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Der poetische Funken
Thorsten fickt meine Freundin.
Das Bild ist so falsch und gleichzeitig so stimmig, dass ich von diesem Widerspruch gelähmt bin. Ich stehe einfach nur im Türrahmen und glotze die beiden an, wie sie es auf Patricias Sofa treiben. Patricia liebt dieses pinkfarbene Ungetüm. „Oh, fass mal an, so kuschlig, so weich“, hat sie damals bei IKEA gesäuselt. Und ich dachte mir: Okay, wenn ich sie damit glücklich machen kann, bitte. Jetzt, auf allen Vieren darauf hockend, die Hände in den weichen Stoff gekrallt, keucht sie im Rhythmus von Thorstens Stößen: „Das fühlt sich gut an, das fühlt sich gut an, so gut!“
Wahrscheinlich meint sie damit nicht nur das Sofa.
Dass Pat es von hinten mag, ist mir neu. Dass sie Thorsten mag, nicht. Dass ich nicht eins und eins zusammenzählen kann, liegt irgendwo dazwischen.
Thorsten ist einen Kopf größer als ich, hat einen Waschbrettbauch. Und das Dumme ist: Thorsten ist nicht einmal dumm. Nicht wirklich. Ihm fehlt lediglich der poetische Funken. Er hat eins und eins schneller zusammengerechnet: Erfolgloser Schriftsteller mit Hang zur Depression + frustriertes Rasseweib = Freifick für mich. Variablen wie Freundschaft und Moral hatten in dieser Gleichung anscheinend nichts zu suchen.
Ich finde, es spricht sehr für Thorsten, dass er mich als erster bemerkt. Das nasse Klatschen von Haut auf Haut erstirbt.
„Nicht aufhören, nicht aufhören, nicht …“ Dann bemerkt auch Patricia mich.
Einen hollywoodreifen Augenblick lang herrscht Stille. Pat und Thorsten glotzen mich an, ich starre auf Thorstens Schwanz. Erst jetzt setzt bei mir eine Form des Schocks ein. Der wird aber sofort von Triumph abgelöst als ich sehe, wie schnell Thorstens Gemächt zusammenschrumpelt. Es hat glatt den Anschein, als wolle sich der Schwanz komplett in den Sack zurückwinden.
Thorsten findet zuerst seine Sprache wieder.
Und was er sagt, bestärkt mich einmal mehr in dem Glauben, dass es für jede Situation im Leben die richtigen Worte gibt. Es muss da eine Art Pool geben, der für alle Momente, für alle erdenklichen Szenarien die richtigen Sätze, die superlativ passenden Formulierungen bereithält. Shakespeare, Poe, Hemingway, die hatten eine Standleitung zu diesem Pool.
Um diesen Pool anzuzapfen, braucht es den poetischen Funken, von dem ich sprach. Menschen wie Thorsten … Nun, sie scheinen sich vor diesen Funken nicht nur zu fürchten, sie haben regelrecht Panik davor. Sobald auch nur der Verdacht eines Aufflackerns erahnbar wird, flüchten sie in die entgegengesetzte Richtung; in das von allen Schriftstellern gleichermaßen gefürchtete wie verhasste ewig tote Land der Floskeln und hinkenden Vergleiche.
Und Thorsten schafft es zielsicher, die Perle unter allen möglichen dummdreisten Ausflüchtformulierungen herauszupicken.
„Es ist nicht so wie es aussieht!“
In diesem Moment leuchtet der poetische Funken in mir so grell auf, dass er mein Sprachvermögen paralysiert.
„Nun sag doch endlich etwas!“ Pat ist aufgesprungen, steht nackt und fordernd vor mir, ihr Gesicht rot angelaufen. Das verschlägt mir endgültig die Sprache. Sie war wütend auf mich? Hatte sie mich eben inflagranti beim Vögeln ihrer Freundin erwischt?
