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Die Klippenspringer

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15.10.2014
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Die Klippenspringer

Rauschend näherte sich der Kamm aus smaragdgrün schimmernden Wellen, durchzogen von einem feinen Netz aus weißer Gischt, strömte heran aus den Weiten des Meeres, um dann tosend an den Klippen aus dunklen karstigen Lavafelsen in einen Regen aus glitzernden Tröpfchen zu zerplatzen.
Wir waren oben auf dem gewaltigen Felsmassiv und genossen das jahrmillionenalte Schauspiel. Ich saß neben Ernesto, Sebastiano, Rodrigo und Carla. Der Wind zerzauste ihr langes brünettes Haar, das die herauf geblasene Gischt in feine Strähnen gelegt hatte. Sie sah atemberaubend aus. Wir alle waren von der Sonne tief gebräunt und unterhielten uns lachend über alles Mögliche und nichts Bestimmtes, meist kamen wir über kurz oder lang auf unsere Lieblingsthemen Tauchen und Extremsport.
Irgendwann rief Rodrigo unvermittelt: „Ok, ich halte es nicht mehr aus!“, sprang auf und war im nächsten Moment auch schon die Klippen hinuntergestürzt. Ich grinste triumphierend. Ein weiterer Strich auf Rodrigos Liste. Das war so ein Spiel unter uns: wer hielt es am längsten aus, nur dazusitzen und zu reden? Wer konnte dem Impuls zu springen am längsten widerstehen? Und diesmal hatte Rodrigo verloren. Es war für uns alle wie eine Sucht, das Pfeifen des Windes, der uns fast den Atem nahm, wenn wir in immer schnellerem Tempo an den scharfgezackten Felsspitzen vorbeischossen, um Augenblicke später mit einem erlösenden Schlag in die kalten Fluten einzutauchen. Dann begann der Tanz mit dem Meer. Wir ließen uns von den Wellen hin und her werfen, ohne Rücksicht auf das schroffe umliegende Gestein, ließen uns drehen, von einer Seite auf die andere schleudern und schließlich erschöpft an Land gleiten, wo wir uns sofort wieder auf den Weg nach oben machten für den nächsten Sprung.
Der nächste Sprung … Ich unterdrückte meinen Wunsch danach und verwickelte stattdessen Carla in eine Unterhaltung über Möwen. Wenn es eine Sache gäbe, die ich gerne erleben würde, dann das Gefühl, der Schwerkraft trotzen zu können wie diese geflügelten Geschöpfe. Ich deutete auf eines der Tiere, das anmutig in Kreisen über der Küste schwebte. „Ich würde auch gerne fliegen können“, sagte ich.
„Kannst du doch! Warum nicht gleich?“, antwortete Carla schelmisch und deutete grinsend nach unten.
„Nein, nein, so kriegst du mich nicht“, lachte ich zurück. „Diesmal werde ich gewinnen.“
Sie zuckte die Achseln. „Werden wir ja sehen. Aber du hast Recht, ich könnte ihnen auch stundenlang zusehen. Sie haben bestimmt überhaupt keine Sorgen.“
„Wer weiß das schon. Aber haben wir denn welche?“
Sie biss sich auf die Lippen. Ich wusste, woran sie dachte. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht daran erinnern!“
„Ach, ich denke doch schon die ganze Zeit darüber nach“, sagte sie leise.
Ich legte ihr beruhigend den Arm um die Schultern. „Ja, es wird wieder weh tun, aber es auch wieder vorbei gehen, so wie jedes Mal.“ Etwas Tröstenderes wollte mir nicht einfallen.
Ich wusste genau, was sie meinte. Es ging um die Todestage. Das Springen war kein ungefährlicher Sport. Wir waren alle jung, erfüllt von einem naiven Mut, fest davon überzeugt, dass wir der Gefahr Herr werden konnten, beseelt von unserem bloßen Willen sie zu ignorieren. Wir fühlten uns unsterblich. Und meistens passierte auch nichts. Aber hin und wieder kam doch einer von uns ums Leben. Und es waren diese Tage, die sich unauslöschlich in unsere Gedächtnisse eingebrannt hatten. Wir kannten jeden einzelnen Todestag derer, die an den Felsen zerschellt oder in den Fluten ertrunken waren. Und jedes Jahr erinnerten wir uns aufs Neue daran, trauerten wir um diejenigen, denen es nicht vergönnt war, ihr Leben wie geplant weiterzuführen.
