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Dies Somnium

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01.10.2018
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Dies Somnium

Blitzschnell füllte sich der Pappbecher mit der brauen, dunklen Flüssigkeit. Er hatte mal wieder keinen eigenen mitgebracht. Wozu auch. Pappbecher werden hier immer noch angeboten, wenn auch mit einem kleinen Aufpreis auf den ohnehin schon überteuerten Kaffee. Kaffee wird auch immer teurer.
Ich hatte noch gar nicht meinen Geldschein aus den unendlichen Tiefen meines Geldbeutels gekramt, da schaute der Kassierer hinter der Theke mich auch schon mit ungeduldigen Augen an. Ein bisschen älter als ich, Mitte zwanzig. Wohl ein Nebenjob, während er studieren geht. Kaum habe ich bezahlt, drängt sich schon der nächste hinter mir an den Tresen und lässt lautstark seine Bestellung verkünden. Gekonnt ignorierte ich ihn und versuchte mir einen Weg zur Tür zu bahnen, was einfacher gesagt als getan war. Selbst noch um dreizehn Uhr standen hier die Leute schlangenweise für ihren Morgenkaffee an, den sie, sobald sie das Café verließen, hastig hinunter schluckten, um möglichst bald von dem erhofften Effekt profitieren zu können. Dabei macht doch Kaffee eigentlich letzten endlich nur noch müder. Ich wette, sie taten das alle eigentlich nur aus dem selben Grund wie ich. Sie versuchten sich vorzutäuschen jetzt wacher zu sein und gaben dafür jeden Tag 3,50€ aus. Das war die einfachste und schnellste Methode um überhaupt in den Tag starten zu können, bei den meisten klappt es sogar nicht mehr anders. Das nennt man dann eine Sucht oder Abhängigkeit, was schlimm enden kann, jedoch nicht unbedingt bei Kaffee.


Als ich mich nun erfolgreich durch die Menschenmenge bis hin zur Tür geschlagen habe, versuchte ich mir in Erinnerung zu rufen, warum ich eigentlich auch wie diese Menschen um mich herum all diesen Blödsinn machte. Draußen angekommen überwältigte mich das Stadtleben so sehr, dass ich fast wieder zurück in das Café taumelte. Gerade konnte ich mich noch fassen und an einer in der Nähe stehende Straßenlaterne anlehnen, bevor ich schnell zu atmen anfing. Es half nichts. Ich würde mich nie daran gewöhnen können. Langsam blickte ich rüber zum Park, der Oase der Stadt, in der ich lebte. Nur bis dort musste ich es schaffen, nur bis dort und nicht weiter. Ich versuchte mich langsam ganz gerade aufzurichten und konzentrierte mich zudem stark drauf meinen frischen Kaffee nicht zu verschütten, nur um zu merken, dass genau das bereits geschehen war. Seufzend setzte ich meinen Weg fort und ließ meine Beine die Hauptarbeit erledigen. Halb in den Himmel blickend und somit größtenteils blind für den Verkehr um mich herum versuchte ich den Zebrastreifen zu erreichen, der mich sicher auf die andere Seite der Straße bringen würde. Als ich jedoch nach dem zwölften Auto immer noch nicht passieren konnte, schaute ich mir die Straße ein zweites Mal an. Habe ich nicht hier Weiß auf Grau gesehen? Wo sind die Streifen hin? Kann ich mich wirklich so vertan haben? Kopfschüttelnd versuchte ich eine andere Möglichkeit den Park zu erreichen auszumachen. Dort hinten war eine Ampel, da war ich mir sicher. Jedoch würde das einen großen Umweg mit sich ziehen. Mein Ziel war es jedoch so schnell wie möglich in der Oase anzukommen. Nach langem Hin und Her beschloss ich einfach den Asphalt hier und jetzt zu überqueren, gerade standen zudem sämtliche Autos an den Ampeln und warteten auf irgendein Lämpchen das Grün leuchten soll. Wahnsinn! Alle lassen sich von einem Lämpchen sagen, wie sie sich verhalten sollen. Ich setzte meinen rechten Fuß langsam nach vorne über den Bürgersteig hinweg. Das war deshalb eine so schwierige Aufgabe, weil man hier den Höhenunterschied im Hinterkopf behalten musste. Es ging also jetzt ein Stück runter, wo eigentlich vorhin die ganze Zeit kein "runter" oder "hoch" sondern nur ein "gerade" war. Während sich mein Kopf noch mit dieser äußerst komplizierten Lage auseinander setzte, traf mein Fuß auch schon auf dem Asphalt auf. Erstaunlich, dass man selbst durch die Schuhe fühlen konnte, auf welchem Boden man gerade läuft. Der hier war viel wärmer als der Weg für uns Fußgänger. Schnell zog ich, jetzt mit der neuen Situation vertraut, den zweiten Fuß nach und stand nur dort. Am Rand der Straße, auf meine beiden Füße schauend. Als ich die ersten Schritte machte und mich langsam auf die Mitte zu bewegte, ignorierte ich die Zurufe der anderen Passanten auf dem Gehweg hinter mir. Alles Langweiler, die immer nur auf denen ihnen vorgegebenen Wegen liefen und sich nicht trauten, etwas anders zu machen. Dummerweise gelang es mir jedoch immer schlechter wegzuhören, je weiter ich fort schritt. So kam es, dass ich mitten auf der Straße meinen Kopf nach rechts neigte, nur um sicher zu gehen woher die plötzlich auftauchenden, immer lauter werdenden schrillen Geräusche her kamen. Dann sprangen die Bilder wie bei einem Daumenkino blitzartige vor meinen Augen vorbei. Zwei Scheinwerfer, eine Windschutzscheibe, weit aufgerissene Augen hinter dreckigen Brillengläsern, Hände fest um ein Lenkrad geklammert, ein Mund so weit geöffnet, dass ein Zahnarzt nur davon träumen könnte, und dann, ganz untypisch für einen Daumenkino, alles plötzlich weiß.

