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Der blaue Saphir

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23.12.2017
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Der blaue Saphir

Juwelier Braun strahlte vor lauter Stolz über das ganze Gesicht. Heute hatte er einen besonders seltenen und großen Edelstein erworben, und zwar einen blauen Tulear-Saphir, dessen Leuchtkraft und Reinheit unübertroffen war. Neben diesem typischen Saphirblau kaufte er noch zwanzig kleinere Tulear-Saphire in Grün, Rosa und Gelb. Sie alle verfügten über eine fantastische Farbenpracht und stammten aus der Sakaha-Region in Madagaskar, und ließen sich wunderbar verarbeiten. Ein Armband mit zehn Steinen sowie zwei Ringe würden ihm viel einbringen. Aber so ein Exemplar wie den Blauen hatte er bisher noch nie gesehen, und er war überzeugt, ihn bald gewinnbringend an seine Kundschaft zu verkaufen. Er überlegte wie er ihn am besten verarbeiten lassen sollte. Im Tropfenschliff, der sehr elegant aussah oder im Peruzzi-Schliff, der sehr originell wirkte. Auch der Sternschliff sah toll aus und würde alle Blicke auf sich ziehen. Das musste er sich noch mal genau überlegen, denn er wollte den Stein auf jeden Fall so teuer wie möglich verkaufen. Er entschied sich für den Sternschliff und bald hatte er einen wunderschönen Ring, den alle bewunderten, aber nicht kauften. Die älteren Damen waren ganz fasziniert und konnten sich nicht satt sehen, aber Juwelier Braun hatte den Preis so hoch angesetzt, dass er einfach nicht mehr für jeden erschwinglich war. So lag er länger als die anderen Schmuckstücke in der Auslage und fristete dort sein Dasein. Juwelier Braun hatte sich das anders vorgestellt, er musste ihn wohl etwas preiswerter anbieten. Es war spät abends, und er wollte gerade das Preisschild ändern, als der Saphir plötzlich in einem sehr hellem blauen Lichte aufleuchtete. Er funkelte mit einer solchen Intensität, das Juwelier Braun fast geblendet war. Bildete er es sich ein oder hörte er da eine leise Stimme, die sagte. "Lässt du mich liegen wird es gut für dich sein, lässt du mich gehen, dann gib acht!" und augenblicklich erlosch das Licht. Juwelier Braun, der nicht wusste wie ihm geschah sah sich ängstlich um. Da war doch wohl kein Dieb im Laden? Nein, alles war ruhig wie immer, und er dachte nicht mehr weiter an den Vorfall. Für heute hatte er genug und schloss ab.

Weitere Wochen vergingen, aber der Saphir-Ring war immer noch da. Juwelier Braun dachte erneut über eine Preisänderung nach, als er wiederum die leise Stimme hörte. Bildete er sich das alles nur ein oder hatte der Ring mit ihm gesprochen?! Was war hier nur los, wurde er langsam senil? Ach was, heute war sein Glückstag, denn er hatte einer Dame eine ansehnliche Smaragdbrosche in Schmetterlingsform und ein paar hübsche Rubinohrringe verkauft, die nicht preiswert waren. Jetzt konnte er sich endlich den Schrank leisten, den er bei einer Auktion gesehen hatte. Was würde seine Frau für Augen machen. Aber er musste unbedingt diesen Saphir-Ring verkaufen, denn die nächste Rate für seine Villa stand bald an. Ohne Kredit hätte er sich diese nicht leisten können. Aber immerhin, die Goldketten und Silberarmbänder liefen gut, auch die Armbanduhren waren angesagt. Er konnte zufrieden sein, wenn nur nicht dieser blöde Kredit wäre, der ihm manch schlaflose Nacht einbrachte.

Bis eines Tages ein reicher Fabrikant das Geschäft betrat und den Saphir-Ring entdeckte. "Ich suche für meine Verlobte etwas ganz außergewöhnliches! Das ist aber sehr schönes Stück, was soll es denn kosten?" Im Hinterkopf von Juwelier Braun blitzte es kurz auf, und er erinnerte sich an die leise Stimme, schob den Gedanken aber augenblicklich zur Seite und widmete sich voll und ganz seinem Kunden. Dieser war hocherfreut, ein so seltenes Schmuckstück erstanden zu haben und verließ zufrieden den Laden.

