Ich werde als derjenige gelten, der den Hebel umgelegt hat. Aber hier ist kein Hebel. Wo kann man das Mistding abschalten? Knöpfe über Knöpfe, Lichter, Schalter. Fuck, und nichts beschriftet.
Ein kleiner Raum. Rechteckig. Rundum Stahlbeton, kein Fenster, nur eine nackte Stahltreppe hinauf zur verschlossenen Tür. Viele technische Gerätschaften. Ein Mann mittleren Alters geht aufgewühlt hin und her. Seine beginnende Verzweiflung wird durch hektische Bewegungen deutlich, dann setzt er sich an das überdimensionale Pult, mit gut zwanzig Monitoren und Hunderten von Schaltern. Der Gesichtsausdruck zeigt, wie sich seine Gedanken überschlagen. Die Finger wuseln fahrig über das Pult. Planlos.

„Neun“

Ist es so einfach eine Atomrakete loszujagen? Ohne dass man gesagt bekommt, dass das gestartete Programm nicht gestoppt werden kann? Dreckstechnik. Ich glaub´s net. Es muss doch einen Weg geben…
Seine Augen blicken ruckartig und suchend durch den Raum, immer nur Bruchteile von Sekunden auf einem Gegenstand ruhend, gerade so lange, wie er zum Erkennen der Nutzlosigkeit für die momentane Problemlösung benötigt.

„Acht“

Oh Gott, Mist. Target: Paris. Das haben die Franzaken wirklich nicht verdient. Kann ich vielleicht noch die Koordinaten ändern? Nordpol? Ja, das isses! Ein paar Eisberge im Arsch, nix weiter. Scheiße! Was hat der Nordpol für Koordinaten? Null, Null, Null oder so? Funktioniert denn da überhaupt GPS, braucht man das dafür überhaupt? Einen Kompass kann man da vergessen, wurde in der Schule erzählt. Hätt ich nur besser aufgepasst. Kann man die Koordinaten überhaupt eingeben?
Der Kopf schwenkt langsam und kontrolliert von links nach rechts. Dann versteift er sich, seine Augen fixieren einen der Monitore vor ihm. Er zeigt höhnisch und, ohne weitere Erläuterung, auf eine Eingabe wartend: Breite --.--- / Länge --.--- Hinter ´Breite´ blinkt freundlich der Cursor.

„Sieben“

Nö, nö, is zu unsicher. Lieber nicht den Nordpol, schmelzende Polkappe, Überschwemmungen weltweit. Lieber den Äquator, da ist doch meist sowieso nur Wüste. Da muss nur ein (!) Wert auf Null gestellt werden. Nur welcher? Was ist die Breite, was die Länge? Die Waagrechte? Die Senkrechte? Wenn es der falsche ist, trifft´s den Meridian. Greenwich Time, Greenwich Village oder so. Aber da wohnen Menschen, Tausende.
Seine Hände fahren übernervös durch die Haare. Kleine Schweißperlen vereinen sich auf der Stirn zu Tropfen, die ihre Talfahrt über die Nasenwurzel zur Spitze beginnen, um dort mit einer nervösen Bewegung vom Handrücken weggewischt zu werden.

„Sechs“

Doch zweimal 00.000? Halt. Ach du dicke Scheiße! Das könnte genauso gut der Ausgangspunkt sein – hier – Null, der Nullpunkt, dieser Bunker. Dann würde ich mich selbst abschießen. …und ab in die Hölle. Take off in sechs Sekunden.
Sein Blick ist kaum noch in der Lage sich von der Zeit-Anzeige abzuwenden. Wenn er auf das Pult schaut, verschwimmen die Lichter zu einem bunten Feld. Widerstrebend nur schaut er über die vielen unterschiedlichen Anzeigen.