Ihm ist wohl die Tinte ausgegangen. Oder er hatte keine Bleistifte mehr. Das war das erste, was mir in den Sinn kam. Ich öffnete die Augen und schaute in die erbarmungslos grell scheinende Sonne. Lieber schaute ich weg, als auf eine Wolke zu warten. Ich rieb mir über die Schläfe und schaute an mir herunter. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich saß. Nach all dem Gehen ein angenehmes Gefühl. Eine Tasche lag neben der Bank. Moment, wieso Bank? Langsam glitt ich das lackierte Holz entlang, dass schon an manchen Stellen splitterte, und wurde am kühlen Metall der Seitenlehnen brutal gestoppt. Erst jetzt viel mir auf, wie sehr der Boden sich verändert hatte. Statt endlosem Grau mit vereinzelten weißen Kaugummiflecken erstreckte sich jetzt unter mir eine endlose grüne Fläche. Grasgrün, denn es war eben dieses Gras. Erstaunt hob ich meinen Kopf. Nach einer endlosen Reise durch die Stadtwüste war ich nun endlich in der Oase angelangt. Benebelt versuchte ich die vergangenen Ereignisse Revue passieren zu lassen. Das Gefühl erinnerte mich an etwas. An etwas, was ich fasst jeden Morgen fühle, wenn ich von meinem schrillen Wecker aus einer viel zu kurzen Schlafphase gerissen wurde. Ich wollte irgendetwas auf keinen Fall vergessen. Fieberhaft legte ich den Kopf in meine Hände und dachte angestrengt weiter nach.


Mein Nacken begann an der Stelle zu jucken, wo der Pullover ihn leicht berührte. Als ich meine Hand kurz hob um mich dort zu kratzen, sah ich keinen einleuchtenden Grund meine Hand die vorherige Position wieder zurück zu führen. Mir war sogar unklar, warum meine andere Hand überhaupt noch so war. Mit einer solchen plötzlichen Frische und Stärke durchströmt, stand ich auf, griff nach der Tasche neben der Bank, die wohl mir gehörte und nahm mir spontan vor einem Weg zu folgen, der knapp vor der Bank verlief.


Kurz zurück blickend versuchte ich mich zu erinnern was eben geschehen war.


Einsam stand dort ein Kaffeebecher an der Stelle, wo ich eben gesessen hatte.

 

Hallo @Bheniamyn,

und herzlich willkommen bei uns.

