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Fahrt mit Hindernis

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21.08.2001
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Fahrt mit Hindernis

Es ist Sommer, wir fahren in Urlaub oh diese Freude.Der erste Zwischenstop ist Luxemburg. Es ist 01:30 Uhr. Ich ziehe es vor im Auto zu bleiben und mannigfaltige Abgasdämpfe zu inhalieren, in der Hoffnung sie würden sich positiv auf mein ungestilltes Schlafbedürfnis auswirken.
Der Pickel an meinem Kinn, der mir bereits vor unserer Abfahrt aufgefallen war ist mittlerweile zu einer mittleren Katastrophe herangewachsen. Er hat Nachkommen gesät und böse Schmerzen verursacht. Bald wird er meine gesamte Gesichtshaut an sich reissen indem er sie durch seine stetig ansteigende Höhe bis zum Zerreissen spannt und sich mir schliesslich wie fast von selbst vom Gesicht pellt.
Es ist 05:30 Uhr, wir befinden uns wieder auf einem Rastplatz, fernab der Heimat, jedoch auch fernab des Reiseziels. Das Auto qualmt verdächtig und nachdem der Versuch der Benebelung am Rastplatz zuvor fehlgeschlagen hat, hatte ich in der letzten Stunde versucht durch Atmen in mein Pulloverinneres einer Abgasvergiftung zu entgehen und so mein frühzeitiges Ableben zu verhindern.
Einsritzventile kaputt? Die Strapaze endet mit dem Warten auf den ADAC, ich bleibe zuversichtlich unser Urlaubsziel doch noch zu erreichen.
Mir kommt der Gedanke mein gesamtes Kinn notamputieren zu lassen, es schmerzt höllisch und mich beschleicht der Verdacht, daß es sich um ein bösartiges Furunkel oder um das Ei eines Ausserirdischen handelt. Es sollte schnellstmöglich elimimiert oder der zuständigen Behörde gemeldet werden!
Es ist 9:30 Uhr und ich habe mich dazu entschlossenden Werdegang meines Pickels(?)genauestens zu dokumentieren um der Nachwelt ein solches Phänomen nicht vorzuenthalten.( Und um, im Todesfall meiner Wenigkeit, bei der Ursachenfindung behilflich zu sein.)
Das Auto ist wieder heile, der Benzingeruch so gut wie verflogen, nur noch gelegentliche Schwaden vernebeln mir jegliche klare Gedanken.Ich nenne es großzügig "Langzeitfolgen" und finde mich damit ab, daß unzählige Gehinrnzellen dieser Reise zum Opfer fallen.
Mein Kinn ist geschwollen und heiss, noch wenige Stunden und irgendetwas oder irgendwer schlüpft aus meinem Gesicht. Mal sehen was es wird. Ich hätte lieber ein Mädchen, aber hauptsache es ist gesund.
Die restlichen Autoinsassen nennen das Furunkelähnliche Gebilde nur noch:"Daswas der da im Gesicht gewachsen ist!" Nun gut, das ist nicht nett, aber so langsam schliesse ich es richtig ins Herz, es ist ein Teil von mir. Das mag an der Gleichgültigkeit liegen, die aufgrund des Schlafmangels und der Abgasinhalation aufgetreten ist, vielleicht habe ich mich aber auch einfach mit den Tatsachen abgefunden?!
Ich werde es herausfinden, denn wir fahren, fahren, fahren.
So um 10:30 Uhr mache ich mir doch schon Gedanken um die Zukunft meines Gesichtes, vor allem jetzt bei der ganzen Zeit die einem im Stau zur Verfügung steht.Wird das Furunkel mehr Nachkommen um sich und somit meinem Mund und mein Kinn scharen?Wird er so groß wie eine Rumkugel, schwillt an und Eiter und Wundwasser ergiesst sich über das Autoinnere und dessen Insassen? Wird er einfach lautlos, still und heimlich auslaufen wenn er ausgereift ist und als labbriger, alter Hautsack, ganz nach Truthahnart an meinem Kinn herunterbaumeln, Falten werfen und schlussendlich abfallen?Vielleicht bleibe ich mit dem Hautsack aber auch im Schlafsackreissverschluss hängen und trenne ihn fein säuberlich ab, sodaß er fein neben mir einschläft? Ach, wer wer weiß schon was mal werden wird, wir werden sehen!
11:15 Uhr Ich habe mir überlegt ihn auszuhungern, doch MC Donalds hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er wird weiterhin spriessen und gedeihen.
Bevor ich endlich einschlafe, klebe ich mir wie im Wahn lustige Juxfurunkeln aus Yoghurtweingummi ins Gesicht.

Der Pickel war plötzlich weg!Nach zwei Tagen Spanischer Sonne und der totalen Missachtung des Selbigen, hat er sich klammheimlich verdrückt, sich aus meinem Gesicht davongeschlichen, ich habe es nicht mal gemerkt.
Ich glaube ich vermisse ihn sogar ein wenig, aber was soll´s jetzt ist er weg und der Nächste der kommt bestimmt!!

 

Endlich! Worauf wir lange vergebens gewartet haben: Eine Pickel-Geschichte!
Jetzt wäre wohl der Zeitpunkt gekommen, meine Furunkel-, Haarausfall-, Brechreiz- und Nasenpopel-Stories auszupacken und hier reinzustellen. Sicher gibt es viele interessierte Leser hierfür!

Da der Text sehr kurz ist, werden Pickel-Fans gewiss enttäuscht über das jähe Ende ihres Actionhelden sein, aber dein Schlusssatz

und der Nächste der kommt bestimmt!!

lässt auf mehr Pickel-Abenteuer hoffen: "Pickel in Australien", "Pickel Jones und der versunkene Schatz von Arschentinien",...

In diesem Sinne: Haltet aus, Pickelfans!!! He will return

 

Wenigstens bist du nicht auf die tolle Idee gekommen, aus McDonalds "McDoof" zu machen... das hätte allem noch den obligatorischen Rest gegeben.

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Poncher

 

Stimmt, fällt mir erst jetzt auf, wo du es sagst!

Aber kann es denn wirklich sein, dass hier nirgends Pickel-Fans sind??? :confused:

 

Mahlzeit!

Doch, ich bin Pickel- und Mitesser-Fan. Deswegen fand ich die Geschichte auch amüsant und lesenswert, weil ich mich an meine Pickel erinnere. Manchmal hab ich noch welche, in der Nase oder so. Wenn es dann spritzt, ist es besonders geil. Ich find den Allag eben doch interessanter als tiefschürfende philosophische Exkursionen.

Heiko

 

Also das ist irgendwie nicht wirklich zum lachen, aber doch Humorvoll genug geschrieben. Ist auf jeden Fall eine interessante Variante, die viele kennen/kannten.

ich habe mich dazu entschlossenden Werdegang meines Pickels(?)genauestens zu dokumentieren.
Du solltest mal eine Dokumentation rausbringen. Ist für viele schliesslich ein ernstes Thema. Vor allem die Beschreibungen und die daraus entstandenen Hypothesen sind wirklich köstlich.

...mich beschleicht der Verdacht, daß es sich um ein bösartiges Furunkel oder um das Ei eines Ausserirdischen handelt. [...] Wird er einfach lautlos, still und heimlich auslaufen wenn er ausgereift ist ...
:D Hey, das wäre doch mal was für eine Horror-Geschichte. "Eines Nachts öffnete er sich und es schlüpfte ein mit Blut duchtränktes weißes Monster... später konnte man nur noch erahnen, was für Qualen der Wirt gahabt haben muss. Kriminalkommisar Dr. Akne Mitesser fand nur noch die Dokumentationen und eine riesige Eiterspur am Auto, von den anwesenden fehlt bis heute jede Spur..."

Wie gesagt, diese Story ist im Gegensatz zu anderen sehr inspirierend und mal eine erfrischende Abwechslung.

 

Hmm, dazu fallen mir noch ein paar weitere heiße Eisen ein, die man noch mit einer Geschichte anpacken müsste:

  • lästiges Jucken im Analbereich
  • eitrige Geschwüre an exponierten Körperstellen
  • Harnröhreninfektion
  • Husten mit schleimigem Auswurf
  • Die schönsten Erlebnisse mit Hodenkrebs
  • Fußpilz, und was danach kam

Solche Themenbereiche sind schier unerschöpflich!

 

Man sollte fairerweise zugeben, dass es nicht unoriginell ist, eine ganze Geschichte über einen Pickel zu schreiben.
Hätte sogar ganz lustig sein können, aber na ja...

Der Pickel war plötzlich weg!Nach zwei Tagen Spanischer Sonne und der totalen Missachtung des Selbigen, hat er sich klammheimlich verdrückt, sich aus meinem Gesicht davongeschlichen

Das lässt doch auf eine Fortsetzung hoffen, oder? Wie in den Hollywood-Filmen, wenn der Bösewicht fliehen kann...

 

HAHAHAHAAHHAHAH !

Ich fands' TOTKOMISCH !!!!

Was ?!? Die GESCHICHTE !? Ne, die war leider erbärmlich. Aber über die Kommentare hab ich 3 Minuten am Stück gelacht.

Liebe AutorIN,
(ich glaube nicht, dass ein Mann sowas schreiben könnte)
das nächte Mal ein anderes Thema, dann gibts auch richtige Kritiken.

Versöhnliche Grüsse,

Batch

 

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