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Chicks on Speed

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Seniors
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07.09.2014
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Chicks on Speed

Ich schmiss mein Bein nach vorne und haute den Sand mit der Kralle nach hinten weg. Sieh da, ein fetter, glänzender Regenwurm! Geschickt verdeckte ich ihn mit meinem Körper und versenkte den Schnabel in die Erde. Dieser Wurm gehörte mir allein. Konnte ich auch nichts dafür, dass ich immer so ein Näschen für die besten Stellen hatte. Abends auf der Stange würden die anderen Drei sowieso wieder behaupten, sie hätten den dicksten Wurm gefunden. Und genauso war‘s. Mandy machte einen auf Oberwurmfinderin, woraufhin Berta und Oma Kalkbein total beeindruckt waren. Ich gähnte extra laut und war schon fast am Einpennen, als die Mandy noch was anderes erzählte.
„Ich glaube, die Hansens wollen unseren Schrebergarten abgeben. Da waren Leute.“
Die anderen fingen an zu gackern und ich sprang auf die Füße. „Was? So'n Quatsch. Wann sollen die denn dagewesen sein?“
Mandy schnaubte. „Tja, Petra, kriegst halt nix mit. Warst bestimmt wieder beschäftigt, deinen Wurm vor uns zu verstecken.“ Innerlich reservierte ich mir einen Schnabelhieb für sie. „Nun red schon, was haben die gesagt?“
„Die wollen den Garten übernehmen und den Hansens das Gartenhaus abkaufen. Und dann haben sie eine Zahl gesagt und dann ist der Hansen ganz aufgeregt gewesen. Die Frau Hansen hat gesagt, sie will nicht, aber der Hansen hat gesagt, das Geld können sie gut gebrauchen und die Gartenarbeit wird jetzt sowieso zu viel für sie.“
„Versteh ich“, sagte Oma Kalkbein, „die Hansens sind auch nicht mehr so frisch.“
„Ja und was wird dann mit uns?“, stöhnte Berta.
„So, jetzt kommt's“, sagte Mandy. „Als die Hansens weg waren, standen die noch da und haben immer zu unserem Stall hingeguckt und gesagt, 'ne schöne Hühnersuppe würde da wohl auch noch bei rumkommen.“
„Nein!“
„Ja. Die würden sie dann zur Feier des Tages essen. Und dann haben sie bösartig gelacht, so, hahaha.“ Mandy lachte schaurig und Berta schrie: „Hör auf! Ich kann das nicht ab!“
Dann fing sie an zu heulen.

Als es ganz dunkel war, kamen die Ratten. Nächtelang hatten sie sich durch den Fußboden genagt. Ich hatte sie beim Einschlafen gehört und beim Aufwachen. Wenn eine von ihnen über Kieferschmerzen klagte, war eine andere eingesprungen. Und jetzt spazierten sie jeden Abend bei uns rein und schlugen sich die Bäuche voll mit unseren Körnern. Meistens schliefen wir dann schon. Aber heute Abend hielt ich mich wach, indem ich das Gewicht von einem Bein auf das andere verlagerte. Endlich schob sich die erste Ratte durch die Öffnung.
„Hey Ratte“, flüsterte ich. „Ich will dich was fragen.“
Sie witterte zu mir hoch. Ihre Augen glitzerten im Mondlicht, das durch das kleine Stallfenster schien. Einen Moment lang dachte ich, sie würde nicht antworten, aber dann hörte ich ihre heisere Stimme: „Schieß los.“
„Weißt du was über diese Leute?“
„Leute ...“
„Na die, die heute da waren. Mit den Hansens.“
Die Ratte hatte sich in den Schatten zurückgezogen. Angestrengt versuchte ich, sie im Dunkeln zu erkennen.
„Könnte sein“, sagte sie schließlich.
„Nun red schon. Stimmt es, dass die unseren Garten kaufen wollen?“
„Was ist dir die Info denn wert?“
Ich plusterte mich auf. „Du spinnst wohl. Ihr fresst sowieso schon unser ganzes Futter.“
Oma Kalkbein redete plötzlich im Schlaf was von Angreifern aus der Luft und ich blieb stocksteif stehen.
Als sie sich beruhigt hatte, reckte ich wieder den Hals. „Ratte, bist du noch da?“
„Klar doch. Ich rühr mich hier erst mit vollem Magen weg. Hehe.“
„Also was ist denn jetzt mit den Leuten?“
„Tomaten wollen die jedenfalls nicht züchten. Mehr sag ich dazu nicht.“
Danach konnte ich flüstern, wie ich wollte, ich hörte sie und ihre Familie nur noch schmatzen.

Sobald am nächsten Morgen die elektrische Klappe hochsurrte, passierte das Gleiche wie immer: Mandy und ich rannten los, bis wir gemeinsam in der Luke stecken blieben. Ich versuchte, ihr ein Bein zu stellen. „Lass mich durch.“
Sie strampelte. „Ist doch dein Hintern, der im Weg ist. Mach Platz jetzt.“
„Vergiss es, du Kuh!“
Unter dem Verlust einiger Federn kamen wir schließlich durch und machten ein Wettrennen zum Kompost. Ich hatte Pech, weil ein Eimer im Weg stand, und so flatterte Mandy als Erste auf den Behälter. Sie krähte, was das Zeug hielt.
Ich lachte höhnisch zu ihr rauf. „Völlig schief!“
„Halt den Schnabel“, rief sie.
„Ihr nervt“, sagte Oma Kalkbein.
„Als wenn wir jetzt nicht ganz andere Probleme hätten“, heulte Berta.
Da fiel es mir wieder ein. Die Leute. Der Garten. Die Ratten.
„Kräh du weiter“, rief ich Mandy zu. „Ich muss mich um Wichtigeres kümmern.“
„Da hinten kommt wer.“ Mandy hüpfte auf und ab. „Die Hansens mit den Hühnermördern.“
„Oh, Gott, ich falle gleich in Ohnmacht.“ Berta taumelte, aber als sie merkte, dass noch nicht mal Oma Kalkbein guckte, blieb sie stehen.
„Was siehst du?“, rief Oma.
„Sie kommen näher. Sie gucken zu unserem Stall rüber.“
Ich nahm Anlauf und landete neben Mandy.
„Sie kommen“, schrie ich.
„Sag ich doch.“ Mandy hüpfte vom Behälter. „Ich geh mal näher ran.“
„Aber vorsichtig.“ Ich flatterte hinterher. „Wir dürfen uns nichts anmerken lassen.“
„Ach, die halten uns sowieso für bescheuert“, sagte Oma Kalkbein.
„Ich geh nicht mit“, heulte Berta. Dann kam sie doch mit, weil Oma nicht bereit war, mit ihr zusammen zurückzubleiben. Außerdem war klar, dass acht Hühneraugen mehr sehen würden als vier. Wir näherten uns unauffällig pickend. Schon von weitem hörte man die Frau gackern, auf eine falsche Art. Menschen gackern normalerweise, wenn sie was lustig finden, aber die fand nichts lustig. Ich habe Menschenkenntnis und ich sage, diese Mörderin gackerte, weil sie wollte, dass die Hansens sie toll finden. Ich kackte ihr direkt vor die Füße.
„Ach guck mal, wie süß, die Hühner.“ Sie kniff den Mann und er sagte schnell: „Ja, klar, die Hühner, Alter, da freuen wir uns richtig drauf. Eier und so.“
Frau Hansen schüttelte den Kopf. „So viele Eier legen sie gar nicht mehr. Wir dachten eigentlich, wir lassen sie noch zu Ende leben. Auch wenn sie nicht mehr legen.“
„Aber die legen doch noch“, sagte Herr Hansen. „Die einzige, die keine Eier mehr legt, ist Oma Kalkbein.“
„Die kriegt Gnadenbrot, die Oma“, rief der Mann und jetzt gackerten sie alle, bis auf Frau Hansen.
„Mein schönes Gemüsebeet. Und der Pflaumenbaum trägt erst seit letztem Jahr. Es gibt doch hier noch mehr freie Gärten. Ganz am Eingang zum Beispiel. Muss das ausgerechnet dieser hier sein?“
Jetzt gurrte die Frau wie eine Taube: „Och, Frau Hansen, wir haben uns doch nun mal genau in Ihren Garten verliebt. So hübsch, gleich am Waldrand gelegen. Und Sie haben doch selbst gesagt, er macht ne Menge Arbeit.“
„Das hat mein Mann gesagt, nicht ich.“
Herr Hansen stubste seine Frau. „Mensch Rosi, wir haben das doch alles schon besprochen.“
Und der Mann sagte: „Ich schätze mal, so viel Kohle kriegen Sie für das bisschen Unkraut hier auch nicht nochmal geboten.“
Frau Hansen zuckte zusammen. „Hier ist kein Unkraut.“
Die Frau redete auf einmal ganz viel, wie tiptop gepflegt der Garten sei und gar kein Unkraut und so, aber die Frau Hansen sah immer noch aus, als würde ihr ein Ei quer sitzen. Schließlich sagte ihr Mann: „Ich würde gerne mal kurz mit meiner Frau alleine sprechen.“
„Aber selbstverständlich“, sagte die Hühnermörderin. „Wenn es recht ist, schauen wir uns solange ein bisschen um.“
Und so gingen sie auseinander, die Hansens nach rechts, die Hühnermörder nach links. Ich reagierte schnell: „Okay, Berta und ich folgen den beiden, Mandy und Oma, ihr bleibt den Hansens auf den Fersen. Beeilt euch.“
Mandy blieb stehen.
„Was ist?“, fragte ich. „Hast du nicht verstanden?“
Sie plusterte sich auf. „Kannst du mal aufhören, uns so rumzukommandieren? Du glaubst wohl, du bist hier die Anführerin.“
„Ja, wer denn sonst? Du etwa?“
„Warum nicht?“ Ihre Augen blitzten.
Ich lachte. „Haha, sehr witzig. Du bist bloß neidisch, weil ich schlauer bin als du.“
„Geht das wieder los? Weißt du noch, als du im Ei neben mir gelegen hast? Da hast du schon genervt. Die ganze Zeit hast du rumgepiepst, was für ein Megahuhn aus dir wird.“
„Stimmte ja wohl auch. Wer ist denn als Erste aus dem Ei geschlüpft? Na?“
„Na du, weil du nicht abwarten konntest, bis du richtig reif warst. Das merkt man heute noch.“
„Ich glaube, es hackt!“, schrie ich und nahm Anlauf, um ihr eine zu verpassen. Doch sie flatterte im letzten Moment zur Seite und ich schoss an ihr vorbei. Dann umkreisten wir uns eine ganze Weile und beschimpften uns.
„Ups, guck mal“, sagte sie plötzlich.
Die Hansens standen beim Eingang und tuschelten, während Oma zu ihren Füßen döste. Und die Hühnermörder schlichen um unseren Stall herum, gefolgt von Berta, die mit eingezogenem Kopf hinter ihnen herstolperte.
Wir sahen uns nicht mehr an. Mandy rannte zu Oma, ich zu Berta.
Aber die Hansens kamen uns schon entgegen.
„Wir wären dann so weit“, rief er und dann gingen sie alle vier in die kleine Gartenlaube und machten uns die Tür vor der Nase zu. Einen Moment standen wir so herum.
Schließlich räusperte ich mich. „Tja, dumm gelaufen. Was hast du denn nun gehört, Oma?“
„Ja, nicht viel“, sagte Oma. „Ich konnte ja fast nichts verstehen. Nebenan lief der Rasenmäher.“
„Das lag nicht am Rasenmäher“, sagte ich. „Du hörst nicht mehr so gut.“
„Und was hast du gehört, du freches Ding?“, fauchte Oma. „Ihr musstet ja hier rumstreiten, anstatt uns zu helfen. Ich habe heute Migräne bis in den Kamm und hab trotzdem mein Bestes gegeben.“
Ich wollte schon sagen, dass Mandy angefangen hat, aber da nickte Mandy. „Du hast recht, Oma, das war blöd von uns. Wir müssen jetzt zusammenhalten, sonst sind wir verloren.“
„Genau“, heulte Berta. „Verloren!“
So, wie sie aussah, hatte sie bestimmt vor lauter Angst nichts mitbekommen. Aber ich irrte mich.
„Die Frau hat gesagt, er solle jetzt bloß den Mund halten und sie reden lassen. Sie würden noch mehr Geld oben drauf legen und dann wäre die Sache geritzt. Und er sagte: ‚Noch mehr?' Und sie sagte: ‚Ist doch piepegal. Hinterher sind wir reich.' Und dass das jetzt schnell passieren muss, weil die Leute vom Schrebergarten nebenan bald in Urlaub fahren und das wäre ideal.“
„Wofür ideal?“ fragte Mandy.
„Weiß ich doch nicht. Dann kamen die Hansens wieder an. Aber vorher haben sie mich noch beleidigt. Der Mann hat zu mir gesagt: ‚Na, du Hühnerfrikassee?' “
Wir wurden alle ganz still. Bis Oma rausplatzte: „Ach, jetzt weiß ich noch was, was die Hansens gesagt haben. Ich hatte ein kleines Nickerchen gemacht und als ich wieder aufwachte, da sagte die Frau Hansen gerade: ‚Na gut.'“
„‚Na gut', was?“, fragte Berta.
Mandy und ich sahen uns an. Dann sagte Mandy langsam: „Das ist doch wohl sonnenklar.“

In dieser Nacht konnte ich nicht einschlafen. Immer stellte ich mir den Mann vor, sein Gesicht und wie er sagte „Hühnerfrikassee“. Als die Ratten kamen, beachtete ich sie gar nicht. Dann hörte ich einen leisen Pfiff: „Hey, du Flattervieh.“
Erst wollte ich gar nicht antworten.
„Was ist?“, fragte ich schließlich.
„Pass mal auf, Kleine“, sagte die Ratte. “Da gibt es was, was euch vielleicht interessieren könnte.“
„Aha.“ Ich tat so, als suchte ich in meinem Gefieder nach einer Laus.
„Hat vielleicht was mit den Leuten zu tun, die den Garten kaufen wollen.“
„Was denn?“ Plötzlich war ich hellwach.
„Sagen wir, ihr hinterlegt uns morgen drei Eier und wir kommen ins Geschäft.“
„Wie? Was? Was für ein Geschäft? Wir legen unsere Eier immer hier ins Nest.“
„Genau. Und die Hansens sacken die dann ein. Morgen macht ihr das anders. Ihr sucht euch draußen ein schönes Plätzchen, legt da eure Eier ab und am Abend verrate ich dir, warum die Hühnermörder euren Garten haben wollen.“
„Draußen können wir keine Eier legen. Das haben wir noch nie gemacht.“
„Einmal ist immer das erste Mal“, sagte die Ratte.