Folgende Dinge fallen mir sofort auf:
- zu viele Adjektive
- Zu viele Nichtigkeiten
- zu wenig Umbrüche

Und dann frage ich dich: Was möchtest du erzählen? Der Protagonist scheint eine ziemlich Labertasche zu sein, zumindest in Gedanken.
Du benötigst einen ganzen Abschnitt um den Prota einen Kaffee holen zu lassen. Das liegt daran, dass du Dinge aufschreibst, die jeder weiß, der sich schon mal einen Coffee-to-go geholt hat. Zum Beispiel der erste Satz:

Blitzschnell füllte sich der Pappbecher mit der brauen, dunklen Flüssigkeit.
Das ist doch nichts, was einen in eine Geschichte zieht. Der erste Satz sollte besonders sein, rätselhaft, schockierend, auf jeden Fall so interessant, dass man weiterlesen will.
Deswegen solltest du dich fragen, was du erzählen willst. Fokussiere dich darauf und streiche alles drum herum weg.

Versuche Adjektive nur zu verwenden, wenn sie für die Geschichte nötig sind. Funktioniert der Text auch ohne? Dann streiche es.

aus den unendlichen Tiefen meines Geldbeutels
Das ist so eine Phrase die eigentlich nichts aussagt.

, da schaute der Kassierer hinter der Theke mich auch schon mit ungeduldigen Augen an.
Ungeduldige Augen? Wie sieht das aus? Versuche es zu beschreiben, lass ein Bild im Kopf des Lesers entstehen.

Um die Lesbarkeit etwas zu erhören, würde ich dir raten innerhalb der Textblöcke Umbrüche zu machen. Das strukturiert den Text und hilft dem Leser.
Die Absätze haben etwas zu viele Leerzeilen, da kannst du bestimmt ein, zwei streichen.

Schau dich hier im Forum um. Man kann unglaublich viel lernen, von anderen Geschichten und Kommentaren.

Viel Spaß bei uns und liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Hallo Nichtgeburtstagskind,
danke für deine Antwort.

Mich wundert es wie sehr hier in diesem Forum auf eine formelle und wenig stilistisch Geschichte wert gelegt wird. Ich habe mich mit den Gedanken hier angemeldet Kurzgeschichten zu schreiben, die Leute anregt, sie mehr als einmal zu lesen. Mein Erzählstil setzt sich aus den Erfahrungen durch das Lesen sämtlicher Romane der unterschiedlichsten Gerne zusammen. So kann ich irgendwie nicht nachvollziehen, dass die Adjektive eine Barriere darstellen könnten. Kann das nicht als ein Stilmittel verstanden werden? Ich verstehe ja, das man beim Schreiben von Geschichte eine gewisse Struktur einhalten soll. Doch bei Kurzgeschichten, die sich eben durch ihre Kürze auszeichnen, lohnt es nicht möglichst viel Handlung zu erzählen. Lieber manche Sachen, die einem alltäglich erscheinen, nochmal detailliert wiedergeben.

Ich war mal so frei ein paar Merkmale einer Kurzgeschichten raus zu suchen:

  • Unmittelbarer Einstieg ins Geschehen, selten eine Einleitung
  • Der Schluss der Kurzgeschichte ist meist offen
  • Wir erfahren wenig über die handelnden Charaktere
  • Die Handlung ist sehr knapp und beschreibt häufig Themen aus dem Alltag der Protagonisten
  • Wenige Protagonisten stehen im Mittelpunkt der Erzählung
  • Die erzählte Zeit ist sehr kurz. Oft werden nur Minuten oder Stunden betrachtet
  • Die Protagonisten sind häufig Alltagspersonen und keine Helden
  • Ein besonderes Ereignis steht im Mittelpunkt der Geschichte
  • Der Rezipient muss sich das „Drumherum“ anhand von Metaphern oder Leitmotiven erschließen. Erklärende Ausführungen bleiben oftmals aus
  • Leser soll das Beschriebene selbst beurteilen. Es gibt keine urteilenden Formulierungen
  • Oftmals gibt es keinen auktorialen Erzähler, sondern einen personalen
Ich hoffe, ich konnte dir irgendwie meine persönliche Sichtweise erklären.

LG Bheniamyn

 

Hallo @Bheniamyn,

schön, dass du gleich antwortest.

Mein Erzählstil setzt sich aus den Erfahrungen durch das Lesen sämtlicher Romane der unterschiedlichsten Gerne zusammen.
Hast du bisher eher Romane gelesen? Einem Roman verzeiht man Längen eher als einer Kurzgeschichte, bei der ein Satz zu viel den Leser verscheuchen kann.

