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Dämmerlicht

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20.10.2024
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Dämmerlicht

Hinter einer Fensterscheibe im zweiten Stock hockte eine graue Katze und starrte zu mir herunter. Ein Güterzug rumpelte über die Eisenbahnbrücke, in deren Schatten ich stand, und es hörte sich an, als würden die Stahlbögen gleich bersten. Die Katze schien die Erschütterung wahrzunehmen. Sie wandte kurz den Kopf, dann machte sie einen Satz und verschwand hinter der Gardine. Ich kannte die Gegend nicht sehr gut, aber sie hatte mich immer fasziniert. Das Backsteinhochhaus, die Graffiti und die dunkle Unterführung mit den Konzertpostern, all das hatte einen Hauch von New York oder Chicago. Das gefiel mir.

Es dauerte bestimmt noch zehn Minuten, bis ich mir einen Ruck gab. Ich überquerte die Straße und suchte auf dem Klingelschild neben der alten Holztür nach ihrem Nachnamen. Dubois. Fräulein Dubois, hatten sie sie immer genannt. Es klang mir noch im Ohr. Sie war damals immer aus etwas herausgerissen worden, wenn sie ihren Namen sagten, hatte dann leise und kurz geantwortet, sich danach wieder in ihren Kampf verzogen.

Im Treppenhaus roch es nach kaltem Putz, auch wenn es allem Anschein nach seit Jahrzehnten nicht mehr renoviert worden war. Ich zwang mich, die Stufen zügig hochzusteigen, den Moment nun nicht mehr hinauszuzögern. Sie lehnte im Türrahmen. Als sie mich erkannte, verschwand die markante Falte zwischen ihren Augenbrauen. Diese Falte kannte ich nur zu gut. Sie verwandelte ihr so offenes Antlitz mit einem Schlag in das eines störrischen Bocks oder Widders. Kannte man sie nicht, konnte man sie für tough halten, wenn sie in ihren Chucks und ihrer Lederjacke an irgendeiner Bushaltestelle stand und finster dreinblickend Selbstgedrehte rauchte. In diesen Momenten machte sie den Eindruck, alles und jeden zu durchschauen und selbst erhaben zu sein über die kleinen und großen Lästigkeiten der menschlichen Existenz.
“Du bist es!”
“Ja.”
“Warst du in der Gegend?”
“Sozusagen.”
Ich folgte ihr in die Wohnung. Sie war dunkel. Das kleine Fenster in der Dachschräge ließ nicht genug Licht hinein, um jede Ecke auszuleuchten.
“Setz dich!”
Ich warf einen Blick auf die Couch.
“Oh, warte! Ich räume das weg!”
Sie begann, die Sitzfläche freizuräumen.
“So, so, du liegst also den ganzen Tag im Bett.”
Ich meinte es scherzhaft, aber sie nahm es ernst.
“Im Moment habe ich Mühe aufzustehen.”
“Kenn ich.”
Ich ließ mich in die Polster fallen.
“Wie lange wohnst du schon hier?”
Sie packte etwas raschelnd in eine Tüte und überhörte meine Frage.
“Ich hab gar nichts da.”
“Macht nichts.”
“Oder sollen wir in ein Café gehen?”
“Lieber hierbleiben.”
“Ich kann Tee machen. Magst du Tee?”
“Sicher.”
Sie verschwand im Nebenraum.
“Ich hab Kamille und welchen mit Vanille und Erdbeer.”
“Süße Liebe?”
“Was?”
“So heißen diese Tees doch immer.”
“Ich weiß nicht.”
“Egal, den mit Erdbeer dann.”
Ich hörte das Wasser aus dem Hahn rauschen.
“Wie lange wohnst du schon hier?”
“Zwei Jahre.”
“Wo hast du vorher gewohnt?”
“In Dormagen.”
“Da ist das hier auf jeden Fall besser.”
“Warst du schon mal dort?”
“Nein.”

Nach ein paar Minuten kam sie mit zwei dampfenden Tassen wieder, die sie auf den Tisch vor der Couch stellte. Sie setzte sich neben mich. Ihre Schulter drückte sanft gegen meine. Ich nahm die Hand von meinem Knie, um den Arm um sie zu legen, griff dann aber nach einer DVD-Hülle auf dem Couchtisch.
“Control …”
“Ich liebe den Film. Kennst du ihn?”
“Ian Curtis.”
“Ich fühle mich ganz genauso wie er.”
Ich legte die Hülle zwischen unsere Teetassen. Dann küsste ich sie. Ich merkte, dass sie darauf gewartet hatte. Der Kuss dauerte lange. Sehr lange. Anschließend dampfte der Tee nicht mehr. Er hätte auch sonst scheußlich geschmeckt.
Sie sah mir in die Augen. “Warum bist du vorgestern gegangen?”
“Weil ich genug hatte?”
“Von mir?”
“Auch.”
“Aber jetzt bist du hier.”
“Störts dich?”
“Nein, ist gut.”
Ich küsste sie wieder. Als sie sich lösen wollte, hielt ich sie fest. Danach machte sie keine Bewegung mehr von mir weg. Wir zogen uns aus. Sie blieb auf der Couch sitzen und spreizte die Beine. Ich kniete mich vor sie. Sachte streichelte ich mit zwei Fingern über die kleinen, runden Narben an den Innenseiten ihrer Oberschenkel, die wie Flecken aussahen. Ich wollte ihr damit zeigen, dass sie mir egal waren, aber sie spürte, dass das nicht stimmte. Sie nahm meine Hand und legte sie auf ihre Brust. Als ich langsam in sie eindrang, schloss sie die Augen. Sie stöhnte lauter, als ich es in Erinnerung hatte. Gerne hätte ich sie weiter angefasst, aber ich brauchte meine Hände, um mich abzustützen. Ich spürte, wie sich Schweiß auf meinem Rücken bildete. Plötzlich sprang eine Katze auf die Rückenlehne der Couch. Sie war grau und im ersten Moment dachte ich, es wäre die Katze von vorhin gewesen. Aber das konnte ja gar nicht sein. Ich starrte in ihre grünen Augen mit dem schwarzen Schlitz, bis mir bewusst wurde, wie seltsam das war. Sie sollte verschwinden, aber mein ruckartiges Kopfnicken beeindruckte sie nicht. Sie blieb sitzen und starrte mich weiter an, bis ich kam. Das Ganze kam mir jetzt sehr falsch vor.

