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Blind Date

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24.01.2009
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Blind Date

„Hallo, ich bin Anna.“ Ich reiche ihm die Hand und setze mich.
„Sehr erfreut Sie kennen zu lernen, Anna“, spricht er charmant, umrahmt von einem warmen Lächeln, „schön, dass Sie heute Zeit für mich haben.“
Wir sitzen uns gegenüber und er schaut mich an.
„Einen sehr hübschen Pullover tragen Sie.“
Ich schaue an mir herunter, als wüsste ich nicht, was ich anhabe, dabei hat die Auswahl der Kleidung den halben Tag beansprucht. Es ist ein einfacher, schwarzer Wollrolli, nichts Aufregendes.
„Vielen Dank. Ich mag ihn sehr, wissen Sie.“
„Er steht Ihnen sehr gut.“
„Danke“, wiederhole ich mich verlegen.
„Wissen Sie, Anna, ich selbst habe es ja nicht so mit Sachen.“
Ich begutachte sein Hemd, ebenfalls nichts Aufregendes, aber auch kein Zeichen schlechten Geschmacks. Der Rest hält sich unter dem Tisch verborgen. Tief in mir hoffe ich, er möge keine orangekarierte Hose und grüne Schuhe tragen.
„Wie meinen Sie das? Sie haben es nicht so mit Sachen?“
„Ich habe zum Beispiel nur zwei Jeans. In denen fühle ich mich sehr wohl. Wohlfühlen ist wichtig, Anna. Deshalb ersetze ich auch eine kaputte immer durch die gleiche Marke.
„Ah“, sage ich und denke an den Haufen Kleidung, der sich auf meinem Bett stapelt.
Die Bedienung kommt an den Tisch und fragt nach unseren Wünschen.
„Oh, ich habe noch gar nicht ...“, ich greife zur Karte. „Wenn Sie vielleicht noch mal ...“
„Wie wäre es mit einem einfachen Kaffee bei Ihnen?“
„Ja, Kaffee ist gut. Einen Milchkaffee.“
„Zwei Kaffee für uns bitte, keinen Milchkaffee.“
Ich blicke ihn fragend an.
„Der Milchkaffee ist über einen Euro teurer als der normale Kaffee, wussten Sie das?“
Nein, das wusste ich nicht. Aber es kommt mir jetzt auch nicht ungewöhnlich vor.
„Dabei ist es nur ein Schluck Milch mit heißer Luft“, zufrieden lächelt er seinem Spiegelbild in der Fensterscheibe zu, als hätte er mir gerade das Leben gerettet.
„Wissen Sie, Anna, man muss heutzutage sehr aufpassen.“ Sein Lächeln ist dem Ernst des Lebens gewichen. „Dass man nicht über den Tisch gezogen wird.“ Der mahnende Zeigefinger unterstützt die Schwerlast seiner Aussage.
Als der Kaffee kommt, nimmt er das beiliegende Zuckertütchen und steckt es in die Tasche.
Dann beobachtet er sich beim Trinken und schweigt.
Ich schiebe meinen Zucker zu ihm hinüber und verabschiede mich.
Ein paar Ecken weiter bestelle ich mir einen Kaffee mit Milch und heißer Luft.

 

Hallo Fliege!
Eine kleine flotte Lektüre für zwischendurch ist dir da gelungen. Der Dialog entwickelt sich, ganz wie in der Natur, recht zurückhaltend, und wird nach und nach persönlicher, bis der Charakterfehler des ... sich offenbart. Jetzt fällt mir grad auf, dass Annas Date-Partner seinen Namen nicht genannt hat. Ist das Absicht? Wenn ja, von dir, oder vom Protagonisten?
Der Humor entsteht in dieser Geschichte durch Annas Gedanken zum Gesagten. Gefällt mir sehr, diese Art.

