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Der letzte Traum

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30.06.2004
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Der letzte Traum

Der letzte Traum

Sie war dabei, als sie die letzten Blumen aus der Stadt brachten. Sie befand sich gerade auf dem Heimweg von der Arbeit in einer kalten und windigen Dezembernacht, und sie zog ihre viel zu dünne Jacke enger um sich, als sie den leeren Straßen zu ihrer Wohnung folgte.
Der Lastwagen stand an der Ecke, wo sich das kleine Blumengeschäft befand. Der Laden war eines der wenigen Geschäfte in ihrem Stadtviertel und nur schlecht besucht gewesen, sofern sie das beurteilen konnte. Die Leute hier kauften sich eben keine Blumen. Sie selber war mehrmals vor der Auslage des Geschäftes stehen geblieben und hatte hinein gespäht. Etwas in ihr hatte ihr immer gesagt, dass es sich um echte Pflanzen handelte, die der einarmige Alte in seinem Laden stehen hatte. Etwas von Gemütlichkeit, das von dem schmuddeligen Fliesenboden und den halb blinden Fenstern ausging, die mit Frakturschrift in abblätterndem Gold versehen waren.

Und nun brachten sie die Blumen weg. Der Laster war weiß und trug einen schmucken grünen Schriftzug. „Schöne Grüße von Blumen Sander!“ stand darauf und es sollte wohl so aussehen, als liefere er Pflanzen an. Doch sie wusste, dass es nicht so war.
Sie blieb nicht stehen, zog nur die Schultern hoch und fröstelte, nicht nur wegen der Kälte, als sie einen flüchtigen Seitenblick auf die Aufschrift warf. Ein Mercedes fuhr an ihr vorbei und sie wandte den Blick ab. Es war nicht gut, hier, wo beinahe jeder ein Auto besaß, noch Aufmerksamkeit zu erregen, wo sie doch ohnehin schon zu Fuß ging.
Als sie die Gasse einbog, in der ihre Wohnung lag, passierte sie der Lastwagen. Die „Schöne Grüße!“ Aufschrift kam ihr wie blanker Hohn vor. Sie kuschelte ihr Gesicht enger in den Synthetikschal und beeilte sich, nach Hause zu kommen.

Ihre Wohnung war Anachronismus. Sie besaß sowieso nur eine winzige Kammer mit einer Kochstelle und ein Badezimmer auf der anderen Seite des Flurs, aber diese Kammer war ihre einzige und stets letzte Zuflucht. Sie hatte alte Möbel gesammelt, aus Holz. Das war zwar wurmstichig und morsch geworden, aber es roch gut und echt. Ihre bunten Vorhänge, die langsam in der feuchten Umgebung zu schimmeln begannen, waren aus Baumwolle, und wurden in dieser Art schon seit Jahren nicht mehr hergestellt. Bilder auf echtem Papier und bunte Tücher verhüllten die kargen Plastikwände und auf ihrem Bett saß – sozusagen als Krönung – ein alter Teddybär mit nur einem Arm. Bei seinem Anblick musste sie an den Besitzer des Blumenladens denken und schauderte.

Sie entkleidete sich, warf Hose, Hemd und Schuhe in den Wiederverwerter und öffnete die Klappe in der Wand, hinter der ihr Schlafanzug für die Nacht bereit lag. Sie musste ihn heraus nehmen, sonst würde sie Misstrauen erwecken. Zwar gab es keinen Zwang, die vom Staat gestiftete Kleidung zu tragen, aber man wurde als seltsam betrachtet, wenn man es nicht tat. Sie wollte nicht wieder in die Psychiatrie zurück. Dort würde man ihr nur wieder erzählen, wie wunderbar diese Welt doch war.

Sie ließ den Schlafanzug – er war himmelblau – auf den Boden fallen und zog die Schublade unter ihrem Bett heraus. Darin lag – ganz neu und noch in seiner Plastikverpackung – ein baumwollener Schlafanzug, knallrot mit weißen Elefanten bedruckt. Er war ihr ein paar Nummern zu groß und bis jetzt hatte sie nicht gewagt, ihn zu tragen. Es war wie eine heilige Reliquie, die sie jeden Tag betrachtete und dann wieder zurück legte. Sie wartete noch auf die Zeit, in der es ihr angemessen schien, den Schlafanzug zu tragen.

