Was ist neu

Alles ist gut

Seniors
Beitritt
06.08.2005
Beiträge
1.663
Zuletzt bearbeitet:

Alles ist gut

Es war ein seltsames Gefühl von Leichtigkeit, das sich allmählich in mir ausbreitete. Der bohrende Schmerz, an den ich mich schon fast gewöhnt hatte, weil ich ihn schon so lange, so stetig ertragen musste, war auch verschwunden, und ich begann zu steigen, schwebte durch den Raum mit seinen tickenden und piependen Maschinen, schwerelos, mühelos, ohne eigenen Antrieb.
„Bin ich tot?“, fragte ich, und eine Stimme, unbekannt woher, antwortete:
„Nein, du bist nicht tot“.

Ich verband kein Gefühl mit der Erkenntnis, keine Angst, keine Erleichterung, höchstens eine Art von Erstaunen, weil ich diesen Zustand nicht begreifen konnte. Doch auch dies berührte mich nicht wirklich. Ich fühlte mich seltsam gedämpft, wie früher schon einmal mit bestimmten Medikamenten, und dazu dieses unwirkliche Schweben, durch Türen, Wände, an Menschen vorbei, von diesen unbemerkt.

Ich bewegte mich nicht mit Anstrengung, ahnte, dass es einem Ziel zuging, doch ich wurde mehr dorthin gezogen, als dass ich aktiv etwas tat. Und plötzlich war ich in diesem grauen Zimmer, spürte die Geschwindigkeit wie in einem Aufzug, und Bilder erfüllten den ganzen Raum, wechselten sich ab wie Blitze, so dass ich nichts erkennen, nichts begreifen konnte. Eine Weile sah ich nur das Flackern, dann wurde alles langsamer, ruhiger, und wie nach überstandenen Stromschnellen trug mich jetzt eine sanftere Strömung mit sich, bis auch diese verebbte, und ich, trockenen Fußes, auf einem kleinen Teppich stand, in einem Zimmerchen mit rosa Wänden und schwerem Weihrauch in der Luft. Eine Gestalt saß vor mir, mit gekreuzten Beinen und vielen Schleiern, einen Goldreif im Haar. Nur langsam schien sie sich aus einer Starre zu lösen, dort anzukommen, und schließlich fasste sie den Schleier, der ihr Gesicht verdeckte, und zog ihn langsam über ihren Kopf hinweg. Ich blickte in ihr Gesicht, das mir so wohlbekannt und doch so fremd, so weit entfernt erschien in ihrem Ernst. Doch dann lächelte sie; auch ein Lächeln, das ich nie an ihr gekannt hatte, mit einer Wärme, die aus Kraft und Autorität erwuchs. Doch ihre Stärke war nicht erdrückend; sie war einfach da, es musste so sein, es war.

„Du hast mich gerufen?“, fragte ich, doch sie schüttelte den Kopf und sagte:
„Nein, du hast mich gerufen!“
„Und warum bin ich jetzt hier?“
„Dies ist der Ort, an dem wir uns treffen konnten, Mutter.“
Diese Anrede erschien mir so unangebracht, hier, in diesem Raum, bei diesem Treffen. Eher hätte ich, die alternde Frau, mich vor ihr gebeugt, sie „Priesterin“ genannt oder „Fürstin“, denn so sah ich sie in diesem Augenblick und nicht als Tochter, die ich mit meinem Leib geboren hatte. Doch sie erhob sich, nahm mich in die Arme, und diese Nähe war so angenehm und genau das, wonach ich mich immer schon gesehnt hatte. Vorbei war der Kampf, diese ewige Anstrengung, der immer wiederkehrende Schmerz; alles war ausgesetzt für dieses Treffen, was sonst zwischen ihr und mir gestanden und eine wahre Begegnung unmöglich gemacht hatte.

Auch ich umfasste sanft ihren Körper, strich sachte über ihren Rücken, küsste ihre Stirn – und Tränen lösten sich aus meinen Augen, die jahrelange Starre schmolz, löste sich auf. Keins der Gefühle, die mich sonst beherrschten wie Ärger, Schuld, Aufbegehren konnten mich jetzt erreichen. Ein Wissen, wie aus einer anderen Dimension, gab mir Antwort auf meine ach so oft gestellten Fragen, und ein tiefes Verstehen erfüllte mich.

Wir setzten uns auf die Kissen am Boden, und kein Gedanke sagte mir, wie unschicklich dies für eine Frau in meinem Alter sei und dass ich wahrhaftig etwas anderes verdient hätte. Sie brachte Tee, und wir kauten wohlschmeckende Gewürze aus einem Schälchen, und ich fürchtete nicht um die Ritzen in meinem Gebiss. Auch der Weihrauch reizte meine Lungen nicht, ließ mich nicht husten.