„Wissen sie, Anna, ich selbst habe es ja nicht so mit Sachen.“
Da dachte ich: Mal sehen, wie schnell er die Anna in die nächste Saunalandschaft bekommt. Wirklich nett, diese falsche Fährte, die du da gelegt hast!
+++
„Hallo, ich bin Anna“, sage ich, während ich mich zu ihm setze, ein Lächeln im Gesicht trage und ihm die Hand entgegenstrecke.
Der Einstieg ist nicht so gelungen. Der Satz ist zu lang. Die Reihenfolge setzen, lächeln, Hand geben, kommt mir etwas durcheinander vor. Ich würde das Fettgedruckte rausnehmen, und an anderer Stelle einsetzen. Zum Beispiel hier:
Wir sitzen uns gegenüber, ich lächle nett und er schaut mich an.

Gruß

Asterix

 

Hallo Fliege,


Ganz nett, aber nicht sehr aufregend. Frau trifft Spießer beim blind Date und verabschiedet sich...
Auch wenn der Typ treffend charakterisiert ist, mir war das zu wenig.


mfg,

JuJu

 

Hallo Fliege,

eine nette, kleine Geschichte. Ein kurzweiliges Häppchen zu meinem Nachmittagskaffee, vom Thema daher sehr passend. Außerdem lasse ich mir Makitas Schoko-Keks-Riegel dazu schmecken, der mir grade auf der Zunge zergeht :D.

An diesem dominanten Ekelpaket scheint die weibliche Emanzipation völlig versagt zu haben. Sehr passend: Anna misst ihn an seiner eigenen Aussage, man müsse im Leben aufpassen, nicht über den Tisch gezogen zu werden.

So, Kaffee und Riegel sind weg!
Nicht überwältigend, trotzdem gerne gelesen, bis dann

Giraffe :)

 

Hallo Fliege,

ich fand großartig, wie Du in dieser kurzen Geschichte einen gewissen Typus vorführst! Der Leser kann langsam entdecken, mit wem Anna es zu tun hat.

„Wissen sie, Anna, ich selbst habe es ja nicht so mit Sachen.“
Eine schöne Umschreibung. :) Dieser Mann ist der personifizierte Geiz, dabei selbstbewusst und eigentlich ganz nett. Er ist gut informiert, ein smart buyer. Diese Geschichte bringt wunderbar zum Ausdruck, wie erbärmlich diese Haltung ist. Besonders gelungen fand ich die Zuckerpäckchen als Symbol:

Als der Kaffee kommt, nimmt er das beiliegende Zuckertütchen und steckt es in die Tasche.
Dann beobachtet er sich beim Kaffee trinken und schweigt.
Ich schiebe mein Zuckertütchen zu ihm hinüber und verabschiede mich.
Das ist kurz und brutal. ;) Der Schlusssatz würde in einem eigenen Absatz noch besser zur Geltung kommen.

Freundliche Grüße,

Berg

 

Hallo Fliege,
nette Szene lieferst Du da, der Knauser ist sehr treffend charakterisiert. Am Anfang hätte ich vielleicht gern mehr über ihren ersten Eindruck von ihm erfahren, denn sie dreht ja nicht in der Tür wieder um, sondern setzt sich zu ihm. Auch spricht er "charmant und wohlwollend" (der Ausdruck klingt mir etwas gespreizt), scheint ihr also zuerst keinen schlechten Eindruck zu machen.

„Sehr erfreut sie kennenzulernen, Anna“, spricht er charmant und wohlwollend „schön, dass sie heute Zeit für mich haben.“
klingt mir recht eigenartig, heutzutage, aber da fällt mir gerade auf, dass es ja möglich wäre, dass es sich um ältere Leute handelt, was auch zum Siezen passt. Vielleicht ein Hinweis darauf ...

Über die Frau lässt Du nicht viel durchblicken, ausser wie sie auf ihn reagiert, aber das ist wohl Absicht.

Der Dialog ist sehr gut aufgebaut. Schon wie er sie ständig bevormundet, bei jedem "Anna", das er sagt, kriege ich eine Gäsehaut und möchte Anna zuschreien, sie soll sich schleunigst verdünnisieren.

Gern gelesen,

LG

Elisabeth

 

Hallo Summi!

