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Dann sind ja alle da

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08.01.2024
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Anmerkungen zum Text

Der Text entstand inspiriert von Achillus Geschichte Terminus und beinhaltet klar erkennbare Anleihen daraus. Der Autor gab sein Einverständnis hierfür.
Jorinde21, Friedrichhard und ein weiterer Kommentator (komme leider nicht mehr auf den Namen) halfen mir bereits den Text zu überarbeiten. Nochmals danke dafür!

Dann sind ja alle da

Im Westen flirrte noch immer die Hitze des ausklingenden Tages über der Stadt. Colin steckte sich eine Lucky an und warf sie dann sogleich in den Rinnstein. Fest dazu entschlossen, endlich mit dem Rauchen aufzuhören, ärgerte ihn der erneute Rückfall, aber der Anspannung des bevorstehenden Treffens wegen, fiel ihm sein Vorhaben schwer. Der Ire mit den rostroten Haaren fingerte eine angebrochene Packung Nicoretten aus der Gesäßtasche seiner Jeans und steckte sich eines der Kaudragees in den Mund. Er hasste den undefinierbaren Geschmack der zähen Masse bereits, obwohl er die Dinger erst gestern gekauft hatte.

Colin stand vor seinem Wagen und blinzelte in die untergehende Sonne, als die Frau neben ihn trat.
»Siehst müde aus«, sagte sie ohne Begrüßung. Etwas vertraut Mütterliches wohnte ihrer Stimme bei.
Der Rothaarige antwortete nicht, sah sie noch nicht einmal an.

»Gut«, meinte die Frau und lächelte, »dann direkt zu den Details.«
Colin spuckte das Kaubonbon aus und wandte sich dem Auto zu. »Den Namen«, sagte er beiläufig und öffnete die Wagentür, »mehr brauche ich nicht.«
»Eric«, sagte die Frau und der Ire erstarrte mitten in der Bewegung.
Jetzt sah er sie direkt an. Ein großes Fragezeichen prangte auf seiner Stirn.
»Frag nicht«, sagte sie kopfschüttelnd und wandte sich ab.
Colin verweilte ein, zwei Sekunden bei der offenen stehenden Wagentür, dann stieg er kommentarlos ein und fuhr los.

***

Am nächsten Morgen betrat der Ire den Diner, ging an einer Reihe Tische entlang und setzte sich auf einen Platz weit hinten. Er nickte dem Mann hinter dem Tresen zu, der kurz darauf Richtung Küche verschwand. Im Diner war kaum Betrieb. In der Nähe der Tür saßen drei Arbeiter von den Docks, am Tisch neben dem Tresen frühstückten die Kellnerin und die Reinigungskraft.
»Hallo, Colin«, sagte Eric, als er an den Tisch kam. Er stellte ein Tablett mit Kaffee, Speck und Eiern vor Colin ab. »Siehst blass aus.«
Der Rothaarige griff nach der Tasse und nippte von dem Kaffee.
»Hast du zu tun?«, fragte Eric und setzte sich auf den Platz gegenüber.
Colin zog das Tablett zu sich und begann zu essen. »Hab was in Aussicht«, sagte er.
»Gut«, meinte Eric und rieb sich die Stirn, »das ist gut«
Der Ire schob sich eine Gabel mit Rührei in den Mund, kaute und schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er, »das ist es ganz und gar nicht.«
»Was meinst du?«, fragte Eric irritiert.
Colin legte die Gabel beiseite, schob den Teller von sich und blickte Eric in die Augen. »Hab sie getroffen und sie hat mir deinen Namen genannt.«
Eric lehnte sich zurück, wirkte wenig überrascht. »Da geht gerade ne Menge Scheiß ab«, sagte er und starrte auf seine Hände, die er nebeneinander auf die Tischplatte gelegt hatte. »Besser, du fragst erst gar nicht!«
»Hatte ich nicht vor«, sagte der Rothaarige und trank von dem Kaffee. »Und jetzt?«, fragte er, sah sein Gegenüber noch immer an.
»Ich könnte dir Geld geben«, sagte Eric.
»Wofür?«
Eric winkte ab, räusperte sich, wies mit dem Kinn auf die Straße hinaus.
»Du könntest abhauen«, sagte er wenig überzeugend, »den ganzen Scheiß einfach hinter dir lassen.«
Der Ire zuckte die Schultern. »Dann wird es ein anderer machen.«
Dann schwiegen die beide Männer.