„Sag endlich was! Tu was!“
Während Thorsten im Hintergrund verlegen seine Klamotten zusammensucht, macht sich Pat nichts aus ihrer Nacktheit. Die Arme in die Hüften gestemmt, steht sie vor mir, blickt auf mich herab, obwohl sie ein Kopf kleiner ist als ich. Naja, einen halben Kopf kleiner. Oder sagen wir, eigentlich könnte sie nicht auf mich herabblicken, weil wir mindestens gleich groß sind, aber in diesem Augenblick tut sie es. Ich schrumple unter ihrem Zorn zusammen, komme mir vor wie Thorstens Schwanz. Der Vergleich scheint irgendwie zu passen, denn Pat betitelt mich auf ähnliche Weise: „Schlappschwanz!“
Und weiter: „Deine Passivität kotzt mich an! Wann kommt endlich mal eine Reaktion von dir? Dich hinter deinen Büchern verstecken, das kannst du. In deinen Geschichten schwingst du dich zum Meister über die Welt auf, aber im wahren Leben bist du einfach nur ein Schwächling. Verdammt, ich habe gerade deinen Freund gebumst!“
Dieser Erinnerung hätte es nicht bedurft. Will ich sagen, doch ich komme nicht dazu.
„Hast du denn nicht einen Funken Ehre im Leib? Du stehst einfach nur da uns glotzt mich an!“ Pat kann sich nicht zwischen Kreischen und Schluchzen entscheiden. Daraus ergibt sich ein klangliches Kuriosum, das nicht passender diese absurde Situation hätte untermalen können.
„Wenn du schon nicht um mich kämpfst, könntest du mich wenigstens anschreien! Irgendwas. Aber deine Passivität macht mich fertig! Ich kann nicht mehr.“
Pat stürmt aus dem Zimmer. Thorsten brabbelmurmelt etwas Sinnloses in meine Richtung und folgt ihr dann nach.
Einen Moment lang stehe ich allein im Zimmer. Das rosa flauschig kuschlige Sofa bildet einen perfiden Kontrast zum animalischen Duft, der das Zimmer tränkt, einer Melange aus Sex und Wut. Aus der Küche höre ich, dass Pat eine Entscheidung getroffen hat: Kein Gekreische mehr, nur noch Schluchzen. Dazu der tröstende Bass Thorstens. Das verleiht der Situation zum ersten Mal einen realen Charakter. Vielleicht wirkt es deswegen so bizarr. Ich komme mir überflüssig vor und gehe.
Es ist ein langer Weg nach Hause. Und es regnet in Strömen. Das göttliche Drehbuch eben, es weiß, was zusammengehört. Jetzt fehlt nur noch, dass es anfängt zu ha-
Es fängt an zu hageln.
Ich hasse Regen. Und das ist mehr als eine Floskel. Niemand mag schlechtes Wetter, doch ich verabscheue es so sehr, dass ich bei Regen nie das Haus verlasse. Nass und kalt verträgt sich nicht mit dem poetischen Funken. Ich hasse das Wetter so sehr, dass ich versucht bin, umzukehren, um bei Pat Zuflucht zu suchen. Ich bleibe stehen. Vielleicht sollte ich mich einfach entschuldigen? Im Entschuldigen bin ich eigentlich recht gut, aber diesmal mir fällt mir nichts Passendes ein.
Bis ich bei mir angekommen bin, bin ich nicht nur völlig aufgeweicht, sondern ich habe auch viel Zeit zum Nachdenken gehabt.
Ausgekühlt wie ich bin, kann ich nun nüchtern auf meine Situation blicken: Ich gelange zur Erkenntnis, dass Pat Recht hat. Ich bin passiv. Ich habe unsere ganze Beziehung einfach nur hingenommen. Oft genug hat sie mir zu verstehen geben, dass sie mehr von mir erwartet, aber ich war zu schwach.
„Du lebst mehr in deinen Büchern als in der realen Welt.“ Dieser Vorwurf sitzt. Am Anfang war genau das der Zauber, der sie an mich gebunden hat, aber anscheinend reicht das nicht mehr aus. Zumindest nicht, wenn keine neuen Zaubersprüche nachkommen. Und das funktioniert leider nicht bei einer Schreibblockade.
