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Eine kleine Bahnhofsgeschichte

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01.07.2001
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Eine kleine Bahnhofsgeschichte

Eine kleine Geschichte über sie und ihn...


Eine kleine Bahnhofsgeschichte

Es war kalt und seine Glieder begannen steif zu werden. Seit über einer Stunde saß er bereits am Gleis und wartete auf seinen Zug, der nicht kommen wollte.
Die Neonröhren an der Decke strahlten kaltes Licht aus und verwandelten den Bahnhof in einen unheimlichen Ort. Leise tropfte ein steter Strom Regentropfen auf die Gleise und Bahntrassen; man sah sie nicht, aber man hörte sie.
Eine knarrende Durchsage erschallte und die schrille Trillerpfeife des letzten Bahnbeamten kündigte die Abfahrt des letzten Zuges am gegenüberliegenden Gleis an. Langsam setzte er sich in Bewegung und verschwand in der Dunkelheit.
Nun war der Bahnhof leer, auf keinem Gleis stand mehr ein Zug. Er konnten den ganzen Bahnhof in all seiner Tristesse überblicken.
"Hey, kommt dein Zug auch nicht", fragte sie dann plötzlich.
Sie saß am gegenüberliegenden Gleis auf einer Bank, die Beine übereinandergeschlagen. Ihre rot-blonden Haare klebten ihr halbtrocken am Schädel. Die Arme hatte sie um sich geschlungen und das sommersprossige Gesicht wies einen gequälten aber offenen Gesichtsausdruck auf.
Er, der gar nicht mehr damit gerechnet hatte jemanden am Bahnhof zu treffen, blickte auf und lächelte.
"Scheint so."
Ihr war kalt, trotzdem lächelte sie und ihm war als würde die Sonne über seinem Kopf aufgehen und ihn wärmen.
So saßen sie da, lächelten sich an und warteten.
Die Zeit schien zu rasen und doch gleichzeitig stehen geblieben zu sein. Ihm wurde heiß und kalt. Seine Gedanken rasten, um dann plötzlich wieder abschweifend den Moment zu genießen.
Dann fuhr ein Zug auf dem Gleis hinter ihr vor. Sie stand auf, drehte sich zum Zug und trat auf die erste Stufe.
"Sehen wir uns wieder", fragte er.
Sie drehte sich noch einmal um und lächelte wissend.
Er schmolz erneut dahin und bemerkte wie sehr er dieses Lächeln den kurzen Moment vermisst hatte, als sie sich zum Zug begeben hatte.
Sie zwinkerte ihm zu und betrat den Zug ohne sich ein weiteres Mal zu ihm umzudrehen.
Die Türen des Zuges schlossen sich und er fuhr ab. Einen kurzen Augenblick konnte er sie noch beobachten, wie sie sich ihren Platz suchte, dann war der Zug im Dunkel verschwunden.
Nun war er wieder allein und ihm wurde bewusst, dass er sie nicht einmal nach ihrem Namen gefragt hatte.

 

Naja, mir Verlaub, EIN großer Kritikpunkt:
So doof, sie NICHT nach ihrem Namen zu fragen, und TROTZDEM zu fragen "Sehen wir uns wieder?" war ja noch nicht mal ich. Und das will was heißen.
Ansonsten hat die Geschichte bis auf den Punkt gefallen, dass ich Rainer mal zitieren muss:" Sie war austauschbar."
Ich selbst hab auch mal eine Bahnhofsgeschichte geschrieben, und sie sind insgesamt wirklich austauschbar.
Wenn das nächste Mal etwas mehr eigener Stil und Frische reinkommt, ist sie besser.
Weiter so, und lass dich von mir nur nicht verunsichern.

 

Jo, ich fühlte mich gleich an deine Geschichte erinnert, Viper!
Der große Unterschied, der diese Geschichte unvorteilhaft - tut mir leid! - erscheinen lässt: Die Protagonisten interagieren nicht.

Gut, sie sehen sich an, lächeln sich an, er schmilzt dahin ... Aber sie reden ja überhaupt nix miteinander!!!
Somit kommt überhaupt nichts auf, was man als innere Spannung bezeichnen könnte und was nötig ist, um einer Geschichte "Glaubwürdigkeit" zu verleihen.

Das ist mir auch schon passiert, klar: Man sieht jemand, findet ihn (bei mir natürlich eine sie) attraktiv, lächelt, bekommt ein Lächeln zurück, und geht. Das war´s. Ende.
Da sind absolut keine Gefühle im Spiel!

Und genau so verhält es sich leider auch bei deiner Geschichte: Keine Gefühle.

Viper hat es vorweggenommen: Die Story ist schlichtweg austauschbar.
Und: Nicht verzagen, weiterschreiben! ;)

 

Also ich finde, ehrlich gesagt, es hätte mehr Wirkung gehabt, wenn sie mehr miteinander geredet hätten, oder sie sich irgendwie näher gekommen wären. so wird das nicht wirklich deutlich, dass er wirklich interesse an ihr hatte und auch sie nicht wirklich wiedersehen wollte.

 

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