Sie schlüpfte in das hellblaue Kleidungsstück und griff nach der Traumpille, die ebenfalls hinter der Wandklappe auf sie wartete. Diese musste man nehmen, sonst fiel man wirklich auf. Seit langem traute sich niemand mehr zu träumen.
Sie schlief fest und ohne Träume. Am nächsten Morgen erwachte sie ausgeruht und frisch. Die Wandklappe hielt ein neues Hemd und eine neue Hose für sie bereit, in heiteren Farben und ihr wie auf den Leib geschneidert. Den leichten Einstich in ihrer Hand, als die Blutprobe gezogen wurde, spürte sie kaum noch.

Auf dem Weg zur Arbeit passierte sie den Blumenladen. Die Fenster waren noch immer blind und der Boden noch immer schmutzig, doch es schimmerte kein Charme mehr daraus hervor. Der einarmige Mann hatte nun einen jungen Gehilfen in schmucker weißer Uniform mit einem grünen Schriftzug darauf, der sich anschickte, die Glasscheiben zu putzen. Sie zog die Schultern hoch und lief weiter, ohne sich nochmals zu dem Geschäft umzusehen.
Sie träumte nicht, während der Arbeit. Sie servierte Bier und Wein und Eintopf mit einem Lächeln, das so künstlich war, wie der Inhalt der Schüsseln und Gläser. Die anderen Menschen lächelten ebenso zurück. Bei ihnen sah es nicht so gezwungen aus. Sie fragte sich, ob es überhaupt noch echte Menschen gab. Dann fragte sie sich, ob vielleicht alle anderen das Gleiche dachten.
Auf dem Rückweg lief sie an einem Antiquitätengeschäft vorbei. Die Scheiben waren ebenso blind, wie die des Blumenladens und für einen Moment spürte sie den Wunsch, hinein zu spähen. Es war sinnlos. Eine Taschenuhr aus echtem Kunstgold mit Kette. Ein Synthetik-Ölgemälde. Ein Bonsai aus Syn-Holz, gewachsen, aber nicht echt.
Traurig wandte sie sich ab. Der Weg nach Hause kam ihr länger vor, als je zuvor. Vor den Stufen, die zu ihrer Wohnung hinunter führten, lag ein Zweig.

Sicherlich hatte der Zweig schon am vorherigen Tag dort gelegen. Ein paar Leute waren darauf getreten und er war schmutzig und hatte an mehreren Stellen Rinde verloren. Aber es war ein echter Zweig, wahrscheinlich vom Laster gefallen, abgebrochen auf dem Transport. Sie hob ihn auf und trug ihn behutsam in ihre Wohnung. Sie füllte ein Glas mit Wasser und stellte ihn hinein. Ein paar grüne Blätter daran hingen mehr oder weniger traurig herab. Die Wunden in der Rinde rochen nach Frühling, wie es ihn früher gegeben hatte.

Der Zweig war ihr Zeichen. An diesem Abend ließ sie den sonnengelben Schlafanzug hinter der Klappe liegen, genauso wie die Traumpille. Sie zeriss die dünne Plastikhülle um den roten Baumwollstoff herum und vergrub ihre Nase zwischen den weißen Elefanten. Es roch fremdartig und erregend. Sie streifte das Kleidungsstück über, warf der Klappe mit der Traumpille einen verächtlichen Blick zu und kroch dann zwischen die Decken ihres Bettes.
Der Geruch der Baumwolle und der Duft des Zweiges trugen sie davon in einen wirren, beängstigenden Traum. Dunkle Wirbel umfingen sie, Monster fielen sie aus der Dunkelheit an und sie stürzte lange, sehr lange in eine tiefe Schlucht. Immer wieder erwachte sie, schweißgebadet und angstgeplagt, nur um danach wieder in einen unruhigen Schlaf zu fallen. Am nächsten Morgen war sie übermüdet, erschreckt und verängstigt.
Erschöpft ging sie zur Arbeit. Die Menschen im Lokal schienen ihr noch ferner, als sonst. Trotz allem hielt sich ihr Stolz, dass sie es getan hatte. Die Pille verweigert. Sie würde es wieder tun.

