Was ist neu

Thema des Monats Der Schatten

Seniors
Beitritt
11.06.2004
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Der Schatten

»Kommen Sie näher, setzen Sie sich, bitte.
Bitte. Nur zu.
Ich habe Sie mir anders vorgestellt.«
»Wie?«
»Nicht so ... menschlich, wenn Sie dieses Wort gestatten. Darf ich mehr Licht machen?«
»Wenn es sein muss.«
Der alte Mann betätigte den Schalter für das große Deckenlicht. Das hatte er bisher noch nie getan. Er wandte sich wieder seinem Gast zu:
»Danke. Ich habe gar nicht mehr damit gerechnet, dass Sie kommen.«
»Nun bin ich hier.«
»Allerdings. Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden. Es gibt da etwas, was mich ... stört. Sehr sogar. Zwei meiner ... Lagerhäuser sind abgebrannt, drei meiner Männer dabei umgekommen.«
»Das interessiert mich nicht. Um wen geht es?«
Der alte Mann war etwas irritiert, ließ sich aber nicht aus der Fassung bringen.
»Nun gut. Der Betreffende scheint ein Feuerelementar zu sein. Oder ein niederer Dämon.«
»Ich kümmere mich darum.«
»Gut, dann nehme ich an, dass wir ein Abk... Mhm.«
Der alte Mann sah auf - sein Gast war verschwunden. Er betätigte den Knopf der Sprechanlage.
»Ja?«, dröhnte es aus dem Lautsprecher.
»Lukas? Kommen Sie bitte herein«, sagte der alte Mann.
Es dauerte keine drei Herzschläge, als leise die Tür geöffnet wurde und ein breitschultriger, schwarz gekleideter Mann das Zimmer betrat. Er sah seinen Chef mit hochgezogener Augenbraue an.
»Bisher war er nicht hier«, sagte der Leibwächter.
Der alte Mann lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte die Fingerspitzen aufeinander.
»Oh, doch, das war er, Lukas.«
Lukas war verblüfft. »Niemand ist an mir vorbeigekommen, Boss. Niemand. Das schwöre ich.«
Der alte Mann lächelte.

Der Schatten war in die Stadt gekommen.

.oOo.​

Er ging über den regennassen Asphalt und seine Schritte machten leise, saugende Geräusche.
Die Luft pulste ihm entgegen, Musik, laut und ungestüm, so dass er sie auf seiner Haut spüren konnte. Er ging auf die beiden Türsteher zu und diese musterten ihn nicht einmal; wie ein Windhauch war er an ihnen vorbei.
Der Druck wurde massiver, Schweiß, Musik drückte gegen sein Gesicht, Luft war materiell, wie eine Barriere. Er bewegte sich durch die eng aneinander tanzenden Leiber und sie machten ihm Platz, schufen einen schmalen Raum dort, wo kein freier Raum möglich schien.
Er ging durch die Menschen und schlug gewaltlos eine Schneise durch die tanzenden Körper, die sich hinter ihm wieder vereinigten, so als wäre er nie da gewesen.
Der Schatten zog weiter.
Er hielt direkt auf eine schmale Tür zu, die neben der Bar, in der fahlen Dunkelheit lag, dort, wo selbst grelle Neon- und Stroboskoplichter der nahen Tanzfläche diese nicht vertreiben konnten. Zwei große, schwarz gekleidete Gestalten schälten sich aus der Finsternis, als der Schatten auf die Tür zutrat. Sie trugen dunkle Sonnenbrillen und hatten die massigen Hände vor dem Schritt verschränkt.
Sie sahen den Schatten nicht, als er die Hand ausstreckte, um die Tür zu öffnen, doch der Hund neben ihnen tat es und knurrte.
Der Schatten hielt inne und die beiden Männer bemerkten ihn, zuckten zurück vor Schreck, fassten sich aber im selben Herzschlag wieder und musterten ihn durch ihre dunklen Brillen. Der Hund knurrte weiter.
»Dämonenbrut«, nuschelte der eine von ihnen und trat auf den Schatten zu.
Der Schatten legte den Kopf schief und beobachtete den näher kommenden Mann mit seinen hellen Augen.
»Es ist gut, Karak«, flüsterte eine Stimme. Die Tür war einen Spalt aufgeschlagen und durch die schmale Öffnung drang gelbliches Licht und süßlicher Geruch.
Der große Mann in schwarz hielt augenblicklich in seiner Bewegung inne und trat wieder zurück auf seinen alten Platz, starr und regungslos wie vorhin.
Und der Schatten trat durch die Tür.

.oOo.​

Sie trug viele Namen, die meisten davon waren sehr schön.
Doch da, wo sie herkam, nannte man sie Gara.
Sie hatte makellose Haut, in der Farbe von Bronze, von der Farbe frischer Milch, ihre Hände konnten zart und rosafarben sein oder dunkel und braun wie frisch gemahlener Kaffee, ihre Augen funkelten im grellen Himmelblau eines Saphirs bis hin zum Weinrot eines Rubins, ihre Haare waren lockig oder glatt, lang oder kurz, manchmal trug sie Kleider aus feinster Seide, manchmal Leder, das schwarz und traurig schimmerte. Sie hatte lange, spitze oder kleine, runde Ohren, eine gespaltene Zunge und manchmal sogar zwei.
Sie konnte alles sein, was man sich wünschte, denn die Augen sehen nur, was der Geist sie sehen lässt.
Sie stand in einer der vielen Türen in den schummrigen, engen Gängen von Meister Glims Hallen und wartete, in ihrer Hand eine langstielige Zigarette, deren Duft süßlich-betörend war.
Irgendwo aus dem Inneren der vielen Flure, Gänge und Zimmer, drang zarte Musik, ein Zupfinstrument, nur ganz leise und Gara musste den Atem anhalten, sie zu hören.
Schritte im Gang. Gara versteckte schnell die Zigarette und wartete.
Meister Glim kam um die Ecke, seine kleine, gedrungene Gestalt in eine weite, bestickte Robe gehüllt, die kleinen Beinchen in Leinen gewickelt. Sein Bart war lang, aber gepflegt, sein Haar zu vielen Zöpfen geflochten. Umgeben von einer roten Wolke aus Wärme.
»Hier entlang«, sagte er und Gara erblickte seinen Gast.
Ein großer, dünner Mann, der vor allem eines war: grau.
Grau war sein Geruch, grau war sein Gewand, grau sein Gesicht, grau seine Augen, grau seine Seele, als Gara sich anschickte, diese zu berühren, da spürte sie nur Kälte. Und etwas Undurchdringliches, wie eine Barriere aus Stein, die sie mit ihren feinen Fühlern nicht durchdringen konnte.
Meister Glim ging an ihr vorbei und strich ihr mit seinen beringten, rot umwölkten Fingern kurz über das Kinn, doch Gara hatte keine Augen für ihn, sondern nur für den Fremden.
Dieser musterte sie und sein durchdringender Blick traf sie wie eine Ohrfeige. Sie trat zurück in ihr Zimmer und schloss die Tür. Sie ließ sich auf ihr Bett sinken und vergrub sich in den Kissen.
Lange war es her, dass sie aus dem Reich jenseits des Wassers hierher gekommen war, in diese Welt, in die Hallen von Meister Glim.
Niemals hatte jemand ihre wahre Gestalt erblickt.
Bis heute.