Für Berta war es am Schlimmsten. Ich glaube, es war ihr peinlich. Beim Eierlegen ist man gerne für sich. Man braucht Ruhe. Man muss sich konzentrieren. Und im rechten Moment loslassen. Und draußen im Gebüsch, wo jeden Moment irgendwer ankommen kann, ein Spatz, eine Katze, was weiß ich, das ist scheußlich. Dennoch war Mandy erstaunlich schnell einverstanden. Und Oma war sowieso nicht betroffen, die war auch dafür. Also hockten wir zu dritt um Berta und schirmten sie ab.
„Ich kann nicht!“ Bertas Kehllappen zitterte. Ich wollte schon sagen, sie solle sich zusammenreißen, da sagte Mandy:
„Sag das nochmal, ganz laut!“
„Ich kann nicht!“ Berta fing an zu heulen.
„Lauter!“, rief Mandy und ich dachte, jetzt ist sie verrückt geworden.
„Ich kaaaaaaaaaaann nicht!“, schrie Berta.
Und dann ließ sie es raus. Das Ei.
Wir feierten alle. Sogar Oma Kalkbein gackerte, was das Zeug hielt. Wir gackerten anders als sonst, wild und verwegen und laut. Wie unsere Vorfahren, die Urhühner, hatten wir unter freiem Himmel, ausgesetzt den Kräften der Natur unsere Eier in ein Nest aus Blättern gelegt und nicht mehr in die miefige kleine Holzhütte. Wenn wir das geschafft hatten, würde uns alles gelingen.
„Jetzt will ich Küken!“, rief Mandy.
„Hey, hey, langsam“, sagte ich, “die Eier sind für die Ratten.“
„Na und?“, sagte Mandy, „Wir können noch mehr Eier legen, wenn das Ganze hier rum ist.“
Dann waren wir einen Moment still.
Bis Berta sagte: „Aber noch ist es nicht rum.“
Und als die Hansens abends vorbeischauten und keine Eier im Stall fanden, als Herr Hansen sagte, das wäre doch ein super Zeitpunkt, die Hühner loszuwerden, da war die Stimmung in der Mauser.
Diesmal blieben wir alle wach, bis die Ratten erschienen. Nur Oma schnarchte leise.
„Lecker, eure Eier.“ Ich zuckte zusammen. Die Ratte hockte direkt unter mir auf dem Brett und leckte sich die Schnauze.
„Schön für dich“, sagte ich. “Jetzt bist du dran. Was wollen die Leute hier in unserem Garten?“
„Wie gesagt. Es hat nur vielleicht was mit den Leuten zu tun. Mehr habe ich nicht gesagt.“
„Ja, nun spucks aus. Was denn nun?“
„Langsam. Langsam. Also: Wir gehen davon aus, dass sie gar nicht am Garten interessiert sind.“
„An uns sind sie interessiert!“, schrie Berta.
„Ach ihr, ihr seid ne leckere Dreingabe. Nee, sie sind an dem interessiert, was unter der Erdoberfläche ist.“
„Würmer?“, fragte ich.
Die Ratte lachte.
„Glaub mir, da ist mehr unter der Erde, als euer kleines Hühnerhirn sich träumen lässt. Viel mehr.“
„Na was denn nun?“, schaltete sich Mandy ein. „Wir haben geliefert, wir wollen eine Antwort und keine Frechheiten.“
Gar nicht so schlecht die Mandy, dachte ich.
„Nun denn: Ein Meter unter diesem Haus liegt eine Plastikkiste. Die lag da schon, als sie die Hütte hier vor sechs Jahren drauf gesetzt haben. Das erzählen jedenfalls die Alten. Erst haben wir unsere Gänge drumherum angelegt, aber dann haben wir sie spaßeshalber mal aufgenagt.“
Die Ratte schwieg und ich schwöre, das machte sie absichtlich. Berta räusperte sich: „Was ist da drin?“
„Da drin ist ...“ Sie begann, sich die Schnauze zu putzen.
„Oder besser gesagt: „sind...“, flüsterte sie.
„Ein Schatz?“, fragte Oma, die offenbar aufgewacht war.
„Tüten“, sagte die Ratte, “lauter Tüten mit bunten Erbsen drin.“
„Na, das hilft uns ja nun gar nichts“, rief Berta in die Dunkelheit.
„Warte“, sagte ich. „Und weiter?
„Der Chef hat gesagt, wir sollen die Finger davon lassen und wir haben uns im Großen und Ganzen daran gehalten.“
„Und was soll das helfen?“, rief Berta wieder.
Ich rückte näher an die Ratte. „Im Großen und Ganzen? Wer hat sich nicht daran gehalten?“
„Ede. Konnte die Pfoten nicht davon lassen. Hat sich gleich drei Stück reingehauen.“
„Und was ist passiert? Mit Ede?“
„Ich sage nur soviel. Es war nicht schön. Und Ede weilt nicht mehr unter uns. Aus die Maus.“
„Oh nein!“, stöhnte Berta. „Das ist Gift!“
„Ein merkwürdiges Gift“, murmelte die Ratte.
„Bringt doch mal so eine Tüte hoch“, schlug ich vor.
„Du kennst den Preis.“
„Nein,“ rief Mandy, “nicht schon wieder unsere Eier. Die brauchen wir selbst. Ich will Küken.“
Die Ratte kicherte. „Das wird sowieso nichts, Süße. Euch fehlt ein Hahn. Kein Hahn, keine Küken.“
Wir schwiegen alle verblüfft. Schließlich regte Oma sich: „Ach ja, stimmt, das hatte ich ganz vergessen. Es geht nur mit Hahn.“
Jetzt bekam die Ratte Schluckauf vor lauter Lachen. Ich atmete tief durch. „Kapierst du das denn nicht? Wir müssen handeln. Ihr Ratten habt doch auch was davon, wenn alles so bleibt, wie es ist.“
„Netter Versuch. Aber uns ist das egal. Es ändert sich immer was und wir finden uns schon zurecht. So genug gequatscht. Wenn ihr liefert, bringen wir euch das Zeug. Wenn nicht, dann nicht.“
Sie sprang vom Brett.

Immerhin hielten die Ratten Wort, denn schon als wir von der gemeinsamen Eiablage unter dem Busch Richtung Stall liefen, entdeckte Mandy die Tüte bei einer Wurzel. Sie war halb aufgerissen und die bunten Erbsen lagen verstreut im Sand. Sofort fingen Mandy und ich an, uns über die weitere Vorgehensweise zu streiten. Sie wollte die Ratten bitten, den Rest auch noch hochzuholen, und ich fand die Idee bescheuert.
„Quatsch, dass dauert viel zu lange. Wir legen die Tüte den Hansens vor die Nase und dann gucken wir, was passiert.“
„Sag nicht ,Quatsch‘ zu meiner Idee.“ Mandy war sauer.
„Quatsch, Quatsch, Quatsch“, schrie ich und schnappte mir einen Marienkäfer.
„Spuck das aus!“, schrie Mandy.
Jetzt knabberte ich erst recht daran herum, was ein Fehler war, denn natürlich war es kein Marienkäfer. Als ich die rote Erbse ausspuckte, hatte ich schon ein bisschen abgebissen. Die drei anderen starrten mich an.
„Kein Problem“, sagte ich. „Mir geht’s super.“
„Ehrlich?“, fragte Berta.
Ich nickte und kicherte. „Aber ihr seht so komisch aus. Eure Augen sind so ...“
Ich hörte auf zu kichern. „So ...“
„So was?“, fragte Mandy und ich zuckte zusammen, denn ihre Stimme klang wie die von dem Hühnermörder. Ich wollte gackern, bekam aber keinen Ton raus, denn da waren auf einmal Steine in meinem Mund, lauter Steine, ich versuchte sie auszuspucken, aber sie waren in meinem Mund festgewachsen und dann kribbelten Millionen Läuse in meinem Gefieder. Ich stürmte los und plötzlich konnte ich auch gackern, aber als ich aufhörte, gackerte meine Stimme von selber weiter und ich rannte und rannte vor meiner eigenen Stimme weg und die anderen Hühner rannten hinter mir her mit ihren schrecklichen Augen und meine eigene Stimme gackerte auch immer noch, ich wollte in unser Hühnerhaus flüchten, aber die Tür rutschte zur Seite und ich prallte voll gegen den Rahmen, schleppte mich ins Haus und wurde ohnmächtig.
In den Stunden danach kam ich immer wieder zu mir, aber nur kurz, denn es kribbelte immer noch entsetzlich und immer wenn ich aufflatterte, um dem Jucken zu entgehen, stieß ich mir irgendwo den Kopf. Schließlich quetschten mich die anderen in einer Ecke fest und Berta setzte sich auf mich drauf. Ich zappelte und schrie „Mörder, Mörder!“ Ich hackte nach Berta. „Du dumme, feige Berta!“ Ich hackte nach Oma Kalkbein. „Du klapprige, alte Oma!“ Ich hackte nach Mandy. „Du blöde eingebildete Mandy. Ich hasse dich!“
„Festhalten!“, hörte ich Mandy schreien. Berta heulte, Oma stöhnte, Mandy schimpfte, aber sie ließen mich nicht aus dieser Ecke raus. Und so blieb mein Schädel heil.

Als einige Stunden später das erste Licht durch das Stallfenster fiel, rappelte ich mich hoch. Und kippte sofort um. Mein Kopf tat schrecklich weh, meine Flügel fühlten sich an wie gebrochen, mein Magen … Ich übergab mich auf den Stallboden, direkt neben ein paar Rattenköttel. Sie waren offenbar dagewesen, die Ratten und hatten die Lage begutachtet. Ich wunderte mich über die Federn, die überall herumlagen, wankte ein paar Schritte und fiel mit dem Kopf nach vorne in die Wasserschale, wo ich gierig trank. Als ich mich umdrehte, sah ich die anderen. Mandy schlief, gegen die Stallwand gelehnt, Berta lag schnarchend auf der Seite, nur Oma hockte auf den Füßen. Sie blickte mich erst mit dem rechten, dann mit dem linken Auge an.
„Hi“, krächzte ich.
„Na?“, sagte Oma.
„Mir tut der Kopf weh. Und meine Haut fühlt sich so komisch an. Und mein Magen ...“ Wieder musste ich mich übergeben.
Seufzend erhob sich Oma. „Tja, aber du hast überlebt. Immerhin. Bist halt jung und kräftig.“
„Kannst du leiser sprechen? Ich glaube, ich habe einen bleibenden Schaden davongetragen“, jammerte ich. Bertas Schnarchen wummerte in meinem Kopf.
Mandy regte sich. „Naja, so ein paar Gehirnzellen weniger machen dir doch nichts aus, Frau Oberschlau.“
Ich schwieg. Es ging mir zu schlecht. Und dann war da noch was. Ich räusperte mich. „Ähm. Wegen heute Nacht. Danke.“

Als die Klappe aufging, ließ ich Mandy freiwillig vor. Gähnend schlichen wir aus dem Stall. Da standen die Hansens. Und wieder sagte Hansen zu seiner Frau, dass es ein guter Zeitpunkt sei, mit den Hühnern Schluss zu machen. Keine Eier mehr und vermutlich seien wir krank. Ich versuchte ein bisschen zu rennen, um meine Fitness zu beweisen und kippte um.
„Oje“, sagte Frau Hansen. Mandy lief los, um den Beutel mit den Erbsen ranzuziehen, aber die beiden verschwanden wieder.
Der Tag war genauso grau wie unsere Stimmung. Im Nieselregen scharrten wir lustlos in der Erde. Ich stand endlos vor einer Kellerassel, bis Berta neben mir sagte: „Die kannst du essen. Das ist ne Assel.“ Ich zitterte, als ich sie in den Schnabel nahm, aber nichts passierte, außer, dass mir wieder schlecht wurde. Oma riet mir zu Löwenzahn, um den Magen zu beruhigen. Und während ich so an dem Blatt knabberte, kam mir der Gedanke, dass ich vielleicht doch nicht so schlau war, wie ich dachte. Und, was noch schlimmer war: War Mandy vielleicht schlauer als ich? Ich grübelte eine Weile. Und dann kam ich auf die Lösung. Doch, ich war schlau. Es kam nur immer was dazwischen.
„Na, du lebst ja noch“, hörte ich eine heisere Stimme neben mir. Da stand die Ratte und putzte sich die Schnauze. Am hellichten Tag.
„Ja, ich lebe noch“, sagte ich. Die ersten Sonnenstrahlen brannten in meinen Augen.
„Ich mache dir einen Vorschlag“, sagte die Ratte schließlich.
„Vergiss es.“
„Wir bringen die Hühnermörder um“, sagte die Ratte.
Mich schauderte. Dann dachte ich an das Frikassee. „Aha, und wie hast du dir das gedacht?“
„Wenn sie die Hütte haben, nagen wir das Elektrokabel an, dann kriegen sie einen Stromschlag und - paff - fallen sie tot um.“
„Warum wollt ihr das tun? Ich dachte, wir sind euch egal.“
„Naja, ihr seid schon ganz süß. Aber vor allem denken wir an ungefähr 15 Eier in der Zeit, bis die den Laden hier übernehmen.“ Die Ratte lachte.
„Ich trau euch nicht“, sagte Mandy neben mir.
„Das ist gemein“, sagte Berta.
Und Oma murmelte was von Plastikschaltern: „Da gibt’s keinen Stromschlag.“
„Du hast es gehört“, sagte ich.
„Schön, schön.“ Die Ratte drehte uns ihren haarigen Hintern zu. „Dann müsst ihr wohl selber euer kleines Hühnerhirn anstrengen.“ Damit verschwand sie in einem Loch.
„Halt!“, schrie ich und hielt mir den Kopf, der immer noch schrecklich weh tat.
„Na?“, fragte die Ratte.
„Wir haben unser Hühnerhirn schon angestrengt. Plan B ist angesagt. Könnt ihr das ganze Zeug hochholen? Das legen wir denen vor die Füße und dann brauchen die den Garten nicht mehr.“
„Sag ich doch“, meinte Mandy.
Wir verhandelten hart und am Ende war sie bereit, jeden Tag für unsere Eier drei Tüten hochzubringen, so dass wir am Ende der Woche alle beisammen hätten. Sie behauptete, das sei für uns ein Superdeal und ihre Schnurrbarthaare zitterten ein wenig.
„Ich habe ein komisches Gefühl“, sagte Berta und ich hatte das auch.
Abends tat ich etwas ganz Außergewöhnliches. Ich hüpfte wieder von der Stange, schlich zum Rattenloch und presste mein Ohr daran. Wir Hühner können verdammt gut hören. Aber erstmal hörte ich nur Geräusche, die wie ein Scharren klangen. Ich nickte kurz weg, bis mich die Stimmen der Ratten hochschrecken ließen.
„Gut gemacht Rocky. Hehe. Seht zu, dass ihr irgendwann noch die Tüten hochholt.“
„Klar, Chef. Eier können wir gut brauchen. Letzte Nacht hatten wir zwanzig Neuzugänge. Und meine Nichte bringt heute Nacht auch einen ganzen Schwung Babys zur Welt. Die Chicks haben solche Angst vor dem Kochtopf, die werden liefern.“
Das war die Ratte, mit der wir verhandelt hatten. Ich versuchte ganz flach zu atmen, da sprach eine unbekannte Stimme.
„Warum hauen die nicht einfach ab?“
„Warum? Weil die zu dumm sind.“ Jetzt hallten die Gänge wieder vom Rattengelächter und ich zog mich auf die Stange zurück, gerade rechtzeitig, bevor sie zum Fressen hochkamen. Während ich mich schlafend stellte, dachte ich nach.