Eine Woche lang träumte sie. Eine ganze Woche Finsternis in ihrem Schlaf und Müdigkeit beim Aufwachen. Und jeden Morgen starrte ihr Zweig sie vom Nachttisch anklagend an. Am siebten Morgen zerbrach etwas in ihr.
Das Erste, was sie tat, war, den Schlafanzug, den Zweig, die Vorhänge und den alten Teddy in den Wiederverwerter zu werfen. Sie kleidete sich an und machte sich auf den Weg zur Arbeit mit dem Entschluss, auf dem Heimweg in einem Kunstmöbelgeschäft vorbei zu gehen.

Irgendwo wurde wieder eine Akte geschlossen.

 
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Hallo Felsenkatze,

erstmal herzlich willkommen in der SF-Rubrik und viele Grüße aus Gelsenkirchen in die Nachbarstadt ;)

Zunächst ein paar Anmerkungen zur Sprache: Du drückst Dich zwar recht gekonnt und sehr lesbar aus, aber einige Formulierungen ließen sich verschönern. Beispielsweise verwendest Du zu oft das Wörtchen "war" ("Sie war dabei", "es war eine...", "wo das ...geschäft war", "Der Laden war...") und gelegentlich falsche Worte (so wird Baumwolle z.B. nicht "hergestellt", sondern "geerntet" oder "produziert", nur der Baumwoll-Schlafanzug wird hergestellt, aber dann musst Du den Bezug in dem Satz entsprechend ändern).
"Sie schlief fest und erwartungsgemäß ohne Träume. Am nächsten Morgen erwachte sie ausgeruht und frisch, was auch nicht anders zu erwarten gewesen war." Da ist eine Wiederholung drin, und das "erwartungsgemäß" und "nicht anders zu erwarten" kann auch direkt ersatzlos gestrichen werden. Der Leser versteht das schon richtig, und Du musst ihm nicht auf diese Weise erklären, wie die Traumpille funktioniert.

Inhaltlich gibt es ein paar Stellen, die ich nicht überzeugend finde. Warum fällt es auf, wenn man die Traumpille nicht nimmt? Man könnte sie problemlos aus dem Fach nehmen und dann das Klo runter spülen oder draußen in einen Gulli fallen lassen. Wenn das irgendwie überwacht wird, solltest Du das erzählen.

Freilich hängt die Pille auch mit der Auflösung zusammen. Und das alles wirkt schon recht konstruiert, zumal die Pointe nur funktioniert, indem Du die Erzählperspektive wechselst und von der Hauptfigur "wegzoomst". Das ist ein allgemein durchaus brauchbarer Kunstgriff, legt aber nahe, dass die ganze Erzählung nur im Dienst der Pointe steht. Zum Glück ist die Erzählung detailliert, durchaus liebevoll und stimmig. Daher fällt die Beurteilung der gesamten Geschichte nicht mit der wenig überzeugenden Pointe.
Ehrlich gesagt könnte man auf die Pointe sogar völlig verzichten und stattdessen den nur angedeuteten Konflikt ausbauen - den zwischen der Heldin und den anderen Menschen (z.B. durch einen Dialog). Die Beschreibung eines Menschen in einer Welt, in der natürliches durch künstliches ersetzt wird, ist schon heftig genug (und außerdem gut gelungen).
Ich finde es eh nicht überzeugend, dass sie nur wegen eines Traums ihre liebgewonnenen Sachen wegschmeißt. Die logische Konsequenz wäre, einfach ab sofort die Pille doch wieder zu nehmen.

Fazit: sprachlich leicht verbesserungsfähig, inhaltlich schön erzählt, Pointe eher schwach.

