Was ist neu

Entschuldigung, heißen Sie zufällig Jürgen?

Seniors
Beitritt
13.06.2002
Beiträge
2.977
Zuletzt bearbeitet:

Entschuldigung, heißen Sie zufällig Jürgen?

Endlich habe ich die Zeit gefunden, die Geschichte noch mal umzuschreiben. Ihr findet die neue Version direkt hier.

„Hallo?“
„Spreche ich mit Jürgen?“
„Bitte?“
„Ob ich mit Jürgen spreche?“
„Nein. Da haben Sie sich verwählt.“
„Wirklich? Kann doch gar nicht sein. Sind Sie sicher, daß Sie nicht Jürgen sind?“
Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, nicht Jürgen zu sein, aber ich wollte dem armen Mann, der mich da fälschlicherweise angerufen hatte, nicht vor den Kopf stoßen.
„Ja, da bin ich mir doch recht sicher.“ Noch während ich das sagte, wunderte ich mich über meine inkonsequente Art.
„Dann habe ich mich also verwählt?“
„Ja, sieht ganz so aus.“
„Verdammt... brauchen Sie vielleicht einen Staubsauger?“ Diese plötzliche Frage brachte mich ein wenig aus der Fassung.
„Staubsauger?“
„Ja. Staubsauger. Meine Frau hat gestern so einen gewonnen, aber wir haben schon einen.“
„Ach so... nein, ich habe auch schon einen. Vielleicht, wenn Sie mal Jürgen fragen.“
„Wer ist Jürgen?“
„Der, den Sie anrufen wollten.“
„Ach ja... nein, ich glaube nicht.“
„Was glauben Sie nicht?“
„Das ich ihn deswegen anrufen werde.“
„Werden Sie nicht?“
„Nein. Wissen Sie, ich kenne ihn ja gar nicht...“ Damit hatten wir schon mal etwas gemeinsam.

„Warum wollten Sie ihn denn dann überhaupt anrufen?“
„Ich hielt es für eine gute Idee. Haben Sie einen Toaster übrig?“
„Warum das denn jetzt?“
„Naja, den könnten wir gegen meinen Staubsauger tauschen.“
„Aha. Ich habe eine Mikrowelle.“
„Was hat das denn damit zu tun?“ wollte er berechtigterweise wissen.
„Ich brauche keinen Toaster.“
„Sie toasten in der Mikrowelle?“
„Manchmal.“, gab ich ohne Umschweife zu.
„Möchten Sie einen Toaster von mir haben?“
„Ich dachte, Sie haben keinen?“
„Das habe ich nie behauptet. Ich sagte nur, daß ich Ihren Toaster gegen meinen Staubsauger tauschen würde.“
„Was wollen Sie denn mit einem zweiten Toaster?“
„Das geht Sie gar nichts an.“
„Sie müssen doch nicht gleich pampig werden.“
„Doch, dazu bestand durchaus Veranlassung.“
„Sie müssen es ja wissen.“, sagte ich. Und ich fand wirklich, daß er das eigentlich wissen müßte.
„Und was sagt Ihre Frau dazu?“ fragte er dann.
„Was?“
„Was Ihre Frau dazu sagt?“
„Wozu sollte sie denn was sagen?“
„Naja, warum Sie keinen Toaster haben?“
„Weiß nicht. Ich habe keine Frau.“
„Oh, das tut mir leid.“
„Das macht nichts. Ich komme zurecht.“ Das stimmte nicht wirklich. Eigentlich hätte ich mir schon eine Frau gewünscht, aber es ist noch keine gekommen.
„Suchen Sie eine Frau?“
„Eigentlich nicht.“
„Schade. Ich würde Ihnen meine geben.“
„Warum das denn?“
„Naja, zum Beispiel die vielen Preisausschreiben, an denen sie schon teilgenommen hat. Das nervt, kann ich Ihnen sagen. Was sollen wir denn mit vier Toastern?"
„Ja, aber darum müssen Sie sie doch nicht gleich verschenken.“
„Wer sagt denn verschenken? Ich nehme dafür Ihre Mikrowelle.“
„Nein, die brauche ich noch.“
„Warum?“
„Zum toasten.“
„Sie haben dann doch meine Frau.“
„Zum toasten?“
„Warum nicht? Sie ist vielseitig einsetzbar.“
„Das wäre in der Tat praktisch.“ War es wirklich. Ich begann langsam, mich mit diesem Angebot anzufreunden.
„Oder kochen.“
„Was denn?“
„Was sie kochen kann?“
„Nein, was denn für ein Staubsauger?“
„Er ist rot.“, sagte er.
„Ach so. Rot ist ganz gut, würde ich sagen.“
„Ich dachte, es geht um meine Frau.“
„Ach ja. Tut mir leid, ich war in Gedanken.“
„Verziehen.“
„Rot, sagen Sie?“
„Nein, blond.“
„Was?“
„Die Haare meiner Frau.“
„Ach, hören Sie schon auf damit!“ Ich hatte wirklich genug.
„Womit soll ich aufhören?“
„Über Haarfarben zu reden. Das ist Unsinn.“

