Was ist neu

alltag

Genre: alltag

  1. Der Waschsalon

    alltag 
    Es ist ein Morgen, wie jeder Andere in den letzten Jahren auch. Das mag nach Tristesse klingen, ist aber für Friedrich eine liebgewonnene Routine, die im Halt im Leben gibt. Pünktlich um 7 Uhr klingelt der alte Wecker aus seinem Nachtisch und weckt Friedrich mit dem gleichen fürchterlichen Ton...
  2. Novelle Monster im Kopf

    alltag 
    Nervös tippelte ich von einem Fuß auf den anderen. Wie oft hatte ich mir dieses Szenario in meinem Kopf schon ausgemalt. Meine Hände schwitzten und der Rest meines Körpers durchlief heiße und kalte Phasen. Gedanklich zählte ich bis drei und öffnete die Tür, ehe ich mich wieder dagegen entschied...
  3. Blick vom Rathausturm

    Jedes Jahr zu Ostern muss ich an ihn denken. Irgendwie habe ich dann immer das Gefühl, dass er in Berlin ist und nach mir sucht. Einmal erwähnte ich seinen Namen in einem Gespräch. Der, der am Tresen neben mir saß, wurde hellhörig. “Den kenne ich. Er ist ein Freund von meinem Kumpel. Vor drei...
  4. Manuel Bongesa

    Himmelsgeschenk (I/III) Die knorrigen Äste der Schwarzrinden-Bäume warfen noch langgestreckte, bizarre Schattenmuster auf den Dorfplatz, trotzdem flirrte die Luft schon vor Hitze. Es würde wieder einen sehr heißen, staubigen Tag geben, obwohl sich das Ende der Trockenzeit schon durch...
  5. Kirschblütenfest

    “So macht es sich doch bezahlt, dass ich mir noch kurzentschlossen bei aldi ein E-Bike gekauft habe”, denke ich und sehe zufrieden die neidischen Blicke der Anderen, an denen ich auf der Kynaststraße, die nach der Sanierung vom Ostkreuz zu einem steilen Berg geworden ist, vorbeiziehe. Sonst muss...
  6. Der Eisvogel

    „Na? Dein Rambo wieder von Feindfahrt zurück?“ Überrascht drehe ich mich um. Hinter mir Udo mit diesem lauernden Blick. „Wie kommst du da drauf?“ „Hab ihn gesehen.“ Diese gönnerhafte Tonlage. „Wann?“ „Na, vorgestern.“ „Hier, im Dorf?“ „Klar, wo denn sonst? Hat er sich bei dir noch nicht...
  7. Nachtschattengewächs

    Fast fünfzig Jahre. Beinahe ein halbes Jahrhundert sind wir schon verheiratet. Schau sie dir an. Zauberhaft, wie sie lächelt. Ich liebe dich, formte Werner die drei Worte mit dem Mund, während er Sylvia durch die Glasscheibe zum Wintergarten hinaus betrachtete. Eingezwängt in seinem Sessel...
  8. Unentdeckt

    13. Mai. Wendepunkt: Wärme. Am Morgen, vor dem Glockenläuten. B. sitzt am Küchentisch. Der Rücken berührt die stählerne Lehne, die langgliedrigen Finger umklammern die Oberschenkel. Auf dem Tisch ein Eierbecher aus Bernsteinglas; daneben die Tageszeitung. Das Ei hat B. vor wenigen Minuten...
  9. Novelle Total normal

    „Weißt du eigentlich, was ein Tisch ist?“, fragte meine kleine Cousine. Ich spürte ihre warme Hand in meiner. Sie zog mich vorwärts, vermutlich, um in die nächste Pfütze zu springen. Erst gestern hatte es geregnet, was im Herbst nicht ungewöhnlich war. Ich schüttelte den Kopf. „Ist das nicht...
  10. Chrissy (11): Abschied von Papa

    Am Abend, bevor Weitoma uns besuchte, schickte Mama mich ins Dorf, um Papa zu holen. Ich ging zuerst in den Hirsch und hatte Glück, er war dort. „Da kommt meine Große, willst du eine Limo? Ich trinke noch ein Bier, danach gehen wir nach Hause.“ Papa klopfte auf den freien Stuhl neben sich. Zu...
  11. Fallende Blätter