Uwe
:cool:

 

Hallo,

danke erst mal für's Willkommen und die doch zumindest überwiegend positive Kritik.
Ich muss ja zugeben, dass das "Werk" schon etwas älter ist und alle Probeleser bis jetzt ohne Kritik hinterlassen hat, deswegen glaubte ich, es unbesehen posten zu können.
Tja, das ist der Nachteil an befreundeten Probelesern. :) Du hast nämlich völlig recht mit deinen Punkten.
Ansonsten bist du einer der Ersten, der nicht fragt: "Warum heißt das Ding Traumpille, wenn man dann traumlos schläft?" Danke, die Frage nervt nämlich.

Ich denke, ich muss mir nochmal gründliche Gedanken machen, und werde dann versuchen, die Geschichte zu ändern. Kann aber ein paar Tage dauern.

Gruß,

Felsenkatze

 

Hehe, warum heißt ein Bildschirm Bildschirm? Weil er das Bild vom Betrachter abschirmt wie ein Regenschirm den Regen? Siehste - gegen nicht ganz treffende erfundene Begriffe braucht man nicht zu argumentieren.

Befreundete Probeleser sind selten ehrliche Kritiker, aber zu unser aller Glück gibt es diese Website :)

 

Hallo Felsenkatze

Viel bleibt mir ja nach Uwes umfangreicher Analyse nicht mehr zu sagen:
Auch mir hat der Text sehr gut gefallen :) Vor allen Dingen fand ich die Stellen mit dem kleinen Blumenladen und seinen blinden Scheiben sehr effektvoll: eine letzte kleine Fluchtmöglichkeit wie ihre eigene Wohnung aus der sonst sterilen und künstlichen Gesellschaft.

Das mit dem "war" hab ich gar nicht so bemerkt. Anders aber bei den Stellen, in denen es um die Klappe ging. Da hat Uwe recht: du musst das unbedingt weiter erklären, warum dein Prot sich so verpflichtet fühlt, die Pille zu nehmen. Genauso muss ihre Reaktion am Ende abgeschwächt werden.

Zwei Frage bleiben mir aber noch:
1)Die Wissenschaftler am Ende haben sie beobachtet?
2)Die Alptraumpille; ist sie nun die "normale" Pille, die einen nach Einnahme süchtig macht, so dass man ohne sie nur noch Alpträume hat. Oder wird der Stock nur als Köder für solche Menschen wie deinen Prot verwendet, und ist dieser vielleicht mit irgend einem giftigem Mittel versetzt, dass die Frau davon Alpträume bekommt?

mfg Hagen

 

Hallo,

@Hagen:

Danke erstmal, für die Rückmeldung *freu* :)

Mit der Klappe hab ich mir schon was einfallen lassen, das kommt aber noch.
Ihre Reaktion abschwächen sagt mir irgendwie nach langem Überlegen immer noch nicht zu. Meiner Meinung nach ist, die Pille wieder zu nehmen eine Kapitulation vor dem System. Und mein Prot kann nicht nur "ein bisschen kapitulieren". Entweder ist die Pille zu nehmen richtig und gut, dann muss alles andere auch richtig und gut (sprich: ihre Lebensweise falsch), oder eben nicht.
Ich hatte mir allerdings schon lange überlegt, den Traum etwas drastischer zu machen, um die "Kapitulation" vielleicht besser zu erklären. Wäre das eine Lösung?

Zu den Fragen:
1) Irgendeine Art von Beobachtung gibt es, wenn auch nicht wie "1984" direkt in der Wohnung. Ich stell mir Spione am Arbeitsplatz etc. etc. vor, hatte aber eigentlich nicht das Gefühl, das weiter ausführen zu müssen. Wenn du meinst, kann ich aber noch ein, zwei Sätze darüber verlieren (nicht zu viele, weil ich die Geschichte nicht zu lang haben möchte)

2) Die Pille ist eine Droge, die einen traumlos schlafen lässt. Bei Entzug entstehen die Alpträume.
Der Zweig ist tatsächlich nur ein Zufall, aber ich wollte, dass meine Prot ihn mit dem Negativen verbindet, das sie träumt und damit ihre "Aufgabe" logischer wird.