„Finden Sie? Na gut. Reden wir über den Feminismus.“
„Der ist auch Unsinn!“
„Ja, da haben Sie recht. Zigaretten?“
„Nein danke, ich bin Nichtraucher.“
„Ich wollte Ihnen keine anbieten, Das sollte mein Themenvorschlag sein.“
„Ach so. Sie rauchen?“
„Nein, natürlich nicht.“ Eigentlich war unser Gesprächsstoff an dieser Stelle erschöpft, aber mein Gegenüber gab nicht auf. „Wissen Sie, meine Frau raucht.“
„Aha. Und?“
„Nur so. Ein weiterer Grund, sie loszuwerden.“
„Vielleicht. Aber ich denke nicht, daß man deswegen die Frau, die man liebt, verschenken sollte."
„Auch wieder wahr. Vielleicht behalte ich sie noch ein wenig. Mal sehen. Mögen Sie Fußball?“
„Nur zur WM.“
„Ach, Sie sind einer von diesen Pseudofans?“
„Wenn Sie es so ausdrücken wollen.“ In Wirklichkeit war ich großer Fan von Arminia Bielefeld, aber ich wollte ihm keine Angriffsfläche bieten.
„Ich persönlich mag ja Arminia Bielefeld.“, sagte er ganz unvermittelt. Ich bedauerte, ihm nicht die Wahrheit gesagt zu haben, sonst hätte ich jetzt mit ihm fachsimpeln können. Der Zug war wohl abgefahren.
„Und was sagt Ihre Frau dazu?“
„Während der WM hat sie immer Tennis sehen wollen, das sagt doch wohl alles. Ausgerechnet Tennis! Naja, Damentennis vielleicht, aber... nein...“
„Damentennis? Warum denn gerade Damentennis?“
„Haben Sie sich mal die Spielerinnen angesehen? Holla die Waldfee, sage ich Ihnen.“
„Bitte?“
„Na, Sie sind doch auch ein Mann. Sie wissen schon. Kennen Sie diese Russin... na, wie war doch gleich der Name... verdammt...“
„Steffi Graf?“ riet ich aufs Geratewohl.

„Ja... Reden wir besser über was anderes. Was machen Sie beruflich?“
„Na hören Sie mal, wir kennen uns erst seit vier Minuten...“
„Ach ja. Tut mir leid. Ich bin bei der Steuerfahndung, müssen Sie wissen.“
„Nein, das muß ich nicht wissen.“
„Ich dachte, daß Sie das vielleicht interessieren würde.“
„Nein. Aber warum verkaufen Sie dann Mikrowellen?“
„Da haben Sie jetzt aber was vertauscht. Ich verkaufe Toaster. Und was ist daran so schlimm?“
„Naja, als Steuerfahnder...“
„Ja, wissen Sie, meine Frau redet seit Jahren auf mich ein, ich solle mir ein anderes Hobby suchen.“
„Anstelle vom Steuerfahnden?“
„Anstelle vom Toasterverkauf.“
„Ach so... naja...“
„Wollen Sie sie jetzt haben?“
„Nein. Ich brauche keine Frau.“
„Ich pack sie Ihnen auch ein.“
„Also wirklich... das ist geschmacklos!“ Das fand ich tatsächlich geschmacklos.

