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Der erste Stein (ca. 30 n.Ch.)

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15.02.2007
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Der erste Stein (ca. 30 n.Ch.)

Sie wurde gezogen, gedrückt, von rauen Männerhänden vorwärts gezerrt, stolperte, doch fiel nicht zu Boden, denn die Griffe um ihre Arme waren eisern, ließen sie nicht fallen, schleppten sie einfach weiter.

Anfangs hatte Michal geschrieen, gekratzt, gebissen und dafür einige Faustschläge eingesteckt, doch nun fügte sie sich in ihr Schicksal. Sie wusste, dass die adeligen Männer in ihren schönen Gewändern, die sie mit sich rissen, recht hatten. Und auch der schreiende, wütende Mob um sie herum, der immer lauter wurde, hatte recht. Sie hatte es verdient.

In Gedanken sah Michal ihren Mann vor sich. Fünfzehn und Neunzehn waren sie gewesen, als sie geheiratet hatten. Da sie nach guter jüdischer Art die Toraschule absolviert hatte, und ihre Eltern angesehen waren, war sie keine schlechte Partie für den wohlhabenden Elkana gewesen. Langsam hatten sie sich nach der Hochzeit kennen und schätzen gelernt. Michal war ihm eine gute Frau gewesen, hatte ihre Pflichten erfüllt und ihren Mann tatkräftig unterstützt. Und auch Elkana war immer gut zu ihr gewesen. Er hatte für ihr leibliches Wohl gesorgt und war nie grob geworden.

Suchend blickte sich Michal um, doch sie konnte sein Gesicht in der Menge nicht erkennen. Sah er etwa nicht zu? Hatte er sich beschämt zurück gezogen? Er, der das größte Recht hatte sie zu bestrafen. Nein, er musste hier sein, es war seine Pflicht, schließlich war er ein Zeuge. Michal wandte den Kopf so gut es ging nach hinten und tatsächlich konnte sie einen kurzen Blick auf das Gesicht ihres Mannes werfen. Es war wohl das einzige Gesicht, das nicht wütend aussah. Eine unendliche Traurigkeit spiegelte sich darin..

Ein kräftiger Tritt warf Michal zu Boden.
„Ehebrecherin!“, brüllte jemand und das Geschrei um sie herum wurde immer wütender.
Sie war zu bekannt, ihr Mann zu beliebt, als dass diese Todesstrafe den ordentlichen Verlauf nehmen würde. In letzter Zeit war das Volk hitzig. Es brodelte gegen die römische Macht und war froh, wenn es die Wut an jemandem auslassen konnte. So wurden Steinigungen vom Mob vorgenommen. Irgendjemand begann zu werfen, noch bevor man vor die Stadtmauer gebracht worden war. Andere machten mit, und irgendwann kam von irgendjemandem der erlösende Wurf. Dann war der Gerechtigkeit genüge getan und alle gingen erleichtert nach Hause.

Michal blickte in schwarze, wutentbrannte Augen. Einer der Ältesten mit zerzaustem Bart packte sie erneut und zog sie hoch. Plötzlich setzte sich eine tiefe, kräftige Stimme gegen das Geschrei durch:
„Bringt sie zum Tempel!“
Der Älteste blickte auf. „Hinaus aus der Stadt, sie ist eine Ehebrecherin!“
„Ja“, unterstützte ihn ein anderer eifrig, „sie hat gegen das Gesetz des Mose verstoßen und muss gesteinigt werden!“
Inzwischen hatte sich der Störenfried durch die Menschenmenge nach vorne gewühlt und stand nun direkt vor dem Ältesten. Es war ein vornehmer Mann, der hämisch grinsend meinte:
„ER ist dort! Wir stellen ihm eine Falle. Er soll seine Meinung zu dieser Frau sagen. Verurteilt er sie nach dem Gesetz, so macht er sein Gerede von Barmherzigkeit zunichte. Niemand wird ihm mehr glauben. Verurteilt er sie nicht, so verstößt er gegen das Gesetz des Mose und wir können auch ihn steinigen!“
Die Ältesten sahen einander an.
„Das ist DIE Gelegenheit.“
„Wir werden die Ehebrecherin sowieso steinigen. Sie hat es verdient.“

Der Griff um Michals Arme wurde wieder enger und nun bewegte sich der Mob Richtung Tempelberg. Sie wollten sie also durch halb Jerusalem schleppen. Wie in Trance ließ sie sich fortreißen. Ihre Gedanken wanderten zurück zu den Anfängen ihres Fehlers, der ihr das Leben kosten würde. Sie wanderten zu Medad.