Tja, wenn das alles irgendwie nicht rüber kommt, dann muss ich noch mal wirklich überlegen. Kann also noch 'n bisschen dauern. ;)

So, das war's erst mal,

Gruß,

Felsenkatze

 

Hallo Felsenkatze,
Dein bedrückendes Szenario hat mir gut gefallen. Subtil wird die Protagonistin durch den Angst-Effekt in die Gesellschaft integriert.

Lieben Gruß
Goldene Dame

 

Hallo Felsenkatze,

ich mag ambivalente Charaktere. Und ich mag die Art und Weise, wie deine Protagonistin ein bisschen sentimental alten Zeiten nachhängt, in denen Kleidung noch aus Baumwolle und Planzen aus natürlichen Zellen waren.

Trotzdem verstehe ich einige der Ambivalenzen deiner Protagonistin und auch einige deiner Andeutungen nicht.

Es war keine Pflicht, die Schlafanzüge aus der Klappe zu verwenden.
Selbst wenn es Pflicht gewesen wäre, hätte sie aber die Möglichkeit gehabt, das Ding aus der Klappe zu nehmen, ein bisschen zu zerknautschen und trotzdem in ihrem baumwollenden Nachthemd schlafen können.
Ebenso wäre die Einnahme der Pille nicht zu überwachen, sondern lediglich die Entnahme aus der Klappe.
Das Mädchen wollte nicht schon wieder in die Psychatrie. War sie in der Psychatrie, weil sie die schöne neue Welt ablehnt? Oder war sie dort wegen ihrer Albträume? Dem Begriff Psychatrie liegt zwar im allgemeinen Sprachgebrauch noch immer etwas bedrohliches inne, aber es ist ja auch ein Begriff der Hilfe. Zu diesem Hinweis hätte ich mir beim Lesen über die Charakterisierung deiner Prot ein bisschen mehr Informationen gewünscht.

Das Ende wiederum finde ich gelungen und einige der Fragen, die ich beim Lesen hatte wurden damit aus meiner Sicht beantwortet.

In meiner Interpretation legt es im Zusammenhang mit ihrem Psychatrieaufenthalt nahe, die Albträume mögen der Grund gewesen sein. Ihre Wiederkehr lässt sie die schönen aber beängstigendenUtensilien der Vergangenheit in die Wiederverwertungsklappe schmeißen und die wohlmeinende Güte des kontrollierenden Systems annehmen.
Insofern empfinde ich den Schluss als gelungene Provokation, herrlich politisch unkorrekt.

Bei allen kritischen Anmerkungen, die ich zu deiner Geschcihte gemacht habe, möchte ich noch erwähnen, dass sie mir auch in ihrer Gänze sehr wohl gefallen hat. Die ist es gelungen, mich in die Welt dieses Mädchens zu ziehen. Insofern zum Schluss ein Lob.

Lieben Gruß, sim

 

Ola zusammen!

Kaum schaue ich mal einige Zeit hier nicht rein, tut sich was an meiner Story.

Erstmal danke an alle für's Lesen und Kritisieren.

@ Goldene Dame: Schön, wenn's dir gefallen hat.

@ Jo: :D Vieles, was du angemerkt hast, hatt ich schon abgeändert, aber noch nicht abgeschickt. Ist jetzt endlich passiert. Schön, dass du sie trotzdem gerne gelesen hast.

müsste es in diesem Fall nicht eher 'Antitraumpille' heissen?

Ja, müsste es natürlich, hier ist das aber Absicht, quasi ein Euphemismus des Staates (huh, was für ein kompliziertes Wort)

@ sim: Ähm, ja die Schlafanzüge muss man tatsächlich nur rausnehmen. Die wenigsten Menschen werden aber so eine Reliquie wie meine Prot haben, und diese traut sich noch nicht ganz, gegen das allgemeine System zu rebellieren.
Das mit der Einnahme wurde schon angemerkt und von mir geändert.

Tja, die Psychiatrie: was ich meinte, ist, dass die Neigungen der Prot zu "Träumereien" und "Nostalgie" als "unnormal" angesehen werden. Ich hab jetzt einen halben Satz dazu eingefügt und hoffe, dass der reicht.

Danke auf jeden Fall für dein Lob!