So kann ich irgendwie nicht nachvollziehen, dass die Adjektive eine Barriere darstellen könnten. Kann das nicht als ein Stilmittel verstanden werden?
Natürlich. Und wie immer ist das auch Geschmackssache. Auch hier im Forum gibt es Geschichte in denen es viele Adjektive gibt. Ich bin schon eher ein Adjektivehasser, mir wird es schnell zu überladen.
Aber generell gilt, lieber zu wenig als zu viel. Adjektive blähen eine Geschichte auf, machen sie schwerfälliger und auch langsamer. Der Leser muss mehr lesen, um in der Handlung voran zu kommen.

Doch bei Kurzgeschichten, die sich eben durch ihre Kürze auszeichnen, lohnt es nicht möglichst viel Handlung zu erzählen.
Hier muss ich dir widersprechen. Grade bei Kurzgeschichten geht es darum! Die Herausforderung ist, wie schaffe ich es möglichst viele Aktion oder Gefühle in einen kurzen Text unterzubringen. Wie viel kann ich weglassen, damit der Leser es noch versteht. Wo steige ich ein, wann beende ich den Text.

Lieber manche Sachen, die einem alltäglich erscheinen, nochmal detailliert wiedergeben.
Alltag ist auch gar kein Problem. Hier im Forum gibt es einige Alltagsgeschichten. Aber dort wird meistens etwas besonderes beschrieben, eine besondere Szene, ein besonderer Moment, oder interessante Menschen. Und das Ende deiner Geschichte ist ja auch etwas besonderes. Das Problem ist nur, dass der Weg dorthin zu allgemein ist.

An deiner Auflistung zur Kurzgeschichte habe ich nichts auszusetzen. Du hast die meisten Punkte auch befolgt. Trotzdem bezweifel ich, dass es alleine damit getan ist, denn auch wenn man diesen Punkten folgt, kann man noch einiges falsch machen. Nehmen wir den ersten Punkt.

Unmittelbarer Einstieg ins Geschehen, selten eine Einleitung
Das machst du. Aber wie wichtig ist das Plätschern des Kaffees für dein Geschehen? Warum steigst du grade dort ein und nicht schon früher, beim Aufwachen zum Beispiel? Warum nicht später?

Ich finde es super, dass du dich vorher damit beschäftigt hast. Das zeigt, dass dir dein Text wichtig ist. :thumbsup:

Deswegen gebe ich dir nochmal den Rat: Kürze. Es wird deinem Text gut tun. Im Moment ist dein Erzähltempo zu langsam. Du musst deinen Leser mitreissen. Er sollte nicht mit wippendem Fuß dort stehen und warten, bis der Kaffee fertig ist.

Am Ende ist es natürlich dein Text und jeder Autor hat einen anderen Stil und jeder Leser einen anderen Geschmack. Ich empfehle dir nur, was meiner Meinung nach deinen Text besser machen würde. Was du davon umsetzt, ist natürlich ganz alleine dir überlassen.

Liebe Grüße,
NGK

 

Danke, dass du so gelassen reagierst. Tut mir leid, eigentlich sollte ich gar nicht erst Texte in ein Forum schreiben, das unter anderem vom Kritiken lebt, wenn ich selbst empfindlich gegenüber Kritik bin. Jedoch legt sich das und ich muss nur akzeptieren, dass nicht alles was ich schreiben perfekt ist. Ich werde mir deine Ratschläge zu Herzen nehmen und bei der nächsten Geschichte darauf achten.
Vielen Dank,

Bheniamyn

 
Zuletzt bearbeitet:

Fürs Erste nur mal ein paar Sachen, Bheniamyn, die mir im ersten Absatz störend aufgefallen sind (Störfälle quasi):