***

Michal gefiel der aufrechte Gang ihres neuen Nachbarn. Medad war groß, stark, hatte ein offenes Gesicht und dunkle, warme Augen.
Eines Tages sprach er sie an und Michal blieb fast das Herz stehen. Später wusste sie nicht einmal, weshalb er sie angesprochen hatte, doch ab diesem Zeitpunkt sprach er immer mehr mit ihr, als ein Mann das mit einer Nachbarsfrau zu tun pflegte.
Medad interessierte sich für ihre Probleme und Nöte, aber auch Freude und Glück teilte er mit ihr. Er wollte die unwichtigsten Dinge über sie erfahren, fand es spannend, dass Blau Michals Lieblingsfarbe war und Feigen ihr am besten schmeckten.
Ihre Treffen wurden länger und heimlich. Manchmal saßen sie nachts auf dem Dach, blickten zu den Sternen und schwiegen. Dann bedurfte es keiner Worte, es sprach die Magie des Augenblicks.
Michal wusste, dass „man“ sich nicht in der Nacht trifft um zu reden. Das ungute Gefühl in ihr, hervorgerufen durch die Gesetze der Gesellschaft und der Pharisäer, versuchte sie als nichtig abzutun, zu verdrängen.
Medad begann, ihr liebevoll übers Haar zu streichen, oder ihre Hand zu halten, und es schien Michal die natürlichste Sache der Welt zu sein. Eines Nachts drückte er sanft seine Lippen auf die ihren und küsste sie immer inniger. Aus tiefstem Herzen erwiderte sie den Kuss. Genoss seine Berührung und Nähe.

Später redete sich Michal ein, dass sie noch immer nicht gegen das Gesetz des Mose verstoßen hatte. Ein Kuss bedeutete noch keinen Ehebruch.
Medad war ein Mann, der sie so liebte, wie sie bisher kein Mensch auf der ganzen Welt geliebt hatte. Und auch sie liebte ihn über alles. Das Feuer in ihr wurde immer stärker. Sie wollte Medad all ihre Liebe schenken, sich ihm ganz hingeben, und er nahm sie zärtlich und leidenschaftlich an.

Nun wusste sie es. Das siebte Gebot: Du sollst nicht ehebrechen. Dagegen hatte sie verstoßen, obwohl sie es nie gewollt hatte. Doch ihr Gewissen war schwächer als das Verlangen der Liebe. Es loderte in ihr wie ein Feuer, drohte sie zu verbrennen. So suchte Michal jede günstige Gelegenheit um mit Medad zusammen zu sein.
Wenn Elkana nach einem Fest seinen Rausch ausschlief, seinen Bruder in Jericho besuchte, oder zum Beten ging, dann traf sich Michal mit Medad, meist in ihrer Kammer, und genoss die innige Zweisamkeit.

Doch eines Nachts waren sie unvorsichtig. Ließen sich vom Schlaf übermannen und so nahm das Schicksal unaufhaltsam eine tödliche Wende.
Als am frühen Morgen eine Magd eintrat, erschrak sie über den fremden, nackten Mann in Michals Bett und begann zu schreien.
Michal schreckte aus dem Schlaf auf, erfasste blitzschnell die Situation, sah Medad an, der benommen im Bett saß, und drängte ihn:
„Geh, geh, schnell! Aus dem Fenster!“
Sie drückte ihrem Geliebten das Betttuch in die Hand, damit er sich bedecken konnte und als Elkana ins Zimmer stürzte sah er nur noch einen Schatten durchs Fenster hüpfen. Nur langsam begriff Michals Mann, was vorgefallen war und Medad war schon längst über alle Berge. Aber Michal war erkannt worden, von zwei Zeugen beim Ehebruch erwischt und das reichte für die Verurteilung.

***

Michal wurde voll Abscheu angespuckt. Um sie herum brodelte das Volk. Sie blickte auf und konnte die Tore des Tempels erkennen. Tränen rollten über ihre Wangen. Tränen des Schmerzes und der Scham. Wie oft war sie diesen Weg zum Tempel hinaufgegangen. Hatte Sühn- und Dankopfer dargebracht, hatte Gott gelobt, den sie so verehrte.
War es nicht, als hätte sie mit ihren Taten Gott selbst ins Gesicht geschlagen? Sie hatte sein Gebot mit Füßen getreten und auch ihren eigenen Namen entwürdigt. Er bedeutete: Wer ist wie Gott?
Nie hatte sie ihren Namen als eine Frage, sondern immer als ein Lob Gottes gesehen. Denn in ihr Herz war die Antwort geschrieben:
Niemand ist wie Gott!
Und ausgerechnet ihn hatte sie so enttäuscht.
Michal wurde geschüttelt vom Schluchzen, während sie mit der Meute den Tempelvorhof betrat.

Die Ältesten sahen sich suchend um. Plötzlich schien einer das zukünftige Opfer gefunden zu haben. Der Mob bildete einen Kreis um den Mann und Michal wurde in die Mitte gestoßen. Sie kannte ihn nicht, hatte nur gehört, dass er einer der vielen Wanderprediger war, der den führenden Juden Kopfzerbrechen bereitete. Nichts Außergewöhnliches in diesen Tagen.
Einmal sollte dieser Jesus von sich gesagt haben, er käme von Gott und so wuchs die Spannung um Michal herum, wie er wohl auf diese Situation reagieren würde.