Rodrigo war wieder aufgetaucht. Er lachte, und das riss mich aus meinen tristen Gedanken.
„Es war super!“, rief er begeistert aus und dehnte das „u“ dabei genießerisch in die Länge. „Heute ist es einfach perfekt: Starker Wind, der dich von den Felsen wegträgt, es ist fast, als würde man darauf gleiten können.“
Das reichte. Jetzt musste es sein. Ich dachte nicht mehr an die Toten, nicht mehr an Carla, nicht mehr an unser Spiel. Ich stand abrupt auf von einem einzigen unstillbaren Verlangen gefüllt, ging ein paar Schritte an den Rand der Klippe und schloss die Augen. Jetzt zerrte der Wind viel heftiger an mir. Manchmal spielten wir eine andere Variante: dann stellten wir uns alle in einer Reihe auf, schlurften Millimeter um Millimeter näher an den Rand heran, bis unsere Zehenspitzen weit über den Rand ragten und wir nur noch kippelnd unser Gleichgewicht hielten. Der Zufall entschied, wen die Windbö zuerst hinunterzog. Wir überließen uns dann voll den Kräften der Natur.
Doch heute entschied ich, wann der richtige Zeitpunkt war, mich in die Tiefe zu stürzen. Ich atmete ruhig den Duft des Meeres nach Salz, Fisch und Freiheit ein. Und wenige Augenblicke später ließ ich mich einfach nach vorne fallen. Sofort zog mich eine gewaltige Kraft nach unten, aber gleichzeitig spürte ich auch den starken Wind, der mich seitwärts trieb und als ich die Arme ausbreitete, hatte ich für einen winzigen Moment das Gefühl, ich würde mehr fliegen als fallen. Dann war es auch schon vorbei. Mit einem heftigen Ruck tauchte ich ins Wasser ein, und Kühle und dumpfe Taubheit umfing mich. Ich ließ mich ein paar Meter nach unten gleiten, dann tat ich einen kräftigen Stoß mit den Beinen und durchbrach prustend die Wasseroberfläche. Spiel hin oder her, das war es wert gewesen.
Mein ganzer Körper prickelte, als ich die Klippe wieder nach oben kletterte. Mit der Zeit hatten wir den optimalen Weg gefunden, es fühlte sich fast so einfach an, als würde man Treppen steigen. Noch während meines Aufstiegs, hörte ich ein weiteres Platschen unter mir. Offenbar hatte es noch jemand nicht ausgehalten. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Wahrscheinlich hatte Rodrigo so lange begeistert von seinem Sprung erzählt, während Ernesto, Sebastiano und Carla unruhig hin- und hergerutscht waren, bis der nächste aufgegeben hatte.
Bald war ich wieder oben angekommen und gesellte mich tropfend zu den anderen. Überrascht stellte ich fest, dass nur Ernesto und Rodrigo hier waren. Zwei meiner Freunde fehlten, obwohl ich nur einen Platscher gehört hatte. Ich blickte mich suchend um. Sofort sah ich Carla. Langsam, aber zielstrebig ging sie auf einen Mann und eine Frau zu, die etwa fünfzig Meter entfernt an der Klippe standen und sich dabei fest umarmt hielten.
Ja, heute war wieder einer der Todestage. Mit einem Mal war mein Hochgefühl verflogen. Wie jedes Jahr kamen die Hinterbliebenen, um am Ort des Geschehens der verlorenen Angehörigen zu gedenken. Auch Rodrigo und Ernesto blickten nun zu Carla. Sie näherte sich den beiden mit bedächtigen Schritten. Und als sie den Arm um ihre Mutter legen wollte, glitten ihre Hände wie jedes Jahr einfach durch sie hindurch.

 

Liebe Mitglieder,

das ist mein erster Beitrag hier. Ich bin gerade auf Lanzarote im Urlaub und habe heute spontan diese Geschichte geschrieben, nachdem mich gestern die Lavafelsen von Los Hervideros dazu inspiriert hatten.
Bin gespannt, wie sie euch gefällt und welche Anmerkungen/Vorschläge/Kritikpunkte ihr habt!

Viele Grüße
Christian

 
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Hallo Pausenkiller

Willkommen bei den Wortkriegern.

Deine Geschichte entlässt mich mit gemischten Gefühlen.
Die Stimmung auf Lanzarote hast du zwar gut eingefangen. Ich roch die See, hörte die Brandung, sah zerklüftete Felsen und den Felsvorsprung mit den fünf Freunden darauf, wie sie in der Sonne auf ihren Sprung warten.

Aber dennoch ist mir dein Einstieg zu überladen, so dass mich die ersten beiden Sätze bereits einlullten:

Rauschend näherte sich der Kamm aus smaragdgrün schimmernden Wellen, durchzogen von einem feinen Netz aus weißer Gischt, strömte heran aus den Weiten des Meeres, um dann tosend an den Klippen aus dunklen karstigen Lavafelsen in einen Regen aus glitzernden Tröpfchen zu zerplatzen.
Wir waren oben auf dem gewaltigen Felsmassiv und genossen das jahrmillionenalte Schauspiel.
Ich würde den ersten Satz in kürzere Sätze aufteilen, das unterstreicht die Dynamik der Brandung. Auch ist der Wellenkamm komisch beschrieben. Auch das "zerplatzen" ist eher unglücklich gewählt, als wolltest du die Szenerie in ihre Molekularteile zerlegen.
Tipp: Weniger Adjektive erhöhen den Lesefluss.

Danach beschreibst du den Akt des Klippenspringens, und zwar in einer mantramässigen Ausführlichkeit, so dass es mir einfach zuviel wird. Die wirklich spannende Geschichte der fünf Freunde handelst du relativ nüchtern ab, da kommen halt mal ein paar ums Leben, so what.
Ich kann da leider nicht mitfühlen, mir bleiben deine Figuren zu blass.

Und den Horroraspekt bekomme ich dann als etwas ungelenken Twist-Of-Tail präsentiert. Klar ist die Idee reizvoll, dass

es sich bei den Freunden um die zerschellten Opfer handelt, aber irgendwie stützt sich der Text zu stark auf den Aha-Effekt zum Schluss, und das greift für mich dann leider zu kurz.

Auch das hier wirkt reichlich konstruiert, da du das Ende nicht verraten wolltest, wirkt es etwas hölzern:

Aber hin und wieder kam doch einer von uns ums Leben. Und es waren diese Tage, die sich unauslöschlich in unsere Gedächtnisse eingebrannt hatten. Wir kannten jeden einzelnen Todestag derer, die an den Felsen zerschellt oder in den Fluten ertrunken waren. Und jedes Jahr erinnerten wir uns aufs Neue daran, trauerten wir um diejenigen, denen es nicht vergönnt war, ihr Leben wie geplant weiterzuführen.
Das ist so beschreibend, lasse deine Personen darüber Reden, "die Mama steht ja drüber, aber Vaters Rücken ist gebrochen, wie seine Augen, das ist überhaupt das Schlimmste, in seine gebrochenen Augen zu sehen" irgendwie so.
Klar, es ist nicht einfach, den wahren Umstand zu verschleiern, aber es wäre reizvoll, so wie bei "The Sixth Sense" den Text noch einmal lesen zu können und dann die andere Bedeutung der Dialoge zu erkennen.

Fazit: Ich würde mir einfach noch etwas mehr Konverstation wünschen, und mehr Geschichte um die Freunde, ihre Wünsche, ihre Träume, ihre Macken, du verstehst sicher, was ich meine.

Du hast auf jeden Fall erzählerisches Potential, und man merkt die Freude am Schreiben. Weiter so.

Liebe Grüsse
dot

 
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Hej Pausenkiller,

Mir ist die Geschichte zu dünn, insgesamt. Es geht ja schon um den Reiz und die kurzzeitige Faszination, da von dieser Klippe zu springen und der vermittelt sich mir nicht.
Die Motivation dafür bleibt genauso wie die Figuren nebensächlich. Wenn ich in einer Geschichte Handlung ohne erkennbare, oder sagen wir mal, deutbare Beweggründe habe, dann find ich das einfach wenig spannend. Dazu kommt, dass sich Ernesto, Sebastiano, Rodrigo durch nichts unterscheiden, es könnten auch nur zwei sein, ich würd das Fehlen des dritten nicht bemerken.