Als Colin den Diner verließ, begann es zu regnen. Er zog die Kapuze über den Kopf und ging die Straße hinunter bis zur Ecke, wo sich nachts Nutten und Stricher feilboten. Im Augenblick lief Colin allein auf dem Gehsteig, trotzdem konnte er die abgerissenen Figuren der Nacht vor sich sehen, wie sich ihre dunklen Gestalten auf dem feuchten Straßenpflaster widerspiegelten.
Abhauen. Ja, der Gedanke war ihm in letzter Zeit häufiger gekommen. Und was dann?

***

Der Ire eilte die wenigen Stufen zur angelehnten Tür hinunter und ging hinein. Am Billardtisch kreidete ein drahtiger Mann sein Queue, sah kurz zu ihm her. Colin ging an ihm vorüber und lehnte sich in dessen Rücken gegen die Wand. An den Tischen hockten derbe Typen, wortkarg und mürrisch. Ein paar spielten an den Dartautomaten, am Tresen lehnte ein riesiger Kerl, der Colin seit seiner Ankunft keine Sekunde aus den Augen ließ.
»Was willst du hier?«, fragte der Hagere am Billardtisch, legte die Kreide beiseite, beugte sich über den Tisch und machte seinen Stoß.
Der Ire antwortete nicht, versuchte lediglich alle Anwesenden im Blick zu behalten.
Die Kugel schoss über das Grün und versenkte knallend eine andere in einer der Ecktaschen. Der Mann legte das Queue auf den Tisch und drehte sich zu dem Rothaarigen um. »Besser, du hast einen verdammt guten Grund, hier unaufgefordert aufzukreuzen!«
Der Riese am Tresen hatte sich zu voller Größe aufgerichtet und war zwei Schritte näher gekommen. Der Ire fixierte ihn einen Augenblick, ehe er an unbestimmte Adresse sagte: »Klara hat Eric aufgerufen.«
Der Hagere wirkte einen Moment beeindruckt, ehe sich ein Grinsen auf sein kantiges Gesicht schlich und er amüsiert meinte: »Und ausgerechnet du sollst das machen.«
Der Ire stand da und wartete ab.
»Und was willst du nun von mir?«, wollte der Mann am Billardtisch wissen.
»Dein Wort«, antwortete Colin prompt, »dass keiner deiner Leute ihn anrühren wird.«
»Mach deinen Job«, entgegnete der Hagere grinsend, »und es gibt keine Veranlassung dazu.«
»Wir wissen beide, dass das nicht passieren wird.«
»Na dann.«
Der Rothaarige senkte den Blick und nickte schnaubend mit dem Kopf. Er fixierte die dreckigen Steinfliesen und fragte: »Wo ist Richie?«
»Ich bin hier«, kam es von weiter hinten.
»Na dann sind ja alle da«, meinte Colin leise und zog den Splint aus der mitgebrachten Granate.

 

Hallo Sammis, ich habe gerade deine Geschichte gelesen und fand sie recht atmosphärisch, ich konnte mir die Schauplätze gut vorstellen und die Figuren waren ganz plastisch für mich.

Allerdings habe ich nicht genau verstanden, was Werner machen sollte. Ich habe das jetzt so vermutet, dass Werner so eine Art Berufsschläger oder Auftragskiller ist und er seinen Freund Eric aus irgendeiner Schuld die Eric hat Gewalt antun soll. Das ist jetzt aber nur gemutmaßt, ich fand es nicht so klar ersichtlich. Ein bisschen mehr Andeutung hätte mir da gefallen.

Was mich auch etwas irritiert hat waren die Namen und das Setting. Die Namen Werner und Eric schienen mir Deutsch, da hatte ich erst so Ruhrgebiets-Vibes im Kopf. Das Diner und die Arbeiter von den Docks haben mich dann aber irritiert, das klang nach Amerika für mich und das brach sich dann mit meiner Vorstellung.