Sie öffnete die Augen und schloss ihre Beine. Da bemerkte sie die Katze über ihrem Kopf.
“Oh, was machst du denn da?”
Sie zog sie in ihren Schoß herunter.
“Wusste gar nicht, dass du eine Katze hast.”
“Das ist Simenon!”
“Ein Kater?”
“Mhm.”
Das Tier starrte mich noch immer feindselig an. Sie griff nach einem gelben Päckchen auf dem Tisch und öffnete es. Ich roch den Tabak.
“Darf ich mir auch eine drehen?”
“In der Klinik hast du nicht geraucht.”
“Doch, manchmal.”
Sie rollte ein braunes Bündel zwischen den Fingern hin und her und reichte mir das Päckchen.
“Und du hast kein Bier getrunken. Weißt du noch? Wo wir in dieser Kneipe waren?”
Ich rupfte am Tabak herum, bis mir die Menge angemessen erschien.
“Du hast dich nicht getraut.“
“Wegen den Tabletten. Ist ja auch ungesund.”
“Alles ist ungesund.”
“Brokkoli nicht. Himbeeren auch nicht.”
“Sehr witzig.”
Es gelang mir, eine ansehnliche Zigarette zu drehen. Der erste Zug füllte mich bis in die Fingerspitzen aus. Danach wurden meine Züge flacher und flacher, bis es eklig schmeckte. Sie drückte ihre Zigarette aus. “Das war lange!”
“Ist das Zoloft. Das macht ihn taub.”
“Oh! Spürst du weniger davon?”
“Etwas weniger, ja. Bist du gekommen?”
“Ich komme immer.”
"Lucky you!"
Sie hielt die Katze mit einem Arm fest und beugte sich vor, um die Zigarette in einem quadratischen Aschenbecher aus Glas auszudrücken. Er war mit Rillen und geometrischen Formen verziert und wirkte aus der Zeit gefallen. “Ich will, dass du mich richtig fest packst!”
“Zu Befehl!”
“Kannst du schon wieder?”
Ich betrachtete kurz den Zigarettenstummel, bevor ich ihn in den Aschenbecher fallen ließ.
“Gib mir zwanzig Minuten, ok?”

“Warte, ich muss dir was zeigen.”
Sie hob die Katze auf die Couchlehne und stand auf. Im Bücherregal machte sich an einer Stereoanlage zu schaffen. Es dauerte eine Weile, bis sie gefunden hatte, was sie suchte.
“Das?”
“Ja.”
“Warum?”
Im Dämmerlicht der Dachkammer wiegte sie ihre Hüften im Takt. Die bockige Widderfrau schien es nie gegeben zu haben.
“Das Lied hat mich immer an dich erinnert.”
Ich ließ meinen Blick auf ihrem Schamhaar ruhen, auf dem Mittelpunkt ihres Körpers. In diesem Körper ist mein Samen, dachte ich. Mit jeder Bewegung musste er ein wenig weiter absacken, bis er irgendwann aus ihr herauslaufen würde. Ich hoffte, dass es so weit kommen würde. Ich wollte es sehen.
“Was singt sie?”
“Le plus beau de quartier.”
“Der schönste im ganzen Viertel?”
“Oui.”
“Nehm ich!”
“Was?”
Ich stand auf und schlang die Arme um sie, nahm ihren Takt mit meinen Hüften auf.
“Das nehm ich!”, flüsterte ich in ihr Ohr. “Sagt man so.”
Als sie es nicht sehen konnte, schubste ich mit dem Fuß die Katze von der Lehne. Sie landete ohne jegliches Geräusch und schlich davon.

Wir tanzten, bis das Lied endete, dann legten wir uns ins Bett. Ich hatte jetzt noch größere Lust auf sie. Sanft schob ich ihre Beine auseinander, in dem dunklen Haar nach meinem Samen suchend. Er empfing mich so warm und aufnehmend, dass ich nicht in sie hinein, sondern durch sie hindurch glitt. Dieses Mal dauerte es endlos, bis in die Nacht hinein. Anfangs saß sie auf mir, bewegte geschmeidig ihr Becken vor und zurück. Ich fühlte mich dabei etwas in ihr verloren, aber ich mochte es, dass ihr ganzes Gewicht auf mir lastete. Bis ich es nicht mehr aushielt. Ich zog sie von mir herunter und neben mich, alles nun nur noch Geruch und Instinkt, eine Wanderung durch ein nächtliches Moor. Irgendwann fuhr draußen mit einem dumpfen Poltern ein weiterer Zug über die Brücke. Das Leuchten der Neonschrift auf dem Hochhaus war aus der Wohnung nicht zu sehen, aber es war da. Chicago und New York waren plötzlich ganz nah, so wie die Vergangenheit. Ich hätte bis zum Morgen weitermachen können. Allein ein großer Hunger veranlasste mich irgendwann zum Aufhören. Auch sie war in sich versunken und brauchte eine Weile, bis sie merkte, dass es zu Ende war. Ich bat sie erneut um eine Zigarette.
“Ich glaube, ich geh jetzt mal.”
“Du kannst auch hier bleiben.”
Ich erinnerte mich daran, dass es in der Gegend viele Restaurants und Imbisse gab. Dort wollte ich hin und alleine im Neonlicht etwas essen. Wenigstens einmal so einer sein. Ich setzte mich auf. “Besser, ich gehe.”
“Darf ich dich was fragen?”
“Immer.”
“Wolltest du mich damals nicht?”
“Es wäre nicht gut gewesen.”
“Hat dir das Dr. Stochowski gesagt?”
“Stochowski ist ein Arschloch.”
“Hat er?”
“Ja.”
Ich verfolgte den Rauch bis unter die Dachpaneele. “Sehen wir uns die Tage wieder?”
“Wenn du das möchtest.”
“Möchtest du?”
“Ja.”
“Ich auch.”

Draußen sah ich die Leuchtschrift auf dem Hochhaus. Ich ging zur Hauptstraße und über eine rote Ampel. Bevor ich das Lokal betrat, roch ich an meiner Hand. Sie roch nach ihr. Und nach Rauch. Ich hatte wirklich großen Hunger jetzt. Vielleicht gehe ich später einfach wieder zu ihr, dachte ich.

 

Hallo @H. Kopper,
freut mich, wieder was von Dir zu lesen. Das ist vielleicht sogar Deine beste Geschichte. Eine sachliche Beziehung. Nur Sex. Keine Verliebtheit. Zwei, die sich bei einer Therapie in einer Klinik kennengelernt haben. Oder lässt Du da etwas durchscheinen? Das mit dem Tee ist eine gute Idee. Die Sorten haben wirklich total ausgeflippte Namen. Süße Liebe. Vielleicht ein Fingerzeig, dass da doch mehr ist. Mir geht gerade durch den Kopf, dass sowas, wie die hier geschilderte Beziehung eigentlich gar nicht geht. Jedenfalls nicht lange. Wenn die Beiden nicht irgendeine Bindung aufbauen, sind sie bald wieder da, wo sie sich kennengelernt haben. Der Text lässt Raum für Auslegungen.
Gruß Frieda

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @H. Kopper,

den finde ich sehr gelungen. Sehr plastische Atmosphäre. Ausgereift. Nicht (zu) viel erklärt, alles blättert sich in den Dialogen und Handlungen auf. Schöne Kontrastpunkte, der Erdbeertee und der beiläufige, öde erscheinende Sex.

Hab nicht viel anzumerken (und es ist auch nicht mein Genre).

Sie wandte kurz den Kopf, dann machte sie einen Satz und verschwand hinter der Gardine, die ihr einen Augenblick zuvor noch eine Bühne geboten hatte.
Ist mir zu lang. Und ich glaube kaum, dass er sich für die Perspektive der Katze interessiert, ob die da eine Bühne gehabt hat oder nicht.

Ich überquerte die Straße und suchte auf dem Klingelschild neben der alten Holztür nach ihrem Nachnamen.
Nicht gaaanz sauber, dachte ich. Weil zuvor die Katze 'sie' war. Klar, im Kontext ersichtlich, und Katzen haben auch keine Klingelschilder. Das ... absetzen?