@ Alle: ich habe den Schluss etwas umgeschrieben, will aber nicht auf meine Wissenschaftler verzichten. Dialoge wollte ich nicht wirklich einbauen, weil meine Prot so abgesondert von der Umwelt ist und eigentlich nicht mit anderen spricht (sorry, Uwe). Nochmals danke an alle für die Hilfe.

Liebe Grüße,

Felsenkatze

 
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Nochmal Hallo,

yo, find ich runder so. Gute Arbeit, Katze. :) Muss jetzt nur mal gucken, ob ich ZAP! nachträglich angleichen muss ;)

Ne, alles beim Alten ...

Schönen Abend.

Dante_1

 

hallo felsenkatze!
fand deine geschichte sehr schön! traurig, wie versprochen, ohne hoffnung auszustrahlen, aber gerade dadurch so real und gut!
hab sonst nix mehr zu bemängel, ausser, dass ich persönlich den satz mit den wissenachftlern weggelassen hätte!
"Das Erste, was sie tat, war, den Schlafanzug, den Zweig, die Vorhänge und den alten Teddy in den Wiederverwerter zu werfen. Sie kleidete sich an und machte sich auf den Weg zur Arbeit mit dem Entschluss, auf dem Heimweg in einem Kunstmöbelgeschäft vorbei zu gehen."
dieses ende wäre ein bisschen merh nach meinem eigenen geschmack gewesen...
aber das ist natürlich meine eigene meinung und ansichtssache!

nochmal: schöne geschichte, daumen hoch
liebe grüße,
frotte

 

Hi Felsenkatze,

eine gute, aber auch erschreckende Geschichte.

Doch wenn ich es mir recht überlege, sind wir so weit davon entfernt? :confused:

Pillen, Klappen, Kontrolle, Vorschriften.
Erst lehnt man sich auf, dann wird es irgendwann zur Gewohnheit.
Und die darauffolgende Generation kennt es nicht mehr anders.

Die gute alte Zeit, so wie unsere Eltern, Großeltern und wir, die selber schon erwachsene Kinder haben, es bezeichnen, gibt es nicht mehr.
Das habe ich mir schon als Kind anhören müssen. Konnte es damals jedoch nicht verstehen.
Und die heutige Jugend, wird irgendwann das Gleiche zu ihren Kindern sagen.

Um sich selbst zu schützen, mußte deine Prot kapitulieren.
Um es anders auszudrücken: Lebe und mache das Beste daraus. :shy:

Eine wirklich gute Hintergrundgeschichte. :thumbsup:

lieben Gruß, coleratio

 

Hallo zusammen,

@ Dante: danke nochmals...

@ frotte: Ein Lob von dir freut mich umso mehr, weil ich weiß, was du schreibst ;) Schön, dass sie dir gefallen hat. Das mit dem letzten Satz, nun ja...

@ gbwolf: Wenn du dich nun auch noch für die Kürzung aussprichst, mach' ich's wohl (hmmmmmmmmmmm..... und ich dachte, du hättest die Story lange genug bei dur rumliegen gehabt, um mir das auch so zu sagen ;) )

@ coleratio: Ich bin begeistert, dass dir mein düsteres Szenarion so gut gefallen hat. Ich wollte es mit Absicht nicht zu weit weg von der Realität formulieren. Du hast recht: es ist erschreckend. Aber das war der Plan. Über dein Lob freu ich mich besonders, weil ich - glaube ich - noch keines von dir hatte... ;) Total lieb! Danke

Liebe Grüße an alle,

Ronja

 

hi felsenkatze!
finde das ende so viel schöner...was ein satz alles bewirken kann:-)
liebe grüße
frotte

 

Hallo Felsenkatze,

ich kenne die ursprüngliche Version deiner Geschichte nicht, darum konnte ich die Diskussion um das Ende auch nicht wirklich nachvollziehen... Ich kann nur sagen, dass es mir sehr gut gefällt, so wie es jetzt ist :thumbsup: mMn führt es den Leser eindeutig in eine bestimmte Richtung, ohne ihm jedoch die Möglichkeit zu nehmen, sich eigene Gedanken zu machen. Finde ich prima.

Auch ansonsten finde ich die Geschichte gelungen, außer dass ich (wie andere auch) der Meinung bin, dass nicht klar wird, warum es auffällt, wenn die Prot die Traumpille nicht nimmt. :confused: Wie du schon meintest, wird sie ja in ihrer Wohnung nicht beobachtet, von daher kann ja niemand wirklich nachvollziehen, was mit der Pille geschieht, nachdem sie sie aus der Klappe genommen hat...

Gruß,

Red Unicorn

 

Hallo Red, Hallo frotte,


@frotte: Danke nochmal ;)

@ Red: auch dir danke für's Lesen und gut finden. Die Antwort auf deine Frage steht hier:

Den leichten Einstich in ihrer Hand, als die Blutprobe gezogen wurde, spürte sie kaum noch.

Überlesen? ;)

Trotzdem freue ich mich über dein Lob, wenn du dich schon in die Sci Fi Sektion verirrt hast. Danke!

Liebe Grüße,

Ronja

 

Uuups... Na ja gut, der Satz schwamm irgendwo so am Rande meines Bewusstseins aber hat es nicht wirklich geschafft, zu mir durchzudringen... :Pfeif:

 

Hallo Felsenkatze,

ich habe jetzt nur die überarbeitete Version deiner Geschichte gelesen und muss sagen, dass sie mir ausgesprochen gut gefällt.

Die Idee fand ich sehr interessant. Eine sterile Welt, Überwachung etc.
Menschen, die sich dann nicht daran halten werden als verrückt erklärt u.s.w.

Tolle Geschichte...

Bella

 

Hallo Felsenkatze!

Habe jetzt mal eine Deiner SF-Geschichten ausgegraben, und ich muss sagen, sie hat mir sehr gut gefallen, vor allem natürlich der ruhigen, präzise gezeichneten Stimmungsbilder halber, die ich, wie Du weißt, sehr schätze.
Auch die Thematik der schönen, aber einengenden Welt, in der die Menschen fast alles haben, außer ihrer persönlichen Freiheit, mag ich sehr gerne, habe zu dem Thema auch selbst schon mal eine Geschichte geschrieben.
Insofern: stilistisch mMn einwandfreier Text, schön geschrieben, interessante Thematik und passendes Ende: sehr gelungen.

Schoene Gruesse,
Charousek


Hier noch ein bisschen was zum Stil, soll aber keine Kritik sein, bestenfalls Anregung:

Etwas von Gemütlichkeit, das von dem schmuddeligen Fliesenboden und den halb blinden Fenstern ausging, die mit Frakturschrift in abblätterndem Gold versehen waren.
Da war etwas von...

Ihre Wohnung war Anachronismus.
war ein Anachronismus/war anachronistisch

Darin lag – ganz neu und noch in seiner Plastikverpackung – ein baumwollener Schlafanzug, knallrot mit weißen Elefanten bedruckt.
das klingt, als wären die weißen Elefanten knallrot...

Sie wartete noch auf die Zeit, in der es ihr angemessen schien, den Schlafanzug zu tragen.
ich glaube, es sollte "angemessen scheinen würde" heissen, bin mir aber ehrlich gesagt nicht ganz sicher. Präteritum kommt mir aber komisch vor.

 

Hallo Charousek,

vielen Dank für das Ausgraben und das Lesen. Hast dir ja gleich einen meiner Lieblinge herausgepickt.

Insofern: stilistisch mMn einwandfreier Text, schön geschrieben, interessante Thematik und passendes Ende: sehr gelungen.

Das höre ich gerne ;)


Ihre Wohnung war Anachronismus.

war ein Anachronismus/war anachronistisch

Hmmm... bei deinen anderen Vorschlägen denke ich nochmal darüber nach, aber gerade diese Formulierung liegt mir sehr am Herzen (frag mich nicht, warum). Die werde ich wohl so lassen :)

Ansonsten: danke, für's Stilfehlerchen suchen. Und ich freue mich natürlich, dass dir die Geschichte gefallen hat.

Liebe Grüße,

Ronja

 

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