Hat mir gut gefallen. Die Personen sind nett, mehr muss man nicht erzählen, sie wirken genau so, wie sie sind. Das Ende ist mir etwas, aber nur etwas zu banal, aber gerade noch so, dass es okay ist.

Kleinkram:

„Hallo, ich bin Anna“, sage ich, während ich mich zu ihm setze, ein Lächeln im Gesicht trage und ihm die Hand entgegenstrecke.

Mir gefällt das "während" nicht, da es eine Gleichzeitigkeit erzeugen will, aber das wird dadurch erschwert, dass der Satz ja so lang ist. Da hat man den Anfang schon fast vergessen. Außerdem passiert zuviel. Man kann es auch reihen und teilen, dann sieht es so aus:

"Hallo, ich bin Anna", sage ich und lächle. Ich strecke ihm meine Hand entgegen und setze mich.

wohlwollend(Punkt) „Schön, dass

ich lächle nett

Wieder?

einfacher(Komma) schwarzer Wollrolli

Ich mag ihn sehr, wissen sie?

„Wie meinen Sie das? Sie haben es nicht so mit Sachen?“, will ich es wissen.

Streichen.

eine kaputte

ich greife zur Karte(Punkt) „Wenn Sie vielleicht noch mal ...“

„Wie wäre es mit einem einfachen Kaffee bei ihnen?“, unterbricht er mich.

Streichen.

„Zwei Kaffee für uns bitte, keinen Milchkaffee“, gibt er die Bestellung auf.

"Also so etwas gefällt mir ja nicht", fällt der Regen durch die Luft. Einfach streichen, das funktioniert auch so.

Luft“(Punkt) Zufrieden lächelt

„Wissen sie(Komma) Anna, man muss heutzutage sehr aufpassen(Punkt)“(Kein Komma) Sein Lächeln ist dem Ernst des Lebens gewichen(Punkt) „Dass man nicht über den Tisch gezogen wird.“

Oder wenn du es unbedingt als Einschub haben magst, dann die "..." weg und nach und vor der Rede ein Komma.

Grundsätzlich, das hab ich nicht immer angestrichen: In der Rede sind "Sie, Ihnen" und so immer groß, damit man sie von den Pronomen unterscheiden kann. "du" ist allerdings klein.

Schöne Grüße und ein erholsames Wochenende,

yours

 

Hey, Fliege!

Herrliche Geschichte. Diese leise, sanfte Bosheit ... ich weiß nichtmal, ob das überhaupt Bosheit ist, so subtil ist es. Es könnte meine eigene Bosheit sein, die ich einer völlig Unschuldigen in die Schuhe schiebe. Beängstigend. Das liebe ich jedenfalls an allen Deinen Geschichten, und bei der hier, also, da muß ja wirklich gar nichts mehr gesagt werden. Wahnsinn.
Ich würde noch in der Rechtschreibung stochern, aber das geht jetzt nicht, weil

Ein schönes Wochenende!
Makita.

 
Zuletzt bearbeitet:

Vielen Dank für Eure zahlreichen Kommentare.

Vorgeschichte:

Es begab sich Donnerstag Nacht im chat. Man blödelt so rum, und auf einmal wird gebrüllt: "Das machen wir!".
Schnellschussaktion: eine Geschichte - Zeit: knapp 48 Stunden - Thema (vom Unparteiischen C. Seltsam): Es muss nichts mehr gesagt werden, weil ...

Noch in der selben Nacht den Kopf zerbrochen, am Freitag in die Tasten gehauen, gegen Mitternacht die Löschtaste gedrückt, den Mann aus dem Bett gezerrt, zwei Kreativbier geöffnet und immer wieder den Satz wiederholt: "Es muss nichts mehr gesagt werden, weil ...".

Nun blieben mir am Samstag noch knapp vier Stunden, da Arbeit im Wege stand. Vorher muss eine Geschichte her, eine Kleine, weil ... keine Zeit.

Dann auf Arbeit den Rechner hochgefahren und den Abend über Eure Komms mit wachsender Freude zur Kenntnis genommen.


Danke Asterix,

Eine kleine flotte Lektüre für zwischendurch ist dir da gelungen.

