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Diskussionen zur Kreativwerkstatt

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10.07.2002
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Diskussionen zur Kreativwerkstatt

Dieser Thread ist für alle Diskussionen rund um die Kreativwerkstatt gedacht.
Wer will, kann hier auch Vorschläge für weitere Übungen/Aufgaben posten, wobei es sinnvoll ist, diese zeitgleich per PN an die Moderatoren zu schicken.

 
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Ich habe auch gerade eine schöne Übung in einer zeitschrift für kreatives schreiben gefunden. Sie heißt Handlung, Beschreibung und narrative Zusammenfassung.

Ziel ist es beim Übertriebenen benutzen dieser drei Komponenten, ein Gefühl für die richtige Mischung zu bekommen.

Die Übung

1.Teil: schreib einen kurzen Text, der nur aus Handlung besteht.
Handlung ist alles was du tust, erlebst oder worüber du in der gegenwärtigen Situation nachdenkst.

z.Bsp. Ich stand im Badezimmer und wusch meine Hände.

2. Teil: nun füge nach jedem deiner Sätze, Einen mit einer Beschreibung ein.
Beschreibung ist alles was du riechen, sehen, fühlen kannst. Was eine Stimmung, einen Ort oder einen Zustand bildhaft darstellt oder einen sinnlichen Eindruck vermittelt.

z.Bsp.Die Seife roch nach Rosen und Sommer.

3.Teil: nun baust du nach jedem beschreibenden Satz, eine narrative Zusammenfassung ein.
Narrative Zusammenfassungen sind wie der Name schon sagt, zusammengefasste Erinnerungen in Form eines Berichtes. Allgemein benutzt man sie nur um den Text verständlicher zu machen. Also nur sparsam verwenden, sonst wird aus der Geschichte schnell ein Bericht.
z.Bsp. Sommer, es erschien mir, als ob er schon in weiter Ferne lag.

Mein Minitext würde jetzt also so aussehen:Ich stand im Badezimmer und wusch meine Hände. Die Seife roch nach Rosen und Sommer.Sommer, es erschien mir, als ob er schon in weiter Ferne lag.

Ich hab es schon ausprobiert und mir hat es viel Spass gemacht. Natürlich ist das Ergebnis nur ein Übungstext und keine fertige Geschichte.

 

Aufgabe ist es, eine bestehende KG aus einer anderen Perspektive zu schreiben. Ein sehr gutes Beispiel wäre hier zB die KG "San Salvador" (Autor habe ich gerade nicht im Kopf, müsste ich heraussuchen).
Ziel wäre logischerweise das Verarbeiten von Geschehnissen aus verschiedenen Blickpunkten. Ferner hilft es, Zusammenhänge plausibler zu gestalten.
Das habe ich, ohne den Vorschlag hier vorher zu lesen, mit Gropers "Lehrkörper" als "Körperleere" versucht. Zunächst ohne es zu kennzeichnen, weil ich die Bekanntheit von Gropers Geschichten überschätzt habe und auch wissen wollte, ob es auffällt. Er hat´s gemerkt und sich amüsiert.

 

Neue Übung für Suchende:

Ja, ich weiß, woher ich stamme!
Ungesättigt gleich der Flamme
Glühe und verzehr ich mich.
Licht wird alles, was ich fasse,
Kohle alles, was ich lasse,
Flamme bin ich sicherlich!

Wer hat Lust, eine Geschichte über / zu Nietzsches Gedicht zu schreiben?
Bitte im Titel kennzeichnen.

 

Drabbles - Die 100-Wort-Geschichten

Ich habe vor ein paar Tagen von einer E-Mail-Freundin den Hinweis auf Drabbles bekommen. Bis dahin habe ich noch nie davon gehört oder gelesen.
Es geht darum eine Geschichte zu schreiben, die genau 100 Wörter hat. Ich habe zwar noch keine solche Geschichte geschrieben und mich auch noch nicht dran versucht, aber als Schreib-und Kreativübung ist es gar nicht schlecht. Finde ich.
Wer mal gucken will, guckt einfach mal hier: www.drabbles.de

Mein Vorschlag ist, wenn denn Interesse besteht, dass die Geschichten einfach hier unter gepostet wird.

