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Der Autor als Landwirt

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18.07.2017
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Der Autor als Landwirt

Es verging einige Zeit, bevor ich ihn wieder besuchte. Inzwischen lebte er in jener kleinen Ortschaft, in welcher ihm seine Mutter ein Haus hinterlassen, und wo er auch seine Kindheit und Jugendzeit verbrachte hatte.
Er und ich fuhren mit seinem rostbraunen Coupé – das innen genauso verstaubt war wie außen – spazieren. Hin und wieder hielt Erich das Auto am Straßenrand an, ließ seinen Blick für einige Sekunden über die Straße wandern und erzählte mir dann von früher.
„Dort drüben stand das große Postgebäude, wo mein Vater arbeitete. Es war die Zentralstelle für alle Ortschaften im Umkreis von 40 Kilometern.“ Ich folgte seinem Blick, und dort, wo man ein großes Gebäude mit regem Treiben vermutete, stand ein einfaches Einfamilienhaus mit grauem Verputz. Im Vorgarten wuchsen hohe Nadelbäume, und der von ihnen geworfene Schatten fiel fast über die gesamte Straßenbreite.
Gedankenverloren blickte mein Freund auf das Haus. Was mochte wohl in ihm vorgehen? Er hatte sich stark verändert, seit ich ihn das letzte Mal sah. Ein Gegenwind schien ihn erfasst zu haben. Vom Lebemann, der Wein, Weib und Gesang stetig suchte; vom bis in die Morgenstunden arbeitenden Autor, der ein Buch nach dem anderen veröffentlichte, dem die begeisterte Leserschaft ein Werk nach dem anderen aus der Hand riss, der immer eine wahnwitzige Geschichte zu erzählen wusste, der ein Abenteuer nach dem anderen magisch anzog; – aus diesem Mann war nun ein ruhiger, einsamer Landwirt in einer kleinen Ortschaft weitab vom kulturellen Trubel geworden.
Ich staunte auch nicht schlecht ob seiner Figur: sein einstmals kugeliger Bauch war abgeflacht, und seine abgetragene Hose legte sich so über die Beine, dass die muskelbepackten Oberschenkel zur Geltung kamen. Auf seinen entblößten Unterarmen war jede Sehne und jeder Muskelbauch so stark ausgeprägt und sein Gesicht dabei so ernst, dass man beinahe vor ihm zurückschrecken musste. Neben seiner landwirtschaftlichen Tätigkeit stemmte er am Morgen und des Abends Gewichte, immer mit Blick auf seine Felder. Auch rührte er keinen Tropfen Alkohol mehr an und schrieb nur hin und wieder an einer Geschichte, welche aber oft nur für kleine Kreise bestimmt war. Ich war voller Repekt für diesen Mann – was hatte ihn wohl dazu bewegt, sein Leben derart umzukrempeln?
Langsam fuhren wir weiter und bei der engen Linkskurve kurz vor dem Ortsende wechselten zwei Männer vor uns über die Straße. Wir hatten die Fenster heruntergekurbelt und konnten so gut verstehen, was draußen gesprochen wurde. „Ja, du musst den Boden gut düngen, dann hast' den besten Ertrag, verstehst Du?“, warf der vordere, älter wirkende Mann, seinem jüngeren Begleiter zu. Dieser nickte nur bejahend.
Erich schüttelte den Kopf. „Diese Tölpel werden wohl nie verstehen, dass der Boden von den Ausscheidungen des eigenen Mikrobioms am besten lebt. Mit Düngemittel machst du nur das Mikrobiom kaputt und ja, du erzielst ein schnelles Wachstum, aber um welchen Preis? Du musst dann ständig düngen und der Boden wird immer lebloser. Es ist besser, das Mikrobiom zu erhalten und zu pflegen. Es ist kreisförmig angeordnet, überall, auch am Körper des Menschen. Diese Kreise überlappen sich und können so Informationen untereinander austauschen. Es ist ein richtiges Wunderwerk.“
Glückselig und verträumt blickte er jetzt drein. Ja, so kannte ich ihn. Der Poet schlummert noch immer tief in dir, alter Freund, dachte ich still bei mir.

 
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Hallo leomayer,

ich sag es gleich am Anfang: Für mich ist der Text leider nichts.

