- Beitritt
- 24.01.2009
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Acht Stationen und einmal umsteigen
Hier drin ist noch immer so staubig wie früher. Nur den Typen hinterm Tresen, den haben sie ausgetauscht. Der hier sieht fresh aus. Ein bisschen zu fresh für den Laden. Ach, wie schön, unser alter Stammtisch ist frei. Das freut mich jetzt richtig.
Lass dich anschauen, gut siehst du aus. Wirklich. Der Pullover, der ist grässlich, aber sonst, du hast dich überhaupt nicht verändert. Ist der selbstgestrickt? Was trinkst du? Okay, dann trinke ich auch Bier. Wie früher was, wenn wir bei euch in der Garage abhingen. Na dann, Prost, auf die guten, alten Zeiten! Gibt es das olle Sofa noch? Nein? Schade. Aber jetzt erzähl doch mal, wie geht es dir? Was machen die anderen so? Hast du überhaupt noch mit irgendwem Kontakt? Im Rollstuhl. Motorradunfall. Ja, das ist übel. Hat der nicht Fußball gespielt? Der war doch richtig gut. Na, geht ja jetzt nicht mehr. Und die Kleine, wie hieß die denn noch? Die, die immer so gewatschelt ist. Mila, genau, so hieß die. Mann, war die in dich verknallt, völlig umsonst. Das hab ich zu ihr gesagt? Nein! Daran kann ich mich nicht erinnern. Was du dir alles so gemerkt hast.
Mir? Super. Mir geht's super. Hast du gewusst, dass man jetzt nur noch einmal umsteigen muss, um hierher zu kommen? Und auf diesen Bahnhöfen kannste echt alles kaufen. Sogar Schuhe. Stell dir mal vor, du trödelst da so durch die Läden und dann siehste ein paar Schuhe, die dir gefallen, du probierst die an, und wenn du einen Schuh am Fuß hast, guckst auf die Uhr und stellst fest, dass du zum Zug musst, auf der Stelle und sofort, also rennst du los. Wie Aschenputtel - mit nur einem Schuh. Ich? Nein, ich war in keinem Schuhladen. Habe ich nur so drüber nachgedacht. Ich lenke nicht ab. Drei Jahre seit meinem letzten Besuch? Nein, das kann nicht sein. Ich war doch ... Ach, ich hätte schwören können, das war letztes Jahr. Na, jetzt bin ich ja da.
Oh, verlobt. Ich gratuliere. Wer ist denn die Glückliche? Warte mal, du hast da einen Fussel an der Schulter, ich mach den eben mal weg. So, jetzt. Nein! Nicht dein Ernst! Du hast dich mit der Ente verlobt? Wie konnte denn das passieren? Jetzt sei doch nicht gleich beleidigt. Ich freue mich doch, wenn es dir gut geht. Dir geht es doch gut?
Ich? Nein. Es gab den einen oder anderen, aber entweder quetschte der Schuh oder er war so riesig, dass ich ihn verloren hab. Manchmal hat der Schuh auch mich verloren. Hab ich dir erzählt, dass mir gegenüber ein Pärchen wohnt, und wenn das am Vögeln ist, haben alle in der Nachbarschaft was davon? Also im Sommer, wenn die Fenster offen sind. Da muss ich immer dran denken, wie du mir in der Garage den Mund zugehalten hast, wegen deiner Eltern.
Ich habe dich doch nicht benutzt! Du hattest ja wohl auch deinen Spaß! Konntest doch gar nicht genug bekommen. Ich muss mal pinkeln, Bier drückt immer so.
Hat sie dir geschrieben, du sollst nach Hause kommen? Na, dann geh doch! Was mit mir ist? Nichts ist mit mir. Mit mir ist rein gar nichts. Ich habe nur gedacht, wir hätten ein wenig mehr Zeit. Wenn man sich drei Jahre nicht gesehen hat und wir waren doch ein verdammt gutes Team, schon immer, schon mit Scheiße in den Windeln. Mann, was bin ich seither alt geworden. Morgens im Spiegel, da möchte ich manchmal gar nicht mehr hinschauen, so scheußlich finde ich mich.
