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Das Lachen

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09.09.2007
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Das Lachen

Der Wunsch ihrer Schwester
oder
Das verlorene Lachen

Katherine von Weicken mochte es nicht, wenn man ihr wiedersprach. Sie duldete kein schlechtes Benehmen und mahnte ihre Dienstboten zur Sauberkeit und
Höflichkeit. Katherine war eine Frau, die nichts aus der Fassung bringen konnte. Die Paparazzies verloren schnell an ihr die Interesse, denn sie machte
nie etwas Unanständiges oder Verbotenes.
Doch heute war Katherine von Weicken, nicht die Katherine von Weicken, die jeder kannte. „Lass ihn nicht herein, Melly! Sag ihm, dass ich nicht da bin oder noch besser, dass ich sehr krank bin!“ . Melly, das Zimmermädchen, runzelte ihre Stirn. So hatte sie ihre Chefin noch nie erlebt. „Aber Frau von Weicken. Er wartet bereits im Foyer auf sie!“. Katherine stieß einen spitzen Schrei aus. Dann sank sie in ihren weichen Ohrensessel hinab. Schon nach ein paar Sekunden, hatte sie sich wieder gefasst und befahl mit einer kalten Stimme, die jeder von ihr gewöhnt war: „Dann lass ihn hereinkommen!“ Fast im selben Augeblick kam er herein. Er hatte das Gesprächbelauscht, denn er lächelte spöttisch als er Melly herausschickte. „Nun Katherine“, räusperte er sich während er sich auf den zweiten Sessel setzte und aus einem goldenen Etui eine Zigarre rausholte: „Die Zeit ist um. Du kennst das Testament... Ich habe sie natürlich gleich mitgebracht!“ Katherine sah ihn mit einen vernichtendem Blick an: „Ich habe gehofft du hast es vergessen, Joseph!“. Dieser lachte, während er an einer dicken Zigarre zog. „Das hättest du wohl gerne. Nein, deine Nichte erwartet dich schon. Und bevor du mich jetzt beschimpfen willst, denke daran. Es war ihr letzter Wille, ihr Testament, nicht meines. Es ist ja nur für drei Jahre!“. Er lachte wieder. Doch als er Katherines Gesicht sah, fügte er hinzu: „Denk daran, über Tote redet man nicht schlecht. Selbst du nicht!“. Er stand auf und drückte die Zigarre in einem goldenen Aschenbecher aus. „Wir sehen uns spätestens in drei Jahren. Auf Wiedersehen!“. „Hoffentlich nicht!“, murmelte sie.
Katherine schaute aus dem Fenster. Ihr gepflegter, französischer Garten machte ihr immer wieder Freude, wenn sie ihn ansah. Dort die schönen grünen... Dann sah sie sie. Dort auf ihrem perfekten Rasen stand sie. Was heißt stand? Sie wirbelte dort herum, tanzte und lachte dort, auf ihrem perfekten, tiefgrünen Rasen. Zwischen dem Hibiskus. Uns das schlimmste war, sie hatte sie sofort gesehen. Diese Ähnlichkeit. Diese verdammte Ähnlichkeit, die dieses Miststück mit ihr hatte. Katherine von Weicken stöhnte. Dies war der schrecklichste Tag in ihrem Leben. Ein Tag, der weder perfekt, noch normal war. Schrecklich! War es wirklich Susans letzter Wunsch gewesen, dass ihr Kind drei Jahre bei ihr wohnte? Ihr das Leben zerstörte? Sie stampfte aus dem Zimmer. Melly rannte ihr entgegen: „Oh sie ist ja so entzückend, so ein kleiner Goldschatz!“. „Ich erinnere mich weder daran dich nach deiner Meinung gefragt zu haben, noch dir erlaubt zu haben hier rumzuschreien!“, entgegnete Katherine während sie zum Garten marschierte. Jetzt würde sie es diesem Gör aber mal zeigen. Sie würde ihr vorrechnen, wie teuer dieser kostbare Rasen war, auf dem sie gerade herumtrampelte. Was erlaubte die sich eigentlich? Herzukommen, ihr Leben durcheinander zu bringen, ihr Imperium zu zerstören und dann wieder nach drei Jahren gehen um sie in ihrer zerstörten und liebevollen aufgebauten Welt alleine zu lassen? In dem Chaos, was sie anrichten würde. Nein, so ging das nicht. Dieses verdammte Miststück. „Tante Kathi! Schau mal!“, rief das Miststück. Tante Kathi? Katherine stutzte. Tante Kathi... Eigentlich klang das gar nicht so schlecht.
Jetzt kam sie. Sie hatte ihre Haare, dieselben Augen. Sie kam auf sie zugerannt... Auf ihrem Rasen! Plötzlich umarmten sie zwei kleine Kinderhände. „Ich bin froh hier zu sein, Tante Kathi. Onkel Joseph war soo streng zu mir! Du siehst mehr lieb aus als er!“. „Lieber aus, heißt das!“, verbesserte Katherine sie. Plötzlich stutzte sie. Hatte dieses Gör gerade gesagt, sie sähe lieb aus? Hatte das überhaupt schon mal jemand zu ihr gesagt? Sie konnte sich daran jedenfalls nicht erinnern. Luisa lachte und nahm ihre Hand: „Wusstest du, dass es dort ein Vogelnest gibt?“. Katherine von Weicken lachte plötzlich. Sie wusste nicht warum, aber sie lachte. Sie wusste nicht, dass sie auf ihrem französischen Rasen stand, zum ersten Mal und auf einer Tulpe herumtrampelte. Sie wusste auch nicht, dass Lachen so befreiend wirkte. Und sie wusste nicht, dass sie von ihren Dienstboten beobachtet wurde. „Lacht sie wirklich?“, flüsterte Melly. Die anderen nickten: „Ja, sie lacht zum ersten Mal seit zwanzig Jahren!“