Zudem verstehe ich nicht, dass du direkt zwei neue Texte postest ohne die Fehler im erstens zu korrigieren, die dir Chris Stone tags zuvor aufgezeigt hat - und diese sogar wiederholst.
Da ich nicht weiß, ob du überhaupt ernsthaft an der Überarbeitung deiner Texte interessiert bist, hier nur ein kurzes Feedback:

Es verging einige Zeit, bevor ich ihn wieder besuchte. Inzwischen lebte er in jener kleinen Ortschaft, in welcher ihm seine Mutter ein Haus hinterlassen hatte, und wo er auch seine Kindheit und Jugendzeit verbracht hatte.
Wir fuhren mit seinem rostbraunen Coupé --- das innen wohl genauso verstaubt war wie aussen --- spazieren.

Der erste Satz gefällt mir. Er möchte jemanden nach langer Zeit wieder besuchen. Macht sofort neugierig.

Doch leider liest es sich für mich so, dass der Prota mit jemandem im Auto zu der Person hinfährt, die er besuchen will. Du meinst aber sicher, dass die andere Person im Auto bereits die Person ist, die der Prota besuchen wollte, richtig? Dann solltest du das klarer herausstellen.

Zu den dreifachen Gedankenstrichen hat ja Chris Stone schon in deinem anderen Text was zu gesagt …

Außerdem:

Wir fuhren mit seinem rostbraunen Coupé --- das innen wohl genauso verstaubt war wie aussen --- spazieren.
Warum „innen wohl so verstaubt wie aussen“? Dieses „wohl“ ist hier falsch; es suggeriert, dass er es nicht weiß. Entweder es ist außen staubig oder nicht. Er muss es doch wissen, schließlich ist er doch ins Auto eingestiegen und hat es von außen gesehen.

Hin und wieder parkte Erich das Auto ein, ließ seinen Blick für einige Sekunden durch die Straße wandern und erzählte mir dann von früher.
Hier auch wieder eine so merkwürdige Formulierung:
„Er parkt das Auto ein.“ Im Parkhaus, in der Parkbucht, auf dem Stellplatz?
Ich würde schreiben: „Hin und wieder hielt Erich das Auto am Straßenrand an“ o.ä.

Auch hier:

seinen Blick für einige Sekunden durch die Straße
Durch die Straße blicken kann man nicht. Entweder „durch die Straßen“ oder „über die Straße“

"Dort drüben stand das große Postgebäude, wo mein Vater arbeitete. Es war die Zentralstelle für alle Ortschaften im Umkreis von 40 Kilometern."
Anführungszeichen anstatt Hochkommata (hast du überall):
„Dort drüben stand das große Postgebäude, wo mein Vater arbeitete. Es war die Zentralstelle für alle Ortschaften im Umkreis von 40 Kilometern.“

Im Vorgarten wuchsen hohe Nadelbäume, und der von Ihnen geworfene Schatten fiel fast bis zu anderen Straßenseite, auf der wir uns gerade befanden.
Hier stimmt die Perspektive nicht. Die beiden befinden ich doch auf einer bestimmten Straßenseite (ich vermute mal auf der rechten Fahrbahn). Warum ist hier von der anderen Straßenseite die Rede, auf der sich sich befinden sollen?
und schrieb nur hie und wieder an einer Geschichte, welche aber oft nur für kleine Kreise bestimmt waren.
hin und wieder
bestimmt war (eine Geschichte)

Auf seine entblößten Unterarmen war jede Sehne und jeder Muskelbauch so stark ausgeprägt
Was ist ein Muskelbauch auf der Sehne (EDIT: auf dem Unterarm)?

Dann das Ende: Wie können sie im Auto genau verstehen, was die beiden Männer auf der Straße sprechen?
Und dann fachsimpelt der Autor/Landwirt über Mikrobioms und der Prota erkennt den schlummernden Poeten in ihm. Ende.
Das ist mir leider zu wenig.
Vielleicht gibt es ja andere Leser, dir mehr mit deinem Text anfangen können.

Gute Grüße,
GoMusic

 

Hi GoMusic, vielen Dank für Deine Kritik und Zeit!

