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Der schwarze Planet

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29.09.2004
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Der schwarze Planet

1

Nachdem sie aus dem Raumgleiter ausstiegen waren, schaute er sich um. Die dunklen Industrieschlote, die überall aus dem Boden schossen, ließen ihm einen Schauer über den Rücken laufen. Sie gehörten zu den unterirdischen Fabriken, in denen die Ureinwohner versklavt wurden. Egal, an welcher Stelle man landete: es sah überall gleich aus.
Vor ihm ragte die Vorderfront des Palastes dem Himmel entgegen. Dieses Bauwerk erinnerte ihn ein wenig an eine gigantische Orgel, die man mit Teer übergossen hatte.
Während seine Kollegen Fabius und Kees die Ausrüstung aus dem Schiff holten, sah er Hannos untergehen. Eine rotglühende Scheibe, die sich hinter der dichten Wolkendecke auf den Horizont zu bewegte.
Der Boden unter seinen Füßen sah aus wie Vulkanasche und fühlte sich porös an, während er ein paar Schritte in Richtung Palast unternahm - auch wenn er es durch seinen schweren Schutzanzug hindurch nur abgeschwächt spüren könnte. Auf seinem Sichtfeld lagerten sich schon nach kurzer Zeit winzige Rußpartikel ab und hier und da traten ockerfarbene Dämpfe aus der Erde hervor, die ihm die Sicht erst recht erschwerten. Er verspürte nicht den geringsten Drang, hier länger als nötig zu bleiben und seine beiden Begleiter teilten sein Unbehagen. Das spürte er, als er sie flüchtig scannte.
Die unterirdischen Fabriken, dachte er, dort hat er sie untergebracht. Die natürlichen Bewohner dieses Planeten, eingepfercht wie Hühner, nur dazu da, eine monotone Tätigkeit nach der anderen auszuführen, bis sie irgendwann keine Kraft mehr haben und durch die nächste Generation ersetzt werden. Er schauderte bei dem Gedanken.
Doch heute hatte er die Chance, dies ein für allemal zu beenden.
“Es geht los“, sagte Kees plötzlich. „Fabius bringt gerade den Sprengsatz an. Vergiss nicht, dich sofort auf dieses Ding zu konzentrieren, sobald wir drin sind. Leg es lahm. Mit seinen Wachen werden wir schon irgendwie fertig. Alles, was wir dann noch tun müssen, ist, das Gift zu injizieren.“
„Alles klar“, sagte er, obwohl er natürlich genau wusste, was er zu tun hatte und wohl wissend, dass der Orimar, oder ‚das Ding’, wie Kees es zu nennen pflegte, ihn ebenso gut zuerst ausschalten konnte. Die Chancen standen fifty-fifty. Schon jetzt musste er ein großes Maß an Anstrengung aufbringen, um sich und seine Gefährten vor den manipulativen Geisteskräften, die vom Palast ausgingen, zu schützen. Dieselben Kräfte gegen die sich die Geschöpfe die hier lebten, als der Orimar vor Jahrhunderten auf dem Planeten landete, nicht zur Wehr setzen konnten. Und das hatte sich bis zu diesem Tag nicht geändert.

Er sah, wie sich Fabius von der Tür des Palastes entfernte und in Deckung ging.
„Der Orimar muss sich da drin ziemlich sicher fühlen. Andernfalls hätte er das Gebäude unterirdisch errichten lassen“, bemerkte Kees und brach damit die Ruhe vor dem Sturm.
Der Palast war mit den Fabriken und deren Athmosphärenwandlern verbunden. Man konnte ihn zwar zerstören, aber dann würden kurze Zeit später die Maschinen stillgelegt werden und das giftige Gasgemisch von der Planetenoberfläche würde aufgrund der größeren Dichte in die unterirdischen Fabriken eindringen.
Aber es musste doch noch einen anderen Weg geben.
„Wieso hat man nicht versucht, unsere Telepathen in die Fabriken einzuschleusen?“, fragte er Kees.
„Es gibt zu wenig.“
Das hätte er sich eigentlich auch selbst beantworten können. Wenn die Organisation für interstellaren Frieden schon ein Jahrzehnt suchen muss, um einen Telepathen wie ihn zu finden, der stark genug war, den Orimar für einige Minuten zu blockieren: wie lange sollte es dann erst dauern ein- oder zweitausend davon zu finden?
Es folgte eine heftige Explosion und nach einer Weile betraten die drei Männer den Palast.


2

Ich hatte mir das irgendwie anders vorgestellt, kam ihm in den Sinn, als er den Hauptraum betrat, der von einer großen, allerdings undurchsichtigen Kuppel überspannt wurde. Der weiße Baustoff, der hier überwiegend verwendet worden war, stand im krassen Gegensatz zum Rest des Palastes. Ein flüchtiger Blick zurück, den Gang entlang, zeigte die toten Körperhälften der Wachen. Gegen die Nanofaserwaffen hatten sie wie erwartet nichts auszurichten gehabt.
In der Mitte der Halle befand sich das Behältnis, das sich der Orimar als Wohnung ausgesucht hatte. Vor mehr als vierhundert Jahren.
Es sah ein wenig aus wie ein riesiger, stählerner Eierbecher, der mit einer Haube aus Panzerglas überspannt war. In ihm befand sich die rötliche Masse, die als Orimar bekannt war.
Aber warum griff er noch nicht an?, fragte er sich und erkannte gleichzeitig, dass sein Gegner ähnliche Gedankengänge haben könnte. Umso näher er an ihn herankommen konnte, desto größer war die Chance für ihn, das Wesen beim ersten Versuch auszuschalten. Alle geistigen Prozesse des Orimars würden dann für einen Moment zum erliegen kommen und ihnen Zeit geben zu handeln. Das Gleiche traf jedoch auch umgekehrt zu – nur würden sie sich dann wohl ein Leben lang in dieser Starre befinden. Oder er würde sie auch willenlos machen und als Sklaven für sich arbeiten lassen. Das war weitaus wahrscheinlicher, wie ihm schnell klar wurde, als er nur einen Moment darüber nachdachte.
Sie schritten unbeirrt weiter auf den Thron zu und er kam sich dabei vor wie ein Duellant im Wilden Westen. Hinter sich hörte er die Schritte von Kees und Fabius. Sie gingen fast im Gleichschritt. Der Thron war nun noch zwanzig Meter entfernt. Er konnte nun deutlich die wabernde, rote Masse sehen. Nur die Tentakel blieben ihm noch verborgen. Natürlich hatte er noch nie einen echten Orimar gesehen, aber seine Anatomie war der Wissenschaft weitestgehend bekannt. Daher wusste er auch, dass das Geschöpf fünf Augen haben musste. Vier kleinere und ein extrem großes in der Mitte.
Ob er der letzte seiner Art ist?, überlegte er. Oder gab es noch andere von diesen Wesen, die von einem Stern zum anderen flogen und nach bewohnten Planeten Ausschau hielten, die sie nach Strich und Faden ausbeuten konnten.
Nun waren sie am Thron angekommen. Thron? Innerlich lachte er auf. Wie konnte man diese Imitation einer Badewanne eigentlich als Thron bezeichnen? Wir werden schon bald einen besseren bauen.
Überhaupt hatte er doch im Moment ganz andere Probleme. Schließlich musste er einen König stürzen. Wieder konnte er sein Gelächter kaum in Zaum halten. Wahrscheinlich hörten es die anderen beiden nun auch. Er sah ihnen dabei zu, wie sie etwas unentschlossen den Laserschneider und den Behälter mit dem Gift aus dem Koffer hervor holten. Ein Tentakel wuchs währenddessen aus einer seitlichen Öffnung des ‚Thrones’ heraus und nahm ihnen die Gerätschaften ab.
Sicher war er ein wenig besorgt darüber – schließlich gefährdete es ja ihren Auftrag – doch im Endeffekt kam es nur auf ihn an. Jetzt musste er den Orimar ausschalten. Es war High Noon.
Er konzentrierte alle seine Gedanken auf das Wesen, das ihn ein klein wenig an eine Kuh erinnerte, die von innen nach außen gestülpt wurde – und mindestens zehn ihrer Artgenossen verspeist hatte.
Doch er schaffte es nicht. Wie sollte er sich denn auch konzentrieren, wenn diese beiden Idioten ihm dabei zuschauten.
Hinter dem Thron öffnete sich eine Tür im Boden und Sekunden später schnellte eine Aufzugsplattform aus der Tiefe hervor.
Die fährt bestimmt bis hinunter in die Fabriken, dachte er. Es würde sicher das Beste sein, wenn sie die Sache fürs Erste abblasen und es später noch einmal versuchen würden.
Dort unten gab es sicher viel zu tun und er wollte seine Zeit ungern noch länger an der Oberfläche verschwenden.
Kees und Fabius sahen das anscheinend genau so und folgten ihm auf die stählerne Plattform.
Langsam fuhren sie hinab und waren sich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Würden sie hart genug arbeiten, könnte vielleicht auch irgendwann ein besserer Thron für ihren Meister gebaut werden.


3

In gewisser Weise spürte Matt die Anwesenheit des Jungen in seinem Kopf. Schon kurz nachdem sie in die Raumfähre eingestiegen waren, hatte er die Präsenz eines fremden Bewusstseins wahrnehmen können. Und nun, während der Planet auf dem Sichtfenster immer größer wurde, konnte er es erst recht fühlen.
Das war ihm bisher bei keiner einzigen Mission, bei der er einen Telepathen dabei hatte, passiert. Dieser Kevin aber war angeblich so stark wie kein anderer auf seinem Gebiet. Und das trotz seiner geistigen Behinderung und der Tatsache, dass er nicht sprechen konnte oder wollte.
Die Mission würde ein Erfolg werden, egal wie stark der Orimar mittlerweile geworden war. Sie würden die Fehlschläge der Vergangenheit vergessen machen. Für ihn war das jedenfalls nicht nur ein Auftrag wie jeder andere. Bei dem letzten Versuch vor zwölf Jahren war immerhin sein damaliger Ausbilder Fabius Clayton beteiligt gewesen. Vielleicht war er immer noch am Leben.
„Wir treten jetzt in die Atmosphäre ein“, sagte Harlan.
„Da unten gibt’s ein paar Turbulenzen“, meinte Matt, „so was hat die Welt noch nicht gesehen, sag ich dir. Schnall ihn mal an. Sonst fliegt der uns noch weg.“
„Scheißdreck. Er will anscheinend nicht. So ein Idiot.“ Kevin wehrte sich mit Händen und Füßen gegen Harlans Versuche, ihn festzuschnallen.
„Na dann eben nicht. Du wirst schon sehen, was du davon hast“, sagte Harlan resigniert.
„Warte mal…ich glaube er hätte auch nichts davon gehabt.“
„Aber du hast doch eben noch gesagt, dass…“
Die Wolkendecke vor ihnen riss auf und gab den Blick auf eine Landschaft frei, die fast eben so dunkel und trist war, wie die Frontscheibe nur einen Moment vorher.
„Ich verstehe das nicht“, grübelte Matt. „Die Instrumente arbeiten einwandfrei. Normalerweise hätten wir die atmosphärischen Störungen deutlich spüren müssen. Aber das Schiff hat nur ein wenig vibriert.“
„Denkst du das, was ich denke?“, fragte Harlan.
Matt sah zuerst zu Kevin, dann zu seinem Kollegen: „Ich will gar nicht wissen, was der Bengel sonst noch alles kann.“

Matt fand, dass es ausgesprochen einfach gewesen war, in die Haupthalle des Palastes zu kommen. Nur eine klapprige Tür, die aufgesprengt werden musste, danach stand ihnen der Weg frei. Er nahm an, dass es der Orimar nicht mehr für notwendig hielt, hier irgendwelche Wachen zu postieren. Das Einzige, was an die alte Verteidigungstruppe aus genetisch aufgewerteten Ureinwohnern erinnerte, waren dutzende Skelette auf dem Boden.
Na egal, dachte sich Matt, dann brauche ich wenigstens die Nanofaserpistolen nicht aufzuladen, wenn wir wieder zurück sind.
An der Türschwelle zur Haupthalle, blieben sie stehen. Hier waren sie auf sicherer Distanz zu den Tentakeln und Matt nutzte die Chance um sich die Umgebung genauer anzusehen. Der Sitz des Orimars sah opulenter aus, als er es sich vorgestellt hatte. Er residierte in einer massiven Glasröhre, die vom Boden bis zur Decke reichte und dort in eine Stahlkuppel überging. Der wuchtige Körper selbst befand sich in der Mitte der Säule und mit den Armen hielt er sich an zahlreichen Streben fest, die, zusammen mit zahllosen Schläuchen, unter der Decke entlangliefen.
Die Säule des Wahnsinns, kam ihm in den Sinn.
„Na dann mal los, Kleiner. Leg ihn lahm. Machen wir diesem Irrsinn ein Ende.“
Der Junge schloss die Augen.
In diesem Moment wurde ein riesiges Auge in der Mitte der Glassäule sichtbar. Als ob etwas unsagbar Altes nach Jahrtausenden aus seinem Schlaf gerissen wurde. Matt ahnte aber, dass er schon lange vorher von ihrer Ankunft gewusst hatte.
Harlan öffnete seinen Koffer und aktivierte die kleine Drohne, die, mit Präzisionslaser ausgerüstet, ein Loch in das Panzerglas schneiden sollte.
Der Junge zupfte Matt am Ärmel. Das war das Zeichen, dass sie vereinbart hatten. Er hatte den Orimar unschädlich gemacht. Die Tentakel, die sich noch oben an den Stangen festhielten, lösten sich und fielen einer nach dem anderen herunter. Schließlich fiel dann auch der schwere Körper hinab auf den Grund der Säule. Durch den Aufprall vibrierte der Boden unter ihren Füßen.
Harlan schickte daraufhin die Drohne los. Sie flog in einer geraden Bahn zu ihrem Einsatzort und verrichtete dort ihre Arbeit. Als sie sahen, dass die sie dabei nicht gehindert wurde, machten sie sich selbst auf den Weg zur Säule, um den letzten Teil ihres Auftrages zu erfüllen. Der wahrscheinlich letzte Orimar in dieser Galaxie war bewusstlos. Daran bestand kein Zweifel mehr.

Matt injizierte das Gift in den unförmigen Körper, dessen letzte Stunde nun endgültig geschlagen hatte. Er schoss mehrere Male, bis die erforderliche Dosis erreicht war. Ein paar Sekunden würde es dauern, mehr nicht. Die tödliche Kettenreaktion würde dann nicht mehr zu stoppen sein.
Nach und nach löste sich das Zellgewebe auf. Schaum wallte aus winzigen Körperöffnungen hervor und Augenblicke später platzten auch größere Hautpartien auf. Organe unbekannter Funktion quollen heraus und fielen unspektakulär zu Boden. Der Orimar fiel in sich zusammen und auseinander.
Matt fand das Geräusch grässlich: Knack, knack, knack. Es erinnerte ihn an platzende Luftballons. Ihm wurde speiübel.
„Raus hier“, sagte Harlan und sprach damit das aus, was der andere gerade dachte.
Bevor Matt irgendetwas darauf antworten konnte, begann der Boden zu zittern.
„Scheiße, was ist das? Ein Erdebeben?“, brüllte Matt.
„Keine Ahnung. Möglicherweise ein Selbstzerstörungsmechanismus. Wir müssen hier sofort weg. Lass den verdammten Koffer hier, den brauchen wir nicht mehr. Komm endlich.“
Als sie hinaus rannten, bebte der Boden nun regelrecht. Betonähnliche Bausegmente lösten sich aus der Decke und brachen beim Aufprall auf dem Boden auseinander.
Kurz nachdem sie das Gebäude verlassen hatten, hörten sie, wie die große Kuppel der Haupthalle zusammen fiel. Die Glassäule war möglicherweise als einziges Einrichtungsstück der ganzen Anlage noch intakt.
„Wo ist unser Schiff?“, rief Harlan zu Matt. Wieder bebte der Boden. Diesmal konnte sich keiner von ihnen auf den Beinen halten.
„Verdammt, ich kann nichts sehen. Es ist so dunkel hier. Und wo kommt auf einmal dieser ganze Rauch her?“
„Aus dem Boden“, meinte Harlan, „Da!“ Er zeigte auf eine Erdspalte nicht weit von ihm und zog Kevin ein Stück weiter zu sich heran.
„Was meintest du mit dem Schiff? Es muss doch irgendwo da hinten sein.“
„Da war es aber nicht“, Harlan klang verzweifelt, „Ich weiß noch genau, wo es stand. Das Schiff ist verschwunden. Es muss in eine dieser…Spalten hineingefallen sein.“
In diesem Moment öffnete sich der Boden direkt unter ihnen.
„Weg da!“, schrie Matt und Harlan und Kevin retteten sich mit einem Sprung zur Seite.
Matt sah für einen Moment hinunter in den Abgrund der neuen Spalte, aus der nun schweflige Dämpfe emporstiegen. Dort erkannte er die gleiche rötliche Masse, aus der der Orimar bestand. Nur war sie eindeutig nicht mehr am Leben und zeigte Auflösungserscheinungen. Die Wirkung des Gifts.
Nun sah es auch Harlan.
„Er ist überall. Direkt unter der obersten Erdschicht. Wahrscheinlich ist er inzwischen selbst zu diesem Planeten geworden.“
Der Orimar muss wegen seines enormen Nahrungsbedarfs nach und nach den gesamten Planeten aufgezehrt haben, erkannte Matt. Nun ist er der Planet.
Ist es das, was er wollte? Wir hätten nicht herkommen brauchen. Wahrscheinlich hätte es sowieso nicht mehr lange gedauert. In ein paar Jahren wäre er von selbst zu Grunde gegangen.
Über ihnen verfinsterte sich der Himmel immer stärker. Es regnete in Strömen. Schwarzes Wasser.

 

Ok, erstmal eine "Teilkritik" da ich gerade wenig Zeit habe:

Die Beschreibung am Anfang finde ich etwas "unatmosphärisch". Man wird irgendwie recht schnell "herumgewirbelt" und ich musste es zweimal lesen um genau zu wissen, wo jetzt was ist. Er sieht zuerst die Schlote hinter dem Horizont, dann geht er auf einmal auf den Palast zu ?!?! Wie sieht der denn nun aus? Und der Raumgleiter würde mich auch mal interessieren, noch dazu, warum der so nah am Palast hat landen können. Telepathische Abschirmung ok, aber was ist mit Radar/Sensoren/etc.? Die Erklärung zum Treibhauseffekt wirkt irgendwie aufgesetzt, bloß zu beschreiben wie er die "Wärme förmlich durch den Raumanzug zu spüren schien" oder wie "Hannos groß und rötlich zwischen den schwarzen Wolken hervorschien" Irgendwas in der Art vll.

Sprich, ich glaube "show don't tell" scheint hier ganz gut zu passen (Ja, ich glaube ich lerne auch *g*), denn man fühlt sich kaum in die Empfindungen des Prots reinversetzt.

Das spürte er, als er sie flüchtig scannte.

Was mich auch in jedem Fantasyroman immer stört, ist der lasche Umgang mit übersinnlichen Kräften und Magie. Ganz so als wäre es etwas völlig natürliches. Hier könnte man einen ganzen Absatz mit Umschreibungen zu seinem "Scan" ausfüllen. Ich hab aus einem einzigen psionischen Unternehmen mal eine KG gemacht. Sollte die mal überarbeiten und posten :)

Die Fabriken, dachte er, dort hat er sie untergebracht. Die natürlichen Bewohner dieses Planeten, eingepfercht wie Hühner, nur dazu da, eine monotone Tätigkeit nach der anderen auszuführen, bis sie irgendwann keine Kraft mehr haben und durch die nächste Generation ersetzt werden. Er schauderte bei dem Gedanken.

natürliche Bewohner, ääh :) "Ureinwohner" oder sowas passt da glaub ich besser. Und was müssen das für Viecher sein, wenn die auf dem Planeten leben, wo es offensichtlich kein Leben gibt, geschweige den atembare Luft? Oder arbeiten die da schon seit 10.000 Jahren, so dass alle Natur und Sauerstoff schon wegindustrialisiert worden ist? Das sollte dann hier aber auch rauskommen. Hühner würde ich durch Tiere ersetzen. Und warum benutzt er statt Sklaven nicht einfach Maschinen? Is in der Zukunft sicher billiger... es ist ja jetzt schon fast so.

Doch heute hatte er die Chance, dies ein für allemal zu beenden.

Er? Später hab ich eher das Gefühl, dass er nur Teil eines Trupps ist und nicht mal der Anführer ist. Demnach würde wohl eher passen, "hatten sie die Chance"

“Es geht los“, sagte Kees plötzlich. „Fabius bringt gerade den Sprengsatz an. Vergiss nicht, dich sofort auf dieses Ding zu konzentrieren, sobald wir drin sind. Leg es lahm. Mit seinen Wachen werden wir schon irgendwie fertig. Alles, was wir dann noch tun müssen, ist, das Gift zu injizieren.“

Den Fehler mach ich auch immer. Für so einen Auftrag braucht man ein eingespieltes Team. Jedes noch so kleine Bruchstück des Plans sollte schon lange völlig feststehen und jedem Mitglied bekannt sein, so dass Befehle lediglich noch durch kleine Handzeichen oder Codewörter gegeben werden. Versuche die Infos anders reinzubringen, etwa in den Gedanken des Prots oder so. Gleich nach diesem Satz machst du das ja sogar, ansatzweise.

Schon jetzt musste er ein großes Maß an Anstrengung aufbringen, um sich und seine Gefährten vor den manipulativen Geisteskräften, die vom Palast ausgingen, zu schützen.

VOn dieser Anstrenung merkt man nie etwas "SDT" (Show Don't Tell), ich will die Anstrengung spüren, die muss ja von Anfang an da sein. Eher hab ich das Gefühl, das der Prot da locker lässig rumspaziert.

Er sah, wie sich Fabius von der Tür des Palastes entfernte und in Deckung ging. Sie würde gleich aufgesprengt werden.

Jetzt hab ich das Bild von einer kleinen, viereckigen Holztüre in meinem Kopf ....
„Der Orimar muss sich da drin ziemlich sicher fühlen. Andernfalls hätte er das Gebäude unterirdisch errichten lassen“, bemerkte Kees und brach damit die Ruhe vor dem Sturm.

Die Ruhe vor dem Sturm stört mich hier. Darüber bin ich gestolpert wie über ein Fallseil. Zudem wird der Orimar hier ziemlich lächerlich gemacht, weil drei kleine Helden einfach so vor sein Tor spazieren können. Er wirkt damit auf mich wie der 0815 Bösewicht, der es einfach nie peilt sich gescheit zu verstecken/verschanzen.

das giftige Gasgemisch von der Planetenoberfläche würde aufgrund der größeren Dichte in die Anlagen eindringen.

Ich glaube nicht, dass die Dichte hier noch eine große Rolle spielt. Wenn da n Loch drinne is, dann kommt das Gift so und so rein. Es sei denn, drinnen und draußen steht die Luft total still...

Aber es musste doch noch einen anderen Weg geben.
„Wieso hat man nicht versucht, unsere Telepathen in die Fabriken einzuschleusen?“, fragte er Kees.
„Es gibt zu wenig.“
Das hätte er sich eigentlich auch selbst beantworten können. Wenn die Organisation für interstellaren Frieden schon ein Jahrzehnt suchen muss, um einen Telepathen wie ihn zu finden, der stark genug war, den Orimar für einige Minuten zu blockieren: wie lange sollte es dann erst dauern ein- oder zweitausend davon zu finden?

Äh? das hat mich völlig rausgeworfen. Sitzen die da vor der Festung und der hat echt Zeit (neben seiner Anstrengung sie zu tarnen) über SOWAS nachzudenken? Das kommt eigentlich erst, wenn der Antagonist sie geschnappt hat und in eine Zelle geschleust. DANN Kann man sich über diese Dinge auslassen.
Es folgte eine Explosion, die aber durch die dichte Atmosphäre auf einen kleinen Raum begrenzt wurde.
Autsch. Man möge mich zerreißen wenn ich jetzt Mist rede, aber ich glaube im Wasser sind Explosionen deswegen schlimmer als an der Luft, weil die höhere Dichte die Druckwelle erheblich schneller und weiter trägt als in der dünnern Luft mit viel "Stauraum" zwischen den Molekülen. D.h. in deiner "dichten" Atmosphäre sollte der Effekt entsprechend sein. Nur weil da mehr "Zeug" ist, bremst das nicht unbedingt den Druck.
Ich empfehle dir hier, einfach den Sprengsatz detaillierter zu beschreiben. Nenn ihn doch in Haftmine um oder sowas, dann hat man gleich einen einseitig ausgerichteten Haftsprengsatz im Kopf, wie man ihn gegen Panzer einsetzt. Das heißt er richtet seine ganze Sprengkraft und den Druck auch, gegen die Türe.
Die drei Männer betraten den Palast.

Ok, die spazieren da also cool rein wie drei Jediritter *gähn*
Da sind ja die SEK Einsätze im Tatort spannender...

So, ich werde später weiterlesen, aber allein aus diesem Teil hier bin ich schon kaum wieder rausgekommen :)

Hoffe ich konnte dir helfen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Sandnix,

vielen Dank für deine Vorabkritik, auch wenn ich mir in einem Punkt gewünscht hätte, wenn du das eine Kapitel noch zu Ende gelesen hättest, da sich dann vieles von selbst erklärt hätte.

Die Beschreibung am Anfang finde ich etwas "unatmosphärisch".
Da will man schonmal eine Story so kurz wie möglich halten und verzichtet auf Beschreibungen und...du hast Recht :D. Da werde ich wirklich nochmal ein wenig nachbessern und mehr Farbe reinbringen, so trist der Planet auch ist.


Hier könnte man einen ganzen Absatz mit Umschreibungen zu seinem "Scan" ausfüllen.
Ich glaube, das ist Geschmackssache. Hier wollte ich eben alles ziemlich kurz halten und nicht unnötig Erklärungen anbringen, wo es nicht zwingend notwendig ist. Wenn enormer Bedarf besteht werde ich aber auch das nachbessern, schließlich sollte das "scannen" nur verraten, dass er ein Telepath ist.

natürliche Bewohner, ääh "Ureinwohner" oder sowas passt da glaub ich besser. Und was müssen das für Viecher sein, wenn die auf dem Planeten leben, wo es offensichtlich kein Leben gibt, geschweige den atembare Luft? Oder arbeiten die da schon seit 10.000 Jahren, so dass alle Natur und Sauerstoff schon wegindustrialisiert worden ist?
Sie 'leben' und arbeiten unterirdisch in den Fabriken. Und bevor der Orimar da vor ein paar 100 Jahren aufgekreuzt ist, war auch die Oberfläche bewohnbar. Insofern war deine zweite Annahme schon richtig. Ich war mir absolut sicher, dass das im Text rüberkommen würde, aber auch da werde ich vielleicht noch eine kleine Anmerkung einschrieben.
Hühner leben größtenteils auf kleinsten Raum eingepfercht, Tiere im allgemeinen nicht. Daher halte ich das für angebracht.

...D.h. in deiner "dichten" Atmosphäre sollte der Effekt entsprechend sein. Nur weil da mehr "Zeug" ist,
bremst das nicht unbedingt den Druck.
Nachtrag: Ich habs jetzt rausgenommen, nachdem ich jetzt gelesen hab, dass sich die Explosionen warscheinlich unverändert stark ausbreiten, aber die Wucht dafür stärker ist. Weiß auch nicht, warum ich so felsenfest davon überzeugt war, dass sie sich durch höheren Druck eindämmen lassen. Ich behalte mir aber vor, den Sprengsatz nicht genauer zu erklären, da es für die Geschichte eigentlich nur wichtig ist, dass es ihn gibt. Er ist nichts weiter als ein Instrument.

Die Ruhe vor dem Sturm stört mich hier. Darüber bin ich gestolpert wie über ein Fallseil. Zudem wird der Orimar hier ziemlich lächerlich gemacht, weil drei kleine Helden einfach so vor sein Tor spazieren können. Er wirkt damit auf mich wie der 0815 Bösewicht, der es einfach nie peilt sich gescheit zu verstecken/verschanzen.
Stimmt, er wirkt so, aber er hat ja auch n' guten Grund dafür, wie man später feststellt. Meine Geschichten sollte man immer im größeren Bild betrachten, da der Autor unberechenbar ist ;)...

"Die drei Männer betraten den Palast."
Ok, die spazieren da also cool rein wie drei Jediritter *gähn*
Da sind ja die SEK Einsätze im Tatort spannender...
Genau dieser Eindruck soll entstehen. Für den Leser tut das sicher erstmal weh, aber da hätte ich mir gewünscht, du hättest das Kapitel zu Ende gelesen. Es hat schon einen Grund, warum ich die da so durchspazieren lasse und auch noch Zeit gebe, sie über die trivialsten Dinge nachzudenken. Ich hätte noch viel mehr einbauen können (und es hätte mir nen Heidenspass gemacht!), aber dann wäre das, was da passiert, wohl zu offensichtlich gewesen.

Tut mir leid, wenn ich in den letzten 2 Punkten etwas unbelehrbar erscheine, aber das ist eine Sache, die mit dem Inhalt an sich zusammenhängt und nicht mit inhaltlichen Fehlern. Trotzdem hast du mir sehr geholfen, was den
Anfang angeht, den ich nochmal überarbeiten werde.

mfg
Prozac

 

Er bemerkte die dunklen Industrieschlote am Horizont und hinter den Smogwolken verborgen, bewegte sich gerade die rotglühende Scheibe, die der Stern Hannos war, unaufhaltsam auf den Horizont zu.

Ich weiß, dass ist etwas zu genau, aber ich würd da zwei draus machen. Denn irgendwie sind das zwei verschiedene Sachen. Einmal bemerkt "er" etwas. Das zweite mal bewegt sich die rotglühende Scheibe.... .

hindurch nur abgeschwächt spüren könnte.
Warum könnte?

Nummer eins gefällt mir recht gut. Ich finde du führst sehr gut in die Umgebung und so ein. Was ich mir nur überlege gerade: Vielleicht gibt es ne Möglichkeit, die Erklärungen mit Handlungen zu verbinden. Das würde dem ganzen noch etwas mehr Geschwindigkeit geben.


großen, allerdings undurchsichtigen Kuppel überspannt wurde
Warum allerdings? Eine Kuppel stelle ich mir immer erst einmal undurchsichtig vor....

Er fand den Vergleich durchaus angebracht.
Ich kann mir nicht ganz vorstellen, dass er in dieser Situation darüber nachdenkt, ob dieser Vergleich nun passt oder nicht. Der hat wohl andere Probleme.
Schritte von Kees und Fabius. Sie gingen fast im Gleichschritt
Schirtte und Gleichschritte. Ja ich weiß auch nicht, warum ich heut auf so Kleinigkeiten rumreite:(.
Schließlich musste er einen König stürzen. Wieder konnte er sein Gelächter kaum in Zaum halten.
Also lacht er da schon? Ist er verrückt? :D Ich stelle mir das gerade bildlich vor. Da läuft ein Telepatiekämpfer auf ein Telepatiemonster zu. Eigentlich sollen sie sich töten. Aber irgendwie ist der eine so lustig, dass der andere sich totlacht. Ich glaube, ich habe die Geheimwaffe des Monsters entdeckt.
Ein Tentakel wuchs währenddessen aus einer seitlichen Öffnung des ‚Thrones’ heraus und nahm ihnen die Gerätschaften ab.
Wie was jetzt. Das ging mir zu schnell. Warum wird `nicht versucht, den ollen Tentakel abzuschießen oder Gott was weiß ich.

doch im Endeffekt kam es nur auf ihn an.
Fazit. Er ist nicht nur verrückt, er ist auch noch Egozentrisch.

Dort unten gab es sicher viel zu tun und er wollte seine Zeit ungern noch länger an der Oberfläche verschwenden
Hilfe, irgendwas hab ich net mitbekommen. Ich dachte, sie müssten das so gefährliche Ungeheuer töten. Warum lassen sie es auf einmal links liegen und steigen in die Teife hinab?

Und das trotz seiner geistigen Behinderung und der Tatsache, dass er nicht sprechen konnte oder wollte.
sowas nennt man auch Spasti. Irgendwie werd ich noch nicht schlau aus der Geschichte :hmm:


Der Junge zupfte Matt am Ärmel. Das war das Zeichen, dass sie vereinbart hatten. Er hatte den Orimar unschädlich gemacht
Ah Bahnhof. Tut. Also, grad hatte ich noch gedacht, der kleine Junge konnte den ollen Orimor nicht ausschalten undn jetzt auf einmal doch? Wie passt das denn zusammen?

Okay, sorry, ich glaub ich habs jetzt verstanden. Der Anfang erzählt von seinem Ausbilder und dessen merkwürdigem Telepathen.
Der Rest erzählt von dem zweiten Versuch mit einem ebenso merkwüdigen Telepathen, der sich allerdings nicht kaputtlacht, weil er sowieso nicht reden kann und dann dieses Monster tötet. Allerdings ist das Monster der Planet inzwischen und sie hätten gar nicht kommen müssen, weil er sich sowieso selbst getötet hätte. Richtig so?

So, nun mal zur Bewertung:). Ich fand die Geschichte gar nicht so schlecht. Aber ich hätte irgendwie mehr Action reingebracht. Die Typen sind nie wirklich in Lebensgefahr. Du erzählst manchmal von Gefechten, die gerade eben passiert sind, anstatt diese zu zeigen. Würd das ganze länger machen, aber das ist ja nicht schlimm. Dann würde ich den Unterschied zwischen Teil eins und Teil 2 irgendwie deutlicher machen. Sonst ist man etwas verwirrt - zumindest war ich verwirrt. Das könntest du einfach dadurch machen, indem du zeigst, wie die ersten sterben. Wobei ich immer noch nicht verstehen, warum dieser erste Telepath das komische Monster nicht killt und einfach in die Tiefe fährt.

Das von mir erstmal. Vielleicht kannst ja was mit der Kritik anfangen...;)

Thomas

Kurzer Nachtrag: Manche Stellen fand ich komisch. Also im Sinne von witzig. Aber ich weiß nicht, ob sie auch so gedacht waren. Wenn ja, würde ich diese Elemente vielleicht noch ein bisschen auf die Spitze treiben. Es wäre jedenfalls mein Geschmack von Humor;).

 
Zuletzt bearbeitet:

Erstmal: den Anfang hab ich jetzt abgeändert. Jetzt kann man sich auch besser vorstellen, wie der Palast aussieht, denke ich.

Hi Tommy,

danke auch für deine Bewertung.

*Quotes und Erklärung gelöscht*

Nachtrag (Siehe Tommy-Post unten): Alles klar, kein Beinbruch. Jeder überliest halt mal was. Jetzt liest du meine Story's in Zukunft bestimmt aufmerksamer. Was kann ich mehr wollen? :D

mfg
Prozac

 

Ups. Naja, da hät ich auch von selbst drauf kommen können. Kannst jetzt ja wieder löschen, dann siehts keiner;).

 

Hi Prozac,
Anfangs war ich etwas verwirrt, weil eigentlich sollten das Team ja den Palast zuerst sehen und beschreiben, wenn sie neben ihm gelandet sind. Da könntest du einen bildhafteren Einstieg wählen.

Was ich nie begriffen habe:
Warum jagen sie nicht eine ordentliche Rakete oder Todesstrahl oder so in den Palast?
Warum müssen sie direkt zu ihm gehen? Weil sie nicht wollen, dass nur ein einziger unschuldiger getötet wird?
Selbst unsere selbsternannte Allianz der Willigen nimmt Kollateralschäden in KAuf, wenn die Allianz des Bösen ausgerottet werden soll.

Den zweiten Teil habe ich viel besser gefunden, als den ersten. Die Truppe war auch bezüglich ihres Charakters interessanter.
Die Geschichte würde mir besser gefallen, wenn du nur den ausbaust. Am Ende hat ja das Sterben der ersten Crew nichts mit dem der zweiten zu tun.

Wenn der Schutzwall des Monsters durch seine geistigen Kräfte allem widerstehen kann, dann wäre das eine Erklärung, warum ihn zuerst ein Telepath bewußtlos machen muss. Habe ich aber nicht rausgelesen, dass dem so ist.

Der Titel war übrigens sehr gut und hat mich zum Lesen animiert

Das spürte er, als er sie flüchtig scannte.
Besser den Satz zuerst hinschreiben

Das Gleiche traf jedoch auch umgekehrt zu – nur würden sie sich dann wohl ein Leben lang in dieser Starre befinden. Oder er würde sie auch willenlos machen und als Sklaven für sich arbeiten lassen. Das war weitaus wahrscheinlicher, wie ihm schnell klar wurde, als er nur einen Moment darüber nachdachte.
Hier ist mir zuviel Vermutung und zuwenig Action

Es würde sicher das Beste sein, wenn sie die Sache fürs Erste abblasen und es später noch einmal versuchen.
da fehlt was

er die Präsensz eines fremden Bewusstseins

Gruß
Bernhard

 

Hi Bernhard,

Was ich nie begriffen habe:
Warum jagen sie nicht eine ordentliche Rakete oder Todesstrahl oder so in den Palast?
Warum müssen sie direkt zu ihm gehen? Weil sie nicht wollen, dass nur ein einziger unschuldiger getötet wird?
Selbst unsere selbsternannte Allianz der Willigen nimmt Kollateralschäden in KAuf, wenn die Allianz des Bösen ausgerottet werden soll.

das muss ich möglicherweise noch stärker herausarbeiten, aber hab grad keine Zeit und will dann sowieso erstmal das Thema des Monats bedienen. Trotzdem steht es eigentlich schon im Text:

"Der Palast war mit den Fabriken und deren Athmosphärenwandlern verbunden. Man konnte ihn zwar zerstören, aber dann würden kurze Zeit später die Maschinen stillgelegt werden und das giftige Gasgemisch von der Planetenoberfläche würde aufgrund der größeren Dichte in die Anlagen eindringen."

"Anlagen" werde ich mal besser in Fabriken abändern...
Insofern würden auch alle Bewohner des Planeten sterben, wenn sie eine Atombombe oder was auch immer auf den Palast werfen würden. Daher versuchen sie keine Brachialattacke.
Vielen Dank jedenfalls für's lesen (und das obwohl ich deine Story so 'verissen' habe... ;) )

mfg
Prozac

 

Hi Prozac,
Das mit den Atmosphärewandlern habe ich überlesen. Möchte da aber trotzdem weiternörgeln ;)

Ich glaube schon, dass eine so weit entwickelte Zivilisation wie du beschrieben hast, in der Lage sein sollte, die Steuuerung der Fabriken zu übernehmen, wenn der Palast in die Luft gesprengt wurde.
Wenn sie den Orimar vergiften, müssen sie nachher die Steuerung im Palast übernehmen. Das heißt, dass sie prinzipiell damit zurecht kommen sollten...
Außerdem: Warum evakuieren sie nachher nicht gleich den ganzen Planeten. Wie es Anfangs aussieht kann dort eh lange Zeit keiner mehr leben.

PS: Verrisse gibts gar keine, nur Feedback :D

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Prozac!

Die Idee, dass ein übermächtiges Wesen die Herrschaft über eine Welt an sich reißt und die Bewohner knechtet, ist natürlich schon unzählige Male angewandt worden. Durch das Ende gelingt es dir jedoch, noch etwas Überraschendes herauszuholen, wodurch die Geschichte an Unterhaltungswert gewinnt.

Aber an diesem Ende fehlt noch etwas, als Leser erwarte ich, dass es noch ein bisschen weiter geht, und dann bricht die Handlung ab. Klar, die Pointe ist, dass die Intervention nicht nötig gewesen wäre - aber welche Konsequenzen hat das für die Mitglieder des Kommandos? Gehen sie mit dem Planeten unter?
Und, was noch viel wichtiger ist: Haben sie den Tod der Ureinwohner verursacht, die sie ansonsten hätten retten können? Die Antwort auf diese Frage bleibt die Geschichte m. E. schuldig, obwohl ja gerade das an die Aussage rührt ( die ich als "Interventionskriege sind Schwachsinn" gedeutet habe - richtig? :) ).

Hinzu kommt, dass ich nicht weiß, welche Motive die Invasoren haben. Von wem werden sie geschickt, warum muss der Orimar ausgeschaltet werden? Durch einen kurzen Aufriss der Hintergrundstory würde die Geschichte mehr Leben und damit mehr Zugkraft gewinnen.

Jetzt mal zum Erzählstil:
Du wurdest ja schon auf den "Show-don't-tell"-Fehler hingewiesen.
Ich kann das bestätigen. Bei dir nimmt er eine spezfische Form an.
Es ist auffällig, wie oft du überflüssige "Erklärsätze" hintendranhängst, so als würdest du der Vorstellungskraft des Lesers nicht vertrauen.
Das Gute an dieser Art Fehler ist es, dass man sie leicht korrigieren kann.
Es gibt aber auch andere "Erzählsünden".

Beispiele:

Doch sie konnten sich nicht aussuchen, wo sie landen wollten, denn sie hatten ja schließlich einen Auftrag zu erfüllen. Daher waren sie mit ihrem Schiff in der Nähe des Palastes gelandet.

Ich weiß nicht... Das kannst du bestimmt auf einen Satz runterkürzen. Das mit dem Auftrag erschließt sich aus der Handlung, der Leser muss ja nicht alles auf einmal wissen. Wie wäre es mit "Nur der Palast durchbrach die Monotonie der Landschaft. Und er war ihr Ziel"?

“Es geht los“, sagte Kees plötzlich.

"Sagte" ist zu allgemein und passt nicht zu der Anspannung, die die Gruppe jetzt noch spüren muss. Ruft Kees? Schreit er? Murmelt er? Flüstert er? Es gibt so viele Ausdrücke!

Dieselben Kräfte gegen die sich die Geschöpfe die hier lebten, als der Orimar vor Jahrhunderten auf dem Planeten landete, nicht zur Wehr setzen konnten. Und das hatte sich bis zu diesem Tag nicht geändert.

Prüfe selbst: Ist der letzte Satz wirklich nötig? Klar hat sich das nicht geändert. Wenn durch diese Aussage eine Stimmung verstärkt werden soll, verfehlt er seine Wirkung.

Er sah, wie sich Fabius von der Tür des Palastes entfernte und in Deckung ging. Sie würde gleich aufgesprengt werden.

Also, erstens: Grammatikalisch ist Fabius eine Frau und wird gleich aufgesprengt.
Zweitens: Dass Fabius nicht in Deckung geht, weil Kees gleich einen fahren lässt, ist mir schon klar. Ein gutes Beispiel für überflüssiges Beiwerk. Der zweite Satz kann einfach ganz weg.

Der Palast war mit den Fabriken und deren Athmosphärenwandlern verbunden. Man konnte ihn zwar zerstören, aber dann würden kurze Zeit später die Maschinen stillgelegt werden und das giftige Gasgemisch von der Planetenoberfläche würde aufgrund der größeren Dichte in die unterirdischen Fabriken eindringen.
Aber es musste doch noch einen anderen Weg geben.

Jetzt bin ich etwas verwirrt: Der Palast soll doch gar nicht gesprengt werden, oder? Wieso macht sich der Prot darüber Gedanken, wenn doch ein anderer Weg beschritten wird? Du willst sicher eine argwöhnische Leserfrage beantworten, aber das sollte an anderer Stelle - vielleicht weiter am Anfang - beantwortet werden.

Ich hatte mir das irgendwie anders vorgestellt, kam ihm in den Sinn, als er den Hauptraum betrat, der von einer großen, allerdings undurchsichtigen Kuppel überspannt wurde. Der weiße Baustoff, der hier überwiegend verwendet worden war, stand im krassen Gegensatz zum Rest des Palastes.

So, anders hat er es sich vorgestellt. Wie anders? Und warum? Dem Leser fehlen Vergleichsmöglichkeiten.
Eine große, allerdings undurchsichtige Kuppel... Wieso allerdings?
Der Baustoff steht im Gegensatz zum Rest? Inwiefern?

Sie schritten unbeirrt weiter auf den Thron zu und er kam sich dabei vor wie ein Duellant im Wilden Westen. Er fand den Vergleich durchaus angebracht.

So, angebracht findet er ihn, den Vergleich. Klar, sonst hätte er ihn ja nicht benutzt. Wieder so ein seltsamer "Beiwerksatz".

Was mich auch ein wenig störte, war, dass ich mir den Orimar wohl als schwebende Masse im Tank vorstellen sollte, aber dann erfahre, dass er wohl irgendwie mit dem Planeten verbunden sein muss. Du sollst natürlich nicht die Pointe vorwegnehmen, sondern nur kein falsches Bild erzeugen. Ein Satz wie "Der Orimar ragte aus dem Boden des Tanks" würde schon reichen.

Wie gesagt, das sind nur Beispiele. Du findest sicher weitere, wenn du dir den Text nach ein paar Wochen noch mal durchliest.

Ciao, Megabjörnie

 

So, hab die Geschichte nun (endlich) ganz zu Ende gelesen.

Erstmal will ich mich in vielen Punkten meinen Vorrednern anschließen und beschränke mich hier einfach mal auf ein paar wesentliche Punkte.

Ersteinmal: Was ist die Motivation des Orimar? Dieses Teil erscheint mir einfach fantasymäßig hintergrundlos und daher wirkt es als Antagonist höchstens lächerlich als irgendwie bedrohlich oder interessant. Noch dazu kommt die äußere Ähnlichkeit mit den (vielleicht bekannten) Betrachter Dämonen aus dem AD&D Rollenspiel. (EIn Dämon mit einem riesigen Auge und, soweit ich mich erinnere, auch mehreren kleinen). Warum is dieses Wesen, dass ja offensichtlich ohne Raumschiff unterwegs sein kann, überhaupt an Sklaven und Fabriken interessiert? Diese Infos fände ich hoch interessant, denn die Fabriken stellen ja auch irgendwas her (oder hab ich das überlesen). Da die Auftraggeber des Teams ja augenscheinlich schon Erfahrung mit "Orimars" haben (woher der Name kommt wäre auch interessant) könnte man diese Infos ja über die Prots einfließen lassen. Das Ende fand ich schlicht und ergreifen schlecht, so Leid es mir tut (aber wie ich zu sagen pflege: Ehrlichkeit hilft dir sicher mehr als Heuchelei). Es wirkte einfach aufgesetzt und unpassend. Zudem, der Orimar oben in der Panzerglaskuppel (wofür braucht er die eigentlich?!?! und warum hat er überhaupt einen Palast) hatte soweit ich das sehe keine direkte Verbindung zum "Planeten" orimar?!

Die von Megab. vermutete Message mit den Präventionskriegen (das meinte er wohl mit Interventionskriegen, denn Krieg und Intervention ist ja beinahe das gleiche *g*) sehe ich überhaupt nicht, einzige Message die ich mir denken könnte wäre: Recherchiere gescheit und komme sicherheitshalber immer mit einer Armee, oder bring zumindest Reserven mit. Kurzum: Die ganze Aktion wirkt wie von einer schlechten Star Wars RPG Gruppe geplant. (Ach, komm, wir packen unseren YT-1300, den Jedi, den Wookie und den viereckigen Supercorelliaklasse Kampfroboter und gehen einfach rein)

Also meiner Meinung nach könnte man aus der Story locker was 10 -20 seitiges machen, mit den ersten Kapiteln über Team A (die VersAger) als Prolog und einer schönen Beschreibung einer planetaren Implosion als Epilog.

Muss übrigens ein krasses Gift sein, dass einen Planeten killt (oder ein planetenumfassendes Monster.

Es wirkt also alles leider nur sehr vage.

Viele Grüße

Sandnix

 
Zuletzt bearbeitet:

Danke Megabjörnie, Sandnix und nochmal Bernhard für eure Anmerkungen,

ich bin mir mir mittlerweile ziemlich sicher, dass diese Geschichte vor allem an ihrer Kürze leidet. Ursprünglich war sie ein wenig länger, aber ich habe sie dann gekürzt, weil ich nicht nochmal so eine Pleite erleben wollte, wie mit...gewissen anderen Geschichten.

Zum ersten Teil: am liebsten hätte ich es so geschrieben, dass das Team von Anfang an vom Orimar kontrolliert wird. Das sollte sich in den Gedanken, in der Sprachweise und in den Handlungen der einzelnen Pers. wiederspiegeln. Was ich aber letztendlich gemacht habe, ist genau das in abgeschwächter Form darzustellen und die Kontrolle durch den Orimar erst am Ende des 2. Kapitels offensichtlich werden zu lassen (ich hoffe mal, das war offensichtlich). Dadurch ist der Text jetzt deutlich kürzer, als in der Version, die ich geplant hatte.
Damit "erklären" sich viele der laschen Formulierungen dort, die keinerlei Spannung aufbauen, sondern eher suggerieren, dass die 3 ein Museum besichtigen wollen. Der Autor hat sich eben für einen Mittelweg entschieden, der wohl die meisten Leser mit einem Fragezeichen zurücklässt. Da hätte ich ruhig auf's Ganze gehen sollen, nehme ich an.

deshalb ist:

Sandnix schrieb:
Also meiner Meinung nach könnte man aus der Story locker was 10 -20 seitiges machen, mit den ersten Kapiteln über Team A (die VersAger) als Prolog und einer schönen Beschreibung einer planetaren Implosion als Epilog.
völlig richtig. Nur dann würde es wegen der Länge wohl kaum einer lesen wollen. Dann hätten sich aber die wenigen Leser sicher nicht beklagt, da ich es so hätte schreiben können, wie ich wollte (betrifft vor allem den 1. Teil).

Sandnix schrieb:
Die von Megab. vermutete Message mit den Präventionskriegen (das meinte er wohl mit Interventionskriegen, denn Krieg und Intervention ist ja beinahe das gleiche *g*) sehe ich überhaupt nicht, einzige Message die ich mir denken könnte wäre: Recherchiere gescheit und komme sicherheitshalber immer mit einer Armee, oder bring zumindest Reserven mit. Kurzum: Die ganze Aktion wirkt wie von einer schlechten Star Wars RPG Gruppe geplant. (Ach, komm, wir packen unseren YT-1300, den Jedi, den Wookie und den viereckigen Supercorelliaklasse Kampfroboter und gehen einfach rein)
Warum muss denn eine Message da sein? Dann ist doch der erhobene Zeigefinger nicht mehr weit. Warum soll eine komplette Armee hier mehr bringen, wenn ein einzelner Telepath viel effektiver ist, wie ja auch eigentlich im Text schon erklärt wird? Und dann hat die Regierung vielleicht auch nicht genug Ressourcen zur Verfügung, um ein ganzes Heer da hinzuschicken. Ein wenig mehr Fantasie seitens der Leser, mehr verlange ich ja nicht :D

Bernhard schrieb:
Ich glaube schon, dass eine so weit entwickelte Zivilisation wie du beschrieben hast, in der Lage sein sollte, die Steuuerung der Fabriken zu übernehmen, wenn der Palast in die Luft gesprengt wurde.
Wenn sie den Orimar vergiften, müssen sie nachher die Steuerung im Palast übernehmen. Das heißt, dass sie prinzipiell damit zurecht kommen sollten...
Außerdem: Warum evakuieren sie nachher nicht gleich den ganzen Planeten. Wie es Anfangs aussieht kann dort eh lange Zeit keiner mehr leben.
Das ist eine Frage, die in einer erweiterten Fassung (Limited Edition) beantwortet werden könnte um genau solche Leser zufrieden zu stellen, die auch wirklich alles erklärt haben wollen :D Na, das war zu hart, aber mal ehrlich: wer sagt denn zb. dass der Palast eine Art "Steuerung" hat?
(übrigens: ich glaube, ein Autor wie zb. Van Vogt, der ja in seinen Romanen auch kaum was erklärt hat, wäre in diesem Forum nicht besonders beliebt. Und P.K. Dick würde man gleich die Mitgliedschaft verweigern ;) !)

Sandnix schrieb:
Ersteinmal: Was ist die Motivation des Orimar?
Hier sollte man besser fragen, was die Natur des Orimars ist. Ich glaube nämlich nicht, dass dieses Ding besonders intelligent ist. Genau das scheinen aber die meisten hier zu vermuten...aus Gewohnheit vielleicht.

Die vielen überflüssigen Anhängsel-Sätze sind wirklich lästig und etwas, dass ich unbedingt abändern muss.

Puuuuh....fertig. Ich hoffe, ich habe nicht irgendjemanden vergessen, beleidigt oder missverstanden.

mfg
Prozac

 

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