Diese Welt hier war mir fremd. Ich hatte mich immer geweigert, sie zu betreten, ja, hatte nicht einmal glauben wollen, dass es sie gab. Mein Mann hatte früher einmal über den Tee gelästert, er schmecke wie Spülwasser, und ich hatte ihm lachend zugestimmt und diese Geschichte weitererzählt, wo immer sich eine Gelegenheit bot. Jetzt plötzlich erschien mir meine Bemerkung roh und tat mir Leid. Ich blickte in ihre Augen – und merkte, ich brauchte nichts zu sagen. Sie wusste ohne Worte.

Während ich den Tee genoss, fiele mir wieder Dinge ein, denen ich mit Abwehr, Ironie und Spott begegnet war. Ich spürte plötzlich den Schmerz, den ihr jede meiner vorschnell ausgesprochenen Bemerkungen wie Peitschenhiebe versetzt hatten, wie jeder Witz von mir das befleckt hatte, was für sie wichtig, vielleicht heilig war. Aber wie ich ihren Schmerz, so teilte sie meine Erkenntnis, dass hinter allem nur meine Angst gestanden hatte, mein Unvermögen, gleichzeitig zwei Wege bestehen zu lassen: ihren Weg und meinen.

Ich hatte immer und überall beweisen müssen, dass alles, was sie tat, ungeschickt, nichtig, falsch war, damit sie nicht wagen würde, meine Art zu leben in Frage zu stellen. Ich hatte genau das Gegenteil erreicht, eine ständige Rebellin, die nichts bestehen ließ, was wir ihr als gut und richtig beigebracht hatten.

Jetzt füllten sich ihre Augen mit Tränen, und sie stammelte:
„Mutter, oh Mutter.“ Sie zitterte ein wenig, als fröstelte sie, doch dann sprach sie mit klarerer Stimme weiter:
„Auch ich habe dir soviel Unrecht getan. Auch ich habe gegen dich gekämpft, deine Werte verworfen. Ich habe deine Geburtstage vergessen, das Grab meines Vaters ignoriert, habe mich gleichgültig gezeigt gegenüber allen deinen Belangen. Ich kannte deine Sehnsucht nach einem Enkelkind, und gerade deshalb habe ich mich deinem Wunsch verweigert. Solange, bis mein Körper das seine tat, und nun ist es zu spät. – Doch versteh´, Mutter, ich musste doch alles tun, um zu sehen, ob du mich auch so lieben könntest, ohne Ansprüche, nur mich!“

Plötzlich war sie nicht mehr die Priesterin, sondern das Kind in meinen Armen, das ich mit soviel Zuversicht empfangen hatte, vor so langer Zeit. Ich trauerte über die vertane Chance, über verstrichene Gelegenheiten und die verlorene Zeit. Wir würden alles besser machen, in der Zukunft! Dann flüsterte ich immer wieder:
„Es ist gut, mein Kind, alles ist gut.“

Wir saßen noch eine Weile zusammen und lauschten einer fremdartigen Musik, bis meine Tochter mich küsste und sagte:
„Ich glaube, ich muss zurück.“
Auch ich fühlte mich irgendwie gerufen, und als ich wieder aufschaute, war meine Tochter verschwunden, und eine Gestalt in einem nachtblauen Gewand legte Ihren Arm um meine Schulter und sagte:
„Es wird Zeit für dich. Komm.“
„Muss ich jetzt wieder zurück ins Krankenhaus?“, fragte ich und dachte an die Schmerzen.
„Du kannst zurück oder mit mir kommen. Es liegt bei dir.“
„Vielleicht nicht mehr zurück in dieses Leben?“ Ich kannte die Antwort.
„Aber meine Tochter! Ich muss ihr noch sagen ... Wird sie es wissen, was gerade
...?“
„Zwischen euch ist Frieden“, sagte die Gestalt. „Sie ist jetzt frei, wirklich ihren Weg zu wählen.“
„Wir werden es besser machen, in der Zukunft.“, klang ihr Flüstern von irgendwoher. „In diesem Leben, im nächsten ...Es ist gut, Mutter, alles ist gut.“

 

Deine Geschichte ist rührend. Sie schafft es gut Gefühle zu übermitteln.

Der ewige Konflikt zwischen Eltern und Kindern wird hier sehr behutssam aufgegriffen und mit viel Gefühl gelöst. Ich finde den Text beeindruckend.

