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Die wirklichen Irrfahrten des Odysseus

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06.09.2016
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Die wirklichen Irrfahrten des Odysseus

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In der Küche sitzt mein Vater und verhandelt mit Krumm. So heißt er nicht wirklich, aber seine schiefe Haltung, mit den Jahren ein Buckel geworden, hat den neuen Namen den Arbeitern mit Hammer und Meißel ins Herz gerammt, dass es ihnen gar nicht möglich ist, ihn anders als so zu bezeichnen. Krumm weiß das, aber da seine Rolle im Stollen die des Vorarbeiters ist, dem Herrn der Minen ein treuer Untertan, kann er sich jeden Namen erlauben.
Würden sie ihn Stummelschwanz nennen, weil er mit den Füßen scharrt, sein Gesäß dabei anhebt und deshalb sein Rücken durch einen fast durchsichtigen Kittel, falsch herum an die Hüften gebunden, nach hinten ausbricht, dass die Knochen wie der Schwanz eines Hundes wedeln – es machte ihm nichts, denn ein Hund ist er, wie er dem Herrn auf Schritt und Tritt folgt, über die Spitzhacken und Schaufeln springt; bald kläfft er, leckt sich den Schritt oder fängt Flöhe, die er nicht hat.

Ich habe eine gute Sicht in die Küche, denn mein Zimmer ist ein Durchgang zwischen allen Räumen. Würde Krumm aufstehen, um das Bad zu benutzen, er müsste durch das Gewühl meiner vielen Bücher und Papiere steigen; käme er auf den Gedanken, meinem Vater zur Strafe die Rolle eines länger ihn auszuhaltenden Gastgebers aufzubürden, wieder liefe er an mir vorbei in das Schlafzimmer meiner Eltern – meine Brüder und meine Schwester laufen durch mein Zimmer, wenn sie zur Haustür eilen, und morgens ist es erste Station, da tatsächlich jeder Raum mit meinem auf eine geheimnisvolle Weise verbunden ist.
Das war nicht immer so. Als Vater vom Herrn der Minen die Wohnung in der Arbeitergasse bekam, lag mein Zimmer ganz am anderen Ende. Wie ein Schlauch lagen Flur, Küche, Bad und die Schlafzimmer vor meinem Raum. Auch die Stube, heute abgeschlossen, dass Krumm nicht länger bleibt oder sogar einen Umtrunk vorschlagen kann, sie war weit weg.

Erst war es das Bad, das sich aus der Verankerung der von mir geliebten Zustände löste, den Flur unter Wasser setzte, um gemütlich in die neue Lage zu fahren. Ich rief meinen Vater, aber er konnte die folgenden Änderungen nicht aufhalten. Die Stube kletterte, in Begleitung des ausdauernden Schlagens der Kuckucksuhr, dem Badezimmer nach; ihm folgte die Küche, damit Bad und Stube nicht hungern müssen – zuletzt gingen alle Schlafzimmer gemeinsam, denn sie bilden ohnehin eine geschlossene Gesellschaft. Mein Zimmer rührte sich nicht, da alle sich kreisförmig anfügten. Nur meine Tür, sie verabschiedete sich über Nacht.
Vater gab mir die Verantwortung. Es ist zu vermuten, dass dies die Wahrheit ist, denn seit ich die Tagebücher für mich entdeckt hatte, gab die Wohnung knarrende und unzufriedene Geräusche von sich. Mit jedem geschriebenen Wort wurde sie lauter, unruhiger – bis sie sich am Ende entschloss, mir einen Mittelpunkt zu schaffen, dass ich in alle Zimmer schauen kann.

Was mir ein Segen sein könnte, die umfassende Beobachtung, stellt sich an manchen Tagen als Unheil dar. Zum Schreiben benötige ich Ruhe, aber weil es eben keinen Augenblick der Stille gibt, jede Minute jemand durch meinen Raum stolpert, fasse ich einen Gedanken, der mir durch die Finger gleitet, doch nicht in das Oktavheft, sondern den Schreibtisch entlang, auf meine Füße, schnell durch die Dielen kletternd und fort für immer. Auch an stilleren Tagen geht es so, denn allein die Ahnung, dass jeden Augenblick Lärm entstehen könnte, lässt mich erstarren. Es ist ein Wunder, dass ich es jetzt schaffe, diese Zeilen zu schreiben.

