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16.03.2018
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Ein kurzes Blitzen durchdringt die leicht geschlossenen Augenlider. Das Blitzen wird begleitet von sanft durcheinanderklingenden Stimmen. Schnell steht fest welches Gespräch konkurrenzlos die Vorherrschaft für sich in Anspruch nimmt. „Die vorliegenden Akten müssen nur noch geprüft werden. Ich werde mich nach dem Meeting morgen um 9 Uhr in Zürich umgehend bei dir melden. Ja, es sieht gut aus. Die andere Partei ist kurz davor den Deal positiv abzuschließen. Apropos, hab heute den Herrn Rieser getroffen, bezüglich der jüngsten Ereignisse auf dem Aktienmarkt ist er der Meinung……“. Ein Geschäftsmann, sehr entzückt von dem Erfolg seiner Wenigkeit und seinen Kollegen, floskeliert in lautem Ton, um der Wichtigkeit seiner Person Nachdruck zu verleihen. Der folgende Schrei eines Mädchens sehr jungen Alters macht das Vorhaben, einige Stunden zur Erholung die Augen zu schließen, zu einem Akt der Unmöglichkeit. Der letzte Ausweg auf seine eigenen Gedanken und seine eigene Privatsphäre beschränkt zu sein, ist angenehme Hintergrundmusik auf seinem iPhone abzuspielen und sich den Zeilen zu widmen. Da das Internet tot ist, werden vor Jahren abgespeicherte Songs gespielt. Um die Ohren nicht zu sehr in Anspruch zu nehmen sollte die Musik auf Zimmerlautstärke gedrosselt werden, was als Konsequenz das Beiklingen, erzeugt durch unrhythmisches Tippen einer alten Frau, schwer über die Tastatur ihres Akoya Laptops gebeugt, nach sich zieht. Während die Fabulierung der folgenden Textpassagen die grauen Zellen in Anspruch nimmt und die Finger für wenige Minuten frei von jeglicher Tätigkeit sind, fährt die Hand, völlig unbewusst, aber auffallend routiniert unter die Nase und ein süßer Nikotingeschmack zieht durch die Nasenhöhlen. Der Geruch erinnert an Karlas Bluse. Karla raucht viel und hat die Angewohnheit ihre Kleidung während dem Sex auf dem ganzen Bett zu verteilen, wobei des Öfteren Teile ihrer Mode auf dem Kopfkissen landen. Diese lustvollen Gedanken werden schnell von einem Monolog, geführt in einem äußerst amüsant klingenden Dialekt, abgebrochen. Der Monolog scheint ein Telefongespräch zu sein. Die Sätze machen in ihrem Zusammenhang wenig, bis gar keinen Sinn. Die Schlaflosigkeit und die hoffnungslose Ablenkung lassen es nicht zu, dass die notwendige Ruhephase in absehbarer Zeit Früchte tragen wird. Den Gang entlang, durch eine Schiebetüre und wiederum zwischen Horden von Menschen und ihren interessanten Geschichten hindurch, findet man sich an einem Tresen wieder. „Hallo junger Mann, kann man Ihnen behilflich sein?“ „In diesem Fall ja, zwei, oder besser, drei Bier bitte“ „Bitteschön, das macht neun Euro neunzig Cent“ „gibt’s die auch in kalt“ „Nein“ „Okay…Danke“ Wieder angekommen an beschriebener Stelle wird das Ausmaß des Lärmpotenzials klar und der Gedanke an einen angenehmen Aufenthalt rückt immer weiter in die Ferne. Wütend die Tasten misshandelnd, wird dem fortlaufenden Tumult mit Alkohol Parole geboten. Die ersten zwei Bier zeigen ihre Wirkung und wie von Geisterhand verwandelt sich der Verstand in ein introvertiert gesponnenes Netz bestehend aus Worten und Gedanken die, gemessen an ihrer Fragwürdigkeit, regelmäßig bestehende Grenzen überschreiten. Das Getriebe scheint Betriebstemperatur erreicht zu haben und die Kehle sehnt sich nach weiteren Betäubungsmitteln. Eine Frau liest ungestört ihr Buch, während die Frage nach wie vor im Raum steht, wie selbst ein Kinderbuch unter diesen Umständen gelesen werden kann. Sichtlich mitfühlend mit den agierenden Protagonisten des schriftlichen Spielfilms, scheint sie völlig in ihrer eigenen Gedankenwelt die Gegenwart zu genießen. Andere quälen ihre Sudokus mit verwirrenden Zahlenreihen, die im Nachhinein weder Sinn noch Lösungen an den Tag legen. Wieder andere, wie