„Dann schick ich sie doch an Jürgen, wie ich es zunächst geplant hatte.“
„Was soll das denn heißen?“
„Ach wissen Sie, ich glaube seit längerem, daß sie mir fremdgeht. Und dann habe ich vor ein paar Minuten in ihrem Mantel einen Zettel gefunden, da stand sein Name und eine Telefonnummer drauf.“
„Ihre Frau betrügt Sie also mit diesem Jürgen?“
„Jetzt nicht mehr.“
„Was haben sie dagegen getan?“
„Dazu kennen wir uns noch nicht lange genug, fürchte ich. Ich gehe jetzt Jürgen anrufen, damit er seine neue Frau bei mir abholen kommt. Sie paßt jetzt sogar in den Umzugskarton.“
„Was soll das denn heißen?“
„Jetzt hab ichs! Kournikova!“ Mit diesen Worten legte er einfach auf und ließ mich mit seinen Gedanken alleine.

 

:rotfl: Tolle Geschichte!!!

Hey gnoebel, Deine Story hat mir prima gefallen. Sie liest sich flüssig, die Dialoge sind witzig und die Pointe ist auch nicht von schlechten Eltern. Besonders dieser lakonische Ton des Erzählers hat mich immer wieder zum lachen gebracht. :lol:

Zu bemängeln hab ich eigentlich nix. Ein paarmal war es etwas schwierig zu verfolgen wer denn gerade spricht, aber das ist bei so dialoglastigen Stories wohl kaum zu vermeiden.

Unter "Humor" könnte ich mir diese Geschichte auch gut vorstellen. Die Witze kommen zum Glück nicht gewzungen rüber wie bei solchen Storie leider oft der Fall ist, sondern ganz locker und unverkrampft.

Also, ich fand sie sehr gut. :D

 

Hallo.

Kann mich nur anschließen, wirklich witzig...die Pointe am Ende (passt jetzt in den Umzugskarton) überliest man fast, weil der Text mit vielen kleinen Lachern gespickt ist. Könnte mit die Story gut in ner Comedysache vorstellen, mit zwei Personen oder, wenn einer es draufhat, auch nur einen.

Hat mir gefallen, dabei find ich hier doch eher selten was wirklich lustig. Hätte auch gut in den Dialogchallenge vor ein paar Monaten gepasst.

San

 

Die Dialoggeschichte ist in der Tat richtig klasse. Ein gelungender Anfang, geht flüssig in den Hauptteil über, und die Pointe ist hat mich vom hocker geholt. Selten so gelacht.
Conny

 

Hallo gnoebel,

ich schließe mich den Komplimenten gerne an. Amüsant-skurile Geschichte, die Du da hingezaubert hast.

Das einzige Problem, das ich hatte, teile ich mit Ginnyrose. Ein paar mal hab ich kurz den Faden verloren und wusste nicht, wer gerade spricht. Wenn Du noch ein paar "sagte ich"/"fragte er" etc. in den reinen Dialogpassagen einstreuen würdest, wäre das Problem behoben.

Ansonsten: Hat Spaß gemacht!

Christian

 

Einen wunderschönen guten Abend, alle miteinander!