Sie verwandelte ihr eigentlich so offenes Antlitz in das eines störrischen Bocks oder Widders.
Die Relativierung könnte weg.

“Wie lange wohnst du schon hier?”
Sie packte etwas raschelnd in eine Tüte und überhörte meine Frage.
“Ich hab gar nichts da.”
“Macht nichts.”
“Oder sollen wir in ein Café gehen?”
“Lieber hierbleiben.”
“Ich kann Tee machen. Magst du Tee?”
“Sicher.”
Sie verschwand im Nebenraum.
“Ich hab Kamille und welchen mit Vanille und Erdbeer.”
“Süße Liebe?”
“Was?”
“So heißen diese Tees doch immer.”
“Ich weiß nicht.”
Die Dialoge sind ausgezeichnet. Alles sehr deutlich. Vor allem in dem, was fehlt.

“Wolltest du mich damals nicht?”
“Es wäre nicht gut für unseren Therapieprozess gewesen.”
Bingo. Diese Antwort erzählt Bände. Zum Schreien!


Gruß
Flic

edit 27.6. – Hab über die Geschichte noch mal nachgedacht, daher ein Nachtrag: Irgendwie ist sie als Einzelstück doch 'zu wenig', wäre als Teil einer größeren Geschichte, als Episode, allerdings stark. Hoffe es ist deutlich, wie ich das meine.

 

“Joy Division …”
“Über den Sänger, Ian Curtis. Ich fühle mich ganz genau so wie er.”
“Hat er sich nicht umgebracht?”

Moin,

das ist der Kern. Das darf natürlich nicht ausgeschrieben werden, es wird ja klar, Ian Curtis, Control, das ist ja eine Trope für sich. Das darf ruhig etwas untergründiger sein.

Mir sind die Dialoge insgesamt noch zu zahm und erklärend.

“Weil ich genug hatte?”
“Von mir?”
“Auch.”
“Aber jetzt bist du hier.”
“Ja.”
“Bis du wieder genug hast?”
“Mal sehen.”
Auch das hier. Das klingt wie in einer RomCom. Ich hatte genug von dir. Würde man so etwas sagen? Nee, oder? Eher so was wie: Keine Ahnung, weiß nicht, war alles was viel. Die beiden verfügen ja über eine gemeinsame Vergangenheit, über intersubjektives Wissen, ich glaube, da gibt es auch so etwas wie eine stillschweigende Übereinkunft; eher noch weniger Dialog, noch mehr Eisberg.
Ohne ihn abzuwischen, setzte ich mich wieder neben sie, nachdem ich in ihr gekommen war.
Der Sex klingt dann sehr mechanisch und sachlich, auch das Danach, recht steril, es wird nie klar, warum geht er eigentlich zu ihr? Ich meine, die reden paar Minuten, vögeln, rauchen, dann geht es irgendwie um die Therapie, man wäre nicht gut füreinander, sagt der Therapeut, aber das ergibt keine Fallhöhe, weil ich nicht weiß, wo die stehen. Ja, da wird gesagt, Ian Curtis, so fühle ich mich, aber auf mich wirkt keiner der beiden suizidär. Man weiß nicht, wo sie eingestiegen sind, deswegen hängen die beiden Charaktere irgendwie in der Luft, sozusagen. Man muss auch aufpassen bei solchen Kombis, geht oft in Richtung Düsterkitsch, Tabletten, Therapie, Sex, Rauchen ... irgendwie Liebe, aber dann doch nicht. Das checkt schon einige dieser Boxen. Ich glaube, noch reduzierter, aber stringenter. Geht es hier um Sex? Nee, oder? Es geht doch eher um eine Art Beziehung, Liebe, Gefühle, die sich nicht wirklich Bann brechen, denen steht etwas im Weg, Diagnose, Schicksal, das Leben. Was genau ist es, worum geht es hier eigentlich? Der Erzähler sagt dann etwas über Samen im Körper etc, aber für was steht dieses Symbol, warum wird mir das erzählt?
“Ich glaube, ich geh jetzt mal.”
“Du kannst auch hier bleiben.”
Sie hätte fragen können: Warum willst du gehen? Warum bleibst du nicht? Wann sehen wir uns wieder? Sie muss es nicht aussprechen, aber so in dieser Richtung, als Geste. Es kann auch unausgesprochen stehen bleiben, dann muss der Dialog aber reduziert werden.

Ich bekomme von beiden kein Gesicht, die bleiben mir fremd. Die wirken nicht auf mich, werden nicht plastisch, ich glaube, du müsstest tiefer rein, die Narrative zusammenfassen, es gibt eine gemeinsame Vergangenheit die ins Jetzt hineinfasert, aber das wirkt nicht, darüber erfahre ich nichts, es wird dadurch auch nicht wichtig, es erscheint egal. Die Story hier scheint sich um den Zoloft-Penis zu drehen und dass er die ganze Nacht vögeln kann, das bleibt so bei mir hängen; das Gespräch bleibt im Grunde Geraune, weil es auf nichts verweist, es gibt kein Davor, kein Danach, es wirkt dadurch etwas belanglos. Und der Sex wirkt auch nicht als Katalysator, wo man sagt, die ist zwar irre, die Alte, aber der Sex ist mega, deswegen! Das wirkt so programmatisch, als gehöre sich das so. Da müsstest du vielleicht an den Stellschrauben etwas tun, damit das eine eigene Statik bekommt, die Beziehung ist unterentwickelt, dem fehlt es an Fleisch, den Knochen.

Gruss, Jimmy

 

Hey @H. Kopper,

ich schreib mal mit:

Hinter einer Fensterscheibe im zweiten Stock hockte eine graue Katze und starrte zu mir herunter. Ein Güterzug rumpelte über die Eisenbahnbrücke, in deren Schatten ich stand. Die Katze schien die Erschütterung wahrzunehmen.

Vorschlag:
"Hinter einer Fensterscheibe im zweiten Stock hockte eine graue Katze und starrte zu mir herunter. Ich stand im Schatten einer Eisenbahnbrücke, ein Güterzug rumpelte darüber. Die Katze schien die Erschütterung wahrzunehmen."

Klingt für mich angenehmer.

Sehr schöner Einstieg! Gefällt mir sehr gut. Ein Bild, ein paar Symbole, Spannung aufgebaut und den Protagonisten charakterisiert.

“Setz dich!”
Ich warf einen Blick auf die Couch.
“Oh, warte! Ich räume das weg!”
Sie begann, die Sitzfläche von Büchern, Kartons, Kleidungsstücken und anderem Kram zu befreien.

Hmm. Empfide ich als Perspektivbruch. Ich bin ja in seinem Kopf, er erzählt mit seiner Stimme die Geschichte. Würde er das so sagen? Ist mir zu klaumaukig.

“Egal, den mit Erdbeer dann.”
Ich hörte das Wasser aus dem Hahn rauschen.

Das gefällt mir sehr gut.

“Joy Division …”
“Über den Sänger, Ian Curtis. Ich fühle mich ganz genau so wie er.”
“Hat er sich nicht umgebracht?”
“Ja.”