der Mann links, stecken bis zu den Kniekehlen in ihren Bildschirmen und bearbeiten wichtige Dokumente, die bei der kommenden Klausur wahrscheinlich von hoher Priorität sein werden. Unscheinbar, aber offensichtlich genug, schweifen ihre Blicke hin und wieder durch den Raum und bleiben bei einem schlecht gekleideten, nach Schweiß und Schmieröl riechenden jungen Mann hängen und hinterlassen auf ihren konzentrierten Gesichtern nichts als bemitleidendes Lächeln. Der junge Mann scheint allerdings keine Mühen aufzubringen um an seiner Situation nur das Geringste zu ändern. Sein Anblick ist traurig, aber sein Dasein echt. „Zwei Bier bitte“ „sechs Euro und sechzig Cent bitte….Danke und eine gute Weiterreise“ Durch die Ohren schallt City of New Orleans. Die geschilderte Nighttime erinnert an eine längst verstrichene Zeit/ an eine Zugfahrt die romantischer nicht sein könnte. Von Passagieren die allen Klischees der reisenden Gesellschaft gerecht werden und vorbeiziehenden Landschaften, wie sie Europäern aus alten Westernfilmen bekannt sind. Zwischenzeitlich ergibt sich die Möglichkeit eine Zigarette zu rauchen, allerdings ist der dafür zur Verfügung gestellte Zeitraum dermaßen beschränkt, dass die Lunge im Anschluss an einen überhitzten Kohleofen erinnert. Umstehende Personen scheinen die gleiche Erfahrung zu machen, daraus allerdings keine Lehre ziehend wird jeder einzelne davon dasselbe bei der ersten Gelegenheit wiederholen. Zurück an besagtem Ort erhascht ein flüchtiger Blick abseits der entworfenen Zeilen erneut die angehenden Absolventen, die mittlerweile weniger athletisch ihre Bildschirme nach entgangenen Informationen durchforschen. Einer nach dem anderen gleitet unauffällig dem Sessel entlang in Richtung Boden und nimmt eine entspanntere Pose ein, nur um sich bequem seinen empfangenen Kurznachrichten zu widmen. Die belesene Frau, mittlerweile ebenfalls mit müdem Blick ihr Smartphone betrachtend, nimmt einen Schluck aus ihrer Petflasche und ist bemüht auf gar keinen Fall eine sympathische Miene auf ihrem Gesicht spielen zu lassen. Mittlerweile sind die Gedanken völlig gefangen in einer Kapsel beschallt von klassischer Musik, komponiert von Leopold Mozart, und die Wahrnehmung wird müde. Zu sehr würde man die ruhigen Stunden mit einem Bier und diesen sonderbar feinen Klängen genießen, wären da nicht immer noch die Anmerkungen der umliegenden Leute, fest entschlossen ihre Gespräche bis spät in die Nacht fortzusetzen, in der Erwartung, mit dieser Geste jedem der Anwesenden einen großen Gefallen zu tun. Wie bestrebt der Szene zu entkommen demontiert die alte Dame ihren Laptop, verpackt ihn artgerecht in ihrer Tasche und verlässt forschen Schrittes die Bühne der Tragödie. Nun gesegnet mit viel Platz und erquickender Beinfreiheit entspannt sich die Situation ein wenig. Nicht zuletzt durch den Beginn des zweiten Satzes des Trompetenkonzertes in D-Moll. Seit wenigen Minuten entpuppt sich die philosophische Phase als eine stark vom Einfluss des Alkohols geprägten Furie, die in weiterer Folge nur mühevoll brauchbares Material liefern könnte. Überzeugt von der Sinnlosigkeit der aktuellen Beschäftigung bleibt nur, den Kopf in den Nacken zu legen und darauf zu hoffen, dass sich doch bald ein wenig Schlaf einrichten lässt. Das anfängliche Zucken, welches durch die immer wieder durchdringenden Laute erzeugt wird, macht es zur Notwendigkeit, den Kopf zwischen Ellenbogen und Brustkorb zu vergraben und den Lautstärkeregler bis weit in den panisch gefürchteten roten Bereich zu schieben. Die zufällige Wiedergabe findet sich bei dem skurrilen Genre Acid-Jazz wieder und Gedanken aller Art lassen umliegendes hinter sich. Alleine der erneute Schrei eines kleinen Mädchens durchdringt gelegentlich die Schallmauer, nur um im Anschluss eins mit der Musik zu werden. Eine quietschende Türe, die schwer ins Schloss fällt. Sie erinnert