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Der poetische Funken

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19.02.2006
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Der poetische Funken

Thorsten fickt meine Freundin.
Das Bild ist so falsch und gleichzeitig so stimmig, dass ich von diesem Widerspruch gelähmt bin. Ich stehe einfach nur im Türrahmen und glotze die beiden an, wie sie es auf Patricias Sofa treiben. Patricia liebt dieses pinkfarbene Ungetüm. „Oh, fass mal an, so kuschlig, so weich“, hat sie damals bei IKEA gesäuselt. Und ich dachte mir: Okay, wenn ich sie damit glücklich machen kann, bitte. Jetzt, auf allen Vieren darauf hockend, die Hände in den weichen Stoff gekrallt, keucht sie im Rhythmus von Thorstens Stößen: „Das fühlt sich gut an, das fühlt sich gut an, so gut!“
Wahrscheinlich meint sie damit nicht nur das Sofa.
Dass Pat es von hinten mag, ist mir neu. Dass sie Thorsten mag, nicht. Dass ich nicht eins und eins zusammenzählen kann, liegt irgendwo dazwischen.
Thorsten ist einen Kopf größer als ich, hat einen Waschbrettbauch. Und das Dumme ist: Thorsten ist nicht einmal dumm. Nicht wirklich. Ihm fehlt lediglich der poetische Funken. Er hat eins und eins schneller zusammengerechnet: Erfolgloser Schriftsteller mit Hang zur Depression + frustriertes Rasseweib = Freifick für mich. Variablen wie Freundschaft und Moral hatten in dieser Gleichung anscheinend nichts zu suchen.

Ich finde, es spricht sehr für Thorsten, dass er mich als erster bemerkt. Das nasse Klatschen von Haut auf Haut erstirbt.
„Nicht aufhören, nicht aufhören, nicht …“ Dann bemerkt auch Patricia mich.
Einen hollywoodreifen Augenblick lang herrscht Stille. Pat und Thorsten glotzen mich an, ich starre auf Thorstens Schwanz. Erst jetzt setzt bei mir eine Form des Schocks ein. Der wird aber sofort von Triumph abgelöst als ich sehe, wie schnell Thorstens Gemächt zusammenschrumpelt. Es hat glatt den Anschein, als wolle sich der Schwanz komplett in den Sack zurückwinden.
Thorsten findet zuerst seine Sprache wieder.
Und was er sagt, bestärkt mich einmal mehr in dem Glauben, dass es für jede Situation im Leben die richtigen Worte gibt. Es muss da eine Art Pool geben, der für alle Momente, für alle erdenklichen Szenarien die richtigen Sätze, die superlativ passenden Formulierungen bereithält. Shakespeare, Poe, Hemingway, die hatten eine Standleitung zu diesem Pool.
Um diesen Pool anzuzapfen, braucht es den poetischen Funken, von dem ich sprach. Menschen wie Thorsten … Nun, sie scheinen sich vor diesen Funken nicht nur zu fürchten, sie haben regelrecht Panik davor. Sobald auch nur der Verdacht eines Aufflackerns erahnbar wird, flüchten sie in die entgegengesetzte Richtung; in das von allen Schriftstellern gleichermaßen gefürchtete wie verhasste ewig tote Land der Floskeln und hinkenden Vergleiche.
Und Thorsten schafft es zielsicher, die Perle unter allen möglichen dummdreisten Ausflüchtformulierungen herauszupicken.
„Es ist nicht so wie es aussieht!“
In diesem Moment leuchtet der poetische Funken in mir so grell auf, dass er mein Sprachvermögen paralysiert.
„Nun sag doch endlich etwas!“ Pat ist aufgesprungen, steht nackt und fordernd vor mir, ihr Gesicht rot angelaufen. Das verschlägt mir endgültig die Sprache. Sie war wütend auf mich? Hatte sie mich eben inflagranti beim Vögeln ihrer Freundin erwischt?
„Sag endlich was! Tu was!“
Während Thorsten im Hintergrund verlegen seine Klamotten zusammensucht, macht sich Pat nichts aus ihrer Nacktheit. Die Arme in die Hüften gestemmt, steht sie vor mir, blickt auf mich herab, obwohl sie ein Kopf kleiner ist als ich. Naja, einen halben Kopf kleiner. Oder sagen wir, eigentlich könnte sie nicht auf mich herabblicken, weil wir mindestens gleich groß sind, aber in diesem Augenblick tut sie es. Ich schrumple unter ihrem Zorn zusammen, komme mir vor wie Thorstens Schwanz. Der Vergleich scheint irgendwie zu passen, denn Pat betitelt mich auf ähnliche Weise: „Schlappschwanz!“
Und weiter: „Deine Passivität kotzt mich an! Wann kommt endlich mal eine Reaktion von dir? Dich hinter deinen Büchern verstecken, das kannst du. In deinen Geschichten schwingst du dich zum Meister über die Welt auf, aber im wahren Leben bist du einfach nur ein Schwächling. Verdammt, ich habe gerade deinen Freund gebumst!“
Dieser Erinnerung hätte es nicht bedurft. Will ich sagen, doch ich komme nicht dazu.
„Hast du denn nicht einen Funken Ehre im Leib? Du stehst einfach nur da uns glotzt mich an!“ Pat kann sich nicht zwischen Kreischen und Schluchzen entscheiden. Daraus ergibt sich ein klangliches Kuriosum, das nicht passender diese absurde Situation hätte untermalen können.
„Wenn du schon nicht um mich kämpfst, könntest du mich wenigstens anschreien! Irgendwas. Aber deine Passivität macht mich fertig! Ich kann nicht mehr.“
Pat stürmt aus dem Zimmer. Thorsten brabbelmurmelt etwas Sinnloses in meine Richtung und folgt ihr dann nach.
Einen Moment lang stehe ich allein im Zimmer. Das rosa flauschig kuschlige Sofa bildet einen perfiden Kontrast zum animalischen Duft, der das Zimmer tränkt, einer Melange aus Sex und Wut. Aus der Küche höre ich, dass Pat eine Entscheidung getroffen hat: Kein Gekreische mehr, nur noch Schluchzen. Dazu der tröstende Bass Thorstens. Das verleiht der Situation zum ersten Mal einen realen Charakter. Vielleicht wirkt es deswegen so bizarr. Ich komme mir überflüssig vor und gehe.

Es ist ein langer Weg nach Hause. Und es regnet in Strömen. Das göttliche Drehbuch eben, es weiß, was zusammengehört. Jetzt fehlt nur noch, dass es anfängt zu ha-
Es fängt an zu hageln.
Ich hasse Regen. Und das ist mehr als eine Floskel. Niemand mag schlechtes Wetter, doch ich verabscheue es so sehr, dass ich bei Regen nie das Haus verlasse. Nass und kalt verträgt sich nicht mit dem poetischen Funken. Ich hasse das Wetter so sehr, dass ich versucht bin, umzukehren, um bei Pat Zuflucht zu suchen. Ich bleibe stehen. Vielleicht sollte ich mich einfach entschuldigen? Im Entschuldigen bin ich eigentlich recht gut, aber diesmal mir fällt mir nichts Passendes ein.

Bis ich bei mir angekommen bin, bin ich nicht nur völlig aufgeweicht, sondern ich habe auch viel Zeit zum Nachdenken gehabt.
Ausgekühlt wie ich bin, kann ich nun nüchtern auf meine Situation blicken: Ich gelange zur Erkenntnis, dass Pat Recht hat. Ich bin passiv. Ich habe unsere ganze Beziehung einfach nur hingenommen. Oft genug hat sie mir zu verstehen geben, dass sie mehr von mir erwartet, aber ich war zu schwach.
„Du lebst mehr in deinen Büchern als in der realen Welt.“ Dieser Vorwurf sitzt. Am Anfang war genau das der Zauber, der sie an mich gebunden hat, aber anscheinend reicht das nicht mehr aus. Zumindest nicht, wenn keine neuen Zaubersprüche nachkommen. Und das funktioniert leider nicht bei einer Schreibblockade.
Doch das werde ich jetzt ändern. Ich werde mir Pat zurückerobern. Noch immer brennt der poetische Funken in mir - mit einer Intensität, die ich schon lange nicht mehr gespürt habe. Es ist nicht so, dass ich wirklich Zugriff auf den Pool hätte, aber hin und wieder schwappt schon mal was über. Und ich habe das Gefühl, als würde ich augenblicklich in einer solchen Fontäne gebadet werden.
Daraus schöpfe ich Mut und damit Kraft zum Kämpfen. So wie es Pat will. Zunächst jedoch muss ich mir einen Schlachtplan überlegen. Also setze ich mich an meinen Schreibtisch und beginne zu schreiben.

Als ich in die Wohnung stürme, ist das Sofa wieder belegt. Pat sitzt rittlings auf Thorsten und ruckelt auf ihn herum, als wolle sie seinen Schwanz abbrechen. „Wehr dich endlich!“, schreit sie dabei. Die beiden bemerken mich erst, als ….

„Finger weg von ihr!“
Thorsten und Pat schrecken auf, als ich in die Küche stürme. Pat trägt einen Bademantel, darunter nichts. Ihr Gesicht ist verquollen, aber als sie mich erblickt, leuchtet es auf.
Reflexartig zuckt Thorsten von Patricia weg und genauso reflexartig schmeißt er mir eine weitere Perle aus der Hitlist der ausgelutschtesten Sätze vor die Füße: „Ich kann das alles erklären!“
Erst trete ich auf die Perle, dann nehme ich mir ihn vor.
„Du verfickter Hurensohn!“, brülle ich ihn an und ich spüre, wie ich wachse, ich kann fast meine Knochen quietschen hören, als sie noch einmal einen Schub bekommen. Wie ein

Ich packe ihn an den Schultern. „Beruhig dich wieder!“, schnauzt er mich an, aber ich zerre an ihm wie ein Wahnsinniger. Ich wünschte, ich könnte sagen, ich schüttel’ Thorsten richtig durch, aber habe ich bereits erwähnt, dass Thorsten einen Kopf größer ist als ich? Das Zerren ist nicht sehr eindrucksvoll, fürchte ich. Doch in Ermangelung von passenden Worten zerre ich einfach weiter.
Schließlich schubst Thorsten mich von sich. Ich segle über den Küchentisch, höre Glas zersplittern, Patricia schreit.
„Thorsten, du tust ihm weh!“
Obwohl – „Thorsten, du tust ihm weh!“
Ihr Schrei spornt mich an. Mit einem Aufschrei werfe ich mich auf Thorsten. Nun ja, es ist wohl mehr ein verunglücktes Hüpfen, denn er fängt mich im Flug ab, verpasst mir eine Maulschelle und schmettert mich in die Ecke. Der Schlag ist heftig, aber ich kann noch registrieren, dass ich zweimal in zu knappem Abstand das Wort Schrei getippt habe. Oder war es sogar dreimal? Dann füllt Blut meinen Mund. Trotzdem lächle ich wie ein Schwachsinniger, als Pat sich zu mir runterbeugt.
„Oh verdammt, das tut mir alles so leid, so leid!“
Dann dreht sie sich zu Thorsten um und schreit ihn an.
Es sind derart wüste Beschimpfungen, dass es mir schwer fällt, über ein nun wirklich nötig gewordenes Synonym für Schrei nachzudenken.
„Hau ab, ich will dich nicht mehr sehen!“, endet ihre Tirade.
„Genau“, lalle ich. „Und von hinten mag es Pat sowieso nicht.“ Aber ich glaube, es kommt nicht viel mehr als blutiges Geblubber aus meinem Mund.
„Armer Schatz, armer Schatz“, murmelt sie immer wieder, als sie mich mit einem kalten Tuch verarztet. „Aber ich glaube, ich habe genau die richtige Medizin für dich.“ Sie grinst schelmisch und öffnet den Reißverschluss meiner Hose, lässt ihren Kopf zwischen meine Beine …

Ich lese mir das Geschriebene noch einmal durch. Draußen stürmt es nach wie vor. Ich habe Pat also wieder. Ein gutes Gefühl. Dennoch: Irgendetwas fehlt noch. Hm.
Ist Thorsten denn hart genug bestraft worden? Ich glaube nicht. Also weiter im Text:

Um Thorsten seine verdiente Strafe zukommen zu lassen, mache ich mich auf den Weg zu ihm. Wenn Pat das wüsste, wenn sie sehen könnte, wie ich mich durch den Hagel kämpfe – um ihre Ehre zu retten, ha!, sie würde so stolz auf mich sein. Sie würde ihren Ausrutscher mit Thorsten bitterlich bereuen und mir schwören, es nie wieder zu tun. Ja, in diesem Moment würde sie meine wahren männlichen Qualitäten erkennen. Sie würde betteln und flehen. Natürlich vergebe ich ihr, ich habe ihr ja schon vergeben, aber sie würde trotzdem betteln und flehen. Weil … weil es sich so gehört. Und ich würde sie in meine Arme schließen und mit tiefer John-Wayne-Stimme sagen: „Es ist alles wieder gut, Baby, ich bin da und vergebe dir!“

Mit einem Triumphschrei trete ich Thorstens Tür ein.
Das nun folgendes Déjà-vu knallt mir die Sicherungen heraus. Jedoch nicht dergestalt, dass ich ausklinke und mich tobsuchtartig auf die Szene vor mir stürze, sondern in der Form eines laufenden Staubsaugers, dessen Stecker plötzlich aus der Dose gerissen wird.
Ich schaffe noch zwei taumelnde Schritte in die Wohnung, mein Schrei krümmt sich in einer klanglichen Zeitlupe zu einem Jaulen und verendet qualvoll.
Pat durchbricht das Déjà-vu, indem sie Thorsten von sich runterschubst. Anders ist auch, dass sie sich ihrer Nacktheit geniert und ihre Brüste mit den Armen zu verdecken versucht. Bei diesen Prachtbrüsten ein ebenso sinnloses wie erregendes Verhalten.
Thorsten scheint wie ich noch immer dem Diktat des Déjà-vu zu gehorchen, denn während ich nur gelähmt starren kann, sucht er hastig seine Klamotten zusammen.

Ich reiße mich vom Anblick dieser Szene los. Es ist, wie wenn man in besoffenem Zustand die auf und abhüpfenden Elemente der Welt einzig mit seinem Blick zu bannen, sie wieder den physikalischen Gesetzen untertan zu machen versucht, die von der Ethanol-Magie aufgehoben wurden. Ich verziehe das Gesicht zu einer angestrengten Fratze (die dann mehr an Verstopfungen denken lässt als an Trunkenheit) und allmählich bekomme ich den Blick klar … und bin wieder in meinem Zimmer. Vorm Laptop. Blicke auf das Geschriebene.

Scheiße, warum habe ich schon wieder diese Assoziation? Dieser ganze Absatz wird gestrichen. Jawohl.
Das ist nur passiert, weil ich nicht authentisch war. Genau. Da kann ja nur Mist bei rauskommen. Ich würde nie die Tür von irgendjemand eintreten. Auch nicht die von Thorsten. Und wieso auch? Wir sind gute Kumpels, ich weiß, wo sein Ersatzschlüssel liegt. Thorstens Einfallsreichtum langt nur für die Fußmatte. Und Bingo.
Also schleiche ich mich in seine Wohnung, schließe lautlos die Tür hinter mir, blicke mich um. Selbstverständlich treiben es keine zwei verschwitzten Leiber auf dem Sofa.
Das liegt zum einen daran, weil Thorsten kein Sofa besitzt. Patricia, die es so gern flauschig hat, würde es nie auf diesen sterilen Designermöbeln machen, die Thorstens Zimmer verunzieren. Aber das ist nebensächlich. An erster Stelle rangiert der Fakt, dass Patricia nicht da ist. Natürlich nicht.
Ich höre Thorstens Stimme aus der Küche trällern. Wäre dies ein Film, würde das alberne Gepfeife nun von einem düsteren Ton unterlegt werden, um anzuzeigen, welch finstere Gedanken der Rache in mir aufsteigen. Ein Sektkorken knallt und ich springe reflexartig hinter das Sofa in Deckung. Nicht sehr heldenhaft, aber ich tröste mich damit, dass ich noch keinen konkreten Plan habe, wie ich diese meine finsteren Gedanken in die Tat umsetze. Ich sehe Thorsten in Gedanken zwar leiden und mich daneben stehen und bösartig lachen (händereibend: hiärk, hiärk), doch wie es zu diesem Leiden kommt, da ist das Bild unscharf. Gemein eigentlich. Aber hey, ich bin Schriftsteller, mir wird schon etwas einfallen. Ich lebe von grandiosen Einfällen.
Ich will mich gerade erheben, als es klingelt. Thorsten kommt – noch immer trällernd - aus der Küche, in jeder Hand ein gefülltes Sektglas. Herrje, er geht nicht nur, er tänzelt in peinlichen Schrittfolgen zur Tür.
Irgendwie bringt er es fertig, die Tür zu öffnen ohne dabei einen Tropfen zu verschütten.
Der Sekt ist nicht übergelaufen, aber ich laufe über: Niemand anderes als Pat schlüpft in Thorstens Wohnung.

Das ist meine Geschichte, meine Rachegeschichte, mit der ich um Pat kämpfen will. Ich bin hier Herr und Meister – ich bin hier GOTT, alles geschieht nach meinem Willen. Aber Pat taucht erneut bei Thorsten auf. Und wie sie sich ihm anbietet, einfach widerlich. So wie die beiden sich gebärden, müssten sie eigentlich an der Zunge des anderen ersticken. Ich könnte ersticken bei diesem … Anblick. Daran, dass ich das aufschreibe. Doch ich kann mich nicht dagegen wehren, ich muss es aufschreiben - so und nicht anders.
Und mit einem Mal wird mir bewusst: Ich stehe in Verbindung zur Quelle. Ich habe gar keine andere Wahl, als das aufzuschreiben, was sie mich schreiben lässt. Denn es ist die Wahrheit. Die Wörter sprudeln einfach so aus mir heraus, entstehen von selbst. Ich bin nicht länger ein verkrampfter Wortklauber - ich bin ein Medium, durch welches sich wahre Literatur manifestiert.
Da ist plötzlich meine Standleitung. Ich muss mich nicht länger am spontanen Aufglimmen des poetischen Funkens wärmen - in mir brennt ein wildes Feuer, das mich erleuchtet.
Was macht es da schon, dass Thorsten meine Freundin fickt?

Letztlich muss ich den beiden danken: Ohne ihren Betrug hätte ich nie meine Schreibblockade überwunden.
Ich erkenne jetzt: Die beiden haben sich verdient. Es ist eine Gnade, dass ich Pat los bin, denn sie hat auf meiner Leitung gestanden. Das sehe ich plötzlich ganz klar: Regelrecht abgedrückt hat sie sie mit ihrem ständigen Genöle. Aber nun, wo ich sie los bin, fließe ich in den Pool, werde eins mit ihm!

Mit einem seligen Gefühl öffne ich die Augen und sitze wieder an meinem Schreibtisch. Nur kurz durchzuckt mich der Gedanke, noch einmal zurückzukehren, und den beiden trotzdem eine Lektion zu erteilen. Doch in dem neuen Licht, das mich durchdringt, sehe ich, dass sie genug bestraft sind. Allein dadurch, weil ich ihrem Leben fern bleibe. Ohne den poetischen Funken wird ihr Dasein in Trivialität zerbröseln und unweigerlich in die Wüste führen.

Ich finde, ich kann mit mir zufrieden sein.
Und einen weiteren netten Effekt hat meine Erleuchtung: Ich muss nicht noch mal durch dieses grässliche Wetter. Nie wieder. Das entlockt mir einen Jubelschrei einen Laut des Jubels.

 
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Hallo Weltenläufer,

Es fiel mir schwer, diese Story objektiv zu lesen, weil ich die ganze zeit meine eigene Geschichte, Irgendein Nazi hat meine Freudnin gefickt, vor Augen hatte: http://www.kurzgeschichten.de/vb/showthread.php?t=39457

Sie fangen beide fast genau gleich an, beide haben ein Ich_Erzähler, und beide Prots reagieren gelähmt/passiv auf das Grauen vor ihnen.
Ab da nehmen sie dann (zum Glück) einen anderen Verlauf. Dein Prot verfällt in schriftstellerische Rachephantasien und bekommt so seine Schreibblockade wieder in Griff, meiner freundet sich mit einem Punk an und trinkt Bier, tiefsinnige Gedanken bleiben ihm fern.

Also auf jeden Fall habe ich deine Geschichte gern gelesen. Die Sprache ist schön und flüssig, in der zweiten Hälfte ist der Ton traurig und resigniert finde ich. Die Story endet mit einem Jubelschrei, aber so recht will ich das deinem Prot nicht abnehmen. Er kämpft da sowohl mit den Worten als auch mit seinem Leben, und du zeigst schön wie sich das vermischt.

mfg,

JuJu

 
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Hallo Juju

Ich werde mir mal bei Gelegenheit deine Gschichte durchlesen. Du kannst auf jeden Fall versichert sein, dass ich mich nicht an ihr orientiert habe ;)

Schön, dass die Gesxhihte trotz Befangenheit gefallen konnte.
Der Jubelschrei basiert natürlich auf vollkommenem Selbstbeschiss und in dieser Hinsicht scheint mir das doch sehr zu passen. Außerdem schlisst sich hier der Gag mit der Synonymsuche.

Hallo Jynx

freut mich, wenn ich dich zum Kichern gebracht habe. Erwog auch, die kg unter Humor zu Posten, aber das erschien mir dann doch nicht die richtige Wahl. Da hätte es mMn meh Jokes bedurft und damit wollte ich den Text nicht überfrachten. Bilde mir ein, dass in dieser Form auch mehr als blanken Humor herausgelesen werden könnte. Irgendwo ist es ja ein Drama :aua:

Freut mich natürlich ungemein, wenn ich hier aus dem Fahrwasser des "üblichen" ausscheren konnte. Zumindest ein bisschen. Mit den Streichungen nicht zu übertreiben war eine deutliche Herausforderung.

Danke für das niedliche Hageln ;)
ich hatte einige alberne Gags drinnen, die meisten sind geflogen, den wollte ich riskieren. Mal sehen, ob Gegenmeinungen kommen.
Die Sache mit Der Wohnung, hatte da ein umständlichen Getüm, aber ohne geht doch auch, dachte ich. Wenn noch mehr stimmen in die Richtung gehen, setz ich wieder was ein.

Yeah, und das der Erzähler nicht so die Leuchte ist, sich slbst von vorn bis hinten verarscht, um nur nicht aus der Bequemlichkeit raus zu müssen, das kann eben witzig oder traurig sein. Schön zu sehen, dass das Augenzwinkern durchkam.

Öhm und die bedeutung des letzten von dir zitierten Absatzes ... Zolle mir Respekt ;)

Vielen dank für deinen ausführlichen Kommentar, das tat nach langer Schreib-Abstinenz sehr gut. Nach wie vor fiebert da noch ein Lämpchen. ;)

Grüßlichst
weltenläufer

 

Salve Hochverehrtester,

das ist ein ganz feines, fieses Stück! Dass Du Deine Figuren stellenweise nicht ernst genommen zu haben scheinst, empfinde ich hier ausnahmwseise als angenehm. Ansonsten müsste die Geschichte über einen Schriftsteller, der so langsam Realität gegen Fiktion eintauscht, und darüber seine Beziehung verliert, doch sehr schwermütig geraten.

Schön fidne ich auch die Idee, wie Du die Distanz zwischen Leser und Plot aufhebst. Man könnte zum Schluss meinen, man läse nicht weltenläufers Geschichte über, sondern des Erzählers in der Geschichte geschriebenen Text. Da wird noch einmal spürbar, wie sehr er von der realen in die fiktionale Welt abdriftet.

Drei Meckerchen habe ich noch (verzeih, ich kann nicht ohne):

„Das fühlt sich gut an
Das ist viel zu lang. Ich würde behaupten, "Das ist gut" wäre schon fast zu viel.

John Wayne Stimme sagen: „Es ist alles wieder gut, baby,
John-Wayne-Stimme (...) Baby

Ach ja, wieso läuft der Staubsauger, wenn Thorsten fickt? (Auch wenn die Szene nur in den Gedanken des Prots stattfindet.)

Nachdem dies bereits die zweite Geschichte aus Deiner Feder ist, in der ein schriftsteller Realität und Fiktion durcheinanderbringt, und in der Du ein bisschen die Leiden der schreibenden Zunft auf die Schippe nimmst, wünsche ich mir doch wieder etwas anderes aus Deiner Feder. Das ist doch ein sehr spezielles Thema, und auch wenn Du es einmal tragisch, einmal humoristisch umgesetzt hast, nach meienm Geschmack ist es so allmählich durch. Schließlich bist Du nicht Bach, der sich selbst kopieren muss, weil er jede Woche was Neues abzuliefern hat. ;)

LG, Panthera et cetera

 

Hey welty! :P

Ich finde den Anfang großartig. Tolle, pointierte Sätze, wie ich finde und natürlich spannender Absatz. Ich dachte mir schon: oh, oh, ob er das so durchhalten kann?

Unglaublich, du hast diesen Trottel von Hauptfigur so gut charakterisiert, dass ich den Betrug der Freundin vollkommen verstehen kann. Und sogar mit dem Fremdgehen kommt sie nicht an ihn heran, ein jämmerlicher Träumer, dessen Leben sich in seinen Geschichten abspielt. Das Thema ist tatsächlich tragisch, deine Umsetzung witzig bis albern bis sehr doof albern. :P
Ich finde es gut, dass du die Figuren nicht ernst nimmst und die Ironie immer schön fett mitschwingt, aber manchmal wurds mir zu albern.
Egal, ich fand die Geschichte sehr unterhaltsam und kurzweilig.

Das mit dem Pool hab ich mal bei King gelesen. Und ich meine, der hats auch bei irgendwem geklaut, oder ist das wirklich von ihm?
Was ich sagen will: Dein Prot. klaut auch schamlos, von wegen poetischer Funken. :P

Gute Nacht!

JoBlack

 

Hallo Pardus,

danke für deinen wohlwollenden Kommentar.
Das mit dem Ernstnehmen der eigenen Figuren ist tatsächlich immer eine heikle Sache und stellenweise fürchtete ich schon, den Bogen etwas zu sehr gespannt zu haben. Um so erleichterter bin ich natürlich, wenn mir die Balance gelungen ist.

Die Meckerchen verzeihe ich dir gerne. John Wayne wird gleich ausgebessert, der in deinen Ohren zu lang klingende Satz ... hm, der gefällt mir eigentlich so. Um den Gag wirken zu lassen, braucht es da in meinen Augen das Fühlen.

Ach ja, wieso läuft der Staubsauger, wenn Thorsten fickt? (Auch wenn die Szene nur in den Gedanken des Prots stattfindet.)
Findest du das Bild wirklich so daneben?
Öhm ... du hast doch schon verstanden, dass da kein Staubsauger läuft? :susp:

Und ja, meine nächste Geschichte wird wieder von etwas anderem handeln. ;) Auch wenn es dazu schon etliche Varianten gibt, ich finde, das Thema gibt immer noch eine Menge her und - es macht einfach diebischen Spaß Realität und Fiktion gegeneinander auszuspielen. :D*Hat mich in den Fingern gejuckt, es mal auf diese Weise zu versuchen.
Kann nicht versprechen, dass es das letzte Mal war, aber jetzt ist erstmal wieder was andres dran.


Hi blacky
(und einen Zungenrausstrecksmiley macht man so: :p *ätsch )

schon so müde? Von dir bin ich doch deutlich mehr Kritik gewohnt ;)
Danke fürs Loben.
Sehr doof albern? Hm, hoffte das natürlich vermieden zu haben. Ironie ja und gerne und viel, aber albern ist natürlich jetzt kein Gütekriterium.

Das mit dem Pool hab ich mal bei King gelesen. Und ich meine, der hats auch bei irgendwem geklaut, oder ist das wirklich von ihm?
Merde, ich war auf die Idee so stolz!
Was ich sagen will: Dein Prot. klaut auch schamlos, von wegen poetischer Funken
Das der Prot schamlosen Selbstbetrug betreibt und als Autor wohl nicht allzuviel taugt, steht außer Frage. Mit dieser Stelle wollte ich das zwar nicht aufzeigen (menno, das mit dem Pool ist meine Idee!), aber fein, wenn's insgesamt ankommt.

Dicken Dank an euch beide und ein grüßlichst

weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer

Unglaublich, was nass-kaltes Frühlingswetter für Knospen zu treiben vermag, die in plötzlich sommerlicher Hitze dann mit Eloquenz aufbrechen. Unter Zeitdruck wollte ich mir nur kurz einen Überblick verschaffen, was ich bei Gelegenheit lesen müsste, doch dann kam ich nicht mehr davon los. Beim ersten Satz rümpfte ich die Nase, doch dies ist nur meine sensible Eigenart.

Einzig was mich irritierte, wenn man beim hacken auf der Schreibmaschine mit zwei Fingern daneben griff, kam den Radiergummi ablösend dann das Tippex, bevor das Manuskript in fremde Hände geriet. Doch gaben mir die Streichungen vertraulichen Einblick, dass nicht ich allein am ewigen ändern bin.

Gruss

Anakreon

 

Hallo anakreon,

das ist natürlich ein großartiges Kompliment, wenn man hört, dass ein Leser nicht mehr vom Text wegkommt.Danke dafür.

Zum Punkt Überarbeiten: glaube mir, damit bist du wahrlich nicht allein. Ich hätte diesen Text Aug schon Wochen vorher Posten können, aber dann wäre er vermutlih nur halb so gut geworden. Das Heraualassen einer Idee ist gar nicht das Aufwändige, finde ich, sondern das Gewanden selbiger in eine präsentable und ansprechende Form.

Grüßlichst
weltenläufer

 

Salü weltenläufer,

warum mich bei dieser Geschichte das Bild des ‚armen Poeten’ von Carl Spitzweg begleitete, weiss ich nicht, mag da jetzt auch nicht drüber hirnen. Mir hat dieser Regenwettermisanthrop jedenfalls sehr gut gefallen. Ich mag einfach so wasserscheue Helden, die im Pool der richtigen Wörter plantschen, mit tollen Phantasien kämpfen und - immer wieder streichen müssen! Herrlich! Dazu ist das noch flüssig und fröhlich zu lesen und rundherum nachvollziehbar.
Gute Sätze:

Er hat eins und eins schneller zusammengerechnet: Erfolgloser Schriftsteller mit Hang zur Depression + frustriertes Rasseweib = Freifick für mich.
Ich schrumple unter ihrem Zorn zusammen, komme mir vor wie Thorstens Schwanz. Der Vergleich scheint irgendwie zu passen, denn Pat betitelt mich auf ähnliche Weise: „Schlappschwanz!“
Jedoch nicht dergestalt, dass ich ausklinke und mich tobsuchtartig auf die Szene vor mir stürze, sondern in der Form eines laufenden Staubsaugers, dessen Stecker plötzlich aus der Dose gerissen wird.

Bisschen Kleinkram noch:
dummdreisten Ausfüchtformulierungen herauszupicken.
Ausflüchtformulierungen
obwohl sie einen Kopf kleiner
ein Kopf
wenn keine neue Zaubersprüche nachkommen.
keine neuen
dass ich zweimal in zu knappem Abstand das Wort Schrei getippt habe. Oder waren es sogar dreimal?
Oder war es …
Elemente der Welt einzig mit seinem Blick zu bannen versucht, sie wieder den physikalischen Gesetzen untertan zu machen versucht,
Ein versucht reicht: einzig mit seinem Blick zu bannen, sie wieder den physikalischen Gesetzen untertan zu machen versucht,

Hat mir gefallen. Ich wünsch Dir weiterhin fröhlichen Schreibfluss :)

Lieben Gruss,
Gisanne

 

>„Es ist nicht so wie es aussieht!“"

Wahrscheinlich bin ich der Misanthrop,

lieber weltenläufer,

aber ich bin übern ersten Satz gestolpert und voll hinein ins Geschehen, das ja überwiegend ein Sinnieren ist. Und als Misefriedel will ich wenigstens den Genitiv retten >Um diesen Pool anzuzapfen, braucht es den poetischen Funken, von dem ich sprach.< Bräuchte es nicht "des poetischen Funkens< oder - falls mehrere funkten - "der poetischen Funken"?

Abgesehn von der Verunsicherung hab ich dann doch durchgehalten, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass Heinrich Böll weiland in seiner Poetik einiges über "Floskeln", Höflich-/Freundlichkeit und sonstigem Seichtkram als gesellschaftsförderndem/staatstragenden/--erhaltendem Zement gesagt hat.

Et maintenant: déjà-vu.

Ansonsten wünsch ich auch dem einen Schreib- & dem andern Samenfluss, dass Pat ihre Freude an beiden Patochans habe!

PS: Verwegen halt ich,

liebe Gisanne,

den armen Spitzweg heranzuziehn.

 

Danke Gisanne,

für deinen lieben Kommentar. Ja, so an diesem Pool gemütlich zu plantschen, das wäre doch was :D
Das Nachvollziehbar ehrt mich, gerade, wenn man etwas freier dreht, ist das ja immer gefährdet.

Danke auch für das Herauspicken deiner Lieblingssätze. Sowas finde ich immer sehr hilfreich. Manchmal werden doch glatt Sätze genannt, die nur knapp der Streichung entronnen sind. Das spricht dann für das Gefühl, ermutigt und lässt mich beim nächsten Mal mehr wagen. Mitunter zumindest ;)

Die gefundenen Vertipper habe ich korrigiert, einmal versucht ist geflogen. Argh, der Wald vor lauter Bäumen. An dieser Formulierung habe ich mir echt einen abgebrochen, dabei wirkt es jetzt im Nachhinein so simpel. :Pfeif:

Den fröhlichen Schreibfluss wünsche ich dir auch :anstoss:

He Jynx

hast natürlich recht, im Prinzip ist es wirklich sehr nahe liegend. Habe es halt in dieser Formulierung noch nie gelesen. Oder vielleicht doch, es verdrängt, damit ich es nun als meine Idee verkaufen kann :silly:
Danke für den Buchtipp :)

Hallo Friedel,

also ich kann zu deinem Beitrag leider nicht viel sagen. Möglicherweise steht eine Message zwischen deinen Zeilen, aber es ist mir ehrlich gesagt zu mühsam sie auseinanderzuschwurbeln. ;)

Nix für Ungut

grüßlichst
weltenläufer

 

also ich kann zu deinem Beitrag leider nicht viel sagen. Möglicherweise steht eine Message zwischen deinen Zeilen, aber es ist mir ehrlich gesagt zu mühsam sie auseinanderzuschwurbeln.

Vielleicht meint er ja, dass es "Der Funke" heißen müsste. Oder "Die Funken". Oder so.

Ich sag später noch mehr dazu. :o) Also zu dem Text.

yours

 

Hallo weltenläufer!

Bereits nach den ersten Sätzen kamen mir ernste Bedenken.
Ne. Ne, ne, ne, diesen Text solltest du nicht am Bildschirm lesen, da kommt was ganz Besonderes auf dich zu. Also Drucktaste betätigt, Kaffeetasse gefüllt, Kekstüte geöffnet und dann dein Werk bequem auf dem Sofa gelesen.
Erkenntnis danach: Wir haben beide nichts falsch gemacht. ;)

Es ist ja schon einiges gesagt worden und so will ich nur kurz herausgreifen, was mir besonders aufgefallen ist: die gelungene Komposition deiner Geschichte.
Eigentlich verwunderlich, das ich das sagen kann, denn der Held bleibt wie er ist – Zitat von Pat: „In deinen Geschichten schwingst du dich zum Meister über die Welt auf, aber im wahren Leben bist du einfach nur ein Schwächling.“

Der Prot bleibt zunächst stumm, weil ihm der poetische Funke zu einer angemessenen verbalen Reaktion fehlt (er will nicht so dumm daher schwatzen wie Thorsten). Etwas später sagt er nichts, weil der Funke zu grell leuchtet und sein Sprachzentrum paralysiert.
Zwei unterschiedliche Voraussetzungen führen zum gleichen Ergebnis.
Diese Wiederholung, dieses Muster wird dann gespiegelt (Kontrapunkt), als der „Held“ an seinem Schreibtisch sitzt und schreibt.

Durch diese Spiegelung wird die Figur (und auch die Geschichte) plötzlich variabel und ich frage mich: wo führt das hin? Eine Frage, die Spannung aufkommen lässt.
Das am Ende weder der Prot sein Verhalten noch sich sein Charakter ändert, ist die glaubwürdigste und schönste aller möglichen Varianten.
Er bleibt also weiter introvertiert, ein Held nur auf dem Papier, und damit er nicht vor sich selbst so dasteht wie Pat ihn anfangs charakterisiert hatte, redet er sich ein, die beiden seien mit seiner Abwesenheit genug gestraft; mehr noch: er sei der eigentliche Gewinner, hat er doch seine „brillante“ Schreibe wiedergefunden und kann/darf für den Rest seiner Tage bei Regen Zuhause bleiben.

Dieser Schluss bestärkt das Bild des Prots, das ich anfangs bereits hatte und so entsteht das Gefühl, mich nicht in ihm getäuscht zu haben und ihn wirklich ein Stück zu kennen.

Beste Grüße

Asterix

 

Hallo weltenläufer,

ich will auch was brabbelmurmeln. Kann aber nicht viel mehr, als die anderen es schon taten.

Du stehst einfach nur da uns glotzt mich an!“

und, oder?

Oft genug hat sie mir zu verstehen geben,

zu verstehen geben - ich kaufe ein "ge"

Arme kleine gequälte Autorenseele. Kann nicht mehr, als seiner Freundin beim Fick mit seinem besten Freund zuzuschauen. Da mag er, wie in einem richtigen Actionfilm, der Held sein und dann ... hat er Angst vor dem Regen.

„Thorsten, du tust ihm weh!“
Obwohl – „Thorsten, du tust ihm weh!“

:D

„Genau“, lalle ich. „Und von hinten mag es Pat sowieso nicht.“

Oh ja. Er ist ganz nah dran an der Quelle, am Brunnen, Pool, was auch immer.
Darauf muss man erst mal kommen :).

Natürlich vergebe ich ihr, ich habe ihr ja schon vergeben, aber sie würde trotzdem betteln und flehen. Weil … weil es sich so gehört.

:lol:

Das nun folgende(s) Déjà vu knallt mir die Sicherungen heraus.

Ich bin nicht länger ein verkrampfter Wortklauber - ich bin ein Medium, durch welches sich wahre Literatur manifestiert.

Ich würde ihm jetzt zu gern eine Decke und Kamillentee reichen.

Ich mag das mit den Streichungen. Doch, das hat mir gefallen. Ansonsten, spaßige Unterhaltung. Für mehr reicht es diesmal bei mir nicht. Aber da waren die Ansprüche und Ziele des Autors wohl schon voll und ganz erfüllt :).

Beste Grüße Fliege

 

He Asterix,
*danke für deinen umfangreichen Kommentar.*
Ja, das mache ich auch gern mit dem Ausdrucken, wenn für mich erahnbar wird, dass es sich um eine gute Geshichte handelt. Das wertet den Text natürlich auch noch mal anders auf, wird er doch "greifbare Welt" ;)

Soso, auf dem Sofa Gelesen, hoff, es war weich genug für die kg? :D
Inhaltlich kann ich deiner Analyse wohl nichts hinzufügen. Nur ein dickes Danke anhängen - was gibt es Schöneres für uns Schreiberlinge als das Gefühl, das geschriebene Wort kommt so an wie ersonnen. Oder gar, dass der Leser meint, den Prot "zu kennen".*


Hallo Fliege

Wenn ich dih amüsiert habe, dann bin ich doch vollauf zufrieden. Muss ja nicht jeder das wahre Drama erkennen, dass sich zwischen diesen Zeilen verbirgt. ;)

Danke auch für die zitierten Stellen. Und natürlich für die Vertipperliste. Was einem da auch immer wieder entgeht.*

Ich Reich dann mal Tee und Decke weiter :D

Lieben dank euch beiden fürs lesen gut Fünen und kommentieren.*

Grüßlichst*
Weltenläufer*

 

Hallo weltenläufer!

Ich hab die anderen Kommentare nicht gelesen, kann also sein, dass ein paar Sachen doppelt sind.

Das Bild ist so falsch und gleichzeitig so stimmig, dass ich von diesem Widerspruch gelähmt bin. Ich stehe einfach nur so im Türrahmen und glotze die beiden an, wie sie es auf Patricias Sofa treiben. Patricia liebt dieses pinkfarbene Ungetüm. „Oh, fass mal an, so kuschlig, so weich“, hat sie damals bei IKEA gesäuselt. Und ich dachte mir: Okay, wenn ich sie damit glücklich machen kann, bitte. Jetzt, auf allen Vieren darauf hockend, die Hände in den weichen Stoff gekrallt, keucht sie im Rhythmus von Thorstens Stößen: „Das fühlt sich gut an, das fühlt sich gut an, so gut!“

Da könnten ein paar wegfallen.

Und das Dumme ist: Thorsten ist nicht einmal dumm.

Das Blöde an dem Satz ist, dass er blöd ist. :) Er wirkt mit dem 2 x "dumm" so ungelenk und passt nicht zum Rest. Ich habe den Eindruck, der Erzähler weiß es nicht besser.

Der wird aber sofort von Triumph abgelöst(Komma) als ich sehe, wie schnell Thorstens Gemächt zusammenschrumpelt.

Es hat glatt den Anschein, als wollte sich der Schwanz komplett in den Sack zurückwinden.

„Es ist nicht so(Komma) wie es aussieht!“

Pat ist aufgesprungen, steht nackt und fordernd vor mir, ihr Gesicht rot angelaufen. Das verschlägt mir endgültig die Sprache. Sie war wütend auf mich? Hatte sie mich eben inflagranti beim Vögeln ihrer Freundin erwischt?

Wenn du in der Gegenwart erzählst, muss da ein "Sie ist wütend auf mich?" hin. Und so ... "hat sie mich eben ... ?"

obwohl sie einen Kopf kleiner ist als ich.

Daraus ergibt sich ein klangliches Kuriosum, das diese absurde Situation nicht passender hätte untermalen können.

Es ist ein langer Weg nach Hause.

Trotzdem lächle ich wie ein Schwachsinniger(Komma) als Pat sich zu mir runterbeugt.

„Hau ab, ich will dich nicht mehr sehen!“, endet ihre Tirade.

Netter Dreher. :)

Das nun folgende Déjà-vu knallt mir die Sicherungen heraus.

Pat durchbricht das Déjà-vu

Hast du nochmal, glaub ich.

Es ist, wie wenn man in besoffenem Zustand

Hehe. "Es ist, als ob man ..." ... wäre weniger Umganssprache.

Es ist, wie wenn man in besoffenem Zustand die auf und abhüpfenden Elemente der Welt einzig mit seinem Blick zu bannen, sie wieder den physikalischen Gesetzen untertan zu machen versucht, die von der Ethanol-Magie aufgehoben wurden.

Aaaah! Was für ein Satz. Stell das um.

Ich würde nie die Tür von irgendjemandem eintreten.

welch finstere Gedanken der Rache in mir aufsteigen.

Das ist schon eine ganz ordentliche Geschichte. Der Mann wird die Frau los und entdeckt, dass er so eh viel besser dran ist als mit ihr, weil er so nämlich schreiben kann.

Dabei ist er die ganze Zeit nur mit sich selbst beschäftigt, vom Beginn an. Und ich zweifle, ob das Bad in dem Funken lange dauern wird, er wird weiterhin passiv sein und feststellen, dass das mit Pat nur eine Ausflucht war, ein Gedanke, eine Ausrede für die eigene Situation.

Er hat sein Rachegefühl mit Inspiration verwechselt, aber wenn die Rache verraucht ist, wird man sehen, was von der Inspiration übrig bleibt.

Vom Text her fand ichs eher mau. Teilweise bin ich über Formulierungen gestolpert, das wirkt nicht so wirklich wie im Fluss geschrieben. Ich denke, da würde es sehr helfen, den Text mal laut zu lesen, oder ihn nur zu überfliegen und versuchen, mit eigenen Worten möglichst ohne Blatt nachzuerzählen. Das glättet ungemein, wenn man sich nicht am Text festhalten kann oder den Satz von vorher nochmal lesen kann. :)

Ja. Schön, nach all den Kommentaren endlich mal eine Geschichte von dir lesen zu können. Gern gelesen.

Bis bald!

yours

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin weltenläufer, während des Lesens fühlte ich mich an Schreibwahn erinnert und hatte das Gefühl, dass es zuviel des um sich kreisenden Schreibers werden könnte.
Wurds nicht. Auch wegen der durchgestrichenen Passagen, die dem Text eine besondere Note verleihen, ich hab die auch mal als Stilmittel genutzt, aber nicht in diesem Umfang - das kommt hier gut.
Bei der Überschrift dachte ich spontan, dass Funken für die Einzahl falsch ist. Okay, falsch ist es nicht wie der Duden verrät, aber ne sprachliche Eskapade ists und ich finde sie passt nicht zu deinem Prot, dessen Geschichte sehr genau auf die Effekte berechnet wirkt.
Man nehme für eine amüsante Geschichte Sex, Selbstironie bis zur Selbstaufgabe, etwas Gewalt. Okay. Aber dann der Funken, Wortmagie und der Pool der Inspiration... das find ich nicht authentisch, keine Ahnung ob dir das wichtig ist - an irgend ner Stelle spricht dein Prot davon - aber für mich ist diese Geschichte ein Kunstprodukt und am anderen Ende der Authentizitäts-Skala angesiedelt.
Poetischer Funke, Zauber der Worte und solche Formulierungen assoziiere ich mit Autoren, die einen mystischen Zugang zur Sprache suchen, diese Geschichte aber ist rational durchdesignt. Das wollt ich mal angemerkt haben, es ist keine Wertung. Ich fand die Geschichte unterhaltsam.

Kleinkram:

Erst jetzt setzt bei mir eine Form des Schocks ein. Der wird aber sofort von Triumph abgelöst als ich sehe, wie schnell Thorstens Gemächt zusammenschrumpelt
Triumph passt nicht zur Situation. Vllt eher dass der Schock abgemildert wird.
Daraus ergibt sich ein klangliches Kuriosum, das nicht passender diese absurde Situation hätte untermalen können.
hm, finde ich an der Stelle überflüssig, diese Beschreibung gibt mir nichts.
Jetzt fehlt nur noch, dass es anfängt zu ha-
Es fängt an zu hageln.
find ich richtich jut, genau wie:
um bei Pat Zuflucht zu suchen. Ich bleibe stehen. Vielleicht sollte ich mich einfach entschuldigen? Im Entschuldigen bin ich eigentlich recht gut, aber diesmal mir fällt keine passende ein.
ist im Kontext ein herrlich schräger Gedankengang.
Und ich habe das Gefühl, als würde ich augenblicklich in einer solchen Fontäne gebadet werden.
in nem Strahl gebadet werden? Fontänen sprühen grade nach oben. Wenn man sich das bildlich vorstellt, siehts etwas albern aus. ;)
Das nun folgendes Déjà vu
strenggenommen ist es kein Deja vu. Schreib doch einfach, dass es den Prot an eins erinnert. Klar hast dus dreimal in dem Absatz und das zu überarbeiten dürfte bei der Verdichtung ziemlich nervig werden. Aber es sind auch drei Gelegenheiten, bei denen Leser denken könnten: Das ist kein Deja vu.

Ach, ich hab noch ne Erbse gefunden!

Das nun folgendes Déjà vu
folgende

Das Ende irritiert mich grade. Während er vorher wenigstens auf dem Papier ein Macher war, macht er sich im vorletzten Absatz nur noch was vor wie ein sitzengelassener Backfisch. Passt nicht. Brauchst du den wirklich, den Absatz mein ich, den letzten...

kubische Grüße

 

Hallo Yours,

da ist ja dein versprochener Kom.
Danke für die Fehlerliste, mache mich gleich ans Werk.

Die Sos sind mir im Nachhinhein auch aufgefallen, habe mich für das mittlere im Türrahmen entschieden und es gekillt.

aaah! Was für ein Satz. Stell das um.
da habe ich lange dran rumgedoktort und es immer mehr verschlimmbessert. Ganz glücklich bin ich damit auch noch nicht. Ma gucken, was sich noch feilen lässt.

Dabei ist er die ganze Zeit nur mit sich selbst beschäftigt, vom Beginn an. Und ich zweifle, ob das Bad in dem Funken lange dauern wird, er wird weiterhin passiv sein und feststellen, dass das mit Pat nur eine Ausflucht war, ein Gedanke, eine Ausrede für die eigene Situation.
yeah, da gehe ich mit

Schade, dass für dich der Fluss nicht aufkam. Laut vorlesen tu ich den Text zumindest etliche Male, um weiter dran zu feilen. Am Ende war ich eigentlich recht zufrieden damit.

Gern gelesen.
Danke für deine Meinung :)


Hallo Kubus

während des Lesens fühlte ich mich an Schreibwahn erinnert und hatte das Gefühl, dass es zuviel des um sich kreisenden Schreibers werden könnte.
Wurds nicht.
Ja, ist natürlich thematisch verwandt, aber gleich ist es nicht, wie du ja auch zum Glück bescheinigst. :gelb:

durchgestrichenen Passagen, die dem Text eine besondere Note verleihen, ich hab die auch mal als Stilmittel genutzt, aber nicht in diesem Umfang - das kommt hier gut.
Die Herausforderung bestand an erster Stelle im gezielten und sparsamen Einsetzen. Viele Streichungen musste ich wieder streichen ;)

Zu deinen Gedanken mit dem Funken ... Also, ich finde das eigentlich ganz passend. Für mich unterstützt diese Formulierung das Wollen/Können-Verhältnis des Prots. Ich würde schon denken, dass er nach diesem von dir benannten Zugang sucht, aber an seinem Selbstbetrug scheitert.

Triumph passt nicht zur Situation. Vllt eher dass der Schock abgemildert wird.
Vielleicht hast du den Gag nicht mitgeschnitten? :confused:

strenggenommen ist es kein Deja vu.
joa, aber so streng darf man das in diesem Kontext nicht nehmen, würd ich meinen ;)

Das Ende irritiert mich grade. Während er vorher wenigstens auf dem Papier ein Macher war, macht er sich im vorletzten Absatz nur noch was vor wie ein sitzengelassener Backfisch.
Hm, für mich ist das nur konsequent. Vorgemacht hat er sich etwas in allen Belangen. Wie man an dessen Schreibe sieht, doch wohl auch auf diesem Gebiet, oder? :D

Danke für deine Gedanken

grüßlichst
weltenläufer

 

Hi weltenläufer,
:rotfl: :D :lol:

was hab ich gelacht. Ich finde die KG Super.:thumbsup:
Total witzig geschrieben und auch die Story ist gut.
Der Prot. hat ja auch ne kleine Macke, aber das, finde ich, macht ihn so lebendig.

Ich wünschte, ich könnte sagen, ich schüttel’ Thorsten richtig durch, aber habe ich bereits erwähnt, dass Thorsten einen Kopf größer ist als ich? Das Zerren ist nicht sehr eindrucksvoll, fürchte ich. Doch in Ermangelung von passenden Worten, zerre ich einfach weiter.
:rotfl: ab hier konnte ich nicht mehr aufhören zu lachen.

„Thorsten, du tust ihm weh!“
Obwohl – „Thorsten, du tust ihm weh!“
:D

LG Saiana

 

Hallo Saiana,

Es freut mich, wenn die Geschichte so gut bei dir angekommen ist.
Und ja, eine winzig kleine Macke hat der Prot wohl ;) schön, wenn er dadurch lebendiger wird. Einen Schub wahre Lebendigkeit könnte ihn Vll. Aus seiner selbst gewählten Isolation befreien ...

Grüßlichst
weltenläufer

 

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