Blitzschnell füllte sich der Pappbecher mit der brau[n]en, dunklen Flüssigkeit. Er hatte mal wieder keinen eigenen mitgebracht. Wozu auch. Pappbecher werden hier immer noch angeboten, wenn auch mit einem kleinen Aufpreis auf den ohnehin schon überteuerten Kaffee. Kaffee wird auch immer teurer.
Ich hatte noch gar nicht …
Also spätestens hier, also schon nach drei Zeilen, also sehr früh genaugenommen, muss ich noch mal von vorne zu lesen beginnen, weil ich mich frage, wer verdammt noch mal da jetzt seinen eigenen Becher vergessen hat. Wer ist dieser „Er“ im zweiten Satz? (Okay, beim zweiten Mal Lesen denk ich mir dann, dass der Ich-Erzähler hier offenbar von sich selbst in der dritten Person spricht bzw. denkt. Ich finde es allerdings höchst irritierend, wenn ich gleich zu Beginn einer Geschichte aufs Glatteis bezüglich der Erzählperspektive geführt werde.)
drängt sich schon der nächste hinter mir an den Tresen und lässt lautstark seine Bestellung verkünden.
Er lässt verkünden? Hat der so eine Art Lakaien dabei? („Bestelle er mir einen Kaffee! Aber gefälligst lautstark, wenn ich bitten darf.“)
Gekonnt ignorierte ich ihn und versuchte[,] mir einen Weg zur Tür zu bahnen
Dabei macht doch Kaffee eigentlich letzten endlich nur noch müder.
letztendlich oder letzten Endes
Ich wette, sie taten das alle eigentlich nur aus dem selben [demselben] Grund wie ich.
Gib mal den Suchbegriff „in aller Regel vollkommen entbehrliche um nicht zu sagen eigentlich immer quasi gleichsam gewissermaßen völlig überflüssige Füllwörter“ in die Suchmaschine deines Vertrauens ein. (Was da als Suchergebnis rauskommt? Keine Ahnung, ich hab’s selber nicht ausprobiert.)
Sie versuchten sich vorzutäuschen[,] jetzt wacher zu sein[,] und gaben …
… dafür jeden Tag 3,50€ aus.
Würde mir der Text vorgelesen werden, wär’s mir ja wurscht. (Nein, eigentlich auch nicht. Wer sagt denn im wirklichen Leben: „Das kostet drei fünfzig Euro“?) Und sehen will ich das schon gar nicht, einfach weil’s schrecklich ausschaut. Musst du zugeben, oder?
Wie wär’s mit: Und gaben jeden Tag drei Euro dafür aus. (Oder meinetwegen vier Euro, ist ja im Grunde egal, wie viel der Kaffee kostet.)

Sorry, ich seh grad, mir wird’s zu spät. Ich mach morgen weiter.

Willkommen hier, Bheniamyn

offshore

 
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Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Ich würde dir gerne die sämtlichen Stilmittel erklären aber ich habe langsam das Gefühl, dass ich der einzige bin, der sowas versteht. Schade eigentlich, ich dachte jemand tickt so wie ich.

Zu den 3,50€. Ich habe das bewusst so geschrieben. Nein ich finde nicht dass es so doof aus sieht. Es soll einen casual Preis von der "Speisekarte" widerspiegeln, natürlich überteuert. Er wird so geschrieben wie ihn die Kunden von der Tafel oben an der Wand lesen können. Das gibt mir die Möglichkeit eine aus dem Alltag gegriffene Situation besser darstellen zu können.
Und wenn du etwas lautstark verkünden lässt, beauftragst du indirekt deinem Körper dies zu tun. Erzähl mir nicht, dass du die Phrase nicht kennst "Ich ließ meine Zunge über die Lippen lecken" oder "Ich befahl meinen Füßen zu gehen doch sie gehorchten nicht" man ist Herr über seinen Körper.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Bheniamyn

und herzlich willkommen bei den Wortkriegern.

Ich werde mir deine Ratschläge zu Herzen nehmen und bei der nächsten Geschichte darauf achten.
Schade, mit einer solchen Aussage wirst du sicherlich nicht mehr viele Kommentare zu deinen Geschichten erhalten. Wer sollte sich noch die Mühe machen, den Text zu kommentieren, seine Gedanken dazu zu äussern, Fehler aufzuzeigen, Vorschläge zu unterbreiten usw., wenn dies alles sowieso nicht in die in Stein gemeißelte Geschichte einfließt.

Wir verstehen uns hier als eine Art "Schreibwerkstatt", wo "gemeinsam" an Texten gearbeitet wird. Das ist aber kein Muss.
Zumindest Fehler (Orthographie, Grammatik, Zeiten, Interpunktion, etc.) sollten direkt korrigiert werden, damit zukünftige Leser nicht wieder und wieder darüber stolpern.