an das alte Tor einer verlassenen Burg, die einst von Rittern und ihren schönen Hofdamen bewohnt wurde. Der Eintritt in den Raum verspricht anderes und lässt jeden Gedanken an eine dunkle, alte, nach Moder und Verwesung riechende Burg verschwinden und bietet dem Auge einen offenen Raum, dessen Zentrum ein Tisch, besiedelt von sechs, rein äußerlich, sehr unterschiedlich wirkenden Personen, einnimmt. Und schon bricht jemand das Eis. Er spricht von diesem und jenem und bedient im Grunde die Meinung der gesamten Versammlung. Absurde Politiker, beängstigende Trends, tolerierte Verbrechen und Leute die vor Feiertagen den Supermarkt plündern. Viele dieser Themen begleiten jeden einzelnen an jedem beliebigen Tag. Ich geh jetzt durch die Straßen und ordne zu, klassifiziere und weiß Bescheid. Die harten Fakten stehen gedruckt in Form von einnehmenden Slogans auf Titelblättern. In diesem täglichen Wahnsinn entstehen unzählige Kavaliersdelikte. Wer ist noch schockiert wenn Ö1 von purem Massenmord und den fast stündlichen Lügenwellen aus Politik und Society berichtet/ Lügenpresse ein Stichwort unserer Zeit. Was die Gruppe im Kollektiv beeindruckt, ist die verblüffende Simplizität. Wahrlich gewiefte Männer sind über die Lösungen unterrichtet und ihre einzige Absicht ist uns zu erhellen und die offensichtlich banalen Probleme zu lösen. Sie wissen genau wer Schuld trägt und welche Maßnahmen zu treffen sind. Somit wird viel geredet, diskutiert und Input akkumuliert. Alleine die Darstellung bleibt ein Rätsel. Genug Ideen liegen auf der Hand, genug Möglichkeiten werden geboten, aber kaum eine Idee fällt nicht in das Klischee. Jede Darstellungsform wurde schon auf und ab bespielt und benutzt, für Theater, Aktionsdarstellung und Laienspiel. Selbst Nitsch kann am Ende nur noch die Burg. Wie erfährt man Aufmerksamkeit? Kann man das 21. Jahrhundert noch schockieren? Das glauben wir nicht…diese Taten könnte ich mir in meinen schlimmsten Träumen nicht ausdenken. Meine Großeltern hätten auf Seite zwei des Boulevardblattes schon geweint. Ein Augenschlag, das Knie rast gegen den Tisch und die rechte Hand fühlt sich taub an. Die schlafbedingte Rückenkrümmung, gekoppelt mit einem äußerst schlechten Geschmack im Mund, lässt das abrupte Erwachen noch unangenehmer erscheinen. Ein Blick in die Runde dient als Beweis dafür, dass es sich bei dem kleinen Nickerchen keineswegs um einen ruhigen Schlaf handeln konnte. Peinlich berührte Blicke und rümpfende Nasen schmettern dem noch psychisch Träumenden, mit entsetzt hilflosem Gesichtsausdruck, entgegen der, als wäre es eine Flucht vor Geschehenem, in Folge wieder die Pose eines Schlafenden einnimmt. Von außen betrachtet sieht der schlafende Körper wesentlich entspannter aus und weckt Erinnerungen an ein träumendes Kind auf dem Schoß seiner noch sehr jungen Mutter. Einzig der Geruch, ausgehend von der beobachteten Szene, scheint nicht im Einklang mit der Illusion zu sein. Ein fahler Nebelwald. Ein Refugium der modernen Welt. Eine Oase der Klarheit inmitten dem undurchsichtigen Menschendasein. Ringsum gesäumt von hochragenden Gipfeln, bis knapp über den Talboden, bedeckt mit weißen Feldern und kargen Felsen. Der wie von zarter Hand gezogene Fluss treibt reglos wild durch die grünen Weiden und hochgewachsenen Tannen. Diese Tannen müssen hunderte von Jahren an diesem Ort gestanden haben, bevor die ersten Menschen diese Gegend betraten. Zwischen jenen Tannen und knapp am vorbeschleichenden Fluss liegen weite Lichtungen gesäumt von Kräutern aller Art. Wilde Tiere bewegen sich hier wie man es von Landbewohnern gewohnt ist, wenn sie gemächlich durch das dämmernde Dorf spazieren. Kaum zu erkennen die schleichenden Nebelschwaden, wie sie hinter den Ästen emporströmen und langsam, fast bedrohlich über die Auen spielen. Soweit das Auge reicht herrscht die pure Natur, bisweilen ein kleines holzbeschlagenes