.oOo.​

Glim führte den Schatten in sein Büro, das im Zentrum des großen Gebäudes lag, weit unter der Erde, dort, wo Glim sich am wohlsten fühlte. Er mochte das schummrige Licht dort unten. Und wie jeder echte Zwerg fühlte er sich der Erde nur dann besonders verbunden, wenn sie über und um ihn war.
Glim ließ sich in seinen mit Leder gepolsterten Sessel hinter dem Eichenschreibtisch fallen und lächelte gewinnend.
»Nimm doch Platz«, bat er den Schatten. »Karak vorhin hat das nicht so gemeint. Er kennt dich nicht.«
»Du hattest keine Oger, das letzte Mal, als ich hier war.«
»Nein«, gab Glim zu. »Die Oger am Eingang sind neu. Aber sie sind zuverlässig, stellen keine Fragen und arbeiten billig.«
»Du wusstest, dass ich kommen würde, nicht?«
»Ein paar Kobolde vom Flughafen haben es mir geflüstert«, gab Glim zu. Eines der sechs Telefone auf seinem Tisch klingelte. Glim warf einen Blick auf das Display und winkte ab. »Immer diese lästigen Bittsteller«, grummelte er.
»Ich bin hier, um etwas zu erfahren«, sagte der Schatten.
»Nur zu, wenn ich dir helfen kann, dann werde ich es tun.«
»Es geht um diese Brände.«
»Mhm, nichts Besorgniserregendes.«
»Weißt du, wer dahinter steckt?«
Glim kratze seinen üppigen Bart und goss aus einer tönernen Karaffe eine goldene Flüssigkeit in ein Glas. Er nahm einen kleinen Schluck.
»Man hört verschiedene Dinge«, sagte er. »Genau kann ich dir das auch nicht sagen.«
»Ein Dämon?«
Glim lachte. »Nein, kein Dämon. Vielleicht ein Feuerelementar. Nicht mehr. Harmlos.«
»Das ist mir egal.«
Glim nickte und vermied es, dem Schatten ins Gesicht zu sehen. »Ein harmloses, kleines Geschöpf, das sich in dieser Welt nicht zurechtfindet. Kein Dämon.«
»Glim.«
Glim nickte schwer.
»Ich kenne jemanden, der dir vielleicht helfen könnte.«
»Wer?«
»Michael.«
»Mhm, ich traf ihn einst. Ist er noch auf Erden?«
»Er war nie weg.«
»Gut, dann werde ich ihn aufsuchen. Ich danke dir, Glim.«
»Ja.«
Der Schatten war verschwunden.
Glim nahm einen Schluck von dem Bier. Es war schon einige Jahre alt, war in den Hallen seiner Ahnen gebraut worden und normalerweise schmeckte es ganz ausgezeichnet.
Das Telefon klingelte erneut.
Glim hörte es nicht.
Lange war es her, dass er ein Abkommen mit dem Schatten geschlossen hatte. Manchmal war er froh darüber.
Nicht heute.

.oOo.​

»Was muss man eigentlich tun, um hier etwas zu trinken zu bekommen?«, dröhnte Michael und schob sein leeres Glas über die Theke.
»Schon gut, schon gut«, murmelte der Barkeeper und goss Wodka in das leere Glas.
»Na also«, sagte Michael und leerte das Glas in einem Schluck.
Er rutschte unruhig auf seinem Barhocker hin und her. Langsam drehte er den Kopf nach hinten.
»Was willst du?«, fragte er den Schatten.
»Es geht um eines der Geschöpfe, für die du die Verantwortung hast«, erklärte der Schatten.
Michael drehte sich wieder um und spürte den unangenehmen Blick des Schattens im Rücken.
»Ich habe keine Verantwortung - für niemanden«, murrte er.
»Sag mir, wo er ist«, forderte der Schatten.
Michael schloss die Augen. Er wünschte sich, nüchtern zu sein. Langsam stand er auf und streckte die gewaltigen Flügel.
Die Gäste der Bar und der Barkeeper bemerkten nichts davon. Sie arbeiteten weiter, ungerührt.
Langsam drehte Michael sich um, sein flammendes Schwert in der Hand.
»Mit deinen Feuerspielchen kannst du Menschen beeindrucken, nicht mich«, sagte der Schatten. »Sag mir, wo das Geschöpf ist, das ich suche, oder ich nehme mir, was ich will.«
»Ich bin betrunken genug, es darauf ankommen zu lassen«, sagte Michael und grinste.
Er schoss auf den Schatten zu, das Flammenschwert surrte durch die Luft, als es den Körper des Schattens traf, glitt es durch ihn hindurch, als wäre da nichts.
Michael starrte den Schatten etwas verdutzt an, hieb aber ein zweites Mal zu, durchschnitt den Schatten von Kopf bis Fuß, aber wieder: nichts.
»Genug?«, fragte der Schatten.
Michael ließ sein Schwert sinken.
»Ich bin dran«, sagte der Schatten.