Mit diesem Satz vielen die ersten Steine von meiner Brust. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie befreit ich aufatmete.

Jetzt fällt mir grad auf, dass Annas Date-Partner seinen Namen nicht genannt hat. Ist das Absicht? Wenn ja, von dir, oder vom Protagonisten?

Er hatte in meinem Kopf einen Namen und wenn sich die Notwendigkeit ergeben hätte, ihn zu nennen, dann hätte er ihn auch bekommen. Aber sie ergab sich nicht und so blieb er unbenannt.

Da dachte ich: Mal sehen, wie schnell er die Anna in die nächste Saunalandschaft bekommt. Wirklich nett, diese falsche Fährte, die du da gelegt hast!

Daran habe ich gar nicht gedacht, aber die Idee gefällt mir im Nachhinein gut :D.

Der Einstieg ist nicht so gelungen. Der Satz ist zu lang.

Verändert. Danke für den Hinweis.


Danke JuJu,

auch für Deine Rückmeldung.

Ganz nett, aber nicht sehr aufregend. Frau trifft Spießer beim blind Date und verabschiedet sich...

Kann ich verstehen.

Auch wenn der Typ treffend charakterisiert ist ...

darüber habe ich mich aber doch sehr gefreut.


Danke Giraffe,

eine nette, kleine Geschichte. Ein kurzweiliges Häppchen zu meinem Nachmittagskaffee, vom Thema daher sehr passend. Außerdem lasse ich mir Makitas Schoko-Keks-Riegel dazu schmecken, der mir grade auf der Zunge zergeht :D.

Ja, wie passend. In gewisser Weise gehören Makitas Riegel und mein Kaffee ja auch irgendwie zusammen ;).

An diesem dominanten Ekelpaket ...

Und wieder dachte ich, okay, er kommt rüber. Ihm reichen die wenigen Sätze, die er bekommen hat.


Danke Berg,

ich fand großartig, wie Du in dieser kurzen Geschichte einen gewissen Typus vorführst! Der Leser kann langsam entdecken, mit wem Anna es zu tun hat.

Nach Deinem Komm, fiel so ziemlich alles von mir. Ich dachte nur noch, nach jedem Verriss werde ich Deine Zeilen lesen. Sei froh, dass Du in sicherem Abstand warst ;).


Danke Elisabeth,

Der Dialog ist sehr gut aufgebaut. Schon wie er sie ständig bevormundet, bei jedem "Anna", das er sagt, kriege ich eine Gäsehaut und möchte Anna zuschreien, sie soll sich schleunigst verdünnisieren.

Dahin musste es ja kommen, dass sie wegrennt, weil ...
Schön, dass es funktioniert hat und schön, dass Du es so gelesen hast.

Am Anfang hätte ich vielleicht gern mehr über ihren ersten Eindruck von ihm erfahren, denn sie dreht ja nicht in der Tür wieder um, sondern setzt sich zu ihm

Ich musste mich ja kurz halten. Um ehrlich zu sein, begann die Geschichte auch mit ihren Gedanken in der Tür. Dann dachte ich nur, ne, er soll ja nicht von Anfang an scheiße sein. Man sieht ihm ja nicht an, was er für ein Typ ist. Steht ja nicht auf der Stirn geschrieben.

Auch spricht er "charmant und wohlwollend" (der Ausdruck klingt mir etwas gespreizt), scheint ihr also zuerst keinen schlechten Eindruck zu machen.

Er hat auch erst mal keinen schlechten Eindruck gemacht.
Wohlwollend war mir erstmal gar nicht so ein Dorn im Auge, aber nu ist es weg.
Ältere Leute, ja, zumindestens hatte ich dieses Bild vor Augen beim Schreiben, aber eigentlich ist es mir wurscht, wie alt sie sind. Eine solche Begegnung kann in jeder Altersgruppe passieren.

Über die Frau lässt Du nicht viel durchblicken, ausser wie sie auf ihn reagiert, aber das ist wohl Absicht.

Keine Zeit und alles was ich ihr zugeschrieben hatte, habe ich wieder gestrichen. Für mich war erst mal ihr Gegenüber interessant, der brauchte Persönlichkeit, damit sie weglaufen kann.


Danke yours,

Hat mir gut gefallen.

Ein solcher Satz von Dir, unter einer meiner Geschichten. Ich bin gerührt und beglückt.

Die Personen sind nett, mehr muss man nicht erzählen, sie wirken genau so, wie sie sind.

Das ist schön, da habe ich nicht zuviel gestrichen.

Das Ende ist mir etwas, aber nur etwas zu banal, aber gerade noch so, dass es okay ist.

Mir auch. Darüber werde ich weiter nachdenken. Aber ich wollte auch nicht damit Ende, dass sie geht. Ich finde, irgendwie schreit ihre Persönlichkeit: "so bin ich nicht!". Und die, wollte ich ihr dann doch noch zugestehen.

Danke für die Liste.

Vieles habe ich übernommen, mal ganz abgesehen von den RS- Dingern, die ja sowieso.
Das Anrede "Sie" wurde mir irgendwann mal als Fehler deklariert. Ich weiß es doch auch nicht.

Deshalb ersetze ich auch eine Kaputte immer durch die gleiche Marke.

Wirklich klein? Hatte ich erst und dann dachte ich, ich könnte auch Hose oder Jeans einsetzen. Es geht ja nicht um kaputt, wie defekt, sondern um die Hose, die ersetzt werden muss?


Danke Makita,

Diese leise, sanfte Bosheit ... ich weiß nichtmal, ob das überhaupt Bosheit ist, so subtil ist es.

Es ist so böse, wie mehr nicht mehr geht :D. Ganz subtil würde ich ihm ein Kilo Zucker schenken!

... bei der hier, also, da muß ja wirklich gar nichts mehr gesagt werden.

:lol:

Hast Du wirklich bei Deiner Geschichte geschrieben, Du willst nochmal?
"Das hat so Spaß gemacht" ... das kann ich jetzt mal so nicht unterschreiben.
Ich muss mich erst mal, mindestens ein halbes Jahr, von dieser Erfahrung erholen :sick:.


Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag.
Lieben Gruß Fliege

 

Hallo Summi!

Wirklich klein? Hatte ich erst und dann dachte ich, ich könnte auch Hose oder Jeans einsetzen. Es geht ja nicht um kaputt, wie defekt, sondern um die Hose, die ersetzt werden muss?

Ich würds klein schreiben, aber wir haben hier ja fähige Germanisten, die das sicher besser erklären können als ich. Ich denk halt, es geht um die Hose, also ist es auch die kaputte Hose, also klein, weil die Hose ja so quasi dasteht, nur man sieht sie nicht.

"Welche der Hosen soll ich reparieren?"
"Bitte die kaputte (Hose)."

yours

 

Hallo Fliege,

ich kann mich der allgemeinen "Euphorie" jetzt nicht anschließen. Zugegeben, eine ganz nette Szene, aber für eine Geschichte ist mir das ein bisschen zu dünne. Frau trifft auf Spießer beim blind date. Aha.
Nett ist die Idee mit dem Zuckertütchen. Den Kerl beschreibst du wirklich ganz gut.

Ein paar Ecken weiter gebe ich mich der Völlerei hin und bestelle mir einen Kaffee mit Milch und heißer Luft.
wieso Völlerei? Sehe da den Bezug zur Geschichte nicht. Darauf ist der Typ doch gar nicht eingegangen. Für mein Empfinden müsste aber genau der Bezug her, damit das kleine Teil in sich rund wirkt. Vielleicht in der Art, dass sie in die Speisekarte guckt und hier sogar voller diebischer Freude 1 Euro 50 mehr für den Milchkaffee bezahlt. Oder ein gepfefferes Trinkgeld gibt.

Ärgerlich ist die Kleinschreibung des Anredepronoms "Sie". Geh da auf jeden Fall noch mal drüber. An manchen Stellen ist es richtig, zumeist jedch nicht.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo SabineK63,

danke fürs Lesen und Deinen Komm.