Häuschen ins Blickfeld ragt und die Talmitte eröffnet. Hier finden sich an ungeordneten Orten immer wieder kleine Hütten, ohne den Anschein zu machen bewohnt zu sein. Sie liegen in diesem Tal wie Relikte einer früheren bäuerlichen Zivilisation. Die Abendstimmung gleicht hier, verglichen mit dem nächtlichen Erwachen der Stadt, einer beruhigenden Meditation. Langsam, mit stillem Schritte, nur in Sequenzen erkennbar, hebt sich der Schein der Sonne auf der einen Talseite, während die andere schon in tiefem Dunkel den Anfang der Nacht bezeugt. Sind die letzten Sonnenstrahlen über den höchsten Felsen verschwunden, legt sich Stille. Keine unbehagliche Stille. Es ist eine Stille, die von der Kulisse der umliegenden Geräuschquellen erzeugt wird. Das Rauschen des Baches, der letzte Pfiff eines Murmeltiers und der schwache Ruf einer Eule eröffnen eine neue Welt. Behutsamen Schrittes wagt man sich in diesen Raum der absoluten Sinnesbeanspruchung. Mal bleibt man stehen, mal lauscht man, mal spürt man den Wind und die kühle Luft auf seiner Haut durchs Tale ziehn. Nach wenigen Schritten behagt man sich wohl und man beginnt eins mit seinem Umfeld zu werden. Im Hinterkopf das Bewusstsein, dass diese Art der Wahrnehmung dem Menschen so fremd geworden ist, wie Höhlenmalereien aus einer fremd gewordenen Zeit. Man wagt sich nur mit Vorsicht und reizender Demut, aufmerksam die stillen, von dunklen Schwaden umgebenen Wege taleinwärts zu gehen. Mit Gänsehaut und kaltem Rücken genießt man das Hier und Jetzt. Das Momentum in einer völlig mit der Natur in Einklang stehenden Atmosphäre. Ein Stück weiter oben angelangt, beinahe am Fuße der ersten Steilwand, die in absehbarer Nähe von weißen, im Mondschein leuchtenden Flecken gesprenkelt ist, setzt man sich auf einen wurzelartigen Vorsprung. Den Kopf in den Nacken gelegt erblickt man das Spiegelbild der Daseinspflicht, nur weiter, klarer, wie ein Millionenlabyrinth. Der Gedanke an die, in weiter Ferne liegenden Stille lässt einen schaudern, staunen und zu Stein erstarren. Gefangen in dieser Pose erwacht das Gefühl, Teil eines Ganzen zu sein. Einer gewaltigen Materie, unbeeinflusst von Menschenhand, aber doch zu wahr um rein göttlich zu sein. Was ist Zeit in diesem Raum? Während dem Dasitzen in seliger Starre, wird unklar wie viele Minuten, ja sogar Stunden ins Land ziehen. Das völlige Hier und Jetzt an einem so überwältigenden Ort wirft Fragen auf über die man nie nachzudenken wagte. Die Geräusche, Gedanken, Gefühle, Gerüche und Wünsche ummanteln einen und schließen sich zu einem behutsamen Dasein. Die Welt gleicht plötzlich einer Schneekugel die seit langem von keinem Kind mehr geschüttelt wurde. Die Sicht wird von Moment zu Moment klarer und die Nacht wird zu einer Gewöhnlichkeit, wie sie die hellsten Tage bis dahin noch nicht waren. Trotz der vielen Fragen, erschaffen durch den steinernen Blick, erweist sich vieles, in der unendlichen Unwissenheit des Selbst, geklärt. Das Natürlichste scheint für alle Tage unergründlich und dazu bestimmt, jeder Forschung und Errungenschaft der selbsternannten klügsten Spezies auf Erden trotzend, diesen Status innezuhalten. Dann ein Pochen an der linken Schulter, es scheint fester zu werden. Die Landschaften hüllen den Geist ein und verlangen ihn im Weiteren zu verschlingen, doch das Pochen hört nicht auf, wird unerträglich. Der letzte Hieb war zu viel. Langsam öffnen sich die Augen und ein Uniformierter, wild gestikulierender Mann, nimmt das Blickfeld ein. „Ich würde Ihnen empfehlen den Zug zu verlassen, junger Mann! Ich bin doch kein Zimmermädchen!“ Offensichtlich befindet sich die Reise an ihrem Ende. In Kürze wird der Endbahnhof erreicht und neue Abschnitte werden beschrieben. Es bleibt nur wenig Zeit, alle Habseligkeiten einzusammeln und das Verlorene zu finden. Der Zug bleibt stehen, ich steige aus, wo war ich in den letzten Stunden?

