Hallo Quinn!
So abwertend, wie Dein Protagonist über sein Frau spricht (marderartige Grazie und Lebensfreude, fiepste), ist mir eigentlich nicht ersichtlich, warum er überhaupt mit ihr einkaufen geht. Würdest Du das Wertende rausnehmen, hättest Du nicht nur diese Frage beseitigt, sondern man könnte sich auch freier seine Gedanken dazu machen. (Zum Beispiel: Finde ich nett von ihr, daß sie sich noch Mühe gibt, ihm zu gefallen, obwohl ihm die Haare schon büschelweise ausfallen!
)
Die ausgefallene Haarsträhne finde ich übrigens unglaubwürdig - einzelne Haare, ja, aber eine Strähne ist doch schon mehr ein dünnes Büschel. Und daß er sich da nicht eher Gedanken um seinen Gesundheitszustand macht, als diese wahnsinnig philosophischen Ansätze darüber, finde ich dann schon komisch, selbst für eine beginnende Glatze scheint mir das etwas zu rasant zu gehen. Es würde ja reichen, wenn er ein paar (drei oder fünf) einzelne Haare zwischen den Fingern hat, nachdem er mit der Hand drübergefahren ist.
Quinn schrieb:
dass die Unsterblichkeit den Geist eines Mannes mit unglaublich philosophischen Gedanken füllt, während eine Frau immer eine Frau bleibt
...
ich spreche ja nicht für mich allein, sondern allen Männern aus der Seele
Nicht aufgrund Deiner Geschichte - da erzählst Du ja nur von diesem einen Paar -, aber aufgrund Deiner Aussagen muß ich Dich schon fragen, wie man zu so einem Schubladendenken kommt. Es sind doch nicht alle Frauen nach Schema F und alle Männer nach Schema M. Ich meine, das wäre natürlich praktisch für die Partnerwahl - wenn eh alle gleich sind, ist es egal, wer mit wem. Dann könnte man die Standesämter gleich als allgemeine Partner-Treffpunkte einführen, wer einen Mann oder eine Frau sucht, geht einfach hin, nimmt sich eine Wartenummer (rosa oder blau) und schaut, wer in der anderen Warteschlange mit ihm zugleich drankommt. Wenn die Nummern aufgerufen werden, erledigt man das Formale und geht gemeinsam nach Hause. Praktisch, oder?
Ist aber nicht so, weil wir eben nicht alle gleich sind. Ich zum Beispiel hasse es selbst, Gewand oder Schuhe einkaufen zu müssen, und sicher haben sich auch schon viele Frauen philosophischere Gedanken gemacht als Dein Protagonist. Ebenso, wie es Männer gibt, die Philosophie als etwas Weltfremdes betrachten oder die Frau langweilen, wenn sie sich nicht entscheiden können, ob sie nun dieses oder jenes Hemd, Werkzeug, Sportgerät, oder welchen CD-Player sie kaufen. Und es soll sogar Männer geben, die in der Lage sind, zu formulieren, was sie nicht wollen, und das dann tatsächlich nicht tun. Es kann doch auch für die Frau nicht lustig sein, wenn der Mann mit so einer Laune mitgeht, da ist es doch besser, sie geht allein oder mit Freundin, oder? Ist mir unbegreiflich, warum er das überhaupt tut, wo er doch so philosophisch denkt. Hat er noch nie über seinen eigenen Willen nachgedacht? 
- Wie gesagt, die letzten beiden Absätze beziehen sich mehr auf Deine Aussage im Thread als auf Deine Geschichte, bei der mich nur die Wertung stört und wo ich das Haarbüschel unglaubwürdig finde. Aber so einem Schubladendenken muß ich einfach widersprechen, weil ich mich selbst nicht in eine Schublade stecken lasse, was Du aber tust, wenn Du mit so geschlechtsspezifischen Vorurteilen anfährst.
Es gibt ja auch Frauen, die Wert darauf legen, Zeit für gemeinsame Hobbys, Ausflüge oder einfach nur zum Faulenzen zu haben, die ihren Lebensmittelpunkt nicht in Warenhäusern sehen. Oder die den Mann zumindest nicht zwingen, mitzugehen. So viele Möglichkeiten wie Farbtöne auf dem Regenbogen ...
Liebe Grüße,
Susi