„Fünf“

Nö, nö, nö. Vielleicht kann ich die Rakete irgendwie anders austricksen. Bei jeder anderen könnte man die Lunte austreten. Wo hat das Ding hier denn eine Lunte? Sehe nur Kabel. Geht heutzutage ja sicher nur elektrisch. Digital. Startsignal ist bestimmt eine „1“. Ich muss also nur eine „0“ eingeben.
Er sucht nach einem anderen Monitor, der auf die Eingabe einer einzelnen Zahl wartete. Nicht Breite / Länge, sondern „Start aus / ein: _“ Vergebens. Direkt vor ihm blinkt ein Cursor -nervös diesmal, scheint ihm- gleich hinter einem C:\_

„Vier“

Wie gebe ich eine Null ein? Hier, die Tastatur. Ich drücke „0“. Nix passiert. Ach ja, am PC muss man immer Enter drücken. Also drücke ich die Enter-Taste... Nix passiert. Sach´s ja, Dreckstechnik! Aber wieso denn nur?
Seine Eingabe hat er mit fliegenden Fingern vorgenommen. Sein rechtes Auge sieht, dass nichts passiert, über sein linkes Auge vermeint er das Vorzucken des Sekundenzeigers fast körperlich zu spüren.

„Drei“

Muss man vielleicht E-N-T-E-R eingeben? Bei den Amis is ja alles anders. E-N-T-E-R, dann Enter. Nix passiert. Scheiße. Scheiße. Scheiße. Vielleicht: E-X-I-T, dann Enter. Nix passiert. Mist. Jetzt isses glaub ich zu spät. Ich werde der Arsch der Welt sein.
Der Zeitpunkt der Hoffnung ist überschritten. Resignation will sich ausbreiten. Ein leichtes Kopfschütteln demonstriert seine Stimmung sehr eindringlich

„Zwei“

Wenn schon, dann noch eine Eingabe, ein letzter Versuch. Den Scheißkasten platt machen, gleich hinter dem c:\ gebe ich ein:´ f-o-r-m-a-t- -c-:´, dann Enter. Wenn es den Start schon nicht verhindern kann, dann soll wenigstens das ganze Programm zum Teufel gehen. Fuck!
Der Zeigefinger schnippt kurz auf die Entertaste und erhebt sich dann langsam, bleibt erhoben in der Luft stehen und wartet auf die Katastrophe.

„Eins“

Langsam schließe ich die Augen. Ich will das Umschalten auf Null nicht sehen. Nicht die einfarbige Gleichschaltung aller optischen Anzeigen, überall Grün. Blöde Farbe für den Tod. Scheiße.
Er lehnt sich in den Stuhl zurück. Der Kopf sinkt mit geschlossenen Augen nach hinten.

„NULL“

Schnitt! Verdammt noch mal! Du sollst den Zeigefinger nicht hochnehmen und schon gar nicht oben lassen, sondern auf der Tastatur bleiben und dich dann erst resignierend zurücklehnen. Sonst war´s okay. Und du Nick, sollst seine Gedanken etwas schneller sprechen, er ist aufgeregt und liegt nicht im Koma. Klar? Kamera, lass uns noch mal bei „Drei“ anfangen. Achtung Ton. Achtung Klapppe: „Countdown, die Zwölfte!“

 

Cool, hätte nicht mit diesem Ende gerechnet. Reife Leistung. Auch dein Schreibstil gefällt mir richtig gut!

:bounce:

 

Hatte ich erwähnt, dass der Ersteller des ersten Beitrages eine Belohnung erhält? :naughty:

Drucker läuft, mehr heute Abend. Schön, dass Du wieder mit dabei bist, quer! :)

 

Hallo querkopp,

wirklich rasant erzählt, ab der „Sieben“ zeigte sich , dass es nicht um einen Raketenstart geht.
Die hektische Verzweiflung des Mannes ist deutlich zu spüren `hätte er in der Schule nur besser aufgepasst ´.
Ist bei „Zehn“ der zweite Teil des Satzes nötig ? ( Es klingt etwas umständlich).
Der Anmerkungssatz bei „Acht“ kommt mir auch unnötig kompliziert vor, vielleicht schaust Du da noch einmal.