Zu den 3,50€. Ich habe das bewusst so geschrieben. Nein ich finde nicht dass es so doof aus sieht. Es soll einen casual Preis von der "Speisekarte" widerspiegeln, natürlich überteuert. Er wird so geschrieben wie ihn die Kunden von der Tafel oben an der Wand lesen können. Das gibt mir die Möglichkeit eine aus dem Alltag gegriffene Situation besser darstellen zu können.
Sorry, wenn ich da jetzt in deiner Antwort an offshore reingrätsche.
Schriftsprache ist anders als gesprochene Sprache und schon ganz anders als das, was gedruckt auf Preislisten, Plakaten, in Tabellen, Listen etc. steht. (Ich denke da mit Grauen nur an das sich schon fast eingedeutsche Apostroph wie bei "Peter`s Frisörsalon".)
Wenn dir "3,50€" so wichtig ist, dann könntest du das so machen, dass der Prota das von der Preisliste abliest.
Z.B. : "Auf der Tafel steht 3,50€." Es empfiehlt sich dann, dies kursiv darzustellen.


Ein paar andere Dinge möchte ich dir noch mitgeben.

Selbst noch um dreizehn Uhr standen hier die Leute
Ich wette, sie taten das
Hier hast du die Zeit gewechselt.

zurück blickend
zurückblickend

Würde mich freuen, wenn du an deinem Text arbeiten würdest.

Wünsche dir noch viel Spaß hier.

Gruß, GoMusic

P.S.: Ich habe in deiner letzten Antwort an offshore das "Voll-Zitat" herausgelöscht. Bitte in Zukunft nicht den kompletten Kommentar einfügen (das macht alles unübersichtlich), sondern nur partiell die Stellen, auf die du dich speziell in deiner Antwort beziehst. Danke.

Wenn du jemanden antwortest, kannst du mit @ den Usernamen markieren, so dass der Kommentator über die Antwort in seinem Posteingang informiert wird und bei Beantwortung mehrerer Kommentare in einer Antowrt derjeinge weiß, dass er gemeint ist.
Also so: @Bheniamyn
Wenn du nach dem @ die ersten Buchstaben schreibst, werden dir Vorschläge gemacht/Vervollständigung. (Diese Funktion ist gerade sehr sinnvoll bei Usernamen, die etwas ungewöhnlich sind.) :-)

 

Hallo @Bheniamyn!

Willkommen bei den Wortkriegern.

Ich finde es megainteressant, was du gleich für Schlüsse nach einem:

Mich wundert es wie sehr hier in diesem Forum auf eine formelle und wenig stilistisch Geschichte wert gelegt wird.
bzw. zwei Kommentaren ziehst:
Ich würde dir gerne die sämtlichen Stilmittel erklären aber ich habe langsam das Gefühl, dass ich der einzige bin, der sowas versteht.
=> Also, ich habe hier im Forum noch nie gefunden, dass auf "formelle" Geschichten Wert gelegt wird.
Was für eine Formel sollte das sein?
Besonders, da du (keiner der Kommentatoren) vermeintliche Merkmale einer KG aufzählst. Vermeintlich, weil ich diese Merkmale (auch die Stilmittel, die du erwähnst) sehr wohl kenne. Die werden im Deutschunterricht und in der Germanistik verwendet, um Texte zu analysieren.

=> Mir (wie vielen anderen hier) geht es aber um Spaß am Lesen. Ich persönlich schreibe, um Leser zu unterhalten, nicht damit sie mit ihren Textmerkmalen herangehen und analysieren. (Wem das Spaß macht, der soll das tun. Es gibt halt solche und solche. Auch bei den Wortkriegern. Wir sind nicht alle gleich, alle einer Meinung, zum Glück.)

Ein paar Textanmerkungen?

Blitzschnell füllte sich der Pappbecher mit der brauen, dunklen Flüssigkeit. Er hatte
=> da stolpert der Leser, da der Bezug nicht sitzt. "Er" bezieht sich (formal) auf den Pappbecher. Ist "er" was anderes, warum schreibst du es dann nicht hin?