Beispiele dazu:

unterhielten uns lachend über alles Mögliche und nichts Bestimmtes,
Das ist keine gute Beschreibung. Das wirkt wie ein Fetzen Werbung ohne einen Werbeträger.

meist kamen wir über kurz oder lang auf unsere Lieblingsthemen Tauchen und Extremsport.
Und warum können sie nicht wirklich darüber sprechen? Vllt wär das ja interessant. Du könntest sie zeigen, wie sie fachsimpeln und dabei den Schwerpunkt entweder auf interessante Details, die nicht jeder kennt, auf die Absurdität, die manchmal solchen Gesprächen liegt oder einfach auf charakteristische Züge der einzelnen Sprecher legen.

Das war so ein Spiel unter uns: wer hielt es am längsten aus, nur dazusitzen und zu reden?
Da musste ich lächeln. Da würd ich erst recht gerne wissen wollen, wie so ein Gespräch zwischen denen verläuft.

Ich unterdrückte meinen Wunsch danach und verwickelte stattdessen Carla in eine Unterhaltung über Möwen.
show don't tell.

Die Pointe hat bei mir funktioniert, im Sinne von: Das hab ich nicht erwartet.
Aber

Wir fühlten uns unsterblich. Und meistens passierte auch nichts. Aber hin und wieder kam doch einer von uns ums Leben.
vielleicht habe ich das Ende doch nicht richtig verstanden?
Wenn die tot sind, warum fühlen sie sich unsterblich? Die sollen doch tot sein, oder? Ich meine, die Arme durch den Körper der Mutter schieben, das ist doch so gemeint?
Soviel von mir. Ich wünsch Dir noch viel Spaß hier und beim Schreiben.

Gruß,
Ane

 

Hallo Christian,

mir hat Deine Geistergeschichte ausgesprochen gut gefallen, erinnerte mich auch sofort an z.B. Alfred Andersch "Die letzten vom schwarzen Mann", solltest Du mal lesen. Deine Geschichte ist so erfrischend subtil im Gegensatz zu den hier überwiegenden Folterorgien, Gemetzeln und Blut- und Gedärme- triefenden Hammerschlägen. Du hast es zudem geschafft, was nicht vielen gelingt, die Spannung ("Wo ist hier die Horrorgeschichte?", "Wer oder was wird Opfer / Täter etc. sein?") bis zum Schluß, bis zur Auflösung, zu halten. Die angelsächsische, leider auch von deutschen Autoren übernommene, Darstellungsweise "Show, don`t tell", führt doch nur zu "Drehbüchern" à la Hollywood, auch hier finde ich es viel interesssanter, des Lesers Phantasie anzuregen.
Zwei Dinge noch: Du solltest gerade Deine Beschreibungen noch einmal ganz genau bezüglich Logik und Wortwahl durchsehen, z.B, ist der Kamm Teil der Welle und auf (Wort-)Wiederholungen achten.

Zweitens, aber das ist wahrscheinlich Geschmackssache, ärgerte ich mich ein Wenig, daß der Verbleib der beiden Freunde am Schluß ungeklärt ist. Was ist da geschehen (es "platscht" nur einmal aber beide sind weg)?

Gruß
Felix-Florian

 
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Nun zurück zur Geschichte, sonst wird mal ein Moderator eingreifen müssen :teach:

Hallo Pausenkiller,

ich schließe mich dotslash an, was der überladene Einstieg betrifft. Ich kann mir gut vorstellen, dass du da länger dran rumgepfrimelt hast. Jedoch für mich als Leser muss ich mich sehr konzentrieren, um alle Bilder herzuholen. Und das im ersten Satz. Puh.

Wir waren oben auf dem gewaltigen Felsmassiv und genossen das jahrmillionenalte Schauspiel.

jahrmillionenalt - hmm, eine Phrase in diesem Zusammenhang, denn damit wird aber nicht ausgedrückt, ob das nun ergreifend, beängstigend, herausfordernd oder glücklich macht.

Ich saß neben Ernesto, Sebastiano, Rodrigo und Carla.
Solche Aufzählungen lassen mich dann als Leser immer kurz denken: Oh Gott, fünf Leute, hoffentlich werden die im Laufe der Geschichte so differenziert dargestellt, dass ich durchblicke.

Der Wind zerzauste ihr langes brünettes Haar, das die herauf geblasene Gischt in feine Strähnen gelegt hatte.
Schönes Bild.

Wir alle waren von der Sonne tief gebräunt und unterhielten uns lachend über alles Mögliche und nichts Bestimmtes,
Sorry, das geht in meinen Augen gar nicht. Dann lieber nach lachend ein Punkt setzen.

Es war für uns alle wie eine Sucht, das Pfeifen des Windes, der uns fast den Atem nahm, wenn wir in immer schnellerem Tempo an den scharfgezackten Felsspitzen vorbeischossen, um Augenblicke später mit einem erlösenden Schlag in die kalten Fluten einzutauchen.
Der Satz ist für mich in der Aussage unsauber. Also was genau ist nun die Sucht?

Das Springen war kein ungefährlicher Sport.
Das ist für mich ein Zeitvertreib, Hobby oder Leidenschaft. Sport im herkömmlichen Sinne jedoch weniger.


Wir waren alle jung, erfüllt von einem naiven Mut, fest davon überzeugt, dass wir der Gefahr Herr werden konnten, beseelt von unserem bloßen Willen KOMMA sie zu ignorieren.


Aber hin und wieder kam doch einer von uns ums Leben.
Das liest sich für mich wie: Naja, hin und wieder hat uns auch einmal ein Mosquito gestochen. Zwar unangenehm, aber passiert eben.
Sehr befremdlich.

Wir kannten jeden einzelnen Todestag derer, die an den Felsen zerschellt oder in den Fluten ertrunken waren. Und jedes Jahr erinnerten wir uns aufs Neue daran, trauerten wir um diejenigen, denen es nicht vergönnt war, ihr Leben wie geplant weiterzuführen.

Ja, was soll man zu solchen Gedanken sagen? Da ich dem Erzähler nicht ins Gesicht sehen kann, schüttle ich halt nur den Kopf und frage mich, wieso man dem eigenen Leben so wenig Wertschätzung entgegenbringt.

Ich stand abrupt auf von einem einzigen unstillbaren Verlangen gefüllt, ging ein paar Schritte an den Rand der Klippe und schloss die Augen.
Da fehlt irgendwie was.

Ich stand abrupt auf und wie von einem einzigen unstillbaren Verlangen gefüllt, ging ich ein paar Schritte an den Rand der Klippe und schloss die Augen.

oder der Satz muss umgestellt werden, so jedoch, wie er da steht, funktioniert er nicht.

Manchmal spielten wir eine andere Variante: dann stellten wir uns alle in einer Reihe auf, schlurften Millimeter um Millimeter näher an den Rand heran, bis unsere Zehenspitzen weit über den Rand ragten und wir nur noch kippelnd unser Gleichgewicht hielten.
spielten? wählten fände ich passender.


Der Zufall entschied, wen die Windbö zuerst hinunterzog. Wir überließen uns dann voll den Kräften der Natur.
Das kann ich mir nun nicht vorstellen, dass man so unüberlegt an die Sache geht.


Ich atmete ruhig den Duft des Meeres nach Salz, Fisch und Freiheit ein.
Duft finde ich weniger passend wie Geruch - es geht ja um kernige Dinge, nicht um Parfum oder so.


Wahrscheinlich hatte Rodrigo so lange begeistert von seinem Sprung erzählt, während Frank, Jesper und Carla unruhig hin- und hergerutscht waren, bis der nächste aufgegeben hatte.

Hä? Wer sind Jesper und Frank? Ich dachte doch, ich komme mit den Namen nicht klar. Aber wenn der Autor sogar Probleme bekommt ... :D

Bald war ich wieder oben angekommen und gesellte mich tropfend zu den anderen.

Wie viele Meter soll ich mir denn vorstellen? 5, 10, 20, 30?


Ich habe die Geschichte wohl nicht ganz begriffen - sind das alles Geister?