Verärgert hat mich, dass Du Dir sofort ein Vorurteil über mich bildest, nur weil ich meinen ersten Text (noch) nicht korrigiert hatte. Die Nachricht von Chris wurde am 10.12. geschrieben, und heute früh - also am 11.12. - habe ich sofort meine neuen Texte online gestellt; erst danach ist mir aufgefallen, dass meine erste Geschichte kommentiert wurde, worauf ich gleich reagiert habe.

Zum Text: die von Dir beschriebenen Ungereimtheiten und Fehler konnte ich gut nachvollziehen und habe ich bis auf den Letzten korrigiert; was meinst Du mit "Was ist ein Muskelbauch auf der Sehne?"

Danke und LG

 

Verärgert hat mich, dass Du Dir sofort ein Vorurteil über mich bildest, nur weil ich meinen ersten Text (noch) nicht korrigiert hatte. Die Nachricht von Chris wurde am 10.12. geschrieben, und heute früh - also am 11.12. - habe ich sofort meine neuen Texte online gestellt; erst danach ist mir aufgefallen, dass meine erste Geschichte kommentiert wurde, worauf ich gleich reagiert habe.

Hi,

nun, du bist ja schon ein halbes Jahr bei den Wortkriegern und solltest mitbekommen haben, dass man zuerst auf Antworten von Kommentatoren reagiert und bisherige Texte zunächst korrigiert, bevor man neue postet. :Pfeif:
Ich könnte jetzt auch sagen, ich wäre darüber verärgert, auch, dass du sofort zwei neue Texte innerhalb von zwei Minuten gepostet hast, was auch nicht unbedingt empfohlen wird. Tue ich aber nicht.

Gefreut habe ich mich vielmehr, dass du diesen Text hier überarbeitet hast, alles präziser formuliert hast. (Das mit der Sehne habe ich anschließend geändert, siehe EDIT.)

Der Text hat durch die Überarbeitung gewonnen. :thumbsup:

Wünsche dir noch viel Spaß hier.

Gute Grüße, GoMusic

 
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Inzwischen lebte er in jener kleinen Ortschaft, in welcher ihm seine Mutter ein Haus hinterlassen hatte, und wo er auch seine Kindheit und Jugendzeit verbracht hatte.
Schon hier,

leomayer,

lässt sich durch einfaches Möbelrücken ein "haben" und ein Komma einsparen, etwa der Art "Inzwischen lebte er in jener kleinen Ortschaft, in welcher ihm seine Mutter ein Haus hinterlassen hatte und wo er auch seine Kindheit und Jugendzeit verbrachte",

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!

Dass der nächste Satz schon den ersten Flüchtigkeitsfehler aufweist, lässt mich einiges mehr befürchten

Er und ich fuhren mit seinem rostbraunen Coupé – das innen genauso verstaubt war wie aussen – spazieren.
"außen" mit ß, dass Du durchaus kennst und die Tastatur auch aufweist, spätestens hier
... am Straßenrand an, ließ ...

Wenn man das Ende eines Relativsatzes korrekt setzt, sollte man wissen, dass dieser Nebensatz auch einen Anfang hat
Ich folgte seinem Blick, und dort[,] wo man ein großes Gebäude mit regem Treiben vermutete, stand ein einfaches Einfamilienhaus mit grauem Verputz.

Gute Umgangsformen zu pflegen, ist eine feine Sache. Nur die Höflichkeitsform gegenüber Nadelbäumen zu nutzen ist eine nutzlose Übertreibung
Im Vorgarten wuchsen hohe Nadelbäume, und der von hnen geworfene Schatten fiel fast über die ganze Straße.
wobei ich bezweifel, dass der Schatten über die "ganze" Straße fiel, sondern bestenfalls über die Breite der Straße ... Wie ich auch eine menschliche Veränderung mit den Worten
Ein Gegenwind schien ihn erfasst zu haben.
für übertrieben halte, die dann in unfreiwilliger Komik endet
... vom bis in die Morgenstunden arbeitenden Autor, der ein Buch nach dem anderen veröffentlichte, dem die begeisterte Leserschaft ein Werk nach dem anderen aus der Hand fraß, ...
Hoffentlich ist die Hand noch dran!

Und es kommt dann doch eine schöne Formulierung

Ich staunte auch nicht schlecht ob seiner Figur:
die mich hoffen lässt, bis die Fälle-Falle ausgerechnet zuschnappt
Auf seine[n] entblößten Unterarmen war jede Sehne und jeder Muskelbauch so stark ausgeprägt ...