 
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Guten Abend lieber Eduard,

prinzipiell kann ich mich ja für so ziemlich alles begeistern. Deine Geschichte jedoch, und ich hoffe du nimmst mir das nicht übel, war wirklich extrem anstrengend zu lesen und ich brauchte danach erst einmal einen Kaffee.

Erster Punkt, die Textgestalt:

„Hallo junger Mann, kann man Ihnen behilflich sein?“ „In diesem Fall ja, zwei, oder besser, drei Bier bitte“ „Bitteschön, das macht neun Euro neunzig Cent“ „gibt’s die auch in kalt“ „Nein“ „Okay…Danke“

Absätze. Bitte. Hier merkt man es beim Sprecherwechsel besonders, aber dein Text enthält nicht einen Absatz und allein das macht das Lesen sehr anstrengend.

Meinung……

Drei Auslassungpunkte reichen. Satzzeichen sind keine Rudeltiere.

Der folgende Schrei eines Mädchens sehr jungen Alters macht das Vorhaben, einige Stunden zur Erholung die Augen zu schließen, zu einem Akt der Unmöglichkeit

Hier dachte ich erst, dass du auf eine Horrorgeschichte á la Hostel hinauswillst. Geschäftsmann und dann der Schrei eines Mädchens. Aber es passiert ...nichts. Da hat meine Verwirrung begonnen. Beispielhaft bearbeite ich jetzt einmal nur den nächsten Absatz:

Der letzte Ausweg auf seine eigenen Gedanken und seine eigene Privatsphäre beschränkt zu sein, ist [,] angenehme Hintergrundmusik auf seinem iPhone abzuspielen und sich den Zeilen zu widmen.

Welchen Zeilen?

Da das Internet tot ist, werden vor Jahren abgespeicherte Songs gespielt.