Jedenfalls haben mir in vielen Momenten des Textes Emotionen gefehlt, die sich durch das Geschriebene hätten entwickeln können - und eben die Dialoge, wie schon angemerkt.
Man merkt dem Autor an, dass er noch nie so eine Klippe runtergeflogen ist, denn da fehlt die Nähe zur Sache. Vielleicht liegt es auch an deiner Plotidee, die ich nicht recht durchdringe, so dass das ganze nicht rund auf mich wirkt (vom Schreibtechnischen mal abgesehen).

Das mal von mir,
noch viel Spaß hier wünscht
bernadette

 
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Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hi dot,

ich danke dir für die schnelle und ausführliche Kritik! Und du hast Recht, bei mir konzentrieren sich die meisten Geschichten auf den Twist am Ende. Vielleicht verliere ich dadurch manchmal die eigentliche Handlung aus den Augen.
Ich wollte die Geschichte kurz halten, dadurch ist die Konversation in den Hintergrund gerückt. Es wäre aber sicherlich reizvoll, mal auszuprobieren, wie sie sich lesen würden, wenn ich die Leute mehr reden ließe!

Und was den fettgedruckten Teil des Zitats betrifft: vielleicht sollte ich (bevor ich so wenig dazu sage) den einfach weglassen. Ich könnte auch mehr dazu schreiben, hätte aber dann Bedenken, dass ich dann das Ende enthülle.

Viele Grüße
Christian

Hi Ane,

danke dir für deine Gedanken. Du hast das Ende natürlich schon richtig verstanden. Und ich werde das Wort "unsterblich" durch "unverwundbar" ersetzen, das macht es weniger kritisch.

Ich bin kein großer Freund von Dialogen, wenn sie nichts zur Handlung beitragen. Deshalb habe ich mich auf das Nötigste beschränkt. Ich stimme dir aber zu, dass es nicht auffallen würde, wenn mindestens einer der Charaktere nicht dabei wäre ;-).

Viele Grüße
Christian


Hallo Felix-Florian,

es freut mich, dass Dir meine Geschichte gefallen hat . Ich habe zwar früher sehr gerne Stephen King gelesen, aber nur Blut und Mord- und Totschlag um der Gewalt willen, gefällt mir nicht. Ich werde mir die Wortwahl nochmal genauer ansehen, danke für den Hinweis mit "Kamm".

Was die beiden Freunde betrifft: einer (Sebastiano) ist gesprungen und die andere (Carla) ist bloß aufgestanden und weg gegangen, der Protagonist hat sie daher im ersten Moment auch vermisst.

Viele Grüße
Christian


Hallo Bernadette,

du hast Recht, ich bin noch nie von einer Klippe gesprungen *lach*. Deshalb musste ich versuchen, mich in die Leute hineinzuversetzen. Offenbar ist es mir nicht ganz geglückt. Danke, für deine detailreichen Anmerkungen, von denen ich sicher einige umsetzen werde.
"Jesper" ist mir total peinlich ... ich hatte im ersten Wurf beliebige Namen genommen und sie erst danach durch spanische ersetzt. Dabei ist mir einer wohl durch die Lappen gegangen. Vielen Dank für den Hinweis!

Tatsächlich habe ich die "überladene Einleitung" einfach in einem Rutsch runtergeschrieben, offenbar habe ich einen Hang zum schwülstigen. Das ist meiner Ansicht nach aber Geschmackssache und ich kann verstehen, dass du es übertrieben findest. Mir gefällt es deshalb, weil es ein komplettes Bild in meinem Kopf zeichnet und ich mir dadurch den ganzen Bewegungsablauf der Welle mit ihren Farbenspielen vorstellen kann.

Viele Grüße
Christian

 
Zuletzt bearbeitet:

Jimmy und Felix-Florian, stop jetzt. Hier geht es um die Geschichte von Pausenkiller. Macht doch bitte per PN weiter, wenn ihr das Bedürfnis habt. Nach Teambeschluss habe ich die Beiträge gelöscht.

 

Ich bin kein großer Freund von Dialogen, wenn sie nichts zur Handlung beitragen.
Dialoge sind Handlung. Geht doch gar nicht anders.
Was sie zur Geschichte beitragen, läge ja in Deiner Hand. :)

 

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