Ach, wie lieb von dir, das zu sagen. Aber weißt du, du siehst mich gar nicht richtig, du siehst nur die Schminke. Die hält das Gesicht zusammen, darunter ist es ganz zerfranst. Lass uns was Richtiges trinken, auf deine Verlobung. Wie ist sie denn so? Ja, das klingt doch nett. Kinder? Bestimmt wollt ihr Kinder. Schwanger schon. Achter Monat! Ja, da kann man jetzt auch nichts mehr ändern. Nein, nein, ich meine das nicht so. Du kennst mich doch. Du kennst mich doch besser als irgendwer sonst.
Das vögelnde Pärchen, am Anfang hat mich das total amüsiert, heute frage ich mich, wie man so viel poppen kann? Die poppen, wie andere Leute Kaffee trinken.
Ja, du musst gehen, ich weiß, nur noch ein paar Minuten. Bitte. Erzähle mir was, irgendwas. Ich leg derweil meinen Kopf an deine Schulter. Nein, ich schlafe nicht ein. Du riechst gut. Wie früher. Jetzt bist wieder so lieb. Weißt du, genau das ist dein Problem. Ganz sicher, dass es das Sofa nicht mehr gibt? Ah, selbst entsorgt, na dann wird es wohl stimmen. Hast du dabei an mich gedacht?
Ja, ich weiß, du hast deine Jacke ja schon vor einer ganzen Weile angezogen. Schnattchen ist bestimmt schon ganz sauer, wo sie doch so sehr schwanger ist.
Nein, du musst dir keine Sorgen machen, es ist alles okay. Mir geht es blendend. Doch, doch, das kannst du mir ruhig glauben. Ja, war schön, dich wiederzusehen. Sicher, ich pass auf mich auf. Versprochen. Und jetzt hau endlich ab und lass mich allein. Nein, ich werde mich nicht betrinken, und wenn doch, was geht es dich an?
Lass dich anschauen, gut siehst du aus. Wirklich. Der Pullover, der ist grässlich, aber sonst, du hast dich überhaupt nicht verändert. Ist der selbstgestrickt? Was trinkst du? Okay, dann trinke ich auch Bier. Wie früher was, wenn wir bei euch in der Garage abhingen. Na dann, Prost, auf die guten, alten Zeiten! Gibt es das olle Sofa noch? Nein? Schade. Aber jetzt erzähl doch mal, wie geht es dir? Was machen die anderen so? Hast du überhaupt noch mit irgendwem Kontakt? Im Rollstuhl. Motorradunfall. Ja, das ist übel. Hat der nicht Fußball gespielt? Der war doch richtig gut. Na, geht ja jetzt nicht mehr. Und die Kleine, wie hieß die denn noch? Die, die immer so gewatschelt ist. Mila, genau, so hieß die. Mann, war die in dich verknallt, völlig umsonst. Das hab ich zu ihr gesagt? Nein! Daran kann ich mich nicht erinnern. Was du dir alles so gemerkt hast.
Mir? Super. Mir geht's super. Hast du gewusst, dass man jetzt nur noch einmal umsteigen muss, um hierher zu kommen? Und auf diesen Bahnhöfen kannste echt alles kaufen. Sogar Schuhe. Stell dir mal vor, du trödelst da so durch die Läden und dann siehste ein paar Schuhe, die dir gefallen, du probierst die an, und wenn du einen Schuh am Fuß hast, guckst auf die Uhr und stellst fest, dass du zum Zug musst, auf der Stelle und sofort, also rennst du los. Wie Aschenputtel - mit nur einem Schuh. Ich? Nein, ich war in keinem Schuhladen. Habe ich nur so drüber nachgedacht. Ich lenke nicht ab. Drei Jahre seit meinem letzten Besuch? Nein, das kann nicht sein. Ich war doch ... Ach, ich hätte schwören können, das war letztes Jahr. Na, jetzt bin ich ja da.