Gestört haben mich im Textfluss nur wenige Kleinigkeiten:

... und wir kauten wohlschmeckende Gewürze ...

Ist vielleicht eine Geschmackssache, aber ich würde hier das "und" weglassen, da der Satz ein weiteres "und" enthält. Es gibt Sätze da passt das, hier hat es mich gestört.

... Sie wusste ohne Worte. ... Besser vielleicht: Sie verstand ohne Worte. Oder Akk.Objekt: Sie wusste es ohne Worte.

... das Grab meines Vaters ignoriert ... Ignoriert ist hier irgendwie merkwürdig, aber vielleicht war das gewollt? Im Kontext würde auch gut klingen: Das Grab meines Vaters nie besucht ... Die Ignoranz kommt auch so rüber, die musst du nicht erzählen.

Das war's auch schon. Relativ am Anfang steht irgendwo "sanft", das mag ich nicht, da das Wort so verbraucht ist, aber das ist nun wirklich rein subjektiv.

Liebe Grüße und viele weitere Geschichten,

Nike

 

Holla Elisha

Ich bewegte mich nicht mit Anstrengung
mich ohne Anstrengung

Sie wusste ohne Worte.
Was wußte sie denn?

fiele mir wieder Dinge ein
fielen

„Wir werden es besser machen, in der Zukunft.“,
Der Punkt kann weg.

Ein interessanter Text. Ich enthalte mich jeglicher Inhaltsäußerung und sage nur, dass es mir vom Stil und Thematik gefallen hat.


Eike

 

Hallo Elisha,

schön, dass das Thema des Monats dich inspirieren konnte.

Deine Geschichte hat mir gut gefallen, gefühlvoll schilderst du eine schwierige Mutter-Tochter-Beziehung und obwohl du vieles nicht erwähnst, bekommt man doch ein sehr gutes Gefühl davon. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich wirklich schon alles richtig verstanden habe und werde die Geschichte später nochmal lesen, denn manchmal übertreibst du es ein kleines bisschen mit den geheimnissvollen Andeutungen.

Kleinigkeiten:

Ich blickte in ihr Gesicht, das mir so wohlbekannt und doch so fremd, so weit entfernt erschien in ihrem Ernst.

Muss es hier nicht heißen "in seinem Ernst" - das bezieht sich doch auf das Gesicht, oder verstehe ich gerade etwas total falsch?

Eher hätte ich, die alternde Frau, mich vor ihr gebeugt, sie „Priesterin“ genannt

Dieser Satz klingt etwas holprig, v.a. durch den Einschub: "mich vor ihr gebeugt."


Während ich den Tee genoss, fiele mir wieder Dinge ein, denen ich mit Abwehr, Ironie und Spott begegnet war.

fielen

LG
Bella

 

Hey, die erste Story zum Thema des Monats! Da musste ich mich direkt drauf stürzen...

Erst einmal eine Anmerkung:

Ein Wissen, wie aus einer anderen Dimension, gab mir Antwort auf meine ach so oft gestellten Fragen, und ein tiefes Verstehen erfüllte mich.

Hier liest sich dieses "ach so oft" so, als ob sie sich die Fragen hätte stellen müssen, aber sich sie nie gestellt hatte. Weiß nicht, ob das Absicht war.

Erste Eindrücke:

Thematik interessant. Umsetzung verbesserungswürdig. Die Geschichte verläuft mir zu linear. Du hast zwar die parallelen Welten inhaltlich drin, aber gerade an dieser Stelle hätte ich mehr Potenzial gesehen. Die Mutter erklärt so viel. Ach, was habe ich sie verletzt! Ach, wie dumm war ich gewesen! Der Schmerz und und und. Ehrlich gesagt schafft das bei mir eher eine Distanz als Mitgefühl. Statt dieser "Geständnisse" hätte ich z.B. Rückblenden in die Vergangenheit begrüßt: Das eigentliche Meeting wird durch Erinnerungen durchbrochen, die bei beiden oder nur bei der Mutter aufkommen. Und durch diese Erinnerungsszenen hätte man sicherlich vieles, was die Mutter "gesteht" auch indirekt sagen, aber auch - und das ist hier wichtig - nachfühlbar werden lassen können. Damit hättest Du auch strukturell parallele Welten gehabt, also Vergangenheit und Gegenwart.