... , dass der Boden von den Ausscheidungen des eigenen Mikrobioms am Besten lebt.
"Mikrobion" (schon die griechsche Urform endet auf n!), kommt gleich noch mal vor
"am besten", einfacher Superlativ von gut

Gruß

Friedel

 

nun, du bist ja schon ein halbes Jahr bei den Wortkriegern und solltest mitbekommen haben, dass man zuerst auf Antworten von Kommentatoren reagiert und bisherige Texte zunächst korrigiert, bevor man neue postet. :Pfeif:
Ich könnte jetzt auch sagen, ich wäre darüber verärgert, auch, dass du sofort zwei neue Texte innerhalb von zwei Minuten gepostet hast, was auch nicht unbedingt empfohlen wird. Tue ich aber nicht.
GoMusic: wie behält man hier im Forum die Kommentare zu seinen eigenen Texten im Überblick? Eine Benachrichtigung erhält man ja scheinbar nur bei Zitaten oder Nennung des eigenen Benutzernamens (mit führendem @). Z.B. bilde ich mir ein, keine Benachrichtigung über meinen Kirchen-Text gesehen zu haben, weil die entsprechenden Merkmale in der Antwort fehlen...?

Deinen Hinweis mit der Sehne/Muskelbauch/Unterarm verstehe ich leider noch nicht. Prinzipiell gibt es am Unterarm nicht nur Sehnen, sondern auch Muskelbäuche, speziell am oberen UA-Drittel im Bereich des Ellbogens.

Danke und LG

 

Hallo leomayer,

wie behält man hier im Forum die Kommentare zu seinen eigenen Texten im Überblick?
Du kannst das im Benutzerkonto einstellen.

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Deinen Hinweis mit der Sehne/Muskelbauch/Unterarm verstehe ich leider noch nicht. Prinzipiell gibt es am Unterarm nicht nur Sehnen, sondern auch Muskelbäuche, speziell am oberen UA-Drittel im Bereich des Ellbogens.
Ich habe mich bloß gefragt, was ein Muskelbauch auf dem Unterarm ist. Jetzt weiß ich Bescheid. Ich kannte diesen Begriff nicht und ich persönlich finde das zu detailliert/zu sehr "Fachsprache". Ist aber wohl eher mein Problem.
Wenn andere Leser da nichts zu sagen, kennen sie das wohl alle ;)

Gute Grüße,
GoMusic

 

Hi GoMusic, Danke für die Hilfe bzgl. den Einstellungen. Habe dies jetzt geändert und verpasse so hoffentlich keine Kommentare mehr , die zu meinen Texten gemacht werden! Verstehe jetzt auch das Problem mit dem "Muskelbauch"; möchte das aber so stehenlassen da evtl. interessierte Leser den Begriff nachschlagen können und so den Horizont erweitern können :)

 

Hallo leomayer,

hmm ... Okay, ich verstehe, was du hier zum Thema "Gegenwind" sagen willst. Da ist ein Typ, ein erfolgreicher Autor, ein sogenannter Bonvivant, der sich plötzlich all den kulturellen Zwängen entzieht und Wirt wird. Leider wird mir das eben einfach alles nur erzählt. Vielleicht wäre es lebendiger, wenn da ein Dialog zwischen den beiden entsteht, wenn die Veränderung des Freundes anhand bestimmter Situationen gezeigt wird. So ist es eben für mich leider nur eine kurze Abhandlung, bei der ich nicht mitfiebere oder mitfühle oder sonst irgendeine Emotion in mir ausgelöst wird.

Um zu dem Thema "Muskelbauch" noch etwas beizutragen, mir ging es so wie GoMusic, ich konnte mit dieser Beschreibung leider nichts anfangen. Und ich denke, es wird bereits in den Sätzen davor klar, dass der Mann sich körperlich krass verändert hat, ich würde das vielleicht eh noch verknappen.

Du schreibst zwar:

Verstehe jetzt auch das Problem mit dem "Muskelbauch"; möchte das aber so stehenlassen da evtl. interessierte Leser den Begriff nachschlagen können und so den Horizont erweitern können
Aber dazu möchte ich dir sagen - nur meine Meinung - nein, das hat meinen Horizont nicht erweitert, sondern mich viel mehr ausgebremst.