Die Formulierung

Werner senkte den Blick und nickte schnaubend mit dem Kopf.
klang für mich etwas krumm, als ob der Kopf schnaubt, ich hätte das nacheinander geschehen lassen (Blick senken, schnauben, Kopf senken oder in anderer Reihenfolge).

Schöne Grüße
Philipp

 

Hallo @Sammis,

Ich habe deine ursprüngliche Geschichte ja schon kommentiert. Die Stärken sind nach wie vor dieselben. Daher möchte ich mich jetzt gar nicht wiederholen.
Durch das Überarbeiten liest sich der Text jetzt auf jeden Fall (noch) besser. Auch mit dem Titel bin ich jetzt zufrieden. ;-)
Ich kann @PhilippZ aber auch verstehen (auch wenn wir vermutlich andere Vorlieben als Leser haben). Ich mag es gerne, wenn Dinge offen bleiben, aber womöglich könntest du stellenweise mehr aus dem Text herausholen, indem du etwas mehr verrätst. Vielleicht würde da schon ein kleiner Satz in der Auto-Szene ausreichen, um anzudeuten, worum es genau geht. Vielleicht macht es den Text aber auch aus, dass man es nicht erfährt... Man fängt dann an zu grübeln...
Ich frag jetzt interessehalber einfach mal ganz direkt: Was macht denn Werner genau? Ist er wirklich ein Auftragskiller?

LG Jorinde

 
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»Und ausgerechnet du sollst das machen.«

Was mich direkt zu Anfang stört,

liebe @Sammis,

ist das (mutmaßlich unbeabsichtigte) Marketing und dann noch für eine Zichtenmarke, welche die vermeintliche Freiheit des Cowboys verherrlicht, Hilfs- und Wanderarbeiter auf den Weiden der Großgrundbesitzer und Gelegenheitskiller.

Werner steckte sich eine Marlboro an und warf sie dann sogleich in den Rinnstein.
Dazu gesellt sich dann als weiteres Charakteristikum das Possessivpronomen „sein“ auf

..., fiel ihm sein Vorhaben schwer. Werner fingerte eine angebrochene Packung Nicoretten aus der Gesäßtasche seiner Jeans und steckte sich eines der Kaudragees in den Mund.
...
Werner stand vor seinem Wagen und blinzelte in die untergehende Sonne, als die Frau neben ihn trat.
Wäre nicht erwähnenswert, wenn er Nicoretten aus der Tasche eines Anderen fingerte?

Und hier

Werner verweilte ein, zwei Sekunden bei der offenen stehenden Wagentür, dann stieg er kommentarlos ein und fuhr davon.
wäre eine eine „offenstehende“ Hose bemerkenswerter, als in einen offenen Wagen einzusteigen.

Hier

»Gut«, meinte Eric und rieb sich die Stirn, »das ist gut«
fehlt das abschließende Satzzeichen (wahlweise Abschlusspunkt oder – was der alte, grinsende Kerl hier am Bildschirm bevorzugen würde – ein Ausrufezeichen,

das sich auch fürs Erstaunen hier

Der Hagere wirkte einen Moment beeindruckt, ehe sich ein Grinsen auf sein kantiges Gesicht schlich und er amüsiert meinte: »Und ausgerechnet du sollst das machen.«
anbietet,

gleichwohl:
Nicht ungern gelesen vom

Dante Friedchen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @PhilippZ und @Jorinde21,

Grundidee ist, das alle Beteiligten auf der selben Seite stehen. Werner ein Auftragsmörder (wie all die anderen in der Kneipe), Klara die Auftraggeberin und Eric irgendwie mit Klara verbandelt, vielleicht sogar ihr Ehemann. Werner, Eric und Klara haben über das Geschäftliche hinaus ein freundschaftliches Verhältnis, und aus irgendeinem Grund will Klara nun Erics Tod.
Glaube, das man sich etwas in der Art durchaus zusammenreimen kann. Oft wurde mir vorgeworfen, dass ich alles zu sehr ausformuliere, weswegen ich mich hierbei dazu entschloss, es recht wage zu gestalten. Dem einen mags gefallen, anderen weniger.