So liest sich der Text zwar nett, aber da bleibt nicht viel hängen bei mir. Wirkt dann in seiner Struktur und Tiefe zu uninteressant. Es sind ja dann doch Oberflächen, die Du ankratzt. Ich habe das Gefühl, Du wolltest es geheimnisvoll halten; wenn es so ist, dann ist es Dir nicht geglückt. Denn eigentlich ist völlig klar, was passiert ist. Mich hätte interessiert, wieso die Mutter solche Angst davor hatte, dass ihre Tochter ihren eigenen Weg geht. Wieso war das Fremde so beängstigend? Wieso hat sie da nicht herausgefunden? Diese Fragen können wahrscheinlich nicht vollständig im Text beantwortet werden. Jedoch würde ich sie auch nicht völlig außen vor lassen.

 

Hallo, vielen Dank für eure Kommentare. :)
@nike

... das Grab meines Vaters ignoriert ... Ignoriert ist hier irgendwie merkwürdig
ich werde es durch gemieden ersetzen

ich würde hier das "und" weglassen, da der Satz ein weiteres "und" enthält. Es gibt Sätze da passt das, hier hat es mich gestört.
diese Rückmeldung ist mir besonders wichtig; ich hatte im Anfang noch mehr "unds" drin und habe schon welche gestrichen und hoffe, dass es sich jezt einigermaßen gut lesen lässt; werde nochmal durchgucken

@starsailor
werde die Details korrigieren

@Bella

Ich blickte in ihr Gesicht, das mir so wohlbekannt und doch so fremd, so weit entfernt erschien in ihrem Ernst. - Muss es hier nicht heißen "in seinem Ernst" - das bezieht sich doch auf das Gesicht, oder verstehe ich gerade etwas total falsch?
Dein Einwand klingt logisch, und jetzt weiß ich nicht mehr, ob sich Ernstauf die Tochter oder das Gesicht beziehen soll. :confused:

Eher hätte ich, die alternde Frau, mich vor ihr gebeugt, sie „Priesterin“ genannt - Dieser Satz klingt etwas holprig, v.a. durch den Einschub: "mich vor ihr gebeugt."
Eigentlich ist der Einschub:die alternde Frau. Vielleicht hilft ja ein und
Eher hätte ich, die alternde Frau, mich vor ihr gebeugt und sie „Priesterin“ genannt

@Zaza
Hier liest sich dieses "ach so oft" so, als ob sie sich die Fragen hätte stellen müssen, aber sich sie nie gestellt hatte. Weiß nicht, ob das Absicht war.
nein, verstehe den Einwand aber auch nicht

Die Mutter erklärt so viel. Ach, was habe ich sie verletzt! Ach, wie dumm war ich gewesen! Der Schmerz und und und. Ehrlich gesagt schafft das bei mir eher eine Distanz als Mitgefühl. Statt dieser "Geständnisse" hätte ich z.B. Rückblenden in die Vergangenheit begrüßt
Die lineare Erzählweise war Absicht und gefällt mir in diesem Fall besser als zwei verwobene Stränge (wie ich sie z.B. in Auf dem Eis benutzt habe) ; es passt zu dem "Ausflug" in die parallele Wirklichkeit.

Denn eigentlich ist völlig klar, was passiert ist.
Klar, bis auf den offenen Schluss mit der Wahl der Möglichkeiten.

Mich hätte interessiert, wieso die Mutter solche Angst davor hatte, dass ihre Tochter ihren eigenen Weg geht. Wieso war das Fremde so beängstigend?
Als Antwort:
Ich hatte immer und überall beweisen müssen, dass alles, was sie tat, ungeschickt, nichtig, falsch war, damit sie nicht wagen würde, meine Art zu leben in Frage zu stellen.

Wieso hat sie da nicht herausgefunden?
Ist die Frage nicht eher: Wieso kann sie es jetzt? Die Antwort ist dann: weil sie im Todeskampf liegt.

Gruß, Elisha

 

Ich hatte immer und überall beweisen müssen, dass alles, was sie tat, ungeschickt, nichtig, falsch war, damit sie nicht wagen würde, meine Art zu leben in Frage zu stellen.

Aha, und warum sollte sie das nicht tun?

 

Weil sie viel zu unsicher ist. Erst in dieser Situation ist sie "ganz bei sich" und kann auch andere bestehen lassen.

 

Naja ok, jetzt verstehe ich, dass Dir diese Situation sehr wichtig ist. Für mich ist es letzenendlich nur eine Szene und nicht wichtig, wann sie zur Einsicht kommt, sondern wieso sie vorher nicht in der Lage dazu gewesen ist. Und hinter "sie ist zu unsicher" oder "sie will nicht, dass die Tochter ihr Leben anzweifelt" steckt normalerweise eine andere Geschichte. Klar, die sollst Du hier nicht erzählen. Aber ein wenig Einblick hätte ich mir gewünscht. Denn die Szene hier ist doch praktisch nur die Schlussszene. Und viel mehr als "Das hätte ich nicht tun sollen, verzeih mir" steht da nicht drin. Ist mir persönlich zu flach. Ich meine, dass man erst im Todeskampf in der Lage ist, sich einem geliebten Menschen wieder anzunähern, ist ja auch nichts Neues.