Mutter ist auf einer kleinen Abendgesellschaft, und meine älteren Brüder treffen die Mädchen. Ich bin allein mit dem Heft, Vater und Krumm. Weil meine Schwester und Krumm sich verloben wollen, kommt es zu diesem Gespräch. Was sie reden, ist nicht von Bedeutung, denn am Ende wird Vater zustimmen; Krumm bietet ihm eine verantwortungsvolle Aufgabe an: zweiter Vorarbeiter.
Er kann nicht ablehnen.
Als meine Schwester gestern durch das Zimmer flog, das wallende Kleid ihr mühsam folgte, schaute ich von meinen Papieren auf, den Bleistift zwischen schmerzenden Fingern verkeilt, weil mir kein Wort einfallen wollte, da hätte ich sie fragen können, ob es nicht ein anderer als Krumm sein könnte. Sie, schon am Ende des Durchganges angekommen, blickte zurück, als hätte sie eine Ahnung meiner Last, lächelte und lächelt noch immer, wenn sie nachher in die Wohnung strömt, ein paar Falten mehr in Gesicht und Kleid, etwas Rotwein an den Lippen, weil ihre Freundinnen ihr gratulierten, trotzdem Krumm erst nach vielen Stunden eine Antwort meines Vaters bekommen hat. Sie schütteln die Hände, es ist besiegelt.
Krumm steht auf, wirft den Buckel mit wenig Mühe herum, setzt den Hut auf einen spitzen Kopf und nickt Vater zum Abschied – der Hut fällt zu Boden; Vater greift ihm nach, er entrinnt seiner Hand, landet – Krumm geht auf ein Knie, die Bretter schlagen auf und ab wie Klaviertasten, und der Hut hüpft in mein Zimmer, auf mein Tagebuch, verdeckt die letzten Zeilen, ich halte inne und träume.

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Wie ich über die Brücke laufe, den Kopf zwischen die Schultern gesteckt, schlägt die Turmuhr. Die Hände grabe ich tief in meine Taschen, dass sie dort von den fremden Ländern hören, die mein Mantel bereist hat. Ich habe ihn von einem Betrunkenen genommen. Da er am Hafen lag, ein Seemannslied gurgelnd, muss er wohl ein Matrose gewesen sein.

Ich stelle mir vor, wie er – von einer unglücklichen Bekanntschaft geplagt – eilig ins erste Schiff stieg, bei den Ratten schlief, von denen er die Lieder lernte, bis der Heizer ihn fand, seine Geschichte hörte und ihn in seine Dienste nahm. Gemeinsam sorgten sie für eine schnelle Fahrt, und die Kessel verstummten niemals. Die anderen Seeleute betrachteten den Burschen zunächst mit Argwohn, aber weil er die Sprache der Ratten gelernt hatte und die unliebsamen Mitreisenden überreden konnte, freiwillig ins Meer zu springen, schlossen sie Freundschaft mit ihm.

Bald war er beliebt bei der Mannschaft. Gemeinsam sangen sie, tranken und spielten mit gezinkten Würfeln. Der junge Seemann vergaß die glücklosen Umstände, die ihn an Bord geführt hatten.
Dass er ausgerechnet die Tochter eines reichen Geschäftsmannes verführt hatte, kam ihm nicht wie Unrecht vor, doch die Schwierigkeiten und Verwicklungen, die dieser Vorfall in der reichen Gesellschaft ausgelöst hatte, waren recht weitreichend gewesen; als Sohn eines Krämers hatte er nichts erwarten können – so war es dann auch gekommen. Das Mädchen hatte man verheiratet, und den Namen seines Vaters sprach man bis heute nicht mehr aus, ohne an den missratenen Sohn zu denken, der niemals Zeit oder Interesse für das kleine Geschäft des Vaters hatte aufbringen wollen.

Als sie in den fernen Orient kamen, wo die Menschen auf Teppichen flogen und mit den Schlangen sprachen, liefen alle Matrosen staunend an Deck, betrachteten die Palmen und hellblauen Ufer. Man teilte den Burschen in eine Gruppe ein, die Vorräte für die Weiterfahrt sammeln sollte.
Kaum dass sie an Land gegangen waren, verlor er seine Leute aus den Augen. Zu viele Eindrücke plagten ihn. Da war der weise Mann mit der Flöte, die eine Schlange hinaus lockte; sprechende Heuschrecken warfen ihre Larven wie Bälle in den Himmel, fingen sie, warfen sie in Kreise, derweil sie selbst einen Salto sprangen; in einer dunklen Kammer wohnte eine Wahrsagerin, bemalt mit Zeichen; lachende Kinder tanzten über brennende Kohlen – der Seemann konnte sich nicht satt sehen an den fremden Dingen.
Er bemerkte nicht, wie er die Hauptstraße schon verlassen hatte. Die Wege wurden immer enger und enger, und bald musste er wie eine Krabbe laufen, dass er nicht zerdrückt würde. Nach einer Weile war alles so schmal geworden, er kam nicht mehr vorwärts. Aber da war Gesang. Hatte der Steuermann nicht von den Prinzessinnen des Orients geschwärmt? Wie sie auf den Winden ritten und die Oasen fruchtbar machten, indem sie sich melken ließen?
In den Gesang der Prinzessin warfen sich die Rufe seiner Kameraden, die auf der Suche nach ihm waren. Trotzdem sie sich näherten, hörte er irgendwann nur die Stimme der Schönheit, die ihn lockte. Entschlossen kroch er wie ein Wurm durch die Gassen, die am Ende so eng wurden, dass es ihn erdrückte. War da nicht ihr Antlitz in der untergehenden Sonne zu sehen?
Weiter kam er nicht. Er fühlte, wie Blut und Schleim aus feinen Poren flossen. Statt seiner Beine und Arme trug er nur noch Stümpfe an einem glatten Leib. An einer der Mauern sah er den Schatten seines Kopfes, spitz und mit Mundwerkzeugen versehen. Wieder versuchte er, sich nach vorn zu drängen, aber der Haken einer Angel packte ihn; seine Kameraden warfen ihn in ein Netz und brachten ihn zurück an Bord.

Dort wohnte er in einem Fass und erzählte den anderen Aalen von der Begegnung mit der orientalischen Prinzessin. Erregt von seinem Bericht verschafften sich die neuen Bekannten Erleichterung, indem sie sich berührten und Blitze über den Rand des Fasses hinaus ins Meer warfen. Auch er konnte nicht an sich halten, würde er die Prinzessin doch niemals vergessen können.
Die Matrosen und der Steuermann rätselten, wie sie ihrem jungen Freund behilflich sein könnten. Der Kapitän, verärgert ob des närrischen Benehmens, sich in einen Fisch zu verwandeln, wollte den Seemann über Bord werfen lassen. Aber der Heizer, ein gutmütiger Mann, versprach, sich um ihn zu kümmern, bis sie im Heimathafen wären. Er nahm den Mantel, wickelte den Aal darin ein und legte ihn neben den Kessel, damit sein Freund sich aufwärmen konnte. Durch die Nähe zum Ofen wuchsen die Glieder wieder heran, und im Hafen konnte er wieder laufen. Zwar blieb er recht schmal und blass, aber die anderen Unannehmlichkeiten seines Irrweges verschwanden allmählich. Zur See, das beschloss er, würde er nie mehr fahren.
Den Mantel nahm er zur Erinnerung an die Reise mit, dann verabschiedete er sich. Weil er keinen Ort kannte, wo man ihn aufgenommen hätte, kaufte er sich von der Heuer eine Flasche Rum und wanderte fortan betrunken durch die Straßen, bis er einschlief.

Die Turmuhr schlägt. Meine Hände zittern. Ich habe ihn bestohlen, ihm seine Erinnerung an die Prinzessin genommen. Die Spaziergänger schauen mir nach, wie ich eilig umkehre. Aber wie ich auch laufe, die Brücke scheint immer weiter zu werden. Bald habe ich mich verirrt, sehe wie das Wasser in der Sonne glänzt, und die Fische rufen mich.
Ich grabe die Hände und den Kopf aus, steige über die Brücke hinweg wie ein fallender Koloss, werfe mich ins Meer, bis ich weit unten die Ratten finde, um mit ihnen die Lieder der Prinzessin des Orients zu singen.
Das Wasser schlägt über die Brücke, die ich im Ertrinken sehen kann. Bald haben die Wellen auch die Turmuhr verschluckt.

Schaue ich nach Stunden vom Durchgang in die Zimmer, ist es still. Der Hut ist fort.
Die Küche ist nicht mehr an ihrem Platz, die anderen Räume folgten der Nahrung, und mein Zimmer ist ganz weit weg.
Ob meine Schwester daheim ist, kann ich nicht feststellen. Wohin ich auch schaue, es hat sich alles verändert. Das Oktavheft ist durch die Wucht der wandernden Zimmer in Fetzen gerissen, und der Füllfederhalter zerbrach am Alleinsein.
Weil mein Heft ganz wertlos geworden ist, kritzle ich die letzten Sätze mit den Fingernägeln in den Tisch, bevor auch er wie alles andere verschwindet. Ich werde niemals einen Ausweg aus diesem Durcheinander finden.

 

Hallo Howl

willkommen hier :):thumbsup:
an sich mag ich die Geschichte, auch wenn es mir nicht gelungen ist, sie zu entschlüsseln, ein mäandernder Sog aus Bildern, der vielleicht auch gar keine Bedeutung hat und mir vorkommt wie ein rauschgenerierter Traum. Erinnert mich an Autoren wie Leo Perutz und anfangs auch an Franz Kafka. Ich hab's gern und mit staunendem Blick gelesen und gestaunt über die Fantasie, die dahinter verborgen ist. Ein Erkenntnisgewinn oder ein Erschaudern an verborgenen Ebenen habe ich vermisst, mag sein, dass alles doch etwas zu undeutlich ist (oder ich zu blöd oder zu ungeduldig)...

Paar Textstellen:

Würden sie ihn Stummelschwanz nennen, weil er mit den Füßen scharrt, sein Gesäß dabei anhebt und deshalb sein Rücken durch einen fast durchsichtigen Kittel, falsch herum an die Hüften gebunden, nach hinten ausbricht, dass die Knochen wie der Schwanz eines Hundes wedeln – es machte ihm nichts, denn ein Hund ist er, wie er dem Herrn auf Schritt und Tritt folgt, über die Spitzhacken und Schaufeln springt; bald kläfft er, leckt sich den Schritt oder fängt Flöhe, die er nicht hat.
das ist sehr kompliziert beschrieben, als wolle der Autor beweisen, dass er komplexe Satzstrukturen ersinnen kann...

. Mein Zimmer rührte sich nicht, da alle sich kreisförmig anfügten.
hier wird's genauer, weil kürzer und aus dem Zusammenhang verständlich...

Mutter ist auf einer kleinen Abendgesellschaft, und meine älteren Brüder treffen die Mädchen.
treffen die Mädchen, na ja, das klingt merkwürdig

Sie, schon am Ende des Durchganges angekommen, blickte zurück, als hätte sie eine Ahnung meiner Last,
ein Beispiel für manierierte Sprache, die des öfteren verwendet wird...

wenn sie nachher in die Wohnung strömt, ein paar Falten mehr in Gesicht und Kleid, etwas Rotwein an den Lippen, weil ihre Freundinnen ihr
das Bild gefällt mir ...

Ich stelle mir vor, wie er – von einer unglücklichen Bekanntschaft geplagt – eilig ins erste Schiff stieg, bei den Ratten schlief, von denen er die Lieder lernte,
welche Lieder, du belässt es bei einer Andeutung, auch in der Folge...

Hatte der Steuermann nicht von den Prinzessinnen des Orients geschwärmt? Wie sie auf den Winden ritten und die Oasen fruchtbar machten, indem sie sich melken ließen?
wow :Pfeif:

Trotzdem sie sich näherten,
du verwendest an dieser Stelle und auch später trotzdem anstatt obwohl, das ist eine Reminiszenz an Kafka und andere jüdisch geprägte Autoren, warum machst du das?

An einer der Mauern sah er den Schatten seines Kopfes, spitz und mit Mundwerkzeugen versehen.
klingt lächerlich...

Ich werde niemals einen Ausweg aus diesem Durcheinander finden.
KAFKAS Schloss?

viele Grüße
Isegrims

 

Hallo und herzlich willkommen hierorts,

howl!

Mich hat zweierlei in Deinen Erstling hineinschauen lassen, der Titel (ich fress gradezu Mythen und Sagen – und will vor allem herauszufinden, was dahinter stecke – und der Name des Ithakers ist da oft Signal genug – und ein Wortspiel mit Deinem nickname (to) „howl“ (= heulen, brüllen u.ä. Verben), den ich wie selbstverständlich als das mit einem h angehauchten Wappentier der Pallas Athena deute, der Freundin des Rotschopfes (O. galt als Heißsporn und jähzornig und wurde deshalb als Feuerkopf dargestellt, nicht etwa, weil er Troia abfackeln ließ, dass dann am Niederrhein in der Ulpia Traiana wiederaufgebaut wurde und um das sich die Stämme der Freien sammelten und dem Urenkel des Mero den Viktorsdom spendierten)

In der Küche sitzt mein Vater
die einen sagen, Laërtes, Sohn des Arkaios und Enkel des Zeus. Das bedeutsamste an L. ist, dass er der Herrschaft über Ithaka entsagt und seinem Sohn O. die Herrschaft überträgt – und wer hätte je gehört, dass ein König nicht an seinem Throne hänge wie das Kleinkind an seinem Thrönchen! Lüge also?

Du merkst, ich bin bei den andern:

… und verhandelt mit Krumm. So heißt er nicht wirklich, aber seine schiefe Haltung, mit den Jahren ein Buckel geworden, ...
und dass kann nur S., der zwote Vater sein, der buckelt und buckelt und doch nicht seine Last ans Ziel bringt.

Der Vater des O. sei also Sisyphos!

Ein Bild zur Wahrheit des O.: Er hat einen soziologischen Vater (L.) und einen biologischen (S.) und O. ist ja nicht doof, statt die Macht des L. Mühen und Last seines biologischen Vaters erben zu wollen.

S., dessen Schicksal O. - wenn auch auf andere Weise in den Irrfahrten – geerbt hat mit allen Gefahren, die er überstehen muss incl. der Frauengeschichten: Sieben Jahre lang Calypso tanzen ist für einen Kriegshelden nicht einfach, Blasen an den Füßen durch Abzappeln, statt tiefer Wunden durch Bronze oder Stein - da lässt er sich lieber bezirzen. Und wir wissen: Nur dank der Freundschaft mit Athena wird er mit Hilfe der Weisheit/des Wissens der Circe von seinen Irrtümern befreit. Die griechische Mythologie und Sagenwelt ist halt vielgestaltig wie Dein Erstling in einer sich verselbständigendem kleinbürgerlichen Wohnung.

Aber wie kommen da

Hammer und Meißel
ins Geschehen, wenn auf Ithaka statt Bodenschätze zu fördern, Vieh (Schafe) gezüchtet wurde und -

auch das passt!

Würden sie ihn Stummelschwanz nennen, weil er mit den Füßen scharrt, sein Gesäß dabei anhebt und deshalb sein Rücken durch einen fast durchsichtigen Kittel, falsch herum an die Hüften gebunden, nach hinten ausbricht, dass die Knochen wie der Schwanz eines Hundes wedeln – es machte ihm nichts, denn ein Hund ist er, wie er dem Herrn auf Schritt und Tritt folgt, über die Spitzhacken und Schaufeln springt; bald kläfft er, leckt sich den Schritt oder fängt Flöhe, die er nicht hat.

Ein kupierter Schäferhund ... Abscheuliche Tat! S., der biologische Vater ist versklavt
Man meißelt sich die Geschichte in Herz und Hirn, auf dass sie nach drei Jahrtausenden noch erzählt werde. Wenn wir aber das Reich der P. (Penelope, die treue Gans), die Küche betreten, überlassen wir die Geschichte ihrem Schicksal. Aber sie gefällt dem

Friedel nebst Ikarus (Ikaross),

weil er selbst so anarchisch ist wie dieser Erstling.

 

Hallo How,
ein fulminater Einstieg, der sogar mal einen komplizierten Satz wagt. In der Küche die wirklichen Irrfahrten des Odysseus beginnen zu lassen, bloomt natürlich nach Innereien.
Nicht Muse, sondern Kombüse; treibt schließlich doch das Produkt der Küche hinaus auf die Weltmeere und Autobahnen.
Schön bilden Vater und Krumm ein Herr-Knecht-Paar, mit dessen Beoachtung das Ich auf Reisen geht. Wie anschaulich die Wohnung plötzlich lebendig wird, wie die Familie sich durch das Chaos bewegt, zum Helden führen sie hin, zum Schriftsteller, der natürlich der wirkliche Odysseus ist, nicht so ein Raufbold, wie es der sein müsste, hätte er wirklich die Abenteuer bestehen müssen. Odysses ist eine Kopfgeburt, kein Rambo.
Die Beobachtung nervt, sie lässt die Umwelt des Erzählers zur Groteske werden, der man nur entfliehen kann: die Fluchten des Odysseus. und dann läuft er auch die Hauptstraße entlang, als hätte er nie Kafka gelesen. Nun kommen dezent auch Aale vor, aber letzten Endes versuchte sich ein armer Küchenpoet mit Bildungsballast Orientierung zu schaffen in einem Irrgartem. Geh hinaus wie Bloom und versacke nicht im Küchenmief des Kleinstbürgertums, sollte man dem Ich sagen.
So hast du, How, einen schönen Entwurf geleifert zu einem Autorenroman. Nur bleibt er halt im Küchenmief stecken.
Und noch etwas, du formuliest sehr anschaulich und klar, bleib auf dieser Ebene mit Nebensätzen.
Sehr gern gelesen
Fröhlichst
Wilhelm Berliner

 
Zuletzt bearbeitet:

What sphinx of cement and aluminum bashed open their skulls
and ate up their brains and imagination?

Allen Ginsberg, Howl

Dein Nick scheint mir nicht zufällig gewählt zu sein, Howl. Zumindest mich ließ er noch vor dem Lesen der Geschichte an das legendäre Gedicht von Alan Ginsberg denken. Und so wie dieses eine Vielzahl von Verweisen und teilweise schwer verständlichen Anspielungen enthält, wimmelt es auch in deinem Text von jeder Menge mehrdeutiger Sprachbilder, einem Haufen assoziativ-metaphernder Amokläufe quasi, wort- und bildgewaltig nenn ich das mal, bzw. lustvoll mit der Sprache spielend. Auf jeden Fall originär, und in jeder Zeile deinen Spaß am Schreiben spüren lassend. Nix feinsinnig labernde Betroffenheitsprosa, sondern … ja, pralles, rausch- und traumhaftes Leben. Howl, mit einem Wort.
Na egal, sprachlich ist das toll, finde ich, ist so eine aberwitzige Mischung aus stellenweise unzeitgemäßer Wortwahl, wunderbar dahinschlingernder Syntax und … ja, viel Poesie irgendwie.

Ein paar Formulierungen sind zugegebenermaßen etwas … nun ja, ungelenk, um nicht zu sagen begrifflich bzw. grammatisch einfach falsch. Die anzuführen hab ich momentan aber überhaupt keine Lust, bzw. bin ich dafür einfach zu betrunken zu faul zu anderweitig beschäftigt. Möglicherweise mach ich das morgen irgendwann.

Ein sehr eindrückliches Debüt, Howl.

offshore


PS Isegrims

Isegrims schrieb:
… das ist sehr kompliziert beschrieben, als wolle der Autor beweisen, dass er komplexe Satzstrukturen ersinnen kann.
Lese ich da gar einen Vorwurf heraus, Isegrims?
Ist es einem (heutigen) Autor nicht hoch anzurechnen, wenn er die schier unerschöpflichen Möglichkeiten, die uns unsere Sprache bietet, auszuloten versucht? Ist es nicht gerade in Zeiten, wo das Schriftsprachniveau immer mehr vom hart am grammatikalischen Abgrund taumelnden Gestammel elendiger Zeitungsfünfzeiler, von SMS/Facebook/Twitter/was auch immer-Textchen, ganz zu schweigen von den großteils sinnentleerten Werbeslogans, bestimmt wird, ein Gebot der Stunde, sich dem modischen(?) Dogma, wonach ein Satz, der über mehr als eineinhalb Zeilen geht, tunlichst zu vermeiden ist, weil er in den Augen vieler Leute schon als nahezu unlesbar gilt, zu widersetzen? Scheiß auf z.B. Thomas Mann, sag ich mal, aber die deutsche Sprache bietet uns allemal mehr Möglichkeiten, als uns lediglich simple Subjekt/Objekt/Prädikat-Sätze um die Ohren zu hauen, oder nicht?
Sprachliche Maß- und Hemmungslosigkeit sollte uns ein Anliegen sein, nicht glattgebügelter, konsensfähiger Purismus.

 

on- und offtopic :) ernst offshore

"Vitja, wie geht das eigentlich mit der AK 47?"
"Giuseppe, du bist echt 'n Lutscher."
"Sag schon."
"Okay. Die Brandbreite der .22-lfB-Munition reicht von sehr schwachen Laborierungen für
Einzellader-Waffen über kampffähige Laborierung mit High-Speed-Patronen, weswegen der Munition beim Laden und Schießen eine entscheidende Rolle zukommt, die sich nicht allein darin erschöpft, dass die Waffe bereits mit dem Einlegen des Magazins schussbereit ist, indem der Schusshebel betätigt wird und der Verschluss vollumfänglich nach vorne schnellt, sondern auch in der Geschwindigkeit und Streuung der Treffer."
"Hä? Was?"
"Hab ich vom Ernst, weiß auch nicht, was der meint."
"Mann, Maann das färbt ab mit der Literaturseite, wo der sich rumtreibt."
"Mm. Intellektuellenpack."
"Und was is jetzt mit der AK47?"
"Abzug drücken und los geht's, was sonst."
"Noch 'n Wodka?"

 

Guten Tag!

Vorab meinen Dank für das willkommengeheißene Rezensieren/Kritisieren/Kommentieren/Lamentieren! ;)
(Eigentlich stören mich Smileys, aber "Lamentieren" klang ohne grafische Verharmlosung zu ungenau.)

Es freut mich in jeglicher Hinsicht, dass der kleine Text zu Deutung und Kritik veranlasst hat. Dabei erfreuen mich natürlich lobende Stimmlein ebenso wie mahnende Erhabenheitspamphlete. Gleichermaßen konstruktiv und wichtig, will ich sagen. Von daher hänge ich insbesondere auch an Negativpunkten wie ein verliebter Poet an seinen titanischen Brustballaden!

Möchte mal geradeaus und direkt auf ein paar Details eingehen:
Isegrims:
Danke für das Willkommen und die fundierte Kritik. Sehr hilfreich und willkommen von meiner Seite!
Es ist gar nicht so verkehrt, wenn du auf einen mangelnden Erkenntnisgewinn hinweist. Zwar steckt durchaus ein Sinn hinter dem, was du treffend als "rauschgenerierten Traum" bezeichnest; aber vor allem wichtig ist der Rausch (nicht meiner, diese Zeiten sind vorbei, und ich bekomme meinen Rausch vor allem mentalinduziert). In ein paar anderen Kommentaren werden diese Bedeutungen angesprochen. Die erwähnten Manierismen jedoch sind meinerseits vollkommen beabsichtigt, ist es für den jungen Autor doch vor allem seine Kunst, die nicht so will. Nennen wir es mythische Arroganz. Vielleicht will er auch mehr als er kann, der Protagonist. Der bin ich natürlich nie und nimmer, aber ich unterstelle auch mir die eben erwähnte Erhabenheitspamphletie (Neologismuskasse, habt ihr so etwas hier?).
Angefangen hat es mit einer Illustration, die ich vor vielen Jahren irgendwo mal gesehen habe. Die habe ich einfach nicht vergessen: Es war die Darstellung der elterlichen Wohnung in Kafkas "Verwandlung". Biografisch gesehen waren die Wohnverhältnisse K.'s tatsächlich mal so oder so ähnlich. Der Gedanke einer sich verwandelnden Behausung lag einfach nahe, mag man mir verzeihen. Das war nicht genug, und dann kam Odysseus dazu, übrigens auch Diogenes, was mir als Titel aber missfallen hat. So ist es dann passiert. Elemente aus Mythen und Sagen, Aspekte aus Biografien und Umständen. Das alles mit der Idee eines sich verlierenden Autors, mehr oder weniger arrogant, erhaben, manieriert und eventuell auch agitiert.
Deine Anmerkung, was den Beweis zur Fähigkeit, komplexe Satzbauten zu ersinnen, angeht, habe ich zur Kenntnis genommen - und werde ich trotzdem ignorieren müssen (was keineswegs bedeutet, dass du falsch liegst oder ich richtig). Wieso? Weil es viel zu viele schöne Worte und Möglichkeiten gibt, die man einfach nicht einsperren darf. Das gilt auch für die von dir erwähnten und korrekt erkannten Reminiszenzen an bestimmte Stile jüdischer und anderer Autoren. Gehört einfach dazu, wenn man probiert, einen sprachhistorischen Diskurs - verpackt mit biografischen Verschwurbelungen - in eine gedanken- und bilderverkehrte Geschichte zu setzen. In kurz: Erschien mir recht natürlich, das so und nicht anders zu schreiben.
Aber nochmals: Herzlichsten Dank für deinen intelligenten und hilfreichen Kommentar!
Friedrichard:
Auch dir meinen Dank für das warme Willkommen. Man ist ja vorerst vorsichtig, verirrt man sich in fremden Foren. Habe aber jetzt den Eindruck, das Vorsicht was für Weicheier ist. Danke dafür.
Dein Kommentar ist überaus umfassend und klar von deiner Liebe zur Sagenwelt beeinflusst, was hier natürlich gar nicht so falsch ist. Der Vergleich zwischen der Vielfalt irdischer (antiker) Mythen (vielleicht auch Philosophien) und der hier vorliegenden Metamorphose der kleinbürgerlichen Welt/Wohnung/Behausung könnte nicht treffender sein und ist auch der Zusammenhang, den ich herzustellen versucht habe. Das mag übrigens befremdlich erscheinen, ist es aber nicht. Wie schon eben beschrieben: Das Auftreten diverser Mythen und Umstände erschien beim Schreiben plötzlich sehr natürlich.
So kann ich lediglich beeindruckt ob deines Detailwissens mich verneigen und anerkennen, dass es Parallelen gibt, die auch mir erst jetzt bewusst aufgefallen sind. Dafür möchte ich mich nochmals bedanken. Und, ja, anarchisch UND archaisch, das passt sehr gut zur mir.
Wilhelm Berliner:
Dein Kommentar ist die kompakte und richtige Erläuterung dessen, was ich zu erreichen versucht habe. Wie eben schon erwähnt: Der Zusammenhang zwischen Odysseus (oder allgemeiner: Mythen, siehe auch Diogenes!) und dem geplagten Schriftsteller, dessen Heim ihn metamorphisch malträtiert, während er seine Kopfgeburten als Ausgeburten geplagter Genialität betrachtet, ist extrem natürlich, wenn man einmal in diese Richtung geht.
(Manchmal - aber nur manchmal - sehe ich mich auch im Küchenmief. Ja, da muss man raus, man muss, muss, muss.)
Danke dir!
ernst offshore:
Vielen Dank auch für deinen Kommentar! Was den Nick angeht, ja, durchaus, da ist ein Zusammenhang zu sehen. Eindeutig erkannt. Das gibt ein Fleißkärtchen. (Obwohl ich in der Grundschule immer Sternchen bekommen habe, keine Kärtchen. Bloß in Mathe war ich immer kacke. Aber "Fleiß" stammt ja auch aus dem Germanischen und meint "Streit". Das erklärt einiges.)
Was deine Antwort an Isegrims angeht, so kann ich dem natürlich nur zustimmen.
Danke für's Loben. Ebenso dafür, dass du klarstellst, dass der Text natürlich NICHT perfekt ist. Das wäre ein Todesstoß, wäre es anders. Ich wäre ausgelernt und Gott. Das wäre fad und öd.

Schönen Tag noch alle,

Howl

 

Hi Howl,

ich hatte eigentlich schon länger Lust, mich den lobenden Stimmen anzuschließen, jetzt komme ich auch dazu. Deine Phantasie und der mutige Zugriff beeindrucken mich dabei sogar noch mehr als der Stil.

Ein bisschen herumkritteln möchte ich aber trotzdem gern.

Dazu nehme ich gleich den ersten Absatz in den Blick. Eigentlich gefällt er mir gut. Aber ich kann mir nicht helfen, ich finde, den eigentlichen Abschluss bildet für mich dieser Satz:

Krumm weiß das, aber da seine Rolle im Stollen die des Vorarbeiters ist, dem Herrn der Minen ein treuer Untertan, kann er sich jeden Namen erlauben.
Ich finde, der Stummelschwanz müsste davor kommen. So klingt es, als bräuchte es noch eine zweite Erklärungen dafür, warum selbst der Name Stummelschwanz seiner Würde keinen Abbruch täte. Aber das ist ja nicht so, die erste Erklärung umfasst auch den Stummelschwanz schon. Sie schließt also letztlich die logische Klammer um beide Namen, und deswegen käme es mir halt passender vor, wenn sie auch am Schluss stünde.

Im selben Absatz

anders als so zu bezeichnen
klingt für mich etwas ungelenk. "Anders" würde reichen, oder? Aber auch "bezeichnen". Ist ein Name eine Bezeichnung? Hm, ich würde sagen, eher nicht, aber das kann man sicher anders sehen. (Dagegen "der Krumme" - das wäre doch eine Bezeichnung. Klingt viel blöder - nur um deutlicher zu machen, was ich meine.)

Das war nicht immer so.
Finde ich großartig, wie selbstverständlich das daherkommt.

fasse ich einen Gedanken, der mir durch die Finger gleitet,
Da stößt sich was, finde ich. Wenn der Gedanke durch die Finger gleitet, hat er ihn ja eben nicht zu fassen gekriegt. Das Bild führst du verspielt weiter, etwas gewagt vielleicht, aber mir ist es nicht zu dick aufgetragen.

Jetzt nur noch eins, aber dafür wirst du mich leider hassen: Alles von

Ich stelle mir vor, wie er (...)
oder spätestens
Bald war er beliebt bei der Mannschaft.
bis
(...)bis er einschlief.
bräuchte ich für die Geschichte nicht - so schön die Darstellungen für sich genommen sind. Dass dann der Titel hinfällig wird, ist mir klar - trotzdem. Mir geht das in dem Kontext zu sehr in die Breite. Außerdem finde ich es nicht ganz so reizvoll, wie die Episoden nacheinander weg erzählt werden, es passt nicht zur übrigen Struktur der Geschichte. Man kann Störungen natürlich bewusst setzen, aber wie gesagt: Für mich bräuchte es das nicht. Als Teil einer anderen Geschichte würde ich die Abschnitte dagegen sehr gerne lesen. Dann würde ich wahrscheinlich auch die Aneinanderreihung lieber akzeptieren, wenn das denn die durchgehend gewählte Erzählweise wäre.

Soweit auf die Schnelle.
Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Moin, erdbeerschorsch,

besten Dank für's Lesen, Loben und Kritteln.

Die Sache mit dem Stummelschwanz ist richtig, das würde davor besser passen; werde das mal ändern und sehen, wie es geht.

(...) aber wie gesagt: Für mich bräuchte es das nicht. Als Teil einer anderen Geschichte würde ich die Abschnitte dagegen sehr gerne lesen. Dann würde ich wahrscheinlich auch die Aneinanderreihung lieber akzeptieren, wenn das denn die durchgehend gewählte Erzählweise wäre.
Ich weiß, was du meinst. Im Prinzip käme der Text quasi ohne die Erzählung in der Erzählung (in der Erzählung) aus, das stimmt. Andererseits lag (oder liegt) der Reiz oder der Schlüssel eben in dieser Vermengung, was die andere Seite wäre. Ich würde jedoch gerne mal testen, aus den beiden Teilen zwei für sich stehende Texte zu schreiben.

Und zuletzt dazu:

klingt für mich etwas ungelenk. "Anders" würde reichen, oder? Aber auch "bezeichnen". Ist ein Name eine Bezeichnung? Hm, ich würde sagen, eher nicht, aber das kann man sicher anders sehen. (Dagegen "der Krumme" - das wäre doch eine Bezeichnung. Klingt viel blöder - nur um deutlicher zu machen, was ich meine.)
Ja, "anders" hätte gereicht. War mir gar nicht aufgefallen, aber dafür gibt es Leser... ^^
Ob ein Name eine Bezeichnung ist? In diesem Fall schon. "Krumm" kommt ja von "Der Krumme", kommt von seiner Haltung bzw. dem Aussehen und was andere daraus gemacht haben; sprich: wie sie ihn bezeichnen. Das kann man natürlich diskutieren. Jedenfalls kann ich deine Argumentation hier trotzdem nachvollziehen.

Vielen Dank, auch für die Ideen / Anmerkungen!

H
o w
L

 

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