Doch das werde ich jetzt ändern. Ich werde mir Pat zurückerobern. Noch immer brennt der poetische Funken in mir - mit einer Intensität, die ich schon lange nicht mehr gespürt habe. Es ist nicht so, dass ich wirklich Zugriff auf den Pool hätte, aber hin und wieder schwappt schon mal was über. Und ich habe das Gefühl, als würde ich augenblicklich in einer solchen Fontäne gebadet werden.
Daraus schöpfe ich Mut und damit Kraft zum Kämpfen. So wie es Pat will. Zunächst jedoch muss ich mir einen Schlachtplan überlegen. Also setze ich mich an meinen Schreibtisch und beginne zu schreiben.
Als ich in die Wohnung stürme, ist das Sofa wieder belegt. Pat sitzt rittlings auf Thorsten und ruckelt auf ihn herum, als wolle sie seinen Schwanz abbrechen. „Wehr dich endlich!“, schreit sie dabei. Die beiden bemerken mich erst, als ….
„Finger weg von ihr!“
Thorsten und Pat schrecken auf, als ich in die Küche stürme. Pat trägt einen Bademantel, darunter nichts. Ihr Gesicht ist verquollen, aber als sie mich erblickt, leuchtet es auf.
Reflexartig zuckt Thorsten von Patricia weg und genauso reflexartig schmeißt er mir eine weitere Perle aus der Hitlist der ausgelutschtesten Sätze vor die Füße: „Ich kann das alles erklären!“
Erst trete ich auf die Perle, dann nehme ich mir ihn vor.
„Du verfickter Hurensohn!“, brülle ich ihn an und ich spüre, wie ich wachse, ich kann fast meine Knochen quietschen hören, als sie noch einmal einen Schub bekommen. Wie ein
Ich packe ihn an den Schultern. „Beruhig dich wieder!“, schnauzt er mich an, aber ich zerre an ihm wie ein Wahnsinniger. Ich wünschte, ich könnte sagen, ich schüttel’ Thorsten richtig durch, aber habe ich bereits erwähnt, dass Thorsten einen Kopf größer ist als ich? Das Zerren ist nicht sehr eindrucksvoll, fürchte ich. Doch in Ermangelung von passenden Worten zerre ich einfach weiter.
Schließlich schubst Thorsten mich von sich. Ich segle über den Küchentisch, höre Glas zersplittern, Patricia schreit.
„Thorsten, du tust ihm weh!“
Obwohl – „Thorsten, du tust ihm weh!“
Ihr Schrei spornt mich an. Mit einem Aufschrei werfe ich mich auf Thorsten. Nun ja, es ist wohl mehr ein verunglücktes Hüpfen, denn er fängt mich im Flug ab, verpasst mir eine Maulschelle und schmettert mich in die Ecke. Der Schlag ist heftig, aber ich kann noch registrieren, dass ich zweimal in zu knappem Abstand das Wort Schrei getippt habe. Oder war es sogar dreimal? Dann füllt Blut meinen Mund. Trotzdem lächle ich wie ein Schwachsinniger, als Pat sich zu mir runterbeugt.
„Oh verdammt, das tut mir alles so leid, so leid!“
Dann dreht sie sich zu Thorsten um und schreit ihn an.
Es sind derart wüste Beschimpfungen, dass es mir schwer fällt, über ein nun wirklich nötig gewordenes Synonym für Schrei nachzudenken.
„Hau ab, ich will dich nicht mehr sehen!“, endet ihre Tirade.
„Genau“, lalle ich. „Und von hinten mag es Pat sowieso nicht.“ Aber ich glaube, es kommt nicht viel mehr als blutiges Geblubber aus meinem Mund.
„Armer Schatz, armer Schatz“, murmelt sie immer wieder, als sie mich mit einem kalten Tuch verarztet. „Aber ich glaube, ich habe genau die richtige Medizin für dich.“ Sie grinst schelmisch und öffnet den Reißverschluss meiner Hose, lässt ihren Kopf zwischen meine Beine …
Ich lese mir das Geschriebene noch einmal durch. Draußen stürmt es nach wie vor. Ich habe Pat also wieder. Ein gutes Gefühl. Dennoch: Irgendetwas fehlt noch. Hm.
Ist Thorsten denn hart genug bestraft worden? Ich glaube nicht. Also weiter im Text:
Um Thorsten seine verdiente Strafe zukommen zu lassen, mache ich mich auf den Weg zu ihm. Wenn Pat das wüsste, wenn sie sehen könnte, wie ich mich durch den Hagel kämpfe – um ihre Ehre zu retten, ha!, sie würde so stolz auf mich sein. Sie würde ihren Ausrutscher mit Thorsten bitterlich bereuen und mir schwören, es nie wieder zu tun. Ja, in diesem Moment würde sie meine wahren männlichen Qualitäten erkennen. Sie würde betteln und flehen. Natürlich vergebe ich ihr, ich habe ihr ja schon vergeben, aber sie würde trotzdem betteln und flehen. Weil … weil es sich so gehört. Und ich würde sie in meine Arme schließen und mit tiefer John-Wayne-Stimme sagen: „Es ist alles wieder gut, Baby, ich bin da und vergebe dir!“
Mit einem Triumphschrei trete ich Thorstens Tür ein.
Das nun folgendes Déjà-vu knallt mir die Sicherungen heraus. Jedoch nicht dergestalt, dass ich ausklinke und mich tobsuchtartig auf die Szene vor mir stürze, sondern in der Form eines laufenden Staubsaugers, dessen Stecker plötzlich aus der Dose gerissen wird.
Ich schaffe noch zwei taumelnde Schritte in die Wohnung, mein Schrei krümmt sich in einer klanglichen Zeitlupe zu einem Jaulen und verendet qualvoll.
Pat durchbricht das Déjà-vu, indem sie Thorsten von sich runterschubst. Anders ist auch, dass sie sich ihrer Nacktheit geniert und ihre Brüste mit den Armen zu verdecken versucht. Bei diesen Prachtbrüsten ein ebenso sinnloses wie erregendes Verhalten.
Thorsten scheint wie ich noch immer dem Diktat des Déjà-vu zu gehorchen, denn während ich nur gelähmt starren kann, sucht er hastig seine Klamotten zusammen.
Ich reiße mich vom Anblick dieser Szene los. Es ist, wie wenn man in besoffenem Zustand die auf und abhüpfenden Elemente der Welt einzig mit seinem Blick zu bannen, sie wieder den physikalischen Gesetzen untertan zu machen versucht, die von der Ethanol-Magie aufgehoben wurden. Ich verziehe das Gesicht zu einer angestrengten Fratze (die dann mehr an Verstopfungen denken lässt als an Trunkenheit) und allmählich bekomme ich den Blick klar … und bin wieder in meinem Zimmer. Vorm Laptop. Blicke auf das Geschriebene.
Scheiße, warum habe ich schon wieder diese Assoziation? Dieser ganze Absatz wird gestrichen. Jawohl.
Das ist nur passiert, weil ich nicht authentisch war. Genau. Da kann ja nur Mist bei rauskommen. Ich würde nie die Tür von irgendjemand eintreten. Auch nicht die von Thorsten. Und wieso auch? Wir sind gute Kumpels, ich weiß, wo sein Ersatzschlüssel liegt. Thorstens Einfallsreichtum langt nur für die Fußmatte. Und Bingo.
Also schleiche ich mich in seine Wohnung, schließe lautlos die Tür hinter mir, blicke mich um. Selbstverständlich treiben es keine zwei verschwitzten Leiber auf dem Sofa.
Das liegt zum einen daran, weil Thorsten kein Sofa besitzt. Patricia, die es so gern flauschig hat, würde es nie auf diesen sterilen Designermöbeln machen, die Thorstens Zimmer verunzieren. Aber das ist nebensächlich. An erster Stelle rangiert der Fakt, dass Patricia nicht da ist. Natürlich nicht.
Ich höre Thorstens Stimme aus der Küche trällern. Wäre dies ein Film, würde das alberne Gepfeife nun von einem düsteren Ton unterlegt werden, um anzuzeigen, welch finstere Gedanken der Rache in mir aufsteigen. Ein Sektkorken knallt und ich springe reflexartig hinter das Sofa in Deckung. Nicht sehr heldenhaft, aber ich tröste mich damit, dass ich noch keinen konkreten Plan habe, wie ich diese meine finsteren Gedanken in die Tat umsetze. Ich sehe Thorsten in Gedanken zwar leiden und mich daneben stehen und bösartig lachen (händereibend: hiärk, hiärk), doch wie es zu diesem Leiden kommt, da ist das Bild unscharf. Gemein eigentlich. Aber hey, ich bin Schriftsteller, mir wird schon etwas einfallen. Ich lebe von grandiosen Einfällen.
Ich will mich gerade erheben, als es klingelt. Thorsten kommt – noch immer trällernd - aus der Küche, in jeder Hand ein gefülltes Sektglas. Herrje, er geht nicht nur, er tänzelt in peinlichen Schrittfolgen zur Tür.
Irgendwie bringt er es fertig, die Tür zu öffnen ohne dabei einen Tropfen zu verschütten.
Der Sekt ist nicht übergelaufen, aber ich laufe über: Niemand anderes als Pat schlüpft in Thorstens Wohnung.
Das ist meine Geschichte, meine Rachegeschichte, mit der ich um Pat kämpfen will. Ich bin hier Herr und Meister – ich bin hier GOTT, alles geschieht nach meinem Willen. Aber Pat taucht erneut bei Thorsten auf. Und wie sie sich ihm anbietet, einfach widerlich. So wie die beiden sich gebärden, müssten sie eigentlich an der Zunge des anderen ersticken. Ich könnte ersticken bei diesem … Anblick. Daran, dass ich das aufschreibe. Doch ich kann mich nicht dagegen wehren, ich muss es aufschreiben - so und nicht anders.
Und mit einem Mal wird mir bewusst: Ich stehe in Verbindung zur Quelle. Ich habe gar keine andere Wahl, als das aufzuschreiben, was sie mich schreiben lässt. Denn es ist die Wahrheit. Die Wörter sprudeln einfach so aus mir heraus, entstehen von selbst. Ich bin nicht länger ein verkrampfter Wortklauber - ich bin ein Medium, durch welches sich wahre Literatur manifestiert.
Da ist plötzlich meine Standleitung. Ich muss mich nicht länger am spontanen Aufglimmen des poetischen Funkens wärmen - in mir brennt ein wildes Feuer, das mich erleuchtet.
Was macht es da schon, dass Thorsten meine Freundin fickt?
Letztlich muss ich den beiden danken: Ohne ihren Betrug hätte ich nie meine Schreibblockade überwunden.
Ich erkenne jetzt: Die beiden haben sich verdient. Es ist eine Gnade, dass ich Pat los bin, denn sie hat auf meiner Leitung gestanden. Das sehe ich plötzlich ganz klar: Regelrecht abgedrückt hat sie sie mit ihrem ständigen Genöle. Aber nun, wo ich sie los bin, fließe ich in den Pool, werde eins mit ihm!
Mit einem seligen Gefühl öffne ich die Augen und sitze wieder an meinem Schreibtisch. Nur kurz durchzuckt mich der Gedanke, noch einmal zurückzukehren, und den beiden trotzdem eine Lektion zu erteilen. Doch in dem neuen Licht, das mich durchdringt, sehe ich, dass sie genug bestraft sind. Allein dadurch, weil ich ihrem Leben fern bleibe. Ohne den poetischen Funken wird ihr Dasein in Trivialität zerbröseln und unweigerlich in die Wüste führen.
Ich finde, ich kann mit mir zufrieden sein.
Und einen weiteren netten Effekt hat meine Erleuchtung: Ich muss nicht noch mal durch dieses grässliche Wetter. Nie wieder. Das entlockt mir einen Jubelschrei einen Laut des Jubels.