P.S. Wenn kein Interesse besteht oder es einfach nicht hergehört / erwünscht wird bitte dieses Posting löschen. Danke und viel Spaß!

 

Warum wurde eigentlich mein Vorschlag, auch mal verstärkt mit Körpersprache zu arbeiten, nie aufgenommen? Ist er wirklich so schlecht?

 

@Häferl: vermutlich, weil ich ihn irgendwie überlesen haben muss. Die Idee gefällt mir, ich arbeite mal eine Formulierung aus. Danke. :)

 
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Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Stil - Gefühlvolle Schilderungen

Geht es euch auch so? Oft lest ihr Tragisches, eingentlich herzzerreißend traurige Dinge, und ihr denkt euch: Wen interresierts?

Ein anderer Autor dagegen schildert eine fast alltägliche Situation, die allenfalls ein wenig ärgerlich oder frustrierend ist und ihr seid ergriffen, dem Weinen nahe.

Genau das ist mir in letzter Zeit vermehrt aufgefallen. Daher habe ich mir die Frage gestellt: Warum bin ich von machen Dingen berührt, von manchen nicht? Wie schafft es ein Autor meine Gefühle zu erreichen und warum wirkt die Situation traurig auf mich, während ein eigentlich viel schlimmeres Erlebnis eines anderen Verfassers bei mir keine Gefühlsregung verursacht.

Als Selbstversuch würde ich gerne ein Experiment starten. Zum einen, um gute Gefühlsbeschreibungen zu lernen und andererseits festzustellen, wie andere Autoren, die gleiche Ausgangsituation anpacken.

In unserer kurzen Diskussion waren wir uns relativ einig, dass es zwei Dinge benötigit, um mitfühlen zu können.
- Entweder kommt einem die Situation bekannt vor oder sie spiegelt des Lesers Ängste oder geheime Wünsche wider
- Oder: Der Autor schafft es durch die Sprache, die als eine Art Schlüssel fungiert, Zugang zu dem Leser zu erhalten.

Ist nur einer der beiden Punkte erfüllt, kann der Autor die Gefühle des Lesers erreichen. Am besten ist es natürlich, wenn beide erfüllt sind. Da, der erste Punkt von Leser zu Leser sehr variiert, möchten wir uns hier auf den zweiten Punkt konzentrieren: die Sprache.

Dazu ein kleines Experiment.
Ich stelle mir folgenden Situation vor: Ein Schulkind sieht auf dem Heimweg, wie eine ausgewachsene Katze überfahren wird. Zu beschreiben sind der Junge, die Umgebung, der Tod der Katze und des Jungen Gefühle, max. eine Seite. So hat jeder dieselbe Ausgangssituation und es wird von der sprachlichen Schilderung abhängen, warum die Geschichte wirkt und jene nicht.

Die entstandenen Werke bitte in der Kreativwerkstatt mit dem Vermerk Stilistik posten. Ich werde sie dann hier im Eingangspost verlinken.

Wer mitmachen will:
- katzano
- C. Seltsem
- Antonia
- Malinche
- Jynx (Lesen auf jeden Fall, Schreiben vlllt.)
- neukerchemer
- sim
- bernadette
- Häferl??

Enstandene Geschichten:
...

 

Vielleicht sollten wir auch diesen Thread dann in die Kreativwerkstatt stecken.

Als kurze Antwort. Natürlich gibt es Möglichhkeiten, über einen Text Emotionen zu erzeugen. Und deine Beobachtung, dass der Inhalt allein, so traurig er auch sein mag, dazu nicht immer ausreicht, ist ganz sicher richtig.
Ich kenne die Empfindung auch.
Ich stelle bei mir aber oft auch fest, dass sogar ein recht schlecht geschriebener Text in mir Emotionen wecken kann, wenn die beschriebene Situation eine tiefe Sehnsucht in mir trifft.

Lieben Gruß, sim

 

Ja, du kannst ihn gerne dorthin verschieben. Ich wusste nicht so Recht. Dachte hier wäre er besser aufgehoben.

Ich stelle bei mir aber oft auch fest, dass sogar ein recht schlecht geschriebener Text in mir Emotionen wecken kann, wenn die beschriebene Situation eine tiefe Sehnsucht in mir trifft.
Das kommt natürlich als zusätzliche Komponente hinzu. Deswegen würde ich auch gerne, die selbe Ausgangssituation für alle nehmen, sodass jeder für sich beantworten kann, warum wirkt dieser Text auf mich besser als jener.

 

Warum bin ich von machen Dingen berührt, von manchen nicht?
Es ist wie beim Immunsystem: Ein Antikörperchen, das Influenzaviren bindet, weiß mit Pockenviren nichts anzufangen. Oder wenn du die Neurologie bevorzugst: GABA-Rezeptoren interessieren sich für den Botenstoff GABA und z.B. nicht die Bohne für Acetylcholin. Dieses Schlüssel-Schloss-Prinzip trifft auch auf das Lesen zu. Deine hyperkomplexe Mentalität sei das Schloss, in das ein bestimmtes Bisschen Sprache, der Schlüssel, passt oder nicht passt. Passt es nicht, musst du es erst zu verstehen und nachvollziehen versuchen, deine M. verbiegt sich sozusagen, um das Bisschen Sprache doch aufnehmen zu können, was mühevoll ist und den Spaß irgendwann verdirbt. Und dies gilt in besonders starkem Maß für Emotionen, da für Emotionen die M. starrer (weil ursprünglicher) ist als für kulturell tradierte Dinge. Ergo kommen erstere rüber oder nicht, während es bei letzteren einen gewissen dynamischen Toleranzbereich gibt. [Achtung, pseudowissenschaftliche Theorie, aber so erkläre zumindest ich es mir.]


-- floritiv.

 

Hi Floh,

deine Theorie finde ich interessant und ich ich stimme ihr auch zu.
Da es denke ich bei jedem, zumindest unterbewusst, so abläuft, würde ich gerne verstehen, was gut wirkt und was nicht.
Ich möchte micht nicht einfach damit abfinden, dass wirkt und das nicht. Dabei, denke ich, könnte ein solches Experiment vllt helfen.

 

neukerchemer: Die Beobachtung hat sicher jeder von uns schon gemacht. Dein angestrebtes Experiment finde ich interessant - sicher gibt es Mechanismen in Texten, die auf mehr Leute zutreffen als andere. Warum sie nicht herausfinden? Ich bin dabei. Wann geht es los? :D

 

Zerplatzende Katzen auf Straßen und Plätzen,
zerplatzende Katzen die uns den Tag vergrätzen

(M. Goldt)

Ich mag auch mitmachen, finde, es ist ein sauspannendes Experiment und sicher interessant, die Unterschiede rauszukriegen...

*unterschreib*

 

Hi katzano und Seltsem,

toll, dass ihr mitmachen wollt. Ich würde sage, wir warten noch übers Wochenende bis wir sechs/sieben Leute sind und dann beginnen wir. Zu viele sollten es denke ich nicht sein. Wenn keiner mehr mitmachen will auch nicht schlimm.

Ich denke wir werden die Texte hier nicht posten können, oder? Weil den Regeln entsprechen sie ja eigentlich nicht ... Mal schaun, wie wir das dann am besten machen.

 

Die Idee gefällt mir! Bin auch gespannt, was bei einem solchen Experiment herauskommt.
Eine Seite zum oben angeführten Thema könnte ich eventuell schaffen ...

 

Kann nicht versprechen, dass ich das zeitlich hinkriege, aber es interessiert mich und ich würd es auch versuchen.

 

Wir sind ja zeitlich nicht begrenzt und es soll ja nur ein Seite sein, von daher: Willkommen malinche.

 

Super, Jynx, dann ist ja schon mal Objektivität gewährleistet, auch wenn es natürlich schön wäre, wenn du auch einen kleine Beitrag schreiben würdest.

Diesen Aufnahmewillen den du ansprichst mache ich vor allem eben an der sprachlichen Schilderung fest. Wenn mir jemand die Situation gut erzählt, bin ich bereit den Willen aufzubringen, anderfalls nicht.

 

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