Abgesehen davon, dass ich es erstaunlich finde, wie viele verschiedene Ideen aus einem Halbsatz in so kurzer Zeit entstehen können, ...

Ich fand es auch sehr spannend, die Geschichten der Anderen zu lesen. Glaube mir.

hat mich Deine Geschichte auch richtig gut amüsiert. :D

Das freut mich zu hören.

Deine Anna ist noch äußerst nett mit ihm umgegangen.

Das finde ich aber auch!

Lieben Gruß Fliege


Hallo weltenläufer,

auch Dir Dank für die Rückmeldung.

... ich kann mich der allgemeinen "Euphorie" jetzt nicht anschließen ... mir das ein bisschen zu dünne.

Was soll ich sagen, natürlich ist es dünne. Die Geschichte ist ja auch sehr kurz. Ich gelobe Besserung, wenn ich eine längere Geschichte schreibe, gibt es mehr Inhalt.

Für mein Empfinden müsste aber genau der Bezug her, damit das kleine Teil in sich rund wirkt. Vielleicht in der Art, dass sie in die Speisekarte guckt und hier sogar voller diebischer Freude 1 Euro 50 mehr für den Milchkaffee bezahlt. Oder ein gepfefferes Trinkgeld gibt.

Mein "letzter Satz" Problem. Da ist es wieder. Diesmal habe ich ja schon bemerkt, dass an dem Satz was nicht stimmt. An Trinkgeld oder überteuerten Kaffee habe ich auch schon gedacht, ich muss es nur noch auf den Satz/ Punkt bringen. Bisher ist mir dieses noch nicht gelungen. Solang muss die heiße Luft herhalten, ich denke weiter.

Ärgerlich ist die Kleinschreibung des Anredepronoms "Sie" ... An manchen Stellen ist es richtig, zumeist jedch nicht.

Meintest Du mit zumeist, die zwei Mal, in denen es klein war, oder habe ich jetzt was groß, was klein gehört?

Nett ist die Idee mit dem Zuckertütchen. Den Kerl beschreibst du wirklich ganz gut.

Da der Kerl im Focus meiner Aufmerksamkeit lag, bin ich sehr glücklich über diesen Teil Deiner Worte.

Lieben Gruß auch an Dich
Fliege

 

Hallo Maria,

danke fürs lesen und gern lesen :)

denn ich selbst könnte niemals so etwas hin kriegen

Du hast es nur noch nie probiert ... sag niemals nie ;).
Ich habe es vorher nämlich auch noch nie probiert. Aber es ist eine spannende Erfahrung. Glaube mir.

Lieben Dank für Deine Zeilen, habe mich sehr gefreut.

LG Fliege

 

Hallo Fliege,

ich kenne solche Typen :dozey: Und an die musste ich beim Lesen gleich denken.

Natürlich ist es nichts besonderes, ein Schnellschuss, wie man so schön sagt. Aber es liest sich flüssig, ist auch eine nette Lektüre für zwischendurch. Und auf jeden Fall ausbaufähig. Ich hätte ja auch gerne noch etwas mehr von dem Date gelesen, wie sich so nach und nach die Marotten herauskristalisieren, zum Beispiel.

Liebe Grüße,
gori

 

Heyyy Fliege,

#3 und in time, Gratluation :)

Die etwas varrierte Themenstellung hast Du für die Knappheit der Zeit gut umgesetzt, Du lieferst damit eine gute Antwort, weil.
Die Szene gefällt mir gut, kenne ich doch solche verkrampften Blind Dates auch vom Hörensagen, und wenn die Chemie sowas von nicht passt, dann muss die Geschichte die sie erzählt auch nicht länger sein. Und da die chemische Disharmonie dennoch ankommt, hat sie mir gefallen, Deine kleine Momentaufnahme, weil.

Grüße
C. Seltsem

 

Hallo gori,

... ich kenne solche Typen :dozey: Und an die musste ich beim Lesen gleich denken.

Es gibt so erschreckend viele von denen da draußen!