Ich hatte noch gar
=> Wie nennt man denn dieses Stilmittel, wenn der Ich-Erzähler manchmal über sich in der dritten Person erzählt? Eine rhetorische Frage, denn wirklich interessiert mich das nicht. Auf jeden Fall stolpert der Leser (damit meine ich mich, ist ja alles nur meine Meinung hier) schon wieder.

Und leider finde ich deinen Textanfang irre langweilig. Da kauft sich einer einen Kaffee. Gähn!

Ich bin der Meinung, dass Geschichten mit etwas beginnen sollten, das Leser in den Text hineinzieht, sie nicht langweilt, sie nicht dazu veranlasst, lieber einen anderen Text anzuklicken. Na ja, ich möchte halt unterhalten werden.

Ob du Talent als Autor hast, möchtest du wissen. Das fragst du in deinem Profil.
Kommt drauf an. Was für eine Art Autor möchtest du denn sein?
Meiner Meinung nach wird "Talent" überbewertet. Wirkliches Talent zeigt sich, wenn der Schreiber bereit ist, am Handwerk zu arbeiten, lange und intensiv zu arbeiten. Meister fallen halt nicht vom Himmel.

Vielleicht finden sich ja noch Leser, die mit dir Stilmittel und Textmerkmale diskutieren möchten.

Ich suche mir lieber etwas zu lesen, das mich mitnimmt.

Grüße,
Chris

 
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Ich würde dir gerne die sämtlichen Stilmittel erklären
Tu dir keinen Zwang an, Bheniamyn, ich lasse mich gerne belehren. Von der Theorie des Schreibhandwerks habe ich nämlich echt keine Ahnung, im Grunde bin ich nur Leser.

Und wenn du etwas lautstark verkünden lässt, beauftragst du indirekt deinem Körper dies zu tun. Erzähl mir nicht, dass du die Phrase nicht kennst "Ich ließ meine Zunge über die Lippen lecken"
Wenn du mir weismachen willst, dass die Sätze „Er lässt etwas tun.“ und „Er tut etwas.“ für dich dasselbe aussagen, muss ich das einfach so zur Kenntnis nehmen und kann im Grunde nicht viel dagegen sagen.
Allerhöchstens, dass das Beispiel, mit dem du deine Sichtweise begründen willst, denkbar schlecht gewählt ist. Damit es als äquivalentes Beispiel taugt, müsstest du das markierte Satzobjekt weglassen. Erst dann nämlich würde es dem von mir gestern beanstandeten Satz entsprechen.
Ich leckte über die Lippen - Ich ließ über die Lippen lecken. Okay, auch das mag für dich meinetwegen semantisch gleichbedeutend sein, ich kann dir nur sagen, dass es das für mich - den Durchschnittsleser, den Mann von der Straße quasi - eben nicht ist.
In aller Regel lese ich Sätze so, wie sie geschrieben sind. Wenn sie nun auf auffällige Art meinem (zugegeben subjektiven) Sprachempfinden zuwiderlaufen, hab ich mehrere Möglichkeiten sie zu rezipieren:
Wenn ich zum Beispiel diesen Satz lese:
[er] lässt lautstark seine Bestellung verkünden.
… verstehe ich ihn zuallererst so, wie er dasteht: Dass nämlich irgendwer irgendwen etwas tun lässt. Und weil ich nicht davon ausgehe, dass es die Bestellung ist, die veranlasst wird, zu verkünden - wie man den Satz genaugenommen auch lesen könnte - nehme ich natürlich an, es hier mit mindesten zwei Personen zu tun zu haben.
Wenn ich dann allerdings beim Weiterlesen draufkomme, dass es sich doch nur um eine Person handelt, dass ich den Satz also falsch verstanden habe, muss ich ihn natürlich noch einmal lesen. (Was nie gut ist.)
Und was denke ich mir beim nochmaligen Lesen?
Da denke ich mir das Nächstliegende: Offenbar hat der Autor bei der Wahl des Verbs danebengegriffen. In Wahrheit meinte er vermutlich: Der Typ lässt lautstark seine Bestellung vernehmen, bzw. hören. (Was strenggenommen stilistisch auch nicht das Gelbe vom Ei wäre.)
Und als Nächstes denk ich mir natürlich sofort: Warum schreibt er das überhaupt so schrecklich kompliziert und nicht einfach z.B.: Der Typ bestellt lautstark seinen Kaffee.
Aber ganz sicher denke ich mir nicht: „Oh, der Autor ist aber sprachkreativ. In Wahrheit ist es nicht der Typ, der bestellt, sondern dessen Körper.“
Und jetzt kommst du mir mit: „Das ist ein Stilmittel.“ :confused:
Worauf ich dir sage, dass sich ein „Stilmittel“ aus sich selbst heraus erschließen sollte, dass man als Leser auch ohne Anleitung des Autors kapieren will, was warum wie gemeint ist. Wenn ein Stilmittel mit falscher Begriffswahl verwechselt werden kann, ist es für mich kein besonders taugliches Stilmittel.
Und ich wage jetzt einfach mal zu behaupten, dass der Mehrzahl der Leser bei diesem Satz Ähnliches durch den Kopf geht wie mir, dass vielleicht einer von hundert schon beim erstmaligen Lesen die von dir intendierte Lesart wählt.
Und genauso ist es mit dem „Er hatte … / Ich hatte …“ gleich zu Beginn. Ich trau mich wetten, dass beinahe jeder, sobald er erkennt, dass er es mit einem Ich-Erzähler zu tun hat, noch einmal zurücklesen muss - was, wie gesagt, nie gut ist - und das Pronomen „er“ schließlich für einen Schlampigkeitsfehler hält. Was es in meinen Augen als Stilmittel ebenfalls disqualifiziert.

