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Die wahre Tragödie um Christus oder: Die Vorfreude auf Weihnachten

jbk

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17.06.2003
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Die wahre Tragödie um Christus oder: Die Vorfreude auf Weihnachten

Morgen ist Christustag. Manche nennen ihn Weihnachten. Ich hingegen sage euch die Wahrheit. Es ist alles anders als ihr denkt.
Er wurde in einem Kuhstall geboren. Manche würden es als das letzte stinkende Loch Bethlehems bezeichnen. Man denke nur an die Strohkrippe. Mal ehrlich: Wer glaubt, dass nun frisch gemähtes Stroh von jungfräulicher Weide, duftend und weich, dort drin lag, der glaubt auch noch an den Weihnachtsmann. Den Tieren war es doch wirklich scheißegal, ob sich bald ein göttliches Kind in ihre Toilette legen würde. Manch einer meint sogar, dass Maria nur deshalb als jungfräulich bezeichnet wurde, weil man schon damals die Wirkung euphemistischer Schmeicheleien kannte. Jung mag sie ja gewesen sein im Vergleich zu den alten Schabracken und fräulich soll wohl auf den weiblichen Anteil im durch und durch von Testosteron gefluteten Körper hinweisen. Wie sonst kann man Tage und Nächte lang wandern, dann noch ein Kind zur Welt bringen und auch noch den Weihrauchgestank der Seppeln aus dem Morgenland überleben. Da gehört ne ordentliche Portion Hormon zu, sage ich euch. Apropos die Könige aus dem Morgenland. Wie dicht muss man eigentlich sein, um durch einen Stern zum angeblichen Gottessohn geführt zu werden. Mal im ernst: Würde ich das meiner Therapeutin erzählen, würde die mich sofort wieder einweisen. Aber für immer. Und die Typen schlendern einfach mal so in einen Stall. Na klar. Weil angeblich der Stern genau darüber zum Stehen gekommen sei. Die waren einfach fertig von ihrem drögen Leben als Hirten, rauchten sich ein bisschen Heidekraut, haben sich ein paar Kostüme aus den Fellen verreckter Schafe gemacht: und ab dafür. „Hey Melchor, alter Schwede. Guck mal da: ein Stall.“ – „Kasper. Ein Stall. Boah, der Oberturn.“ – „Geil, wa?“ Und so weiter. Die kamen dann einfach da rein geschwebt, ließen dabei ihre Pfeife kreisen: Und schon heißt Cannabis Weihrauch. Und Myrrhe ist der Name für Nachtschattengewächse. Josef und Maria wurden vom Passivrauchen so dermaßen dicht, dass sie ihrem Sohn später erzählt haben, Könige wären bei dessen Geburt dabei gewesen. Und die Sache mit dem befohlenden Kindsmord ist auch recht simpel: Die Hirten nannten ihr Kraut öfters „unser Baby“, worauf der Polizeichef, auch König genannt, natürlich eins und eins zusammenzählte und seine Drogenfahnder ausschickte. Man kennt solche Szenen von der holländischen Grenze, aber das nur nebenbei.

Jesus also, er ward geboren. In einem Drecksloch, mit dem nur die allerschäbigsten Puffs… ach, nicht mal die! Wie er aufwuchs, ja, das kann man sich bei einer solchen Mutter denken: die Scheinheiligkeit in Person! Er wurde Zimmermann, was eigentlich weniger ein Beruf, sondern eine Berufung ist. Ihm wurde ja von frühster Kindheit auf diese „Ich-bin-Gottes-Sohn-Psychose“ eingetrichtert. Wo ich hoble, da dürfen also Späne fallen. Und was das für ein Spanregen war. Er zog durch die Lande und nahm jedes Holz vor der Hütte mit in die Hütte, nagelte es da nach Belieben mit seinem Hammer und sagte sich jeden Morgen: Mey, bin ich a Handwerker.
Das ging die Jahre so weiter. Mittlerweile war er für seine Wunder über alle Grenzen hinaus bekannt. Man schwärmte in den höchsten Tönen, was er nur kraft seiner Hände für Heilungen vollbringen könne. Blinde wurden wieder sehend, weil die Bäuche nach den Besuchen von Jesu so unübersehbar dick wurden. Welches Körperteil da nun in Brückenmanier übers Wasser gehen konnte, kann man sich ja denken. Und wenn der berühmte Geldeintreiber nun kein Geld mehr eintrieb, dann deshalb, weil Jesus ihm die Adresse einer Nymphomanin steckte.
Und Jesus war auch der erste, der einen bis in die heutigen Tage sehr beliebten Kniff anwandte, mit denen seine Nachfolger bis heute angeln gehen: Er verwandelte – wohlgemerkt auf einer Hochzeit – Wasser in Wein. Die Folgen, wenn Menschen Wein wie Wasser trinken, dürften vorstellbar sein. Und was Jesus dann mit der Braut anstellte, nunja, er ist Zimmermann und wird ihr wohl das Nageln beigebracht haben, denn: Kein Sex vor der Ehe, ist klar.
Nun avancierte dieser mit einem göttlichen Degen, pardon, Segen ausgestattete Mann zu einer nationalen Berühmtheit. Legenden rankten sich um die Lenden und Spenden, um all das Gute, was er tat. Wenn man mal an die Fischvermehrung denkt, holla, dann liegt die Frage nah, was dieser Mann für einen Geschmack gehabt hat. Und die Sache mit dem Brot ist ja auch gefickt eingeschädelt, schließlich kann nicht jeder von sich behaupten, dass sich ein Teil seines Leibes beim Kirchgang in knapp zwei Milliarden Mündern befindet. Der lacht doch über solche Würstchen wie Sachsen-Paule und wird sich dort oben im Himmel seinen… na ja, wir wollen das wirklich nicht vertiefen.

Zurück zu seinen Lebzeiten.
Wir müssen der Fairness halber auch die Schattenseiten dieses christlichen Lebens beleuchten. Nicht umsonst heißt es ja in den Zehn Geboten: Begehre nicht deines nächsten Frau; mit dem Zusatz: wenn Jesus in der Stadt ist. Und der Mann wanderte viel, wie wir wissen. Es wuchs die Zahl der Neider. Warum soll nur dieser Mann göttliche Wunder vollbringen können?
Vor allem Judas kochte vor Wut. Mögen die andern Elf auch Schlappschwänze und bewundernde Voyeure sein. Er nicht! „Was der kann, kann ich schon lange!“, dachte er sich; und es reifte ein Plan in seinem Kopf. Wenn schon keiner es mit diesem nationalen Helden aufnehmen kann, dann müssen die Italiener her. Die waren ja berüchtigt für ihre Manneskraft. Und er traf sich mit den Römern, die natürlich alles andere als glücklich über die Berichte waren. Ihr Stolz war angegriffen worden! Nur sie waren die Herrscher über alles Lebendige! Zur Weltmacht geworden durch den geschickten Kampf mit ihren Speeren! Und nun soll ein Mann von Gottes Gnade alles verwerfen? Lächerlich. „Wir haben mehr Götter als diese Ausgeburt!“, riefen sie sich zu und heizten sich an. Judas indes rieb sich die Hände. „Bald werde ich zum Zuge kommen und dieses Spiel für mich gewinnen!“ – Und es kam ihm die Idee, seinen Gegner noch mit einem letzten Trumpf zu demütigen: Er wollte diesem Weiberhelden, diesem Stecher erster Güte, diesem zum Tode Geweihten mit einer letzten Geste alles entreißen, sein gesamtes Image zugrunde richten, ihm dem Licht der Lächerlichkeit preisgeben, öffentlich outen: durch einen Kuss, von Mann zu Mann.
Voller Vorfreude ging er zum Abendmahl. „Jetzt fresse und saufe ich noch mal so richtig auf seine Kosten!“, dachte er bei sich.
Als er ankam, waren alle schon ausgelassen und tanzten und johlten.
Jesus begrüßte Judas freudetrunken: „Man wird mich dreimal verraten.“, lallte er und musste sich an Judas festhalten.
Judas verstand nicht recht und schaute hilflos in die Runde. Da kam einer an und sagte: „Er hat uns gerade von seinen Abstechern in die Ställe der Städte erzählt. Sagen dir tote Kälber etwas?“ – Judas erschrak, doch er sah nur stummes Nicken. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Dieser Mann, den er ob seines göttlichen Protzens immer mehr gehasst hatte, hatte in Wahrheit eine weiche Seite, ein Herz für junge tote Tiere. Diese Nachricht berührte Judas sehr, war er doch an der Seite von Jesus und den weiten Wanderschaften immer tierlieber geworden. Doch es war versprochen, es musste enden. In dieser Nacht starb ein Teil von Judas.
Am nächsten Tag machte er sich, wie verabredet, an Jesus ran. Er küsste ihn auf die Wange – doch die Römer kamen nicht. Bei der nächsten Gelegenheit küsste er ihn noch mal, diesmal auf den Mund. Doch die Römer kamen nicht. Jesus war ein bisschen verwirrt ob dieser spontanen Zuneigung, aber immer noch hackedicht, weshalb er nur torkelnd lachte. Dann schrie der Hahn. Und aus den Gassen kamen Weinleichen in schwerer Rüstung getorkelt. Man hatte bestimmt Junggesellenabschied gefeiert, dachte Judas, und nun schrie er „Jesus!“ und fiel um dessen Hals und steckte seine Zunge in denselben.
Das hatte gewirkt. Plötzlich waren sie von Römern umzingelt und Jesus verhaftet. Wenig später starb er am Kreuz.
Das ist die Tragödie um Jesus: Ein Zimmermann, der angenagelt wurde.
Aber keine Trauer, bitte. Morgen tritt ja wieder die gebärfreudige Maria auf die Bühne.
Frohe Weihnachten also, besonders für Theresa Olowski...

 

Hey jbk...

... also... ganz ehrlich!Das is echt krass!ich hab noch nie von jemandem eine so dermaßen zweifelnde ,kritisierende und echt nicht nette Geschichte gelesen!Ich bin fast ein bisschen ... fand ich echt scheiße! :zensiert:
Es tut mir leid! Eigentlich les ich relativ gern irgendwelche sachen in dem was lustiges über biblische geschichten vorkommt,allerdings war das echt nicht gut!!!

Naja... ich wünsch dir dennoch gesegnete Weihnachtstage! :shy:

lieben gruß

sylvi

 
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Hallo jbk!

Mir persönlich hat dein Text auch nicht gefallen. Leider scheint deine Geschichte die Haudrauf-Methode von vorne bis hinten widerzuspiegeln. Jesus war ein übler Nagler, die Könige waren Kiffer, und der Rest war sowieso besoffen. Sehr originell und was Neues ist das nicht, zudem ist es sehr platt rübergebracht. Durch deinen Text ziehen sich Zweideutigkeiten (Holz vor der Hütte, Nageln, etc...), die ziemlich abgegriffen sind.

In einem Drecksloch, mit dem nur die allerschäbigsten Puffs… ach, nicht mal die!
Dieses und dergleichen erachte ich persönlich nicht als lustig. Bin nicht gläubig und seit einiger Zeit aus der Kirche ausgetreten, aber wirklich nötig ist das nicht. Mag Leute geben, die sich durch solche "Bibelinterpretationen" ziemlich in ihrem Glauben angegriffen fühlen. Durchaus harte Kritik kann man auch auf andere Weise als mit Anfeindungen und...mir fehlt das richtige Wort...hm...Demütigungen (?) üben.

Eigentlich mag ich Texte, die ordentlich auf die Kacke hauen, aber der hier war - entchuldige - überhaupt nicht mein Fall. Was Pfiffiges muss halt doch irgendwo dabei sein.

Er zog durch die Lande und nahm jedes Holz vor der Hütte mit in die Hütte, nagelte es da nach Belieben mit seinem Hammer und sagte sich jeden Morgen: Mey, bin ich a Handwerker.
Diese Anspielung ist ja - sorry - so abgegriffen, das isch ja übel. Das Ende klingt zudem verdächtig nach Michael Mittermeier. Ich will dir nicht den Vorwurf machen, mit deiner Geschichte Mittermeier kopiert zu haben, aber kiffende Könige und all dies kamen in seinem Programm doch auch schon des öfteren vor. Allerdings auf weitaus originellere Weise.

Naja, jetzt kurz was hoffentlich konstruktives:

... sage ich euch.
Mal im ernst...
Derartige Wendungen finde ich eher störend.

Naja, hast schon bessere Geschichten geschrieben.

Ich hoffe, du nimmst mir meine Kritik nicht all zu übel, denn in jeder Geschichte steckt ja schließlich Mühe und Arbeit.

In diesem Sinne: :jesus:

Schönen Gruß. Kaktus.

 

Solche Kritiken mag ich lieber als "Hey, alles Klasse. Und Punkt"
Freut mich ja, dass man in unserer Zeit doch noch provozieren kann. Deshalb auch der Thread im Kaffeekranz "Was darf ein Autor?".
Und Weihnachten ist, wenn man trotzdem lacht...

LG
Jan

 
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Provokant?

Hallo jbk!

jbk schrieb:
Freut mich ja, dass man in unserer Zeit doch noch provozieren kann.
Auf mich machte deine Geschichte um ehrlich zu sein keinen sehr provokanten Eindruck. Kiffende Könige, die schon für zahlreiche Bühnenprogramme deutscher Comedians herhalten mussten (das war ja nicht nur Mittermeier), finde ich weder polarisierend noch provokant. Auch fand ich persönlich deine Jesus-Nagler-Theorien keineswegs kontrovers. Derartige Anspielungen und Zweideutigkeiten hört man ja leider täglich. Ich sagte nur in meinem ersten Kommentar, dass es für manche ein tiefer Anstoß sein könnte wegen bibeltreue etc. Das hast du evtl geschafft.

Bei mir persönlich hats nicht geklappt, ich fand deine Geschichte eher ... schnöd. :dozey:

Kaktus schrieb:
Was Pfiffiges muss halt doch irgendwo dabei sein.
Darum ging es mir!

Zudem fragt es sich, ob es sinnvoll ist, eine Geschichte voller - entschuldige - schon mal dagewesener Witze eher unteren Niveaus zu schreiben, nur um provozieren zu wollen.

Entschuldige meine diesmal eindeutigere Ausdrucksweise.

Schönen Gruß. Kaktus.


Schönen Gruß.

 

Hallo Kaktus,

ob schnöd, blöd oder irgendeiner erröt' *haha*
Geschrieben ist sie, das habt ihr erkannt, als eine Art Raabsche Kontemplation der Witze, über die keiner mehr lacht. Wie auch niemand die Show dieses "stupiden Blödelbarden" schaut, keiner die Bildzeitung kauft - trotzdem: die Quoten sprechen ne eigene Sprache. Aber egal, soll hier nicht als Argument in die Diskussionsschale gelegt werden.
Wir sind ja halbwegs erwachsen, wie alt wir auch sein mögen. Und waren auch mal jung, als wir uns über die Fritzchen-Witze schlapp lachten.
Für uns zogen die Jahre ins Land, in denen wir viel gelesen und gesehen haben, und hier und da ist es ja auch schön, dass wir uns erinnern können, denn auch deshalb lebt diese Seite ja, wegen Erinnerungen... und seien es nur die Worte, derer zu erinnern wir es nötig haben, um überhaupt auch nur eine Geschichte zu schreiben.

Diesmal ist diese Geschichte dabei heraus gekommen, und wie sie entstanden ist: spontan aus der Feder. Mag sein, dass unter meinem Bewusstsein Bilder und Sätze derer sich tummelten, die benannt wurden. Ich kann mir etwas unter diesen Personen vorstellen, aber ich weiß auch, dass es Generationen gibt, die nicht unter ihrem Einfluss standen und stehen werden. Und solche Menschen, hoffe ich doch, werden dann auch unter denen sein, die zufällig oder nicht, meine Geschichte auch mal lesen. Und die Reaktionen darauf mögen so unterschiedlich sein wie der Geschmack beim Humor: die einen werden schmunzeln, andere werden sich aufregen (die Bibeltreuen) und wieder welche werden sie als "schnöd" bezeichnen. Jedem eben das seine.
Und das meine ist diese.

Schönen Gruß
Jan

 

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