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Der Sommer nimmt und der Sommer gibt

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12.01.2025
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Der Sommer nimmt und der Sommer gibt

Als ich noch ein Kind war, lehrte mich meine Mutter ein Sprichwort: Der Sommer nimmt und der Sommer gibt. Nun hatte er mir meine Mutter genommen und ich fragte mich, was würde er mir dafür geben? Sie hatte das Amt der Schamanin an mich weitergegeben, wie es im Stamm seit Generationen von Mutter zu Tochter üblich war. Die Bürde, die sie mir damit auferlegte, lastete schwer auf meinen Schultern.
Momentan blieb mir keine andere Wahl, als weiter der Karawane zu folgen. Ich spürte den Stich der Hitze im Nacken, denn mein Kapuzenmantel vermochte nicht länger zu kühlen. Die Sonne hing am Himmel wie ein unerbittlicher Herr, der mit glühender Peitsche die Menschen wie Vieh vor sich hertrieb. Die Schritte vor mir wurden langsamer. Es waren vor allem die Kranken und Schwachen, die unser Fortkommen verzögerten. Vor mir ging ein Mann, der häufig hustete. Als er sich zu mir umdrehte, blickte ich in ein langgezogenes Gesicht mit trockener, sonnengegerbter Haut und müden Augen, in denen die Hoffnung schwand. Mir selbst erschien die Aussicht auf eine Wasserquelle inzwischen wie ein weit in die Ferne gerückter Traum. Eine andere Frau neben mir griff nach ihrem Trinkschlauch und versuchte die letzten Tropfen auszuringen, in dem sie den Beutel in die Höhe hielt und ihn mit den Fingern quetschte. Ich bot ihr einen Schluck aus meinem Schlauch an, doch sie schüttelte nur mit dem Kopf und strich sich mit der Zunge über den trockenen Mund. Hinter mir hörte ich das Quengeln erschöpfter Kinder. Ihre Eltern hatten große Mühe, sie mit dem hoffentlich baldigen Ende des Marsches zu beschwichtigen.
Wir sahen Bäume mit aufgeplatzter Rinde, die als eine der wenigen Zeugen einer besseren Zeit inmitten des Ödlands standen. Die Blätter hatten jegliches Grün verloren und die Schatten ihrer knorrigen Äste begannen unter den sengenden Strahlen weiter zu schrumpfen. Manchmal waren wir gezwungen dornigen Sträuchern auszuweichen, die in ihrer graubraunen Farbe weder wirklich tot noch lebendig wirkten. Vereinzelt erblickte ich Gräser, die die gleiche Farbe von ausgeblichener Trockenheit wie der Erdboden angenommen hatten, als verkomme alles langsam zum gleichen eintönigen, gelben Staub, der uns am Horizont die Sicht versperrte.
Wir passierten ein langgezogenes Becken mit einem Zentrum, das von tiefen Rissen durchzogen war. Entlang des Randes lagen Tierkadaver großer Wassertiere. Ich zog mir meinen Gesichtsschal über die Nase, als der Verwesungsgeruch zu mir vordrang. Trotzdem gelangte der beißende Gestank durch den Stoff in meine Nase. Mir wurde übel und einige Menschen um mich herum mussten würgen. Die Geier labten sich an den Kadavern, in dem sie Fleischreste mit ihren großen blutigen Schnäbeln herausrissen. In die Geräuschkulisse der quengelnden Kinder mischte sich nun das Wehklagen der Erwachsenen. Ich konnte sogar lautstarke Flüche heraushören, die gegen den Marsch zürnten. Drohte uns bald dasselbe Schicksal wie das der Kadaver?

Solvar, die Zwillingsgottheit des Sommers, forderte ihren Tribut von Menschen, Tieren und Pflanzen. Ich musste wieder an die eine Nacht denken, als Solvar mir die Vision von der Halle mit den Höhlenmalereien zeigte. Der Ort der Quelle, aus der das rettende Wasser für den Stamm fließt. Seitdem hatte ich das wiederkehrende Gefühl, als seien Solvars Augen auf mich gerichtet. Die lange Trockenheit dieses Sommers war verglichen mit den Jahren zuvor verheerend. Wir konnten nicht länger auf den Regen warten. Es war eine große Prüfung, die Solvar dem Stamm und mir auferlegte. Die Quelle war unser einziger Ausweg. Seit Generationen lebten wir unter Solvars Gunst und die Geschichten unserer Ahnen erzählten von den zahlreichen Helden, die um die Zukunft des Stammes rangen. Doch seit dem Tod meiner Mutter zeigte sich Solvar in seiner ganzen Härte, als gräme auch er sich über den Verlust. Und nur ich als Schamanin konnte das lang ersehnte Wasser bringen, in dem ich das Band meiner Mutter neu knüpfte, um Solvar gnädig zu stimmen.

Ich konnte bereits das Ende des Beckens erkennen, als ein Horn aus der Ferne ertönte. Es hatte den unverwechselbaren Klang des Büffelhorns, wie es in seiner Verwendung nur den Stammeskriegern gestattet war. Einer von ihnen eilte zu mir herüber. Er trug einen Speer in der Hand, dessen Ende silbrig in der Sonne glitzerte, und die Embleme auf seiner Kleidung wiesen ihn als einen der erfahrenen Krieger aus, die schon viele Sommer gesehen hatten.
»Werte Schamanin«, sagte er, »wir haben die Höhlen erreicht. Der Häuptling bittet um eure Anwesenheit!«
»Führt mich zu ihm«, antwortete ich, und ich folgte dem Krieger vorbei an den in Aufruhr geratenen Menschen, die weiter nach vorne strebten. Ihre Blicke waren geradeaus zum staubbedeckten Horizont gerichtet, wo sich ein Schemen von imposanter Größe abzeichnete. Doch einige sahen erwartungsvoll zu mir herüber, als der Krieger und ich sie festen Schrittes überholten. Dann kam Wind auf und der Staub gab die Sicht auf den Berg frei, als weise Solvar uns den Weg. Ich konnte nun die Eingänge zu den Höhlen erkennen, wie ich sie nur aus den Erzählungen meiner Mutter kannte. Sie ragten stolz empor wie die steinernen Gesichter unserer Ahnen, die mit unergründlicher Miene das Tor zu ihrem dunklen Reich bewachten.

Vor dem Eingang bildete sich eine Traube von Menschen. Ihre Stimmen mischten sich zu einer Dissonanz von Kinderschreien, Stöhnen und Jubel. Ich konnte nicht sagen, ob es Freude oder Klage war, die sie erfüllte.
Der Häuptling tauchte seine Finger in die mit Farbe gefüllte Tonschale und strich mir die Symbole von Solvar über Wangen und Stirn. Sie zeigten die zwei Gesichter des Sommers. Der eine Zwilling mit strenger Miene, der die Trockenheit bringt und Prüfungen auferlegt, und der zweite Zwilling, der das Wasser bringt und Güte zeigt.
»Nun liegt es allein an euch. Erneuert das Band und rettet den Stamm«, sagte der Häuptling, und in seiner Stimme schwangen sowohl Zweifel als auch Erwartung mit.
»Der Sommer wird uns geben«, entgegnete ich. »Es ist der gleiche Ort wie in meinem Traum. Das muss der letzte Teil der Prüfung sein. Die Quelle muss direkt vor uns liegen.« Der Häuptling schwieg für einen Moment und wischte sich die Finger an einem Leinentuch ab, das ihm einer der Krieger reichte. Er musterte mich mit dem Blick seiner tiefliegenden, alten Augen.
»Was ist, wenn es wahr ist, was die Ältesten des Stammes erzählen. Was ist, wenn Solvar uns verlassen hat? Ihr wisst doch, die Quelle wird sich nur offenbaren, wenn ihr euch Solvar als würdig erweist.«
»Er wird sein zweites Gesicht bald offenbaren«, sagte ich entschlossen, »während des Marsches erblickte ich wieder die Zeichen, so wie meine Mutter es mich lehrte. Ich sah es im Flug der Geier und im Wurf der Schatten.«
»Der Marsch hat uns zu viel abverlangt. Eure Mutter hätte den Marsch nicht gewagt, denn sie kannte die Unbarmherzigkeit des Sommers. Ihr seid fast noch ein Kind. Die wenigen Sommer, die ihr erblicktet, waren reich an Wasser.«
Ich spürte, wie die Zuversicht in meinem Kopf wie der Boden unter meinen Füßen Risse bekam. Da war sie wieder, die Verantwortung, die der Tod meiner Mutter mir aufgebürdet hatte.
»Ich bin mir sicher, Solvar wird mich anerkennen und als Zeichen unseres Bunds wird er den Stamm mit Wasser beschenken«.
Der Häuptling presste die Lippen aufeinander und nahm meine Hand. »Einen weiteren Marsch durch das Ödland schaffen wir nicht. Beweist mir, dass es klug war, auf euren Rat zu vertrauen.«
Ich brachte kein weiteres Wort über die Lippen und nickte nur. Die Geste eines der Stammeskrieger, der mit dem Speer auf den Eingang der Höhle wies, riss mich aus meiner Starre. Ich ging voran und die Krieger des Stammes folgten mir. Um mich herum wurde es dunkel.

Der Schein der Fackeln erhellte den schmalen Durchgang, der tiefer in das innere des Berges führte. Die Stimmen der Menschen wurden zu einem hintergründigen Rauschen und verstummten schließlich. Das Knistern der Fackeln und die eigenen Schritte auf dem blanken Fels drangen in den Vordergrund. Glattgeschliffenes Gestein erzählte die Geschichte von Wasser, das einst diesen Gang erschaffen hatte. Ich versuchte, nach der Quelle Ausschau zu halten, doch die Unebenheiten des Bodes zwangen mich immer wieder meinen Blick nach unten zu richten, um nicht zu stolpern. Wir stiegen immer weiter in die Tiefe hinab und die Temperatur schien mit jedem Schritt weiter abzunehmen. Die Dunkelheit und die Kühle fühlten sich nach dem langen Hitzemarsch seltsam an. Manchmal wurde die Decke so niedrig, dass wir uns bücken mussten. Der schmale Gang wurde irgendwann immer breiter und ging in eine große natürliche Halle über, deren Ausmaß ich nicht erkennen konnte. Um uns herum war nur noch die Stille einer nicht enden wollenden Dunkelheit. Ich tastete mich langsam weiter voran und meinen eigenen Gedanken erschienen mir ungewöhnlich laut. Die Worte des Häuptlings lasteten schwer auf mir. Ich sah den Marsch der letzten Tage vor meinen Augen, das Leid, das ich dem Stamm aufgebürdet hatte, und das Gesicht meiner Mutter in ihren letzten Atemzügen, als die Hitze des Sommers ihr das Leben nahm. Mit meiner Entscheidung hatte ich alles in die Waagschale geworfen. Mein Schicksal als Tochter der Schamanin war das Schicksal des Stammes geworden.

Wir gingen weiter durch die Halle, die mir inzwischen endlos erschien. Doch dann erreichten wir wieder Felsgestein und vor mir wurde ein Torbogen sichtbar, dessen perfekter Schwung kein Wasser auf natürliche Weise formen konnte. Höhlenmalereien säumten die Wände und zeigten Menschen unter den zwei Gesichtern der Sommers. Manche kauerten auf dem Boden unter der Sonne und beteten und andere stürzten mit erhobenem Speer nach vorne oder wurden mit Wasser übergossen. Es war der Ort, den ich zuvor im Traum gesehen hatte. Es fühlte sich so an, als hätte ich diesen Moment schon einmal durchlebt. Es war wieder so, als sei Solvar direkt neben mir und weise mir den Weg. Als ruhte der Blick der Zwillinge auf mir und beobachtete genau jeden meiner Schritte.
In der Mitte des Torbogens klaffte ein dunkles Loch. Ein Graben zog sich von dort durch den Boden der Halle und verschwand irgendwo in der Tiefe. Wir hatten die Quelle gefunden. Ich lief vorweg und die Krieger blieben zurück, da es nur mir gestattet war, den heiligen Bereich zu betreten. Als ich den Torbogen erreichte, traf mich die Last der letzten Tage wie ein Schlag. Ich griff mit der Hand nach dem Wasser, doch alles was ich fand, war trockener Sand, der mir durch die Finger rann. Das letzte bisschen Hoffnung verließ in diesem Moment meinen Verstand.
»Solvar hat uns verlassen«, hauchte ich und wagte es nicht, meinen Kopf zu wenden. Obwohl ich allein war, hatte ich das Gefühl, dass mich Solvars Blicke und die des Häuptlings und des ganzes Stammes in diesem Moment zu Boden drückten.

Der Aufstieg kam mir vor wie eine Ewigkeit. Wir alle schwiegen und unsere Blicke wichen einander aus. Wie konnte ich noch die Kraft aufbringen, meinem Stamm die fürchterliche Botschaft zu überbringen? Mein Herz pochte, als wir wieder in das Licht traten, doch dann ergoss sich Wasser wie ein gewaltiger Quell über unsere Köpfe. Der Horizont zerfloss in einer Wand aus Regen und Wind und verwandelte den trockenen, rissigen Boden in Schlamm. Ich konnte meinen Augen kaum trauen, als ich die Menschen tanzen, singen und lachen sah. Der Sommer hatte mir meine Mutter genommen, doch er hatte mir und meinem Volk eine neue Zukunft gegeben.

 

Hallo @Nachtgoblin,

ein etwas mystischer Text, habe einige Stellen gefunden, die mir nicht so treffend erscheinen, schau halt mal:

Wir passierten ein langgezogenes Becken, dessen Zentrum von tiefen Rissen durchzogen war, während sich um den Rand Tierkadaver sammelten.
"während" ist eigentlich ein zeitlicher Begriff. Klingt so, als ob sich die Kadaver nach und nach versammeln.

Die Sonne hing am Himmel wie ein unerbittlicher Herr, der mit glühender Peitsche sein Vieh vor sich hertrieb.
Hier würde ich den Fokus nicht ganz vom Menschen weg, zum Vieh lenken. Vielleicht 'die Menschen wie Vieh ...'