Namen ausdenken finde ich echt öde. Meist nehme ich die erstbesten, die mir in den Sinn kommen. Aber du hast recht, hier passt das nicht ganz zusammen.


Hallo @Friedrichard,

Du hattest dich ja bereits zum Text geäußert und auch da die Marlboros angesprochen. Ganz ehrlich: Mir ist das gleich. Ich wollte nicht einfach Zigarette schreiben, wählte stattdessen die erstbeste Marke, die mir in den Sinn kam. Könnte auch jede andere sein, hat für mich keinerlei Bedeutung.

Fest dazu entschlossen, endlich mit dem Rauchen aufzuhören, ärgerte ihn der erneute Rückfall, aber der Anspannung des bevorstehenden Treffens wegen, fiel ihm das Vorhaben schwer. Werner fingerte eine angebrochene Packung Nicoretten aus der Gesäßtasche der Jeans und steckte sich eines der Kaudragees in den Mund. Er hasste den undefinierbaren Geschmack der zähen Masse bereits, obwohl er die Dinger erst gestern gekauft hatte.
Werner stand vor dem Wagen und blinzelte in die untergehende Sonne, als die Frau neben ihn trat.

Du hast natürlich recht, notwendig sind sein, seiner und seinem nicht. Nur ließt sich das mit das, der und dem wirklich schöner? Weiß nicht recht. Muss ich noch überdenken.

Die offenstehende Wagentür ist vermutlich nicht so bedeutsam, wie ein offenstehendes Hosentürl. Dennoch finde ich es hier passend, weil es den Moment der Erstarrung verdeutlicht. So von wegen zwischen Tür und Angel.

Eines der beiden Ausrufezeichen sei dir gegönnt. Gut, das ist gut, sagt er in meinen Ohren jedoch eher so dahin, als dass er es ausruft.

Beste Grüße,
Sammis

 

Liebe @Sammis,

nachdem ich die Geschichte Terminus von @Achillus überflogen habe, wird mir deine Geschichte auch klarer.
Das Hauptproblem war denke ich dass ich nicht wusste dass es ein Cyberpunk-Setting ist. Wenn das am Anfang klarer geworden wäre, dann hätte ich mir wegen der Namen auch keine Gedanken gemacht und auch keine Ruhrpott-Bilder vor dem geistigen Auge gehabt. Ich würde dann eher am Anfang das Setting noch kurz andeuten.

Schöne Grüße
Philipp

 

Hallo @Sammis!

Ich habe die Neufassung deiner Story jetzt auch gelesen (ich war der 3. Kommentator ;) ), und ich finde sie jetzt merklich straffer und rasanter. Den neuen Titel finde ich um Längen besser und feiere ihn. Da ich das Ende ja schon kannte, musste ich sofort schmunzeln, als ich er mir ins Auge fiel :D
Der Hagere hat zwar immer noch keinen Namen, soll aber wohl sowas wie eine graue Eminenz der Unterwelt sein, uns als solche funktioniert das m.E. auch.
Wieder gern gelesen!

M.D.

 

Hallo @Sammis

Du hattest die Geschichten vorher mit dem Titel "Hommage oder Plagiat" eingetragen. Ich sehe in ihr keine Täuschung oder unehrliche Absicht, also kein Plagiat, weil erstens offengelegt wird, woher einige der Sätze kommen und zweitens weil sich deine Geschichte deutlich von der Geschichte des Achilleus unterscheidet. Der Verlauf ist so verschieden, dass ich wahrscheinlich nie darauf gekommen wäre, die beiden Geschichten zu vergleichen.

Grundidee ist, das alle Beteiligten auf der selben Seite stehen. Werner ein Auftragsmörder (wie all die anderen in der Kneipe), Klara die Auftraggeberin und Eric irgendwie mit Klara verbandelt, vielleicht sogar ihr Ehemann. Werner, Eric und Klara haben über das Geschäftliche hinaus ein freundschaftliches Verhältnis, und aus irgendeinem Grund will Klara nun Erics Tod.

Wie ist das mit dem freundschaftlichen Verhältnis zwischen Klara und Eric, wenn sie ihn ermorden lassen will? - Dass Klara mit Eric befreundet sein könnte, konnte ich nicht sehen und dass sie die Ehefrau von Werner sein könnte, hätte ich ohne Beitrag unter der Geschichte (d.h. im realen Subtext) nicht angedacht. Aber selbst wenn sie die Mutter von Werner und die Tante von Eric und vielleicht auch die Schwägerin von Richie wäre, würde das am Verlauf der Geschichte wenig ändern. Klara kann viel sein. Sie könnte eine Beamtin für x-was sein. Sie könnte irgendeiner Organisation, Vereinigung oder Stiftung angehören, die x-was macht, damit x-welche Leute x-wie werden oder x-was kriegen oder x-wann Y oder Z sind. Vielleicht ist Klara aber auch jemand anderes. Vielleicht verfolgt sie als Einzel- und Privatperson ein Ziel, vielleicht ist sie psychotisch, vielleicht ist sie reich und pervers, vielleicht ist sie ausserirdisch, vielleicht … vielleicht … vielleicht …

nachdem ich die Geschichte Terminus von @Achillus überflogen habe, wird mir deine Geschichte auch klarer.
Das Hauptproblem war denke ich dass ich nicht wusste dass es ein Cyberpunk-Setting ist.

Sammis Geschichte würde dann in einer Cyberpunkt-Welt ohne Cyberpunk-Welt-Elemente spielen. Kein Raumgleiter, keine Hologramme, keine Kommunikatoren … Ich denke, dass die Geschichte von Achillus und die Geschichte von Sammis in zwei verschiedenen Welten spielen. Das ist ein Punkt, in dem sich diese Geschichten deutlich unterscheiden. Der wahrscheinlich grösste Unterschied ist der Schluss. Achilles Schluss wirkt glücksverheissend indessen der Schluss von Sammis bitter genannt werden könnte. Ein schwieriger zu fassender Unterschied ist meiner Ansicht nach der Erzählweise geschuldet. Sammis Erzählweise ist knapp, indessen Achilles breiter erzählt. Durch das mehr in die Breite schweifende Erzählen wirkt die erzählte Welt voller, fliessender und umfassender. Überfluss ist, so denke ich, nicht selbstredend überflüssig. Ob man immer alles auf knapp trimmen will oder muss, ist eine berechtigte Frage. Der mit Fleiss und Ehrgeiz verknappte und durchgestaltete Stil kann ziemlich hübsch, doch leider, wenn man dabei zu weit geht, auch steif, eintönig und vor allem eingeschränkt wirken. Ist doch so, nicht wahr?

Wünsche noch einen schönen Sonntag und Gruss
teoma

 

Hallo, @teoma!

Ich stimme dir zu, wer Klara ist und in welchem Verhältnis sie zu Eric steht, geht aus dem Text nicht klar hervor. Wollte mit meiner Anmerkung lediglich zum Ausdruck bringen, was mir beim Schreiben im Kopf umher ging.

Sehe meine Geschichte nicht in einer Cyberpunk-Welt spielen. Würde sie eher im Chicago der 70ger oder Ähnlichem ansiedeln.

Breit zu erzählen, wie du es nennst, will gekonnt sein. Ansonsten besteht doch die Gefahr, dass aus Überfluss Überdruss wird. Nicht meine Stärke. Ob meine eher knappe Art zu erzählen steif und eintönig ist, möge jeder für sich entscheiden.

Ich danke dir jedenfalls fürs Lesen und Kommentieren!

Gruß,
Sammis

 

Hallo @Sammis,

ich falle gleich mit der Tür ins Haus:

Der Satz ist zwar nicht lang, aber unnötig verwurschtelt:

Fest dazu entschlossen, endlich mit dem Rauchen aufzuhören, ärgerte ihn der erneute Rückfall, aber der Anspannung des bevorstehenden Treffens wegen, fiel ihm sein Vorhaben schwer.

Am Anfang 'Wernert' es sehr, Werner tut dies, Werner tut das:
Werner steckte

Werner fingerte

Werner stand
usw.

Ich hatte etwas Mühe mir zusammenzureimen, um was es in dem Text geht. Vor allem suche ich vergeblich nach der Motivation für die Tat (immerhin geht es auch um eine Selbsttötung). Die Idee, Grundidee so einer 'Versammlung', die dann in einem gewaltsamen Finale endet, ist durchaus ansprechend. Da ist dir auch eine stimmungsvolle Situationsbeschreibung gelungen.