„Meister!“, rief einer der Ältesten, „diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt!“
„Ja.“, bestätigte der vornehme Mann, der die Idee gehabt hatte Michal hierher zu bringen, „im Gesetz Mose steht, dass man solche Frauen steinigen soll. Was sagst du nun dazu?“

Scheu sah Michal den Fremden an. Sie duckte sich, denn ihr war bewusst, egal was er antworten würde, die Ankläger würden wütend oder selbstgefällig erste Steine nach ihr werfen.
Doch der Mann sah weder sie, noch die Fragesteller an. Er bückte sich nach unten und schrieb, scheinbar unbeteiligt, irgend etwas in die Erde, das Michal nicht erkennen konnte.

Ungeduldig warteten die Menschen auf eine Regung des Mannes.
„Meister, he, Jesus, was sagst du!“, riefen die Ältesten. Immer lauter klang es. Der Kreis um Michal wurde kleiner.
Es schien ihr, als hörte sie schon die ersten Steine fliegen, doch sie würde zumindest versuchen, ihre Strafe würdevoll tragen.
Da erhob sich Jesus. Der Lärm verebbte und eine angespannte Stille legte sich auf den Tempelplatz. Mit ruhiger Stimme sagte er:
„Wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein.“

Michal schloss die Augen und gab sich in ihr Schicksal. Doch es blieb ruhig. Langsam blickte sie auf. Jesus schrieb wieder im Sand, die Menschen um sie herum sahen sich betroffen an. Plötzlich drehte sich ein Ältester um, und ging wortlos vom Platz. Die anderen folgten ihm. Auch der vornehme Mann, Elkana, selbst das einfache Volk. Einer nach dem anderen verließ die Stelle. Der Kreis der Ankläger löste sich auf.

Michal starrte auf Jesus, der sich erhob und ihr direkt in die Augen sah. Dieser Blick. Es schien ihr, als ob Gott selbst sie ansah. Dreckig und schäbig, außen wie innen stand sie vor ihm, und konnte nichts verbergen. Es war, als kannte er ihr ganzes Leben, ihr tiefstes Inneres. Doch sie fand keine Verachtung in seinem Blick, sondern eine unglaubliche Liebe und Freude. Wie Eltern ihr noch verschmiertes Neugeborenes ansehen, voll Glück und Stolz, so sah er sie an. Nicht, weil sie etwas geleistet hatte, einfach, weil sie war.
„Frau, wo sind deine Ankläger?“, hörte sie seine Stimme, „hat dich niemand verdammt?“
Michal schluckte. Tatsächlich, so war es, alle waren weg!
„Nein Herr, niemand“, antwortete sie und erwartete nun sein göttliches Urteil.
„So werde ich dich auch nicht verdammen. Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr.“

Mechanisch drehte Michal sich um und ging langsamen Schrittes aus dem Tempelhof.
Was soeben geschehen war konnte sie nicht erfassen, merkte nur, dass sie lebte, dass sie die Straße hinunter ging und dass sie frei war. Frei von den eisernen Griffen, frei von wütenden Menschen und anklagenden Blicken, frei von Schuld. Und geliebt. Sie fühlte sich umgeben von einer unfassbaren Liebe.
Die große Dankbarkeit, die sich in ihr ausbreitete rief eine unbändige Kraft und wilde Entschlossenheit in ihr hervor. Sie würde nicht mehr sündigen, wollte zu Elkana gehen, sie würden alle Steine liegen lassen und noch einmal von vorne beginnen. Alles andere würde die Zeit zeigen.

Michal rannte, hüpfte und ihr helles Lachen hallte in den Gassen wieder.

 

Salü Juddl,

Du hast Dich einer biblischen Geschichte angenommen, die mich als heutige Leserin sicher anspricht, weil sie mir so vertraut ist. Dadurch, dass Du sie in ‚Historik’ placiert hast, stellt sich nicht die Frage nach einem Bezug zu heute und so fasse ich sie als Nacherzählung auf, die Du schlank und flüssig geschrieben hast.

Hier noch ein paar Korrekturen:

Anfangs hatte Michal geschrien > geschrieen

war sie kein schlechte Partie > keine

Der Älteste blickte auf.„Hinaus aus der Stadt > auf. „Hinaus …

„Ja“, unterstützte ihn ein andere eifrig > anderer

Inzwischen hatte sich er Störenfried > der

Obwohl Michal wusste, dass „man“ sich nicht in der Nacht trifft um zu reden, war sie sich keiner Schuld bewusst. Schließlich hatte das die Gesellschaft, und die Pharisäer verboten. Um solche Verbote scherte sie sich nicht.
Geh hier noch mal drüber. Michal weiss und ist sich keiner Schuld bewusst - das glaube ich nicht. Sie ist sich sehr wohl bewusst, aber sie ignoriert die Verbote der Pharisäer und das setzt Bewusstsein voraus, wer sich nicht schert um etwas, hat doch nachgedacht darüber. Der Knackpunkt liegt nicht im sich nicht drum scheren, sondern in den überwältigenden Gefühlen zu Elkana.

meist in ihrem Kämmerlein > ihrer Kammer (Verniedlichung!)

und so kam, was kommen musste. Das Drama nahm seinen Lauf. > Das tönt mir zum ernst des Textes zweimal zu salopp.