Die Flügel fühlten sich warm an, als der Schatten Michael aus der Bar zerrte. Er schleifte ihn in eine der Gassen neben der Kneipe und nahm ihm das Flammenschwert aus der Hand.
Er setzte es an die Flügel und die milchweißen, glänzenden Federn begannen zu verbrennen, wurden schwarz, schrumpften. Michael schrie.
»Nein, nein«, winselte er. »Nicht ... nicht ... meine Flügel ... bitte ... nicht die Flügel.«
»Wo?«, sagte der Schatten.
»Nicht ... die Flügel ... bitte.«
»Wo?«

.oOo.​

Neu. Alles neu - so neu.
Flammen. Flammen. Flammen.
Feuer.

Der Elementar gebar sich selbst aus dem Feuer.
Feuer. Feuer.
Der Elementar streckte seine Fühler aus. Holz brannte, wurde von ihm verzehrt. Er kostete die Erinnerungen, die darin waren, saugte die Ruhe und Stille auf, die darin war, kostete von der uralten Seele der Pflanze, aus der das Holz gewonnen worden war, spürte das Wissen, das Leben, das darin gewesen war.
Dies war anders als das ewige Feuer, das er kannte.
Erneut leckte er am Holz, berauschte sich an dem Gefühl, leckte weiter, mehr, mehr.
Mehr. Neu.
»Hallo.«
Ja? Ja? Wer bist du? Du ... bist kein Feuer? Brennst nicht?
»Ich bin gekommen, um dich zu vernichten«, sagte der Schatten.
Warum, Wesen-aus-nicht-Feuer?
»Weil man es mir auftrug.«
Der Schatten trat durch die Flammen.

.oOo.​

»Ah, da sind Sie ja wieder.«
Der alte Mann lächelte, um die Angst zu überspielen. Die Deckenlichter waren an. Der alte Mann hatte Angst vor der Dunkelheit.
»Ja, ich bin hier«, sagte der Schatten.
»Waren Sie erfolgreich?« Der alte Mann räusperte sich.
»Das war ich.«
»Dann ist mein Problem beseitigt?«
»Ja. Mein Geld?«
»In bar, richtig?«

.oOo.​

Glim betrat sein Büro und wusste sofort, dass etwas anders war.
Auf seinem Schreibtisch war ein kleiner Kasten aufgebahrt.
Glim ging vorsichtig näher. Es war eine kleine Holzkiste, reich verziert mit unzähligen Symbolen. Sanft strich der Zwerg mit seinen kleinen, rauen Fingern über das Holz.
Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
Er nahm ein Telefon zur Hand und wählte eine Nummer. Nach einer Weile hob jemand am anderen Ende ab.
»Horb?«
»Glim? Alter Steinbeißer, wie geht es dir?«
»Man klagt nicht, man klagt nicht, Horb. Wie geht es der Frau?«
»Ihr Bart wird langsam länger als meiner.«
»Hört man gern«, sagte Glim.
»Ich hab gehört, du lässt nun auch Menschen in deine Hallen?«
»Aber nur in abgetrennten Räumen, Horb.«
»Dachte ich mir schon, aber trotzdem ziemlich gewagt.«
»Mit keiner anderen Spezies kann man so viel verdienen. Seit die Elfen nicht mehr so häufig kommen ... Eine Frage, Horb.«
»Ich wusste, dass du dich nicht nur nach dem Wohlbefinden, meiner Frau erkundigen wolltest, du alter Gauner.«
»Ich bin so durchschaubar, nicht? Horb, hast du noch diese Müllverbrennungsanlage?«
»Ja, natürlich, als ob du das nicht wüsstest.«
»Wie viel wäre dir ein Feuerelementar wert, Horb?« Wieder strich Glim beinahe zärtlich über die dunkle Kiste auf seinem Schreibtisch. »Ich könnte dir da nämlich ein Angebot machen, dem du nicht widerstehen kannst ...«


Zum Thema des Monats Februar/März

 

Hi Chazar,

na endlich. Wurde auch langsam Zeit. :D

Gut gefallen hat mir die anlehnung an "Interview mit einem Vampir". Am Anfang war ich relativ sicher, dass nun eine Vampirgeschichte folgt, umso besser fand ich es, dass es nicht so war.
Ich habe bei Michael an den Erzengel Michael denken müssen, wegen dem Schwert, konnte aber nicht sofort einen Bezug finden. Wikipedia sagt, dass Michael dort das Element Luft zugeteilt wird, in deiner Geschichte ist es wohl eher das Feuer. Allerdings sagt Wikipedia auch, dass ihm in der Farbmystik die Farbe rot zugeordnet wird, die wiederum für das Feuer stehen würde. Womöglich bin ich auch völlig auf der falschen Fährte.

Jedenfalls hat deine Geschichte mir sehr gefallen und mich gut unterhalten, das Monatsthema hast du schön umgesetzt. An deinem Stil gibt es natürlich eh nix zu meckern. :)

Ein paar Kleinigkeiten:

Er ging über den vom Regen nassen Asphalt und seine Schritte machten leise saugende Geräusche.

Hier finde ich "über den regennassen Asphalt" etwas schöner, bzw. besser für den Lesefluss.

Er bewegte sich durch die eng aneinander tanzenden Leiber und sie machten ihm Platz, schufen einen schmalen Raum dort, wo kein freier Raum möglich schien.

Hier würde ich das "dort" streichen.

Die Tür war einen schmalen Spalt aufgeschlagen und aus dem Spalt drang gelbliches Licht und süßlicher Geruch.

Ich kann mir vorstellen, dass die zweimalige Verwendung von "Spalt" hier Absicht war, aber ich würde es anders schöner finden.

»Schon gut, schon gut«, murmelte der Barkeeper und goss Wodka in das leere Glas.
»Na also«, sagte Michael und leerte das Glas in einem Schluck.

Wortwiederholung

LG
Bella

 

Hallo Chazar,

auch mich hat deine Geschichte gut unterhalten.

Da auch ich, wie Bella, an Interview mit einem Vampir denken musste denke ich, dass du das absichtlich so gemacht hast?

Inhaltlich scheue ich mich momentan noch von einer Interpretation, da ich glaube, dass du hier mit einigen Symbolen arbeitest. Ich bin noch dabei, die zu entschlüsseln. :)

Besonders gut fand ich auch deinen Schreibstil. Er lässt sich wirklich sehr angenehm und schön lesen. Kompliment.

Gruß
Fleur

 

Michael mit seinem Flammenschwert ist nach einigen Esoterikern dem Element Feuer zugeordnet und ist damit auch Herr der feurigen Elementarwesen.
Soweit mir also verständlich. Einige inhaltliche Fragen bleiben:
Hat der alte Mann am Anfang und Ende auch eine inhaltliche Bedeutung oder ist er einfach nur ein Unernehmer mit weitreichenden Beziehungen?
Wurde Michael seinerseits aus dem Paradies geworfen, dass er sich nun in Kneipen rumtreiben muss?
Was hat der Schatten mit dem Elemntarwesen getan? Es gebannt oder nur eingesperrt oder ? Das ist mir noch nicht deutlich genug.

Meine vielen kleinen Anmerkungen zum Text sind leider dem Bermuda Dreieck meines Compis zum Opfer gefallen - waren auch nicht so wichtig.

LG

Jo

 

Hallo zusammen,

@ Bella:

Am Anfang war ich relativ sicher, dass nun eine Vampirgeschichte folgt, umso besser fand ich es, dass es nicht so war.
Ja, das finde ich auch besser so. Von Vampiren sollte ich die Finger lassen. Und viele andere auch, wahrscheinlich. ;)

Ich habe bei Michael an den Erzengel Michael denken müssen, wegen dem Schwert, konnte aber nicht sofort einen Bezug finden.
Fallemnschwert, Flügel. Du willst wirklich mehr Bezüge? :D
Es kommt das Wort "Engel" im Text nicht vor, richtig, aber das ist Absicht.

Womöglich bin ich auch völlig auf der falschen Fährte.
Nein, bist du nicht, in wikipedia steht unter Erzengel relativ genau, was Michael ist.

An deinem Stil gibt es natürlich eh nix zu meckern.
*verbeug*

Deine Anmerkungen hab ich übrigens übernommen, größtenteils. Regenasser Asphalt - natürlich besser, war eine Verschlimmbesserung der Überarbeitung.
Nur das "dort" in

schufen einen schmalen Raum dort, wo kein freier Raum möglich schien.
habe ich vorerst belassen, weil es mir eigentlich gefällt.
Vielleicht mit etwas mehr Distanz zum Text?

Danke jedenfalls für deine Meinung.


@ Fleur:

Herzlich willkommen auf kurzgeschichten.de!
Und Danke für deine lobende Kritik.

Da auch ich, wie Bella, an Interview mit einem Vampir denken musste denke ich, dass du das absichtlich so gemacht hast?
Muss dich enttäuschen, leider nicht, höchstens unabsichtlich - unterbewusst. Ich kenne den Film natürlich.

Inhaltlich scheue ich mich momentan noch von einer Interpretation, da ich glaube, dass du hier mit einigen Symbolen arbeitest.
Es gibt ja keine falschen Interpretationen, insofern finde ich das fast schade. Die Symbole, die ich in den Text gebaut habe, sind eher spärlich, viel eher hat es mir Spaß gemacht, Fantasymotive in unsere Zeit zu übertragen. Mit mehr oder weniger gutem Erfolg.
Dass du dich dabei unterhalten hast, freut mich.

Danke für dein Lob und für deine Meinung.


@ jobär:

Hat der alte Mann am Anfang und Ende auch eine inhaltliche Bedeutung oder ist er einfach nur ein Unernehmer mit weitreichenden Beziehungen?
Ist ein Unternehmer mit weitreichenden Beziehungen. Inhaltliche Bedeutung hat er wohl, weil durch ihn der Hauptcharakter eingeführt wird. Und seine Funktion (Kopfjäger).

Wurde Michael seinerseits aus dem Paradies geworfen, dass er sich nun in Kneipen rumtreiben muss?
Das ist eine andere Geschichte. ;)
Wird im text nicht erwähnt, wichtig finde ich das aber nicht an dieser Stelle. Vertrieben, geflohen - wäre spannend, das auszuleuchten.

Was hat der Schatten mit dem Elemntarwesen getan?
Ja, stimmt, den eigentlichen Höhepunkt habe ich einfach ausgelassen. Wie kämpfen die beiden? Wie sieht das Elementarwesen aus? Wie besiegt der Schatten es?

Für manche Leser funktioniert die Geschichte auch ohne die Antwort auf diese Fragen - für manche, wie dich, eben nicht.
Ich habe den Schwerpunkt auf andere Dinge gelegt - auf die Charakterisierung des Schattens und auf die Welt, in der er lebt. Nicht auf die Handlung an sich - das ist sicher richtig und das kann man auch zu Recht bemängeln.

Trotzdem Danke für deine Kritik.

Grüße,
c

 

Hallo chazar,
habe die Geschichte gerade gelesen - ich finde sie witzig. Der Stil ist teilweise noch ein bisschen holprig, einmal bin ich über zu viele "und"s gestolpert, vielleicht liest du die Geschichte einfach noch mal laut, dann solltest du sie finden.
Die Idee an sich finde ich witzig, auch, wenn mich an der Geschichte eigentlich Michael am meisten interessiert hat :D
Du hast ziemlich viele Personen drin, die eigentlich nicht wirklich von Belang sind, finde ich. Eigentlich nur der Auftraggeber, der Zwerg, der Schatten und Michael, was Gara da zum Beispiel zu suchen hatte, hat mir nicht wirklcih eingeleuchtet. Vielleicht gibst du ihr noch eine tragende Rolle?

Schöne Geschichte jedenfalls! :)

gruß
vita
:bounce:

 

Hey vita,

Der Stil ist teilweise noch ein bisschen holprig, einmal bin ich über zu viele "und"s gestolpert, vielleicht liest du die Geschichte einfach noch mal laut, dann solltest du sie finden.
Werd ich machen - normalerweise lasse ich mir für meine Geschichten ja mehr Zeit - dieses Mal ging das ja nicht, ist ja schon April!
Aber mal gucken, da brauch ich noch ein paar Tage Abstand.

Die Idee an sich finde ich witzig, auch, wenn mich an der Geschichte eigentlich Michael am meisten interessiert hat
Jaja, aber den habe ich nicht erfunden... ;)

was Gara da zum Beispiel zu suchen hatte, hat mir nicht wirklcih eingeleuchtet. Vielleicht gibst du ihr noch eine tragende Rolle?
Der Schwachpunkt der Geschichte ist eigentlich, dass es gar nicht so viel Geschichte gibt, vielleicht sollte ich daran mal feilen.
Vorerst hat eben Gara den Sinn, dass sie die Welt, in der die Geschichte spielt, näher charakterisiert, und ebenso auch den Schatten.
Das langt doch.

Schöne Geschichte jedenfalls!
:)

Danke und Grüße,
c

 

Hallo chazar,

nette Geschichte.

Die Kombination aus Fantasy-Figuren und Film-Noir-Atmosphäre finde ich gut gelungen.

Was für eine Rasse Gara sein soll, ist mir allerdings nicht klar.

Und was Glim für den Feuerelementar übrig hat, bleibt auch etwas vage, finde ich.
Warum will Glim mit dem Schatten nur ungern über den Feuerelementar reden?
Mir fehlt hier eine genaue Beziehung zwischen Glim und dem Feuerwesen.
Die Verwantworung über die Feuerdämonen trägt ja ein anderer (Michael).
Soll das Glims gute Seite zeigen?
Fände ich dann etwas unbegründet.

Und dass der Schatten den gefangenen Feuerelementar ausgerechnet in einer Holzkiste bei Glim abliefert, wundert mich auch etwas.
Gut, hat vielleicht etwas mit Ironie zu tun in Bezug darauf wie der Feuerelementar vorher genüsslich das Holz verbrennt.
Trotzdem frage ich mich, warum er nicht einfach auch die Kiste verbrennt.
Liegt vielleicht an den unzähligen Symbolen auf der Kiste …

Schön wiederum finde ich die besonderen Blickwinkel und Sinneseindrücke von Gara und dem Feuerelementar.
Gara sieht Wärme, und der Feuerelementar spürt Wissen in Holz.

Gut finde ich auch, wie allgemein die verschiedenen Szenen aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt werden. Das liefert umfassende Eindrücke von der beschriebenen Welt.

Durch die Kombination vieler verschiedener Elemente, die ich nicht unbedingt alle in einer Geschichte erwarte (Fantasy und Film Noir hatten wir schon, dann auch noch Wesen: Zwerge, Engel, der Schatten, Gara), wird eine interessante Atmosphäre aufgebaut.

Insgesamt habe ich mich mit der Geschichte ordentlich unterhalten.

viele Grüße
jflipp

 

Hi Chazar,

beeindruckende Geschichte. Du hast verschiedene Fabelwesen,besonders erfundene mit heutiger Technik verbunden. Ein Zwerg, der Telefone auf seinem Schreibtisch hat, ist schon interessant. Mehr davon.
Diese Stelle hat mich sehr gefesselt, weil sprachlich unglaublich aufregend:
»Nein, nein«, winselte er. »Nicht ... nicht ... meine Flügel ... bitte ... nicht die Flügel.«
»Wo?«, sagte der Schatten.
»Nicht ... die Flügel ... bitte.«
»Wo?«

Mach weiter, bitte... lg JH.Rilke

 

Hi zusammen,

@ jflipp:

Was für eine Rasse Gara sein soll, ist mir allerdings nicht klar.
Wird auch nicht näher erklärt, vielleicht einfach eine (von mir) erfundene Rasse. Ürsprünglich wollte ich sie als Elf darstellen, aber davon bin ich dan abgekommen.

Und dann wären wir auch schon bei den Schwachstellen der Geschichte:

Und was Glim für den Feuerelementar übrig hat, bleibt auch etwas vage, finde ich.
Tatsächlich ist das so. Glim ist einfach kein schlechter Zwerg, das ist die ganze Begründung.
Genauso wie der Schatten übrigens nicht so schlecht ist wie sein Ruf. Aber das hängt eher der Einstellung zusammen, die ich beim Schreiben dieser Geschichte hatte. Als ich nämlich schrieb, wollte ich das anfangs geplante Ende (der Schatten tötet den Feuerlelementar einfach) nicht mehr beibehalten. Weiß selbst nicht, warum.

Liegt vielleicht an den unzähligen Symbolen auf der Kiste …
So habe ich mir das gedacht ja. Etwas billig vielleicht.

Tatsächlich ging es mir bei dieser Geschichte mehr um diese fremde Welt, die ich versucht habe zu erschaffen. Das merkt man wohl allzu deutlich, wie ich deinem Beitrag entnehme.

Dass du dich unterhalten gefühlt hast, und dazu noch ordnetlich, ist mir Vieles wert. Danke für deine begründete Meinung!

@ JH.Rilke:

Auch dir ein Danke für deine Bemerkungen.
Weitermachen? Mal sehen ... (kann man ja auch als Drohung verstehen. :D)

Grüße,
c

 

Hallo chazar!

Etwas verspätet wünsche auch ich Dir alles Gute zum Geburtstag! :)

Inhaltlich und stilistisch hat mir die Geschichte sehr gut gefallen! :) Nur ein bisschen ausführlicher könnte sie für meinen Geschmack sein – gerade, wo Du die Welt dort beschreiben willst, ließe sich das doch durchaus mit etwas mehr Handlung drum herum verbinden. Ich, als ungeübte Fantasyleserin (bei »Profis« ist das sicher anders ;)), hatte schon etwas Probleme, Bilder hinzubekommen. Beim zweiten Mal ging es allerdings dann besser, da mußte ich mich nicht mehr so auf die einzelnen Rollen konzentrieren (was mir aber bei mehreren Protagonisten innerhalb einer Kurzgeschichte oft schwer fällt).

Ein Beispiel, wo Du ausführlicher werden könntest:

»Mhm, ich traf ihn einst. Ist er noch auf Erden?«
»Er war nie weg.«
»Gut, dann werde ich ihn aufsuchen. Ich danke dir, Glim.«
Erst weiß der Schatten gar nicht, daß Michael auf der Erde ist, und dann weiß er sofort, wo er ihn suchen muß? Würde Glim ihm das erklären, könntest Du auch die Landschaft oder Gebäude ein wenig beschreiben.

Was mir nicht ganz klar (aber eigentlich unwichtig) ist: Was genau bringt das Deckenlicht, das der Mann extra aufdreht? Ist es, weil der Schatten Licht braucht, um überhaupt zu existieren, oder damit er durch die Helligkeit schwächer ist? (Hätte der Mann zwei Deckenlichter, könnte er den Schatten damit ganz schön in die Klemme bringen, oder? :hmm:)

Bei der Handlung glaube ich sogar, daß Du eine hintergründige Aussage versteckt hast. Besonders kam mir das natürlich durch die Art der Geschäftemacherei und die Müllverbrennungsanlage in den Sinn. Wie eine Hand die andere wäscht, daß jeder irgendwie Gewinner ist, und alle dabei ein bisschen mit dem Feuer spielen.

Und die üblichen Kleinigkeiten noch:

»und seine Schritte machten leise saugende Geräusche.«
– leise, saugende

»laut und ungestüm, so dass er sie auf seiner Haut spüren konnte. Er ging auf die beiden Türsteher zu und diese musterten ihn nicht einmal und wie ein Windhauch war er an ihnen vorbei.«
– das letzte »und« würde ich weglassen, stattdessen vielleicht einen Punkt oder einen Strichpunkt (;)

»Luft war materiell, wie ein Barriere.«
– eine Barriere

»und trat wieder zurück auf seinen alten Platz, starr und regungslos wie vorhin.
Und der Schatten trat durch die Tür.«
– auch hier würde ich ein »und« weglassen«, da »starr« und »regungslos« eigentlich dasselbe bedeutet, würde es sich hier anbieten, eins zu streichen.

»Doch da, wo sie herkam, war ihr Name Gara.«
– Vorschlag: nannte man sie Gara

»Haut, in der Farbe von Bronze, von der Farbe frischer Milch,«
– konntest Du dich da nicht entscheiden? ;)

»ihre Augen funkelten im grellen Himmelblau eines Saphirs bis hin zum Weinrot eines Rubins,«
– würde mich da jeweils für eines entscheiden: entweder Himmelblau oder Saphirblau, entweder Weinrot oder rot wie ein Rubin

»ihre Haare waren lockig oder glatt, lange oder kurz,«
– lang

»denn die Augen sehen nur, was das Gehirn sie sehen lasst.«
– lässt

»nur ganz leise und Gara musste den Atem anhalten, sie zu hören.«
– würde ein »um« einfügen: um sie zu hören

»sein Haar zu vielen Zöpfen gebunden.«
– meinst Du wirklich »gebunden« oder doch eher »geflochten«?

»Grau war sein Geruch, grau war sein Gewand, grau sein Gesicht, grau seine Augen, grau seine Seele, als Gara sich anschickte, diese zu berühren, da spürte sie nur Kälte.«
– Vorschlag zur Vermeidung der vielen Wiederholungen: Grau war sein Geruch, sein Gewand, sein Gesicht, grau seine Augen und seine Seele – nach »Seele« würde ich einen Punkt machen, und das »da« würde ich streichen.

»Sie trat zurück in ihr Zimmer und schloss die Tür. Sie ließ sich auf ihr Bett sinken und vergrub sich in den Kissen.«
– das würde ich dafür eher in einem Satz schreiben, dann fällt das zweite »Sie« weg.

»Lange war es her, als sie aus dem Reich jenseits des Wassers hierher gekommen war,«
– wäre da eher für »dass« statt »als«

»weit unter der Erde, dort, wo Glim sich am Wohlsten fühlte.«
– am wohlsten

»goss aus einer tönernen Karraffe eine goldene Flüssigkeit in ein Glas.«
– Karaffe
– »eine« würd ich streichen

»Ein harmloses, kleinen Geschöpf, das sich in dieser Welt nicht zurecht findet.«
– kleines
– zusammen: zurechtfindet

»Es geht um eines der Geschöpfe, über die du die Verantwortung hast«
– Verantwortung hat man für etwas

»Ich habe keine Verantwortung für niemanden«
– wäre für einen Beistrich nach »Verantwortung«

»Die Gäste der Bar und der Barkeeper bemerkten nichts davon. Sie arbeiteten weiter, ungerührt.«
– die Gäste haben auch gearbeitet?
– »Die Gäste« allein reicht eigentlich, »der Bar« könntest Du streichen

»Michael starrte den Schatten etwas verduzt an,«
– verdutzt

»Er setze es an die Flügel und die milchweißen, glänzenden Feder begannen zu verbrennen,«
– setzte, Federn

»Er kostete die Erinnerungen, die darin waren, saugte die Ruhe und Stille auf, die darin war, kostete von der uralten Seele der Pflanze, aus der das Holz gewonnen worden war, spürte das Wissen, das Leben, das darin gewesen war.«
– eigentlich eine der schönsten Stellen, aber zu viele »war« und »darin« sind drin. Vorschlag: Er kostete die Erinnerungen, die in ihm lagen, saugte die Stille auf, die darin ruhte, kostete von der uralten Seele der Pflanze, die das Holz gewesen ist (Holz gewinnt man nicht, das wächst), spürte das Wissen, das Leben, das … Da Holz eigentlich fast ewig lebt, selbst, wenn ein Holzbrett daraus gemacht wurde, finde ich die Formulierung »gewesen war« falsch – das Leben erlischt gerade erst, indem es verbrennt.

»Der alte Mann lächelte, um die Angst zu überspielen. Die Deckenlichter waren an. Der alte Mann hatte Angst vor der Dunkelheit.«
– das zweite »Der alte Mann« könntest Du ruhig durch »Er« ersetzen. ;)

»»Horb?«
»Glim? …«
– würde da Punkte machen, es fragt ja niemand etwas, sondern meldet sich – das ist mehr eine Festellung (»Ich bins.«), würd ich sagen.


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hi Häferl,

Etwas verspätet wünsche auch ich Dir alles Gute zum Geburtstag!
Etwas verspätet bedanke ich mich recht herzlich dafür.

Inhaltlich und stilistisch hat mir die Geschichte sehr gut gefallen!
:)

Was genau bringt das Deckenlicht, das der Mann extra aufdreht?
Ganz einfach, er fürchtet sich im Dunklen...

Wie eine Hand die andere wäscht, daß jeder irgendwie Gewinner ist, und alle dabei ein bisschen mit dem Feuer spielen.
Schön ausgedrückt, tatsächlich hatte ich das ein bisschen so im Kopf.

Und die üblichen Kleinigkeiten noch:
Ja, die üblichen...
Das erledige ich die nächsten Tage. Das Meiste davon ist wie immer sehr hilfreich und richtig.

Danke dir sehr für die Mühe und natürlich fürs Loben.

Grüße,
c

 

Hallo dort, Bezwinger des Schattens...

Habe deine Kg schon früher gelesen, bin aber nicht zum kommentieren gekommen. Das sei hiermit nachgeholt.

Ich finde deine Geschichte außerordentlich gelungen.
Dein recht spartanischer Beschreibungsstil bringt genau jene schattenhafte Atmosphäre rüber, die für die Story von Bedeutung ist.
In vielen anderen Geschichten ist genau das zu bekritteln, aber hier... passt es einfach, dürfte nicht anders sein (kommt das irgendwie verständlich rüber?)
Du ergehst dich nicht in müßige Erklärungsversuche und traust dem Leser eine angemessene Spanne der Eigenvorstellung/-interpretation zu.
So finde ich es vollkommen in Ordnung, dass du den Kampf zwischen Dämon uund Schatten aussparst und auch die Mühen nicht beschreibst, wie der Schatten denn nun Michael findet.
Ich musst beim Lesen an the crow denken. Nicht an den Plot, sondern von den Bildern, die du dem Leser gibst. Dark. Und wegen des Prots. Obwohl er unbesiegbar scheint, fiebert man trotzdem mit. Beeindruckend...

So, damit das hier nicht zu einseitg wird, ein bissl Textkram:

Er ging auf die beiden Türsteher zu und diese musterten ihn nicht einmal und wie ein Windhauch war er an ihnen vorbei
diese beiden unds stören etwas
außerdem finde ich es seltsam, dass die Türsteher ihn nicht bemerken, wo seine Schritte zuvor saugende Schritte machten. (das mit den Schritte bringt Atmosphäre, will aber nicht so recht zum Erscheinungsbild desSchattens passen)

Sie bemerkten den Schatten nicht, als er die Hand ausstreckte, um die Tür zu öffnen, doch der Hund neben ihnen tat es und knurrte.
Der Schatten hielt inne und die beiden Männer bemerkten ihn, zuckten zurück vor Schreck, fassten sich aber im selben Herzschlag wieder und musterten ihn durch ihre dunklen Brillen.
das ist etwas unspektkulär ausgedrückt (durch die nüchterne Wortwiederholung)

sehr gerne gelesen
würde mich über jede weitere Episode des Schattens riesig freuen

grüßlichst
weltenläufer

 

Gerade stelle ich fest, dass meine Geschichte auch fürs Thema Mai passen würde... :)

Hallo weltenläufer,

entschuldige die späte Antwort, ich habe deine Kritik schon vor ein paar Tagen gelesen, komme aber erst jetzt dazu.

Was soll ich schreiben? Danke, erstmal, dein Lob freut mich sehr. Inhaltlich hat die Geschichte ja durchaus einige Mängel, wie deine Vorkritiker ja treffend bemerkt haben, aber beim Schreiben ging es mir auch sehr um die Atmosphäre. Und dein Vergleich mit The Crow ehrt mich schon sehr - ein atmosphärisch sehr tiefer Film.

Deine Textanmerkungen sind zutreffend, ebenso wie die von Häferl und ich hab schon ein wirklich schlechter Gewissen, weil ich nichts ausgebessert habe.

Gruß,
c

 

Hi chazar,

so, lange gebraucht, aber doch noch gelesen. Viel habe ich meinen Vorkritikern nicht hinzuzufügen. Die Atmosphäre ist sehr gut gelungen (wenn das dein vorrangiges ziel war: Hut ab), die Charakterisierung des Schattens gefällt mir auch.

Die vielen Personen - nun ja - du baust eben eine Welt auf. Wirklich unnötig (wenn auch wunderschön beschrieben) empfand ich Gara. Die anderen haben zumindest unmittelbar mit dem Schatten was zu tun.

Noch eine Frage: wenn der Schatten so plötzlich im Büro des Arbeitgebers auftauchen und von dort (und aus dem Zwergenbüro) wieder verschwinden kann, warum braucht er dann den langen Weg zum Büro des Zwerges hin?

Deine Welt finde ich faszinierend, stilistisch ist das Ding fantastisch rund, aber irgendwas in mir schreit nach :"Will mehr davon". Heißt, ich hätte einfach gerne noch mehr Handlung/Länge/Spannung/Atmosphäre usw. gehabt. Im Grunde mein fazit: zu kurz :D

Aber ich habs gerne gelesen.

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hallo chazar!

ihre Haare waren lockig oder glatt, lange oder kurz
lang

denn die Augen sehen nur, was das Gehirn sie sehen lasst.
Mein Gefühl sagt mir (ja, auch ich habe Gefühle), dass Gehirn nicht in die bis dahin aufgebaute Stimmung passt. Wie wäre es mit schlicht und ergreifend Bewusstsein, Seele, Geist oder so.

Fühlern nicht durchdringen konnte.
Meister Glim ging an ihr vorbei und strich ihr mit seinen beringten, rot umwölkten Fingern kurz über das Kinn, doch Gara hatte keine Augen für ihn, sondern nur für den Fremden.
Dieser musterte sie und sein durchdringender Blick
Es springt einem zwar nicht ins Auge, aber die Wiederholung ist spürbar.

tönernen Karraffe
Das ist ein Widerspruch. Karaffen sind aus Glas oder Kristall und meist geschliffen. Aber ich lass mich auch gern eines Besseren belehren.

dröhnte Michael und schob sein leeres Glas über die Theke.
»Schon gut, schon gut«, murmelte der Barkeeper und goss Wodka in das leere Glas.
»Na also«, sagte Michael und leerte das Glas in einem Schluck.

Michael starrte den Schatten etwas verduzt an
Dass sie sich duzen weiß der Leser bereits. Du meintest sicher verdutzt. ;)

»In Bar, richtig?«
bar

Wie geht es der Frau?«
»Ihr Bart wird langsam länger als meiner.«
»Hört man gern«
:D

Der Schatten ist sehr schön charakterisiert. Die Stimmung kommt auch gut.
Jedoch bin ich kein Fan von Fantasy (man bemerke das Wortspiel), und deswegen kann ich mich nicht sonderlich dafür begeistern. Merkwürdig bzw. unpassend fand ich die Zusammensetzung von modernen Dingen (Flughafen, Telefon) mit Zwergen, Höhlen und Feuerdämonen etc.. Aber vielleicht bin ich da nicht ausreichend sensibilisiert. Die Handlung verläuft mir viel zu schleppend. Oftmals hältst Du dich mit teils schwülstigen Erklärungen auf und kommst keinen Schritt in der Handlung voran. Aber vielleicht ist auch das dem Genre geschuldet.
Einige wenige Sätze (Formulierungen) stolpern noch. Bsp.:

Die Flügel fühlten sich warm an, als der Schatten Michael an ihnen aus der Bar zerrte.
Los, besser das aus! ;)


LG
flash

 

Hi zusammen,

habe nun endlich die lange überfälligen Korrekturen vorgenommen, ein großer Dank nochmal an alle.

Natürlich habe ich nicht alles übernommen, aber doch das Meiste. ;)

Der Reihe nach:

@ Ronja:

so, lange gebraucht, aber doch noch gelesen.
:)

Die vielen Personen - nun ja - du baust eben eine Welt auf. Wirklich unnötig (wenn auch wunderschön beschrieben) empfand ich Gara. Die anderen haben zumindest unmittelbar mit dem Schatten was zu tun.
Da kann ich dir nur Recht geben, sie erfüllt für die Handlung (?) keinen Zweck, aber ich hatte solchen Spaß am Schreiben der Passage - was du wohl auch gemerkt hast - dass ich sie nun kaum streichen kann.
Sie dient der Stimmung und sie gefällt mir - schon deshalb hat sie eine Berechtigung, auch im text zu bleiben.

Noch eine Frage: wenn der Schatten so plötzlich im Büro des Arbeitgebers auftauchen und von dort (und aus dem Zwergenbüro) wieder verschwinden kann, warum braucht er dann den langen Weg zum Büro des Zwerges hin?
Das wollte ich eben bei den Türstehern andeuten: der Schatten taucht nicht einfach auf, er wird nur nicht gesehen!

Deine Welt finde ich faszinierend, stilistisch ist das Ding fantastisch rund, aber irgendwas in mir schreit nach :"Will mehr davon".
Ja, mir geht es ähnlich. Mal sehen. :gelb:

Danke für deine Worte.

@ flash:

Du? Hier? :D

Jedoch bin ich kein Fan von Fantasy (man bemerke das Wortspiel), und deswegen kann ich mich nicht sonderlich dafür begeistern.
Schade.

unpassend fand ich die Zusammensetzung von modernen Dingen (Flughafen, Telefon) mit Zwergen, Höhlen und Feuerdämonen etc..
Das ist es ja gerade, was die Geschichte für mich ausmacht.
Geschmacksache, eben. :D

Danke auch dir fürs Lesen und für die ehrliche Meinung.

Grüße,
c

 

Das hatte er bisher noch nie getan.
ist das eine für die Geschichte wichtige Information?
cool. Eigenkreation? Wenn ja, dann :thumbsup:
Glim nickte und vermied es, dem Schatten ins Gesicht zu sehen.
warum?
Nicht heute.

warum nicht?
Der alte Mann hatte Angst vor der Dunkelheit.
Wieso hat er dann vorhin zum ersten Mal das Deckenlicht angemacht?

Hi chazar,
coole Geschichte, hat mir gut gefallen.

Ohne Schleime, dein Schreibstil ist einfach ... Zucker.

Der Inhalt ist auch ziemlich gut, ein Schatten als Auftragskiller ... schöne Idee!

Was mir aber etwas unlogisch erscheint: Wieso kann er den Feuerelementar in einem Holzkistchen gefangen halten? Wieso brennt der sich net einfach heraus?

Bruder Tserk

P.S: Fehlerliste kommt per PN.

 

So, hätte ich beinahe vergessen...

Hallo Tserk,

Danke für dein Lob und die Fehlerliste.

Warum sich der Feuerelementar nicht einfach aus der Kiste brennt? Ist eine magische Kiste... :D
Und das mit dem Deckenlicht scheint nicht sonderlich klar zu sein, hat schon mal jemand angesprochen. Der Typ macht das Deckenlicht an, weil er Angst hat im Dunkeln. Mal sehen, ob ich das klarer machen kann.

Grüße,
c

 

Der Typ macht das Deckenlicht an, weil er Angst hat im Dunkeln. Mal sehen, ob ich das klarer machen kann.
vllt habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt: Am Anfang der Geschichte macht er das Deckenlicht zum ersten Mal an; später hat er aber Angst vor der Dunkelheit, also wieso am Anfang zum ersten Mal?

Bruder Tserk

 

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