Auch Juwelier Braun war glücklich, denn nun konnte er endlich den weiteren Kredit bezahlen. Die Bank hatte ihn schon angeschrieben, aber das ist ja jetzt nochmal gutgegangen. Die nächsten Tage gingen dahin, ohne dass etwas passierte, als er mittags einen Anruf erhielt. Die Diamantenlieferung würde sich um zwei Wochen verzögern. Ach herrje, musste das sein? Er wollte für eine berühmte Sängerin eine extravagante Halskette anfertigen lassen, die würde jetzt nicht mehr rechtzeitig fertig, was sollte er jetzt machen? Er musste es ihr wohl oder übel mitteilen und diese war sehr verärgert und kündigte den Auftrag. Mist, da war ihm ein sehr lukratives Geschäft durch die Lappen gegangen. Er fühlte sich langsam urlaubsreif und buchte mit seiner Frau eine Reise in die Karibik. Dann wurde plötzlich seine Schwiegermutter sehr krank, und sie mussten die Reise stornieren. Juwelier Braun war mit den Nerven am Ende und ging zum Arzt, der einen akuten Vitaminmangel feststellte. Ein paar Vitaminspritzen und er war bald wieder der Alte.

Das Geschäft zog sich schleppend dahin, als eines Tages der reiche Fabrikant aufgeregt in sein Geschäft kam. "Was haben Sie mir denn da verkauft!? Meine Verlobte war ganz verliebt in den Saphir-Ring, aber sie hat einen sehr aggressiven Hautausschlag bekommen, der schrecklich juckt. Ich dachte, Sie benutzen nur wertvolle Materialien!" "Ich verstehe das aber nicht, murmelte Juwelier Braun, ich habe nur einwandfreie Ware. Selbstverständlich können Sie den Ring gegen ein anderes Schmuckstück umtauschen." "Nein, nein, ich will sofort mein Geld zurück, und zwar die gesamte Summe", erwiderte zornig der Geschäftsmann. Juwelier Braun knirschte mit den Zähnen, denn ihm blieb nichts anderes übrig. Womöglich würde er noch seinen guten Ruf verlieren. Er zahlte den Kunden aus und nahm den Saphir-Ring wieder an sich und legte ihn zurück in die Auslage. Das Verlustgeschäft hatte ihn hart getroffen und er musste erst mal "kleine Brötchen" backen. Langsam ging es wieder aufwärts, aber den Saphir-Ring hat er nie wieder verkauft. Dieser liegt nun als Aushängeschild in seiner Vitrine und ist hochversichert. Jedes mal, wenn Juwelier Braun ihn fasziniert anschaute, erstrahlte der Saphir in seinem schönsten Blau und solange er lebte, traf ihn kein Missgeschick mehr und sein Geschäft lief so gut wie nie zuvor.

 

Hallo Alima!

Du hast "12 Fantasygeschichten in nur 3 Wochen geschrieben"?
=> Aber was die Leser wollen ist KLASSE, nicht MASSE.

Wenn du was über das (gute) Schreiben lernen willst, empfehle ich dir, darüber nachzudenken, was zu deinen Texten bisher schon gesagt wurde, und ich empfehle dir, auch Kommentare zu Texten anderer zu schreiben. Denn wenn du Texte anderer kommentieren willst, muss du ja darüber nachdenken, was du an so einem Tetx gut oder schlecht findest.

Ein paar Wort zu diesem Text:

Du wiederholst viel und du beschreibst eher sachbuchmäßig. Dieser Schliff, oder doch der? ("Peruzzi-Schliff, der sehr originell wirkte" => Und wie sehen die eigentlich aus? Originell? Was soll ich mir darunter vorstellen? Show, don't tell.)
Dein Schreibstil spricht mich nicht an.

Ansonsten empfehle ich dir noch, zusätzliche Zeilenumbrüche einzubauen, besonders bei Dialogen, wenn der Sprecher wechselt. Würde den Text gleich augenfreundlicher machen.

Grüße,
Chris

 

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