Ich bin mir eigentlich auch sicher, dass Du Deine Szene mit Tiefe aufwerten würdest. Kann mir nicht vorstellen, wieso dann auch die Betonung von dieser Szene wegverlaufen sollte. Für mich gehört das einfach zu einer guten Story dazu.

 

@Zaza

Und viel mehr als "Das hätte ich nicht tun sollen, verzeih mir" steht da nicht drin.
Doch, natürlich: Das Wichtigste ist die Verwicklung der beiden, denn beide spielen ein gemeinsames psychologisches "Spiel" und lassen sich nicht los. Die Tochter will rebellieren, doch Rebellion ist auch eine Art Abhängigkeit. Die Mutter will bedrohliches Denken und Handeln der Tochter verhindeln und bestärkt es nur. Dieses "Spiel" wird aufgegeben, und deshalb können sie sich wirklich begegnen, oder ist die Kausalität andersherum?

 

Ähm, das kann ich auch alles selbst lesen. Du musst das nicht extra erklären.

Ich denke, wir reden aneinander vorbei.

 

Eine Geschichte vom Wesentlichen. Manch Leser sollte sein Augenmerk mehr darauf richten, dass die Frau im sterben liegt und was in einem solchen Moment noch von Bedeutung bleibt.

 

Ok, die Richtung deiner Meinung verstehe ich jetzt. Aber was meinst du mit Kuscheleffekte bzw. -faktor?
Ich habe es nicht extra rührselig geschrieben, sondern mir war die Verstrickung der Hauptfiguren wichtig, die gelöst wird. Das finde ich rührend.
Gruß, Elisha

 

Hi Elisha,

eine alte Frau liegt im sterben. Ihr größtes Problem im Leben, war die Beziehung zu ihrer Tochter. Trotzdem verbindet beide die Liebe. Jede möchte sich mit der anderen aussöhnen.

„Du hast mich gerufen?“, fragte ich, doch sie schüttelte den Kopf und sagte:
„Nein, du hast mich gerufen!“
„Und warum bin ich jetzt hier?“
„Dies ist der Ort, an dem wir uns treffen konnten, Mutter.“
Es sind ihre Gedanken, die Sehnsucht zueinander, die sie zusammenbringt.

Du schneidest die Probleme der beiden nur an.
Für den Leser wäre es interessanter gewesen, hättest du eine schwerwiegende Situation, ein Zerwürfnis, zwischen Mutter und Tochter beschrieben. So, dass wir nachvollziehen können, warum sich ihre Wege getrennt haben. Vielleicht ein Missverständnis, bei dem beide der Meinung waren, der andere müsse den ersten Schritt tun.
Ich denke, du weisst schon was ich meine.
So ist deine KG zwar rührend, aber ohne Tiefe und geht mir als Leser, nicht unter die Haut.
Die Idee finde ich zwar gut, aber nicht ergreifend genug ausgebaut.
Trotzdem habe ich sie gerne gelesen, weil du genau mein Thema aufgegriffen hast. :shy:

lieben Gruß, coleratio

 

oh nein schon wieder so eine die glaubt dass das sterben ein interessantes phänomen ist.

Interessanter Beitrag, lieber Sonnenfresser :D
Was ist das eigendlich, ein Sonnenfresser :hmm:

 

Oops, eure Beiträge habe ich übersehen! Allerdings haben sie ja auch teilweise wenig mit meiner Geschichte zu tun.

@Coleratio

Für den Leser wäre es interessanter gewesen, hättest du eine schwerwiegende Situation, ein Zerwürfnis, zwischen Mutter und Tochter beschrieben.
Es geht eigentlich nicht so sehr um ein Ereignis, sondern die generelle Umgehensweise miteinander

@Harkhov Syndrom

oh nein schon wieder so eine die glaubt dass das sterben ein interessantes phänomen ist.
es geht erstmal um eine außerkörperliche Erfahrung. Ob daraus "Sterben" wird, ist doch noch offen

@coleratio und Golio

Was ist das eigendlich, ein Sonnenfresser
- Vielleich eine Aberration seiner selbst?
Warum unter meiner Geschichte? Andererseits *denk* hätte ja auch sein können, dass jemand anders sie noch ...Ähm, spammt ruhig weiter*g*

Danke für die Kommentare, Elisha

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom