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Der Wind ist eine Maschine

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19.12.2017
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Der Wind ist eine Maschine

Als sie zum ersten Mal mit Hahit im Bett lag, wusste Roswitha: Was bisher war, waren Experimente. Und das hier war richtiger Sex. Nach kindischen Schweinereien endlich the real thing. Nicht 14 verschiedene Stellungen, nur noch diese eine, die richtige. Statt Lachen oder Lecken oder Überlegen, welche Lautstärke die richtige ist, nur noch sanfte Konzentration und eins werden mit ihm. Hahits Aufgabe, dass es schön und erfüllend ist. Alles, was Roswitha tun muss, ist es zuzulassen.

Kein Schnullen am Sack, kein Anpissen, kein Ziehen an den Haaren, kein Zwicken in die Brustwarzen, kein Blick in den Spiegel, kein Sperma outside, das man sich vom Gesicht wischen muss, keine Zunge zwischen ihren Beinen, keine Tätowierungen, kein Sexspielzeug, kein Pipifax-SM, das nicht wehtun darf, kein sich-scheinbar-Verweigern, kein dramatisches Innehalten, kein sich selbst von außen zusehen, kein kritischer oder narzisstischer Blick auf den eigenen Körper, kein Kampf.

Kein Spontanfick tagsüber auf der Waschmaschine, sondern immer abends im Bett. Keine Vermischung, keine erotische Aufladung des Alltags, kein ständiger Mind-Fuck, sondern zwei getrennte Welten, die sich ergänzen und in Ruhe lassen.

Die Liebe, das Vertrauen. Der Sex, der jeden Abend auf einen wartet. Der abgeschlossene Bereich, der einen verlässlich tröstet.

Vor vier Wochen hat sich Roswitha als sexuelles Wesen aus dem öffentlichen Raum verabschiedet. Es waren die besten Wochen ihres Lebens.

Sie sieht ja gut aus, trotz Kopftuch, eine schöne, junge Frau, das kann jeder sehen. Aber sie sendet keine sexuellen Signale aus. Ihre Schönheit, so empfindet es Roswitha, ist jetzt etwas Bescheidenes, Zurückhaltendes, Demütiges, Gutes. Und nichts, was man als Waffe einsetzt, um andere zu besiegen. Es ist die Einstellung aller Kampfhandlungen. Die bösen Blicke haben keine Macht mehr, und die guten Blicke werden mehr. Wer sie sieht und nicht das Kopftuch als Symbol, sieht eine Frau, von der keine Bedrohung ausgeht. Sondern Liebe.

Roswitha zieht sich nicht zurück. Hahit ist kein Macho, er unterdrückt sie nicht, aber er will auch nicht mit ihr kämpfen. Tagsüber macht er Seines (Mitarbeiter einer Gebäudeschutzfirma) und sie Ihres (Studium der Biologie). Der muslimische Glauben und die Regeln der Gemeinde sind ein Thema, aber kein großes. Sie halten sich an Regeln, aber längst nicht an alle.

 

Hallo JPHoffmann

Leider sehe ich in diesem Text keine richtige Geschichte, sondern eine Profilstudie von einer zum Islam konvertierten Frau, als Flucht aus der in ihren Augen sexistischen Gesellschaft.
Das ist mir aber zuwenig, zu technisch erzählt, zu leb- und lieblos. Dabei geht es ja gerade um das: Liebe und Hingabe neben den Konventionen, was deinem Text aber meiner Meinung nach fehlt, vom Plot mal abgesehen.

Und jetzt noch etwas zu deinem Auftritt hier:
Du lieferst im Moment permanent Texte ab, ohne dich gross um Kommentare und Textarbeit zu kümmern. Das ist gegenüber deinen Lesern - gelinde gesagt - nicht sehr nett.
Bevor du also weitere Text einstellst, wäre es schön, wenn du dich zumindest mit den Rückmeldungen zu deinen bisherigen Texten ausenandersetzen würdest. Sonst werden sich die Kommentatoren gut überlegen, ob sie dir überhaupt noch antworten sollen. Und andere freuen sich natürlich auch über Rückmeldungen, davon lebt das Forum nun mal.

Grüsse dot

 

Hi!

Ich fasse deinen Text zusammen:

1) Roswithas bisherige westliche-christliche-abendländische-europäische-deutsche-Was-auch-immer-Sexualität bestand nur aus geist-, hirn- und geschmacklosem Porno-Style-Rumgevögel.

