Hallo @Fred ,
herzlich willkommen im Forum! :-)
Sein Dockers lässt eine Mulde im Sand zurück.
Das klingt, als wäre das ein Fahrrad / Motorrad. Seine Dockers, plural. Weiter unten hast du es doch auch richtig:
Axel geht nebenher in seinen neuen Dockers und sieht die ganze Zeit zu meinen Füßen herunter, um die die Gischt spielt.
Ich glaube, du hast die Korrekturen am ersten Satz missverstanden. Das hat nix mit Insiderwissen zu tun, sondern Grammatik:
Da die allermeisten Menschen zwei Beine haben, werden Schuhe im Plural geschrieben. Ich ziehe mir die Schuhe an, ich binde mir die Schuhe zu, ich probiere die Schuhe an. = Ich ziehe mir die Dockers an, ich binde mir die Dockers zu, ich probiere die Dockers an. (Das sagt man sogar, wenn man nur den linken anprobierte.)
Der Markenname sieht eben auch nach einem Plural-s aus. Jetzt muss eben der Artikel davor auch noch in den Plural ->
Seine Dockers hinterlassen eine Mulde im Sand.
Und wenn das ein Plural-Singular Problem mit der Mulde gibt, ist das nicht schlimm, weil man eben gewöhnt ist, Schuhe im Plural zu sehen, selbst wenn es einer ist. Oder du machst Sein Turnschuh ... draus, das geht in der Einzahl besser, weil ganz konkreter Schuh. Oder du lässt Dockers, wenn es ganz unbedingt die Marke sein soll, setzt den Artikel in den Plural machst aus der Mulde eine Spur. Das ist ja jetzt keine rocket science, hier deinem Leser den Einstieg zu ermöglichen.
Jetzt, da ich das schreibe, erinnere ich mich auch wieder, dass ich nicht nur erst dachte, das wäre auch eine Fahrradmarke, sondern, warum da nur eine Mulde ist und wie die Figur bis an die Stelle kam, ohne Mulden zu hinterlassen.
Willst du echt, dass sich deine Leser diese Gedanken machen? Und das, was du als anregend gedacht hast, überlesen, weil es in all den Unschärfen untergeht?
das mit dem Dockers halte ich nicht für sehr dramatisch, wenn das nicht jeder kennt, kann ich damit trotzdem leben.
Darum geht es ja nicht.

Ich kenne Dockers als Markenname (obwohl ich nicht auf dem Schirm hab, wie die eigentlich aussehen), war aber gleich mal irritiert, weil es wegen dem Singular des Artikels nicht nach Schuhen klingt. Das ist zusätzlich zur falschen Grammatik auch ein semantisches Problem. Du vermittelst da nicht, was du vermitteln willst.
Sein Dockers lässt eine Mulde im Sand zurück.
„Sie ist einfach zur Bahn runter. Kannst du dir das vorstellen? Einfach zur Bahn!“, sagt Axel, während der Kieselstein an einem vertrockneten Busch verödet.
Wer spricht dann? Der Erzähler, oder? Dann muss der Zeilenumbruch raus. Der kommt nur, wenn eine Person etwas tut / sagt und dann eine andere etwas sagt.
Ich öffne die Lippen. [Kein Zeilenumbruch.]
“Nee, Jan. Sie hat das Bouquet nicht mal angesehen! Manchen Männern, denen verzeihen die Frauen alles, die können die größte Scheiße verzapfen, denen nehmen sie nichts übel. Karsten, zum Beispiel, der war eigentlich fällig." [Zeilenumbruch.] Den anderen Kiesel hat er verfehlt, nicht ohne dafür eine Staubwolke aufzuwirbeln. Oben ziehen Wolken träge wie Himmelsschafe.
Hier dasselbe, oder? Der Zeilenumbruch muss raus, wenn die Person, die den Mund öffnet, auch dann spricht.
Warum schreibst du, dass er die Lippen öffnet, wenn er gleich danach spricht? Das klingt, als mache er eine Art Kunstpause, aber "Nee, Jan ..." klingt nach einer spontanen Reaktion = da wär es günstiger, einen passenderen Redebegleitsatz zu nehmen oder irgendeine schnelle Geste z.B.
Würde auch eher sagen, er öffnet den Mund, weil er dabei ja den Kiefer bewegen muss. Geöffnete Lippen ergeben ein ulkiges Bild, das sieht man manchmal bei Trump: Mund fast zu, Lippen ausgestüplt, das wirkt wie schlecht einen Porno nachgestellt.
Dann schließt du mit der Handlung einer anderen Person an, also Zeilenwechsel. Jetzt bin ich am Ende aber eher sicher, dass nicht der Lippenöffner gesprochen hat, sondern der Kieselkicker. Das macht keinen Spaß, sorry.
Ich finde spröde, seltsame Texte eigentlich interssant, aber die Fragen, das Gefühl des Seltsamen sollte durch Bilder, Szenen, Handlungen etc. entstehen, nicht durch inkorrekte Grammatik, inkorrekte Formatierung und unzutreffende Handlungsbeschreibungen. Hier stehen ein paar Tausend Texte, du willst doch sicher gern, dass dein Text gelesen wird? Dann bringe ihn doch in eine Form, in der man das tun kann, anstatt ganz simplen, objektiven Korrekturen zu widersprechen.