Alles Gute,

tschüß... Woltochinon

 

@smily
freut mich, hoffe, dass auch die Juroren so denken :)

@Rabenschwarz
Egal ob du es erwähnt hast. Was zählt, ist der Wille!
Was gibt´s denn? Einen Höherstufungs-Bonus? Einen goldenen Kugelschreiber mit Kg.de-Gravur?? Einen Duden??? *hechel* :D

@Woltochinon
Hast völlig Recht. Bei "Zehn" habe ich den zweiten Teil des Satzes sofort rausgekickt und bei "Acht" versucht es etwas einfacher zu formulieren, ist aber noch nicht zufriedenstellend - ich arbeite daran. Danke für die Tipps und das Lesen.

Lieber Gruß an alle
querkopp

 

Hello again...

Hatte bei dem Geschenk eigentlich an was anderes gedacht, aber wenn du so scharf auf nen Duden bist...;)

Ich hab jetzt die anderen crits nur überflogen, sorry wenn ich was wiederhole...trillian hat, glaube ich, ein oder zwei Sachen angemerkt, die ich auch angekritzelt hab.

Hier also die Erbsen...

Der Text springt von Imperfekt zum Präsens und zurück zum Imperfekt:

erst:

drang aus allen Lautsprechern

dann:
Ein Mann mittleren Alters geht unruhig hin und her.

wieder zurück:
Er suchte nach einem anderen Monitor,

Präsens:
Sein rechtes Auge sieht, ...

Imperfekt:
Der Zeitpunkt der Hoffnung war überschritten. Resignation wollte sich ausbreiten. Ein leichtes Kopfschütteln demonstrierte seine Stimmung sehr eindringlich

Back to present:
Der Zeigefinger schnippt kurz auf die Entertaste und erhebt sich ...

Ist doch nicht beabsichtigt, oder?

2mal Ausdruck:

Wieder diese erotisierende Stimme.

Erotisierend ist mE nicht so das Hammerwort, kommt allein durch die Ähnlichkeit zu 'Zehn' (Eine weibliche, erotische...) nicht so toll.

mit seinem linken Auge spürt er das Vorzucken des Sekundenzeigers fast körperlich.

Ist vielleicht Ansichtssache, aber wie spürt man mit einem Auge, und dazu noch körperlich?

Verhältnis Sprecher - Protagonist

Die beiden sind sich mE in ihrem Stil einen Tick zu ähnlich. Einmal ist da die Stelle

(Welcher Mann, verdammt noch mal, kann dabei an Koordinaten denken?)

an der der Sprecher fast ebenfalls Hektik zu schieben scheint, kommt durch das verdammt noch mal. Man weiß zwar, dass hier der Sprecher am Zug ist, weil Countdown und kein Kursiv, aber der Sprachstil ist halt ähnlich.

Generell mag ich Ironie und Sarkasmus, habe bei manchen Comments beider Personen echt grinsen müssen. Aber auch da muss man überlegen, ob sich die beiden in ihrer Art nicht ein bisschen überschneiden. Vielleicht wäre es einen Versuch wert, die beiden einfach einen Tick mehr voneinander abzusetzen?


So, ansonsten ne gelungene Story. Direkt eingestiegen, zwei Ziele gesetzt, eins von Anfang an deutlich gemacht, mit dem anderen die Pointe hingelegt. Schönes Tempo, kein Schnickschnack. Was will man mehr? :)

Grüße,
Sandra

 

Klasse Geschichte!
*gibtmaltosendenaplaus*
Fesselnd erzählt und das Ende sehr überraschend.
Zu mäkeln gibt es eigentlich nichts mehr, wurde ja schon von meinen Vorrednern erwähnt. Ausser, dass der ständige Wechsel von kursiv- auf normal- und fettschrift etwas verwirrend ist.
Aber das ist nur eine Kleinigkeit.

 

Hallo trillian,

Klasse, dass du so konkret einzelne (Schwach-)Stellen ansprichst. Größtenteils stimme ich dir zu. Nur den Satz mit den sich überschlagenden Gedanken mag ich nicht löschen. Meine Kinder, jedes mit äußerster Feinmotorik gezeugt, mit Liebe auf deinen Monitor gebrannt, ich bringe es nicht über´s Herz, sie zu killen :D sie erscheinen mir auch nicht überflüssig.
Bei der „Acht“ muss ich noch einige Zeit mit mir schwanger gehen…

Danke, querkopp


Hi Sandra,

bin nicht auf nen Duden scharf. In meiner zurückhaltend, bescheidenen Art hätte ich nie gewagt an Dinge zu denken, die über ei9nen Duden hinausgehen. Aber jetzt… erlaube ich dir großzügig und schrankenlos mir jegliche Belohnung zukommen zu lassen nach welcher dich gelüstet. *Zungevombodenhochheb* :D

Deine Auflistung meiner Fehler hat mich in tiefste Depressionen und Selbstzweifel gestürzt. Habe sogleich einen Fernkurs wider zeitlich-sprachlicher Inkompetenz gebucht und vorab blitzartig korrigiert.

Gruß
Maris


Hallo Hennaboindl,

Danke für den Applaus. :)
Der Wechsel von Kursiv- und Normalschrift ist absichtlich und von mir eigentlich als Erleichterung für den Leser gedacht. Denke, dass die anderen das auch so gesehen haben.
Mei, hosst di da fofranzt, denki. :D

Grützi, querkopp

 

Hallo, Querkopp!

Ziel bravourös erreicht. Kompliment!
Sprache und stilistische Mittel gefallen mir ausgesprochen gut.
:thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
Die Geschichte besticht durch ihre überraschende Pointe, aber das wurde bereits erwähnt. Tolle Idee!


Ciao Antonia

 

hi querkopp,

auch hier kann ich mich den vorrednern anschliessen, gut.
kritik, fällt mir nix zu ein. aber eine überlegung möchte ich dir anbieten:
versuch einfach mal die kommentare hinter den zahlen wegzulassen. ich glaube, dann kann man sich besser mit dem prot. identifizieren und wird nicht dauernd durch die kommentare abgelenkt. is nur so ne idee
cu, bigmica

 

Ciao bella,

deine Fähigkeit eine Geschichte analytisch, klar und präzise zu kommentieren bewundere ich :D - in diesem speziellen Fall ganz besonders :D
Molto gracia

ciao
Maris

Hallo bigmica,

interessanter Vorschlag. Aber irgendwie trau ich mich nicht recht, hab das Gefühl zuviel weg zu nehmen.
Würde mich interessieren, was andere dazu denken..
Dir jedenfalls Danke für Lesen und die Idee

Gruß vom querkopp

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo querkopp,

die Geschichte gefällt mir gut, die Panik des Protagonisten überträgt sich auf den Leser (ähm... ging jedenfalls mir so). Nach meinem Verständnis von "In medias res" ist auch die Aufgabenstellung erfüllt. Ich finde nicht, dass die Klammern bei der Identifizierung mit dem Protagonisten stören (auch wenn Klammern in Geschichten allgemein nicht schön sind). Gut finde ich auch, dass du die Sprache bei den Gedanken an die alltägliche Sprache angepasst hast.

So, ich glaub, jetzt hab ich dich genug gelobt, hier kommen *Stimme senk* die Fehler :baddevil::

los zu jagen
... schreibt man meiner Meinung nach zusammen: loszujagen.
Ein Kompass kann man da vergessen
Einen Kompass
der Nullpunk
Nullpunkt
Bei jeder anderen könnte man die Lunte austreten. Wo hat das Ding hier denn eine Lunte?
:lol: (nein nein, kein Fehler)
soviel Gehirnzellen
so viele

Und Nick muss ja ganz schön schnell sprechen können, wenn man ihm immer nur eine Sekunde Zeit lässt ;).

Hast du denn den Duden (oder was auch immer) inzwischen gekriegt? *neugierig guck*

Gruß,
Juliane

 

hallo Nudelsuppe,

Danke für Lesen, positiven Fiedbäck und für die Rechtschreibtipps. Bei ´loszujagen´ bin ich mir allerdings bei der neuen Rechtschreibung nicht sicher :dozey:

Wie du ja inzwischen erfahren hast, ist das ein Film und in Filmen können ein paar Sekunden ewig dauern oder viel kürzer. Z.Bsp. "9½ Wochen" dauert knapp über eine Stunde, ebenso wie "Nur noch 60 Sekunden" :D

Hab bisher weder Duden noch was anderes gekriegt :heul: . Sitze dauern freudig erregt vorm PC und drücke alle 30 Sekunden auf aktualisieren. Aber je nach dem was ich kriege verrate ich´s oder nicht (der Gentleman schweigt und genießt :cool: )

Lieber Gruß
Maris

 

Hi querkopp,
hab mich köstlich amüsiert. Es wurde schon viel gesagt zu Deinem Text. Für mich gibt´s nichts weiteres zu kritisieren.
Mich stören die eingeklammerten Sätze hinter jeder Aufzählung. Hemmt den Lesefluss und sie sind m.E. überflüssig, aber ähnliches wurde ja auch schon gesagt.
Die Wendung am Schluss kam für mich -wie´s ja wohl auch sein soll- recht überraschend.

 

Hi Querkopp

Es ist irgendwie doof erst als 14. zu antworten, da bleibt nicht mehr viel übrig was noch nicht gesagt wurde.

Mir hat die Geschichte beim ersten lesen gefallen, Stil, Idee, Umsetzung und besonders die Pointe am Schluss fand ich prima. So wie es scheint ist auch die Challenge Vorgabe erfüllt.

Als ich später nochmal darüber nachgedacht habe, kam es mir allerdings so vor als sei die Geschichte nur so was wie ein langer (sehr gut erzählter) Witz :hmm:. Ist ja nicht böse gemeint und nicht jede Geschichte muss einen unglaublichen Tiefgang haben, aber ich empfand es so und falls du das nicht sowieso beabsichtigt hast, interessiert es dich vielleicht.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich eigentlich schon relativ früh gedacht habe, dass die Geschichte eher komisch endet als dramatisch - und das bei einem Inhalt, der an böse aktuelle politische Themen anlehnt.Vielleicht bin ich blöd und blind oder ähnliches... :dope: ... oder vielleicht hast Du bei mir genau das erreicht was Du wolltest. Schließlich mache ich mir Gedanken.

Da die anderen Kritiken durchweg positiv ausgefallen sind, bin ich wahrscheinlich die einzige, die so denkt.

Ich freue mich schon auf Deine Antwort ;-)

luna

 

Hi Heidi,

freut mich, dass es dich amüsiert hat und vielen Dank für deine Meinung zu den Sätzen in Klammer. Ich neige immer stärker dazu, sie raus zu nehmen. Hoffe nur noch auf die eine oder andere mich bestätigende Kritik...


Hi luna,

ein Witz sollte es nicht unbedingt sein -da erwartet man am Ende einen Brüller-, aber meine Stimmung war gerade nicht sehr, ähm, seriös, ernst oder so. Um den Tiefgang in die Geschichte zu bringen hab ich sie dann in einen Bunker unter die Erde verlegt. :D :D
Kurz: mir war mehr nach lustig, da bin ich dann gleich in medias res gegangen...
Kein Grund für dich an dir zu zweifeln.