2) Ihre (islamisch?) orientierte Sexpraktik besteht aus Liebe, Zärtlichkeit, Respekt und Harmonie.

Hm ... keine Ahnung, ob du hier die Absicht verfolgst, irgendeine politische Stammtisch-Diskussion vom Zaun zu treten. Deshalb werde ich jetzt auch sicher nicht auf den Zug aufspringen, dass sich durchaus auch Menschen unterschiedlichster Glaubensrichtungen mit Liebe und Respekt behandeln können und sich nicht zwangsläufig gegenseitig anpissen.

So jedenfalls kann ich für mich nur folgendes Statement objektiv aus deiner Geschichte ableiten:

Deine Protagonistin ist mit ihrer jetzigen Lebenssituation glücklicher als vorher - Big Deal!

Adios
EISENMANN

 

Ich sehe das anders als du Maria. Für mich steht hinter der Personenschilderung und der Darstellung der Eindrücke der Protagonistin durchaus eine Handlung von A nach B, nämlich die Wandlung ihrer Stellung zu Sexualität und zu Beziehung. Und damit auch eine Geschichte. Der Konflikt ist nur unterstellt und unausgeführt. Aber für mich ist es damit dennoch eine Geschichte.

Aber erst mal herzlich willkommen und hallo JPHoffmann.

Ich habe eher Probleme mit dem Inhalt und der Durchführung der Geschichte. So kurz, wie du schreibst, so wenig, wie du auf die beiden Personen eingehst und ihre Motive, Konflikte, Hintergründe zeigst, so wenig kann man dann eben auch diese Kurzprosa mit ihren Eckdaten als die ganz spezielle Geschichte von Roswitha und Hahit wahrnehmen. Die Protagonisten sind Prototypen, an denen nur der Name und das Kopftuch interessant sind. Das sind dann nur noch Folien für den jeweiligen religiösen Hintergrund. Damit rückt dann automatisch die Botschaft dieses Textes, aber eben die und nur die, in den Vordergrund.
Ich hab mir mal den Spaß gemacht, mir den Text ohne die Namen (Roswitha und Hahit und ohne das Konvertieren und das Kopftuch) vorzustellen, da würde jeder Leser mit den Achseln zucken und sagen, naja, da hat die Roswitha jetzt halt mal sich echt verliebt, oder sie hat halt jetzt einen anderen Geschmack oder sie ist zwanzig Jahre älter. Keine Ahnung, aber jedenfalls würde man denken, so what? Wen soll das interessieren?
Die unterstellte Spannung deines Textes entsteht nur durch diese Zutaten: Namen, Kopftuch, Konvertieren. Und die Botschaft deines Textes, ohne dass man ein Deut näher an die beiden Personen herangerückt wäre, ist dann, eine Frau tritt zum Islam über und nun endlich kann sie wahre Liebe empfinden. Dann gilt nämlich dies:

Hahits Aufgabe, dass es schön und erfüllend ist. Alles, was Roswitha tun muss, ist es zuzulassen.
Eine echte Superbotschaft.


Mir ist schon klar, dass du es nicht so gemeint hast, wie es bei mir ankommt, also diese Verallgemeinerung gar nicht intendiert hast. Wahrscheinlich hast du eher im Kopf, für Toleranz sorgen zu wollen mit deinem Text. Aber muss man das denn unbedingt so machen, dass man alles Spezielle der beiden Figuren löscht? Sie zu Typen stilisiert, an denen nichts als diese karge Handlung mit ihrer Botschaft bleibt? Dann entsteht halt leider die Wirkung (zumindest bei mir und dem Eisenmann geht es ja ähnlich) dass Prototyp Roswitha endlich und zu ihrem eigenen Besten durch das Konvertieren zum hingebungsvollen, in der Sexualität unterwürfigen Weibchen wird. Das sehe ich als Gefahr der starken Verkürzung und Zuspitzung und Reduktion.
Schwierige Sache sowas.

Viele Grüße von Novak

 

Ja, ganz herzlichen Dank für die Kommentare! maria:
Klar, kann man so sehen: keine Geschichte! Was fehlt, ist eine echte Handlung, aber für mich fallen Prosaskizzen doch unter "Geschichten". Aber, wie gesagt, verstehe Deinen Punkt. Novak.
"Wen soll das interessieren?", schreibst du. Dagegen kann man natürlich absolut nichts sagen.
Für mich geht es nicht darum, dass eine Frau endlich "den Richtigen" findet, mit dem sie den Sex hat, der ihr gefällt. Sondern? Sondern es geht um eine zunehmende Brutalisierung des Sex und das Bedürfnis, sich dem zu entziehen. Der Text lässt sich natürlich aus zwei Perspektiven kritisieren. Erstens, dass er einfach schlecht geschrieben und zu eindimensional ist (zu flache Charaktere et cetera). Zweitens, dass der Gedanke hinter der Geschichte (Sex als Kampf in einer säkularisierten Ego-Gesellschaft) falsch oder banal ist. Ja, kann sein, ich kann mich da gar nicht guten Gewissens zu einer Verteidigungsrede für meinen Text aufschwingen. Die Frage ist, ob die Sätze zünden - und das tun sie für euch offensichtlich nicht. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal besser.
Besten Dank
Jürgen Hoffmann

 

Hallo Jürgen,

ganz grundsätzlich teile ich einige Deiner Überlegungen, was die voranschreitende Sexualisierung der Gesellschaft betrifft. Ich stimme auch zu, dass sich Sexualität als Kampfplatz darstellt. Doch die moderne kapitalistische Gesellschaft treibt das nur auf die Spitze mit YouPorn, USB-Vaginas und Sexpuppen.

Bis zum Mittelalter gab es in Europa wohl das Ius primae noctis (Recht der ersten Nacht) – obwohl das umstritten ist – und natürlich zeigen die jüngsten Ereignisse rund um den Weinstein-Skandal, dass das ein Riesenthema ist.

Dem nun aber die islamische Kultur entgegenzuhalten ist nur plausibel, wenn man die Sache sehr oberflächlich betrachtet. Das ist ja nun keine wirkliche Alternative.

Doch um all das geht es im Grunde nicht. Eine Kurzgeschichte ist keine politische Kampfschrift. Das funktioniert einfach nicht als Literatur.

Gruß Achillus

 

Ja, sehr gut, im Grundsatz gebe ich Dir völlig Recht, Achillus.
Ich glaube nur nicht (bzw. hoffe), dass mein kurzer Text eine politische Kampfschrift ist. Ganz nebenbei und für den Text nicht relevant: Ich bin gläubiger Katholik und will ganz bestimmt nicht den Islam promoten. Es ist eben wirklich "nur" Literatur (womöglich schlechte): eine "Beschreibung", was es im Kopf eines Menschen auslösen kann, wenn Sex Teil der kapitalistischen Kampfzone wird. Also, in diesem Fall, die mögliche Abwehrreaktion: Sex als abgeschlossener Bereich, der einen verlässlich tröstet (und eben nicht Teil eines ausgestellten Ego-Kults ist).
Aber noch einmal: Ich will gar nicht behaupten, dass mir das gelungen ist. Ein Text wie dieser ist darauf angewiesen, sofort in den Kopf zu gehen. Wenn er aber gelesen wird als normale Beziehungsgeschichte (Roswitha hat endlich den Richtigen gefunden) beziehungsweise als Kampfschrift für den Islam, dann: ist es eben ein schlechter Text.
Besten Dank!
Jürgen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo JPHoffmann (Ich schätze das ist dein Name? Könnte auch glatt ein Beratungsunternehmen sein :D),

Die Idee hinter deinem Text ist interessant, nur spüre ich dahinter die Geschichte nicht. Es liest sich teilweise eher wie ein Bericht, nüchtern und distanziert. Wenn das die Absicht war, hat es bei mir als Leser leider nicht viel Wirkung.

Liebe Grüße
Grayson

 

Hallo Jürgen!

Eine Frage hab ich da noch: Was soll der Titel "Der Wind ist eine Maschine" - insbesondere in diesem Kontext - bedeuten?

Grüße vom EISENMANN

 

Hallo JPHoffmann,
moraliiiiiiiiiiiiiiiin? Bitte nicht noch mehr, die Medien sind doch schon voll davon..
Der Erzähler sollte meines Erachtens so wenig wie möglich werten. Wen interessiert es, was deiner oder Roswithas Meinung nach der "bessere" Sex ist? Literatur ist keine Meinungsmache.
Das kannst Du besser, sprachlich hat das Ganze ja auch durchaus was.
Sonnige Grüsse
N

 

Ich bin ja erst seit ein paar Tagen hier - das ist schon toll, dass man hier wirklich Reaktionen bekommt, hätte ich kaum zu hoffen gewagt. Also Danke dafür. Grayson
Du schreibst, mein Text erzielt beim Leser nicht viel Wirkung. Ganz ehrlich, genau darauf kommt es meiner Meinung nach an: dass ein Text nicht nur irgendeine Geschichte erzählt und sich nach irgendwelchen Regeln richtet, sondern eine Wirkung erzielt. Keine Wirkung = kein guter Text. Ist hart, aber natürlich vorbehaltlos zu akzeptieren. Failed Text. Eisenmann
Ich habe keine Erklärung für "Der Wind ist eine Maschine". Ich finde das einen guten Titel. Nicolaijewitsch
Auch mal schön, wenn man komplett unterschiedlicher Meinung ist, nicht wahr? Du findest, ein Erzähler sollte so wenig wie möglich werten - finde ich überhaupt nicht, sehe ich völlig anders als Du. Ich habe auch nichts gegen Moral in einem Text, auch wenn ich nicht glaube, dass mein Text moralinsauer ist, aber okay. Ein weiterer Einwand von Dir, den ich dagegen absolut akzeptiere: dass es Dich einen Scheiß interessiert, was nach meiner oder Roswithas Meinung der bessere Sex ist. Kann ich nachvollziehen.
Besten Dank und viele Grüße!
Jürgen Hoffmann

 

Hallo Bas,
habe gerade Deinen Bärentöter gelesen.Mein lieber Scholli, das ist schon ein Pfund. Habe den vielen Kommentaren nichts Schlaues hinzuzufügen. Chapeau, wirklich.
Und Danke für den Lesehinweis. Sehr gut, eine echte Inspiration.
Beste Grüße
Jürgen Hoffmann

 

Erstens muss ich hier mal fragen: Wieso werden hier überhaupt Sexgeschichten veröffentlicht. Ich kenne eon anderes Forum, wo man diese nicht so einfach aufrufen kann.

Zweitens als Muslima kann ich nur sagen, dass die Leute einfach keine Ahnung vom Islam haben. Ich werde nicht näher darauf eingehen!

 

Als sie zum ersten Mal mit Hahit im Bett lag, wusste Roswitha: Was bisher war, waren Experimente.
Eine Windmaschine ist eine Windmaschine, wie die Rose eine Rose. Und die Windmaschine bläst oder steht still. Aber der Wind bläst selbst, wenn auch nicht unbedingt - wie man so sagt: wo er will.

Geschichte ist ein substantiviertes Partizip des Verbs "geschehen" und wenn etwas geschieht, ist es eine Geschichte im doppelten Sinn als Historie und deren Nacherzählung. Und da hierselbst keineswegs nix geschieht, ist es eine Geschichte. Beschreibungsliteratur. Ungern bin ich Voyeur.

Statt Lachen oder Lecken oder Überlegen, welche Lautstärke die richtige ist, nur noch sanfte Konzentration und eins werden mit ihm.
Der Relativsatz ruft m. E. nach dem Konjunktiv,

mehr kann ich dazu nicht sagen, JPHoffmann - und damit herzlich willkommen hierorts und einen guten Rutsch!

 

Hallo JPHoffmann,

ich kann verstehen, dass deine Roswitha von hirnlosem, etwas verlorenem, Hauptsache experimentellem Sex nun Gefallen findet an etwas Intimeren, etwas, das viel mehr mit Vertrauen und Hingabe zu tun hat. Das leuchtet mir ein.

Was dieser Wechsel ihres Liebeslebens nun aber mit dem Kopftuch zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Nicht, weil ich hier unbedingt eine Diskussion vom Zaun brechen will, sondern weil das für mich schlichtweg nicht zusammenhängt. Vielmehr, dass sie sich nun einem Mann hingibt, ohne ihm etwas vorzumachen, sich einfach fallen lässt. So verstehe ich das.

Und den Gegenwind, den kann ich auch nicht finden? Oder ist das Kopftuch der Gegenwind, ihr Rebellieren gegen die Freizügigkeit?

Du siehst, bei mir sind noch ein paar Fragen offen ...

Viele Grüße
RinaWu

 

Hallo RinaWu,
wenn jeder den Text so liest, wie ich ihn nicht gemeint habe, liegt das offensichtlich nicht an den Lesern, sondern am Autor, völlig klar. Was nicht rüberkommt leider: Es geht nicht eigentlich darum, dass liebevoller Sex besser ist als kalter Sex (und Roswitha endlich den Richtigen gefunden hat). Sondern um? Um es sehr überspitzt zu sagen: Roswitha hatte bisher "kapitalistischen Sex" (Ich-Inszenierungen auf allen Ebenen, eben auch in der Liebe). Eine mögliche Fluchtbewegung sind Fudamentalismen jedweder Art. Politisch oder eben auch sexuell.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo JPHoffmann

ich sehe deinen Text als eine Art Skizze für eine Story. Haben ja schon einige bemängelt, dass es sich hier nicht um eine Geschichte handeln würde; mhm. Grenzwertig, ist meine Meinung - wäre überhaupt keine Geschichte erkennbar, wäre der Text auch schon gelöscht.

Ich finde die Aussage deiner Geschichte, wenn man so will, eigentlich echt krass. Hahit, der fremde Araber, nagelt sie so gut wie niemand zuvor, ihr platzt jede Nacht der Kopf, und jetzt ist sie konvertiert und glücklich. Ich meine, du reduzierst das ja schon auf eine starke körperliche Komponente im Text, und nicht etwa auf die große Seelenverwandtschaft oder ähnliches, und gleichzeitig erzählst du im Zwei-Akter. Ich weiß nicht genau, was es ist, aber ich schlage mir da wirklich die Hände über dem Kopf zusammen. Nicht wegen political correctness oder irgendwas. Ich finde, seit der Flüchtlingswelle sind Geschichten von Deutschen, die den arabischen heißblütigen Mann, der kommt und sie richtig wie ein Mann liebt, irgendwie explodiert. Aber vielleicht ist das ganz natürlich. Ich stelle mir vor, eine Millionen junge Araberinnen wären nach Deutschland gekommen, es geht mir jetzt nicht um mich persönlich, aber ich glaube, das hätte die Fantasie der (schreibenden) Männer auch beflügelt. Auf irgendeine Art finde ichs auch rassistisch, muss ich mal an dieser Stelle sagen. Ich bin kein Fan der Rassismus-Keule, aber das ist schon ein wenig ein Stereotyp vom echten Mann, der kommt und den verweichlichten Westlern zeigt, wie mans macht, ganz ohne High-Tech oder Spielereien. Ein bisschen Karl May, der edle Wilde, bloß in pornographisch. So lese ichs zumindest. Mhm. Natürlich kannst du schreiben, was du willst, und auch Figuren zeigen, wie du willst, aber das ging mir durch den Kopf, als ich es las.

Um eine Erzählung daraus zu machen, fehlt mir noch einiges. Im Prinzip, die Kunst ist frei, kannst du die Prämisse so lassen, wenn du das so möchtest, mein Feedback ist nicht so gemeint, dass du etwas ändern solltest oder müsstest. Du solltest bloß ausbauen, uns die Figuren zeigen, ihnen ein Gesicht geben, ihre Geschichte erzählen. So ist es wirklich auf das Sexuelle reduziert, und das wirkt für mich plump und eben klischeebeladen.

Der Titel - wie hängt der denn mit der Story zusammen?

Gruß
zigga

 

Hallo noch einmal, JPHoffmann,

wenn jeder den Text so liest, wie ich ihn nicht gemeint habe, liegt das offensichtlich nicht an den Lesern, sondern am Autor
Naja, vielleicht stimmt das zum Teil, vielleicht muss man sich aber auch frei davon machen, dass jeder Leser den eigenen Text so liest, wie man ihn als Autor gemeint hat.

Eine kleine Anmerkung am Rande, wo ich gerade deinen letzten Kommentar lese. Ich würde sowas nicht unbedingt raushauen:

Krasse Fehlinterpretation.

Du steckst doch nicht drin, wie Menschen deine Worte auffassen. Jeder Leser hat eigene Lese- und Lebenserfahrung, verbindet mit bestimmten Worten oder Erzählstrukturen oder Inhalten etwas ganz Eigenes. Und genauso, wie es dein Recht ist, eine bestimmte Absicht zu haben, ist es das Recht des Lesers, zu interpretieren, was er eben beim Lesen empfindet. Ich finde es ehrlich gesagt ein wenig respektlos, Kommentare so abzutun. Jeder von uns hier nimmt sich Zeit für die Texte anderer, versucht hilfreiche Tipps zu geben oder einfach einen Leseeindruck zu hinterlassen. Zieh doch daraus etwas Positives und tu es nicht einfach ab.

RinaWu

 

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