Ja, es ist schon ein schönes Gefühl, wenn man den Rechner anschaltet, und dann so tolle Kritiken zu lesen kriegt. Herzlichen Dank dafür. :D

die Pointe am Ende (passt jetzt in den Umzugskarton) überliest man fast
Genau das hatte ich auch beabsichtig. Schön, daß es funktioniert hat. :D

Wenn Du noch ein paar "sagte ich"/"fragte er" etc. in den reinen Dialogpassagen einstreuen würdest
Ja, das ist so eine Sache. Natürlich sorgt der Text so manchmal für Konfusion, aber wenn ich diese Sätze zu oft benutzen würde, wird es irgendwann eintönig, auch wenn ich die Verben variiere (alles schon mal ausprobiert). Da mußte ich beim Schreiben manchmal Kompromisse eingehen... Aber ich werde mich trotzdem noch mal dransetzen, um einige unklare Stellen irgendwie zu beseitigen.

Also nochmal Dankeschön und bis denn...

 

Hallo gnoebel,

wenn Du in den reinen Dialogpassagen ein paar erklärende Einschübe einbaust, wird's nicht eintönig, denke ich. Du variierst sonst ja gut (mal "sagte er", dann mal wieder einen erklärenden Satz ohne "sagte"/"fragte" etc.). Bei guten Dialogen - wie Deinem hier - zählt man das "sagte" auch gar nicht mit. Ich hab schon gute Dialoge gelesen, bei denen ich im Nachhinein festgestellt habe, dass eigentlich dauernd "sagte" vorkommt; beim Lesen hat es mich aber überhaupt nicht gestört.

Christian

 

Wenn Du noch ein paar "sagte ich"/"fragte er" etc. in den reinen Dialogpassagen einstreuen würdest, wäre das Problem behoben.
Da muss ich vehement widersprechen (sorry chriss, sehe das bitte nicht als Kritik an deiner Kritik, bin halt anderer Meinung)...ich möchte nochmal auf den Dialogchallenge verweisen, in der es Aufgabe war, einen Text aus reinem Dialog, ohne irgendwelche Anhängsel a la 'sagte er / fragte ich, zu schreiben. Dies können nämlich völlig wegfallen, wenn man eins hinkriegt: jedem Dialogteilnehmer eine individuelle Stimme, Note, einen eigenen Ton zu verleihen.

Ich meine, der Autor hat das hier gut bewältigt, vielleicht kommt es auch auf den Leser und dessen Art des Lesens an (´wobei ich hier niemandem etwas unterstellen möchte)...ich würde raten, eher noch zu versuchen, die Anhängsel weiter zu reduzieren, indem man zB. aus dieser Textstelle

„Ja, da bin ich mir doch recht sicher.“, sagte ich deshalb, wobei ich mich im selben Moment über meine inkonsequente Art wunderte.
"Ja, dessen bin ich mir doch recht sicher." Im selben Moment wunderte ich mich über meine inkonsequente Art.

macht.

Dass jemand was sagt, ist klar...signalisieren ja die Anführungsstrichen. Und wer was sagt, sollte durch den Text dazischen und dessen Gestaltung klar werden. Wäre jedenfalls eine Zielsetzung, die ich mir bei einem meiner Texte setzen würde.

San

 

Nochmal Hallo

Und wer was sagt, sollte durch den Text dazischen und dessen Gestaltung klar werden
Völlig korrekt. Ich habe in meiner langen Laufbahn als Autor (hüstel) schon mehrere solcher Geschichten geschrieben (WERBUNG: Wie ich einen Mann kennenlernte, der auf jeden Fall Knut hieß, steht hier )

In og. Geschichte wurde mir das selbe Problem bescheinigt. Das ist leider etwas, was ich noch nie so richtig hinbekommen habe, darum brauche ich diese Anhängsel noch. Ich habe es erstmal, wie gesagt, mit diesem Kompromiss versucht, werde mich aber noch mal dransetzen, um es vielleicht ganz ohne Anhängsel hinzukriegen.