Also, es tut mir wirklich leid, nicht mehr Kontruktives beitragen zu können, aber ich verstehe nicht, was du mit diesem Text genau erzählen, bzw. ausdrücken wolltest. Mich hat das leider nicht erreicht.

Viele Grüße
RinaWu

 
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Friedrichard: Danke für Deinen netten Input; habe den Text entsprechend korrigiert. Bei manchen von Dir vorgeschlagenen Änderungen ist mir auch davor schon aufgefallen, dass die Formulierung nicht ganz paßt - z.B. gleich beim ersten Satz das hatte/hatte. Allerdings schien mir die Umformulierung nicht ganz korrekt. Ist jetzt aber dennoch umgeschrieben, ich denke auf auf Deine Vorschläge kann man bauen :)

Bzgl. Mikrobiom meine ich jene Mikroben, die die Ober- und Innenfläche des Menschen besiedeln und auch auf Pflanzen aller Arten wohnen, siehe bitte https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrobiom bzw. https://de.wikipedia.org/wiki/Biom
Reden/Schreiben wir da an einander vorbei?

Hi RinaWu, Danke auch für Dein interessantes Feedback. Ja, es ist nur eine Erzählung ohne großartigen Dialog und Hintergrund. Daran muss ich wohl noch arbeiten! Bzgl. "Muskelbauch" meinst Du also, es hat Deinen Lesefluß gebremst?

 

Hallo leomayer,

nette, kurze Kurzgeschichte ;) Mehr kann ich dazu leider nicht sagen. Auch nicht, ob mich der "Muskelbauch" gestört hätte. Hab schließlich deinen Kommentar dazu gelesen. Nur das Gespräch über Dünger am Schluss deiner Geschichte finde ich jetzt nicht ganz so prickelnd. Kling ein bisschen wie Werbung für Umweltschutz. ;) Da hätte es mir besser gefallen, etwas mehr über das Motiv des Autors zu erfahren. Warum hat er sein altes Leben hinter sich gelassen? Was war ausschlaggebend? Kann man sich natürlich auch selber zusammenreimen, aber ist das der Sinn?

Liebe Grüße
Sabine

 

leomayer,

Bzgl. "Muskelbauch" meinst Du also, es hat Deinen Lesefluß gebremst?
Ja, so wie ich's geschrieben habe ;) Ich finde halt, das ist so umständlich ausgedrückt für etwas, das man davor eh schon verstanden hat und für mich (!!) hält sich das Interesse in Grenzen, da dann noch drüber rumzugoogeln. Ich finde es, ganz ehrlich, schlichtweg nicht gut ausgedrückt.

Viele Grüße
RinaWu

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo leomayer, herzlich willkommen bei den Wortkriegern und in der Challenge.

Ich musste, als ich deinen Text las, an eine Anekdote mit Botschaft oder an eine tierlose Fabel denken. Der ehemalige Bonvivant erzählt die Quintessenz der richtigen Lebensweise als Botschaft des Textes.
Das kann man natürlich so machen, ist eine völlig andere Herangehensweise an das Thema als das Eintauchen in eine Geschichte, in ihre Situationen, in die Entwicklung eines Charakter, in den Konflikt, den er erleiden und den er lösen muss auf seine Weise.
In deinem Text ist dieser Konflikt bereits gelöst, er wird als Ratschlag der Figur an den Leser präsnetiert. Ich hätte das zwar ganz spannend gefunden, wenn du diese Veränderung als Geschichte präsentiert hättest, aber das hat natürlich auch viel mit Geschmack zu tun. Du hast dich anders entschieden. Das Fabelartige gefällt mir ja auch ganz gut. Ich kenne deine anderen Texte nicht, weiß also nicht, ob du immer so schreibst, wenn das der Fall wäre, könntest du dir mal anschauen, was du zu den Themen szenisches Schreiben und show don't tell findest. Einfach, damit es deine Schreibressourcen erweitert. Wenn das alles ein alter Hut für dich ist, schmeiß weg den letzten Rat. :)

Wenn ich mich auf das Fabelartige einlasse, muss ich allerdings gestehen, dass sich mir das Fazit deines Textes entzieht: Wachstum des Menschen (wie beim Boden) gelingt am besten dann, wenn er von den Ausscheidungen seines eigenen Mikrobioms lebt? Klingt irgendwie eklig. :) Naja, ich weiß ja, wie du es meist, ich verstehe es, aber ich finde die Botschaft halt ein bisschen arg profan.


