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Die Nacht vom 1.August

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07.10.2003
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Die Nacht vom 1.August

Plötzlich schreckt er hoch. Der Traum von einer jungen Frau weckte ihn. Sie lag mit dem Gesicht nach unten im Laub. Überall war Blut.
Hastig schlägt er die Decke zurück, vertreibt die Bilder aus seinem Kopf. Er sieht sich im Zimmer um. Der Wecker steht auf sieben Uhr. Es ist der 2.August.
Langsam wird sein Herzschlag ruhiger. Es war nur ein Traum!
Doch da sieht er neben sich auf dem Boden eine fremde Tasche. Was sollte er jetzt tun? Entschlossen steht er auf und geht ins Bad. Am besten würde er arbeiten gehen und sich verhalten wie immer. Man sah ihm doch nicht an, was er getan hatte?
Er packt seine Sachen und verlässt das Haus noch vor den anderen Bewohnern. Die fremde Tasche nimmt er mit. Irgendwie muss er sie loswerden.
Auf seinem alten Fahrrad fährt er zur Kneipe, wo er arbeitet. Unterwegs wirft er die Tasche in eine Mülltonne.
Die Arbeitskollegen behandeln ihn normal.
Er lacht und scherzt mit ihnen. Sie haben ja keine Ahnung.
Beim Mittagessen lesen sie die Tageszeitung.
Alle sind entsetzt über das Verbrechen, das letzte Nacht in ihrem kleinen Dorf passiert ist. Er liest nur die Wohnungsangebote der Stadt. Nach der Arbeit besucht er seine Mutter. Auch sie spürt nicht, welch grosse Last auf ihm liegt. Ausgelassen berichtet er von dem Urlaub mit seiner Freundin, von ihren Plänen, bald zu heiraten. Die Wirklichkeit ist ganz anders.
Doch er will sie nicht enttäuschen, schliesslich hat sie nur noch ihn. Den schrecklichen Tod seines Bruders hat sie bis heute noch nicht verkraftet. Er auch nicht. Sie sprechen nicht mehr über ihn.
Spät kommt er in seine Wohnung zurück. Die Stille und Einsamkeit macht ihm Angst. Jetzt ist er wieder seinen Gedanken ausgeliefert. Er legt sich aufs Bett. Als er einen kurzen Moment die Augen schliesst, sieht er wieder die Frau, blutüberströmt. Er reisst die Augen auf! Jemand hat eine Autotür zugeschlagen.
Er tritt ans Fenster und sieht zwei Männer in Uniform, die gerade aus ihrem Wagen steigen.
Langsam lässt er sich zu Boden sinken.

 

Hallo SweetJona.

Es war nur ein Traum!
Doch da sieht er neben sich auf dem Boden eine fremde Tasche. Was sollte er jetzt tun?
Das geht mir viel zu schnell. Eben noch glaubt der Protagonist er habe lediglich geträumt und Sekunden später ist ihm klar, dass es doch Realität war und er schaltet sofort um. Da fehlt mir etwa dazwischen. Sei es, dass er sich plötzlich an das Geschehen erinnert, sei es, dass er verzweifelt zusammenbricht - aber es läuft mir viel zu abgeklärt ab.

Insgesamt fehlen mir dadurch hier die Hintergründe und die emotionale Komponente. Wirklich verzweifelt wirkt der Protagonist nicht, deswegen lässt mich sein Schickal eher kalt.

LG
Ginny

 

Da muss ich Ginny Recht geben. Viel Gefühl kommt vom Protagonisten nicht rüber. Ich an seiner Stelle, würde unter Verfolgungswahn leiden, oder zumindest in gewissen Situationen erschrecken. Weiter ist auch unklar, wie die Polizisten auf ihn kommen? Haben sie Beweise gefunden?

 

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