Das kann aber noch eine Weile dauern, dazu müßte ich nämlich weite Teile des Textes noch mal überarbeiten, aber ich werde es tun, und irgendwann, wenn alle am wenigsten damit rechnen... :)

Also, nochmal danke und bis denn...
(Hey, ich habe soeben meinen 100sten Beitrag geschrieben... darauf einen Schampus. Prost)

 

Hallo gnoebel,

erstmal PROST! :prost:

Um es nochmal klarzustellen: Ich hatte kein "Problem" mit Deiner Geschichte, allenfalls ein "Problemchen", das sicherlich auch damit zusammenhing, dass ich beim Lesen nicht hundertprozentig konzentriert war. Allerdings ist es schwer, beim Lesen immer voll konzentriert zu sein, vor allem wenn man viel liest. Und dann sind kleine Hilfen für den Leser manchmal Gold wert. Jedenfalls, soweit es mich betrifft. Da es anderen Lesern aber ähnlich wie mir ging, bleibt evtl. Raum für Verbesserungen. Ob die Verbesserungen im Dialog kommen oder zusätzliche Erläuterungen angefügt werden, bleibt Dir überlassen. Aber insgesamt: :thumbsup: Ganz klar.

@Rabenschwarz:
Dein Widerspruch ist kein Problem, nicht mal ein Problemchen. Wäre ja langweilig, wenn's nur eine Meinung gäbe bzw. schlimm, wenn eine Meinung für "Allgemeinverbindlich" erklärt werden würde.
Ich hab mittlerweile einige Geschichten aus dem Dialogchallenge gelesen und fand sie beachtlich. "Dialog ohne Thema..." und "Wien ist schön" leben geradezu davon, dass keine erklärenden Einschübe vorhanden sind. Diese Dialoggeschichten stellen für mich eine "nette Abwechslung" (nicht abwertend gemeint!!) dar. Ich persönlich lese aber lieber "erzählende" Geschichten, in denen sich Erzählelemente mit Dialogen abwechseln. Reine Erzählungen ohne Dialoge sind auch nicht so ganz mein Fall. Kommt natürlich immer auf den Einzelfall an. Auf jeden Fall stellt eine reine Dialoggeschichte eine Herausforderung an der Autor dar ("show, don't tell"), und es ist in jedem Fall eine gute Übung, wenn man Dialogschreiben generell verbessern will. Nur würde ich jetzt nicht dafür plädieren, bei Dialogen generell die "Erzählelemente" wegzulassen. Aber so hast Du's bestimmt auch nicht gemeint. Wenn Du es allerdings erstrebenswert findest, "sagte er"/"fragte er" generell und völlig zu vermeiden, dann sind wir nicht auf der gleichen Wellenlänge. Ersetzen, wo immer es sich anbietet: ja - aber gar nicht mehr verwenden: nein. Das ist aber sicherlich eine Geschmacksfrage.

Gruß

Christian

 

Und wieder ich...

@criss:
Jo, da bin ich dabei :prost:
An die Geschichte geh ich wie gesagt nochmal ran. Ein paar zusätzliche Hinweise können nicht schaden, denke ich mal. Da ich aber stets versuche meinen Stil noch weiter zu verbessern (betonung auf noch - hehe), werde ich diese Hinweise in den Dialog einbauen. Erstens, weil ich das noch nie gemacht habe und zweitens denke ich mal, das es sich dann noch schneller liest. Und ich denke mal weiter, daß die Geschwindigkeit hier ein nicht unerheblicher Faktor ist. (Stichwort: Pointe überlesen) :)

@Imperator:
Schön, das es gemundet hat. An "Humor" hatte ich auch erst gedacht, aber irgendwie erschien mir die Handlung des Dialogs dann ein wenig zu absurd dafür. Ein Mann, der sich verwählt und den anderen sofort in ein Gespräch über Toaster verwickelt, ist schon ein wenig bizarr... :)

So, und jetzt geh ich mir diesen ominösen Challenge mal anschauen und meine Chancen abschätzen, die ich gehabt hätte...

 

Hallo gnoebel,

prima Geschichte, so richtig schön am Feierabend zu lesen.
Besonders gelungen fand ich, wenn die beiden Sprecher sich in ihren Gedankengängen verfahren.