Als am nächsten Tag meine Schwestern frohgemut losliefen, um für die blöden Ratten Eier zu legen, überlegte ich immer noch. Ich dachte nicht mehr darüber nach, wo der fetteste Wurm war und auch nicht darüber, ob ich schlauer war als Mandy. Ich dachte darüber nach, was die Ratte mit „Abhauen“ gemeint hatte. Und als Berta mit einem fröhlichen „Hoppla“ ihr Ei ins Gras plumpsen ließ, ahnte ich, dass mehr in uns steckte, als wir wussten.
„Oma“, sagte ich, “was liegt hinter dem Zaun?“
Sie sah mich erst mit dem einen, dann mit dem anderen Auge an. „Das siehst du doch“, sagte sie. „Der Gemüsegarten vom Nachbarn. Und auf der anderen Seite der Wald.“
„Warst du da schon mal?“
„Nein. Doch. Das war, bevor sie uns die Flügel gestutzt haben.“
„Flügel gestutzt?“, fragte Mandy.
„Ja klar, da schneiden sie dir auf einer Seite ein paar Federn ab und dann kannst du nicht mehr steuern beim Fliegen. Eine Schweinerei ist das“, schimpfte Oma.
„Mir hat noch nie jemand Federn abgeschnitten“, sagte Berta.
Mandy und ich schüttelten auch die Köpfe.
„Naja, ist lange her“, sagte Oma. „Meine sind auch längst nachgewachsen.“
In der Stille, die darauf entstand, begann eine Amsel, hoch oben in der Buche zu singen. Schließlich räusperte ich mich. „Oma, heißt das, wir können fliegen? Also, richtig fliegen, nicht nur aufflattern?“
„Ja klar“, sagte Oma, “Müsste klappen. Ich hatte das ganz ...“
„...vergessen“, ergänzte ich. „Oh Mann, Oma. Wir können fliegen!?“
„Ihr vielleicht, ich nicht“, sagte Berta.
In diesem Moment hörte ich die Stimme des Hühnermörders: „Da seid ihr ja, ihr lieben Viecher. Wäre schön, wenn ihr an unserer kleinen Einweihungsparty teilnehmt.“
„Wieso Einweihungsparty?“, fragte Berta.
„Ist doch klar“, sagte Mandy bitter. „Die Hansens haben uns verkauft. Konnten es wohl nicht abwarten.“
„Guckt mal, was ich hier für euch habe!“ Er stellte lächelnd einen Teller mit Katzenfutter hin.
Katzenfutter ist das Leckerste auf der Welt. Leckerer als Körner. Leckerer als Würmer. Katzenfutter ist Mega. Mein Körper stürmte auf die Schüssel zu. Gerade als ich picken wollte, nahm ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung war.
„Petra. Achtung!“, schrie Mandy. Ich machte einen Satz zur Seite und direkt neben mir donnerte ein Kescher auf den Boden. Ich fing an zu rennen, der Mann hinter mir her. Ich rannte schneller. Er auch. Plötzlich bog er ab und stürzte sich auf Berta, die aufhörte zu heulen und auch losrannte. Sie rannte und rannte, hob ab und flog ein Stück, stieß sich wieder ab und flog weiter. Wir nahmen alle Anlauf, sogar Oma, wir stießen uns ab, wir flatterten was das Zeug hielt, wir flogen in ungeordneter Formation über den Zaun, flogen immer höher, stießen mit der Buche zusammen und landeten strauchelnd neben der verdutzten Amsel im Geäst.
„Nanu“, sagte die Amsel.
„Mir wird schlecht, wenn ich da runtergucke“, sagte Berta.
So lernten wir fliegen.

Die Freiheit schmeckte süß wie Walderdbeeren. Auch Würmer, Wasser und Grünzeug gabs im Wald in Hülle und Fülle. Oma redete was vom nächsten Winter, aber ich sagte, sie solle den Schnabel halten. Berta murmelte immer wieder: „Für uns gibt es kein zurück mehr. Niemals mehr.“ Ich trainierte stundenlang, weil ich so fliegen wollte wie ein Adler. Bei dem Versuch, einen Regenwurm im Sturzflug mit meinen Krallen zu schnappen, brach ich mir beinahe die Hühnerbeine. Dann wollte ich ihn mit dem Schnabel erwischen, aber Mandy sagte, wenn ich noch irgendwas Wichtiges zu sagen hätte, sollte ich das vorher machen, weil ich sowas von aufs Maul fallen würde, und dann ließ ich es. Am Ende konnte ich relativ punktgenau vor einem Wurm landen. Wobei es meistens kein Wurm war, sondern ein Zweig oder ein Kratzer im Boden. Möglicherweise haben Adler bessere Augen als Hühner.

Zum Schlafen ließen wir uns auf der Buche nieder. Nachts hörten wir sie in der Erde scharren und morgens entdeckten wir immer neue Löcher in den Beeten. Einmal schrie die Frau rum, ob er denn wenigstens sicher sei, dass sie im richtigen Garten suchten. Doch dann entdeckten sie die Erbsen beim Hühnerhaus und gegen Mitternacht hörten wir sie im Haus herumlärmen. Sie hatten einen Baustrahler aufgestellt und Staub quoll aus den Ritzen. Berta vermutete, dass sie ein riesiges Sandbad nahmen. Ich hingegen träumte von all den Würmern, die sie freilegten. Dabei muss ich eingeschlummert sein, denn ich wurde von lautem Geschrei aus dem Schlaf gerissen. Der Mann rannte durch den Garten und schüttelte seinen Arm in alle Richtungen, bis das, was sich in seiner Hand verbissen hatte, losließ und davonrannte.
„Oh fuck! Die Ratte hat mich gebissen!“, brüllte er.
„Ja, komm jetzt“, rief die Frau aus der Hütte.
„Hast du nicht kapiert? Ich bin verletzt!“
„Dann nimm doch die andere Hand. Ich kann die Kiste ja wohl nicht alleine da rausholen.“
„Du hast sie wohl nicht mehr alle! Ich hole heute gar nichts mehr raus.“ Damit war er weg.
Sie lief hinterher und hüpfte dabei so komisch auf und ab. „Warte doch, ich glaub, ich hab eine im Hosenbein.“
Nee, was haben wir gelacht!

Im Morgengrauen stupste Mandy mich von der Seite an. „Guck mal. Ist schon wieder was los, da unten.“
Diesmal war es Frau Hansen. Sie stand vor der Pforte und schaute zum Garten. Ihr Rücken sah ganz traurig aus. Leise machte sie: „Putputputputput!“
Berta regte sich, aber wir rempelten sie an. Unten öffnete Frau Hansen die Pforte und schlich zum Hühnerhaus. Auf dem Weg dorthin wurden ihre Schritte immer schleppender. Dann öffnete sie die Tür.
„Die Mörder kommen“, flüsterte Berta neben mir. Und tatsächlich, da kamen sie den Weg entlang, beide mit ner Schippe auf der Schulter. Sie humpelte und er hatte einen Verband um die Hand gewickelt. Aber da war was in ihrem Blick und in der Art, wie er den Spaten hielt, dass Mandy neben mir unruhig wurde.
„Wir müssen die Hansen warnen“, flüsterte sie. „Wer Hühner umbringt, schreckt vor nichts zurück.“ Noch mussten sie um eine Kurve und sahen Frau Hansen nicht.
Wenn wir Hühner eins können, dann Alarm machen. Wir können uns so schrecklich aufregen, dass wir davon fast einen Herzinfarkt kriegen. Also gackerten wir uns die Kehle aus dem Leib. Die beiden blieben stehen und sahen zu uns hoch.
„Da sind sie ja, die Mistviecher“, sagte der Mann.
Gleichzeitig drehte sich Frau Hansen strahlend um und lief in unsere Richtung. Genau falsch.
„Sie kommt her“, rief ich den anderen zu.
„Tu was, Petra!“ Bertas Stimme überschlug sich.
„Lenk die Mörder ab“, sagte Oma und Mandy rief: „Los, Adler, flieg!“
Ich atmete tief durch und stieß mich ab. Der Anflug gelang tadellos. Mit den Füßen voran landete ich auf dem Kopf der Mörderin. Sie kreischte und schlug nach mir. Weil ich mich in ihrer Frisur verheddert hatte, konnte sie mir eine volle Breitseite auf meinen Flügel verpassen. Ich taumelte zu Boden. Der Mann holte mit dem Fuß aus. Mein ganzes Leben lief vor meinem inneren Auge ab: Wie ich als Küken schon die besten Würmer fand, wie ich mit Mandy stritt, wie ich gemütlich auf unserer Stange schlief, wie die Hansens sich über uns freuten … Da hörte ich die anderen gackern, so laut wie noch nie.
„Peeeeeeetraaaaa!“ Ich entging dem Fußtritt knapp und flatterte mit letzter Kraft hoch zu unserem Ast.
„Gottseidank“, sagte Oma.
„Hast du das gesehen?!“, schrie die Frau, „Hast du das gesehen?! Das Huhn wollte meinen Skalp!“
„Ja klar hab ich das gesehen. Scheiße, das war ja wie im Krimi.“ Er fuchtelte mit dem Spaten und behielt uns im Auge. „Wo ist die Pistole?“
„Bist du bekloppt? Du willst doch hier nicht rumballern.“
„Egal. Die Viecher gehören abgeknallt. Die sind doch alle irre hier.“
„Nun krieg dich mal wieder ein“, schnauzte sie. „Lass uns die Kiste holen und dann: Nichts wie weg!“
Von Frau Hansen war nichts mehr zu sehen und die Mörder verschwanden im Haus. Aber nicht lange. Denn dann war unser Hühnerhaus von der Polizei umstellt.

Inzwischen hat Mandy geheiratet und brütet seit Wochen auf einem Haufen Eier. Ich habe ein paar von meinen dazu gelegt und sie hat gesagt, sie macht die mit. Also kriegen wir bald Nachwuchs. Berta hat auch geheiratet, denselben Hahn. Er heißt Hitchcock und er tanzt sehr hübsch. Berta will nicht brüten, weil sie dabei immer so Beklemmungen kriegt, deshalb macht Mandy ihre Eier auch mit. Die Hansens haben sich schwer ins Zeug gelegt und uns einen Hühnerstallpalast gebaut. „Rattensicher“ haben sie gesagt. Menschen haben nicht so gute Ohren und so konnten sie nicht hören, wie die Ratten kicherten.
Ich denke, ich werde ein Detektivbüro aufmachen. Mit einem Schild, wo draufsteht: „Petra und Co. Wir picken das. Bezahlung bar auf die Kralle.“
Mandy schaut von ihrem Eierhaufen zu mir rüber und fragt: „Wer ist denn Co.?“
„Ihr, für den Fall, dass ich Hilfe brauche.“
„Na, toll“, sagt Oma.
„Okay, ihr kommt alle mit auf das Schild. Meinetwegen.“
„Dann ist ja gut“, sagt Berta und wir spreizen unsere Federn in der Sonne.

 

Hallo @Chutney,
Deinen Text finde ich ziemlich mutig. Aus der Tiersicht zu schreiben, das kann ganz schön nach hinten losgehen, kann schnell in die Disney-Schiene mit Bambi und so weiter reinkommen, was ja auch hübsch erfunden ist und nett. Aber das wird schnell plüschig und rührig. Die Bedenken hatte ich gleich am Anfang. Dachte mir, ups, das ist eine gewagte Pespektive, ob das nicht eine seltsame Fabel wird. Und dann triffts Du für mich so einen lockeren Ton und Deine Hennen und Ratten bekommen eine Lebendigkeit, die mir immer mehr gefällt und am Ende mag ich Omma und die ganze Bande und das liegt, glaube ich, an der durchgängigen Gewitztheit, die nicht plump ist, sondern wendig, präzise und elegant und auch an einer gekonnten Geschwätzigkeit, die ökonomisch ist, ausbalanciert und sich nicht im Selbstzweck verrennt. Jetzt muss man natürlich an der animalischen Personifizierung grundsätzlich Spaß haben. Wenn man im Stil Realismus bevorzugt, dann wird einem das weniger sagen. Aber Du zeichnest so geschickt und konsequent, dass für mich die Sache vital und schlüssig rüberkommt.
Bei aller Verspieltheit, die so eine Herangehensweise hat, die ja immer auch Maskerade ist: Man hängt Menschen Tiermasken über und spielt ihre Welt in Tierform nach. Bei all dem also ist die Message schon gut. Was wissen wir schon vom dummen Huhn? Was machen wir mit Tieren? Mehr sind sie sicher als Reiz-Reaktions-Automaten, wie die Rationalisten meinten. Natürlich ist jetzt in Deiner Belegschaft der schwarze Peter wieder den Ratten zugefallen, die raffgierig, verfressen und hinterhältig sind. Damit habe ich immer ein wenig Schwierigkeiten, wenn Klischees so eindeutig einfließen. Mal eine wohltätige Ratte fände ich interessant. Aber das ist eben so eine wahrscheinlich auch kulturell verankerte Sache, dass man diesen unheimlichen Kanaltieren genau diese Merkmale zuschreibt und weil es ein Klischee ist, funktioniert die Identifikation.
Was mich noch stört, ist das brachiale "Ein Jahr später". Das finde ich als Abschluss, der mit der Verwandtschaft des Dinosauriers mit dem Huhn schon reizvoll ist, sehr Brechstange.
Sonst aber hat mir die Story wirklich Spaß gemacht. Oder auch: Sehr gern gelesen.
Herzliche Grüße
rieger

 

Liebe @Chutney!

Was für eine geile Geschichte! Ich habe zwischendrin oft geschmunzelt, manchmal sogar kurz aufgelacht. Chicks on speed, im wahrsten Sinne des Wortes :lol:

Zu allererst ein paar Kleinigkeiten. Mir ist aufgefallen, dass zwischendrin immer mal wieder Leerzeichen zwischen den Sätzen fehlen. Und die Anführungszeichen bei den Dialogen sind manchmal unten und manchmal oben bei den Satzanfängen. Vielleicht schaust du das noch einmal durch, das ist wohl nur eine Formatierungssache.

Sogar Oma Rauhbein gackerte, was das Zeug hielt.
Ich bin verwirrt. Heißt sie "Oma Kalkbein" oder "Oma Rauhbein". Ich weiß nicht, ob ich etwas übersehen habe, aber anfangs heißt sie doch Oma Kalkbein, oder? Und dann wechselt das zu Oma Rauhbein ...

Inhaltlich gefällt mir das sehr. Hühner auf Drogen. Hühner lernen fliegen. Hühner entlarven ein Dealer-Pärchen. Das mal zur oberen Ebene. Aber auch das dazwischen, allein dieser Moment, wenn sie verstehen, dass sie mehr können, als den ganzen Tag rumgackern und Körner picken - nämlich Pläne schmieden und sogar fliegen - das geht schon weiter und hat mich irgendwie auf diese leichte und lustige Weise, in der du erzählst, berührt.

Vor allem, wie du die vier charakterisierst. Die immer ein wenig hinterherhinkende, manchmal auch leicht genervte Omma, die hysterische - oder sagen wir mal melodramatische - Berta, der Konkurrenzkampf zwischen Mandy und Petra. Das war wirklich unterhaltsam!

Meine absolute Lieblingsstelle:

Schon von weitem hörte man die Frau gackern, auf eine falsche Art. Menschen gackern normalerweise, wenn sie was lustig finden, aber die fand nichts lustig. Ich habe Menschenkenntnis und ich sage, diese Mörderin gackerte, weil sie wollte, dass die Hansens sie toll finden. Ich kackte ihr direkt vor die Füße.
Das ist einfach großartig :D Deine Art von Humor, den du hier immer wieder einstreust, trifft meinen ziemlich gut, deshalb funktioniert dein Text für mich total. Wie sie getarnt die Menschen belauschen, wie Petra auf Speed total durchdreht, da musste ich wirklich lachen. Das hast du toll beschrieben.