Oh, verlobt. Ich gratuliere. Wer ist denn die Glückliche? Warte mal, du hast da einen Fussel an der Schulter, ich mach den eben mal weg. So, jetzt. Nein! Nicht dein Ernst! Du hast dich mit der Ente verlobt? Wie konnte denn das passieren? Jetzt sei doch nicht gleich beleidigt. Ich freue mich doch, wenn es dir gut geht. Dir geht es doch gut?
Ich? Nein. Es gab den einen oder anderen, aber entweder quetschte der Schuh oder er war so riesig, dass ich ihn verloren hab. Manchmal hat der Schuh auch mich verloren. Hab ich dir erzählt, dass mir gegenüber ein Pärchen wohnt, und wenn das am Vögeln ist, haben alle in der Nachbarschaft was davon? Also im Sommer, wenn die Fenster offen sind. Da muss ich immer dran denken, wie du mir in der Garage den Mund zugehalten hast, wegen deiner Eltern.
Ich habe dich doch nicht benutzt! Du hattest ja wohl auch deinen Spaß! Konntest doch gar nicht genug bekommen. Ich muss mal pinkeln, Bier drückt immer so.
Hat sie dir geschrieben, du sollst nach Hause kommen? Na, dann geh doch! Was mit mir ist? Nichts ist mit mir. Mit mir ist rein gar nichts. Ich habe nur gedacht, wir hätten ein wenig mehr Zeit. Wenn man sich drei Jahre nicht gesehen hat und wir waren doch ein verdammt gutes Team, schon immer, schon mit Scheiße in den Windeln. Mann, was bin ich seither alt geworden. Morgens im Spiegel, da möchte ich manchmal gar nicht mehr hinschauen, so scheußlich finde ich mich.
Ach, wie lieb von dir, das zu sagen. Aber weißt du, du siehst mich gar nicht richtig, du siehst nur die Schminke. Die hält das Gesicht zusammen, darunter ist es ganz zerfranst. Lass uns was Richtiges trinken, auf deine Verlobung. Wie ist sie denn so? Ja, das klingt doch nett. Kinder? Bestimmt wollt ihr Kinder. Schwanger schon. Achter Monat! Ja, da kann man jetzt auch nichts mehr ändern. Nein, nein, ich meine das nicht so. Du kennst mich doch. Du kennst mich doch besser als irgendwer sonst.
Das vögelnde Pärchen, am Anfang hat mich das total amüsiert, heute frage ich mich, wie man so viel poppen kann? Die poppen, wie andere Leute Kaffee trinken.
Ja, du musst gehen, ich weiß, nur noch ein paar Minuten. Bitte. Erzähle mir was, irgendwas. Ich leg derweil meinen Kopf an deine Schulter. Nein, ich schlafe nicht ein. Du riechst gut. Wie früher. Jetzt bist wieder so lieb. Weißt du, genau das ist dein Problem. Ganz sicher, dass es das Sofa nicht mehr gibt? Ah, selbst entsorgt, na dann wird es wohl stimmen. Hast du dabei an mich gedacht?
Ja, ich weiß, du hast deine Jacke ja schon vor einer ganzen Weile angezogen. Schnattchen ist bestimmt schon ganz sauer, wo sie doch so sehr schwanger ist.
Nein, du musst dir keine Sorgen machen, es ist alles okay. Mir geht es blendend. Doch, doch, das kannst du mir ruhig glauben. Ja, war schön, dich wiederzusehen. Sicher, ich pass auf mich auf. Versprochen. Und jetzt hau endlich ab und lass mich allein. Nein, ich werde mich nicht betrinken, und wenn doch, was geht es dich an?
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