Noch ein paar wenige Details, denn deinen Stil finde ich ansonsten sehr angenehm. Klar, präzise, du weißt, was du sagen willst. Das liest sich wirklich flüssig und schön.

Es verging einige Zeit, bevor ich ihn wieder besuchte. Inzwischen lebte er in jener kleinen Ortschaft, in welcher ihm seine Mutter ein Haus hinterlassen hatte, und wo er auch seine Kindheit und Jugendzeit verbrachte.
Noch ein Alternativvorschlag zu dem von Friedel, einfach nur, falls du mal eine Abwechslung willst: Inzwischen lebte er in jener kleinen Ortschaft, in welcher ihm seine Mutter ein Haus hinterlasse, und wo er auch seine Kindheit und Jugendzeit verbracht hatte.
Grund, das so zu machen: Ich spare mir auch (gleich wie bei Friedel) das zweimalige "hatte", das klingt immer so ein bisschen formell. Und ich hab den zweiten Teil des Satzes noch in der Vorzeitigkeit, die sie ja realiter auch ist, denn seine Jugendzeit ist schließlich lang vorbei. Aber das sind jetzt wirklich Geschmacksnuancen im Stil.

Er und ich fuhren mit seinem rostbraunen Coupé – das innen genauso verstaubt war wie außen – spazieren.
Gefällt, da weiß ich gleich, der Freund legt nicht viel wert auf Äußerlichkeiten.

Auch das Bild mit den Tannen, deren Schatten fast über die gesamte Straßenbreite fällt, hat mir gut gefallen.

Und sogar der Muskelbauch - ja, der gefiel mir, muss ich zugeben, ich kannte den Ausdruck zwar auch nicht, aber er lässt sich ja aus dem Zusammenhang erschließen und ich fand, diese detaillierte Betrachtung passte zur Erzählweise und Erzählstimme.


Ich war voller Repekt für diesen Mann – was hatte ihn wohl dazu bewegt, sein Leben derart umzukrempeln?
Ja komisch. Immer ist alle Welt voller Respekt für solche Asketen. Ich weiß nicht, ich finde das ganz gehörig langweilig.
Was ich sagen will, ich will dich ja nicht ärgern, ist nur so, jeder wird dir zustimmen, sowohl mit der Botschaft des Textes überhaupt, und auch damit, dass einem die neue Lebensweise des Freundes Respekt abnötigt.
Aber da beißt und reibt sich halt nichts im Text. Der ist einfach ein guter Mensch geworden und gut ist. Und (klar, das ist jetzt wieder Geschmackssache) da erhalte ich weder einen wirklich neuen Erkenntniswert, noch kann ich in eine Geschichte eintauchen, deren Charakter mich fesselt. Wenn der Poet wenigstens vorher irgendwie ein bisschen was Scheißiges gemacht hätte, worüber man lachen oder stutzen könnte.

Das Ende ist sehr sympathisch mit diesem Blick auf den alten Freund, in dem immer noch der Poet schlummert. Aber ich hätte dem Ganzen so insgesamt doch ein bisschen Pfeffer unter das Fabelmikrobiom (ich gebe es zu, zuerst hatte ich geschrieben unter den Fabelarsch) gewünscht.

Viele Grüße von Novak

 