Über den Satz habe ich dann eine geschlagene Minute nachgedacht. Sind die "Zeilen" aus dem Vorhergegangenen aus dem Internet? Wieso dann diese Reihenfolge? Und wenn der Prota schlussendlich sowieso nichts liest, wieso dann überhaupt den Akt des "Ich mache mir Musik an, weil nichts Spannendes in den News ist" über drei (!) elendig lange und verschachtelte Sätze ziehen?
Und nun mein Lieblingssatz im ersten Teil:

Um die Ohren nicht zu sehr in Anspruch zu nehmen sollte die Musik auf Zimmerlautstärke gedrosselt werden, was als Konsequenz das Beiklingen, erzeugt durch unrhythmisches Tippen einer alten Frau, schwer über die Tastatur ihres Akoya Laptops gebeugt, nach sich zieht.

Hier ist mein langer Geduldsfaden als Leser wirklich gerissen. Der erste Teil klingt wie aus einer Beschreibung für einen Apple Köpfhörer, den Rest des Satzes muss ich selbst beim posten hier noch einmal lesen, um ihn mir zu vergegenwärtigen. Das macht wirklich keinen Spaß. Selbst dem gordischen Knoten würde da die Kinnlade herunterfallen.

Also bitte, dampfe deinen Text auf das Wesentliche ein. Und da kann man viel dampfen. ;)

Zum Sprachstil.

Ich rate jetzt einfach mal ins Blaue hinein und sage, dass du das viele passiv bewusst verwendest, weil du am Ende mit

wo war ich in den letzten Stunden?

andeuten willst, dass dein Prot die gesamte Handlung nur passiv mitbekommen hat. Aber diese Sprachweise distanziert mich als Leser immens von der sowieso schon dünnen Handlung. Ich bin genauso passiv, wie dein Prot. Als Leser ist das aber nicht Sinn der Sache. Ich würde diese Entscheidung als dringend überdenken!

„sechs Euro und sechzig Cent bitte

Einfach "6,60€, bitte." Wir sind hier ja nicht im Film und das ist kein Drehbuch. Die Zahlen sind leichter verständlich beim Lesen.

Ohne dein Werk angreifen zu wollen, aber mehr Beispiele möchte ich einfach nicht heraussuchen. Schon das Finden ist mangels der Gliederung anstrengend.

Zum Inhalt:

Der geht vollkommen im Textbrei verloren, und das meine ich nicht verletzend. Ich habe grob deine Intention zu aktiv/passiv verstanden, aber von den Situationen oder der Handlung ist amtlich nichts hängen geblieben, sorry.

Bitte überarbeite erstmal die Form, dann gebe ich gerne nochmal eine Leseimpression zum Inhalt!

Liebe Grüße
Brandon

 

Hallo und herzlich Willkommmen Eduard
Von mir heute nur ein kurzer Kommentar, ich habe nicht viel Zeit.

D-Moll
Vor Moll werden die Töne klein geschrieben, nur vor Dur sind sie groß. Warum weiß ich auch nicht, aber es ist so. Also d-Moll.

Alleine
Umgangssprachlich. Lieber allein.

Der Eintritt in den Raum (...) dem Auge einen offenen Raum
Zweimal Raum in einem Satz

Das glauben wir nicht...diese Taten
Vor und hinter ... kommt jeweils ein Leerzeichen.

Ein paar Sachen noch:
1. Da wurde schon gesagt, aber mach mehr Absätze!
2. Deine Sätze sind absolut umständlich und lang. Ich bin ja eigentlich ein riesen Fan von langen Schachtelsätzen, auch wenn ich mit dieser Meinung wohl ziemlich allein dastehe, aber nur, wenn sie sinnvoll, passend und verständlich sind. Das waren sie hier meiner Meinung nach nicht.
3. Du hast in deinem Text viel zu oft so eine "ist so"-Haltung, viel zu wenig Protagonist und viel zu wenig Handlung. Vielleicht dadurch, dass du oft "man" schreibst?

Ich habe noch ein paar Kommafehler gefunden, aber dazu reicht die Zeit nicht mehr.
Viele Grüße,
Anna

 

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