Ich sah ihre langgezogenen Gesichter, die trockene, sonnengegerbte Haut, die müden Augen, in denen die Hoffnung schwand,
Wenn die Leute vor ihr marschieren, sieht sie die Gesichter nicht. (Vorschlag: Wenn sie sich zu mir umdrehten, sah ich ihre gequälten ...).

die Schatten ihrer knorrigen Äste begannen unter den sengenden Strahlen weiter zu schrumpfen. Vereinzelt erblickte ich Gräser, die die gleiche Farbe von ausgeblichener Trockenheit wie der Erdboden angenommen hatten, als verkomme alles langsam zum gleichen eintönigen, gelben Staub, der uns am Horizont die Sicht versperrte.
Eine gute Passage, die die wütende Hitze eindringlich beschreibt.
Trotzdem: Trockene Münder, der wiederholte Versuch, einem Wassersack noch einen Tropfen zu entlocken ... da ist noch mehr möglich.

Ich zog mir meinen Gesichtsschal über die Nase, als der Verwesungsgeruch zu mir vordrang
Das ist zu harmlos erzählt - wie muss es da stinken! Wie wirkt das auf die Moral der Gruppe, die verdursteten Tiere zu sehen?

»In den Höhlen werden wir die Quelle finden und ihr Wasser wird den Stamm nähren«,
"nähren" ist wissenschaftlich nicht korrekt, aber die Aussage ist auch zu harmlos, gemessen an der Wichtigkeit des Wasserfunds.

Der Schein der Fackeln erhellte den schmalen Durchgang, der sich tiefer in das innere des Berges
Innere

Ich griff mit der Hand nach dem Wasser, doch alles was ich fand, war trockener Sand, der mir durch die Finger glitt, wie das letzte bisschen Hoffnung, das in jenem Moment meinen Verstand verließ.
»Solvar hat uns verlassen«, hauchte ich
Das ist so eine entscheidende Situation - ich denke, man muss verdeutlichen, warum nur die Schamanin Wasser finden kann (im Sand wühlen könnte jeder. Vielleicht darf nur sie in den heiligen Bereich ...).

»Die Ältesten hatten recht! Ihr habt uns verdammt«, sagte einer. »Wir hätten den Marsch nicht wagen dürfen«, sagte ein weiterer. »Eure Mutter hätte gewusst, was zu tun ist«, sagte ein dritter.
Dreimal 'sagen'.
Nach dem ersten Absatz könnte schon erwähnt werden, dass es hier um eine Schamanin geht, die eine schwere Bürde von ihrer Mutter übernommen hat. Damit ist das Geschlecht festgelegt und man kann sich fragen, worin ihre Last besteht, was wohl passieren wird.

"Der Sommer hatte mir meine Mutter genommen, doch er hatte mir und meinem Volk eine neue Zukunft gegeben."
Das hat mir gefallen, die gedankliche Rückführung auf den Anfang, die isolierte Situation des Wasserfindens wird in einen größeren, allgemeinen Zusammenhang gebracht!

Eigentlich eine gut zu lesende Story, mit Verbesserungs-Potenzial. Mal sehen, wie du das Ganze noch intensiver gestaltest.

LG,

Woltochinon

 

Hallo @Nachtgoblin

Aufmerksam geworden durch deine Kommentare, war ich schon gespannt auf eine Geschichte von Dir. Hier ist sie also! Ich stimme meinem Vorkommentator zu, sie lässt sich gut lesen, nur wenige Stolpersteine sind noch drin. Ich schreibe mal auf, was mir zu einzelnen Passagen in den Sinn gekommen ist und hoffe, es doppelt sich jetzt nicht zu sehr. Hier meine Eindrücke, direkt während des Erstlesens aufgeschrieben:

Momentan blieb mir keine andere Wahl, als weiter dem Zug der Karawane zu folgen.
Ich finde, hier könnte der Zug gestrichen werden, weil ich denke, wenn ich von einer Karawane lese, dass die automatisch in Bewegung ist, die zieht irgendwohin, durch dieses wüste Land. Es muss nicht extra erwähnt werden.

Die Blätter an den Bäumen hatten jegliches gesundes Grün verloren und die Schatten ihrer knorrigen Äste begannen unter den sengenden Strahlen weiter zu schrumpfen.
Zu viele Adjektive blähen den Text bzw. den Stil unnötig auf. Hier könntest Du bspw. eines streichen, ohne etwas zu verlieren. Es kann jetzt sein, dass das extra so gewählt ist, weil eben Fantasy-Stil. Ich lese nicht oft Fantasy, deshalb verzeih, wenn ich da an deiner Intention vorbeikommentieren sollte.

Wir passierten ein langgezogenes Becken, dessen Zentrum von tiefen Rissen durchzogen war, während sich um den Rand Tierkadaver sammelten.
Ja, das klingt seltsam, nach meiner Lesart so, als sammelten sich die Tierkadaver gerade in diesem Moment, aber die liegen ja bestimmt schon länger da. Ausserdem ist 'sammelten' für mich auch der falsche Ausdruck, also ich würde eher in so eine Richtung gehen: Das Becken wär gesäumt von Tierkadavern oder schlicht Am Beckenrand lagen Tierkadaver. Irgendwie sowas, das ist jetzt nur kurz skizziert, man könnte das noch etwas bildhafter erzählen.

Die Geier labten sich an den Kadavern, in dem sie Fleischreste mit ihren großen blutigen Schnäbeln herausrissen.
Auch hier, einfach eine Stilfrage, aber Geier rissen mit ihren blutigen Schnäbeln Fleischreste aus den Kadavern wäre eindringlicher und direkter, finde ich.

Solvar, die Zwillingsgottheit des Sommers mit den zwei Gesichtern, forderte ihren Tribut von Menschen, Tieren und Pflanzen.
Diese Zwillingsgottheit könnte noch etwas schärfer umrissen werden im Text, also nicht ausufern lassen, der Text ist ja angenehm kurz, aber hie und da einen Satz mehr zu gewissen Hintergründen fände ich ganz gut, um ein lebendigeres Bild deiner Welt zu vermitteln. Hier bin ich mir zudem unsicher, ob es die zwei Gesichter braucht, da es sich bei der Gottheit um Zwillinge handelt, ist dies für mich bereits impliziert. Vielleicht könnte sich der Text später im Verlauf der Story auf die zwei Gesichter beziehen.

»Werte Schamanin«, sagte er, »wir haben die Höhlen erreicht. Der Häuptling bittet um eure Anwesenheit!«
Hier würde ich die Anrede kürzer halten, auch weil das Volk der neuen Schamanin bzw. dieser Ersatz-Schamanin (da die Mutter frühzeitig verstorben ist) ja nicht wirklich vertraut, also nicht so recht an sie glaubt, dass sie fähig dazu ist, Wasser für das Überleben des Volks zu finden.

»Führt mich zu ihm«, antwortete ich, und ich folgte dem Krieger vorbei an den in Aufruhr geratenen Menschen, die weiter nach vorne zum Ton des Horns strebten.
Hier würde ich eventuell auch ein wenig aussieben. 'Nach vorne zum Ton des Horns streben' liest sich für mich ein wenig umständlich. Es ist auch ohne das klar, wohin sie streben.

Ihre Blicke waren geradeaus zum staubbedeckten Horizont gerichtet, wo sich mit jedem Schritt mehr ein Schemen von imposanter Größe abzeichnete.
Hier habe ich etwas Mühe, mir das vorzustellen. Also dass sich dieser imposante Schemen am Horizont mit jedem Schritt mehr abzeichnet. Soviel weiter bringt einen ja ein einzelner Schritt nicht. Es kann natürlich sein, dass sich die Staubwolke am Horizont etwas lichtet und der Schemen deshalb besser erkennbar wird, aber allein mit ein paar Schritten in die Richtung wird es ja nicht getan sein, oder? Vielleicht lese ich auch zu pingelig oder verstehe/übersehe etwas.

Schließlich konnte ich aus der Nähe die Eingänge zu den Höhlen erkennen
Das ist unnötig, denn es ist klar, dass die Schamanin näher herangegangen ist.

Ich konnte nicht sagen, ob es Freude oder doch Klagen war, das sie erfüllte.
Vielleicht wäre eine Alternative: Ich konnte nicht sagen, ob es Freude oder Klage war, die sie erfüllte. Das fände ich etwas runder vom Klang her.

Der Häuptling tauchte seine Finger in die mit Farbe gefüllte Tonschale und strich mir die Symbole von Solvar über Wangen und Stirn.
Auch hier könnte diese Gottheit etwas mehr Gesicht erlangen, wenn Du kurz beschreiben würdest, wie die Symbole Solvars aussehen.

»Wir haben den Marsch überstanden. Jetzt liegt es allein an euch«, sagte er, und in seiner Stimme schwangen sowohl Zweifel als auch Erwartung mit.
Erster Satz im Dialog könnte gestrichen werden, die Angesprochene und auch der Leser wissen längst, dass sie den Marsch durch die Wüstenlandschaft soweit überstanden haben, sonst wären wir ja gar nicht an diesem Punkt der Story angelangt. Ausserdem wirkt der Satz 'Jetzt liegt es allein an euch' eindringlicher ohne Vorgeplänkel und die Schwere dieser Worte werden deutlicher.

Der Häuptling schwieg für einen Moment, wischte sich die Farbe von den Fingern
An dieser Stelle würde ich auch ein klein wenig etwas beifüttern, wo wischt sich der Häuptling die Farbe ab? An seiner Kleidung? Was trägt er? Wenn Du bspw. schreibst: Der Häuptling schwieg einen Moment und wischte sich die Farbe an seinem Lendenschurz ab, dann bekomme ich ein deutlicheres Bild.

»Er wird sein zweites Gesicht bald offenbaren«, sagte ich entschlossen, »meine Mutter lehrte mich, die Zeichen zu deuten. Ich sehe es im Flug der Geier und im Wurf der Schatten.«
Hier habe ich mich gefragt, wie die frischgebackene Schamanin die Zeichen im Flug der Geier und im Wurf der Schatten sehen kann.

»In den Höhlen werden wir die Quelle finden und ihr Wasser wird den Stamm nähren«, sagte ich.
Auch hier vielleicht eher kürzer halten.

Die Geste eines der Stammeskrieger, der mit dem Speer auf den Eingang der Höhle wies, riss mich aus meiner Sprachlosigkeit.
Da stolperte ich etwas bei 'riss mich aus meiner Sprachlosigkeit', denn danach sagt sie ja immer noch nichts, aber die Geste riss sie wohl aus ihrer Starre.

Der Schein der Fackeln erhellte den schmalen Durchgang, der sich tiefer in das innere des Berges bohrte.
Der zweite Satzteil klingt für mich wiederum so, als würde dies direkt in dem Moment geschehen, also als würde sich der Tunnel da in just jenem Augenblick tiefer in das Berginnere bohren. Verstehst Du, wie ich das meine? Vielleicht könnte man schreiben: Der Schein der Fackeln erhellte den schmalen Durchgang, der tiefer in das Berginnere führte.

Die Quelle musste direkt vor uns liegen, denn ich hatte diese Halle zuvor im Traum gesehen.
Diese Träume und Visionen könnten auch etwas deutlicher skizziert werden, finde ich. An dieser Stelle wirkt es auf mich beinahe etwas plump, dies so einzuführen. Eine Möglichkeit würde ich darin sehen, mit den Träumen und Visionen Solvars in die Geschichte einzusteigen, dann gäbe es hier für den Leser vielleicht sowas wie einen Wiedererkennungswert: Ah, jetzt ist sie also am Ort ihrer Traumvisionen angekommen!

Ich sah den Marsch der letzten Tage vor meinen Augen, das Leid, das ich den Stamm aufgebürdet hatte
dem Stamm

Vor mir breitete sich ein Torbogen aus, dessen perfekter Schwung kein Wasser auf natürliche Weise formen konnte.
Mit dem ersten Satzteil habe ich wieder etwas Mühe, weil es sich für mich so liest, als geschähe es direkt. Vielleicht als Alternative: Vor mir schälte sich ein Torbogen aus der Finsternis, das fände ich passender, weil sie ja mit den Fackeln darauf zugehen und der Torbogen dann tatsächlich in diesem Moment aus der Dunkelheit auftaucht. Auch nur ein schneller Vorschlag, um zu verdeutlichen, wie ich das meine.

Wandmalereien säumten die Wände
Zweimal 'Wand' ist etwas unglücklich. Vielleicht Höhlenmalereien oder sowas?

In der Mitte des Torbogens klaffte ein dunkles Loch, aus dem ein Graben entsprang, der sich in unvorhersehbaren Windungen durch den Stein schraubte.
Ein Loch, aus dem ein Graben entsprang, der sich in den Stein schraubte. Also das ist ziemlich verquast, wenn Du mich fragst, das könnte präziser formuliert werden.

Wir hatten die Quelle gefunden.
Das ging aber schnell! :-)

Ich griff mit der Hand nach dem Wasser, doch alles was ich fand, war trockener Sand, der mir durch die Finger glitt, wie das letzte bisschen Hoffnung, das in jenem Moment meinen Verstand verließ.
Vielleicht anstelle 'gleiten' rinnen verwenden, fände ich etwas treffender. Dann finde ich auch den Vergleich etwas weit hergeholt: Die letzte Hoffnung rinnt ihr ja nicht durch die Finger. Aber wahrscheinlich ist das zu pingelig von mir!

»Die Ältesten hatten recht! Ihr habt uns verdammt«, sagte einer. »Wir hätten den Marsch nicht wagen dürfen«, sagte ein weiterer. »Eure Mutter hätte gewusst, was zu tun ist«, sagte ein dritter.
Ich finde jede Aussage hier hätte ein Ausrufezeichen verdient, schon allein weil die Ausrufe des Volks bestimmt wie schwerwiegende Vorwürfe bei der Schamanin ankommen müssen. Es würde die Szene eindringlicher gestalten mit minimalem Aufwand.

Wie konnte ich noch die Kraft aufbringen, meinem Stamm die fürchterliche Botschaft zu überbringen.
Klingt wie eine Frage, deshalb fehlt für mich das Fragezeichen.

Insgesamt hat es mir nicht schlecht gefallen. Die Story ist kurz und simpel. Gerade in Sachen Worldbuilding könnte der Text aber noch etwas mehr machen, auch was die Sensorik anbelangt, vielleicht noch intensivere Gerüche einbauen (bspw. bei den Tierkadavern) oder auch hie und da -- ein paar Beispiele habe ich genannt, wo ich es treffend fände -- etwas mehr Bildhaftigkeit. Ansonsten bin ich gut durch den Text gekommen und danke Dir fürs Einstellen deiner Fantasy-Story!

Beste Grüsse,
d-m

 

Hall Nachtgoblin,

Der Gang wurde breiter und ging in eine große natürliche Halle über, dessen Ausmaß ich nicht erkennen konnte.
Halle, ... deren
eine neue Zukunft
dann können wir nur hoffen, dass das Wasser nicht vollständig im Boden versickert, sonst ist die Zukuft sehr kurz.

Gerne gelesen

jobär

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin Nachtgoblin,

danke für deine Geschichte!
Mir fehlt ein bisschen das Fantasy-Element, muss ich sagen! Okay, es gibt einen unbekannten Gott, aber davon abgesehen könnte die Geschichte auch in der Realität stattfinden, denke ich. Bei Fantasy hätte ich aber fantastische Anteile erwartet, z.B. dass die Schamanin Zauberkräfte hat.
Sorry, um mich zu fesseln, bräuchte es wohl noch etwas mehr Hintergrundgeschichte, und die Handlung hat mich auch nicht direkt umgehauen! Sie reisen durch eine Wüste und suchen in einer Höhle Wasser, das wirkt, wie soll ich sagen, etwas generisch!

»Werte Schamanin«, sagte er, »wir haben die Höhlen erreicht. Der Häuptling bittet um eure Anwesenheit!«

Dass sie sich so formell ansprechen, fand ich in dem ganzen Kontext ein wenig unpassend, kann nicht genau sagen, wieso.

»Eure Mutter hatte ein starkes Band zu Solvar. Die Quelle offenbart sich nur der Schamanin, die sich Solvar als würdig erweist. Einen weiteren Marsch durch das Ödland schaffen wir nicht. Beweist mir, dass es klug war, auf euren Rat zu vertrauen.«

Es wundert mich, dass sie das Thema Wasser noch so lange bereden, denn die Diskussionen hatten sie doch bestimmt schon lange vorher. Bei dieser Vorrede hätte ich in der Höhle jetzt ein ziemliches Spektakel erwartet, aber leider bleibt das aus.

»Solvar hat uns verlassen«, hauchte ich

Ich finde, da verschenkst du Potential in der Höhle. Hier hätte ich jetzt ein Fantasy-Element erwartet, z.B. dass sie versucht, Wasser zu beschwören oder sowas. Das geht alles etwas zu schnell ...

Hoffe, meine kritischen Einwände entmutigen dich nicht!
F.

 

Ich finde das Setting ungewöhnlich. Wie bist du darauf gekommen?

Als ich noch ein Kind war, lehrte mich meine Mutter ein Sprichwort: Der Sommer nimmt und der Sommer gibt. Nun hatte er mir meine Mutter genommen und ich fragte mich, was würde er mir dafür geben?
Der Satz könnte auf jede Jahreszeit umgeschrieben werden. Das ist aus meiner Sicht das Hauptproblem.
Vor dem Eingang bildetet sich eine Traube
Bildete

Jetzt liegt es allein an euch
Wird sie oder die Gruppe angesprochen?
denn sie kannte die Unbarmherzigkeit des Sommers.
Was ist am Sommer so unbarmherziger als am Winter?
Der Sommer hatte mir meine Mutter genommen, doch er hatte mir und meinem Volk eine neue Zukunft gegeben.
Ich finde leider nicht heraus, was am Sommer so einzigartig ist. Vielleicht eignet sich ein anderes Phänomen, z.B. Sonne oder Hitze.

Das mit dem Zwillingsgott und den zwei Gesichtern verstehe ich nicht gut. Es wirkt mit dem Sommer ohne weiteres etwas hochtrabend.

 

Hallo @Nachtgoblin,

schade, dass man von dir keine Reaktionen auf die Kommentare lesen kann!

Bei deinem Text würde es sich lohnen, den Widerspruch herauszuarbeiten zwischen dem puren Glück, das die Schamanin mit dem Regen hatte und dem Glauben des Volkes an ihre Macht.

@Fred

Mir fehlt ein bisschen das Fantasy-Element, muss ich sagen! Okay, es gibt einen unbekannten Gott, aber davon abgesehen könnte die Geschichte auch in der Realität stattfinden, denke ich.
Treffend beschrieben! Deutlichere Fantasy-Elemente würde auch den oben genannten Widerspruch unterstützen.

Beste Grüße,

Woltochinon

 

Hallo @Nachtgoblin, schade, dass man von dir keine Reaktionen auf die Kommentare lesen kann!
Hallo @Woltochinon,

ich werde aufjedenfall noch auf alle Beiträge reagieren und hinke einfach nur zeitlich im Moment etwas hinterher.

Erst mal vielen Dank für deinen Beitrag. Ich denke, da sind sehr viele gute Punkte dabei. Ich habe die Geschichte nun an vielen Stellen angepasst.

"während" ist eigentlich ein zeitlicher Begriff. Klingt so, als ob sich die Kadaver nach und nach versammeln.
Jetzt, wo du es sagst, fällt es mir auch auf. Der Satz klingt so unfreiwillig komisch. Ich habe es abgeändert.
Hier würde ich den Fokus nicht ganz vom Menschen weg, zum Vieh lenken. Vielleicht 'die Menschen wie Vieh ...'
Den Vorschlag habe ich direkt so übernommen. So klingt es besser. "Vieh" hat sonst so etwas abwertendes, was hier weniger gut passt.
Wenn die Leute vor ihr marschieren, sieht sie die Gesichter nicht. (Vorschlag: Wenn sie sich zu mir umdrehten, sah ich ihre gequälten ...).
Das ist tatsächlich ein Logikfehler, den du gut erkannt hast. Ich habe es so abgeändert, dass sich die Aussage nun direkt auf eine Person bezieht, die sich zur Protagonistin umdreht.
Eine gute Passage, die die wütende Hitze eindringlich beschreibt.
Trotzdem: Trockene Münder, der wiederholte Versuch, einem Wassersack noch einen Tropfen zu entlocken ... da ist noch mehr möglich.
Ja, da geht sicherlich noch viel mehr. Ich möchte aber auch nicht, dass sich dieses Element zu sehr abnutzt. Ich habe aber noch ein paar Formulierungen ergänzt.
Das ist zu harmlos erzählt - wie muss es da stinken! Wie wirkt das auf die Moral der Gruppe, die verdursteten Tiere zu sehen?
Auch hier habe ich es noch etwas ausgebaut in Hinblick auf die Moral der Gruppe.
"nähren" ist wissenschaftlich nicht korrekt, aber die Aussage ist auch zu harmlos, gemessen an der Wichtigkeit des Wasserfunds.
Ja, da hast du recht. Ich habe den ganzen Dialog zwischen dem Häuptling und der Protagonistin etwas umstrukturiert, so dass "nähren" rausfiel. Nun sollte die Wichtigkeit des Wasserfunds mehr herausstechen.
Das ist so eine entscheidende Situation - ich denke, man muss verdeutlichen, warum nur die Schamanin Wasser finden kann (im Sand wühlen könnte jeder. Vielleicht darf nur sie in den heiligen Bereich ...).
Ich dachte mir das eigentlich so: Die Gottheit beschenkt die Menschen mit Wasser, doch nur eine Schamanin kann mit der Gottheit kommunizieren und um das Wasser bitten. Da die alte Schamanin gestorben ist, muss die neue Schamanin den Bund mit der Gottheit erst neu knüpfen. Dieser Glaube ist tief in den Traditionen des Stammes verankert. Für den Stamm gibt es daher keine andere Möglichkeit, als dass nur die Schamanin die Quelle finden kann.

Ich gebe dir aber vollkommen recht, es ist so ein entscheidenes Element, wird aber nur einmal kurz im Dialog erwähnt. Das ist zu wenig als Erklärung. Ich habe daher die Bedeutung des Wasserfunds und warum nur die Schamanin das Wasser finden kann an verschiedenen Stellen mehr herausgearbeitet. Ich hoffe, dass es jetzt deutlicher rüberkommt.

Dreimal 'sagen'.
Ich habe auch deinen Vorschlag mit dem heiligen Bereich der Quelle, den nur die Schamanin betreten darf, übernommen, weshalb die Krieger nun zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in ihrer Nähe sind. Damit entfällt diese Szene ganz.
Nach dem ersten Absatz könnte schon erwähnt werden, dass es hier um eine Schamanin geht, die eine schwere Bürde von ihrer Mutter übernommen hat. Damit ist das Geschlecht festgelegt und man kann sich fragen, worin ihre Last besteht, was wohl passieren wird.
Ich habe es im ersten Absatz ergänzt. Ich denke, somit ist vielleicht die Spannung mehr gegeben und man kann sich mehr auf die Protagonistin einlassen.
Das hat mir gefallen, die gedankliche Rückführung auf den Anfang, die isolierte Situation des Wasserfindens wird in einen größeren, allgemeinen Zusammenhang gebracht!
Danke dir!

Viele Grüße
Nachtgoblin

 

Hallo @deserted-monkey,

danke für deinen Beitrag. Nachdem ich von dir bereits eine Geschichte gelesen hatte, hat es mich sehr gefreut, dass du jetzt auch auf meine Geschichten reagiert hast. Da sind wirklich sehr gute Punkte dabei!

Ich finde, hier könnte der Zug gestrichen werden, weil ich denke, wenn ich von einer Karawane lese, dass die automatisch in Bewegung ist, die zieht irgendwohin, durch dieses wüste Land. Es muss nicht extra erwähnt werden.
Das sehe ich auch so.
Zu viele Adjektive blähen den Text bzw. den Stil unnötig auf. Hier könntest Du bspw. eines streichen, ohne etwas zu verlieren. Es kann jetzt sein, dass das extra so gewählt ist, weil eben Fantasy-Stil. Ich lese nicht oft Fantasy, deshalb verzeih, wenn ich da an deiner Intention vorbeikommentieren sollte.
Ich denke, da hast du schon recht. An dieser Stelle kann man es streichen. Es funktioniert auch ohne "gesundes".
Ja, das klingt seltsam, nach meiner Lesart so, als sammelten sich die Tierkadaver gerade in diesem Moment, aber die liegen ja bestimmt schon länger da. Ausserdem ist 'sammelten' für mich auch der falsche Ausdruck, also ich würde eher in so eine Richtung gehen: Das Becken wär gesäumt von Tierkadavern oder schlicht Am Beckenrand lagen Tierkadaver. Irgendwie sowas, das ist jetzt nur kurz skizziert, man könnte das noch etwas bildhafter erzählen.
Ja, das mit dem sammeln passt irgendwie nicht ins Bild. Ich schaue mal, was ich da machen kann.
Auch hier, einfach eine Stilfrage, aber Geier rissen mit ihren blutigen Schnäbeln Fleischreste aus den Kadavern wäre eindringlicher und direkter, finde ich.
Ich tue mich schwer, die alte Formulierung gegen eine neue zu ersetzen, da sie mir eigentlich gut gefällt. Ich glaube, da muss ich noch mal drüber schlafen.
Diese Zwillingsgottheit könnte noch etwas schärfer umrissen werden im Text, also nicht ausufern lassen, der Text ist ja angenehm kurz, aber hie und da einen Satz mehr zu gewissen Hintergründen fände ich ganz gut, um ein lebendigeres Bild deiner Welt zu vermitteln. Hier bin ich mir zudem unsicher, ob es die zwei Gesichter braucht, da es sich bei der Gottheit um Zwillinge handelt, ist dies für mich bereits impliziert. Vielleicht könnte sich der Text später im Verlauf der Story auf die zwei Gesichter beziehen.
Weiter unten schreibst du, ob ich die Symbole, die der Häuptling der Schamanin auf Wangen und Stirn streicht, nicht näher erläutern kann. Ich werde dort auf die zwei Gesichter eingehen und es stattdessen hier streichen.

Ich habe hier und da versucht, die Gottheit noch etwas weiter auszubauen. Ich hoffe, es ist mir gelungen, jetzt ein eindringlicheres Bild zu vermitteln.

Hier würde ich die Anrede kürzer halten, auch weil das Volk der neuen Schamanin bzw. dieser Ersatz-Schamanin (da die Mutter frühzeitig verstorben ist) ja nicht wirklich vertraut, also nicht so recht an sie glaubt, dass sie fähig dazu ist, Wasser für das Überleben des Volks zu finden.
Das sehe ich anders. Das Amt der Schamanin soll in den Traditionen des Stammes tief verwurzelt sein. Sie haben schon Zweifel an der neuer Schamanin, das ist richtig, trotzdem behandeln sie die Schamanin mit Respekt, so wie es die Traditionen verlangen.
Hier würde ich eventuell auch ein wenig aussieben. 'Nach vorne zum Ton des Horns streben' liest sich für mich ein wenig umständlich. Es ist auch ohne das klar, wohin sie streben.
Das sehe ich auch so.
Hier habe ich etwas Mühe, mir das vorzustellen. Also dass sich dieser imposante Schemen am Horizont mit jedem Schritt mehr abzeichnet. Soviel weiter bringt einen ja ein einzelner Schritt nicht. Es kann natürlich sein, dass sich die Staubwolke am Horizont etwas lichtet und der Schemen deshalb besser erkennbar wird, aber allein mit ein paar Schritten in die Richtung wird es ja nicht getan sein, oder? Vielleicht lese ich auch zu pingelig oder verstehe/übersehe etwas.
Ich verstehe, was du meinst. Ich habe hier einen großen Berg vor Augen, dessen Umrisse wie durch Nebel durchscheinen. Aber du hast vollkommen recht, mit ein paar Schritten wird der Staub nicht einfach verschwinden. Ich werden es so abändern, dass sich der Staub durch den Wind lichtet und die Schamanin als ein Zeichen der Gottheit interpretiert.
Das ist unnötig, denn es ist klar, dass die Schamanin näher herangegangen ist.
Das sehe ich auch so.
Vielleicht wäre eine Alternative: Ich konnte nicht sagen, ob es Freude oder Klage war, die sie erfüllte. Das fände ich etwas runder vom Klang her.
Ja, das klingt besser.
Auch hier könnte diese Gottheit etwas mehr Gesicht erlangen, wenn Du kurz beschreiben würdest, wie die Symbole Solvars aussehen.
Wie oben bereits erwähnt, erkläre ich hier nun die Sache mit den zwei Gesichtern.
Erster Satz im Dialog könnte gestrichen werden, die Angesprochene und auch der Leser wissen längst, dass sie den Marsch durch die Wüstenlandschaft soweit überstanden haben, sonst wären wir ja gar nicht an diesem Punkt der Story angelangt. Ausserdem wirkt der Satz 'Jetzt liegt es allein an euch' eindringlicher ohne Vorgeplänkel und die Schwere dieser Worte werden deutlicher.
Das ist ein guter Punkt.
An dieser Stelle würde ich auch ein klein wenig etwas beifüttern, wo wischt sich der Häuptling die Farbe ab? An seiner Kleidung? Was trägt er? Wenn Du bspw. schreibst: Der Häuptling schwieg einen Moment und wischte sich die Farbe an seinem Lendenschurz ab, dann bekomme ich ein deutlicheres Bild.
Ja, das könnte noch etwas bildlicher dargestellt werden.
Hier habe ich mich gefragt, wie die frischgebackene Schamanin die Zeichen im Flug der Geier und im Wurf der Schatten sehen kann.
Du meinst sicherlich, wie diese Zeichen aussehen? Ich könnte versuchen, dass noch weiter auszubauen. Allerdings finde ich es auch nicht schlecht, wenn man es einfach so stehen lässt und der Fantasie des Lesers überlässt. Es soll einfach nur heißen, dass sie auf irgendeine übernatürliche Weise, die sonst keiner versteht, mit der Gottheit kommunizieren kann. Wenn ich jetzt im Detail beschreibe, was das für Zeichen sind, nimmt es vielleicht das Magische raus? Ich bin mir unsicher.
Auch hier vielleicht eher kürzer halten.
Ich habe aufgrund der Anmerkungen von Woltochinon diesen Satz stark abgeändert.
Da stolperte ich etwas bei 'riss mich aus meiner Sprachlosigkeit', denn danach sagt sie ja immer noch nichts, aber die Geste riss sie wohl aus ihrer Starre.
Stimmt, da hast du recht. "Starre" finde ich gut.
Der zweite Satzteil klingt für mich wiederum so, als würde dies direkt in dem Moment geschehen, also als würde sich der Tunnel da in just jenem Augenblick tiefer in das Berginnere bohren. Verstehst Du, wie ich das meine? Vielleicht könnte man schreiben: Der Schein der Fackeln erhellte den schmalen Durchgang, der tiefer in das Berginnere führte.
Ja, ich verstehe, was du meinst. Deinen Vorschlag finde ich besser.
Diese Träume und Visionen könnten auch etwas deutlicher skizziert werden, finde ich. An dieser Stelle wirkt es auf mich beinahe etwas plump, dies so einzuführen. Eine Möglichkeit würde ich darin sehen, mit den Träumen und Visionen Solvars in die Geschichte einzusteigen, dann gäbe es hier für den Leser vielleicht sowas wie einen Wiedererkennungswert: Ah, jetzt ist sie also am Ort ihrer Traumvisionen angekommen!
Ja, jetzt wo du es sagst, fällt es mir auch auf. Diese Stelle wirkt sehr künstlich und plump. Ich habe sie umgeschrieben und erwähne den Traum zum einen am Anfang, wo ich die Gottheit nun etwas weiter ausgebaut habe und später im Dialog mit dem Häuptling. Ich will es aber auch nicht zu sehr ausdehnen.
dem Stamm
Das ist richtig.
Mit dem ersten Satzteil habe ich wieder etwas Mühe, weil es sich für mich so liest, als geschähe es direkt. Vielleicht als Alternative: Vor mir schälte sich ein Torbogen aus der Finsternis, das fände ich passender, weil sie ja mit den Fackeln darauf zugehen und der Torbogen dann tatsächlich in diesem Moment aus der Dunkelheit auftaucht. Auch nur ein schneller Vorschlag, um zu verdeutlichen, wie ich das meine.
Ja, irgendwie scheint das in meinen Texten ein wiederkehrendes Problem zu sein. Vielleicht muss ich da mehr drauf achten. Ich schaue mal, wie ich das umformulieren kann. "Schälen" gefällt mir aber irgendwie nicht. Ich muss da irgendwie an Obst aber nicht an Stein denken.
Zweimal 'Wand' ist etwas unglücklich. Vielleicht Höhlenmalereien oder sowas?
Höhlenmalereien klingt gut.
Ein Loch, aus dem ein Graben entsprang, der sich in den Stein schraubte. Also das ist ziemlich verquast, wenn Du mich fragst, das könnte präziser formuliert werden.
Ich wollte es so formulieren, dass man nicht direkt erkennt, es handelt sich um die Quelle. Aber das ging dann wohl nach hinten los. Ich schaue mal, wie ich es vielleicht besser formulieren kann.
Das ging aber schnell! :-)
Ja, es kommt vielleicht zu schlagartig. Ich versuche mal, die Reise durch die Höhle noch etwas auszuschmücken.
Vielleicht anstelle 'gleiten' rinnen verwenden, fände ich etwas treffender. Dann finde ich auch den Vergleich etwas weit hergeholt: Die letzte Hoffnung rinnt ihr ja nicht durch die Finger. Aber wahrscheinlich ist das zu pingelig von mir!
Ja, rinnen finde ich auch treffender. Mit dem Vergleich bin ich mir nicht sicher. Ja, die Hoffnung rinnt ihr nicht durch die Finger, aber ich schreibe ja, dass die Hoffnung den Verstand verlässt. Also Sand rinnt durch die Finger wie die Hoffnung durch den Verstand. Aber ja, vielleicht hinkt das irgendwie. Ich nehme einfach das "wie" raus.
Ich finde jede Aussage hier hätte ein Ausrufezeichen verdient, schon allein weil die Ausrufe des Volks bestimmt wie schwerwiegende Vorwürfe bei der Schamanin ankommen müssen. Es würde die Szene eindringlicher gestalten mit minimalem Aufwand.
Ja, das sehe ich auch so, aber durch die Anmerkungen von Woltochinon ist diese Szene komplett entfallen.
Klingt wie eine Frage, deshalb fehlt für mich das Fragezeichen.
Ich ergänze es.

Viele Grüße
Nachtgoblin

 

Hallo @jobär,

danke auch Dir fürs Lesen!

Halle, ... deren
Ja, das ist richtig.
dann können wir nur hoffen, dass das Wasser nicht vollständig im Boden versickert, sonst ist die Zukuft sehr kurz.
Die neue Zukunft bezieht sich mehr auf das Band zwischen dem Stamm und der Gottheit, das durch die neue Schamanin neu geknüpft wurde. Es bezieht sich weniger auf den Regen an sich. Es ist mehr so ein Ding im Volksglauben des Stammes. Die Idee hinter der Geschichte ist eigentlich, dass der Stamm immer wieder mit Trockenheit im Sommer zu kämpfen hat, mal mehr und mal weniger schlimm, und in deren Religion die Gottheit immer wieder neu das Wasser bzw. den Regen bringt.
Gerne gelesen
Vielen Dank!

Viele Grüße
Nachtgoblin

 

Hallo @Fred,

danke fürs Lesen!

Mir fehlt ein bisschen das Fantasy-Element, muss ich sagen! Okay, es gibt einen unbekannten Gott, aber davon abgesehen könnte die Geschichte auch in der Realität stattfinden, denke ich. Bei Fantasy hätte ich aber fantastische Anteile erwartet, z.B. dass die Schamanin Zauberkräfte hat.
Ich sehe die Geschichte eher in der Low Fantasy angesiedelt. Ich wollte daher bewusst z.B. keine Zauberkräfte einbauen. Es ist für mich ein wichtiges Element der Geschichte, dass der Leser sich auch fragen kann, ob hier wirklich das übernatürliche Wirken einer Gottheit am Werk ist oder ob es einfach alles Zufall ist und die Schamanin anhand des Volksglauben es als etwas übernatürliches interpretiert. Ich wollte mich hier zwischen Realität und Fantastik bewegen.
Sorry, um mich zu fesseln, bräuchte es wohl noch etwas mehr Hintergrundgeschichte, und die Handlung hat mich auch nicht direkt umgehauen! Sie reisen durch eine Wüste und suchen in einer Höhle Wasser, das wirkt, wie soll ich sagen, etwas generisch!
Ja, das gebe ich dir. Es ist keine besonders innovative Handlung. Im Grunde nur eine Reise durch die Wüste auf der Suche nach Wasser. Ich will jetzt aber nicht versuchen, dass zu ändern, weil ich keinen Weg sehe, das zu tun, ohne die Geschichte um 180 Grad zu drehen.
Dass sie sich so formell ansprechen, fand ich in dem ganzen Kontext ein wenig unpassend, kann nicht genau sagen, wieso.
Ich dachte mir dabei, weil sie so ein hohes Amt im Stamm inne hat. Aber ja, vielleicht verwirrt das. Ich lasse es erst mal so.
Es wundert mich, dass sie das Thema Wasser noch so lange bereden, denn die Diskussionen hatten sie doch bestimmt schon lange vorher. Bei dieser Vorrede hätte ich in der Höhle jetzt ein ziemliches Spektakel erwartet, aber leider bleibt das aus.
Ja, das ist ein berechtigter Einwand. Der Dialog diente mir hauptsächlich dazu, Informationen zu vermitteln. Aber ja, warum haben sie das alles nicht schon vorher besprochen? Ich sehe jetzt keinen Weg, diese Informationen trotzdem irgendwie zu vermitteln, ohne den Dialog komplett auf den Kopf zu stellen. Deshalb habe ich den Dialog an einigen Stellen etwas abgemildert, so dass er sich mehr aus dem Kontext des Marsches ergibt und mehr wie ein neues Gespräch wirkt, dass der Häuptling und die Schamanin noch nicht geführt haben. Ich hoffe, es ist mir einigermaßen gelungen.

Die Höhlenszene habe ich inzwischen so abgeändert, dass die Schamanin alleine an der Quelle ist, da nur sie wie von Woltochinon vorgeschlagen, den heiligen Bereich betreten darf. Auf ein Spektakel würde ich hier verzichten wollen. Ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll. Der Häuptling ist in der Höhle nicht anwesend. Nur die Krieger könnten eventuell ein Spektakel veranstalten, aber ich weiß nicht so richtig, ob das an der Stelle passt. Ich finde es schöner, die Schamanin einfach da kauern zu lassen und dann einen Sprung direkt zum Rückweg nach draußen zu machen. Denn der Leser soll eher erwarten, dass dieses Spektakel stattfindet, wenn sie wieder beim Stamm ist, aber dann kommt die Wende.

Ich finde, da verschenkst du Potential in der Höhle. Hier hätte ich jetzt ein Fantasy-Element erwartet, z.B. dass sie versucht, Wasser zu beschwören oder sowas. Das geht alles etwas zu schnell
Wie ich oben schon schrieb, wollte ich genau das bewusst nicht tun.
Hoffe, meine kritischen Einwände entmutigen dich nicht!
Alles Gut! Es war sehr hilfreich!

Viele Grüße
Nachtgoblin

 

Hallo @XVIII,

auch dir vielen Dank fürs Lesen!

Ich finde das Setting ungewöhnlich. Wie bist du darauf gekommen?
Die Geschichte entstand im Rahmen eines Schreibkurses, wo es darum ging, dass jeder eine eigene Geschichte über den Sommer schreiben soll. Der Sommer sollte ein zentrales Element sein und wird er aus der Geschichte entfernt, dann darf die Geschichte nicht mehr funktionieren. Ich wollte keine "Badeurlaub"-Geschichte oder sowas in der Richtung schreiben, die man vielleicht im ersten Gedanken mit dem Sommer verbindet und habe mich für das Element der Trockenheit entschieden.
Der Satz könnte auf jede Jahreszeit umgeschrieben werden. Das ist aus meiner Sicht das Hauptproblem.
Das sehe ich anders. Die grundlegende Idee der Geschichte ist, dass die Handlung in einer halbtrockenen Region spielt, wo Flora und Fauna jährlich unter der Trockenheit und Hitze leiden, da es dort im Sommer nur wenig bis gar keinen Niederschlag gibt. Das wollte ich dann mit dem Volksglauben der Gotttheit verbinden, die durch die Trockenperiode den Stamm prüft und anschließend mit Wasser belohnt. Wenn ich das jetzt auf den Herbst, Winter oder Frühling ändere, würde das nicht mehr funktionieren, weil es dort keine Trockenperiode und mehr Niederschlag gibt.
Bildete
Ja, das ist richtig.
Wird sie oder die Gruppe angesprochen?
Sie wird einzeln vom Häuptling angesprochen. Die Aussage bezieht sich darauf, dass es nun an ihr allein liegt, die Gottheit gnädig zu stimmen.
Was ist am Sommer so unbarmherziger als am Winter?
Siehe oben. Weil der Sommer mit einer langen Trockenperiode einhergeht und in dieser Region am härtesten für Flora und Fauna ist.
Ich finde leider nicht heraus, was am Sommer so einzigartig ist. Vielleicht eignet sich ein anderes Phänomen, z.B. Sonne oder Hitze.
Ich hoffe, dass dir meine Erläuterungen weiter oben die Frage beantworten.
Das mit dem Zwillingsgott und den zwei Gesichtern verstehe ich nicht gut. Es wirkt mit dem Sommer ohne weiteres etwas hochtrabend.
Ich habe die Zwillingsgottheit inzwischen an ein paar Stellen weiter ausgearbeitet. Vielleicht ist es jetzt etwas verständlicher und wirkt weniger künstlich/hochtrabend.

Es macht mich ein wenig nachdenklich, ob das Element der Trockenperiode vielleicht doch nicht so rüberkommt, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich füge noch eine kleine Ergänzung ein, die das mehr unterstreicht.

Viele Grüße
Nachtgoblin

 

Hallo @Woltochinon,

Bei deinem Text würde es sich lohnen, den Widerspruch herauszuarbeiten zwischen dem puren Glück, das die Schamanin mit dem Regen hatte und dem Glauben des Volkes an ihre Macht.
Treffend beschrieben! Deutlichere Fantasy-Elemente würde auch den oben genannten Widerspruch unterstützen.
Wie ich schon bei @Fred schrieb, wollte ich bewusst nicht zu offensichtliche Fantasyelemente einbauen und es dem Leser überlassen, ob es einfach nur Glück ist oder das Wirken der Gottheit. Dieser Widerspruch ist eigentlich gewollt. Die Geschichte wurde aus dem Gedanken heraus geschrieben, dass es auch in der Realität passieren könnte. Aber ich kann auch verstehen, dass vielleicht genau das stört und du dir lieber eine klare Linie gewünscht hättest.

Inzwischen habe ich die Geschichte sehr erweitert, die Zwillingsgottheit mehr erklärt, warum nur die Schamanin die Quelle finden kann/soll erklärt und die Trockenperioden mit anschließendem Regen erklärt. Vielleicht ist der Widerspruch jetzt nicht mehr ganz so stark?

Viele Grüße
Nachtgoblin

 

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