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Der magische Ring

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22.11.2018
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Der magische Ring

Es war einmal vor vielen Jahren, da wurde ein Junge eines Tages zum Vollwaisen.
Aber nicht plötzlich, denn es war abzusehen, dass es leider irgendwann so kommen musste.
Der Junge, der übrigens schon siebzehn Jahre alt war, lebte mit seinen Eltern in einem Land, das hatte einen Herrscher, der eines Tages alle Gefängnisse öffnete und alle Gefangenen entließ, um deren Unterbringungskosten zu sparen. Gleichzeitig führte er ein neues Gesetz ein, welches besagte: „Alle Menschen müssen sich an die Regeln des fairen miteinander Lebens halten. Wer in unserer Gesellschaft Straftaten begeht, der hat das Recht verwirkt, in unserer Gesellschaft zu leben. Er wird mit dem Tode bestraft. Für kleine Straftaten wird man schnell auf einen Pfahl gespießt, für schwere Verbrechen muss der Täter lange und schmerzvoll am Pfahle leiden bis der Tod ihn erlöst.“

Die Eltern des Jungen betrieben aber schon immer gewerbsmäßigen Diebstahl, um sich den Lebensunterhalt zu bestreiten, und hatten auch nie etwas anderes gelernt. Daher konnten sie mit dem Klauen auch nicht aufhören. Schließlich kam der Tag, der abzusehen war: Sie wurden erwischt.
Die Pfählung fand wie üblich öffentlich auf dem Marktplatz statt, damit jeder Bürger wusste:
Aussetzung der Strafe auf Bewährung, nein, das gibt es nicht.
Der Sohn stand fassungslos und weinend auf dem Marktplatz. Der Vater stand auf dem Schafott, winkte seinen Sohn heran und gab ihm seine Hinterlassenschaft: Zwei wertvolle Goldmünzen. Dann wurden die Eltern des Jungen gepfählt, glücklicherweise mussten sie nicht lange leiden.

Unter den Schaulustigen der Hinrichtung befand sich eine einzige Person, die Mitleid mit dem Jungen hatte. Es war eine alte Zigeunerin, eine Bekannte des gerade hingerichteten Diebespaares. Sie sprach den Jungen an und sagte, sie wolle ihm helfen. Sie hätte einen goldenen Ring, der magische Kräfte besaß. Der Ring würde jedem, der ihn trägt, Glück und Erfolg bringen, vorausgesetzt, man war stets freundlich und ehrlich zu seinen Mitmenschen.
Der Junge hatte wirklich nicht vor, ein Dieb zu werden und wie seine Eltern zu sterben. Also versprach er der alten Hexe, den Ring in Ehren zu tragen. Die Alte wollte eine seiner beiden Goldmünzen für den Ring und versprach, dass der Ring niemals seine Zauberfähigkeit verlieren würde. Man könne den Ring auch verschenken, verkaufen und vererben und die jeweilige Person würde das Glück haben, das der Ring bringt, aber nur, wenn man daran glaubt und danach handelt und lebt.
Eine Goldmünze war viel Geld wert, aber der Junge hatte gerade Glück mehr nötig als Geld. Also kaufte er den goldenen Zauberring.
Schon am nächsten Tag fand er eine Lehrstelle bei einem Schmied und durfte in der Gesindekammer schlafen.

Der Junge wuchs heran und wurde von Beruf Kesselflicker und Scherenschleifer. Er zog von Dorf zu Dorf, von Haus zu Haus und bot an, die Kessel zu flicken und die Messer zu schleifen. Er war dabei immer freundlich, half auch sogar ein wenig im Haushalt. Er reparierte dies und das und wenn die einsamen Hausfrauen es wünschten, dann beglückte er sie auch, denn sie waren vernachlässigt von ihren Ehemännern, die bei der der Arbeit waren und abends müde nach Hause kamen und keine Lust auf irgendetwas hatten, außer auf Essen.
So lebte er sein Leben, wurde zum Mann und war jahrelang erfolgreich, glücklich und optimistisch. Er war überzeugt, dass der Ring ihm das Glück bescherte. Man könnte jetzt meinen, dass er irgendwann heiratete und eine glückliche Familie gründete, so wie er es auch vorhatte, aber was passierte dann?
Eines Tages wurde er von einem Ehemann in Flagranti erwischt, als er mit dessen Ehefrau Ehebruch beging. Der brave Bürger war sehr böse und wütend auf den Gigolo. Er rief die Polizei. Die kam, verhaftete den Scherenschleifer und gegen den Willen des Ehemannes auch dessen Ehefrau, wegen Ehebruchs.
Bevor beide gepfählt wurden, durften sie einen letzten Wunsch äußern. Es ist nicht überliefert was sich die Ehebrecherin wünschte, aber der Scherenschleifer sagte: „Bringt mir meinen Erstgeborenen, der lebt im Dorf Satul als Sohn der Eheleute Igani.“
Die Pfählung wurde verschoben und der Hinzurichtende musste drei Tage an den Pfahl gebunden warten, bis sein Sohn herangeschleppt wurde, zusammen mit seiner Mutter, die nun natürlich auch gepfählt werden musste, weil sie damals Ehebruch begangen hatte und das Kind ihrem Ehemann untergeschoben hatte.
Bevor er gepfählt wurde, gab der Vater seinem Kuckuckskind den Ring und flüsterte ihm das Geheimnis des Rings ins Ohr und erzählte ihm, dass auch seine Großeltern gepfählt worden waren und ermahnte ihn, bloß keine Straftaten im Leben zu begehen.
Das Kuckuckskind war ganz benommen, soeben erfahren zu haben, dass er einen anderen leiblichen Vater hatte, als er geglaubt hatte, und im nächsten Moment musste er erleben, wie seine Mutter und sein Vater vor seinen Augen gepfählt wurden.

Die Abschreckung wirkte. Das Kuckuckskind nahm den Ring und führte ein braves, straffreies Leben, war immer freundlich und hilfsbereit und alle Menschen liebten ihn, insbesondere die Frauen. Denn er war Sänger und konnte herzzerreißende Schnulzen singen, die von Liebe und Glück handelten.
Er wurde insbesondere zu großen Hochzeiten mit über zweihundert Gästen eingeladen, zog mit einer Band durchs ganze Land und begeisterte alle Menschen mit seiner Manele-Musik. Pro Auftritt erhielt er eine große Gage und außerdem steckten ihm die Zuhörer während des Singens weiteres Geld zu, damit er ihren Namen direkt und live in den Songtext einbaute, so wie es bei diesen Manele-Festen noch heute üblich ist. So kam der Sänger pro Engagement zu so viel Geld, wie arme Menschen in einem Jahr mit harter Arbeit verdienten.
Im Glauben, dass er nur deshalb so viel Glück und Reichtum hatte, weil er den Ring hatte und sich an die Bedingungen des Rings hielt, entlohnte er die Mitglieder seiner Begleitband stets fürstlich und war auch sonst nicht geizig. Er brachte sein leicht verdientes Geld auch gerne schnell wieder unters Volk. Bei jedem, den er kannte, kaufte er auch etwas. Alle liebten ihn, und das brachte wieder Auftritte und Geld. Es war ein wunderbarer Glückskreislauf.
Statt alle seine weiblichen Groupies zu schwängern, wie sein Vater es wohl getan hätte, flirtete er nur mit ihnen und eines Tages heiratete er die Schönste aller Schönen, eine Miss Piranda, die aus einer der reichsten Familien des Landes stammte. Mit ihr verbrachte er ein Leben in Reichtum und Glück und zog drei Töchter auf, die bildschön wurden.

Die Jahre vergingen und im Land wurde auch wieder die Todesstrafe abgeschafft. Das war Voraussetzung, um in die Europäische Union aufgenommen zu werden. Viele arme Bürger wurden aus Geldnot wieder kriminell aber sie kamen nur für ein paar Jahre ins Gefängnis und nicht aufs Schafott und den todbringenden Pfahl.
Durch die Digitalisierung seiner Lieder und internationale Vermarktung blieb der Schlagersänger auch im Alter reich. Also hatte er immer Glück, so wie es der Ring garantierte, wenn man brav war und immer freundlich zu seinen Mitmenschen und Fans.
Gegen Ende seiner Lebenszeit wurde der gealterte Sänger gebrechlich und fühlte, dass bald sein Ende kommen würde. Statt nur einer wollte er aber allen drei Töchtern einen Glücksring schenken, da ihm alle Töchter gleichermaßen lieb waren. Also ging er zu einem Juwelier und sagte ihm, dass dies ein Glücksring sei und bestellte die Anfertigung zweier Kopien. Die Kopien müssten so gut werden, dass man nicht mehr erkennen konnte, welches der Originalring sei. Dann müsste die Zauberkraft auch in den beiden Kopien sein. So war seine Überzeugung.

Der Juwelier, der vom Glück und Reichtum seines Auftraggebers wusste, machte aber nicht nur zwei, sondern drei gleiche Kopien. Er behielt den Originalring für sich und gab dem Sänger die drei täuschend echten Fälschungen.

Es kam der Tag, da rief der Sänger seine drei Töchter ans Sterbebett. Er vererbte ihnen die drei Ringe und erklärte ihnen die Zauberkraft, die verknüpft ist mit der Mahnung, dass das Glück nur eintritt, wenn man sich an die Bedingungen hält, sich anständig und fair in der Gesellschaft zu benehmen. Die Töchter versprachen ihrem Vater, stets brav und anständig zu bleiben und den Ring zu ehren.

Was passierte dann mit den falschen Ringen? Sie verwandelten sich in echte Ringe, denn man muss ja nur glauben, dass sie echt sind.
Alle drei Töchter waren überzeugt einen echten Glücksring zu besitzen und glaubten an ihre Magie. Sie waren immer freundlich und ehrlich und strahlten vor Selbstbewusstsein und Schönheit. Deshalb wirkten die Ringe und die jungen Damen machten unbeschreibliche Karrieren. Wie wir alle wissen, kann Glaube Berge versetzen.
Die eine Tochter wurde Bloggerin auf YouTube und Instagram mit über 5 Millionen Followern und noch heute wachsen die Schar der Follower und die Einnahmen aus Werbung.
Die andere wurde die schönste Weltrangerste im Tennis und man kann sich denken, wie hoch die Werbeeinnahmen von weltrangersten Tennisspielerinnen sind, wenn sie auch noch schön sind und Vorbildikone, dank der skandalfreien Lebensführung, dank des Glaubens an die Magie des Ringes.
Die schönste der drei wurde ein Topfotomodell und heiratete einen Immobilienmilliardär, der später weltbekannt wurde.
Was dann in den nächsten Generationen dieser Töchter passierte, kann in dieser Geschichte nicht erzählt werden, weil die Töchter immer noch leben und immer reicher und glücklicher werden.

Aber es gibt noch eine Nebengeschichte, nämlich die vom unehrlichen Juwelier. Weil er den echten Ring gestohlen hatte und ein übler Fälscher war, wandte sich die Zaubermagie des Ringes gegen ihn. Eines Tages wurde der Juwelier bei seiner Arbeit im Juwelierladen von zwei Räubern überfallen. Weil er glaubte, er wäre durch die glückbringende Macht des Rings geschützt, setzte er sich gegen die Räuber zur Wehr. Zu seinem Pech aber wurde er von diesen im Kampf abgestochen und starb noch am Tatort. Die Räuber zogen ihm den Ring ab und schmolzen ihn zusammen mit dem anderen erbeuteten Goldschmuck ein, damit man das Diebesgut nie bei ihnen finden konnte.

 
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Hola @Siggi Selector,

erst einmal ein kräftiges Willkommen, wie sich das gehört – und dann einen freundlichen Kommentar zu Deiner Geschichte.

Hab ja lange kein Märchen gelesen, und so einen Teleskoptext, der im Weißen Haus endet, schon gar nicht. Also, mir hat das gefallen.

Ist eine gute Idee, das Märchen bis in die Jetztzeit auszudehnen. Allerdings plagen mich schreckliche Visionen über ödes und inhaltsloses Zusammenleben, wenn wir alle einen dieser wundertätigen Ringe hätten (oder dächten, er sei es). Was wird aus uns ohne Sex & Crime?
Da bin ich schon etwas beunruhigt.

Noch ein paar Korinthen:

des fairen miteinander Lebens halten
das Miteinanderleben

Die Eltern des Jungen betrieben aber schon immer gewerbsmäßigen Diebstahl, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen
Ist Klauen wirklich ‚Lebensunterhalt verdienen’? Nicht eher ‚bestreiten’?

Dann wurden die Eltern des Jungen gepfählt, glücklicherweise mussten sie nicht lange leiden.
In meiner Jugend hab ich alles gelesen, auch dass Gepfählte mordsmäßig lange auf ihren Tod warteten.

außerdem steckten ihm die Zuhörer während des Singens weiteres Geld zu, damit er ihren Namen direkt und live in den Songtext einbaute,
Ich liebe meinen Balkan. Allerdings mit Abstrichen:shy:.

Viele Grüße aus Ungarns Süden!
José

PS wg. Vergesslichkeit:
Ich fand Deine Geschichte routiniert und gut geschrieben. Deshalb: Gern gelesen!

 

„Es war einmal und ist nicht mehr
ein ausgestopfter Teddybär,
der aß die Milch und trank das Brot
und als er starb, da war er tot.“
(Er)Volgsmund​

Er reparierte dies und das und wenn die einsamen Hausfrauen es wünschten, dann beglückte er sie auch, denn sie waren vernachlässigt von ihren Ehemännern, die bei der der Arbeit waren und abends müde nach Hause kamen und keine Lust auf irgendetwas hatten, außer auf Essen.

Ich weiß nun nicht, ob es ein Glück ist, dass ich grundsätzlich unter die Rubrik „Historik“ schaue oder doch eher ein Unglück, da ich alle Challenge-Beiträge mir anschaue. Und – das vorweg,

lieber @Siggi Selector -
und bevor ich‘s vergess,
herzlich willkommen hierorts!,

„Historik“ ist das nicht, was Du uns mit Deinem Erstling zwischen Michael Kohlhaas (Zigeunerin/Hexe) und Nathan dem Weisen (Ring, ohne Parabel) antust. Hatte Kleist sich noch an das dokumentierte Schicksal des brandenburgischen Kaufmanns Hans Kohlhase aus dem 16. Jh. orientiert, so lieferstu uns eine abenteuerliche Geschichtsklitterung von der Pfählung (erstmals unter Hammurabi/Babylon bezeugt) bis zur Europäischen Union (vor oder nach dem Brexit, einerlei Hemdchen wie Schlüpfer, 1992 f., vordem EWG – ab 1958 - und zuvor EGKS, 1951) – satte hundert Genrationen Menschheitsgeschichte in nicht einmal 12.000 Zeichen ...

Nun, entsprechend originell für „Historik“ und eher märchenhaft fällt die Einleitung auf

Es war einmal vor vielen Jahren, da wurde ein Junge eines Tages zum Vollweisen.
Die noch einen zwoten Makel bereits anzeigt: Verwechselungen wie „Vollwaise“ und Weise.

Das zwote ist die Zeichensetzung (wer die nicht beherrscht, sollte den Versuch, Sätze kleist‘schen Formates zu bilden, unterlassen)

Die Eltern des Jungen betrieben aber schon immer gewerbsmäßigen Diebstahl, um sich den Lebensunterhalt zu verdienenKOMMA und hatten auch nie etwas anderes gelernt.
(der Infinitivsatz ist zu Ende, die Konjunktion führt den Hauptsaz fort und nicht den Nebensatz!)

Schließlich kam der TagKOMMA der abzusehen war: …
(Relativsatz – eigentlich schon in der Grundschule trainiert – beginnt

Der Ring würde jedem, der ihn trägt, Glück und Erfolg bringen, vorausgesetztKOMMA man war stets freundlich und ehrlich zu seinen Mitmenschen.
- das soll genügen zur Zeichensetzung (musstu selber schauen, ist nämlich noch einiges zu tun), aber hier gibts m. E. noch einen Makel und ich „würde“ empfehlen, wenn schon mit dem Konj. II (würde) begonnen wird, ihn auch durchzuhalten. … trüge, … man wäre …

Das Kuckuckskind war ganz benommen, soeben erfahren zu haben, dass er einen anderen leiblichen Vater hatteKOMMA als er geglaubt hatte, und im nächsten Moment musste er erleben, wie seine Mutter und sein Vater vor seinen Augen gepfählt wurden.

Schließlich schnappt auch noch die Fälle-Falle zu
..., dank der skandalfreien Lebensführung, dank des Glaubens an die Magie des Ringes.

Und eine letzte Flüchtigkeit, die nur deshalb aufgezeigt wird, weil der Genitiv manchmal auch gelingt
Weil er den echten Ring gestohlen hatte und ein übler Fälscher war, wandte sich die Zaubermagie des Ringes gegen ihn.

So viel oder doch eher wenig für jetzt vom

Friedel

 

Hallo @Siggi Selector,

kaum bist du hier dabei, steigst du direkt in die Challenge ein. Find ich super. Es wär schön, wenn du auch weiterhin mitmischt, kommentierst und natürlich deine eigene Geschichte bearbeitest.

Insbesondere solltest du die Fehler beheben, die bereits angemerkt wurden, damit neue Leser nicht darüber stolpern. Dazu einfach die Geschichte oben bearbeiten.

Für kleine Straftaten wird man schnell auf einen Pfahl gespießt, für schwere Verbrechen muss der Täter lange und schmerzvoll am Pfahle leiden bis der Tod ihn erlöst.
Nett. :lol:

zusammen mit seiner Mutter, die nun natürlich auch gepfählt werden musste, weil sie damals Ehebruch begangen hatte und das Kind ihrem Ehemann untergeschoben hatte.
Das ist nur fair.

Das war Voraussetzung, um in die Europäische Union aufgenommen zu werden.
:D

Ich vermisse den Tag Märchen. Denn genau das ist es ja und du schreibst es auch so. Märchentypisch wird eigentlich nur erzählt und nichts szenisch dargestellt. Da muss man sich erstmal drauf einlassen, aber dann läuft es ganz gut.

Die Geschichte war ganz unterhaltsam, aber wirklich mitgerissen hat sie mich nicht. Ich denke, das liegt eben auch an dieser Erzählform, in der alles so lapidar erwähnt wird, egal ob es schön oder schrecklich ist. Das verursacht dann eben bei mir auch nur ein Achselzucken.

Trotzdem finde ich deinen Einstand ganz gelungen und würde mich freuen, wenn du weiter daran feilst.

Viel Spaß noch bei uns und liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Hallo @Friedrichard , @Nichtgeburtstagskind , @josefelipe
vielen Dank für eure Kommentare und Verbesserungsvorschläge. Ich hatte gar nicht gewußt, dass ich soviel Kommaregeln nicht kenne. Das wird bestimmt auch meine nächsten Geschichten in der Kommaqualität schmälern.
Eigentlich wollte ich den TAG "Parabel" setzen, aber den gibt es nicht. Da habe ich Historik gewählt, weil ich einiges Historisches und Kulturelles in die Geschichte eingebaut habe. Z.B. gab es wirklich einmal einen Herrscher, der die Gefängnisse geöffnet und dieses Gesetz erlassen hat. Bin mal gespannt ob es jemand errät, wer dieser Herrscher war. Die ganze Geschichte basiert auch auf der Ringparabel von Lessing aus "Nathan der Weise". Die hatte ich im Kopf, als ich diese Parabel schrieb, die ich nun als "Märchen" getaggt habe. Ich habe noch ein paar "Ostereier" eingebaut, die nicht erwähnt wurden. Vielleicht finde nur ich sie witzig. An Michael Kohlhaas habe ich jedenfalls nie gedacht, interessant dass Friedrichard ihn erwähnt. Freut mich, dass erkannt wurde, dass ich sehr sehr viele Generationen zwischen der Zeit des pfählenden Herrschers und heute übersprungen habe. Bin auf weitere Kommentare gespannt, es wäre schön, noch mehr Meinungen zu lesen.

 

Hi @Siggi Selector (Ziggy Stardust würde mir besser gefallen:D)

willkommen hier im Forum und bei der Challenge.

Ob du den Text Parabel nennt, Märchen oder was auch immer, ändert kaum etwas. Die Wirkung zählt, der Leser. Meiner Meinung nach fehlt der Geschichte das rechte Maß. Mag sein, dass du dich nicht entscheiden konntest. Wenn sie eine Märchen sein will, fehlt das Wohlfühlmärchenhaftige, sollte sie eine Parabel werden, das Rätselhafte, eine Satire, der Humor, der zugespitzte Witz. So lese ich eine Geschichte über mehrer Ringträgergenerationen, Klischeefiguren allesamt, ein Abriss einer Geschichte, die nicht nahe genug ans Geschehen ranzoomt (das Blut, das bei der Pfählung fließt, die Grausamkeit, versteckt sich hinter einem Halbsatz). Hinzu kommt, dass ich anfangs glaube, ich sei im Mittelalter, dann lese ich was von Bloggerinnen, ziemlich absurd, aber vermutlich nicht als Witz gemeint.

Auf die sprachlichen Verbesserungsmöglichkeiten wurdest du bereits hingewiesen, daran solltest du ebenso arbeiten, wie an einem stringenten Flow, eher weniger, aber genauer erzählen, als mit knappen Strichen mehrere Jahrhunderte. Na ja, denke ich halt, musst du selbst wissen, was du daraus machst.

Und he: ich habe mir dein Selfpublishing-Zeug angeschaut. :DGlücjklciherwese hast du darauf verzichtet, hier in der Challenge eine über die Sexabenteuer eines Midlifemittfünzigers zu berichten, obwohl "Was dann?" dazu gepasst hätte.


Es war einmal vor vielen Jahren, da wurde ein Junge eines Tages zum Vollwaisen.
der eines Tages alle Gefängnisse öffnete und alle Gefangenen entließ, um deren Unterbringungskosten zu sparen.
too much

Der Vater stand auf dem Schafott, winkte seinen Sohn heran und gab ihm seine Hinterlassenschaft:
klar, auf dem Schafott, so kurz vor der Pfählung, rufst du deinen Sohn und gibst ihm das Portemonnaie:D

So lebte er sein Leben, wurde zum Mann und war jahrelang erfolgreich, glücklich und optimistisch.
mm, im Märchenumfeld passen Ausdrücke wir erfolgreich und optimistisch nicht.

Er wurde insbesondere zu großen Hochzeiten mit über zweihundert Gästen eingeladen, zog mit einer Band durchs ganze Land und begeisterte alle Menschen mit seiner Manele-Musik.
ebensowenig der Begrifff Band.

Die Jahre vergingen und im Land wurde auch wieder die Todesstrafe abgeschafft. Das war Voraussetzung, um in die Europäische Union aufgenommen zu werden.
klar, haben wir in Hessen vor ein paar Wochen auch gemacht.

Die schönste der drei wurde ein Topfotomodell und heiratete einen Immobilienmilliardär, der später weltbekannt wurde.
da, der erste Hinweis auf Trump:lol:

Bin mal gespannt ob es jemand errät, wer dieser Herrscher war.
und hier im Kommentar der zweite:rolleyes:

vielringende Grüße
Isegrims

 

Hallo @Isegrims
Hallo @Jesus

zunächst mal wieder vielen Dank, dass ihrdie Geschichte gelesen und euch die Mühe gemacht habt, Kommentare darüber zu schreiben.

Hierzu möchte ich folgendes bemerken:

Mag sein, dass du dich nicht entscheiden konntest. Wenn sie eine Märchen sein will, fehlt das Wohlfühlmärchenhaftige, sollte sie eine Parabel werden, das Rätselhafte, eine Satire, der Humor, der zugespitzte Witz.

Ich kann mich sehr wohl entscheiden, die Geschichte ist und bleibt eine Parabel. Sie ist kein Märchen. Ich sollte mich nicht von Kommentaren beeinflussen lassen. Den Tag Märchen hatte ich auf Empfehlung von @Nichtgeburtstagskind gesetzt. Nun werde ich kritisiert, weil meiner Geschichte das Märchenhafte fehlt. Klar doch: Es ist kein Märchen, es ist und bleibt eine Parabel, gemäß Definition einer Parabel. Ich habe den Tag Märchen daher wieder entfernt.

Sollte es eine Parabel werden? Na logisch. Es IST eine der berühmtesten Parabeln der Literaturgeschichte, nur in eine andere (meine) Erzählung eingearbeitet. Es ist, wie bereits gesagt, die berühmte Ringparabel von Lessing, eingebaut in Nathan der Weise. Lessing hat die Geschichte übrigens auch nicht selbst erfunden, sondern ebenso von anderen übernommen:
Wikipedia: „Bis ins 11. Jahrhundert lässt sich der Stoff von den drei ununterscheidbaren Ringen zurückverfolgen.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Nathan_der_Weise#Ringparabel

Nun, meine Geschichte ist die allerneueste Interpretation, geschmückt mit einigen absichtlich eingebauten Lachern und sogenannten „Ostereiern“.

Zitat aus: https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/parabel
Man findet sie (die Parabel) beispielsweise als Binnenerzählung in einen anderen epischen oder dramatischen Text eingebettet, wie das bei der berühmten Ringparabel in GOTTHOLD EPHRAIM LESSINGs „Nathan der Weise“ der Fall ist, die wiederum aus BOCCACCIOs Novellenzyklus „Decamerone“ stammt.
Ende ZITAT

Eine Parabel muss ein Rätsel enthalten, aber sie muss nicht satirisch, humorvoll oder witzig sein. Die Ringparabel von Lessing ist auch keine humorvolle Satire. Ebenso wenig wie „Die drei Söhne“ von Leo Tolstoi.

Nochmal zitierend aus lernhelfer.de
Die Merkmale der Parabel:
ihre lehrhaften Züge,
ihre Kürze,
der antithetische Aufbau (Gegenüberstellung zweier Gedanken) und
die zweckgerichtete Stilisierung und Verknappung der Schilderung.

Ich möchte mal auf „Verknappung der Schilderung“ eingehen. Eine Parabel erhebt keinen Anspruch auf Merkmale einer guten Kurzgeschichte oder ausgefeilte Detailschilderungen. Es geht nur um das Wesentliche, eine Handlung, in der eine Lehre steckt, die der Leser erkennen soll.

Die Lehre, die ich in meine Version der Ringparabel eingebaut habe, ist sehr leicht zu erraten. Es gibt auch Parabeln und Gleichnisse mit schwer zu erkennenden Weisheiten und solche, die echt banal sind, aber dennoch zur Kategorie Parabel oder Fabel gehören. (Eine Fabel ist eine Parabel, jedoch…)

Gemäß https://www.sofatutor.com/deutsch/l...texte-analysieren/textsorte-fabel-und-parabel
sind die Merkmale einer Parabel Kürze, Zeitraffung, Rätselhaftigkeit

Ich habe demnach nicht ein schlechte geschriebenes Märchen erzählt, und nicht eine unausgeschmückte Kurzgeschichte. Sondern eine Parabel. Zugegeben, vielleicht habe ich eine „komische“ Parabel geschrieben, in die von mir logische Unmöglichkeiten eingebaut wurden, habe dies aber mit Absicht getan, damit es etwas zu Grinsen und zu diskutieren gibt. Ist mir gelungen.

Was meiner Meinung nach eine gute Kritik an meiner Parabelversion der Ringparabel wäre, ist, dass ich in dieses ernste und lehrreiche Gleichnis einige Flachwitze eingebaut habe, nämlich den Beitritt zur EU und eine Bloggerin, einen Immobilienmilliardär.

Es gibt übrigens nur diesen kurzen Flachwitz: „Immobilienmilliardär, der später weltberühmt wurde.“ Sonst ist dieser Typ nirgends in der Story eingebaut. Der Herrscher, den ich im Kopf hatte, als ich die Parabel schrieb ist noch nicht entdeckt, auch weitere versteckte Ostereier sind unentdeckt.
Wenn die Challange vorbei ist und der Kommentarfluss hier versiegt, werde ich noch ein paar Ostereier verraten.

Gruß vom Selector

 

Hej @Siggi Selector ,

deine Parabel, die du hier in dieser Form erzählst und die erklärenden Merkmale treffen sicher zu, ein Vergnügen sie zu lesen, waren sie mir nicht. An Ostereiern zu Weihnachten bin ich auch nicht interessiert und so blieb mir eben diese Lehrhaftigkeit am Hirn kleben, auch weil du dich entschieden hast, die Moral am Ende zu formulieren. Meiner Erinnerung nach muss sich in der Parabel die Aussage selbst erschließen und nicht formuliert werden (wie z.B. in der Fabel).
Als Leser komme ich mir dabei selten dämlich vor und bin mittelschwer genervt. ;)

Zum anderen, wählst du eine moderne Interpretation, die du aber in ein altes Gewand hüllst und mich schon ziemlich schnell langweilt. Daran ändert dann auch zum Ende hin die zeitgenössischen Berufe der Töchter und ihrer Ehemänner nichts.
Zudem sollte sich der Text einer Parabel von selbst von eine auf die andere, heutige Zeit übertragen lassen. Auch das übernimmt hier der Autor und ist erneut für mich sehr unerfreulich.

Die Moral oder die Lehre, dass der Glaube Berge versetzt ist ein schöner Ansatz und ich hätte mich gefreut, wenn du ihn weniger offensichtlich und erklärend verfasst hättest.

Diesen Leseeindruck und viel gewünschten Erfolg bei der Challenge bekommst du von Kanji

 

Hi @Siggi Selector ,

MMn hat deine Geschichte oder Fabel oder was auch immer ein Problem. Das Thema.

Deine Lehre ist, dass man immer ehrlich und gut sein soll, dann klappt es auch mit der Liebe und dem Geld. Schön und gut. Aber für mich passen dle Zeitabschnitte, die einzelnen Elemente der Geschichte, überhaupt nicht zusammen. Was macht die EU da? Was der tytannische Herrscher? Den Ring als roten Faden der Handlung zu benutzen müsste doch für mich heißen, die Geschichte auf den Ring zuzuschneiden, nicht, um lose eine Familiengeschichte zu erzählen. Aber was weiß ich schon.

Gleichzeitig führte er ein neues Gesetz ein, welches besagte: „Alle Menschen müssen sich an die Regeln des fairen miteinander Lebens halten.

Mussten sie das nicht sowieso?

gewerbsmäßigen Diebstah

Kann man vom Beruf her Dieb sein? Was du beschreibst klingt eher nach einer gewerbsmäßigen Ausbildung.

und wenn die einsamen Hausfrauen es wünschten, dann beglückte er sie auch, denn sie waren vernachlässigt von ihren Ehemännern

Alles klar.

Pro Auftritt erhielt er eine große Gage

Für jeden Auftritt.

Die Jahre vergingen und im Land wurde auch wieder die Todesstrafe abgeschafft. Das war Voraussetzung, um in die Europäische Union aufgenommen zu werden.

Wieso EU? Das ist so random.

Die eine Tochter wurde Bloggerin auf YouTube und Instagram mit über 5 Millionen Followern und noch heute wachsen die Schar der Follower und die Einnahmen aus Werbung

Ich bin mir nicht sicher, ob man das als großen Erfolg sehen kann...

Die schönste der drei wurde ein Topfotomodell und heiratete einen Immobilienmilliardär, der später weltbekannt wurde.

... aber das sicher nicht. Was hat die dritte Tochter denn bitte erreicht außer schön sein und sich flachlegen lassen? Weltbekannt und erfolgreich ist doch nur der Mann. Klingt für mich nicht nach einem erfolgreichen Leben.

Whatever.

Viele Grüße
Michel

 

Hallo @Kanji , Hallo @Meuvind

Schade, dass ich euren hohen Ansprüchen nicht genügen kann.
Ich könnte es einfach so hinnehmen und nichts mehr dazu sagen,
aber irgendwie will ich doch noch etwas bemerken:

Dass man ehrlich sein soll, ist natürlich nichts Neues für ein Gesetz.
Das Besondere am neuen Gesetz war aber, dass es nur noch eine einzige, harte Strafe gab.

Michel meint, es wäre doch kein großer Erfolg, wenn man nur mit Bloggen oder Schönheit reich und glücklich wird.
Der Schnulzensänger und seine drei Töchter waren einfach nur beliebt, das Geld (= messbarer Erfolg) flog ihnen ohne viel Mühe zu, weil sie einfach nur nett und ehrlich waren.

Meiner Meinung ist genau dies ein verstecktes "Geheimnis" in dieser Parabel, das man sich erst erschließen muss:
Um reich und glücklich zu werden, muss man nicht mühevoll lernen, nicht fleißig studieren und nicht hart arbeiten.
Der Volksmund sagt dazu: "Durch Arbeit ist noch niemand reich geworden."

Ansonsten möchte ich noch sagen, dass ich die Feedbacks der Wortkrieger sehr interessant finde, obwohl sie ziemlich negativ ausfallen.
Hab ich aber auch in Kommentaren zu anderen Stories erkannt: Unzählige Fehler werden erwähnt, wenig Lob ausgesprochen.
Ist wie bei der harten Arbeit im Alltagsleben: Gute Arbeit setzt der Chef voraus, erwähnt werden nur die Fehler.
Applaus ist des Künstlers Brot. Kriege ich hier nicht, werde eher abgewascht.
Na ja, muss man auch mal erfahren. Bin hart im Nehmen.
Jetzt hab ich halt noch ein paar Wortkriegsnarben.

 

Hallo @Siggi Selector ,
von mir bekommst du beides, Lob und Kritik. ;) Ich habe das so in einem Rutsch gelesen, deinen Schnelldurchlauf durch die Zeit, von Vlad.III bis Donald Trump, und das Schicksal eines Ringes, aus dem schließlich drei werden. Die Vorlage wird recht schnell klar. Die Erzählstimme ist die eines Märchenonkels, der manchmal mit seinen Figuren mitfühlt, aber nicht zu doll und der mir als Leserin die Erkenntnis, dass Glauben Berge versetzt, etwas penetrant unter die Nase reibt. Da ist auch was Humorvolles drin, in der Art, wie so logischerweise eins zum Nächsten führt. Deine Protagonisten nehmen das Leben, das Schicksal und die politischen Verhältnisse so, wie sie nun mal sind, wirken naiv und freundlich, werden gepfählt oder reich, je nach Lage.

Es war einmal vor vielen Jahren, da wurde ein Junge eines Tages zum Vollwaisen.
Aber nicht plötzlich, denn es war abzusehen, dass es leider irgendwann so kommen musste.
Der Junge, der übrigens schon siebzehn Jahre alt war, lebte mit seinen Eltern in einem Land, das hatte einen Herrscher, der eines Tages alle Gefängnisse öffnete und alle Gefangenen entließ, um deren Unterbringungskosten zu sparen.
Ein bisschen sehr umständlich, oder? Gerade als Einstieg finde ich es problematisch immer wieder auszubremsen, zurückzunehmen, zu relativieren.


Daher konnten sie mit dem Klauen auch nicht aufhören.
Logisch.:D Solche lapidaren Behauptungen gefallen mir irgendwie.

Der Junge hatte wirklich nicht vor, ein Dieb zu werden und wie seine Eltern zu sterben. Also versprach er der alten Hexe, den Ring in Ehren zu tragen. Die Alte wollte eine seiner beiden Goldmünzen für den Ring und versprach, dass der Ring niemals seine Zauberfähigkeit verlieren würde.
Ja, diese naiven gutgläubigen Helden, die betrogen werden und trotzdem gut durchkommen. "Hans im Glück". Jedenfalls eine Weile.

Die Pfählung wurde verschoben und der Hinzurichtende musste drei Tage an den Pfahl gebunden warten, bis sein Sohn herangeschleppt wurde, zusammen mit seiner Mutter, die nun natürlich auch gepfählt werden musste, weil sie damals Ehebruch begangen hatte (kann weg) und das Kind ihrem Ehemann untergeschoben hatte.
Bevor er gepfählt wurde, gab der Vater seinem Kuckuckskind den Ring und flüsterte ihm das Geheimnis des Rings ins Ohr und erzählte ihm, dass auch seine Großeltern gepfählt worden waren und ermahnte ihn, bloß keine Straftaten im Leben zu begehen.
Das Kuckuckskind war ganz benommen, soeben erfahren zu haben, dass er einen anderen leiblichen Vater hatte, als er geglaubt hatte, und im nächsten Moment musste er erleben, wie seine Mutter und sein Vater vor seinen Augen gepfählt wurden.
Das ist ja nun die krasseste Stelle. Fast möchte ich hier tiefschwarzen Humor unterstellen. Hier sehe ich den Erzähler den Kopf schütteln und "tztztz" machen

Er wurde insbesondere zu großen Hochzeiten mit über zweihundert Gästen eingeladen, zog mit einer Band durchs ganze Land und begeisterte alle Menschen mit seiner Manele-Musik.
Hier noch ein Hinweis auf Rumänien.

Es war ein wunderbarer Glückskreislauf.
sehr hübsch, man hört förmlich, wie der Erzähler freudig in die Hände klatscht.

Die Jahre vergingen und im Land wurde auch wieder die Todesstrafe abgeschafft. Das war Voraussetzung, um in die Europäische Union aufgenommen zu werden.
Da erlaubst du dir ja nun einen gewissen Zeitsprung, oder?

Was passierte dann mit den falschen Ringen? Sie verwandelten sich in echte Ringe, denn man muss ja nur glauben, dass sie echt sind.
Wie wir alle wissen, kann Glaube Berge versetzen.
Finde ich beides entbehrlich.

Was dann in den nächsten Generationen dieser Töchter passierte, kann in dieser Geschichte nicht erzählt werden, weil die Töchter immer noch leben und immer reicher und glücklicher werden.
Moderner Glücksbegriff direkt vom Stammtisch.

Es wirkt alles ein bisschen zusammengewürfelt, da ist (?) viel Ironie drin, aber auch so ein gewisses Sendungsbewußtsein. Schließlich verleitet das Placebo zum Leichtsinn, die Diebe wußten eh nichts davon und die Töchter sind noch nicht am Ende ihrer Geschichte. Was ich sagen kann ist, dass ich den Verlauf wenig vorhersehbar fand und neugierig blieb, wo es denn nun als Nächstes hingeht. Und das bin ich bei deinem Schreiben auch, Siggi Selector.

Frohe Weihnachtszeit und viele Grüße von Chutney

 

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