    Die Blätter winken mir von außen zu. Sie winken noch beinahe gänzlich grün, wie die Frauen in alten Schwarz-weiß Filmen, die ihre Männer für die weite See verabschiedeten und dabei vertikal ihre Hände nach oben und unten hoben und neigten. Wieso winken in meiner Zeit plötzlich alle wie...
  12. Der Koffer

    An den Gepäckbändern der internationalen Flughäfen wiederholt sich regelmäßig das gleiche Szenario. Gespannt wartet man mit anderen Fluggästen auf seinen Koffer, währenddessen rattert und quietscht das sich drehende Band, beladen mit Koffern. Die glücklichen Finder nehmen ihren Koffer lächelnd...
  13. Gefunden

    alltag 
    Ich trabte die Straße entlang. Es war schon dunkel. So war mir die Stadt am liebsten. Die meisten Menschen waren in ihren Häusern. Das machte es einfach das leckere Futter aus ihren Mülltonnen zu holen. An einem Gebüsch blieb ich stehen und schnüffelte. Es war mal wieder Zeit mein Revier zu...
  14. Amygdala

    alltag 
    David Curtis saß mit seiner Frau auf der Veranda ihres Farmhauses am Frühstückstisch. Es gab Müsli mit Beeren und Joghurt. Die Sonne fiel schon über das Gemüsebeet her, doch da gab es nichts mehr, das der Mühe lohnte. David schob seine Schüssel weg. „Schon satt?“, fragte Liz. „Das Zeug macht...
  15. Mama

    alltag 
    Wir hatten nur Fußball gespielt. Sogar endlich mal gewonnen. Und das, obwohl der Bruder von Ronny im Gegentor stand. Und der ist in der Kreisliga. Papa hat ihm trotzdem ein Tor reingeschossen. Es stimmt, wir haben die Zeit dabei vergessen. "Um sieben ist Abendbrot, jetzt ist es Viertel nach!"...
  16. Der Gesang der Goldammer

    Die Felder waren bestellt, silberne Jauchewagen glänzten in der Sonne, verkuppelt mit Traktoren, an deren Reifen Brocken lehmiger Erde klebten. Über den Wipfeln des angrenzenden Waldstreifens schwebte ein Heißluftballon, gleich einem Gott, der Passagierkorb voll mit Touristen, die ihre Blicke...
  17. Die Stille im Maisfeld

    Winfried Schell saß auf der Gartenmauer hinter dem Haus, die Beine im Gras ausgestreckt, in der Hand eine Tasse Kaffee. Auf dem Boden vor ihm lag die Motorsäge, die er am vergangenen Wochenende gekauft hatte. Über dem Schwert befand sich noch der Kettenschutz aus ölig glänzendem PVC. Er trank...
  18. Vanessas Rache

    Orangefarbene Sonnenstrahlen spiegeln sich auf dem glatten Asphalt der Autobahn. Im Radio läuft Musik, kein anderes Auto ist in Sicht. Tobi sitzt hinter dem Lenkrad, Manfred daneben mit einer Bierdose. Er nippt daran und schluckt das kühle Getränk herunter. „Mann, schmeckt das gut!“ „Du hast...
  19. Geraubtes Gold

    „Sind viele Schiffe hier versunken?“, fragte sie. „Ein paar“, sagte ich. „Berühmte Piratenschiffe?“ „Glaube nicht. Die bekanntesten sind woanders untergegangen. Jamaika oder Haiti.“ „Schade.“ „Warum? Wollen Sie nach Goldmünzen tauchen?“ „Find’s nur faszinierend. Aber Tauchen ist gar nicht meins...
  20. Morbus disputationis mendacis

    „Schnell, schnell, mach schon!“ „Wohin?“ „Clemens – ist die vier frei?“ „Auf, los, in die vier!“ „Um was gehts hier?“ „Er ist bewusstlos, wahrscheinlich Alkoholeinfluss.“ „Nee – eher hat er es mit dem Herzen, Amir, schau den doch mal genau an!“ „Aber nach den vorläufigen...

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Neue Kommentare

Zurück
Anfang Bottom