Ja, was soll ich sagen, ich habe eigentlich nichts zu meckern. Ich überlege, ob es an manchen Stellen leichte Längen gab. Gerade wenn Petra überlegt, was zu tun ist ... Vielleicht könnte man an der einen oder anderen Stelle noch mehr raffen, damit das Tempo bleibt. Aber ansonsten haben die vier Chicks mich richtig gut unterhalten!

Liebe Grüße!
RinaWu

 

Hi, Chutney. Ich sitze im Schulflur und habe nur noch sieben Minuten bis zur ersten Stunde, deswegen verzichte ich mal auf Lob und Kleinkram und nenne bloß mein Hauptanliegen zu dem Text:

Brauchst du die Tyrexszene wirklich? Ich meine, klar, das ist reizvoll, aber ich würde mir so gerne vorstellen, dass die Hansens einfach glücklich in ihrem kleinen Schrebergarten herumwerkeln, und dass die Hühner da glücklich den Rest ihres Lebens verbringen können, in Ruhe und Frieden, ohne Störfaktoren. Die Szene bringt da am Ende so viel Trubel und Aufregung rein, das lässt mich am Ende dieser eher ruhigen friedlichen netten Geschichte total gehetzt zurück, reißt mich also total aus der Stimmung raus, und hat außerdem nicht mal wirklich was mit der Geschichte bis dahin zu tun.

Würde ja noch weiter erklären, warum, aber ich hab jetzt leider Unterricht.

Liebe Grüße aus Texas,
Anna

 

Hi @Chutney,

wie schön, dass du Zeit gefunden hast, bei der Challenge mitzumachen. :)

Deine Geschichte fand ich sehr unterhaltsam. Es war wirklich mal was anderes.
Den Tag Kinder finde ich nicht ganz so passend. Ich finde es ist eher eine unterhaltsame Geschichte für Erwachsene. Kleinere Kinder würden die ganzen Andeutungen wahrscheinlich nicht verstehen.

Ich finde es toll, wie du die vier Hühner charakterisierst und dass auch die Petra ihre Macken hat. Diese Hühner sind so herrlich verpeilt. :rotfl:

Beim Lesen sind mir einige Fehlerchen, insbesondere fehlende Kommas aufgefallen. Mal schauen was ich noch so finde.

Warst bestimmt wieder beschäftigt deinen Wurm vor uns zu verstecken.
Komma nach beschäftigt.

'ne schöne Hühnersuppe würde da wohl noch bei rumkommen
Wie gemein! Das passt nicht so recht zu den Hansens, oder hat sich Mandy da verhört?

Wenn eine von ihnen über Kiefernschmerzen klagte, war eine andere eingesprungen.
Super. :D

auf das Andere verlagerte.
Andere klein.

Sie witterte zu mir hoch.
Ich weiß was du sagen willst, aber kann man das so schreiben? Zu etwas wittern? Vielleicht einfach: Sie hob ihre Nase in die Luft und schnüffelte.

Angestrengt versuchte ich sie im Dunkeln zu erkennen.
Komma nach ich. Ich identifiziere die Schwachstelle Infinitivgruppe mit zu. :teach:

Danach konnte ich flüstern wie ich wollte,
Komma nach flüstern.

Da fiel es mir wieder ein. Die Leute. Der Garten. Die Ratten.
Die Petra ist echt verpeilt. :lol:

weil Oma nicht bereit war mit ihr zusammen zurück zu bleiben.
Komma nach war.

Wir näherten uns unauffällig pickend.
Voll gut. Da hab ich genau vor Augen, wie die vier da rumpicken und aus den Augenwinkeln versuchen zu erkennen, was da los ist.

Frau Hansen zuckte zusammen.
„Hier ist kein Unkraut.“
Du machst öfters, zwischen Handlung und wörtlicher Rede einen Absatz, auch wenn beides von der gleichen Person kommt. Ich weiß nicht, ob das falsch ist, aber ich empfinde es zumindest als verwirrend. Ich würde Absätze machen, wenn Handelnder oder Sprecher wechseln. Also in diesem Fall keinen Absatz.

Na du, weil du nicht abwarten konntest, bis du richtig reif warst. Das merkt man heute noch.
Ha!
Echt super, wie die beiden sich da behacken und dadurch alles verpassen.

Der Mann hat zu mir gesagt: 'Na, du Hühnerfrikassee?'
Irgendwie irritiert es mich, dass die Hansens die Hühner essen wollen. Eigentlich kommt es mir so vor als würde denen noch was an den Hühnern liegen. Und wenn sie die essen wollten, hätten sie das doch schon längst mal machen können, oder?

Für Berta war es am Schlimmsten. Ich glaube, es war ihr peinlich. Beim Eierlegen ist man gerne für sich.
Das ist sooo herrlich. Und wie Mandy sie dann dazu bringt vor lauter Brüllen, das Ei rauszupressen.

„An uns sind sie interessiert!“, schrie Berta.
:D Wer würde diese Hühner nicht haben wollen.

Nee, sie sind an dem interessiert was unter der Erdoberfläche ist.
Komma hinter interessiert.

Sie begann sich die Schnauze zu putzen.
Komma hinter begann.

„Das wird sowieso nichts, Süße. Euch fehlt ein Hahn. Kein Hahn, keine Küken.“
Wir schwiegen alle verblüfft. Schließlich regte Oma sich:
„Ach ja, stimmt, das hatte ich ganz vergessen. Es geht nur mit Hahn.“
Gut, dass wenigstens die Ratte mitdenkt. :lol:

Sofort fingen Mandy und ich an uns über die weitere Vorgehensweise zu streiten.
Komma hinter an.

ich versuchte sie auszuspucken aber sie waren in meinem Mund festgewachsen
Komma hinter auszuspucken.

wenn ich aufflatterte um dem Jucken zu entgehen
Komma hinter aufflatterte.

Ich glaube ich habe einen bleibenden Schaden davongetragen
Komma hinter glaube.

dass es ein guter Zeitpunkt sei mit den Hühnern Schluss zu machen.
Komma hinter sei.

bis Berta neben mir sagte.
„Die kannst du essen. Das ist ne Assel.“
Doppelpunkt statt Punkt nach sagte.

Oma riet mir zu Löwenzahn um den Magen zu beruhigen.
Komma nach Löwenzahn.

dass ich vielleicht doch nicht so schlau war wie ich dachte.
Komma nach war.

Ich dachte wir sind euch egal.
Komm nach dachte.

am Ende war sie bereit jeden Tag für unsere Eier drei Tüten hochzubringen
Komma nach bereit

Als am nächsten Tag meine Schwestern frohgemut losliefen um für die blöden Ratten Eier zu legen
Komma nach losliefen.

dann kannst du nicht mehr steuern beim fliegen
Fliegen groß

begann eine Amsel hoch oben in der Buche zu singen
Komma nach Amsel.

Mein Gehirn schaltete sich ab.
Den Satz würde ich weglassen. Das wird auch so klar.

Sie hatten festgestellt dass Tüten fehlten
Komma nach festgestellt.

und beschlossen noch weiter zu graben
Komma nach beschlossen.

„So hilf mir doch wenigstens mit der Kiste!“
Das „so“ würde ich löschen. Das sagt doch keiner.

Als es ruhig war tauchten sie auf,
Komma nach war.

ber mit dem Säckchen im Schnabel war es mühsam.
Hä, woher das Säckchen und warum?

Also wenn sie jetzt zu blöd ist um zu gehen,
Komma nach ist

können wir ihr auch nicht helfen.“ sagte Mandy.
können wir ihr auch nicht helfen“, sagte Mandy.

Denn dann war unser Hühnerhaus von der Polizei umstellt.
Also hat Frau Hansen die Drogen gesehen? Irgendwie blicke ich bei dieser letzten Szene im Garten nicht ganz durch.

Ich habe ein paar von meinen dazu gelegt und sie hat gesagt, sie macht die mit.
Mensch, wie praktisch. :D

als die Hansens plötzlich mit Waffenöl anrückten,
Waffenöl?

Ja, das Ende. Ein Mann und ein Dino. Irgendwie schade, dass die vier das zum Glücklichsein brauchen. Ich glaube, ich fände es auch schöner, wenn sie einfach so ihr Leben genießen würden. Mit sich und ihren neu entdeckten Fähigkeiten.

Hat sehr viel Spaß gemacht!

Liebe Grüße,
NGK

 

Hey Chutney,

zunächst einmal hat diese Geschichte ein Zielgruppenproblem, finde ich. Für Kinder ist der Text eher ungeeignet, weil ein zentrales Motiv (die versteckten Drogen) kein kindergerechtes Thema sind. Andererseits sind viele Aspekte für Erwachsene wiederum zu albern („Bäh. Dieses Vieh hat mir voll auf den Kopf gemacht!“ „Das ist für das Hühnerfrikassee, du Mörder“, sagte Berta über ihm und wackelte mit dem Po.)

Zweitens ist dieser Text ziemlich schludrig. Schau Dir mal die Liste von NGK an. Ich finde, da hättest Du ein wenig sorgfältiger sein sollen. Überhaupt lässt die Struktur und Kohäsion der Geschichte nach dem ersten Drittel spürbar nach. Das Ende (ein Jahr später) wirkt auf mich irgendwie dran geklatscht. Plötzlich tauchen da Saurierknochen auf, und die Hauptfigur wird im Hinblick auf ihr Erbgut betrachtet, was mit dem Text zuvor rein gar nichts zu tun hat. Das heißt, Organisation und Aufbau der Geschichte müssten überarbeitet werden, finde ich.

Um diesen Text aber detailliert unter die Lupe zu nehmen, müsste man die Art des Humors genauer anschauen, den wir hier erleben. Meinen Sinn für Humor trifft es nur zum Teil, weil es für mich eine Unter- ( oder Ober-) –grenze an zumutbaren Albernheiten gibt. Das ist für Kinder (und kindliche Gemüter) sicher ganz anders

Ich kann mich für Norsemen begeistern, aber nicht so recht für Hühner, die jemandem aus Rache auf den Kopf kacken. Trotzdem gibt es auch für mich einige lustige Stellen, so dass ich den Text gern gelesen habe.

Gruß Achillus

 

Hi Chutney,

„Die wollen den Garten übernehmen und den Hansens das Gartenhaus abkaufen. Und dann haben sie eine Zahl gesagt und dann ist der Hansen ganz aufgeregt gewesen. Die Frau Hansen hat gesagt, sie will nicht, aber der Hansen hat gesagt, das Geld können sie gut gebrauchen und die Gartenarbeit wird jetzt sowieso zu viel für sie.

Ich meine klar, Hühner haben jetzt nicht gerade Ahnung von Mathe. Aber andererseits haben sie auch Namen, plaudern mit Ratten und rächen sich für Frikassee. Für mich mag diese Unwissenheit nicht mit dem Bild zusammenpassen, das ich von den Hühnern hab.

„Vergiss es, du Kuh!“
Ich würde sogar noch dicke ergänzen. Dann wird deutlicher, dass es sich hier um den Hintern handeln, der die Tür versperrt, und nicht bloß eine Beleidigung.

Frau Hansen sah immer noch aus, als würde ihr ein Ei quer sitzen.

Haha diese Formulierung!

Ich wollte schon sagen, dass Mandy angefangen hat, aber da sagte Mandy:

Zweimal sagen.

Aus die Maus.“

I loled so hard

Sie hing an einem hellen seltsam gebogenen Ast, der hinter dem Hühnerstall aus dem Boden ragte, genannt „das weiße Ding“.

Klar, diese Geschichte basiert nicht gerade auf den Säulen der Logik. Aber Ratten, die eine Tüte an einen Ast hängen? Das will ich sehen.

„Du blöde, eingebildete Mandy. Ich hasse dich!“

Die Freiheit schmeckte süß wie die Walderdbeeren, die wir fanden. Auch Würmer, Wasser und Grünzeug gabs im Wald in Hülle und Fülle. Oma murmelte was vom nächsten Winter, der bestimmt kommen würde, aber ich sagte, sie solle den Schnabel halten, und die anderen nickten. Ich trainierte stundenlang, weil ich so fliegen wollte wie ein Adler. Bei dem Versuch, aus der Luft einen Regenwurm im Sturzflug mit meinen Krallen zu schnappen, brach ich mir beinahe die Hühnerbeine. Dann wollte ich ihn mit dem Schnabel erwischen, aber Mandy sagte, wenn ich noch irgendwas Wichtiges zu sagen hätte, sollte ich das vorher machen, weil ich sowas von aufs Maul fallen würde, und dann ließ ich es. Am Ende konnte ich relativ punktgenau vor einem Wurm landen. Wobei es meistens kein Wurm war, sondern ein Zweig oder ein Kratzer im Boden. Möglicherweise haben Adler bessere Augen als Hühner.

Ich kann nicht ganz glauben, dass die Hühner so problemlos in der Natur leben können. Ich meine, irgendeine Art der Bedrohung muss es doch für sie geben, oder?

Mich erinnert deine Geschichte stark an diesen einen Roman, in dem eine Schafherde den Mord ihres Schäfers untersucht. Ähnlicher Stil, ähnlicher Humor. Hab nur den Namen leider vergessen.
Für mich definitiv ein Highlight der Challenge. Allein die Idee sagt mir zu, und die Umsetzung ist wirklich gut geworden. Einziger Kritikunkt: Das müssen schon eine Menge Drogen sein, wenn die Hühnermörder extra das Haus dafür kaufen. Ich weiß ja nicht, wie teuer dein Haus bzw. die ganze Menge an Stoff ist, aber ich fände es logischer, wenn die Mörder bei den Hansens einbrechen anstatt das Haus zu kaufen. Aber weiß was ich schon.

Gerne gelesen! Viele Grüße
Michel

 

Hi, @Chutney

Von mir wird's heute eine halbwegs kurze Rückmeldung. Denn ich finde Deine Geschichte so cool! Was alles so super ist: 1) die vielen verschiedenen sprechenden Tiere (meine Güte, diese Amsel!), 2) die markigen Hühner-Persönlichkeiten, 3) die Entwicklung, die die Prota durchmacht, und 4) wie Du die Hühner darstellst.

Das fand ich nämlich besonders cool. Klar wirken die Hühner auf mich total doof, gleichzeitig denke ich mir, die Petra ist schon echt schlau. So in Hühnermaßstäben. Hat mich wirklich sehr amüsiert.