Hatte Sün- und Dankopfer > Sühn- und …

Nun hatte sie ihm mit ihren Taten einen Fausthieb verpasst > Da bin ich mir nicht sicher. Können wir Gott einen Fausthieb verpassen? Seine Gesetze mit Füssen treten, ja, vielleicht, aber Ihm eine verpassen???

Niemand ist wie Gott.
Und ausgerechnet den hatte sie so enttäuscht > Ihn

Sie kannte den ihn nicht, > den oder ihn

„Ja.“, bestätigte der vornehme Mann > „Ja“, … Punkt weg

irgend etwas > irgendetwas

ihre Strafe würdevoll tragen. > zu tragen.

Lagsam blickte sie auf > Langsam

sahen sich verdattert an und (weiter unten) mit stacksigen Beinen > staksigen Beinen >> aber das sind so heutige, saloppe Begriffe, die nicht zum Text passen. Da fällt Dir sicher Besseres ein.

Da hab ich Dir ein bisschen Arbeit auf den Schreibtisch gelegt und heute ist sooo schönes Wetter mit klarer Sicht in die Berge. Aber morgen soll’s ja wieder regnen, sicher auch im Oberland :D

Liebe Grüsse,:)
Gisanne

 

Hallo Gisanne

Danke für deine Kritik.
Da sind ja fürchterliche Flüchtigkeitsfehler drinn!!! Die hab ich auf der Stelle raus genommen :schiel:

Ein paar Fragen.
Ganz ehrlich, denkst du, es ist möglich einen Bezug zur Gegenwart zu machen, ohne dabei 95% der Leser auf die Füsse zu treten? und 99 mal falsch verstanden zu werden? Ohne dass man als Moralapostel, oder die ganze Geschichte als Predigt durchgeht? Denn da es eine biblische Geschichte ist, hat es für viele einen "frommen" Beigeschmack.

Schlank und flüssig. Ist das positiv? Also das Schlank? Oder ist es, trotz der Gesamtlänge, deiner Meinung nach zu schlank?

An den anderen Dingen, die du geschrieben hast würde ich liebend gerne auf der Stelle herumfeilen, aber du hast recht. Es sind Ferien, und die Familie zieht es nach draussen ;)

Noch einen schönen Tag

Juddl

 

Hallo Juddl,

„schlank“ meine ich hier durchaus positiv! Du hast keine moralisierenden Fettpolster aufgetragen und die Geschichte nicht mit ‚frommem Beigeschmack’ überwürzt, sondern sie schlicht nacherzählt. Und das gefällt mir.

Zu Deiner Frage: Ganz klar würdest Du mit einem deutlichen Bezug zu heute Entrüstungsstürme auslösen. Wir nehmen ja keine Steine mehr in die Hand, sondern ‚nur’ noch in den Mund oder hauen sie in die Tasten. Da wird aufgedeckt, getuschelt, gerätselt, hingeschrieben, kommentiert etc. etc. Wir haben ja das Beispiel vom Herrn Nef. Mit dieser Aktualität im Hinterkopf gewinnt Deine Geschichte sogar an vehementer Prägnanz.

Du hast das also gut gelöst, indem Du beim ursprünglichen Klartext geblieben bist.

Ich gehe jetzt auch an die Sonne.

Schöne Ferien noch und lieben Gruss,
Gisanne

 

Hi Juddl,

Deine Geschichte hat eine schöne, schnörkellose Sprache, die mir sehr gefällt. Nichts Pathetisches, Überflüssiges, Nebensächliches, sondern genau soviele "Informationen" wie ich brauche, um die Geschichte als rund, erzählenswert und darüber hinaus sehr aktuell zu empfinden (obwohl sie, was ich sehr angenehm finde, in ihrem historischen Kontext bleibt).

War wirklich von Anfang bis Ende lesenwert,
danke & Gruß
Evermore

 

Hallo ihr zwei

@Gisanne: Danke für die Beantwortung meiner Fragen!
@Evermore: Vielen Dank für die positive Kritik.

Ich habe nun alles nochmal überarbeitet und Gisannes Verbesserungsvorschläge eingeflochten.
Ausserdem habe ich gemerkt, dass die Leser mehr das "Steine werfen" auf die heutige Zeit zu übertragen scheinen als das, was mir an dieser Geschichte so sehr gefällt. Deshalb habe ich den letzten Teil versucht so zu ändern, dass der Leser selbst merkt, was mich so fasziniert.

Bin gespannt, ob es geklappt hat...

Schönen Sonntag

Juddl

 

Hallo Juddl,

Historik ist normalerweise gar nicht meine Rubrik, aber diese Geschichte habe ich wegen des Titels angeklickt. Die Geschichte von der Ehebrecherin war nämlich immer meine absolute Lieblingsgeschichte aus der Bibel, die ich auch jetzt, wo ich mit dem organisierten Christentum nichts mehr anfangen kann, noch sehr liebe.
Ich glaube, es ist hauptsächlich die Intelligenz und Schlagfertigkeit, die in Jesus' Antwort zum Ausdruck kommt, die mich so fasziniert. Du hast hier aber nicht Jesus, sondern die Frau zur Hauptfigur gemacht, ihr einen Namen und eine Geschichte gegeben. Das ist eine wirklich gute Idee! Deinen Schreibstil finde ich angenehm und flüssig zu lesen.

Der einzige Abschnitt, den ich nicht so gut fand, war dieser:

Was soeben geschehen war konnte sie nicht erfassen, merkte nur, dass sie lebte, dass sie die Straße hinunter ging und dass sie frei war. Frei von den eisernen Griffen, frei von wütenden Menschen und anklagenden Blicken, frei von Schuld. Und geliebt, sie wurde geliebt. Nicht wegen ihrem Pflichtbewusstsein, sondern einfach um ihrer selbst willen.

Das kommt für mich ein bisschen als Wink mit dem Zaunpfahl rüber. Ich finde, das ist schon fast eine Interpretation deiner eigenen Geschichte, die solltest du lieber dem Leser überlassen. In einer Predigt wäre es okay, aber für eine Geschichte gelten andere Regeln :).

Grüße von Perdita

 

Hallo Wirbelwind

Danke für die positive Kritik. Fühle mich geehrt.

Warum diese Geschichte? Weil mir da so sehr bewusst wird, wie sehr Gott den einzelnen Menschen liebt, obwohl er Mist gebaut hat. Gott selbst hat befohlen, dass man Ehebruch mit dem Tod bestrafen soll. Trotzdem zeigt mir die Geschichte, dass seine Liebe noch grösser ist, als alle Gesetze. Das gefällt mir.
Es gibt in der Bibel noch zwei andere Geschichten, die mir aus diesem Grund so sehr gefallen. Da wäre der Prot. aber jeweils ein Mann, und da ich eine Frau bin, habe ich erst mal diese Geschichte ausgesucht.
Mal sehn, obs mich irgendwann packt, und weitere in dieser Art folgen werden...

Dir auch noch einen schönen Abend

Juddl

 

Hallo Perdita

Auch dir ein herzliches Dankeschön für die positive Kritik.

Wegen der Interpretation meiner Geschichte hast du recht. Nach Predigt darf es nicht klingen. Ich habe zwar an der Stelle, wo Michal weinend den Tempelvorhof betritt auch schon viel interpretiert, und auch, als Jesus sie anblickt. Deshalb habe ich mich gefragt, was nun bei deiner markierten Stelle ZU viel war. Vielleicht auch nur die Worte "Pflichtbewusstsein" und "um ihrer selbst willen", denn das habe wirklich schon in Predigten gehört.
Ganz herausnehmen möchte ich diesen letzten Abschnitt nicht. Habe nun versucht, den letzten Satz etwas zu ändern und hoffe, es hat den "Predigtflair" verloren. Ansonsten bin ich für Verbesserungsideen offen.

Danke fürs lesen und kommentieren.

Liebe Grüsse

Juddl

 

Hallo Juddl,

eine Geschichte aus dem NT, damit ist man natuerlich immer auf der richtigen Seite. ;) Grundsaetzlich finde ich es immer interessant, biblische Historien neu zu interpretieren, aber hier ist mir alles etwas zu glatt. Jesus sagt ja nicht nur „Wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein.“ sondern auch: "Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr.“ Und dieser zweite Teil der Aussage kommt in der Geschichte ueberhaupt nicht mehr zu tragen. Damit erscheint ja die ganze Liebesgeschichtem, die als so unschuldig und nachvollziehbar dargestellt wird, in neuem, suendigen Licht. Auch Michal, die sich vorher keiner Schuld bewusst war, hat irgendwie kein Problem damit, dass Jesus ihr sagt, dass das mit ihrem geliebten Medad jetzt aufhoeren muss.
Das ist fuer mich irgendwie nicht konsequent zu Ende gedacht. Und damit ist auch die Geschichte fuer mich eher ausschmueckende Nacherzaehlung als kritische Neuinterpretation.

Naja, und fuer den letzten Abschnitt muss man wahrscheinlich wirklich Christ sein, um das nicht zumindest etwas kitschig zu finden.

lg

feirefiz

 

Hallo feirefiz

Danke für die Kritik. Okay, ich habe den Satz mit der Liebe am Schluss wieder raus genommen. Jetzt ist es so, wie es ursprünglich war. Möchte nicht, dass nur Christen damit was anfangen können!

Zu Ende GEDACHT ist es schon, aber nicht zu ende geschrieben. Und zwar, weil ich an dieser Stelle die Geschichte gerne beenden möchte, und eigentlich dem Leser den Rest überlassen.
In meiner Phantasie ist Michal bereit, den Schritt zu tun und die Beziehung mit Medad aufzugeben, vor allem, weil sie ja auf dem Weg zum Tempel ehrlich zu sich selbst geworden ist. Da es öffentlich geworden ist, und sie nun mit Argusaugen beachtet wird denke ich, ist es für sie nicht so schwierig mit Medad zu brechen.
Klar, Versuchungen wird es immernoch geben, und vielleicht gibt sie denen sogar nach, vielleicht auch nicht, aber wenn ich das alles schreiben würde, dann wäre es keine Kurzgeschichte mehr. Und wenn ich am Schluss noch einbringe, dass sie, in dem Moment vor lauter Überschwänglichkeit wegen der Begegnung mit Jesus, nie wieder sündigen will, dann kommt es mir eben auch wieder kitschig vor, oder was denkst du?

Liebe Grüsse

Juddl

 

Hallo Juddl,

ich glaube mein Unbehagen liegt daran, dass die Liebe zwischen zwei Menschen hier als Suende gezeigt wird. Dafuer soll man sie zwar nicht direkt toeten, aber falsch ist ihr Verhalten trotzdem. Wenn man es als historische Geschichte liest, kann man Jesus natuerlich keinen Vorwurf machen, dass er ihre Tat verurteilt. Da ist es schon revolutionaer genug, dass er ihr fuer diesen "Fehltritt" nicht das Lebensrecht abspricht.
Auch in Deinen Kommentaren kommt zum Ausdruck, dass Du Michals Tat fuer eine Suende haeltst ("hat Mist gebaut", "Versuchung" etc.), eine verstaendliche und verzeihliche Suende vielleicht, aber immer noch eine Suende. Und genau deshalb macht die Geschichte mir als Nicht-Christ Magenschmerzen. Ich finde naemlich gar nichts Verwerfliches daran, wenn eine junge Frau, die mit fuenfzehn von ihren Eltern verheiratet wurde, sich in den Nachbarn verliebt und mit ihm schlaeft. Insofern finde ich es aus moderner Perspektive sehr hart, wenn Jesus ihr sagt: So jetzt aber Schluss mit der Suende (der Liebe) und husch zurueck zu Deinem angetrauten Ehemann.
Und wenn diese Problematik in der Geschichte nicht reflektiert wird (was Du Dir im stillen Kaemmerlein dazu denkst, kann ich schliesslich nicht wissen), ist mir das zu unkritisch. Uebrigens muesste man die Geschichte dafuer nicht viel laenger machen. Ein wohlgesetzter Satz wuerde genuegen.
Damit bleibst Du bei einer Nacherzaehlung der Bibel und die Botschaft ist immer noch eine christliche, bzw. mosaische, denn das Ehebruchverbot wird ja bestaetigt, wenn auch die Strafe in einem Gnadenakt ausgesetzt wird. Das ist erlaubt, spricht dann aber naturgemaess nicht jeden an.

lg
feirefiz

 

Hallo feirefiz

Oh ja, ich kann verstehen, dass dir das Magenschmerzen bereitet. Wirklich! In der heutigen Zeit sind die Ansichten zu diesem Thema so weit voneinander entfernt. Die einen finden es schrecklich, dass man ausserehelichen Geschlechtsverkehr als Sünde bezeichnen kann, die anderen finden es fruchtbar, unvorstellbar, dass so etwas in "guten, christlichen" Familien vorkommen kann. Mir war bewusst, dass ich mit dieser Geschichte auf beiden Seiten etwas kratze. Wenn der Leser sich darüber ein paar ehrliche Gedanken macht, dann habe ich mein Ziel mehr als erreicht.

Puh, was du über diesen einen Satz geschrieben hast fordert mich ganz schön heraus. Aber ich liebe ja Herausforderung!!!
Habe es wirklich geändert. Bedenken, dass es so doch wieder zu einer Predigt geworden ist, sind allerdings geblieben.

Bin also froh um weitere Kommentare.

Vielen Dank!

Juddl

 

Hallo Juddl

nur ein kleiner Einwand: Du schreibst: ... Sie kannte ihn nicht, wusste nur, dass er einer der vielen Wanderprediger und Religionsführer war, ich würde hier den Religionsführer weglassen. Jesus hatte ja keine neue Religion gegründet.

Deine kleine Nacherzählung ist für meinen Geschmack ein bißchen blass geblieben. Etwas literarischer Pfeffer würde ihr guttun. Aber sie ist flüssig und, wer die Geschichte nicht kennt, könnte sie auch spannend erzählt finden.

Alles Gute
Hawowi

 

Hallo Hawowi

Danke auch für deine Kritik.
Den Religionsführer möchte ich drin behalten. Habe aber statt "wusste nur" "hatte nur gehört", geschrieben. Ich denke, das hat man damals auch von Jesus gesagt, resp. gehört.

Gruss

Juddl

 

Hallo Juddl,
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Dee geradlinige, schnörkellose Nacherzählung wirkte auf mich realistisch.
Eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen

Papaya ihr am besten schmeckte.
Papayas hats vermutlich in Palsästina damals nicht gegeben.
LG
Bernhard

 

Diese Geschichte, Juddl, ist schon in der Bibel als naiv einzustufen, gerade gut genug für das einfache Volk, das nicht in der Lage ist, die Konsequenz aus einer solchen Tat – die Aufhebung eines ordentlichen Gerichturteils durch einen dahergelaufenen Wanderprediger – zu begreifen. Schon in der biblische Geschichte werden die Tatsachen verdreht und hingebogen – es wird so getan, als ob es zur Zeit der römischen Besatzung Palästinas reinste Lynchjustiz herrschte -, damit Jesus das Mob zurechtweisen kann, was übrigens jeder aufrechter Mensch damals getan hätte, würde das geltende Recht nicht dagegen sprechen.

Obwohl uns die Steinigung heute barbarisch vorkommt, so war das damals eine ganz normale Strafe – wie später das Verbrennen der Hexen bei lebendigem Leib durch christliche Justiz auch -, verhängt von ordentlichen Gerichten, wie übrigens heute noch im Iran, wo allerdings die Justiz vor allem in den Städten schon Schwierigkeiten hat, genügend Leute zusammen zu bekommen, um die Strafe auch ausführen zu können.

Einen solchen Stoff in heutiger Zeit aufzugreifen, ohne ihn zu verändern oder wenigstens (kritisch) zu hinterfragen, das grenzt schon an die Mißachtung des Publikums, denn du meinst es wohl nicht im Ernst, daß wir das einfach so schlucken werden? Okay, okay, ein paar sind dir auf den Leim gegangen :D, trotz der tendenziösen Darstellung, was allerdings kein Wunder ist, bei DER Geschichte.

Jesus war ein gläubiger Jude und wird in der Bibel ein paar Mal auch als Rabbi bezeichnet. Das ist zwar ein religiöser Titel, aber er bezieht sich ausschließlich auf die jüdische Religion. Er bewegte sich also innerhalb des jüdischen Glaubens, erklärte ihn allerdings in manchen Punkten anders als der damals herrschende Klerus, wenn du so willst, war er im Judentum so etwas wie später Luther im Christentum.

Er war also ein Reformer oder auch Abweichler, um Religionsführer zu sein, hätten ihm schon damals die Massen folgen müssen, was sie nachweislich nicht taten, sonst hätten wir seine Existenz ganz anders dokumentiert vorgefunden als das der Fall ist: Es gibt null Hinweise auf einen historischen Jesus, alles was wir haben, ist vom Hörensagen und bestenfalls Jahrzehnte später (und historisch falsch) aufgeschrieben.

Hawowi hatte also ganz Recht mit seinem Einwand, den du nicht beherzigen willst, obwohl du null Argument dagegen hast. Dafür gibt es nur eine Antwort: Du denkst in heutigen Begriffen - keine läßliche Sünde, wenn man einen historischen Text schreiben will.

Tendenziös – und zu dem noch logisch falsch! – ist zum Beispiel dieser Satz:
Sie duckte sich, denn ihr war bewusst, egal was er antworten würde, die Juden würden wütend werden und erste Steine nach ihr werfen.

Extra zu erwähnen, daß das Juden waren, die sie steinigen wollten, ist tendenziös, d.h. die Aussage entspricht zwar der Wahrheit, aber ist an dieser Stelle überflüssig (wer sollte dort außer ihnen sein?) bzw. lenkt die Aufmerksamkeit auf den altbekannten Vorwurf der christlichen Kirche: Juden sind so blutdürstig, sie haben auch unseren Herrn getötet. Um dir zu verdeutlichen, was man mit Wahrheit machen kann, sollte folgender Satz genügen: Paulus, der Pharisäer, den die Christen heilig nennen, hat in seinem Brief an die Römer geschrieben …
Zum zweiten ist der Satz schlicht falsch, denn es ist zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht klar, was Jesus antworten wird, d.h. er hätte der Todesstrafe auch zustimmen können, dann wären sie ja zufrieden und nicht wütend. Daß die Frau das dennoch anders wahrnahm, ist aufgrund ihres Zustands zwar möglich, aber wenig wahrscheinlich.

Das reicht fürs erste. Versuche bitte das Ganze nicht mit heutigen Augen zu sehen. Dir gelingt es – mit Abstrichen zwar, aber immerhin -, vor Ort zu sein, das Denken jedoch ist das von einer Heutigen. Daraus kann keine historische Geschichte entstehen, höchstens etwas für Kinder, ein Märchen also.

Dion

PS: Es gibt im Bezug auf diese Geschichte einen Witz: Jesus bahnt sich seinen Weg durch die Menschenmenge. Am Boden liegt eine Frau. Die Masse tobt: "Steinigt die Sünderin! Steinigt die Sünderin!" Jesus hebt beschwichtigend die Arme: "Ruhe, wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!" Im gleichen Moment fliegt ein Stein aus der Menge gegen den Kopf der Sünderin. Genervt dreht sich Jesus um: "Mutter, halt Du Dich da bitte raus!"