Vielleicht kann man noch etwas Herausstellen, um welche Örtlichkeit es sich handelt: Abgesehen von dem Diner (den es namentlich auch in Deutschland geben könnte), ist kein starker Bezug zu den USA gegeben.

Beste Grüße,

Woltochinon

 

Hallo, @Woltochinon!

Es Wernert in der Tat. War mir bisher gar nicht aufgefallen. Habe ein paar davon tilgen können. Viele jedoch nicht, damit es eindeutig bleibt. Könnte dem guten Mann einen Nachnamen verpassen und wechseln. Scheint mir jedoch unpassend.

Finde schon, dass sich trotz aller Knappheit herauslesen lässt, warum er das tut. Er hat ein freundschaftliches Verhältnis zu dem Mann und möchte nicht, dass er getötet wird. Schon gar nicht, durch die eigene Hand. Warum er selbst mit hopps geht? Finde auch das klingt an. E ist dies Leben leid und sieht keine echte Alternative.
Gut möglich, dass das alles zu dünn erzählt wird. Wollte bewusst wage bleiben. Daher auch keine näheren Ortsangaben.

Danke dir für deine Zeit!

Gruß,
Sammis

 

Hallo @Sammis ,

die Einleitung in der du direkt die drei Pfeiler der Geschichte, aufgeteilt auf drei aneinander folgenden Sätzen beleuchtest, fand ich eine gelungene Einladung sich zu setzen und die Geschichte zu lesen. Besonders durch den letzten Satz, der einen Hinweis auf das Dilemma von Werner und seinem bevorstehendem Treffen gibt, veranlasst der Figur weiter zu folgen.

Mit einer schnellen Einleitung endet die Geschichte ebenso mit einem, im wahrsten Sinne des Wortes, schnellem Ende, was mir persönlich gefallen hat.

Ich hatte Spaß die Geschichte zu lesen!

 

Hallo @Hirschkäfer!

Es tut gut, auch einmal uneingeschränkt wohlwollende Worte zu lesen!
Es freut mich sehr, dass die Geschichte dich unterhalten hat.
Vielen Dank für deine Zeit und das Lob!

Gruß,
Sammis

 

Hallo liebe @Sammis,

ich bins noch einmal.

Habe ein paar davon tilgen können. Viele jedoch nicht, damit es eindeutig bleibt.
Ja, das ist immer so eine Sache des Abwägens. Letztlich ist, wie ich schon an anderer Stelle sagte) wichtig, dass der Inhalt (und die Lesbarkeit) erhalten bleiben.

Finde schon, dass sich trotz aller Knappheit herauslesen lässt, warum er das tut. Er hat ein freundschaftliches Verhältnis zu dem Mann und möchte nicht, dass er getötet wird.
Das fand ich auch, hatte halt nur etwas Mühe damit (du kannst das dem Leser bewusst 'zumuten' :D, da gibt es ganz andere Texte.:cool:


Warum er selbst mit hopps geht? Finde auch das klingt an. E ist dies Leben leid und sieht keine echte Alternative.
Das ist mir zu unspezifisch. Das "Leben leid" sein ist so eine Floskel - es bedarf schon einer starken Verzweiflung, um sich das Leben nehmen zu können. Generell wird mir zu leichtfertig mit dem Motiv Suizid umgegangen (oft, damit eine vermeintliche Tiefe erzeugt wird). Das mal als allgemeine Aussage.

Wünsche dir weiterhin viel Spaß beim Schreiben, danke für die gute Unterhaltung.

LG,

Woltochinon

 

Hallo @Woltochinon,

ich auch noch mal.

Viele Jahre suchte ich gedanklich nach einem Schlupfloch, durch welches Leon hätte entkommen können. Damit dies Meisterwerk weitergeführt werden könnte.
„This is from Mathilda.“ Ab in die Zeitkapsel und …
Deiner Anmerkung zum Suizid stimme ich zu. Da braucht es vermutlich mehr, als lebensmüde zu sein und den Wunsch, einen Freund vor dem Tod bewahren zu wollen.