Gerade in der Zeichensetzung könnte der Text aber noch tüchtig Feinschliff gebrauchen. Da würde ich Dir empfehlen, nochmal sehr sorgfältig drüber zu lesen. Was mir vor allem auffällt, ist, dass immer mal wieder die wörtliche Rede mit Anführungszeichen oben beginnt. Beispiele:

„Hey Ratte“, flüsterte ich.“Ich will dich was fragen.“
“Ich geh mal näher ran.“
“Wir dürfen uns nichts anmerken lassen.“

So zieht sich das leider durch den ganzen Text. Interessanterweise passiert das eigentlich nur dann, wenn Du wörtliche Rede hast, einen Satz oder einen Redebegleitsatz zwischenschiebst, und dann wieder wörtliche Rede kommt. Diese zweite wörtliche Rede öffnet dann mit einem Anführungszeichen oben. Ich versuche die ganze Zeit, mir vorzustellen, wie das zustandekommt. Mein Guess: Irgendjemand schrieb in den Kommentaren, dass häufiger fehlende Leerzeichen gesichtet wurden. Vielleicht hast Du vorher auch schon ein paar gesichtet und sie ergänzt, dabei aber übersehen, dass, wenn man Anführungszeichen setzt, nachdem man das Leerzeichen vergessen hat, sie oben erscheinen und nicht unten, wo sie eigentlich hingehören. (Ein fehlendes Leerzeichen ist an genau der wichtigen Stelle auch noch im ersten Zitat zu sehen.) Ist aber nur mein Guess, gehört nicht zur Kritik dazu. Ich mag es einfach zu raten, wie systematische Fehler entstehen. :Pfeif: Die Kritik ist nur: Augen auf bei den Anführungszeichen!

Warst bestimmt wieder beschäftigt deinen Wurm vor uns zu verstecken.

Komma vor "deinen". Da kannst Du auch nochmal gucken. Wenn der Infinitivsatz (zu+Infinitiv) von weiteren Wörtern abhängt (wie hier: "deinen Wurm vor uns"), dann wird vor Beginn des Infinitivsatzes ein Komma gesetzt.

Beispiel mit Komma:
"Er beschloss, Schach zu spielen."
Beispiel ohne Komma:
"Er beschloss zu spielen."

„Versteh ich“, sagte Oma Kalkbein, „Die Hansens sind auch nicht mehr so frisch.“

Ein eingeschobener Redebegleitsatz heißt so, weil er in einen Satz eingeschoben wird. "die" wird klein geschrieben, außer, es steht an Satzanfängen. Das tut es hier aber nicht. Außer natürlich, Du willst einen neuen Satz anfangen. Dann setzt Du nach dem Redebegleitsatz einen Punkt statt eines Kommas.

Aber heute abend hielt ich mich wach, indem ich das Gewicht von einem Bein auf das Andere verlagerte.

"Abend" wird groß geschrieben, "andere" klein.

Angestrengt versuchte ich sie im Dunkeln zu erkennen.

Wieder so ein Infinitivsatz. Komma vor "sie".

Danach konnte ich flüstern wie ich wollte, ich hörte sie und ihre Familie nur noch schmatzen.

Komma vor "wie".

Anhand dieser Beispiele hoffe ich, aufzeigen zu können, dass da ein scharfes Korrekturauge auf jeden Fall nicht fehl am Platze ist.

Das Einzige, was ich sonst noch auszusetzen habe, ist der Tag "Kinder". Mja. Es geht um versteckte Drogen, Hühnersuppe, Zickenkrieg, Eierlegen in der Öffentlichkeit, Ratten, die Schwierigkeiten haben, ihre Babies zu ernähren. Was soll sich daran bitte an Kinder richten? Klar, es ist ein wenig albern, aber auch Erwachsene wollen manchmal albern sein. Man nennt das dann "Humor". ;) Allein der Titel ist doch schon ultrahumorig.

Ernsthaft, ich feiere das. Ein toller Challenge-Beitrag.

Gackernde Grüße,
Maria

 

Liebe @Chutney ,

mir kommt es vor, als hättest du alle Sprichwörter und Redensarten, die Hühner betreffen, gesammelt und daraus witzige und rührende Charaktere gestaltet. Und dann noch eine Prise "Bremer Stadtmusikanten", wenn das Hühnervölkchen ans Auswandern denkt.

"Ei was, du Rotkopf", sagte der Esel, zieh lieber mit uns fort, etwas Besseres als den Tod findest du überall ..."

Die Dialoge sind meistens recht witzig und mit netten Seitenhieben auf die Welt der Menschen gespickt. Es ist für mich schwierig, einzelne Passagen herauszuschneiden, weil der Witz sich ja oft aus dem mehrfachen Hin und Her entwickelt. Also das finde ich sehr unterhaltsam. Ob Hühner tatsächlich gerne Katzenfutter fressen, weiß ich nicht. Vielleicht ist das auch wieder eine Anspielung auf die menschliche Parallelwelt. Naja, die Ratten erhalten ihre gewohnte Rolle als subversives Gesindel.

Meine Lieblingsstelle ist folgende:

So was?“, fragte Mandy und ich zuckte zusammen, denn ihre Stimme klang wie die von dem Hühnermörder. Ich wollte gackern, bekam aber keinen Ton raus, denn da waren auf einmal Steine in meinem Mund, lauter Steine, ich versuchte sie auszuspucken aber sie waren in meinem Mund festgewachsen und dann kribbelten Millionen Läuse in meinem Gefieder. Ich stürmte los und plötzlich konnte ich auch gackern, aber als ich aufhörte, gackerte meine Stimme von selber weiter und ich rannte und rannte vor meiner eigenen Stimme weg und die anderen Hühner rannten hinter mir her mit ihren schrecklichen Augen und meine eigene Stimme gackerte auch immer noch, ich wollte in unser Hühnerhaus flüchten, aber die Tür rutschte zur Seite und ich prallte voll gegen den Rahmen, schleppte mich ins Haus und wurde ohnmächtig.

Besoffene Hühner gab es schon einmal, bei Wilhelm Busch in "Max und Moritz". In deinem Text sind sie bekifft, es sind eben moderne Hühner.

"Flattern auf und in die Höh, ach herrje, herrjemine!"

Zwei Anmerkungen: Ob die Geschichte den Kinder-Tag braucht, darüber kann man wohl streiten. Zum Vorlesen ist die Geschichte zu lang. Da fangen die Jüngeren zu zappeln an.

Den Schluss fand ich etwas aufgesetzt. Braucht das Federvieh tatsächlich einen Ahnenpass für sein Selbstwertgefühl? Da lachen ja die Hühner!

Hat Spaß gemacht zu lesen.

Liebe Grüße
wieselmaus

 

@rieger, @RinaWu, @annami, @Nichtgeburtstagskind, @Achillus, @Meuvind, @TeddyMaria und @wieselmaus

Erst einmal ganz herzlichen Dank für eure tollen Kommentare, für das Lob und die guten Hinweise auf Stellen, die noch nicht so funktionieren. War einiges dabei, was auch schon in mir rumort hat. Zuallererst habe ich mich bemüht, die unfassbar vielen Fehler zu korrigieren. Das war ja schon fast ein Fall fürs KC. Ich gestehe, ich hatte bisher immer einen engagierten Korrekturleser, der momentan aber so einiges um die Ohren hat und da habe ich in petrahafter Selbstüberschätzung gedacht: "Wird schon nicht so schlimm sein." War es aber doch. :shy: Manches war mir nicht so klar, manches war Schlampigkeit. Also: Tut mir leid, ich gelobe Besserung und speziellen Dank für die akribische Fehlersuche und charmanten Hinweise von @NGK und @TeddyMaria.

Vor fast zwei Jahren hat @Fliege hier mal einen Wettbewerb eingestellt "Tiere als Detektive" oder so und zuerst dachte ich: "Wie blöd ist das denn?" Und dann: "Man könnte was mit Hühnern machen." (Mist, jetzt kriege ich die Anführungszeichen gar nicht mehr runter, trotz Leerstelle) Irgendwie machte es Spaß, mal was Locker-Fluffiges zu schreiben, dann kam das Gathering und diese Wörterbörse-Idee und dann hatte ich noch den Plesiosaurus unterzubringen und so kam dieses Ende zustande. Aber ich war mir auch unsicher damit, deshalb ist mir eure Rückmeldung dazu echt wichtig. Vielleicht werde ich meinen T-Rex-Darling killen.
Und die Zielgruppe war auch von Anfang an ein Problem. Ich habe gerade das Buch von Stephen King "Das Leben und das Schreiben" gelesen und er empfiehlt, dass man sich eine bestimmte Person als Leser vorstellen soll. Da ist mir klar geworden, dass das bei dieser Geschichte wirklich gewechselt hat, dass Kinder und Wortkrieger sich mischten und das ich mich weder von dem Huhn auf Drogen noch von dem hotzenplotzmäßigen Dealer trennen mochte. Also, ich habe es jetzt mit "Humor" getaggt, es ist was es ist und ich freue mich riesig, dass ihr euch doch überwiegend gut amüsiert habt.

Hintergrund ist übrigens, dass wir tatsächlich zehn Jahre lang Hühner gehalten haben und letzten Winter eine derbe Rattenplage hatten.

So und morgen mache ich einen WK-Tag und beantworte eure Kommentare alle einzeln. Es ist immer wieder aufregend und überwältigend Kommentare von so unterschiedlichen Menschen zu bekommen, dafür auch nochmal danke an unseren @Webmaster. Meine kleine Hühnergeschichte hätte es sonst niemals nach Texas geschafft. :herz:

Einen schönen Abend euch von Chutney

 

Hey @Chutney,

es hat mir Spaß gemacht Deine Geschichte zu lesen. Gleich der erste Satz:

Ich schmiss mein Bein nach vorne und haute den Sand mit der Kralle nach hinten weg.

hat mich zum stolpern gebracht und ich musste nochmal lesen. Da hat für mich einfach nichts ins gewöhnliche Leseschema gepasst - was vermutlich eine super Sache ist. Der zweite Satz gab dann die Bestätigung, dass es sich um die Perspektive eines Tieres handeln musste und es war auch schnell klar, um welches Tier es sich ging. Ich war also erstmal verwirrt, aber dann hast Du mich schnell auf Kurs gebracht und eingefangen. Du schreibst klar und eindeutig, dass gefällt mir. Es gab viele Stellen die ich besonders gut fand, einige sogar richtig witzig z. B.:

Katzenfutter ist das Leckerste auf der Welt. Leckerer als Körner. Leckerer als Würmer. Katzenfutter ist Mega. Mein Körper stürmte auf die Schüssel zu.

Gerade dieses: Mein Körper stürmte..., finde ich richtig gut. Das ist für mich der Blick ins Reptiliengehirn. :D

Es gibt auch ein paar Kritikpunkte, in denen ich mich meinen Vorrednern anschließen kann, aber die sind aus meiner Sicht eher klein, weshalb ich sie an dieser Stellen nicht weiter ausführen möchte.

Danke für die Geschichte.
Schöne Grüße
Lem Pala

 

Hallo @rieger,

was für ein wunderbarer Kommentar, vielen Dank

Deinen Text finde ich ziemlich mutig.

Tatsächlich habe ich auch ein bisschen gezaudert und gefürchtet, das ich mir mit der Story meinen „Ruf“ als „ernsthafte Autorin“ versaue. Auf der anderen Seite ist das Schreiben ja auch eine Möglichkeit, sich in allen seinen Facetten auszutoben und diese Geschichte hat mir viel Spaß gemacht, speziell die Gruppendynamik in dem Hühnerhaufen.

Und dann triffts Du für mich so einen lockeren Ton und Deine Hennen und Ratten bekommen eine Lebendigkeit, die mir immer mehr gefällt und am Ende mag ich Omma und die ganze Bande

Ach, das ist wirklich ein tolles Kompliment, rieger, ich danke dir sehr.

Jetzt muss man natürlich an der animalischen Personifizierung grundsätzlich Spaß haben.

Ja, das ist sicher der Hauptpunkt.

Man hängt Menschen Tiermasken über und spielt ihre Welt in Tierform nach. Bei all dem also ist die Message schon gut. Was wissen wir schon vom dummen Huhn? Was machen wir mit Tieren? Mehr sind sie sicher als Reiz-Reaktions-Automaten, wie die Rationalisten meinten.

In letzter Zeit gibt es ja viel Literatur zum Thema Intelligenz oder Emotionalität von Tieren auch im Vergleich zum Menschen. Ich würde sagen, da hat sich der Abstand in der Wahrnehmung verringert. Der Mensch mag ein gewaltiges Großhirn haben. Bloß werden die Entscheidungen ja meist woanders getroffen. Und es ist wirklich faszinierend, wie extrem unterschiedlich selbst Hühner in ihrem Charakter sind. Mir hat es Spaß gemacht z.B. das Hühnerische (Hackordnung) und das Menschliche (Geschwisterrivalität) zu mischen.

Natürlich ist jetzt in Deiner Belegschaft der schwarze Peter wieder den Ratten zugefallen, die raffgierig, verfressen und hinterhältig sind. Damit habe ich immer ein wenig Schwierigkeiten, wenn Klischees so eindeutig einfließen. Mal eine wohltätige Ratte fände ich interessant.

Ursprünglich hatte ich sie eher so als harte Mentoren gedacht, die die Hühner herausfordern, über sich selbst hinauszuwachsen, wenn auch aus Eigennutz. Sie müssen ja sehen, wo sie bleiben, mit all dem Nachwuchs. Der wirklich fiese Twist kommt an dem Punkt, wo sie den Hühnern nicht den Tip geben, wie sie sich retten können. Ich denke darüber nach. Soll halt knackig bleiben, die Geschichte.
Ich habe letzten Herbst einen kleinen Film gedreht, auf dem sich in unserem Hühnergehege innerhalb von wenigen Minuten zehn bis fünfzehn Ratten am Hühnerfutter bedienten. Wir hatten es mal nach draussen gestellt. Unser Kammerjäger war begeistert und nutzt den Film jetzt für Fortbildungszwecke. Der Hauptgrund dafür, dass wir jetzt keine Hühner mehr haben, sind tatsächlich die Ratten. Ist ätzend Rattengift einzusetzen. Es sind nämlich wirklich possierliche, schlaue Tiere.
Aber ich denke deine Kritik war hier auch nicht moralisch gemeint, sondern eher: Achtung Cliché! Und das stimmt.

Was mich noch stört, ist das brachiale "Ein Jahr später". Das finde ich als Abschluss, der mit der Verwandtschaft des Dinosauriers mit dem Huhn schon reizvoll ist, sehr Brechstange.

Ja, auch richtig. Du findest immerhin die Dino-Idee noch reizvoll. Möglicherweise gestalte ich das Ganze noch anders. Aber das braucht noch Zeit.

Sonst aber hat mir die Story wirklich Spaß gemacht. Oder auch: Sehr gern gelesen

Ich habe mich riesig über deinen Kommentar gefreut rieger, danke!

Herzliche Grüße auch an dich von Chutney


Liebe @RinaWu,

wie schön, dass du Spaß hattest mit meiner Hühnerbande. Dein Kommentar hat mich glücklich gemacht. Inzwischen habe ich sehr viele Fehler verbessert, danke auch dir für deinen Hinweis.

Ich bin verwirrt. Heißt sie "Oma Kalkbein" oder "Oma Rauhbein".

Aah, stimmt. Habe ich geändert. Sie heißt Oma Kalkbein. (Und Kalkbeine bei Hühnern bekommt man tatsächlich mit Waffenöl in den Griff.) Dankeschön!

Aber auch das dazwischen, allein dieser Moment, wenn sie verstehen, dass sie mehr können, als den ganzen Tag rumgackern und Körner picken - nämlich Pläne schmieden und sogar fliegen - das geht schon weiter und hat mich irgendwie auf diese leichte und lustige Weise, in der du erzählst, berührt.