Und auf jeden Fall ausbaufähig. Ich hätte ja auch gerne noch etwas mehr von dem Date gelesen, wie sich so nach und nach die Marotten herauskristalisieren, zum Beispiel.

Ich weiß nicht, ob, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte und die Geschichte länger wäre, ich mich mehr dem Date zugewandt hätte.Es würde nach wie vor, nur ein Treffen von Frau und Geizkragen bleiben.
Ich denke, hätte ich mehr Zeit gehabt, dann hätte ich einen anderen Erzähler genommen, das Date wäre der Anfang gewesen und ich hätte die Kamera weiter auf ihn und seinen Alltag gehalten. Wie er sich jedesmal diebisch freut, wenn ein wenig "Glück" an seiner Tüt klingelt und er nicht öffnet :-).
Wie er den ganzen Tag durch sämtliche Supermärkte pilgert um die Sonderangebote zusammenzuraffen, wie er Urlaub auf dem schön begrünten Balkonien geniesst und vor allem, wie einsam er bei der ganzen Sache ist. Also, ehr dahin.

Natürlich ist es nichts besonderes, ein Schnellschuss, wie man so schön sagt. Aber es liest sich flüssig, ist auch eine nette Lektüre für zwischendurch.

Das trifft so ziemlich alles, was ich mir, für mein ganz persönliches Experiment vorgenommen hatte. In diesem Sinne, bedeute diese Zeilen für mich sehr viel.

Danke für Deine Gedanken und Worte.
LG Fliege


Hey C.Seltsam,

Die Szene gefällt mir gut, kenne ich doch solche verkrampften Blind Dates auch vom Hörensagen, und wenn die Chemie sowas von nicht passt, dann muss die Geschichte die sie erzählt auch nicht länger sein. Und da die chemische Disharmonie dennoch ankommt, hat sie mir gefallen, Deine kleine Momentaufnahme, weil.

Da hüpft es ganz hoch, mein kleines Herz.
Lieben Dank an Dich
Fliege

 

Hej Fliege,

hat mir gefallen und hätte gerne noch etwas länger sein können, aber ihr hattet da eine Zeitvorgabe, oder? Und irgendwie passt die Länge auch wieder,
mir ist der Typ spätestens ab

„Wissen Sie, Anna,

dieser lehrerhaften Anrede mit dem Vornamen unglaublich lästig geworden.

Viele Grüße
Ane

 

Danke Ane,

ja, die Zeit war Bestandteil des Spieles und hätte ich den Freitag nicht in den Sand gesetzt, dann wären vielleicht auch ein paar mehr Zeilen mehr bei rum gekommen.

Und irgendwie passt die Länge auch wieder,
mir ist der Typ spätestens ab ... dieser lehrerhaften Anrede mit dem Vornamen unglaublich lästig geworden.

Das ist gut so, so soll es sein :-).

Dir einen lieben Gruß
und Danke für die "Fortsetzung" der Szenerie in einer eigenen Geschichte

Fliege

 

Hallo Fliege,

diese Geschichte ist ein gutes Beispiel dafür, wie man fast nur über einen Dialog eine Menge Informationen über Wesen und Charakter der Figuren transportieren kann. Ich finde, das hast du sehr gut umgesetzt, und ich hatte hier ein viel klareres Bild der Figuren vor Augen, als bei Geschichten, in denen Autoren sich wortreich/umständlich bemühten, ihre Prots zu beschreiben.

Es geht in solchen Fällen nicht nur darum, dass weniger mehr ist, sondern dass das "Weniger" auch präzise eingesetzt wird, mit dem klaren Ziel vor Augen, was man dem Leser damit nahebringen will.

Kleine Geschichte, große Wirkung.

Rick

 

Hat mir gut gefallen die Geschichte! Wie der Mann beim Sprechen immer wieder den Namen einflicht - eigentlich ein charmantes Zeichen von Aufmerksamkeit, bei ihm jedoch klingt es nach Oberlehrer und Pedant, passend also! Und der letzte satz, die Doppelbedeutung von heißer Luft, den mag ich!

 

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