 

Hallo Bernhard

Vielen Dank für den Kommentar und den Verbesserungsvorschlag. Nun sind es keine Papayas mehr, sondern Feigen :)

Gruss Juddl

 

Hallo Dion

Da habe ich aber einen langen, umfassenden Kommentar bekommen. Auf mich wirkte der Ton etwas aggressiv, deshalb möchte ich einfach mal an den Anfang stellen, dass ich keine Schlammschlacht will. Sie zu verhindern liegt an uns beiden. Danke aber für die Mühe, meine Geschichte zu kritisieren.

Diese Geschichte, Juddl, ist schon in der Bibel als naiv einzustufen, gerade gut genug für das einfache Volk,
Ist die Bibel Gottes Wort, ein Märchenbuch, eine Sage, oder einfach nur Quatsch? Darüber gibt es 1000 Ansichten, und je nach Ansicht ist auch diese Geschichte naiv, ein Anstoss, tröstend, oder einfach nur unterhaltend.

Zur Steinigung. Ich habe versucht in den Text ein bisschen einfliessen zu lassen, dass es beispielsweise zwei Zeugen braucht, usw. Ich weiss, dass man in Israel, schon zur Zeit Mose eine Steinigung folgendermassen durchgeführt hat: Es brauchte ZWEI Zeugen um im Gericht schuldig gesprochen werden zu können. Die Vollstreckung erfolgte so, dass man den Verurteilten ausserhalb der Stadt / des Lagers an eine Klippe brachte. Der erste Zeuge durfte ihn hinunter stossen. Wenn er noch nicht tot war, dann durfte der zweite Zeuge einen Stein hinunter werfen, auf sein Herz. Wenn er dann immernoch nicht tot war, dann warf das restliche Volk mit Steinen.
Diese ganzen Hintergründe wollte ich eigentlich nicht in die Geschichte einfliessen lassen, weil sie sonst kaum noch "schlank" gewesen wäre.
Allerdings ist es dann bei Steinigungen doch manchmal ausgeartet zur Lynchjustiz. In meiner Geschichte wollte ich das auch so haben.

Religionsführer. Ich habe an dieser Stelle etwas geändert. Nein, alles muss ich nicht argumentieren. Vor allem war ich der Meinung, dass Hawowi mich aus anderen Gründen auf den Religionsführer hingewiesen hat. Weil Jesus das nämlich schlichtweg nicht war. Er hat keine neue Religion gegründet, sondern das Alte ergänzt. Der Meinung bin auch ich. Allerdings dachte ich, dass die Leute das damals gemeint haben. Du hast recht. Wenn sie das gemeint haben, dann erst viel später. Ich werde ihn rausnehmen.

Es gibt null Hinweise auf einen historischen Jesus, alles was wir haben, ist vom Hörensagen und bestenfalls Jahrzehnte später (und historisch falsch) aufgeschrieben.
Ich weiss, dass es, ausser in der Bibel, nur sehr wenige historische Hinweise zu Jesus gibt. Aber es gibt sie. Finde die Aussage, dass diese Hinweise gleich alle historisch falsch sind sehr gewagt, möchte aber nicht mit dir darüber diskutieren.

Die Juden werde ich ganz schnell heraus nehmen, denn ich war mir nicht bewusst, dass es so rüber kommen könnte. Und das möchte ich auf keinen Fall. Es wurde in der Geschichte genug über die Juden gehetzt.

er hätte der Todesstrafe auch zustimmen können, dann wären sie ja zufrieden und nicht wütend.
Da bin ich anderer Meinung, weil die Pharisäer ihm diese Frage als Falle gestellt haben. Hätte er der Todesstrafe zugestimmt, so hätten sie ihn öffentlich bloss gestellt, sein ganzes Gerede von Barmherzigkeit sei nichts wert. Und natürlich hätten sie Michal dann selbstgefällig getötet, zumindest stelle ich mir das in meiner Geschichte so vor. Klar, es hätte nicht unbedingt so sein müssen. Aber, sie hätte auch nicht Michal heissen müssen...

Einen solchen Stoff in heutiger Zeit aufzugreifen, ohne ihn zu verändern oder wenigstens (kritisch) zu hinterfragen, das grenzt schon an die Mißachtung des Publikums, denn du meinst es wohl nicht im Ernst, daß wir das einfach so schlucken werden? Okay, okay, ein paar sind dir auf den Leim gegangen , trotz der tendenziösen Darstellung, was allerdings kein Wunder ist, bei DER Geschichte.
Du denkst in heutigen Begriffen - keine läßliche Sünde, wenn man einen historischen Text schreiben will.
Daraus kann keine historische Geschichte entstehen, höchstens etwas für Kinder, ein Märchen also.
All diese Aussagen sind mir einfach zu verurteilend. Ich frage mich, was der Beweggrund für diese verletzende Wortwahl ist. Merkwürdig, da die Geschichte doch genau vom "Steinewerfen" handelt... Stellung möchte ich zu diesen Aussagen lieber nicht nehmen.

Zu guter letzt noch der Witz.
Auch hier frage ich mich nach deinem Beweggrund, ihn hier hin zu schreiben. Habe bisher noch keinen Witz in einem Kommentar gelesen. Ich finde das alles sehr merkwürdig...

Einen guten Start in die neue Woche

Juddl

 

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