Das ist natürlich ein Insider oder so. Sicher kennen alle den Film nur ich nicht. Aber lustig, dass sie noch DVDs hat.

“Aber jetzt bist du hier.”
“Ja.”
“Bis du wieder genug hast?”
“Mal sehen.”
Ich lachte und küsste sie wieder.

Würde er so nicht sagen. Eher: "Ich fand das komisch und küsste sie wieder." Hier beschreibt er seine Reaktion auf etwas, das er als witzig empfunden hatte. Wenn er mir die Geschichte erzählt, würde er ausdrücken, was er empfunden hatte, nicht seine körperliche Reaktion darauf.

Jetzt ist so irgendwie der Moment (ich scrolle runter und sehe schon das Ende), in dem ich fürchte, dass da nichts Weltbewegendes mehr kommt. War es das schon? Das hat doch gerade erst angefangen.

Und dann, ja. Dann machen sie es nochmal, scheinen sich in der Klinik kennengelernt zu haben und er kann ewig mit irgend einem Medikament.

Ich bin ein wenig ratlos und suche nach Sinn. Es ist schön zu lesen, vor allem der Anfang, so ein starkes Bild! Die Sprache ist auch weiterhin stark, aber mir ist das, was du erzählst, dann doch etwas sehr, sehr schmächtig. Ich hatte gerne etwas mehr von beiden gesehen. Ja, es sind ein paar Strukturen da, ein Gerüst an Charaktersubstanzen. Er zögert am Anfang, dann aber ist das belanglos. Er trinkt keinen Alk. Aber das ist belanglos. Er tut, was sein Arzt sagt, er versucht, ein braves Leben zu haben. Aber eigentlich ist das alles nichts für ihn. Auch sie füllt seine Leere ja nicht, er muss sogar mit, wie heißt das? Zoloft nachhelfen.

Leider ist sie noch viel farbloser. Sie tanzt nackig, hat eine Stirnfalte, sie ist irgendwie "störrisch", aber ich erlebe sie nicht als stur, sondern eher als extrem unterwürfig.

Dabei sind so viele Symbole in der Geschichte. Diese DVD, deren Titel mir nichts sagt. Die graue Katze, die Eisenbahnbrücke, das Dachfenster, das die Wohnung nie hell werden lässt, der Samen, der reingeht, rauskommt und ihn dann warm empfängt.

Bitte nicht falsch verstehen, ich fands schön! Aber mit ein wenig mehr Fleisch (oder Gemüse, je nach Geschmack, was dir eben lieber ist) hätte es kräftiger geschmeckt.

Bis bald
yours

 

Hallo @Frieda Kreuz,

hier meine noch ausstehende Antwort auf deinen Kommentar:

Hallo @H. Kopper,
freut mich, wieder was von Dir zu lesen. Das ist vielleicht sogar Deine beste Geschichte.

Oh, echt? Das würde mich freuen, dann wäre ja ein Fortschritt erkennbar. So oder so – immer gut, wenn die neueste Geschichte als besonders gut wahrgenommen wird.

Eine sachliche Beziehung. Nur Sex. Keine Verliebtheit.

Das sehe ich etwas anders. Ich hoffe, in der überarbeiteten Version ist die Beziehung etwas weniger oberflächlich.

Zwei, die sich bei einer Therapie in einer Klinik kennengelernt haben. Oder lässt Du da etwas durchscheinen? Das mit dem Tee ist eine gute Idee. Die Sorten haben wirklich total ausgeflippte Namen. Süße Liebe. Vielleicht ein Fingerzeig, dass da doch mehr ist.

Ja, ich denke, da ist mehr ... aber nicht im Sinne des Teenamens. Der ist eher als Kontrastmittel zu sehen.

Mir geht gerade durch den Kopf, dass sowas, wie die hier geschilderte Beziehung eigentlich gar nicht geht. Jedenfalls nicht lange. Wenn die Beiden nicht irgendeine Bindung aufbauen, sind sie bald wieder da, wo sie sich kennengelernt haben.

Das stimmt!

Der Text lässt Raum für Auslegungen.

Sehr schön!

Noch einmal vielen Dank für deinen netten Kommentar!

FG

Henry

+++++

Hallo @FlicFlac,

auch deinen Kommentar möchte ich noch einmal durchgehen:

Hallo @H. Kopper,

den finde ich sehr gelungen. Sehr plastische Atmosphäre. Ausgereift. Nicht (zu) viel erklärt, alles blättert sich in den Dialogen und Handlungen auf. Schöne Kontrastpunkte, der Erdbeertee und der beiläufige, öde erscheinende Sex.


Merci! Das liest man natürlich gerne ;-)

Nur der "öde erscheinende Sex" war so nicht gewollt. Habe das nachgeschärft. Ich wollte ihn nicht öde erscheinen lassen, jedoch den Akt auch selbst auch nicht vollkommen ausleuchten. Er sollte schon aufregend für die beiden sein, jedoch nicht auf eine verkitschte Art. Generell denke ich ja, dass das Drumherum immer mehr zählt als der Sex selbst.

“Wie lange wohnst du schon hier?”
Sie packte etwas raschelnd in eine Tüte und überhörte meine Frage.
“Ich hab gar nichts da.”
“Macht nichts.”
“Oder sollen wir in ein Café gehen?”
“Lieber hierbleiben.”
“Ich kann Tee machen. Magst du Tee?”
“Sicher.”
Sie verschwand im Nebenraum.
“Ich hab Kamille und welchen mit Vanille und Erdbeer.”
“Süße Liebe?”
“Was?”
“So heißen diese Tees doch immer.”
“Ich weiß nicht.”
Die Dialoge sind ausgezeichnet. Alles sehr deutlich. Vor allem in dem, was fehlt.

Das freut mich besonders, da der Rest um die Dialoge herum entstanden ist. Diese habe ich zuerst geschrieben und dann nur noch die Lücken ausgefüllt.

edit 27.6. – Hab über die Geschichte noch mal nachgedacht, daher ein Nachtrag: Irgendwie ist sie als Einzelstück doch 'zu wenig', wäre als Teil einer größeren Geschichte, als Episode, allerdings stark. Hoffe es ist deutlich, wie ich das meine.

Habe den Text noch ausgeweitet. Du kannst ja mal schauen, ob er dir jetzt immer noch zu wenig ist.

Vielen Dank noch einmal für die gewinnbringende Mitarbeit!

FG

Henry

+++++

Hallo @jimmysalaryman,

hier noch ein paar Antworten zu deinem Kommentar:


“Joy Division …”
“Über den Sänger, Ian Curtis. Ich fühle mich ganz genau so wie er.”
“Hat er sich nicht umgebracht?”

Moin,

das ist der Kern. Das darf natürlich nicht ausgeschrieben werden, es wird ja klar, Ian Curtis, Control, das ist ja eine Trope für sich. Das darf ruhig etwas untergründiger sein.


Ja, ist halt eine Zwickmühle. Denke, viele Leser werden weder den Film, noch die Person und ihre Vita kennen. Ist ja doch eher was für Musik-Nerds, auch wenn es mal Joy-Division-T-Shirts mit diesem einen Album-Cover bei H&M gab, glaube ich.

Mir sind die Dialoge insgesamt noch zu zahm und erklärend.
“Weil ich genug hatte?”
“Von mir?”
“Auch.”
“Aber jetzt bist du hier.”
“Ja.”
“Bis du wieder genug hast?”
“Mal sehen.”
Auch das hier. Das klingt wie in einer RomCom. Ich hatte genug von dir. Würde man so etwas sagen? Nee, oder? Eher so was wie: Keine Ahnung, weiß nicht, war alles was viel. Die beiden verfügen ja über eine gemeinsame Vergangenheit, über intersubjektives Wissen, ich glaube, da gibt es auch so etwas wie eine stillschweigende Übereinkunft; eher noch weniger Dialog, noch mehr Eisberg.

Da weiß ich nicht, ob ich dem zustimmen würde. Ich wollte keine ganz realistischen Dialoge haben, sondern eher "klassische" Filmdialoge. Die beiden sollten ein wenig wie auf einer Bühne reden oder wie in einem 60er-Jahre-Film. Natürlich sollte es nicht gekünstelt klingen. Eher so, dass man sagt: starke Dialoge, da sitzt jedes Wort. Ein wenig wie zum Beispiel auch in Pulp Fiction oder Big Lebwoski, auch wenn das ganz andere Genres sind: So redet ja auch niemand, den man kennt. Aber gerade deswegen machen die Dialoge Spaß.

Ohne ihn abzuwischen, setzte ich mich wieder neben sie, nachdem ich in ihr gekommen war.
Der Sex klingt dann sehr mechanisch und sachlich, auch das Danach, recht steril, es wird nie klar, warum geht er eigentlich zu ihr?

Auch hier: Weiß ich nicht, ob ich das so sehe. Kannst du mal ein Beispiel geben, wie das weniger "steril" aussehen würde, ohne ins Schwülstige oder Überkonkrete abzudriften? (Abgesehen davon habe ich hier noch einmal an allem gearbeitet. Vielleicht ist es jetzt schon mehr in deinem Sinne?)

Ich meine, die reden paar Minuten, vögeln, rauchen, dann geht es irgendwie um die Therapie, man wäre nicht gut füreinander, sagt der Therapeut, aber das ergibt keine Fallhöhe, weil ich nicht weiß, wo die stehen.

Das ist ja quasi der Punkt hier, auch für die beiden.

Ja, da wird gesagt, Ian Curtis, so fühle ich mich, aber auf mich wirkt keiner der beiden suizidär.

Ich denke, manche Menschen sind immer irgendwo suizidal – mal mehr, mal weniger. Oder anders ausgedrückt: Für manche Menschen sind psychische Probleme ein steter Begleiter im Leben. Die verlaufen nicht nach dem Narrativ, das gerne in den Medien verbreitet wird: "... Und dann habe ich eine Therapie gemacht und seitdem geht es mir gut."

Man weiß nicht, wo sie eingestiegen sind, deswegen hängen die beiden Charaktere irgendwie in der Luft, sozusagen. Man muss auch aufpassen bei solchen Kombis, geht oft in Richtung Düsterkitsch, Tabletten, Therapie, Sex, Rauchen ... irgendwie Liebe, aber dann doch nicht. Das checkt schon einige dieser Boxen.

Gebe ich dir einerseits Recht, aber andererseits ist das doch kein Kitsch. Welches dieser Elemente ist fehl am Platz?

Laut Wiki ist "Kitsch" ein "Synonym für etwas, das unnötigerweise Gefühle oder Sehnsüchte wachruft" und [steht] "heute überwiegend für alles, was als übertrieben rührselig, anbiedernd oder niedlich empfunden wird". Ist der Text rührselig? Finde ich überhaupt nicht. Biedert er sich an? Ist er niedlich? Auch nicht, oder?

Ich denke, du meinst eher, dass dieser Themenkomplex mittlerweile oft aufgegriffen und vielleicht auserzählt ist. Das kann sein. Aber das triftt doch quasi auf alles zu, vom Thema Krieg über Elendserzählungen und Romantik bis hin zu Wissenschaftsstorys. Welcher Stoff und welche Milieuerzählung ist neu?

Ich glaube, noch reduzierter, aber stringenter. Geht es hier um Sex? Nee, oder? Es geht doch eher um eine Art Beziehung, Liebe, Gefühle, die sich nicht wirklich Bann brechen, denen steht etwas im Weg, Diagnose, Schicksal, das Leben. Was genau ist es, worum geht es hier eigentlich? Der Erzähler sagt dann etwas über Samen im Körper etc, aber für was steht dieses Symbol, warum wird mir das erzählt?

Also ich denke, was du hier einforderst ist einfach eine Interpretation, die du vielleicht noch nicht stringent durchgeführt hast nach der ersten Lektüre. Ich denke, der Text kann auf alles hier Antworten liefern, wenn man ihn interpretieren will.

“Ich glaube, ich geh jetzt mal.”
“Du kannst auch hier bleiben.”
Sie hätte fragen können: Warum willst du gehen? Warum bleibst du nicht? Wann sehen wir uns wieder? Sie muss es nicht aussprechen, aber so in dieser Richtung, als Geste. Es kann auch unausgesprochen stehen bleiben, dann muss der Dialog aber reduziert werden.

Aber so, wie es jetzt ist, hat es doch auch viel Aussage. Eben eine andere Aussage als die, du hier vorschlägst.

Ich bekomme von beiden kein Gesicht, die bleiben mir fremd. Die wirken nicht auf mich, werden nicht plastisch, ich glaube, du müsstest tiefer rein, die Narrative zusammenfassen, es gibt eine gemeinsame Vergangenheit die ins Jetzt hineinfasert, aber das wirkt nicht, darüber erfahre ich nichts, es wird dadurch auch nicht wichtig, es erscheint egal.

Diese Kritik ist etwas kurios für mich, nachdem ich deine letzte Story gelesen habe, wo du doch ähnlich oberflächlich mit den Figuren umgehst, vor allem mit der Frauenfigur. Ein wenig scheint man es hier auch nicht richtig machen zu können: Entweder man enthüllt zu viel über die Figuren oder zu wenig. Das richtige Maß scheint man jedenfalls immer zu verfehlen :lol:

Die Story hier scheint sich um den Zoloft-Penis zu drehen und dass er die ganze Nacht vögeln kann, das bleibt so bei mir hängen; das Gespräch bleibt im Grunde Geraune, weil es auf nichts verweist, es gibt kein Davor, kein Danach, es wirkt dadurch etwas belanglos.

Haha, vielleicht sagt das eher etwas über dich aus als über den Text ;) ... Spaß beiseite; ich finde im Text ziemlich viele Stellen, die eine zweite Ebene öffnen und zum Interpretieren einladen. Aber auch noch einmal der Hinweis, dass ich den Text noch erweitert habe. Vielleicht hat er nun für dich mehr Substanz erhalten.

Und der Sex wirkt auch nicht als Katalysator, wo man sagt, die ist zwar irre, die Alte, aber der Sex ist mega, deswegen!

Um Sex geht es hier nicht wirklich. Es geht um eine unsichere Annäherung zweier verlorener Seelen, um das mal explizit zu benennen.

Das wirkt so programmatisch, als gehöre sich das so.

Was? Sex haben? Naja, auf viel anderes läuft es ja nicht hinaus, wenn man sich die ersten Mal Nahe kommt. So gesehen hast du recht: Sex ist programmatisch. Es ist das, was wir miteinander tun, wenn wir Nähe und mehr wollen. Vielleicht ist das echt eine der Kernanliegen des Textes: zu zeigen, wie simpel Beziehungen eigentlich funktionieren.

Da müsstest du vielleicht an den Stellschrauben etwas tun, damit das eine eigene Statik bekommt, die Beziehung ist unterentwickelt, dem fehlt es an Fleisch, den Knochen.

Auch wenn ich wie gesagt nicht allem zustimme, was du schreibst, so habe ich doch mehr Fleisch an den Knochen gebracht (vgl. neue Version). Fast frage ich mich, ob es nicht sogar zu viel Fleisch war.

Ich danke dir auf jeden Fall für deine Mithilfe!

FG

Henry

+++++

Hallo @yours truly,

hier nun verspätet auch meine Replik auf deinen Kommentar:

Sehr schöner Einstieg! Gefällt mir sehr gut. Ein Bild, ein paar Symbole, Spannung aufgebaut und den Protagonisten charakterisiert.

Ich habe das Katzensymbol noch einmal deutlich geschärft.

“Setz dich!”
Ich warf einen Blick auf die Couch.
“Oh, warte! Ich räume das weg!”
Sie begann, die Sitzfläche von Büchern, Kartons, Kleidungsstücken und anderem Kram zu befreien.
Hmm. Empfide ich als Perspektivbruch. Ich bin ja in seinem Kopf, er erzählt mit seiner Stimme die Geschichte. Würde er das so sagen? Ist mir zu klaumaukig.

Habe ich gekürzt.

“Egal, den mit Erdbeer dann.”
Ich hörte das Wasser aus dem Hahn rauschen.
Das gefällt mir sehr gut.

Sehr schön!

“Joy Division …”
“Über den Sänger, Ian Curtis. Ich fühle mich ganz genau so wie er.”
“Hat er sich nicht umgebracht?”
“Ja.”
Das ist natürlich ein Insider oder so. Sicher kennen alle den Film nur ich nicht. Aber lustig, dass sie noch DVDs hat.

Wird nicht weiter markiert und ist egtl. auch nicht wichtig, aber der Text spielt in der Vergangenheit. Darum die DVDs.

“Aber jetzt bist du hier.”
“Ja.”
“Bis du wieder genug hast?”
“Mal sehen.”
Ich lachte und küsste sie wieder.
Würde er so nicht sagen. Eher: "Ich fand das komisch und küsste sie wieder." Hier beschreibt er seine Reaktion auf etwas, das er als witzig empfunden hatte. Wenn er mir die Geschichte erzählt, würde er ausdrücken, was er empfunden hatte, nicht seine körperliche Reaktion darauf.

Hab ich geändert.

Jetzt ist so irgendwie der Moment (ich scrolle runter und sehe schon das Ende), in dem ich fürchte, dass da nichts Weltbewegendes mehr kommt. War es das schon? Das hat doch gerade erst angefangen.

Habe den Text ein wenig erweitert und er hat nun ein anderes Ende.

Die Sprache ist auch weiterhin stark, aber mir ist das, was du erzählst, dann doch etwas sehr, sehr schmächtig. Ich hatte gerne etwas mehr von beiden gesehen. Ja, es sind ein paar Strukturen da, ein Gerüst an Charaktersubstanzen. Er zögert am Anfang, dann aber ist das belanglos.

Nein, es ist nicht belanglos!

Er trinkt keinen Alk. Aber das ist belanglos.

Er hat in der Klinik keinen getrunken damals – auch nicht belanglos.

Er tut, was sein Arzt sagt, er versucht, ein braves Leben zu haben.

Das ist meiner Meinung nach nicht das, was der Text aussagt. Erstens klingt es in meinen Augen zu verallgemeinernd zu sagen: "Er tut, was sein Arzt sagt" – Er hat in der Vergangenheit einmal auf seinen Arzt gehört aus Gründen. Und "er versucht, ein braves Leben zu haben", das steht für mich überhaupt nicht im Text. Wir erfahren doch gar nichts über sein jetziges Leben.

Aber eigentlich ist das alles nichts für ihn.

Was?

Auch sie füllt seine Leere ja nicht, er muss sogar mit, wie heißt das? Zoloft nachhelfen.

"Muss nachhelfen"? – Das ist eine seltsame Art, die Einnahme von Antidepressiva zu beschreiben, finde ich. Das klingt ja so, als sei es sein Versagen, diese Probleme zu haben, sozusagen ein Ergebnis von Einfallslosigkeit oder Faulheit.

Leider ist sie noch viel farbloser. Sie tanzt nackig, hat eine Stirnfalte, sie ist irgendwie "störrisch", aber ich erlebe sie nicht als stur, sondern eher als extrem unterwürfig.

Sie hat sich ja verändert. Die Falte kennt er von früher. Da waren sie in einer anderen Situation.

Aber mit ein wenig mehr Fleisch (oder Gemüse, je nach Geschmack, was dir eben lieber ist) hätte es kräftiger geschmeckt.

Du kannst ja mal schauen, ob der erweiterte Text dieses Problem für dich löst.

Vielen Dank noch mal für deine Zeit und deinen Kommentar!

FG

Henry

 

Haha, vielleicht sagt das eher etwas über dich aus als über den Text

Ist eine Unterstellung und Entgegnung, wie man es naturgemäß von Ertappten kennt.

Der Rest deines Kommentares ist ja das immer Gleiche: nein, so habe ich das nicht gemeint. Alles gut. Ich empfinde den jedoch nach wie vor, also deinen Text, als geheiminstuerisches Geraune mit narzisstischem Einschlag. Mein neuer Text ist natürlich auch scheiße, aber aus anderen Gründen, man sollte Texte nicht vergleichen, meiner war für eine Einsendung und thematisch begründet, durfte 500 Wörter nicht überschreiten.

Ich denke, der Text kann auf alles hier Antworten liefern, wenn man ihn interpretieren will.
Nee, für Interpretation brauche ich aber Tiefe, die wirklich da ist, hier ist nur Oberfläche.

Gruss, Jimmy

 

Hey Henry,

Dann küsste ich sie.
Hier würde ich beginnen.

Im Grunde ist das ein guter, interessanter Kern, den die Geschichte innehat. Ich bin offen für solche Themen, Depression, Leere, der Versuch, das aufzufüllen, durch Nähe, Sex, der dann doch irgendwo distanziert und steril bleibt, ohne Kontakt. Dein Prot wird nicht satt, am Ende hat er einen großen Hunger, der Sex reicht nicht.

Ich würde noch mal über die Dialoge schauen. Jetzt kommt etwas sehr Schreibratgebermäßiges, aber mir hat es mal sehr geholfen. Figuren wirken echter im Dialog, wenn du sie nicht genau das sagen lässt, was du sie sagen lassen willst - sondern wenn sie es passiv sagen.
Ich persönlich kann mit diesem „Trick“ viel anfangen, und es hat mich vor dem ein oder anderen hölzernen Dialog gerettet. Nimm dir mit, was du brauchst.
Hier würde ich so vorgehen, Beispiel:

“Ich glaube, ich geh jetzt mal.”
Dasnist sehr direkt - genau das will er sagen. Lass es ihn passiver sagen, verdeckter: „Ich muss um zehn zurück in der Klinik sein.“ Das wirkt echter, und die Info ist verdeckter drin. Leute wollen meistens eine Info sagen, und projezieren die in die Außenwelt - so erkläre ich mir das.
“Du kannst auch hier bleiben.”
Ich persönlich, wäre es mein Text, würde etwas sagen lassen wie: „Oh, schade.“ Da steckt die Info genauso drin - nur nicht direkt gesagt.
Ich erinnerte mich daran, dass es in der Gegend viele Restaurants und Imbisse gab. Dort wollte ich hin und alleine im Neonlicht etwas essen. Wenigstens einmal so einer sein. Ich setzte mich auf. “Besser, ich gehe.”
“Darf ich dich was fragen?”
“Immer.”
“Wolltest du mich damals nicht?”
“Es wäre nicht gut gewesen.”
Hier könntest du ihn zB auch schweigen oder sprachlos werden lassen, genauso Kommunikation, und man versteht die Info: Es wäre nicht gut gewesen.
“Hat dir das Dr. Stochowski gesagt?”
“Stochowski ist ein Arschloch.”
“Hat er?”
“Ja.”
Ich verfolgte den Rauch bis unter die Dachpaneele. “Sehen wir uns die Tage wieder?”
„Wann hast du wieder Ausgang?“
“Wenn du das möchtest.”
„Morgen Abend nicht. Aber Freitag.“
Da spielt sich das Infospiel genauso ab, willst du wieder kommen? Wenn du Bock hast?
“Möchtest du?”
“Ja.”
“Ich auch.”

Zweiter Punkt: Ich würde versuchen, noch mehr Eigenes in den Text zu bringen. Es gibt die Trope, Depressive, Medis, Drehtabak, Sex, aus meinem Erfahrungshorizont hieß genau so eine Beziehung „einen Kurschatten haben“, ich weiß nicht, ob das geläufig ist. Da würde ich, wie allgemein bei allen Themen, aufpassen, dass man die Trope an einem Punkt bricht, ein interessanter Trick ist, einzelne Elemente ins Gegenteil zu kippen, das ist jetzt sehr Handwerkskasten, aber mir hilft es gelegentlich, lass ihn oder sie manisch anstatt depressiv sein, oder sie ist sehr wohlhabend oder sehr alt oder ein Kerl. Oder lass sie nicht den Sex haben, der eine gewisse Trope ist, sondern einfach oberkörperfrei umarmt im Bett liegen, beide empfinden Heilung und Frieden in diesen halbsexuellen, aber doch auch kindlichen, innigen Umarmungen. Sind jetzt Hüftschüsse. Aber es braucht etwas Eigenes, mehr Eigenes, einen eigenen indivuduellen Charakterkern für jeden der beiden, den ich nach dem Lesen greifen und verstehen kann, wer ist sie, wer ist er? Was wollen beide? Nach was sehnen sie sich? Klischees und Tropen sind nicht schlimm, es gehört dazu, und jeder ist irgendwo ein Klischee, es gilt aber, da noch etwas Eigenes an den Figuren mitreinzugeben, Gedanken, Träume, Handlungen. Bspw dein Text über den Karneval - der Kerl war individuell, weil ich so viele seiner eigenen Gedanken mitbekam, weil er in sich ambivalent war, Träume und Ängste hatte. In Kurzprosa muss das verdichtet, als Eisbergspitze auftreten, aber es geht genauso. Das fehlt mir hier. Aber die Grundzüge sind da, das Fundament, du müsstest nur noch mal ran. Meine persönliche Meinung. Ich denke, dass du das könntest, sieh es als Anschieber.

Schöne Grüße
zigga

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi @H. Kopper,

beim ersten Lesen vor längerer Zeit hatte ich auch mehr oder weniger den Eindruck, dass die seelische Verletzlichkeit aufgesetzt klingt, also wie ein Anhängsel, um es interessant zu machen, ohne dass die Figuren das wirklich durchtragen. Jetzte geht es mir nicht mehr so, entweder wegen den Änderungen - oder weil ich mich von den Erklärungen aus den Kommentaren habe überreden lassen :lol:

Dann erinnere ich mich, dass ich bei der Version kurz nach deiner Bearbeitung fand, dass zwar wichtige Erklärungen hinzugekommen seien, das Gefüge aber nicht mehr so rund erscheint. Blöderweise hab ich inzwischen den Vergleich nicht mehr vor Augen, nützt jetzt also wohl nicht viel, das noch zu sagen, weil ich keine Stellen benennen kann.

Zwei Eindrücke sind im Vegleich zur ersten Version geblieben: (1) die Zeichung der Atmosphäre finde ich sowohl in als auch außerhalb der Wohnung gelungen. (2) Ich bringe beides - vor dem Haus und im Haus - nicht ganz harmonisch zusammen.

Zum zweiten Punkt: Der erste Absatz klingt für mich einen Tick zu sehr nach Krimi. Kann natürlich an mir liegen. Zumindest einen Satz hab ich aber für dich, der diese Assoziation vielleicht begünstigt, und den du ändern könntest:

Es dauerte bestimmt noch zehn Minuten, bis ich mir einen Ruck gab.
Diese Zeitangabe in Minuten - das ist mir zu technisch. Klar, Krimi wäre genau besehen noch mal anders: Nach genau zehn Minuten gab ich mir einen Ruck. Trotzdem: die Zahl ist mir zu wenig bildhaft.

Dann finde ich - das meine ich jetzt unabhängig von der Krimi-Assoziation - dass du auch sonst gelegentlich zu sehr darauf bedacht bist, sicherzustellen, dass man alles richtig einordnet. Hier z.B.:

Ich kannte die Gegend nicht sehr gut, aber sie hatte mich immer fasziniert.
- da machst du klar, er war schon öfter mal dort. Aber warum? Die Frage, zu der das anregt, lenkt ab, finde ich: "Immer fasziniert" und "kannte ... nicht sehr gut" beißt sich ein kleines bisschen. Nicht unmöglich, aber dann fang ich halt an zu überlegen: Was heißt das, wie oft darf er dagewesen sien, damit er das noch sagen kann, wie oft muss er dagewesen sein, damit es ihn immer fasziniert haben kann, usw. Das hat aber alles, wenn ich es richtig sehe, mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun. Warum also nicht einfach: Ich kannte die Gegend nicht sehr gut, aber sie faszinierte mich. ? Dann kann er zum ersten Mal da sein oder auch nicht. Reicht doch, oder?

Oder auch:
Im Treppenhaus roch es nach kaltem Putz, auch wenn es allem Anschein nach seit Jahrzehnten nicht mehr renoviert worden war.
- statt einfach: Im Treppenhaus roch es nach kaltem Putz, auch wenn hier seit Jahrzehnten nicht mehr renoviert worden war.

Ähnlich, aber etwas weniger entschieden:

Die Katze schien die Erschütterung wahrzunehmen.
- Ich frage mich, ob mir nicht besser gefallen würde: Die Katze nahm die Erschütterung wahr. Kann er nicht wissen, sagst du jetzt vielleicht, und wenn du es nicht sagst, wird es jemand anderes sagen. Aber doch, er sieht es an der Reaktion. Er kann sich täuschen, klar. Aber warum sollte er es nicht einfach so sehen können? Er sieht, dass die Katze abhaut und denkt sich: Aha, die spürt die Erschütterung. Gut, wie gesagt: Ganz entschieden bin ich nicht. Es klingt in der direkten Variante (ohne scheinen) besser, finde ich, aber die Frage: wie kann er das wissen? kann schon störend aufkommen.

Ah ja, und jetzt finde ich, glaube ich, auch einen Schnipsel, der in der ersten Version nicht da gewesen ist und der mir weniger gefällt:

Sie war damals immer aus etwas herausgerissen worden, wenn sie ihren Namen sagten, hatte dann leise und kurz geantwortet, sich danach wieder in ihren Kampf verzogen.
Ja, eine irgendwo wichtige Erklärung zum Hintergrund, könnte man denken, aber erklärt sie wirklich etwas? Nur dass die Frau irgendein Problem hat. Das wird aber auch so schon deutlich. Besser würde es sich fügen, denke ich, wenn da eine Beziehung zu ihm sichtbar wäre: wie hat das auf ihn gewirkt oder so. Sinngemäß - nur mal so als möglicher Gedanke -: Ich hoffte damals immer, sie würde aus ihrem Kampf herausgerissen, wenn sie ihren Namen sagten, aber sie hatte nur leise und kurz geantwortet, sich danach wieder in sich verzogen.

Übrigens: Fräulein???

Hintergrund fehlt mir stellenweise immer noch, aber vielleicht nicht generell, sondern weil ich verschiedene Elemente nicht zusammenbringe: Manches klingt danach, dass eine frühere Beziehung länger her ist: "damals", "stöhnte lauter, als ich es in Erinnerung hatte".
Auf der anderen Seite ist er vorgestern abgehauen, da haben sie sich also gesehen. Und trotzdem ist er offenbar zum ersten Mal in der Wohnung, weiß nicht, wie lange sie dort lebt und noch nicht mal, wo sie vorher gewohnt hat. Über was haben sie sich denn dann "vorgestern" unterhalten?

Und dann würde ich den letzten Satz:

Vielleicht gehe ich später einfach wieder zu ihr, dachte ich.
- unbedingt streichen. Das wird schon klar, dass da zwischen den beiden mindestens ein Vielleicht in der Luft liegt, wirkt stärker ohne.

Interessant finde ich die Diskussion dieser Stelle:

“Control …”
“Ich liebe den Film. Kennst du ihn?”
“Ian Curtis.”
“Ich fühle mich ganz genauso wie er.”
- Sicher besser ohne diese Nachfrage: "Hat er sich nicht umgebracht." Nur: Ich bin einer von denen, denen das nichts sagt, Joy Division, Ian Curtis ... Ich könnte nicht schwören, dass ich davon nie was gehört habe, aber möglich ist es. Demnach würde es mir wahrscheinlich schon helfen, einen Hinweis zu kriegen. Warum nicht neben "ganz genauso" ein Adjektiv einsetzen? Eine abgedroschene Möglichkeit, nur zur Veranschaulichung, was ich meine: "Ich fühle mich ganz genau so kaputt wie er." Vom Gehalt her dürfte das reichen, also ohne Selbstmordanspielung, auch wenn diese Lösung wörtlich umgesetzt doof wäre.
Sowieso: Ich finde meistens diese Abkürzungen, eine Stimmung alleine über einen bekannten Namen auszudrücken, nicht überzeugend. Das wirkt öfter faul als treffend. "Sie sang wie [Xyz]" - schön, aber wie singt [Xyz]? Stattdessen: "Sie sang wie [Xyz], genauso kraftvoll, genauso zerbrechlich." - damit kann ich dann was anfangen (mal vom Kitschalarm im konkreten Beispiel abgesehen), und auch wenn ich [Xyz] kennen sollte, werde ich mich mehr mitgenommen fühlen.

Gut, so weit mal. Ich hätte zwar hier und da noch was anzumerken, aber es gibt ja auch noch andere Dinge zu tun ...

Halt, ein Detail geht noch:

“Le plus beau de quartier.”
- "Le plus beau du quartier"

Schönen Gruß
erdbeerschorsch

 

Moin, so ich nochmals, damit der kurze Kommentar nicht so ganz harsch da rumsteht.

Ich denke, der Text wirkt deswegen geheimnistuerisch auf mich, weil mir die Ebene fehlt, die ganz am Ende zwar irgendwie aufgemacht wird, der Beginn ihrer Beziehung, aber das ist ja nur ein Bruchstück, das wird mir wie die Lösung präsentiert, es gibt allerdings kein Dazwischen; wie sind sie zu dem Punkt, den die Geschichte mir jetzt erzählt, überhaupt gekommen. Es wirkt so diffus, die beiden Figuren wirken diffus. Vielleicht auch der Perspektive geschuldet. Ich würde mal probieren, den Text komplett in der personalen Perspektive zu schreiben, da würde ich auch die Distanz besser verstehen, dann würde es ein wenig mehr wie bei einem Carver-Text werden, da ist diese Entfremdung zwar auch in einem absoluten und individuellen Mikrokosmos, aber die Distanz ist als Stilmittel nachvollziehbarer, wirkungsvoller. Hier bleibt mir der Erzähler in seiner eigenen narzisstischen Kränkung stecken. Warum muss es überhaupt zum Sex kommen? Wenn er selbst über seinen Sex erzählt, dann wirkt jeder Erzähler auf mich suspekt, auch bei meinen eigenen Texten denke ich mir immer, nee, oder? Das ist verfänglich, deswegen auch personal, da wirkt die Perspektive wie ein dämpfendes Element.

Der Kern, diese Verlorenheit, vielleicht auch die Unmöglichkeit echter Nähe, echter, bleibender und dauerhafter Intimität zwischen diesen beiden, das ist ein gutes Thema, aber es wird nicht etabliert. Hier in dieser Geschichte passiert einfach etwas, und dann ist das so, es hat nichts wirklich eine Konsequenz. Er könnte sich nach dem Sex irgendwie schuldig fühlen oder ausbeuterisch, oder er denkt, er lässt sie da jetzt alleine, oder stellt sich Fragen, wie und warum geht das eigentlich nicht mit uns, warum ist das so gekommen, wie es gekommen ist? Jetzt, in der neuen Version ironisiert er sich noch selbst, da sagt er, wenigstens einmal so einer sein, der im Neonlicht sitzt. DAS ist für mich, glaube ich, genau das Problem, das wirkt wie aus einem Jim Jarmusch Film entnommen, aber es gibt nicht diese Substanz. Ich kann den Figuren das alles nicht so recht glauben. Die wirken seltsam unbeleckt von allem, das passiert mir zu lapidar hintereinander, keiner im Text wehrt sich gegen die eigene Belanglosigkeit.

Gruss, Jimmy

 

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