Da ist natürlich schon eine kleine message verpackt. Und gleichzeitig ist es genauso. Nachdem wir wegen unserer Gemüsebeete mal eine Weile ein Netz über dem Gehege gespannt hatten, hatten sie vergessen, dass sie fliegen konnten.

Vor allem, wie du die vier charakterisierst. Die immer ein wenig hinterherhinkende, manchmal auch leicht genervte Omma, die hysterische - oder sagen wir mal melodramatische - Berta, der Konkurrenzkampf zwischen Mandy und Petra. Das war wirklich unterhaltsam!

Das hat mir am meisten Spaß gemacht. Den Plot finde ich irgendwie immer noch anstrengend.

Das ist einfach großartig Deine Art von Humor, den du hier immer wieder einstreust, trifft meinen ziemlich gut, deshalb funktioniert dein Text für mich total. Wie sie getarnt die Menschen belauschen, wie Petra auf Speed total durchdreht, da musste ich wirklich lachen. Das hast du toll beschrieben.

Hach, das geht jetzt aber echt runter wie Öl. :D

Ich überlege, ob es an manchen Stellen leichte Längen gab. Gerade wenn Petra überlegt, was zu tun ist

Fürs Kürzen bin ich immer zu haben und ich guck da nochmal hin, danke.

Aber ansonsten haben die vier Chicks mich richtig gut unterhalten!

Hurra!

Ganz lieben Dank dir, Rina und einen schönen Tag.

Herzliche Grüße von Chutney

Liebe @annami,

wie toll, dass du mir geschrieben hast! Das sind wichtige Gedanken zu meiner Geschichte. Ja, ich habe auch überlegt, ob ich mich lieber entscheiden sollte, Drogen oder Dino und hatte die Befürchtung, es könnte zu überfrachtet sein. Ursprünglich inspiriert von der Wörterbörse, hat mich die Vorstellung von dem gewaltigen Skelett unter dem Hühnerhaus begeistert. Am Ende hatte ich trotz mehrmaliger Pausen jeglichen Abstand verloren und bin deshalb froh über deine Rückmeldung.

Die Szene bringt da am Ende so viel Trubel und Aufregung rein, das lässt mich am Ende dieser eher ruhigen friedlichen netten Geschichte total gehetzt zurück,

Oh ja, das kann ich nachvollziehen. Inzwischen bist du ja auch nicht mehr die Einzige, also will ich da auf jeden Fall nochmal ran.

Ganz herzliche Grüße nach Texas, bei dir fängt der Tag ja gerade erst an. Dankeschön! :)

Chutney

 

Liebe @Chutney ,
ich muss glatt mit einen Einfall dazwischengackern. Die Idee mit dem T—Rex ist ja witzig und sollte nicht untergehen. Du könntest doch ihn in einer Fortsetzung unterbringen. Die Hühnerbande könnte auf Moorhühner und einen Pfau treffen, in den sich deine Prota unsterblich verliebt. Ach ja, und da wäre ein Ratte, die glaubt sie wär‘ ein Huhn ...:rotfl:
Und französisch lernen sie auch noch: Le Cock est mort, Le cock est mort ...

Herzlichst
wieselmaus

 

Hi @Chutney,

auch von mir ein kurzes Feedback zu deiner witzigen Hühnerstory. Mir hat das Spaß gemacht und mich ein wenig an den Film Chicken Run erinnert, von den Wallace and Gromit-Machern. Und genauso, wie ich mir als erwachsener Mensch so einen Film reinziehen kann und Spaß daran habe, ging es mir auch mit deiner Geschichte. Die vielleicht für ältere Kinder auch funktioniert, aber die Feinheiten werden dann wohl doch nur von den Großen wahrgenommen. Ich finde gut, dass du den Tag in Humor geändert hast.

Ich schmiss mein Bein nach vorne und haute den Sand mit der Kralle nach hinten weg.
Hier kenne ich mich wohl zu wenig mit Hühner-Moves aus, aber geht das denn: Bein nach vorn schmeißen, Sand nach hinten hauen? :confused:
Warst bestimmt wieder beschäftigt, deinen Wurm vor uns zu verstecken.
Ich finde das herrlich, wie die Petra, die sich gerade als so oberschlau vorgestellt hat, hier gleich wieder schnöde entlarvt wird.
Versteh ich“, sagte Oma Kalkbein, „die Hansens sind auch nicht mehr so frisch.“
Sehr coole Oma! :thumbsup:
Die Ratte kicherte. „Das wird sowieso nichts, Süße. Euch fehlt ein Hahn. Kein Hahn, keine Küken.“
Trotz aller Klischeevorwürfe finde ich auch deine Ratten sehr gelungen, und bei dieser hier weiß ich genau, dass sie die Stimme von Martin Semmelrogge hat! :D
Schließlich regte Oma sich: „Ach ja, stimmt, das hatte ich ganz vergessen. Es geht nur mit Hahn.“
Ich liebe die Oma!
Ich habe ein paar von meinen dazu gelegt und sie hat gesagt, sie macht die mit.
Auch sehr fein. Sind ja eh alle vom gleichen Kerl, oder? Petra den doch auch geheiratet? Hitchcock! :lol:

Also, liebe Chutney, du siehst, ich hatte meinen Spaß. Und nur ganz wenig zu meckern, und die Riesenüberraschung ist das jetzt sicher nicht: auf den Dino-Schluss könnte ich allerdings auch verzichten.

Tatsächlich habe ich auch ein bisschen gezaudert und gefürchtet, das ich mir mit der Story meinen „Ruf“ als „ernsthafte Autorin“ versaue.
Tja, Chutney, das war's jetzt. Fortan wirst du in der Hühnerschublade festklemmen .... :D

Liebe Grüße von Raindog

 

Hallo @Nichtgeburtstagskind,

wie schön, dass du Zeit gefunden hast, bei der Challenge mitzumachen.

So eine Challenge ist immer ein Anschubser. Sowas brauche ich momentan, um mich aufzuraffen. (Infinitivgruppe mit zu, jeah!) Du hast sicher schwer mit deinem Roman zu tun und bist ja superaktiv, aber vielleicht gibt es auch noch einen Beitrag von dir?

Ich freu mich, dass du dich gut unterhalten hast und habe den Tag jetzt in „Humor“ geändert. Ich hatte nicht an ganz kleine Kinder gedacht, eher so ab neun Jahren. Aber, klar, das Drogenthema. Ganz am Anfang habe ich die erste Hälfte einer ersten Version mal meinen drei Neffen (du weißt schon, da ungefähr acht, elf, dreizehn Jahre alt) und ihren Eltern vorgetragen. Alle haben an unterschiedlichen Stellen gelacht und immer mal Altersangaben in den Raum gerufen, die sie jeweils passend fanden. Alle gemeinsam fanden zum Beispiel die Stelle lustig, wo Berta das Ei rauspreßt und wo die Ratte sie aufklärt, dass sie einen Hahn für die Küken brauchen.

Ich finde es toll, wie du die vier Hühner charakterisierst und dass auch die Petra ihre Macken hat. Diese Hühner sind so herrlich verpeilt
.
Ja, verpeilt ist genau der richtige Ausdruck. Aber irgendwie kommen sie durch und das ist doch tröstlich.
Und dann warst du so unfassbar fleissig und hast mir all diese Fehler rausgesucht. Danke, danke , danke! Ich bin danach den Text noch ein paarmal durchgegangen und habe immer noch einiges gefunden. Ich werde mich da nochmal mit befassen.

'ne schöne Hühnersuppe würde da wohl noch bei rumkommen

Wie gemein! Das passt nicht so recht zu den Hansens, oder hat sich Mandy da verhört?

Ich zitiere nochmal komplett:
„So, jetzt kommt's“, sagte Mandy. „Als die Hansens weg waren, standen die noch da und haben immer zu unserem Stall hingeguckt und gesagt, 'ne schöne Hühnersuppe würde da wohl noch bei rumkommen.“
Hier sind nicht die Hansens gemeint. Die sind ja schon weg. Sondern die „Hühnermörder“. Irgendwie unklar?

Sie witterte zu mir hoch.

Ich weiß was du sagen willst, aber kann man das so schreiben? Zu etwas wittern? Vielleicht einfach: Sie hob ihre Nase in die Luft und schnüffelte.

Ich glaube „zu mir hochwittern“ kann man schon sagen, obwohl ich es im Duden nicht gefunden habe. Mal gucken, ob sich noch jemand beschwert.

Die Absätze zwischen Handlung und wörtlicher Rede von der gleichen Person habe ich jetzt überall geändert. Hoffentlich stimmt es jetzt. Auf jeden Fall sieht es wirklich besser aus. Danke!

Liebe NGK, du hast mir so viele Stellen genannt, die dir gut gefallen haben. Ich zitiere sie nicht alle noch einmal, aber das ist wirklich schön, dass ich da mit meinem Humor bei dir landen kann.

Der Mann hat zu mir gesagt: 'Na, du Hühnerfrikassee?'

Irgendwie irritiert es mich, dass die Hansens die Hühner essen wollen. Eigentlich kommt es mir so vor als würde denen noch was an den Hühnern liegen. Und wenn sie die essen wollten, hätten sie das doch schon längst mal machen können, oder?

Dasselbe Problem, wie oben. Hier ist von den Dealern die Rede. Wenn ich die Hansens meine, sage ich auch immer „Hansens“. Die beiden anderen sind „die Mörder“, oder eben „der Mann, die Frau“. Auf jeden Fall ist die ängstliche Berta den beiden Dealern hinterher gelaufen. Nein, den Hansens reden sie ja ein, dass sie die Hühner behalten wollen. Aber es scheint verwirrend zu sein.

Denn dann war unser Hühnerhaus von der Polizei umstellt.

Also hat Frau Hansen die Drogen gesehen? Irgendwie blicke ich bei dieser letzten Szene im Garten nicht ganz durch.

In meiner jetzigen Version hat Frau Hansen Knochen gesehen und die Dealer in Verdacht gehabt. Ja, alles sehr schräg. Ich habe das mit den Gesetzen der Logik bei dieser Geschichte etwas lockerer gesehen und bin mir nicht ganz sicher, wie weit man da gehen sollte. Aber offenbar ist die Stelle einfach verwirrend. Ich bleibe dran. Danke, für die Rückmeldung!

Ich habe ein paar von meinen dazu gelegt und sie hat gesagt, sie macht die mit.

Mensch, wie praktisch.

Genauso läuft es. Einige haben keinen Bock zu brüten, die schubbern ihre Eier den brutwilligen Hühnern unter. (Ich muß immer mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, bin etwas auf Hühnerentzug.)

Waffenöl?
Genau. Ballistol.

Ja, das Ende. Ein Mann und ein Dino. Irgendwie schade, dass die vier das zum Glücklichsein brauchen. Ich glaube, ich fände es auch schöner, wenn sie einfach so ihr Leben genießen würden. Mit sich und ihren neu entdeckten Fähigkeiten.
Ja, da versuche ich noch eine Lösung zu finden. Gut, das von mehreren zu hören.

Hat sehr viel Spaß gemacht!
Genau wie dein toller Kommentar, Nichtgeburtstagskind. Ganz herzlichen Dank!

Liebe Grüße von Chutney


Hallo @Achillus,

ein Vorteil dieses Forums ist ja, dass man sich auch mal ungewohnte Genres vornimmt und umgekehrt ungewohnte Leser hat. Dich hätte ich definitiv nicht zur Zielgruppe gerechnet und freue mich umso mehr über deine Rückmeldung.

zunächst einmal hat diese Geschichte ein Zielgruppenproblem, finde ich. Für Kinder ist der Text eher ungeeignet, weil ein zentrales Motiv (die versteckten Drogen) kein kindergerechtes Thema sind. Andererseits sind viele Aspekte für Erwachsene wiederum zu albern („Bäh. Dieses Vieh hat mir voll auf den Kopf gemacht!“ „Das ist für das Hühnerfrikassee, du Mörder“, sagte Berta über ihm und wackelte mit dem Po.)
Das mit der Zielgruppe konnte ich nicht mehr wirklich lösen. Ich persönlich finde die Rache der ängstlichen Berta ganz witzig. Als Hühnerhalter hat man mit dem Kot manchmal mehr zu tun, als einem lieb ist. Vielleicht auch deshalb ein Thema, das für mich nicht fehlen darf.

Zu den Fehlern habe ich ja schon was gesagt. Ich hoffe, jetzt passt es.

Überhaupt lässt die Struktur und Kohäsion der Geschichte nach dem ersten Drittel spürbar nach. Das Ende (ein Jahr später) wirkt auf mich irgendwie dran geklatscht. Plötzlich tauchen da Saurierknochen auf, und die Hauptfigur wird im Hinblick auf ihr Erbgut betrachtet, was mit dem Text zuvor rein gar nichts zu tun hat. Das heißt, Organisation und Aufbau der Geschichte müssten überarbeitet werden, finde ich.
Ja, da ist sicher was dran. Wobei ich sagen würde, bis sie fliegen können, ist es ganz okay. Den Rest gucke ich mir nochmal an. Ich habe mir bei dieser Art Geschichte einfach mehr Schräges, Unlogisches, ja auch Albernes erlaubt, sogar die Wörterbörse probiert, um meine Kreativität zu beflügeln. Jetzt schaue ich, dass das alles nochmal mehr aus einem Guss ist. In diese Richtung gehen ja mehrere Rückmeldungen.

Ich kann mich für Norsemen begeistern, aber nicht so recht für Hühner, die jemandem aus Rache auf den Kopf kacken.
Über das Norseman-Video habe ich mich auch amüsiert. Wie da anfängliche Erwartungen unterlaufen werden, das ist super gemacht. Also, unser Hahn hatte ja durchaus Züge von dem Patriarchen in dem Video …

Trotzdem gibt es auch für mich einige lustige Stellen, so dass ich den Text gern gelesen habe.
Wow, das ist mehr als ich erwartet habe. Vielen Dank, Achillus.

Einen schönen Abend dir, wünscht Chutney


Hallo @Meuvind,

wir hatten noch gar nichts miteinander zu tun, also von mir noch nachträglich ein „Herzlich Willkommen“ und danke, dass du dich meiner Geschichte gewidmet hast.

Ich meine klar, Hühner haben jetzt nicht gerade Ahnung von Mathe. Aber andererseits haben sie auch Namen, plaudern mit Ratten und rächen sich für Frikassee. Für mich mag diese Unwissenheit nicht mit dem Bild zusammenpassen, das ich von den Hühnern hab.
Du meinst, sie müßte noch die genaue Zahl im Kopf haben? Für die Geschichte ist aber eigentlich nur wichtig, dass Herr Hansen beeindruckt ist, oder?

Ich würde sogar noch dicke ergänzen. Dann wird deutlicher, dass es sich hier um den Hintern handeln, der die Tür versperrt, und nicht bloß eine Beleidigung.
Für so ein kleines Huhn ist eine Kuh schon verdammt dick und von dem Hintern war ja vorher die Rede. Aus Gründen der Beschleunigung durch Verknappung (Adjektive) verzichte ich hier, obwohl es inhaltlich natürlich genau das meint.

Ich wollte schon sagen, dass Mandy angefangen hat, aber da sagte Mandy:

Zweimal sagen.

Stimmt, habe ich geändert. Vielen Dank.

Klar, diese Geschichte basiert nicht gerade auf den Säulen der Logik. Aber Ratten, die eine Tüte an einen Ast hängen? Das will ich sehen.
Naja, die Intention passt natürlich nicht, aber ich bin ziemlich sicher, dass man einer Ratte sowas beibringen könnte. Ratten sind wirklich sehr klug und geschickt. Andererseit wird der Ast sowieso wegfallen, wenn der Dino wegfällt. Das sollte schon mal ein Hinweis auf die Knochen sein.

Ich kann nicht ganz glauben, dass die Hühner so problemlos in der Natur leben können. Ich meine, irgendeine Art der Bedrohung muss es doch für sie geben, oder?
Hühner sind ursprünglich Buschtiere. Unser erstes Huhn ist uns mitten im Winter zugelaufen, nachdem es sich wochenlang durch die Nachbargärten durchgeschlagen hatte. Ansonsten müssen Hühner auf Raubvögel achten. Wenn ein Hahn da ist, macht der das und warnt, sonst manchmal das dominanteste Huhn. Aber ein Raubvogel kann sie auch im nicht überdachten Gehege erwischen. Marder können sich auch mal in ein Hühnerhaus quetschen. Ich glaube, das größte Problem wäre der Winter, wie bei anderen Vögeln. Aber sie würden vermutlich länger leben, als in einer Legebatterie.

Mich erinnert deine Geschichte stark an diesen einen Roman, in dem eine Schafherde den Mord ihres Schäfers untersucht. Ähnlicher Stil, ähnlicher Humor. Hab nur den Namen leider vergessen.
Glennkill

Für mich definitiv ein Highlight der Challenge. Allein die Idee sagt mir zu, und die Umsetzung ist wirklich gut geworden.
Dankeschön!

Ich weiß ja nicht, wie teuer dein Haus bzw. die ganze Menge an Stoff ist, aber ich fände es logischer, wenn die Mörder bei den Hansens einbrechen anstatt das Haus zu kaufen.
Ja, da ist was dran. Vielleicht ändere ich es noch so, dass sie nicht genau wissen, wo der Stoff liegt und den Garten übenehmen, um in Ruhe suchen zu können. Da denke ich auch nochmal drüber nach.

Meuvind, ganz herzlichen Dank für deine Überlegungen und auch für die Stellen, die dir gut gefallen haben. Hat mich gefreut.

Liebe Grüße von Chutney

 

HI @Chutney,

So eine Challenge ist immer ein Anschubser.
Kann ich verstehen. Ist auch echt super, was bei den Challengebeiträgen direkt los ist. :herz:

Du hast sicher schwer mit deinem Roman zu tun und bist ja superaktiv, aber vielleicht gibt es auch noch einen Beitrag von dir?
Ja, der Roman, der ist irgendwie immer da, von daher finde ich es auch ganz angenehm, mal etwas anderes zu machen. Hab ne Idee, nur die Umsetzung überzeugt mich noch nicht so. :rolleyes:

„So, jetzt kommt's“, sagte Mandy. „Als die Hansens weg waren, standen die noch da und haben immer zu unserem Stall hingeguckt und gesagt, 'ne schöne Hühnersuppe würde da wohl noch bei rumkommen.“
Hier sind nicht die Hansens gemeint. Die sind ja schon weg. Sondern die „Hühnermörder“. Irgendwie unklar?
Jetzt wo du es sagst. Ja eigentlich ist es klar ...

„Weiß ich doch nicht. Dann kamen die Hansens wieder an. Aber vorher haben sie mich noch beleidigt. Der Mann hat zu mir gesagt: ‚Na, du Hühnerfrikassee?' “
Hier finde ich es allerdings nicht so klar. Aber vielleicht lag es auch nur daran, dass ich eh schon auf dem falschen Dampfer war.

In meiner jetzigen Version hat Frau Hansen Knochen gesehen und die Dealer in Verdacht gehabt. Ja, alles sehr schräg.
Ich finde es schon okay. Aber es steht ja nicht im Text. Lass die Hühner doch beobachten, wie die Hansen zu dem Loch geht, hineinschaut, zusammenzuckt und dann schnell abhaut oder so.

Genau. Ballistol.
Das würde ich einfach weglassen. Das ist ne interessante Info für Huhnbesitzer, aber so für sich ist es doch eher verwirrend.

Liebe Grüße und bis bald,
NGK

 
Zuletzt bearbeitet:

Schon von weitem hörte man die Frau gackern, auf eine falsche Art. Menschen gackern normalerweise, wenn sie was lustig finden, aber die fand nichts lustig. Ich habe Menschenkenntnis und ich sage, diese Mörderin gackerte, weil sie wollte, dass die Hansens sie toll finden.
[...]
Berta hat auch geheiratet, denselben Hahn. Er heißt Hitchcock und er tanzt sehr hübsch.

„wer gackert, muss auch ein Ei legen (umgangssprachlich:
wer etwas andeutet, ankündigt, soll sich dann auch erklären,
etwas vorweisen)“ belehrt uns der Duden (vgl.
https://www.duden.de/rechtschreibung/gackern)
und was dann recht martialisch
Ich schmiss mein Bein nach vorne und haute den Sand mit der Kralle nach hinten weg.
als Räuberpistole mit einem nach vorne schmeißen und nach hinten weghauen beginnt, endet in einem Ente, pardon, Huhn gut, alles gut, dass ich mich damit herumtrage, demnächst aufs Hähnchen oder die Suppe zu verzichten und stattdessen die Ratten der Lüfte, Stadttauben zu genießen,

liebe Chutney,
nie und nimmer werde ich gedankenlos vor mich hinpfeifen "ich wollt', ich wär' ein Huhn" oder gar - viel schlimmer - "meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad" - um dann auch noch die Hypotek ... nun kenn ich doch das schwere Los des gemeinen Huhnes und die Intelligenz der Ratte kenn ich ja schon seit der Rättin ...

schau‘n wir mal, da gibt‘s noch einiges zu tun – aber vorweg, das erste Mal juckte der Finge hier

Son Quatsch.
Du ahnst es vielleicht – aber nix mit Apostroph, „son“ und „sone“ - die umgangssprachliche Zusammenziehung von „so ein(e)“ ist geadelt und in den Duden aufgenommen – als Pronomen und ein Wort! Und da noch kein April ist ...

„Ja und was wird dann mit uns?“[,] stöhnte Berta.

Nächtelang hatten sie sich durch den Fussboden genagt.
(hätt ja sein können, dass Du nun eine Schweizer Tastatur hast – aber nein, das „ß“ findet sich noch, süptestens hier
„Schieß los.“
„Weißt du was über diese Leute?“
„Leute ...“

Ich versuchte[,] ihr ein Bein zu stellen.
Sie krähte[,] was das Zeug hielt.

„Aber die legen doch noch“, sagte Herr Hansen. „Die Einzige, die keine Eier mehr legt, ist Oma Kalkbein.“
Die „einzige“, bloßes Attribut zu den eierlegenden Hühnern

„Ich schätze mal, so[...]viel Kohle kriegen Sie für das bisschen Unkraut hier auch nicht nochmal geboten.“
Wie bei anderen unbestimmten Mengen, Orts- und Zeitangaben (so weit etwa) auseinander, nur als Konjunktion zusammen, soviel und soweit ich weiß … Und da küddet auch schon
„Wir wären dann so[...]weit“, rief er und dann gingen sie alle vier in die kleine Gartenlaube und …
Tipp: Die Konjunktionen soweit und soviel werden wesentlich seltener verwendet, als die unbestimmten Angaben ... Im Zweifel immer auseinander schreiben, bringt eine niedrigere Fehlerquote ein ...

„Und was hast du gehört, du freches Ding?“[,] fauchte Oma.
„Was ist?“[,] fragte ich schließlich.

Hier
„Aha.“ Ich tat so, als such[t]e ich in meinem Gefieder nach einer Laus.
Willstu wahrscheinlich Konj. I nehmen, das so tun als ob erzwingt aber geradezu Kon. II – und wer bei der Konstruktion da das Prät. erkennen will/kann, sollte noch mal auf die Klötzken Schule!

Dennoch war Mandy erstaunlich schnell einverstanden gewesen.

Also hockten wir zu dritt um Berta rum und schirmten sie ab.
Unnötige Verdoppelung „um rum“

„Hey, hey, langsam“, sagte ich, “Die Eier sind für die Ratten.“
„Na und?“, sagte Mandy, „wir können noch mehr Eier legen, wenn das Ganze hier rum ist.“
Warum oben „Die“ und unten „wir“?

Und als die Hansens [a]bends vorbeischauten und …
..., als Herr Hansen sagte, das wäre doch ein super Zeitpunkt[,] die Hühner loszuwerden, da war die Stimmung in der Mauser.
„Würmer?“[,] fragte ich.

Sie hing an einem hellen[,] seltsam gebogenen Ast, …
m. E. sind beide Adjektive gleichrangig und durch Komma zu trennen oder – was zugleich die Gegenprobe ist – durch „und“ zu verbinden

Bei dem Versuch[,] die Tüte herunterzuziehen, riss …
Wir legen die Tüte den Hansens vor die Nase und dann gucken wir[,] was passiert.“

„Sag nicht „Quatsch“ zu meiner Idee.“ Mandy war sauer.
Besser einfache Gänsefüßchen innerhalb der wörtl. Rede

Ich hackte nach Berta:[...]„Du dumme, feige Berta!“
… ich übergab mich auf de[m] Stallboden, direkt …
Mandy schlief, an die Stallwand gelehnt, Berta lag …
Mandy lehnt sich an DIE Wand, lehnt dann aber an DER Wand und schläft

Und, was noch schlimmer war: war Mandy vielleicht schlauer als ich?
Das zwote „war“ besser groß, schon allein, weil ein vollständiger Satz folgt

Am hell[l]ichten Tag.
drei l!!!

„Paff!“ fallen sie tot um.“
Besser „Paff!“, fallen ...“

Eine von Ihnen hatte etwas Helles zwischen den Zähnen.
Warum Höflichkeitsform?

Ihr Rücken sah ganz traurig aus. Leise machte sie: „Putputputputput[!]“

Schau'n wir mal nach dem Taubensüppchen!

Tschüss

Friedel

 

Nachtrag, nach dem dritten Versuch:

Die eiden blieben stehen und sahen zu uns hoch.
...
„Lenk die beiden ab“, sagte Oma ...

Friedel

Find ich lustig, dass hier das B bestimmend wird, das bei den "beiden"!

 

Hi @Chutney!

Dein Beitrag kommt sehr "leichtfüßig" und lustig daher, obwohl - verzeih, wenn das eigentlich klar ist - glaube ich viel Arbeit in deiner Geschichte steckt; im Endeffekt ist das eine richtige Erzählung mit Bösewichten, jede Menge Konflikt zwischen allen Figuren und einer Handlung, die sich organisch aufbaut, gute, unvorhergesehene Wendungen einschlägt und auch sonst vieles richtig macht.

Eigentlich ist das nicht mein Genre, aber ich bin durchaus ein Leser, der, wenn ein Text gut geschrieben ist und Zug hat, überall Lust hat, reinzulesen. Hier habe ich mich gut unterhalten gefühlt und ich fand die Story unter anderem spannend, irgendwo ulkig und die Huhn-Perspektive auch interessant. Ich will den Text gar nicht unter falsche Maßstäbe setzen, denn ich denke, da würde man dir unrecht tun; ich glaube, du wolltest genau so eine Art von Text schreiben, ich sage mal: Mit der Art von Humor und "Ulkigkeit". Und das ist dir durchaus sehr gut gelungen, wie ich finde.

Ähnlich wie @Achillus habe ich mich beim Lesen gefragt: Was ist das eigentlich, was ich hier lese? Ich habe dann hochgescrollt und den Tag "Humor" gesehen, aber eigentlich finde ich, das trifft es nicht ganz. "Kinder" würde auch nicht passen, weil da Thematiken und Anspielungen im Text sind, die glaube ich nicht ganz kindgerecht sind. Es ist so etwas wie ein Märchen für Erwachsene oder vielleicht in die Richtung von Katzen-Romanen, also durchaus in der Realität angesiedelt, aber eben aus der Sicht eines Tieres. Ich komme hier gedanklich auch nicht weiter, deswegen frage ich mal dich: Für welche Zielgruppe findest du, ist deine Geschichte? Vielleicht ist das etwas uneindeutige hier für mich, dass die Sprache durchaus kindgerecht wirkt größtenteils, aber die Thematiken und Figuren und die "Message", sage ich mal, mir eher auf Erwachsene zugeschnitten vorkommt. Im Endeffekt ist dieses Nichteinordnenkönnen aber auch nicht schlimm. Hauptsache, die Geschichte funktioniert am Leser. Und das tut sie ja.

Den Dinosaurier-Teil solltest du unbedingt dranlassen. Ich finde, da liegt auch eine poetische Gerechtigkeit in der Geschichte: Am Ende wird das Huhn - auch durch ihre Kühnheit - ein kleiner Star, der Garten ein beliebter Ausflugsort und die Antagonisten fahren in den Knast ein. Ich fand das gut.

„Mein[e] schönes Gemüsebeet.
„Ich kaaaaaaaaaaan[n] nicht!“, schrie Berta.

Kleinlichkeit: Ab und zu hast du "!!!" im Text; ich weiß schon, was du damit bezweckst, aber es wirkt halt ein wenig "unseriös", und ich kann mir vorstellen, dass das den ein oder anderen Leser ein wenig stören könnte.

Gerne gelesen!
zigga

 

@rieger, @RinaWu, @annami, @Nichtgeburtstagskind, @Achillus, @Meuvind, @TeddyMaria @wieselmaus, @Lem Pala, @Raindog, @Bea Milana, @Friedrichard, @zigga

Ab dem Moment wo sie fliegen können, habe ich einiges verändert. Der Dino ist weg. (Sorry, @zigga) Vielleicht hat jemand Lust nochmal reinzuschauen, trotz Challenge-Stress.

Liebe @TeddyMaria,
was bei TeddyMaria so eine kurze Rückmeldung ist!

Denn ich finde Deine Geschichte so cool!

Ich habe mich riesig über deinen Zuspruch gefreut und danke dir für die viele Arbeit, die du dir mit meinen Fehlern gemacht hast. Tatsächlich bilde ich mir ein, dass die eine oder andere Regel bei mir hängen geblieben ist.

Irgendjemand schrieb in den Kommentaren, dass häufiger fehlende Leerzeichen gesichtet wurden. Vielleicht hast Du vorher auch schon ein paar gesichtet und sie ergänzt, dabei aber übersehen, dass, wenn man Anführungszeichen setzt, nachdem man das Leerzeichen vergessen hat, sie oben erscheinen und nicht unten, wo sie eigentlich hingehören.
Ja, ich glaube, genauso ist es gewesen.

Komma vor "deinen". Da kannst Du auch nochmal gucken. Wenn der Infinitivsatz (zu+Infinitiv) von weiteren Wörtern abhängt (wie hier: "deinen Wurm vor uns"), dann wird vor Beginn des Infinitivsatzes ein Komma gesetzt.

Beispiel mit Komma:
"Er beschloss, Schach zu spielen."
Beispiel ohne Komma:
"Er beschloss zu spielen."

@Nichtgeburtstagskind hatte da auch schon eine Schwäche entdeckt. Deine Erklärung dazu ist super.

Den Tag habe ich geändert.