Anderseits gibt es da ohne weiteres sozialkritische Punkte in der Geschichte, die dir vielleicht entgangen sind :teach: :
- eine äußerst sexistische Einstellung des Sprechers,
- die dürftige schulische Ausbildung des Protagonisten (vergl. Pisa),
- die Digitalisierung der Welt,
- das Englische in den Programmen,
- das unter Umständen nicht kontrolierbare Gefahrenpotential von Atomraketen,
- die Manipulation der Bevölkerung durch Medien, etc., etc.

für die anderen Leser lag das trivialerweise derart auf der Hand, dass sie es in ihren Kritiken gar nicht erst erwähnt haben. :p
:D :D :D

lG euch beiden
querkopp

 

So, habe die Sätze in Klammern hinter den Zahlen entfernt. Aber glaube, es fehlt jetzt der ironische Einschlag.
Kann mal jemand was dazu sagen?

 

huhu

mach dir mal keine Sorgen um den "ironischen Einschlag", das is ja schon fast ein ironischer Meteorit, den du hier ablässt...

Tropfen, die ihre Talfahrt über die Nasenwurzel zur Spitze beginnen, um dort aufgeregt vom Handrücken weggewischt zu werden

das aufgeregt bezieht sich hier auf die Tropfen, wie es jetzt dasteht. Würde es umstellen.

Der Zeitpunkt der Hoffnung ist überschritten. Resignation will sich ausbreiten

Den Satz find ich nich so lustig im Vergleich zu den anderen :)

Scheiße. Scheiße. Scheiße. Vielleicht: E-X-I-T, dann Enter. Nix passiert. Mist. Jetzt isses glaub ich zu spät. Ich werde der Arsch der Welt sein.

Da seh ich nen Widerspruch. Erst das Scheiße scheiße scheiße und dann son gemütliches "jetzt isses glaub ich zu spät" Ich hab eh so das Gefühl, dass die Spannungskurve am Schluss eher nach unten geht.

Insgesamt sind mir persönlich noch zuviele Flüche drin, sind ja alles Standardflüche, kommt mir vor wie Lückenfüller. Auf Anhieb fällt mir auch nix orginelleres ein, vielleicht kann man aber die Fluch-qualität noch verbessern.

Naja, hoffe dir geholfen zu haben

Liebe Grüße
wolkenkind

 

Hallo querkopp!

Uhf. Bin noch ganz außer Atem. Das ist wirklich eine spannende Geschichte, die den Leser ziemlich in Atem hält.

Die Gedanken des Prot., seine Hektik, kommen ziemlich gut rüber. Ich glaube Menschen, die sich in solch einer wahnsinnigen Situation befinden, rasen binnen einer Sekunde tatsächlich ziemlich viele Gedanken durch den Kopf. Besonders gut gefallen hat mir folgende Stelle:

Der Zeitpunkt der Hoffnung ist überschritten. Resignation will sich ausbreiten.

Die Auflösung, dass es sich um Filmaufnahmen handelt, finde ich nicht schlecht. Mir erscheint sie allerdings ein bisschen "deus ex machina"-mäßig.

lg
klara

 

Moin Querkopp,

Hat mir gut gefallen, deine Geschichte. Du bist sofort ins Thema gesprungen und hast somit die Vorgabe sehr gut erfüllt.
Die Idee, der Geschichte finde ich sehr interssant. Durch den Countdown, das langsame Runterzählen, baust eine große Spannung auf, die durch die plausíben und schnellen Gedankengänge des Protagonisten verstärkt wird. Dazu eine gewisse Selbstironie, die das Ganze ein wenig ins Absurde zieht. Ser gut.

Zwei Sachen habe ich negativ anzumerken und das ist das Ende. Da sitzt man als Leser atemlos vor der Geschichte, wird immer weiter in die Spannung hineinversetzt und erfährt am Ende, daß alles nur ein Traum war... oder eben wie hier ein Film. Sowas mag ich eigentlich nicht. Während des Lesens hatte ich mit einer echten Pointe gerechnet. Da könntest du mMn noch was herausholen, würde ich sagen.

Aber ansonsten Daumen nach oben. Eine gute und gelungene Geschichte.

 

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