Tschüß... Woltochinon

 

Sehr amüsanter Dialog, hätte unter Humor gepasst, da gibt's ja sonst nicht viel zu lachen.
Nur etwas arg unrealistisch ist dieser Gedankensprung:

„Oder kochen.“
„Was denn?“
„Was sie kochen kann?“
„Nein, was denn für ein Staubsauger?“

Der Staubsauger wurde schon lange nicht mehr erwähnt, und die Frage nach der Art des Staubsuagers kann man mit "Was denn" auch gar nicht abkürzen. Kann ich nicht nachvollziehen.

Super ist diese Stelle:

„Finden Sie? Na gut. Reden wir über den Feminismus.“
„Der ist auch Unsinn!“
„Ja, da haben Sie recht. Zigaretten?“
„Nein danke, ich bin Nichtraucher.“
„Ich wollte Ihnen keine anbieten, Das sollte mein Themenvorschlag sein.“
„Ach so. Sie rauchen?“

Aber eigentlich ist die ganze Geschichte super, weil sie voller überraschender Wendungen und absurder Ideen steckt.

 

Hui, eine positive Kritik von Leif, der ja einer meiner Lieblingsautoren in diesem Saftladen ist (ich entschuldige mich für das Wort Saftladen und bitte, das überhoert zu haben, den Lieblingsautor meinte ich aber vollkommen ernst). :)

Nein, im Ernst, es freut mich, wenn es euch gefallen hat. Auch bei Woltochinon bedanke ich mich, von dem ich leider noch nicht soviel gelesen habe, was ich aber noch ändern werde.

Was den Staubsauger angeht, da hast du natürlich recht. Da paßt es nicht wirklich. Aber ich brauchte moeglichst schnell eine Überleitung weg von den doppeldeutigen Kochzitaten. Hätte der Anrufer an dieser Stelle erklärt, was seine Frau kochen kann, wäre der ganze Dialog schwachsinnig geworden.
Denn der eigentlich Witz an der ganzen Sache (achtung, jetzt kommts!) ist ja die Tatsache, daß von der Frau immer nur in der Vergangenheit gesprochen wird. Bis auf diese Stelle eben, wo ich doppeldeutig werde.

Wenn dir da eine bessere Alternative einfällt, bin ich wirklich interessiert, weil mir ist an dieser Stelle schlicht nichts besseres eingefallen...

 

Hey Gnoebel, du weisst vielleicht, daß ich letztesmal deine Dialog-Geschichte nicht so gut fand, aber diesmal "Gut" Witzig. es war durchgängig Pointenreich.
Richtig gut, wurde es mit der Zigarette, hab erst weitergelesen, und mir dann gesagt "Häh, Zigarette anbieten"

Man könnte so was gut in einem Sketch spielen, hatte beim Lesen immer Peter Frankenfeld im Kopf.

Wie gesagt: Gut

liebe grüsse Archetyp

 

Also mir hat de Dialog auch gefallen. wäre sicher einfacher gewesen ihn als Dramna zu lesen. Wegen der Übersichtlichkeit. Für das Ende hätte ich noch ne andre Pointe im Kopf:


„Jetzt hab ichs! Kournikova!“ Mit diesen Worten legte er einfach auf und ließ mich mit meinen Gedanken alleine.

ich würde ja schreiben: ließ mich mit seinen Gedanken alleine.
Das habe ich zuerst wirklich so gelesen. Und schließlich hat der Anrufer dem Mann ja auch seine Gedanken irgendwie auggezwungen. Und jetzt lassen sie ihn vielleicht nicht mehr los.
Armer Kerl...

sal

 

N'Abend ihr beiden...

@Arche:
Freut mich, daß diese dir besser gefallen hat. Diesmal hatte ich auch eine Art Leitfaden, da ich mir die Pointe vor dem Schreiben des Textes überlegt hatte ;)

@Sal:
Auch dein Lob freut mich. Aber wie meintest du das "Text als Drama lesen"? Das habe ich nicht so recht verstanden...
Ich fürchte, deine Pointe ist besser, als meine. Das gah ich gleich mal ändern, ist wirklich gut (warum bin ich da nicht selber drauf gekommen...).
Besten Dank !