Werner soll leben!
Was meinst du? Soll ich das oben anfügen oder ist das hanebüchen?
Mannomann, in fünf kurzen Absätzen, fünf weitere Werners.

Einundzwanzig.
Ihm brach der Schweiß aus. Werner war klar, dass das nicht glimpflich ausgehen würde.
Im Blick des Hageren lag etwas, als wüsste er, was nun gleich geschehen würde.

Zweiundzwanzig.
»Lust auf ein Tänzchen?«, fragte er an den Riesen gewandt und brachte sich unverkenbar in Kampfpose. Das der monströse Kerl eine Weste trug, war Werner sogleich aufgefallen.

Dreiundzwanzig.
Der Riese ließ sich nicht zweimal bitten. Mit der Faust voraus kam er auf ihn zu. Werner steckte den Schlag ein, packte den Arm des Mannes und riss ihn mit sich zu Boden. Zuvor hatte er die Granate nach hinten auf den Billardtisch geworfen.
Der Hagere rief etwas, das er nicht verstand. Werner hoffte, dass er die massive Bauweise des Tisches nicht überschätzt hatte und ihm die Weste des Riesen irgendwie Schutz bieten würde. Dann brach rundum das Chaos aus.

Wüsche dir ebenso viel Freude beim Schreiben und Lesen!

Gruß,
Sammis

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Sammis,

danke für deine Replik!
Jetzt wird es interessant -

Werner soll leben!

eine gute Entscheidung. Das ist ja einer der magischen Aspekte des Schreibens, dass der Autor allmächtig ist, über Glück und Unglück, Leben und Tod entscheiden kann.


„This is from Mathilda.“ Ab in die Zeitkapsel und …

Das ist eine etwas verrückte Wendung, würde das Ganze in Richtung 'Ätsch, reingelegt' verschieben. Denke, du hast den Text ernster ausgelegt.

Werner hoffte, dass er die massive Bauweise des Tisches nicht überschätzt hatte und ihm die Weste des Riesen irgendwie Schutz bieten würde.
Dieser Schluss kommt mir zu auf 'Lebensrettung' konstruiert vor.

Gemein, gell, sämtliche Auswege zuzuschütten ...

Okay, noch etwas hoffentlich Konstruktives, manchmal muss man etwas Vorhandenes revidieren:

Werner senkte den Blick und nickte schnaubend mit dem Kopf. Er fixierte die dreckigen Steinfliesen und fragte: »Wo ist Richie?«
»Ich bin hier«, kam es von weiter hinten.
»Na dann sind ja alle da«, meinte Werner leise.

Misstrauisch, aber auch voller Erwartung starrten ihn die Typen an.

„Und, nochmal: Was willst du hier?“

„Die Sache beenden.“


Dann präsentiert Werner die Fernbedienung die er vor wenigen Sekunden gedrückt hat, stülpt sich die Gasmaske über, die in seinem Hoodie versteckt war. Man hört ein diabolisches Zischen von der Decke …

Ich habe das bewusst nicht ausformuliert, soll deine Geschichte bleiben, vielleicht gefällt dir diese Richtung (so weit ich weiß, gibt es Gas, dass sehr schnell wirkt).

Natürlich kann er auch eine Knarre aus dem Ärmel ziehen und losballern. Von einer Weste geschützt hätte er mehr Chancen als mit der Handgranate. Er macht noch eine lakonische Bemerkung, spuckt aus, geht.
-
Vielleicht kannst du Werner noch irgendeine Eigenschaft zuschreiben, dann kannst du anstelle von Werner 'der Rothaarige' oder so etwas schreiben.

Liebe Grüße,

Woltochinon

 

Hallo @Woltochinon!

Wenn Zeit ist, werde ich Colins (Werners) Leben retten. Arbeite aktuell an einem umfangreicheren Projekt, das hat derzeit Vorrang.

Die Idee mit der Haarfarbe ist klasse! Eigentlich auf der Hand liegend, nur manchmal kommt man einfach nicht drauf. Danke dafür! Aus Werner wurde nun der rothaarige Ire Colin.

Gruß,
Sammis

 

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