Im Grunde könnte ich jetzt Satz für Satz so durchgehen, aber ehrlich gesagt … also ich weiß nicht, irgendwie vermittelst du in deinen Antworten den Eindruck, dass du an dem Text ohnehin nicht mehr großartig arbeiten willst.

Einen kleinen Ratschlag will ich dir zumindest noch geben: Du solltest dich unbedingt über die Kommaregeln schlau machen. Momentan ist deine Kommasetzung echt katastrophal.

offshore

 

hallo @Bheniamyn,

ich habe die Geschichte nun 2x gelesen, bin mir aber trotzdem nicht sicher, ob ich wirklich kapiert habe, was der Protagonist da genau erlebt. Zwischenzeitlich scheint es mir, als hätte er Drogen genommen. Nunja, Schlaflosigkeit hat ja ähnliche Effekte, das sehe ich ein.

Hier ein paar Textstellen, die mir aufgefallen sind:

Kaum habe ich bezahlt, drängt sich schon der nächste hinter mir an den Tresen und lässt lautstark seine Bestellung verkünden.
Das scheint mir die falsche Zeit zu haben, ist der Rest der Geschichte ja in der Vergangenheit. "Kaum hatte ich bezahlt, drängte sich ... liess lautstark..."


Dabei macht doch Kaffee eigentlich letzten endlich nur noch müder.
letztendlich


Sie versuchten sich vorzutäuschen jetzt wacher zu sein und gaben dafür jeden Tag 3,50€ aus.
das "jetzt wacher" klingt falsch. Warum nicht "dadurch wacher" oder "dann wacher"


Kopfschüttelnd versuchte ich eine andere Möglichkeit den Park zu erreichen auszumachen.
besser klingt: "versuchte ich eine andere Möglichkeit auszumachen, den Park zu erreichen.

Jedoch würde das einen großen Umweg mit sich ziehen. Mein Ziel war es jedoch so schnell wie möglich in der Oase anzukommen.
2x jedoch so kurz hintereinander finde ich nicht gut.


Das war deshalb eine so schwierige Aufgabe, weil man hier den Höhenunterschied im Hinterkopf behalten musste. Es ging also jetzt ein Stück runter, wo eigentlich vorhin die ganze Zeit kein "runter" oder "hoch" sondern nur ein "gerade" war. Während sich mein Kopf noch mit dieser äußerst komplizierten Lage auseinander setzte, traf mein Fuß auch schon auf dem Asphalt auf.
Der hat doch wirklich Drogen genommen, oder? ;)


sah ich keinen einleuchtenden Grund meine Hand die vorherige Position wieder zurück zu führen
in die vorherige Position


Mir war sogar unklar, warum meine andere Hand überhaupt noch so war.
Wie war die Hand? Das ist mir nicht klar geworden.


Einsam stand dort ein Kaffeebecher an der Stelle, wo ich eben gesessen hatte
das "dort" braucht es meiner Meinung nach nicht.

viele Grüße
philipp

 

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