 

Moin gnoebel!

Jetzt habe ich endlich mal wieder Zeit gefunden, eine Geschichte zu lesen und zu kommentieren, ich hatte ja schon länger vor, mir deine Stories vorzunehmen.
Und habe gleich eine sehr witzige erwischt: Dialog mit Missverständnissen und einer unerwarteten Pointe, die den ganzen Dialog im Nachhinein noch aufwertet.

Bei mir traten aber einige der selben Probleme auf, wie bei meinen Vorkritikern (da scheint also was dran zu sein) ;) :

An einigen Stellen kam man leider damit durcheinander, wer jetzt gerade am Wort ist (da hätte man den beiden Sprechern jeweils einen besser unterscheidbaren, eigenen Tonfall geben müssen, wozu viele der Sätze zu knapp waren).

Außerdem störten mich einige der "erzählenden" Passagen ein wenig im Lesefluss, obwohl sie zwischendurch noch einmal klar machten, wer denn nun spricht.

Irgendwie wirkten Abschnitte wie dieser:

„Ja, da bin ich mir doch recht sicher.“, sagte ich deshalb, wobei ich mich im selben Moment über meine inkonsequente Art wunderte.
ein wenig holprig (und außerdem sind die Satzzeichen falsch, der Punkt muss weg). Da wäre es ganz gut, wenn du Rabenschwarz' Vorschlag annimmst und das "sagte" eliminierst. Das kommt dann einfach besser und flüssiger rüber.
Noch besser wäre er jedoch, wenn man es schaffen könnte, die Erzählpassagen vollends zu tilgen, aber dazu müsste man die ganze Geschichte noch mal umkrempeln, was ja auch nicht uuunbedingt nötig ist. ;)

Außerdem fiel mir diese Stelle auf:

„Wirklich? Kann doch gar nicht sein. Sind Sie sicher, daß Sie nicht Jürgen sind?“ Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, nicht Jürgen zu sein, aber ich wollte dem armen Mann, der mich da fälschlicherweise angerufen hatte, nicht vor den Kopf stoßen.
Hier müsste ein Absatz zwischen den Satz des Anrufers und den Satz des Erzählers, sonst wirkt es ein wenig verwirrend, besonders, da es der allererste Einschub des Ich-Erzählers ist.

Ansonsten ein sehr kurzweiliger Dialog, der prima zu dem Challenge gepasst hätte. :thumbsup:

 

Moin Ben...

Na endlich! Aber ich muß sagen, um mich mal selber zu loben, daß alle meine Geschichten sehr witzig sind ;).

Im Ernst. Schön, daß et dir jefallen hat.

Was das Problem mit dem Verwechseln der Sprecher angeht, da ist vermutlich wirklich was dran. Ich wollte mich ja schon vor längerer Zeit mal dransetzen und diese "außerdialogischen" Sätze elimieren, kam nur bis jetzt noch nicht dazu. Kommt aber noch... (Ferien sind cool, Ferien mit Klausuren drin sind gemein... wo ist der Kotzsmilie, wenn man einen braucht?)

Und diese vermaledeite Kommaregel werde ich wohl nie kapieren... Ich brauche eine Grammatikfibel!

Aber ein paar Sachen werde ich jetzt gleich mal ändern.
Die Challenge habe ich natürlich mal wieder verpaßt, aber bei der aktuellen mache ich mit (sobald ich die Klausuren alle durch habe... :rolleyes: )

Danke für deine Kritik auf jeden Fall! (dieser Satz hat eine sehr ungewöhnliche Wortstellung, finde ich)

 

Lieber Gnoebel, das erinnert mich doch stark an die Dialoge, die Loriot geschaffen hat. Menschen sind so, nicht wahr? Bist Du Loriot-Fan?
Gruss JR

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom