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Brückentheater

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02.06.2007
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Brückentheater

Eigentlich fängt alles ganz harmlos an.
Wie jeden Abend gehe ich zu Fuß nach Hause um erst einmal abschalten zu können. Aber heute gehe ich einen anderen Weg, einen etwas längeren. So kommt es, dass ich die Brücke überquere. Unter ihr verläuft ein Fluss, auf dessen Wasser sich die untergehende Sonne spiegelt. Ein wunderschöner Anblick. Ich verweile an der Brüstung und kann mich von diesem Blick nicht losreißen. Es sieht aus wie im Bilderbuch. Links und rechts ist das Gewässer von zwei kleinen Grashügeln umgeben. Die Brücke ist etwa so hoch wie ein vierstöckiges Gebäude, so dass ich einen fantastischen Ausblick habe. Ich verliebe mich in diesen Augenblick und bin mir sicher, dass ich ihn nie vergessen werde.
Ich träume vor mich her bis ich jemanden rufen höre. „Spring!“
Ich schaue mich um, suchend nach dem, der gerufen hat und wen er meinen könnte. Erst jetzt registriere ich, dass sich einige Leute um mich herum gesammelt haben und es werden immer mehr. Als ich erkenne, dass sie mich alle anstarren, bin ich anfänglich verwirrt. Dann wieder der Ruf „Spring!“, aber dieses Mal ruft es nicht nur einer. Der leise Verdacht, man könnte mich damit meinen, beschleicht mich. Es werden mehr und mehr, die das Wort wiederholen. „Spring! Spring! Spring!“ Alle sehen sie mich an, heben ihre Fäuste und feuern mich zu einer Tat an, die ich nicht tun will.
Ich bin doch glücklich mit meinem Leben, wieso soll ich so etwas machen? Ist das hier alles ein böser Scherz?
Ich versuche von der Brücke zu gelangen, doch die Meute versperrt mir den Weg, schubst mich zurück und kennt kein Erbahrmen. „Ich will doch gar nicht! Ich liebe mein Leben!“, versuche ich zu protestieren.
„Spring! Spring! Spring!“, lautet die Antwort. Sie wollen es gar nicht hören, es ist ihnen ganz gleich, was ich will.
Die Lautstärke schwillt konstant an, trotzdem kann ich eine mir bekannte Stimme herauskristallisieren. Ich drehe mich zu ihr um; und da steht meine Freundin. Mit erhobener Faust steht sie zwischen den Menschen und ruft. Jetzt weiß ich, dass es bitterer Ernst ist. Ich spüre Verzweiflung in mir aufkeimen.
Meine Freundin ruft: „Spring! Tu es für mich! Spring!“
Ich trete ans Geländer, Tränen rauben mir die Sicht. Wieso wollen sie, dass ich springe? Was habe ich ihnen getan?
Ich drehe mich dem Wasser zu, starre in die Ferne, klettere über die Brüstung und fühle diese Verzweiflung, dieses Nicht-Begreifen in mir. Ich bin doch bis eben glücklich gewesen ...!

 

Hallo Nakio,

insgesamt hat mir deine Geschichte gefallen, erst war ich mir nicht sicher ob dein Text philosophisch ist. Vielleicht doch, du meinst jeder kann von der Masse so manipuliert werden, sogar bis zum Suizid. Die Vergangenheit hat dies leider nur allzu deutlich gezeigt, ja da stimme ich dir zu.

Verzweiflung umklammert mein Herz
findet ich etwas seltsam ausgedrückt.

Ansonsten hat es mir gefallen.:)

liebe Grüße Weltflucht

 

Hallo Nakio!

Wenn man von etwas keine Ahnung hat, sollte man nicht darüber schreiben. Wenn Dich das Thema interessiert, dann verwende Deine Energien doch erst einmal darauf, Dich damit zu befassen, statt so einen Ich-hab-zwar-keine-Ahnung-aber-so-stell-ich-mir-das-vor-Blödsinn zu schreiben, der völlig an den Haaren herbeigezogen ist.

Ganz offensichtlich hast Du noch nie richtigen Druck erlebt - und da kannst Du eigentlich nur froh sein!
Schreib doch Geschichten über Themen, die Du auch kennst, die Dir nahe liegen, die werden dann sicher glaubwürdiger. Diese hier nehm ich Dir nämlich nicht ein Stück ab, nicht einmal so ein kleines Stück, daß man es erst unterm Mikroskop erkennt. Hier ist entweder die Handlung falsch oder der Protagonist - das eine paßt nicht zum anderen. Kein Mensch, der so zufrieden und glücklich ist, wie Du Deinen Protagonisten zeichnest, wird sich auf Zurufe von ein paar Leuten von der Brücke stürzen, auch nicht, wenn seine Freundin sagt, er soll es für sie tun. Vermutlich würde er wahlweise erst einmal fragen, warum sie das denn will - sie wird wohl kaum einen überzeugenden Grund nennen können -, oder er zeigt ihr gleich den Vogel und geht.
Da gehört schon mehr dazu, daß ein Mensch so weit kommt. Und ein Liebesbeweis ist Selbstmord nie und unter keinen Umständen.

Deswegen brauchst Du jetzt nicht traurig sein - ich kenne nicht mehr als eine Handvoll Autoren, die sowas glaubwürdig schreiben könnten, ohne es selbst erlebt zu haben.

Also wende Dich doch bitte Themen zu, von denen Du etwas verstehst, dann werden die Geschichten glaubwürdiger und ich könnte Dir eine gute Kritik schreiben - das mache ich nämlich wesentlich lieber, weil dann auch die Freude dabei ist, eine gute Geschichte gelesen zu haben.

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hej Nakio,

die besten Geschichten in dieser Rubrik sind für mich welche, durch die Fragen in mir entstehen, die ich selber interressant finde. Das ist bei Deiner Geschichte der Fall und insofern hat sie mir gut gefallen.

Schade finde ich, dass Du die Handlung in einen Traum verlegt hast. Dadurch werden die Handlungsabläufe weniger greifbar.

Alle sehen sie mich an, heben ihre Fäuste und feuern mich zu einer Tat an, die ich nicht tun will.

Wo ist der Zwang? Wodurch entsteht der Druck? Dadurch, dass viele Menschen die Fäuste heben? Stellen sie eine Bedrohung dar, solange sie nicht handgreiflich werden (da die Alternative ja nicht gerade weniger bedrohlich ist) Oder durch die Angst des Prots - wovor? In einer konkreten realen Situation lassen sich mMn die Bedingungen und Auswirkungen von Druck deutlicher darstellen.

Wichtig finde ich auch die Frage, was mit dem Willen des Prots passiert. Er/Sie will nicht springen, kann diesen Gedanken für sich klar erfassen - und fügt sich dann doch. Warum? Ich vermisse eine Erklärung (derer es im Traum nicht unbedingt bedarf, aber es wäre einfach spannender) für den Verlust des Willens. Das ist ja keine Kleinigkeit.

Wie kann man von einem träumenden Menschen darauf schließen, dass er von der Brücke springen will?

Die Formulierung finde ich unklar. Meinst Du vielleicht: "Wie kann man von einem träumenden Menschen erwarten . . ."?

Viele Grüße
Ane

 

Ein wahrhaft kafkaeskes Schauspiel, das hier geschildert wird. Eine anonyme Masse und ihr Opfer sowie eine mit diesem offenbar in enger Beziehung stehende Frau, die als "Freundin" bezeichnet wird.

Mit Anonymität haben wir es auch in Kafkas "Prozess" zu tun (der mit einem Mord endet). Und mit einem Suizid durch Verurteilung in "Das Urteil" des gleichen Autors. Letzterer erfolgt hier wie dort infolge eines Sprunges über ein Brückengeländer - "Tod durch Ertrinken" forderte der Vater von seinem Sohn; und dieser vollstreckte dieses Urteil umgehend an sich selbst, fühlte sich von diesem unausweichlich dazu getrieben. Und das, obwohl er seine Eltern - das waren seine letzten Worte - "doch immer geliebt" habe.


In dieser kurzen Schilderung hier bekommen wir dagegen leider nichts weiter erklärt, was jedoch nicht heißen muss, dass es keine sinnvolle Erklärung für das Handeln aller Beteiligten in diesem Ereignis gibt. Ich persönlich lese es zunächst mal als Gleichnis für etwas weiterreichendes. Eine Frage, die sich mir zunächst mal stellt ist diese: Weshalb kann eine Gruppe offenbar beliebig zusammengewürfelter Passanten den Tod einer Person fordern, die scheinbar in keinerlei Beziehung zu dieser steht? Zumindest eine schlüssige Antwort habe ich darauf gefunden: Es könnte sich bei dem potenziellen Opfer um einen Soldaten handeln der von seiner Nation in ein Kriegsgebiet geschickt wird. Eine Forderung, die unter Umständen durchaus seinen Tod bedeuten kann. Das Opfer könnte sich dieser Forderung verweigern und nicht von jener Brücke springen bzw. in besagtes Kriegsgebiet ziehen. Hier wie dort besteht kein notwendiger Zwang es zu tun. Dennoch scheint diese Person nicht nur von der Masse gefordert zu sein, sondern auch von sich selbst zu fordern, was von ihm erwartet wird, das er tut. Der "Druck" geht also offenbar auch von ihm selbst aus.

Wie lässt sich die "Freundin" hier unterbringen? Es scheint, sie profitiere in irgendeiner Weise von besagtem Sprung ins Ungewisse (es ist nicht gesagt, dass dieser mit dem Tod enden muss und dasselbe gilt für die Reise in ein Kriegsgebiet). Worin dieser Vorteil für sie bestehen könnte erfahren wir jedoch einfach nicht. Es sind aber sicherlich viele Möglichkeiten denkbar.


Soweit meine ersten Überlegungen. Gut finde ich an diesem Text, dass er viel Freiraum für eine Interpretation lässt und dabei eine bestimmte Situation ganz konkret schildert. Im Alltag bekommen wir auch nicht alles mit fertiger Erklärung als Dreingabe geliefert. Familienväter laufen plötzlich Amok, bringen Frau, Kinder und zuletzt noch ihren Hund sowie sich selbst um und keiner weiß hernach weshalb. Er war stets freundlich und zuvorkommend heißt es dann und keiner hat mit einem solchen Ausfall gerechnet.

Der Text beinhaltet noch einige Tippfehler. Sollte Interesse bestehen zähle ich diese gerne auf.

 

Ich persönlich lese es zunächst mal als Gleichnis für etwas weiterreichendes.
Das habe ich natürlich auch versucht, aber der Text ist mir einfach zu schwammig und oberflächlich, als daß ich ihn als Gleichnis ernst nehmen könnte. Wenn man schon sowas schreibt, sollte wirklich jeder Satz passen und der Aussage dienen - ist hier nicht der Fall.

und dabei eine bestimmte Situation ganz konkret schildert
Vor allem aber keinen Druck. Und solange der nicht sichtbar ist, ist die Geschichte für mich mißlungen.
Und ich finde es ehrlichgesagt etwas weit hergeholt, einen Mann, der die Landschaft und die untergehende Sonne bewundert, mit einem Soldaten gleichzusetzen.

 

@philosophische Ratte

Im Alltag bekommen wir auch nicht alles mit fertiger Erklärung als Dreingabe geliefert.

Im Alltag sind bestimmte Verhältnisse für alle recht ähnlich.
Im Traum kann eine gehobene Faust lächerlich wirken, oder bedrohlich wie eine tödliche Waffe. Wie es zu diesen Unterschieden kommt, lässt sich bis zu einem gewissen Grad beschreiben.
In der Realität werden die meisten Menschen eine gehobene Faust und eine tödliche Waffe jeweils deutlich voneinander unterscheiden.

Viele Grüße
Ane

 

@Ane

Mich wundert ein wenig, dass du aus dem Text schließt, dass hier ein Traum beschrieben wird. Meine Lesart ist eher die, dass der Prota einfach nur "vor sich her träumt" (4. Absatz) und sich selbst als "träumenden Menschen" beschreibt (6. Absatz). Das deutet für mich auf eine Art Tagtraum (im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Traum während des Schlafes) oder eine Art romantische Gestimmtheit hin und es ergibt sich damit die Frage, weshalb der Prota nicht einfach aus dieser Verträumtheit willentlich erwacht, wenn er sich schon über diese Verträumtheit bewusst ist (via Selbstbeschreibung) und sich dieser Traum in einen Albtraum verwandelt hat.

Was ich damit sagen will: Es muss nicht sein, dass hier ein Traum (im gewöhnlichen Sinne und den ganzen Text hindurch) beschrieben wird. Allerdings vereinfacht diese Annahme die Interpretation sicherlich erheblich indem auf eine symbolische Sprachebene gewechselt werden kann.


@Häferl

Sicherlich fehlen Hinweise dafür, dass es sich bei dem Prota um einen Soldaten handelt (oder wenigstens einen zukünftigen Soldaten). Auszuschließen ist es aber nicht. Immerhin fehlen gegenteilige Hinweise genauso. Und so würde es nun mal Sinn machen.

Mein Bedürfnis ist einfach nur die Handlung für mich zu erklären und dabei nicht auf den Autoren angewiesen zu sein (denn der kann es möglicherweise selbst nicht schlüssig erklären).

 

Es muss nicht sein, dass hier ein Traum (im gewöhnlichen Sinne und den ganzen Text hindurch) beschrieben wird.

Vielleicht sollten wir mal abwarten, ob und wie die Autorin sich dazu äußert. Beide Lesarten sind möglich, die eines Tagtraums kompliziert die Sache aber enorm. Wieviel Druck kann der ausüben?

 

Hey

erst einmal großes Dank all eure Kritiken. Ich werde darüber nachdenken und vielleicht etwas an meiner Geschichte pfeilen, sobald ich ein wenig Abstand von ihr genommen habe.

So, nun zu meiner Geschichte. Es freut mich zu sehen, wie verschieden ihr sie interpretertiert, denn genau das habe ich beabsichtigt. Ich wollte eine Situation da stellen, bei der möglichst viele Fragen offen bleiben und damit auch viel Freiraum bleibt, sie so aufzugreifen wie man will. Sieht so aus, als wäre es mir gelungen. :)

@ philosophische Ratte

Ich danke für dein Angebot, meine Tippfehler aufzulisten und würde es gerne annehmen.

Noch einmal ein großes Danke an euch alle

Liebe Grüße
Nakio

 

So, nun zu meiner Geschichte. Es freut mich zu sehen, wie verschieden ihr sie interpretertiert, denn genau das habe ich beabsichtigt. ... Sieht so aus, als wäre es mir gelungen.
Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, offenbar hast du gar nicht gelesen, was ich geschrieben habe.

Ich wollte eine Situation da stellen, bei der möglichst viele Fragen offen bleiben und damit auch viel Freiraum bleibt, sie so aufzugreifen wie man will.
So hab ich mir das auch gedacht: Irgendwas zusammengeschrieben, ohne Hand und Fuß und vor allem ohne Sinn.

 

Jetzt muss ich mich mal nen wenig verteidigen! Nein, ich habe da nicht einfach nur was zam geschrieben, ich habe mir sehr wohl gedanken darüber gemacht! Ich wollte eben eine Geschichte, die möglichst viel Spielraum lässt. Was ich drin sehe, ist ganz egal. Ich hätte auch den ursprünglichen Titel (don´t tell me) nehmen können, aber damit wären die möglichkeiten der itnerpretaion meiner meinung nach eingeschrenkt gewesen. Ich will viellerlei mit dieser geschichte aussagen, eben deshalb dieser spielraum!

 

Hallo Nakio,

mir kommt der Inhalt deiner Geschichte ziemlich bekannt vor, das Lied Spring von Rammstein hat genau dieselbe Handlung. Er wird von der Bruecke nicht herunter gelassen und von den Massen zurueckgedraengt, wollte jedoch nur die Aussicht geniessen. Der einzige Unterschied ist, dass er im Lied von Rammstein heruntergestossen wird.

Wirklich neu ist demnach der Denkansatz nicht und ich glaube das Hereinfliessen von diesem Lied darin zu merken. Die Umsetzung an sich ist eigentlich in Ordnung, es gab nur ein, zwei Saetze die etwas komisch gewaehlt waren.

Mfg,

philaerius

 

@philaerius

hm o.Ô
das wundert mich jetzt doch ein wenig, sowas zu hören bzw zu lesen. ich höre kein rammstein und kenne daher das lied nicht, eigentlich hab ich mich von nevada tan inspierieren lassen, in deren lied "warum" sich nen schüler das leben nimmt, weil er von seinen schulkameraden gemobbt wird. hatte mich also eigentlich mit diesem lied etwas auseinander gesetzt und die handlung nen wenig "umgeschrieben".

welche ein, zwei sätze meinst du denn?

 
Zuletzt bearbeitet:

Was ich drin sehe, ist ganz egal.
Nein. Entweder, du willst etwas sagen, oder du willst es nicht. Wenn dir egal ist, ob man dich versteht, kann es nicht so wichtig sein, dann ist es auch nicht wert, gelesen zu werden. Wenn du nichts sagen willst und es nur für dich schreibst, dann behalt es auch für dich.

Wenn du aber etwas aussagen willst, dann solltest du auch versuchen, den Leser da hinzuführen. Das darf ruhig auch zum Nachdenken und Interpretieren auffordern, aber es sollte erkennbar sein, daß du dir etwas dabei gedacht hast.

Ich wollte eben eine Geschichte, die möglichst viel Spielraum lässt.
Genau deshalb widerspricht sie oben Gesagtem. Je schwammiger du beschreibst, desto mehr sieht es danach aus, daß du gar nichts aussagen willst oder dich mit dem, wonach es aussieht, selbst nicht richtig befaßt hast, und desto mehr verliert der Text.
Warum sollte ich jemandem zuhören, der z. B. vor sich hinnuschelt und wenn ich frage, was er gesagt hat, meint, das sei eh egal. - Würdest du ihm weiter zuhören oder darüber nachdenken, was er gemeint haben könnte?

Ich will viellerlei mit dieser geschichte aussagen, eben deshalb dieser spielraum!
Und deshalb sagst du gar nichts aus, bringst weder die Gefühle des Protagonisten noch den Druck, der angeblich auf ihn wirkt, irgendwie rüber, und führst den Leser auch an keinem Gedanken entlang, dem er folgen könnte.

sich nen schüler das leben nimmt, weil er von seinen schulkameraden gemobbt wird.
Nein, auch das steht nicht in deiner Geschichte.
Es können einen nur Menschen mobben, zu denen man in irgendeiner Beziehung steht, während dein Protagonist aber offenbar unter den vielen Menschen nur die Freundin erkennt.
Und wenn sich ein Schüler oder sonst jemand das Leben nimmt, ist er nicht "bis eben glücklich gewesen". Mobbing funktioniert bei glücklichen Menschen auch gar nicht, weil zum Glücklichsein auch gehört, daß man Freunde und/oder Familie hat, also Menschen, mit denen man über solche Probleme sprechen kann - wenn man diese Menschen hat, haben Mitschüler oder Arbeitskollegen nicht den Stellenwert, daß es einem derart viel ausmacht, wenn sie einen nicht mögen, und obendrein kann man sich dann zur Wehr setzen, hat Menschen, die zu einem halten. Wäre dein Protagonist also tatsächlich bis eben noch glücklich gewesen, hätten ihn seine Freunde und seine Familie über die schreienden Menschen drübergehoben - sie hätten ihn also gar nicht erreichen können.

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Dann ist es wohl nur ein Zufall.

Welche Saetze mir weniger gefallen haben ist einerseits der, in dem die Verzweiflung das Herz umklammert. Die Verzweiflung wird darin, so scheint es mir, personifiziert und sie nimmt eine Gestalt an, welche umklammern kann. Es ist aber fuer mich schwer, ohne eine weitere Ausfuehrung, fuer welche ich keine Vorschlaege parat habe, mir das mir vorzustellen.

Ich gehe, wie jeden Abend, von der Arbeit zu Fuß nach Hause, von wegen Gesundheit und so.

Dieser Satz scheint mir ein wenig dahin geklatscht. ' [...] und so', zeigt mir eher die Planlosigkeit des Autors, als die des Protagonisten, auch wenn dieser ein Ich-Erzaehler ist. Ich denke, dass du einen schoeneren Satz bilden koenntest.

Der Inhalt der Geschichte ist eigentlich sehr interessant und natuerlich einige Ueberlegungen wert. Ich weiss nicht, was diese Geschichte mit Philosophie am Hut hat, aber Philosophie ist ja bekanntlich ein sehr schwer zu fassender Begriff. Gesellschaft scheint mir sehr viel passender.
Du widmest deine Geschichte einen Kernpunkt, ich denke in jeder Gesellschaft, aus der sich einige Sachen interpretieren koennen. Ich ueberlege mir, was du uns damit sagen willst, nur zwei Punkte:

a) auf die Menschen in unserer Gesellschaft, die paradoxerweise hinschauen, aber wegschauen. Es war keine Gefahrensituationen gegeben, damit meine ich eine Eigengefaehrdung, und doch half niemand, holte ihn von der Bruecke runter, bzw. draengte die Massen weg.

b) auf die Notgeilheit unserer Gesellschaft, die eine moegliche Gefaehrdung anderer Menschen geradezu erzwingen.

Beide Sachen haben jedoch eher etwas mit Gesellschaft zu tun. Ich kann mich meiner Vorrednerin eher weniger anschliessen, da ich nicht denke, dass ein wenig gluecklicher Mensch Mobbing-gefaehrded ist. Das ist eigentlich ein Schlag ins Gesicht fuer diese Menschen, wenn man ihnen noch unterstellt, nicht gluecklich zu sein, obwohl sie doch zufrieden waren. Wobei hier zwischen koerplichen und seelischen Mobbing zu differenzieren ist.

Mfg,
philaerius

 

hallo nakio,

für mich macht deine geschichte keinen sinn. zunächst einmal erschließt sich mir nicht logisch, warum er zur zielscheibe der wut dieser gruppe wird. auch finde ich den vergleich zu einem soldaten mehr als an den haaren herbeigezogen. sorry ratte, aber ist schlichtweg spekulation. dann kommt es zu keinerlei gegenwehr, wobei doch der wunsch am leben zu bleiben enorm ist und auch so beschrieben wird. dann gibt es keinerlei physischen druck der auf ihn ausgeübt wird, lediglich der wille vielmehr der wunsch der gruppe wird ihm klar. und zum schluss finde ich das springen selber nicht als eine verzweiflungstat, mehr blanker unsinn. solch ein verhalten kann ich mir nur als eine mutprobe innerhalb einer peer-groupe vorstellen, wobei durch die anerkennung der anderen, man zu solch einem handeln verleitet wird.
so wirkt die geschichte insgesamt völlig irrational.

nix für ungut

germane

 

Hallo nakio,

vielleicht solltest du deine Geschichte nochmal durchgehen... ich habe als ich das Wort sping gelsen habe, an einen Bundge Jumper gedacht. Auch wenn es mit deinem Anfang nicht ganz übereinstimmen würde...aber ich hatte die Vorstellung, dass er erst dort oben ist und glücklich und voller Mut unf Hoffnung und mit einem Moment die Angst kam. Eine Unsicherheit und das die anderen ihm "Mut" machen wollten ihn vielleicht auch provozieren.

@ häferle: Es ist ja ganz schön, dass du deine Meinung (und auch durchaus nachvollziehbare und logisch richtige Aussagen) durchsetzen möchtest, aber warum so grantig?


Grüße

 

@ häferle: Es ist ja ganz schön, dass du deine Meinung (und auch durchaus nachvollziehbare und logisch richtige Aussagen) durchsetzen möchtest, aber warum so grantig?
Grantig? Das ist deine Interpretation, die mit der Wahrheit noch weniger zu tun hat, als ein Wal mit einem Fisch.

 

Hallo germane, hallo pimpmystory,

schade das euch meine Geschichte nicht gefallen hat. Ich hoffe, ich werde mal eine schreiben, die euch mehr zusagt. :)

Hallo Herr Bernhard,

Philosophisch würde ich es nicht nennen, eher seltsam,

hm, ja habe schon gemerkt, dass iwie das philosphische, das ich in die geschichte reinstecken wollte, nicht wirklich drin steckt steckt, sondern iwie rausgehüpft ist. ^^

aber dafür gut!

Äh ... meinst du nun, "aber gut, das ist nciht weiterschlimm" oder "sie ist trotzdem nicht schlecht"? Ich denke mal ersteres?

Selbstverständlich ist es eine astreine Geschichte.

denk mal du meintest keine?

um deine vorschläge werde ich mich kümmern. nur, zwei probleme: kann den titel nicht selbst ändern und dann fällt mir kein vergleich ein.

Vielen dank für eure Kritiken, euch allen,

viele liebe grüße
eure nakio

ps: nicht streiten ^^ jeder hat sei eigne meinung und das is gut so, dennsosnt würden wir zum beipsiel alle den gleichen bundeskanzler wählen (wie langweilig ^^)

 

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