 

Hallo Prinzessin91,

ich finde, deine Geschichte hätte sich noch ausbauen lassen.
Warum hat Katherine seit 20 Jahren nicht mehr gelacht?
Susan ist wohl ihre Schwester. Und Joseph ihr Bruder? Was für ein Verhältnis hat und hatte sie zu den beiden? Warum wollte Susan, dass das Mädchen zu ihr kommt und warum grade für 3 Jahre?
Was für Empfindungen löst das Mädchen bei ihr aus und wo ist der Kackpunkt an dem sie ihre Fröhlichkeit wiederfindet?
Witzig fand ich die Geschichte leider nicht, vlt. überarbeitest du sie noch mal?

Liebe Grüße
pina colada

 

Hallo Prinzessin91,

eigentlich finde ich die Geschichte eher traurig als lustig. Eine Frau, die aus irgendwelchen Gründen das Lachen verlernt und durch ein Kind wiedergewinnt hat eher etwas dramatisches (wenn auch mit positivem Ende).

Mir fehlt auch die Erklärung warum sie das Lachen verlernt hat. Aus der Geschichte geht hervor, dass es nichts mit dem Tod der Schwester zu tun hatte. Aber wäre das nicht sinnvoller? Die geliebte Schwester stirbt, nimmt das Lachen mit und ihr wird es durch das Kind wiedergegeben.

Ist ein bekanntes Thema, würde aber in diese Geschichte passen.

Liebe Grüsse

Ourewällerin

 

Hey, erst mal danke für eure kritik.
ich wollte die geschiche kurz haben, dass man nicht die lust beim lesen verliert. sie sollte einfach "knackig" sein.
ich habe extra nicht alles genau beschrieben und erklärt. ich möchte, dass der leser sich in die personen hineinversetzt und sich selber die fragen beantworten kann, die ihm offen stehen. ich möchte, dass manche fragen offen bleiben und so die leute zum nachdenken anregen. sie sollen vllt über die geschichte diskutieren. ich finde es spannend, wie die leute meine gschichte interpretieren. warum hat diese frau so lange nicht mehr gelacht?? ich möchte, dass die leute, die die geshichte lesen sich selber antworten ausdenken können. vllt hat sie so viel gearbeitet, vllt....
ich möchte über kein bekanntes thema schreiben. ich möchte mich selbst verwirklichen, meinen eigenen stil finden.
sorry die rubrik habe ich wirklich verwechselt. wie schon so oft

 

Hallo noch mal,

wenn du willst, dass die Leser sich in deine Protagonisten hineinversetzen, musst du sie ihm aber auch etwas näher bringen. Klar muss nicht alles genau vorgekaut werden aber zum Beispiel durch Rückblenden hättest du Hinweise geben können, auf die bezogen der Leser dann interpretiert. So kann man keine Nähe zu deinen Personen aufbauen, sie sind zu beliebig, als das man was in die Geschichte reininterpretieren kann.
Nichts für ungut.
pina

 

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