Sabine P: Danke fürs Lesen und Kommentieren des Textes. Die Dünger-Diskussion sollte kein gezielter Beitrag zum Thema Umweltschutz werden. Der Text ist mir eher aus dem "Kugelschreiber" geronnen, und hat sich so ergeben. Aus diesem Grund weiß ich auch nichts persönliches über den Autor in der Geschichte. Ganz ehrlich habe ich mir Ernest Hemingway zum Vorbild genommen, der einmal behauptet haben soll, seine Erzählungen auch so zu starten. Ob die Erzählung nur einen Kurzgeschichte bleibt oder ein ganzes Buch umfassen wird, hat sich bei ihm scheinbar immer erst im Laufe des Schreibens entwickelt.
RinaWu: Prinzipiell lege ich auf den Muskelbauch keinen Wert, habe jetzt aber auch Novaks Beitrag gelesen und mich geschmeichet gefühlt, dass jemanden kein Problem mit dem Satz hatte :) Also lasse ich es bis auf weiters so stehen.
Novak: Danke für das (scheinbar) intensive Beschäftigen mit meinem Text. Wie in meiner Antwort an Sabine P ein paar Zeilen darüber geschrieben, habe ich die Geschichte ohne Hintergedanken verfasst. Und deswegen habe ich auch keine Aussage/Fazit hineinverarbeitet, was ja von einigen Lesern auch zu Recht kritisiert wurde. In den letzten Tagen habe ich diesbzgl. viel überlegt und bin beinahe verzweifelt: Gibt es überhaupt irgendetwas, dass ich sagen möchte? ... Bis ich heute Dein Kommentar mit dem Vergleich Mikrobiom/Menschheit gelesen habe. Dadurch ist mir evtl. ein Lichtlein aufgegangen. Ich arbeite bereits an meinem nächsten Text, und der wird eine Aussage besitzen :)

Habe den zweiten Satz auch gleich nach Deinem Vorschlag ausgebessert, weil er mir so besser gefiel.

Deine Aussage, dass Du meinen Stil sehr angenehm findest, hat mich sehr gefreut und motiviert natürlich!

 

Hi Maria! Danke fürs Lesen des Textes und dem Hinweis mit der ständigen Wiederholung des "nach dem anderen". Ist mir ehrlich gesagt garnicht aufgefallen! Dein Eindruck ist übrigens falsch; Ich verspürte keinen Zwang, bei der Challenge mitzumachen. Ergab sich einfach gut :)

 

Interessante Hauptfigur, absolut! Umso bedauerlicher, dass er nichts wirklich Interessantes zu sagen hat. Ich meine, prinzipiell: Es ist gut, atmosphärisch dichte Texte zu schreiben - aber lesen wir nicht aus deshalb Literatur, weil wir begierig sind nach neuen Gedanken?
Trotzdem: Hat Spaß gemacht zu lesen, keine Frage!

 

Hallo leomayer,

der Text enthält ein paar Beobachtungen, die ich mag, kommt aber doch reichlich pädagogisch rüber, die Idealisierung des Landlebens allerdings, allenthalben auch in Zeitschriften wie Landlust oder wie die alle heißen, halte ich für eine Illusion, die frische Luft reicht nach Gülle und Eintönigkeit. Dazu kommt, dass ich überhaupt nicht verstehe, warum der Protagonist nicht einfach fern von der Stadt weiterschreibt, bisschen arbeitet und Gewichte stemmt, warum sollte das nicht funktionieren? Ansonsten ist der Text sauber geschrieben, nur eben sehr kurz.

Er und ich fuhren mit seinem rostbraunen Coupé – das innen genauso verstaubt war wie außen – spazieren.
wie sieht denn ein verstaubtes Auto aus? Ist das nicht eher Dreck, schließlich verflüchtigt sich Staub beim Fahren.

Er hatte sich stark verändert, seit ich ihn das letzte Mal sah. Ein Gegenwind schien ihn erfasst zu haben.
okay, Challenge-Thema untergebracht.:D

was hatte ihn wohl dazu bewegt, sein Leben derart umzukrempeln?
genau, darüber wünschte ich mir mehr in dem Text, außer dem Hinweis auf die Muttererde, die alles selbst regelt, wenn man sie nur lässt. Im Sommer verbachte ich eine Woche bei einem Winzer im Elsass. Als ich ihn fragte, warum er die Rosenstöcke, die anderen Blumen in seinem Garten nicht gießt, sagte er, dass sich die Blumen selbst das Wasser und die Nährstoffe aus dem Boden holen müssten, dass er weder dünge, noch gieße, wenn nicht absolut notwendig.

Viele Grüße und willkommen hier
Isegrims

 

Hallo leomayer,

nachdem Du schon länger nichts mehr an diesem Text gemacht hast, halte ich mich mit einem detaillierten Kommentar zurück, auch wenn ich durch alle Challenge-Geschichten gehe. Meine Vorredner haben auch schon die wichtigsten Punkte angesprochen.

Gruß

Geschichtenwerker

 

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