Du meinst, weil es grammatikalisch nicht korrekt ist? Da hast du sicher recht, aber das ist hier so eine Art Bewusstseinsstrom, er spielt mit den Worten, sie sind nicht zwingend immer korrekt. So sehe ich es jedenfalls.
Es ist grammatikalisch korrekt (der Satz hat Artikel, Substantiv, Verb ..., passende Zeitform etc.), aber semantisch inkorrekt. Und Bewusstseinsstrom ist eine Erzähltechnik, kein Persilschein für alle möglichen Unstimmigkeiten. Ab davon verwendest du im Text keinen Bewusstseinsstrom, das ist alles - inklusive seiner Gedanken - ganz regulär erzählt.
Wenn du als Schreibender Fehler machst und deine Figuren machen dieselben, kannst du die der Figuren nicht mit ihren wilden Gedanken wegerklären. Dann wird klar, dass das Problem bei dir liegt. Und es gibt einen schmalen Grad zwischen 'angenehm schräg = mit Worten spielen' und falscher / unpassender Wortwahl, die einfach irritiert, weil man nicht weiß, was gemeint ist.
Ich hab dann angefangen zu überfliegen, weil ich das Lesen zu mühsam fand in dieser Form, sorry. (Da ist noch mehr als die Sachen, die dir jetzt schon drei Leute korrigiert haben.) Sehr schräge Sachen lese ich gern, Surrealismus auch. Aber da ist dann die Handlung schräg, da passt die Form zur Funktion.
Ich würde dir ganz freundlich ans Herz legen, durchaus Wörter mal nachzuschlagen (Duden, Woxikon für Wortgruppen bei Synonymen etc.) und zu schauen, ob deine Wahl semantisch einen Sinn ergibt.
Veröden geht nicht mit einem Stein so in deinem Satz und in diesem Textumfeld. Das ist auch kein Wortspiel und kein poetisch-symbolischer Stil, es ist Nonsense. Veröden = unfruchtbar / karg werden oder menschenleer / verlassen. Nix davon geht in dem Kontext hier mit einem Kiesel, weder physisch noch symbolisch. Und das hat etwas mit Linguistik zu tun, nämlich dem Zusammenhang zwischen dem Zeichen und der Bedeutung (manchmal gesagt als: das Zeichen und das Bezeichnete -> de Saussure). Die Zuordnung ist willkürlich, aber durch Konvention festgelegt.
Das Ding mit vier Beinen und Lehne, auf das wir uns setzen, wird als Stuhl bezeichnet. Das größere Ding mit vier Beinen ohne Lehne, an das wir uns setzen, wird als Tisch bezeichnet. Das ist Konvention, und wenn du die beiden Begriffe vertauscht ("Ich setze mich auf den Tisch, und auf dem Stuhl steht schon das leckere Abendessen"), obwohl du aber ein reguläres Szenario beschreiben willst, wirst du nicht mehr in der Lage sein, erfolgreich mit anderen (deiner Sprechergruppe) zu kommunizieren.
Lies die sehr schönen Kommentare von @Calmer und du siehst, dass genau das passiert ist. Mir ging es wie ihm, im Text stehen Dinge, die einfach im Kontext keinen Sinn ergeben, wo Wörter nicht zu dem passen, was augenscheinlich ausgedrückt werden soll.
bemerke, dass sich seine Gesichtszüge geklärt haben.
Was war denn vorher unklar an denen? ;-)
Auch hier:
Gut, dass wir das Problem geklärt haben. Seine Gesichtszüge entspannen sich. Das Wetter klart auf. Das sind keine Synonyme.
Die Antwort mit dem "Das Leben ...": Dahinter steckt vielleicht ein sehr philosophischer Gedanke. Nur klingt es momentan so, als ob du jemanden nach der Uhrzeit fragst, und der antwortet: "Es regnet noch nicht." Du wirst sicher denken, der Typ hat sich verhört.
Sicher gibt es eine gewisse Freiheit, aber die ist nicht dehnbar wie ein Gummiband. Es gäbe sonst noch die Möglichkeit, einen echten Nonsensetext zu schreiben, worin du alles verdrehst und falsch benennst - dann wäre das aber keine Geschichte wie diese, wobei ich keinen Grund erkennen kann, warum du 98% des Textes der Konvention nach formulierst und nur den Rest anders.
Sorry, rant.
Ich rate zu: Konzentriere dich doch erst mal darauf, eine Handlungsabfolge, einen Plot und Figuren zu entwerfen und diese Geschichte zu erzählen. Mit korrekter Grammatik, korrekter Formatierung und Semantik. Dann verstehen die Leute, was du sagen und zeigen willst, und dann kann man sich auf die Geschichte konzentrieren, anstatt dauernd rauszufliegen, weil was verquer oder unscharf formuliert ist.
Wenn du das Erzählen dann mal so gut beherrscht, dass dir das Schreiben langweilig wird, kannst du auch beginnen, rumzuspielen, weil du dann eine Sicherheit gewonnen hast, die jetzt noch nicht vorhanden ist. (Das merke ich auch an deinen Antworten, weil dir einige Fehler gar nicht bewusst zu sein scheinen.)
Ich hoffe sehr, das klingt nicht unhöflich oder von oben herab, ich meine das wirklich freundlich und absolut als Ermunterung. 
Herzlichst, toi toi toi,
Katla