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Dialog 2

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Dialog 2

Dialog 2

Möchtest du mit mir fliegen? Es ist gar nicht gefährlich! Wir können gleiten, den Schwalben gleich, durch die sanften Täler der Elsa, uns berauschen am Duft der funkelnden Wasser, oder aufsteigen über die grünen Hügel und dort verharren - zwei Herzschläge der Ewigkeit, eingefroren in einem durstigen, blutigen Himmel...
Jedes dynamische System strebt den Zustand höchster Unordnung an. Hat es ihn erreicht, kann keine Macht der Welt es wieder ordnen. So bewegt sich die Zeit stetig vorwärts. Und so bewege auch ich mich inmitten dieses gewaltigen Stroms stetig vorwärts, hilflos entropierend, immer weiter fort von den Dingen, die ich halten möchte...
Fürchte dich nicht vor der Nacht. Ich werde bei dir sein. Wir können bei den Hügeln im Schoß der Erde schlafen, das Gras und den Wind atmen, das Schwarz des Himmels trinken, bis das Feuer seiner Sterne uns verbrennt...
Ich bin gebändigte, strukturierte Energie...
...und dennoch kannst du dein Universum nicht ordnen...
...der äußerste Zweig eines Baumes, bebend im Wind...
...und zitternd vor Angst...
...eingeschlossen in einen chaotischen Raum, erschaffen durch meine Kraft, und dennoch stürmt er fremder als alles in mir selbst auf mich ein...
...denn ich bin das einzige Jetzt, das du je haben wirst...
...jeder winzige Strudel im Fluß läßt einen neuen Gedanken in mir explodieren...
...und jeder weitere entfernt dich weiter von mir...
...wie kann ich sagen, welche Dinge ich mit jedem Atemzug heraufbeschwöre...
...weil deine Gedanken durch dich hindurchfließen wie Wasser durch einen Sonnenstrahl ..
...wie kann ich frei sein von Schuld...
...wo dein Begehren das einzig Unschuldige in dir ist...
...wenn ich Ursache und Wirkung bin...
...und nur ich kann diese Wunden heilen...
...wie wasche ich...
...das Licht...
...von meinen Händen wohin gehe ich...
...auf meinem leuchtenden Pfad...
...in die Finsternis...

Fahle Geister tauchen aus den schwarzen Wassern und überspannen die Wogen mit ihrer Kälte. Dort, im Dunkel unser selbst, suchen wir nach uns, und finden nur ein kaltes, totes Herz - und wir haben es getötet...

 

Auf Wunsch des Autors verschoben von "Experimente" nach "Seltsam".

 

Hallo Horni,

ein bisschen geht es mir mit deiner Geschichte wie mit dem, was du in ihr beschreibst. Ich kann sie nicht halten. Sie setzt Gedanken frei, die abgleiten und nicht zu fassen sind.
Insofern fürchte ich, sie nicht verstanden zu haben, obwohl ich es faszinierend und schön finde, sie zu lesen. Sie ist in der Tat seltsam.
Sie ist schön und träumerisch mit sicheren Worten geschrieben. Vielleicht werde ich ja noch ein bisschen schlauer aus ihr, wenn ich sie noch ein paar Mal lese.

Lieben Gruß, sim

 

Hi, sim!

Insofern fürchte ich, sie nicht verstanden zu haben
Mach dir nix draus - so geht's mir nämlich auch. ;) Wann immer ich den Text gelesen und hier und da ein bißchen dran rumgetüddelt hab, hab ich mich stets gefragt, was in mir das eigentlich geschrieben hat und warum und was es sagen wollte und wem und überhaupt. Es kam einfach so raus, wurde dann noch ein bißchen verhätschelt, aber es ist im Grunde ein Findelkind voller Mysterien... ;)

Freut mich aber, daß es offenbar schön zu lesen ist und Dinge anstößt und berührt. :)

Liebe Grüße,
Horni

 

Ein Text für die linke Gehirnhälfte; einige Sequenzen fand ich sehr stark, teils durch variable Intonation - ich habe mal beim FTM gespielt, da hatten wir sowas oft.


"...wie kann ich sagen, welche Dinge ich mit jedem Atemzug heraufbeschwöre..."

 

Hm, mein Text wurde entfernt, weil er keine Geschichte sei. Und wo ist das eine Geschichte???

 

@FlicFlac:

Huh, da hast du aber ein uraltes "Schätzchen" ausgegraben... und noch mehr erstaunt mich, dass du offenbar irgendwas damit anfangen konntest. :)

Allerdings: Was ist ein FTM? Und was ist mit den Dingen nicht in Ordnung? Da rätsel ich jetzt schon ne ganze Weile dran rum, was du mir da sagen willst. :D

 

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