Klar, es ist ein wenig albern, aber auch Erwachsene wollen manchmal albern sein. Man nennt das dann "Humor". Allein der Titel ist doch schon ultrahumorig.
Schön formuliert. „Humor“ hatte ich gar nicht gewagt, weil dann oft kommt: „Humor ist echt schwierig ...“ Ich habe es jetzt aber geändert.


Ernsthaft, ich feiere das. Ein toller Challenge-Beitrag.

Gackernde Grüße,
Maria

Ich gluckse fröhlich zurück und wünsche dir eine schöne Woche, TeddyMaria!:)

Chutney

Liebe @wieselmaus,
wie schön von dir zu lesen! Zu deinen abgedrehten Einfällen im zweiten Kommentar kann ich nur sagen: Vorsicht, wenn man einmal mit Hühnern anfängt, wird man irgendwie albern. :D

mir kommt es vor, als hättest du alle Sprichwörter und Redensarten, die Hühner betreffen, gesammelt und daraus witzige und rührende Charaktere gestaltet.
Ja, es ist ein Sammelsurium, aus Redensarten und auch aus Erlebtem. Die Bremer Stadtmusikanten fand ich als Kind immer klasse.

Ob Hühner tatsächlich gerne Katzenfutter fressen, weiß ich nicht.
Allerdings. Unsere haben sich immer zu viert zusammengerottet und den Kater vertrieben.

Ich freue mich besonders, dass dir die Stelle mit dem „Drogen-Horror-Trip“ gefällt. Das war eine von den Szenen, die ich schon sehr bald vor Augen hatte. Ab da steckte ich dann aber in dem Dilemma „Drogen/Kindergeschichte“.
Den Tag habe ich geändert und den Schluss auch. Jetzt ohne Ahnenpass.
Liebe wieselmaus, es hat mich sehr gefreut, dass du Spaß an den Chicks hattest.

Herzliche Grüße von Chutney


Hallo @Lem Pala,

wir hatten auch noch nichts miteinander zu tun. Danke, dass du dich mit meinen Hühnern befasst hast.

Gleich der erste Satz:

Chutney schrieb:
Ich schmiss mein Bein nach vorne und haute den Sand mit der Kralle nach hinten weg.


hat mich zum stolpern gebracht und ich musste nochmal lesen. Da hat für mich einfach nichts ins gewöhnliche Leseschema gepasst - was vermutlich eine super Sache ist.

Ja, genauso war es gedacht, schön, dass es bei dir so ankam.

Katzenfutter ist das Leckerste auf der Welt. Leckerer als Körner. Leckerer als Würmer. Katzenfutter ist Mega. Mein Körper stürmte auf die Schüssel zu.

Gerade dieses: Mein Körper stürmte..., finde ich richtig gut. Das ist für mich der Blick ins Reptiliengehirn.

Freut mich sehr!

Es gibt auch ein paar Kritikpunkte, in denen ich mich meinen Vorrednern anschließen kann, aber die sind aus meiner Sicht eher klein, weshalb ich sie an dieser Stellen nicht weiter ausführen möchte.
Dann hoffe ich, dass ich deine Kritikpunkte bei meinen Veränderungen gleich mit erwischt habe und wünsche dir noch einen schönen Tag. Herzlichen Dank, Lem Pala,

Chutney

Hallo @Raindog,
ich habe mir gerade mal den Trailer zu „Chicken Run“ angeguckt, ups, ja, da gibt es ja echt Parallelen. Das Thema „Ausbrechen, um dem Kochtopf zu entkommen“ scheint im Hühnerbereich in der Luft zu liegen.

Ich schmiss mein Bein nach vorne und haute den Sand mit der Kralle nach hinten weg.


Hier kenne ich mich wohl zu wenig mit Hühner-Moves aus, aber geht das denn: Bein nach vorn schmeißen, Sand nach hinten hauen?

Ich finde, so sieht es aus. Aus der Hüfte das Bein nach vorne, um den Dreck wegzutreten, dann einen Schritt zurück und gucken, ob was Interessantes freigelegt worden ist. Dann von vorne.

Warst bestimmt wieder beschäftigt, deinen Wurm vor uns zu verstecken.


Ich finde das herrlich, wie die Petra, die sich gerade als so oberschlau vorgestellt hat, hier gleich wieder schnöde entlarvt wird.

:DIch hatte so Richtung „unzuverlässige Erzählerin“ gedacht.

Die Ratte kicherte. „Das wird sowieso nichts, Süße. Euch fehlt ein Hahn. Kein Hahn, keine Küken.“


Trotz aller Klischeevorwürfe finde ich auch deine Ratten sehr gelungen, und bei dieser hier weiß ich genau, dass sie die Stimme von Martin Semmelrogge hat!

Großartig. :lol: Semmelrogge ist gekauft. Ich habe die Ratten jetzt so gelassen. Alle meine Ideen dazu wurden zu „politisch korrekt“. Und ich mag die auch. Zumal die zwar gierig und egoistisch sind, aber damit immer das Gute erreichen. Ist manchmal so.

Schließlich regte Oma sich: „Ach ja, stimmt, das hatte ich ganz vergessen. Es geht nur mit Hahn.“


Ich liebe die Oma!

Na, im Grunde ist es so ähnlich. Denn Hühner brüten auch hingebungsvoll auf unbefruchteten Eiern, wenn man sie lässt. Übrigens gibt es wiederum nicht wenige Menschen, die glauben, dass Hühner ohne Hahn gar keine Eier legen können.

Ich habe ein paar von meinen dazu gelegt und sie hat gesagt, sie macht die mit.


Auch sehr fein. Sind ja eh alle vom gleichen Kerl, oder? Petra den doch auch geheiratet? Hitchcock!

Jedenfalls ist sie von seinem Balztanz ziemlich angetan.

Also, liebe Chutney, du siehst, ich hatte meinen Spaß. Und nur ganz wenig zu meckern, und die Riesenüberraschung ist das jetzt sicher nicht: auf den Dino-Schluss könnte ich allerdings auch verzichten.
Und weg ist der Dino!

Tja, Chutney, das war's jetzt. Fortan wirst du in der Hühnerschublade festklemmen ....
Schaun wir mal …

Liebe Raindog, hat mich sehr gefreut, herzlichen Dank dir und einen schönen Tag!
Chutney


Liebe @Bea Milana,
auch dir ganz herzlichen Dank für deinen tollen Kommentar.

hübsche Geschichte hast du da geschrieben: Schöne heile Tierwelt, die von der Heimsuchung im Suppentopf zu landen bedroht wird. Sie hat mir im Großen und Ganzen gefallen, besonders der Anfang, am Ende verläppert es sich etwas.
Dankeschön. Und ich hoffe, das Ende hat jetzt mehr Zug bekommen.

Textarbeit (dein Korrektor ist übrigens nicht das Gelbe vom Ei , ich hoffe, er liest diesen Thread mit):
Oh, das Gegenteil ist der Fall. Diesmal habe ich es ziemlich alleine probiert. Das war das Problem. Und ich habe meinen Korrektor nochmal für vergangene Leistungen gefeiert. Bin aber jetzt motiviert, selbst besser zu werden, bei so vielen freundlichen und hilfsbereiten KommentorInnen. Vielen Dank, Bea, für deine ganze Mühe.

Geschickt verdeckte ich ihn mit meinem Körper und versenkte meinen Schnabel in die Erde.


2 Possivpronomen könnte man vermeiden, indem das zweite durch einen Artikel ersetzt wird.
Danke, hab ich gemacht.


Konnte ich auch nichts dafür, dass ich immer so ein Näschen für die besten Stellen hatte.


Ich bin der Meinung, wenn ein Autor „dass“ vermeiden kann, sollte er es tun. Vorschlag: Ich konnte doch nichts dafür, (immer) ein Näschen für die besten Stellen (oder: für die Stellen mit den dicksten Würmern) zu haben.

Hier bin ich doch erst einmal bei meiner Version geblieben. Mich stört das „dass“ nicht so.

Mit den Apostrophen, ja, da gucke ich auch nochmal drüber. Danke.

Oma Kalkbein redete plötzlich im Schlaf was von Angreifern aus der Luft und ich blieb stocksteif stehen.

Hört sich an, als wäre sie herumgerannt. Ich dachte, nachts sitzt das Huhn auf der Stange.

Sie hatte sich ja vorgebeugt, um mit der Ratte zu sprechen und sich dabei bewegt. Jetzt hält sie einen Moment die Luft an.

Ich habe Menschenkenntnis und ich sage, diese Mörderin gackerte, weil sie wollte, dass die Hansens sie toll finden.


Alternativ ohne „dass“: ..., diese Mörderin gackerte, weil die Hansens sie toll finden sollten.


Mit zweimal „ich“ klingt es aber irgendwie selbstgefälliger, finde ich. Und auch hier stört mich das „dass“ nicht so. Ich werde aber in Zukunft mal darauf achten.

Ich kackte ihr direkt vor die Füße.


Hihi, das gefällt mir. Sozusagen mit den Waffen eines Huhns schlagen ...

Danke!;)

„Meine schönes Gemüsebeet.

Mein

Auch danke!

Alternativ: Ich schätze viel Kohle kriegen Sie für das bisschen Unkraut nicht nochmal geboten.

Ja, da will ich noch was ändern. Zumindest da erste „mal“ weg.

„Aber selbstverständlich“, sagte die Mörderin.

Häh, die Mörderin? Hab ich vorher etwas verpasst, wo das deutlich wird?

Ab da, wo die Dealer von Hühnersuppe reden, sind sie für die Chicks Hühnermörder. Später kürze ich überwiegend ab in „Mörder“.

Berta lag schnarchend auf der Seite,


Schlafen Hühner auf der Seite? Ich muss mal meine Freundin Hella fragen, die fünf braune Hühner namens Amanda, Amalie, Auguste, Anna und Agathe ihr Eigen nennt.

Nee, das tun sie wirklich nicht. Damit wollte ich die totale Erschöpfung andeuten. Wenn bei uns ein Huhn auf der Seite lag, war es kurz vorm Exitus. Grüße an Hella!

Sie guckte mich erst mit dem rechten, dann mit dem linken Auge an.

Schön, die schielt wahrscheinlich! Ich mag den Blick aus Tieraugen. Schafe schauen immer leicht stoned und Kühe warmherzig. Hühner?, haben einen stechenden, starrenden, punktuellen, fixierenden Blick, daher würde ich ein Synonym für „gucken“ nehmen (z.B. starren).

Ja gefällt mir, dein „Augenmerk“ auf die verschiedenen Tierblicke. Hühner wenden oft den Kopf hin und her, wenn sie etwas ganz genau beäugen, gucken also abwechselnd mit rechts und links, weil die Augen seitlich am Kopf angebracht sind (Fluchttiere). Das war für mich schon das Typische. Ich habe „gucken“ jetzt nur durch „blicken“ ersetzt, klingt vielleicht noch einen Hauch punktueller, (wegen dem I-Punkt;))

Und als Berta mit einem fröhlichen „Hoppla“ ihr Ei ins Gras plumpsen ließ, ahnte ich, dass mehr in uns steckte, als wir wussten.


Schlüsselsatz von wegen Frauenpower?


Genau:thumbsup:

Die Freiheit schmeckte süß wie die Walderdbeeren, die wir fanden. Auch Würmer, Wasser und Grünzeug gabs im Wald in Hülle und Fülle.


Kannste streichen, ergibt sich logischerweise im Kontext.

Ist gestrichen.

Frau Hansen wird hier zur Komparsin degradiert, die zwischendurch (störenderweise) erwähnt wird, ohne eine wirkliche Funktion zu erfüllen (!) Das würde ich anders stricken / gestalten.
Ja, das ist sie auch in der neuen Version. Die Hühner stehen im Vordergrund. Man erfährt nur indirekt, dass sie die Polizei holt. Und dass es ihr sooo leid tut.

Wes Andersen (einer meiner Lieblingsregisseure) hat einen grandiosen speziell animierten Tierfilm gedreht, den ich dir, falls du ihn noch nicht gesehen haben solltest, sehr ans Herz lege: Der fantastische Mr. Fox, basiert auf einer Kindergeschichte von Roald Dahl, den ich seiner schrägen Geschichten wegen auch bewundere. Es ist ein sehr kluger Flm und wie alle guten Filme hat er eine Botschaft.
Oh, das klingt wirklich gut. Ich mag Roald Dahl sehr und dein link macht Lust auf den Film. Wirkt so, als sei die Geschichte nicht ganz so schwarz, wie viele seiner Kurzgeschichten.

Die Mörder noch böser. Hm. Anfangs hatte ich ja noch die Kinder als Zielgruppe vor Augen. Wenn mir da noch ein nettes Detail einfällt, auch was das Aussehen betrifft, füge ich es noch ein. Guter Hinweis. Und auf die Dialoge schau ich auch nochmal.
Das Ende ist geändert, danke auch hier für deine Meinung.

... du planst eine Fortsetzung / Serie. Finde es übrigens toll, wenn Autoren mal etwas anderes ausprobieren und nicht immer der Erwartungshaltung des Lesers entsprechen. Es war mir ein Vergnügen!
Ich glaube hiernach brauche ich mal wieder was ganz anderes, aber wer weiß.
Bea, dein Kommentar hat mir sehr weitergeholfen, vielen Dank!

Liebe Grüße von Chutney

Hallo @Nichtgeburtstagskind,
Danke dir für‘s nochmal Reinschauen. Das Ballistol ist weg, du hast recht. Das Ende und somit auch die Hüttenszene mit Frau Hansen ist anders. Mir gefällt es so besser.
Hach, am Liebsten würde ich jetzt eine Woche Urlaub nehmen nur für die Challenge, allein um die ganzen anderen Geschichten zu kommentieren. Mein Kopf schwirrt ganz schön.

Herzliche Grüße von Chutney


Lieber @Friedrichard,

„wer gackert, muss auch ein Ei legen (umgangssprachlich:
wer etwas andeutet, ankündigt, soll sich dann auch erklären,
etwas vorweisen)“ belehrt uns der Duden (vgl.

Ich kenne den Ausdruck, dass man über ungelegte Eier nicht gackern soll, also so ähnlich, nur umgedreht.

Und da dachte ich, jetzt ist alles korrekt, da kommt der Friedel daher mit seinen Adleraugen, wo es bei mir wohl doch eher Hühneraugen sind. Auch dir vielen Dank, ich bin deinen Hinweisen gerne nachgegangen, habe viele Kommata ergänzt, Groß-und Kleinschreibung wiederholt, mich mit „so weit“ und „so viel“ befaßt. (Schöner Tip), mit Zeiten und Flüchtigkeitsfehlern und habe nur an einer Stelle gestutzt:

Mandy schlief, an die Stallwand gelehnt, Berta lag …


Mandy lehnt sich an DIE Wand, lehnt dann aber an DER Wand und schläft

„Mandy schlief, an der Stallwand gelehnt.“, klingt für mich total falsch. Vielleicht, weil in „gelehnt“ noch die Aktivität drinsteckt, also nah dran ist an „lehnte sich an die Wand.“ ?

Lieber Friedel, hoffentlich hast du dein Taubensüppchen genossen. Ich hatte auch einmal eins, die Taube geschossen von einem 90-jährigen Onkel.

Ich danke dir sehr für die ganze Mühe,

herzliche Grüße von Chutney

 

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